^ l90. Dinstag am 20. August l862 » Die „Laibacher Zcitnng" erscheint, mit Ausnahme der «»M«i> ÄnstrttonsgeUilir ,ilr eine Garmond - SpnNenM Sonn- uud Feiertage, täglich, und lostet sammt den ^^»W^l»«>F oder den Ranm derselben, ist filr Imaligc Einjchal- Veilagen im Conlptoir ganzjährig n si., lMb- HM^^^W^«^ tungSlr., ftlr 2malige8tr., für 3malisse,0lr.n.s. w. jährig 5 fl. 50 kr., mit Kreuzband im Comptoir ^" "^" GebUhrcn ist noch der Insertion? - Stempel ganzj. 12 fl., halbj. 6 si. Filr die Zustellung in's ÄWM ^" ^ ^' ^' ""^ '^cömaligc Einschaltung hinzn zn Hans sind halbj. 50 tr. mehr zn entrichten. Mit ^WW V^!^ MD» "lh"",. Inserate bis 10 Zcilen losten 1 fl. 90 lr. der Post portofrei ganzj., untn Kreuzband und ge- ^V^W^^N^ ^" ^ ^"^' ^ ^' " ^' ^"^' " ^^ '"^ ^ ^' ^ druckter Ndresse lü fl., halvj. 7 si. 50 lr. "l^W ^W^^^ ' ^" ^'^ ^"^",1 des InsertionsstempelS). Amtlicher Theil. 3c. k. k. Apostolisch!' Majestät babeu mit dcr Aller« l'öchstcn Entschließliug vom 13. Angust d. I. den Leiter der Krcisbrbördc iil Spalato, Stattbaltercirath Hicrouvmus Alcsani, zum Krcisvorstehcr aller-gnädigst zu crueuncu geruht. Ee. k. k. Apostolische Majestät babcn auf Vor» schlag dcr Provinzial- lind Landcsvcrtretni'g den Francesco dc ??larchefi Ncrli zum Vertreter der königlichen Stadt Mautua bei dcr lombardisch-veue-tianischeu Zeutralkougregation allergnädigst zu erneu« neu geruht. Das Staatsministerium hat iiu Eiuvernel'mcu mit dcu Miuisterieu dcs Haudcls uud dcr Polizei die Grüuduug eiucr Sparkasse iu Karlsbad bewilligt uud die Statutcu derselbeu genclnnigt. Das k. k. Ministerium für Handel uud Volkswirtschaft I'at die Wahl des 'Ferdiuaud Sbuttcga zum Vizepräsioeutcu der Handels» uud Gewerbekam« mer iu Nagusa bestätigt. Am >9. August l8«2 wurde iu der k. k. Hof. uud Staatsdruckcrci iu Wicu das XXV. Stück dcs Reichs« Ocscy'Blattes ausgegcbeu uud verseudet. Dassel^ cutbält uutcr Nr «2 die Kundmachung des Finanzministeriums v. 1 August l8«2 — giltig für die im allgcmciueu Zollgebiete befiudlicheu Krouländer — über die Zollbebandlnng der Garusorte Vizc^n« no^"' als Baumwollgaru; Nr. l>3 dcu Erlaß dcs Fiuauzmiuistcriums uom 6. August 1362. bezüglich dcr Slempell'ehaudluug dcr PrüfuugsMifikatc 'übcr die zlir Verzehruugustcucr von Vvmmtwciu zugelasseucn Mcßapparatc; Nr. .'<4 die Vcrorduuug t'es Ztaatsiuiuistcviuiuö vom 10, August 1K02 -- wirksam für Nieder < uno ^berösterveich. Salzburg. Tirol uud Vorarlberg. das lombardisch-vcuctiauische Köuigrcich, Dalmatieu. dic Stadt Trieft mit ihrem Gebiete. Istiicu. Görz. Gradi^ka, Kärutcu, Kraiu, Stcicrmavk, Völ'meu. Mäbrcu, Schlesteu, Galizieu uuo dic Bukowina. iu Betreff dcr Veschräukuug des Verkaufes vou ^'augcuesseuz uud Aehlaugcu, Wicu. 20, August 1862. Vom k. r. Rcdaktiousbmcau dcs Rcichö-Geseh-Vlattcs Mchlllmtlicher Theil. «aiback, 20. August. Seit dic beiden Häuser unseres NrichSraihcs Ferien gemacht liabeu / ist die Aufmerksaiukcit uou den iuucrcn Augelegcubeiten fast gauz abgclcukt wor» dcu. Auf dcr Tagesorduuug stellt jeyt die Buudes» reform uud dic auswärtige Politik. Die Auträge, welche Oesterreich uud dic übrigen Uuterzeiämcr dcr identische», Noten beim deutsche» Buudc ciugcbracht haben, sind ^'ou allen Vuudcs-ulitglicderu augeuoiulnen worden -- uur uou Prcu» sieu nicht. Aus dcr Vcrwabruiig. welche dieser Staat g'gcn dir l'clNltr^qtc Inform ciligele^t bat. gebt deutlich l'cruor. 0.1p Prc-Kgci, i>er ciltschicdeiistc Gl'gncr jeder Refm'M ist. Oc'Ücrreich l).it oinch scii, Vorgr. heu wieocr mehr Sympatbieu i,, DeutfchllNlD ge. wonncn, und dcr überaus herzliche Empfang Jener, welchc mit dcm Verguüguugs;ug nach Stuttgart ka, men. siebt ciuer Demonstration gcgcu Preußen auf ciu Haar ähulich. Wcuu Oesterreich bcharrt auf dem ciugeschlageucu Wege dcs Fortschrittes, so wird cs uicht uur Frcuüdc dort srwerbcu. ,vo cs jeyt Gcgner l'atle. es werden sich auch dic innereil Vrrfassnngs wirren um so leicht.r lösen uud das Vertrauen, diese nothwendige Grnudlage aller politischen uud so'zialeu Verhältuisse, wird zurückkebren Wir habeu stets behauptet, ciuc wabrl'afl liberale, großdclitsche Po litik ist die beste für Oesterreich. Zwischeu Frankreich und Spanien scheint' sich, nachdem dic gea/useitigi-u Beziehungen seit dem Rücktritt Spauieus vou dcr mcrikauischcu Expedition et« waü kühl gcwordeu wareu, uun ciu Vrlich porzubc« reiten. Dic Ncdc, womit Kaiser Napoleon den neuen spanischen Gesandten cmpfiug. bedeutet für Spauien schwerlich uiel Gutes Dcr „K. Ztg." schreibt man darüber ans Paris: «Diese Rede hat allgemein srap-pirt, in ähnlicher Weise, wcuu auch nicht mit derselben Iutcusität, wic die kaisell. Phrase am l. Jänner l8ö9. Allgemein ist man dcr Ansicht, die in so verbindliche, gnädige Form eingekleidete Drohuua. sei mehr gegen die Politik dcr Köuigiu Isabella, als qegcu die des Ministeriums O'Douncll gerichtet." Diese Politik, die in dcn Tuilcrieu so viel Aergcruiß gibt. dürfte sich auch uicht so bald ä'ndcru. Aus Madrid meldet man. die französische Regierung habe il>rcm Geschäftsträger am spanischen Hofe neue Insnnktionen gesandt.- die ihm vorschriebcu. die Miuister der Königin Isabella zu drängen, daß Spanien das Königreich Italien anerkenne. Vor der Hand ist dazu noch keine Ans-sicht, denn die Königin will drn iu Italien vorgc« fallcucn Thatsachen der Throueutscyuug der Vour» bone» in Neapel nud Parma und der Vermindern^ des Kirchenstaates ihre Genehmigung uicht er« theilen. Aus Italien hört man nur Spektakel. Tumult in Mailand, Tumult in Neapel. Demonstration iil Gcmia. Deinoustratil,'!! iu Floren;. Auflauf iu Turin, Petarden uud Bomben iu Rom; Proklamationen dcr Regierung. Gegenproklamationen der Revolutions. Partei, berechnete Bewegungen dcr Freischaarcn in Sizilien, kopflose Gegenbcweguugeu der Trllppeu. — das ist die Siluatiou. Umerdcssen verlegen sich die Minister darauf. Vnefc zu schreiben. Man hört wieder von ciuem Briefe Rattan's au den Prinzen Na« polcon, um durch bicscu dem Kaiser vorstcllcu zu lasscu, daß, weuu Fraukrcich uicht eulschiedeu i,u Iu. teresse dcs italiruischeu Köuigrcichö vorgehe, er. Ra« taz;i, uicht lauge mehr an dcr Spihe der Regie» rnugsgeschäfie bleiben könne. Iu ähnlicher Weise hätte sich Venedetti erklärt. Kurz. die Herren Mim- Feuilleton. pariser Bilder. Studenten nnd Studentinnen. Jedermann weiß, welch'wichtige Rolle iu einer Stadt wic Paris. Ortc spielen, wo außer Erfrischuu« a.cu aller Art der duftende Mocca, dieses inspirirendc Getrauk dcr gebrannten Bohne, gereicht, wo das „Spiel der großcu Natwu" gsspiclt, wo geleseu uud politisirt, kurz Alles getrieben wird, was nnr irgend im Staude, für die Müheu dcs Tages mehr oder weniger geistigen Ersaß zu verschaffe!,. Jedes Stadtviertel hat aupcr unzähligen kleine-reu und Winkel. Ease's sciu großes, sciu Zeutral' Nancbhmis, i„ ^^^ ^„ Habitue's nicht mel mehr "'^.'" ^nem gewöhnlichen Etablissement, au Zug-oder ^trichgästcu jedoch Tausende und aber Tausende ucrlcyrcn So bcstzt das Quartier vom Boulevard de Straßbourg sein Caf^ l)u X,X. ^'i^lo, das Quar° tlcr uom ^aubourg du Temple sciu Caf<> Parisieu; ^ bc>lt?t das Quartier der Sarbouuc im weiteren Slmie (das Ouartier Latiu) sei» Cafi- Mazariu. Vor etlichen Iahrcu. cilö das Regime in dcr frauzonschcn Hauptstadt noch ctwas weniger streng war. gab cö ln dcr Rnc Dauphine ciu Kaffchhau^ das dlc ganze Nacht Gäste cmpfaugcu durste, Eö war dicß das Eaft Brlge, dazumal dcr Sammel- plal) der Pariser Studenten. Lorctteu uud Nachtschwärmer, allnächtlich überfüllt mit Gesiudel aller Art. unter dcuen die heilige Hermaudad oft streug aufräumte, bis auch dieß sie verdroß, uud eiues Tages dem Wirth dcr Anstalt bedeutet wurde, er müsse fortan um Mittcruacht zumachen wic andere ehrliche ^!cnle. Um diese Zeit kam ein Bauspekulaut darauf, ciuigc lnnterc Gcbäuüchkciteu auf eiuem jcuem „Caft" fast gegenüberliegenden Grundstücke niederreißen uud an ihrer Statt :> l'in^lln- dcs damals fertig gewordenen Caf<> Parisien, ciu Gebäude aufführen zu lasseu, groß genug, um die Bevölkerung eine'? ganzen Stadttheilcs iu sich anfznnehmen, Dieses Gebäude wurde im Innern prächüg ausgestattet; mit viel« armigcn Krouleuchteru. großen Spiegeln iu vergoldeten Rabmeu geschmückt; mit nnzäbligcn rolhsam-inetnen Diwans uud gcspreukelteu Marmortischeu. so^ wie zwölf Billards versehen. Dann ward dnrch gi« gantischc Anschlagzettel dic Gröffnnng vorbereitet lind kühn mit der Doinmete der Reklame vorgegangen. Wie ein Lauffeuer verbreitete sich die Nachricht durch's ganze Lateinnland: „Dem alteu. verpöuten Caf«! Vclge gegenüber ciu ueucs Kaffehhaus, uud zwar eiu grußes, geräumiges, mit so uud so viel Billards! u. s. w." Es währte nicht lauge, so ward auf dcn nen erschlossenen Stammsin ordeutlich Sturm gelauseu. Dic Räume füllten sich, die Hallen — kurz nach Perlauf von 2—'.l Iahrcu schou war dcr Wirth im Standc. das blühcndc Geschäft cinem Andern abzutrcteu und sich mit einem Kapital von Hunderts tauseudcn auf dic mittlerweile vou ihm crworbcncn Güter zurückzuzicdcu. Das Eaf« Mazarin — dicß muß bicr bciuerkt werden — ist keineswegs eine gewöhnliche Erscheinung. Wenn das Innere dcr meisten andern Pariser Kaffeehäuser, die von Korrcspoudcutcu uud Journalisten frequcntirtcu vielleicht ausgeuommcu, dem Fremden weiter keinen Stoff zn interessanten oder pikanten Wabrnchmuugeu bietet, so ist dicß mit dem in Frage stehcudeu Kaffebbausc uicht der Fall. indcm die ganze turbuleutc Welt der studireudcu Iugeud sich dariu zeigt wic sie leibt und lebt: mit ali" idreu Eigenthümlichkeiteu und Gcbrechru. mit all' ihren Tugcudc» liud Mängeln, Neßbalb sollten wir als Fremder uicht au eiuem Abcude uus iu das tolle Lcbcu uud Treibeu da drin« ucu hineinwagen, übcr die iuucru Zustände nnd Vorgänge dcs Etablissements uus Ausknuft verschaffcu. uud über das Gesehene und Gehörte den Lesern be« richten?! Bei einigem gutcu Willen und einer «sloni-l!,«8^" iuspirirendcn Mocca's geliugt uus dieß viel« leicht. Und übcrdicß mag cs'schon der Mühe werth seiu. da trot) der Bcbauptuug. die da lautet, daß seit dcr Erfiuduug der Eiseubahuen das Wort «E»t° fernuug" aus deu Wörterbüchcru verschwunden, doch uoch unter den geehrten Lesern viele seiu mogeu. dcucu diese Wal'rbeit alls einer oder der m.reru Ursache uicht einlenchteu will, und ware e^ auch u. weil eg ihnen bis jeht uoch mcht "N'gonnt ge meu die Eisenbahn zu cinem Ab.lcchcr nach Paus zu ^"^Mit fte>n Gedanken an die stürmischen Auftritte, 758 , ster in Turin packen ihre Sacheu und Garibaldi geht seincu Wcg. Vine Depesche des Grafen Nechberft. Die Depesche, welche Graf Rechbcrg in Bezug auf die Wcigcrling Prcnßcns, an dcn Bnndcsrcform-Konfcrcnzcn in Wien thcilzunchmcn, an dcn östcrrei« chischcn Gesandten in Bcrlin Grafen Karoly gerichtet hat, ist alls Wien 7. Angnst datirt lind lautet: „Wic Ew. Exzellenz scincr Zcit berichteten und wic die abschriftlich anliegende vertrauliche Depesche dcs Hcrrn Grafen v. Bcrnstorff vom 10. u. M. bc« stätigtc, hat unsere Einladung znr Theilnahme an dcn in Wien zu eröffnenden Vcrathnngcn über Ncfornicn der deutschen Bnndcsucrfassung bci der königl. prcu» ßischcn ?l'egiernng die gewünschte 'Aufnahme nicht gc> fnnden. Die königliche Rcgiernng hat sich weder ent-schlössen, unsere Einladnng förmlich anzunehmen, noch ist sie ans uuscreu Vorschlag eingegangen, den Frei» Herrn v. Werther wenigstens zu ermächtigen, jenen Bcrathnngcu in der Eigenschaft eines einfachen Zeit» qcn anzuwolmcn. Sie hat sich darauf beschränkt, zu versichern, dap sic der von uns in Aussicht gestellten Mittheilung der Ergebnisse der Wiener Vcsprcchnngeu mit regem Interesse entgegensehe und nicht gemeint sei, denselben eine unbefangene Würdigung zu versagen. Anknüpfend au diese letztere Erklärung sind wir unnmebr in dem Fall, dcm Kabinet von Berlin dnrch Ew. Exzellenz gefällige Mittheilung Nachstehendes zur Kenntniß zu bringen. Die an dcn mehrcrwähn-ten Verathuugen bctheiligten Regierungen stehen im Vegriff, sich zunächst nnd vorbehaltlich des weiteren Verfolges ihrer Aufgabe über zwei am deutschcu Bunde zn stellende Anträge zu ciuigen. Der erste dieser Anträge wird dahin gerichtet sein: es möge der deutsebe Buud zn der hochwichtigen Maßregel der Einführung eines repräsentativen Elements in die Pnndesvcrfassnng zuvörderst bei der bereits gegebenen speziellen Veranlassung der Ausarbcituug gemeinsamer Gesetzbücher über Zivilprozeß und Obligationcnrccht übergehen. In der Anlage finden Ew. Exzellenz eine Abschrift des betreffenden Entwurfs. Durch den zweiten Antrag sol! die Bundesversammlung aufgefordert werden, nunmehr die Vcrhandlungcn wegen Errich» tung eines Bundesgerichtes wieder anfzuuchmcn, wobei zugleich die kaiserliche Regierung dcn anlilgcndcn neuen Entwurf einer Bundcsgcrichtsvcrfassnng als Veitrag znr Berathung dieses Gegenstandes der Bundesversammlung übergeben wird. Zur Motiviruug ihres Vorschlages dient das gleichfalls beigefügte Memorandum. Im Augenblick, da ich Gegenwärtiges schreibe, liegt uns übrigens noch nicht die Zustimmung der sämmtlichen an dcn Wiener Berathungen bcthci-ligtcn Regierungen zn dcn erwähnten beiden Anträgen vor. Da dieß jedoch wahrscheinlicher Weise binnen wenigen Tagen der Fall sein wird, die Antrag» slcllung iil Franlfnrt sonach nahe bevorsteht, so haben wir nicht Bcdcnkcu tragen wollen, das k. prcnßischc Kabinrt von dcu beabsichtigten Schritten am Bunde selbst vor der vollständigen Einigung unter deren Thcilnchmcrn zu unterrichten. Wir brauchen lü'rrbci uicht erst zu wiederholen, daß es für uns Gegenstand des tiefsten m,d aufrichtigsten Bedauerns ist. uus iu dieser Angelegenheit, die Deutschlands oberste Interessen betrifft/in welcher aber Preußens bloße Enthal- tung dcn redlichsten Willen scincr Bundesgenossen zn lahmen vermag, gegenüber dem preußischen Hof anf die Erfüllung einer solchen äußerlichen Rücksicht be° schränkt zn sehen. Indem wir sonach Ew. Exzellenz beauftragen, ohne Zeitverlust dcn gegenwärtigen Erlaß sammt dessen Anlagen dem l. Hcrrn Minister dcs Acnßcrn mitzutheilen, glaubcu wir iu Bezug anf dcn Inhalt dcr bevorstehenden Anträge nur noch eine cin< zigc Bemerkung hinzufügen zu sollcu. Diese Anträge erstrecken sich, wie Ew. Exzellenz sogleich bemerken werden, noch nicht auf die beiden wichtigsten nnd schwierigsten Fragen der Reform, diejenige der Grün» dnng einer stärkeren Enkntivgcwalt dcs Bnndes und dcr organischen Einrichtung eines repräsentativen Kör« pcrs. Wir verhehlen uns nicht, daß die öffentliche Mcinnng Deutschlands nach einer vollständigerenLö» sung der Rcformfragc verlangt, als wir lind die Re< gicrnngen, die sich mit uns berathen haben, durch die ersten zu Wien verabredeten Vorschläge sie darbieten werden. Eben deßhalb glauben wir aber an dieser Stelle konstatiren zu müssen, daß, wenn wir in dcr jetzigen Sachlage dafür gestimmt haben, die erwähn« ten beiden organischen Fragen vorläufig noch in zweite Linie zu stellen und vorerst mir dnrch die Anträge wegen dcr Delegirten-Versammlung ml lu»c und wegen dcs Bnndcsgcrichtcs dcr dentschcn Nation ein unvcr-wcrfiichcs Pfand ernsten auf frcisiunige Entwicklung dcr Bundesverfassung gerichteten Willens zu geben — uns zu diesem Verfahren vor Allem dcr Wnnsch und die Hoffnnng bewogen hat, dic hohe Anfgabe cincr Reform dcr dcutschcn Bundesverfassung lönnc lind wcrdc mcht anf dic Daucr dcr Mitwirkung Prcu» pcus cntbchren. Empfangen :c." Oesterreich. Wien. Ihre Majestät die Kaiserin haben zu Gunsten des in Venedig für entlassene weibliche Sträflinge bestehenden Vcsscrnngsinstitntcs 600 ft. allcrgnädigst zu spenden geruht. Wien. Dcr ans Anlaß dcr glücklichen Wie« dcrkchr Ihrer Maj. dcr Kaiscrin abzuhaltende Fackel« zug uuterdlicb am 17,, da der eingetretene h.ftigc Regen dcn Zug unmöglich machte. Da bis gegen 4 Uhr günstige Witterung herrschte, so hatte sich eine große Anzahl Tl'cilnchmer am Sammelplätze in dcr Stiftskascrnc versammelt, woselbst die praktischen An> ordnungcn dcr Festordner vielen Ant'lang fanden. Nicht wcnigrr alö 106 Korporationen, Genosscnschaf. ten nnd Vereine sollten an dem Fackclzngc tbcilnchmcn. Lchmann hattc für eine große Auswahl von Geschmack-vollen und eleganten Lampions in allerlei Formen Sorge getragen. So viel wir gestern übersehen konnten, wäre die Bcthrilung am Zuge eine sehr bcocntcndc gewesen. Am zahlreichsten waren die wackern Turner erschienen, die, im Hofe stehend, dem Rcgcu am längsten trotzten. Auch die Stadtträger hatten sich sehr zahlreich als Korporalion mit Fahnen, Campen nnd Fackeln cingcfuudcn. Gcgcn halb U Uhr wurdc dcr Zug abgesagt; waun derselbe statifinden soll, wird später bekannt gcgcbcn wcrdcn. Nach 7 Uhr Abcnds hattc dcr Rcgcn gänzlich aufgehört, und einige dcr vorbereiteten Illuminatilmen wurden daher. gleichsam um deu Tag nicht als ganz verloren bezeichnen zu müssen, in's Werk gesetzt. Um 8 Uhr strahlte dcr zu clncr pompösen Triumphpfortc umg.wandelte Prnzingcr Viadnkt in cinem Lichtmeer uud rcficktirtc ftin Strahlenglanz von der Hauptfa^ade des k. k. Lustschlosses Schönbrnnn. wo vom Balkon aus die Majcstätcu das Ganze zn besichtigen gernhten. Obenauf trug der Triumphbogen zwischen Fahnen und Wimpeln in deu Bandes, und in dcn baierischeu Farben oas kolossale Standbild dcr Kaiserin, das von bengalischen» Fencr beleuchtet war. Das Arran» gement des Ganzen hat. wie wir vernehmen, im Auftrage dcr Babnvcrwaltnng dcr Ingcnicnr Klandy gclcitct. Auf deu Höhen von Grinzing. Nenstist, Leopolds« bcrg wnrdcn Abcnds!) Uhr bengalische Feuer angc« zündet, die einen prächtigen Anblick darboten. Wien, l8. Angnst. Die «Wiener Zeitung" schreibt: „Wir frcucu uus mittheilen zu können, daß der beabsichtigte großartige Fackclzug in jcdem Falle stattfinden wird. Dem Hcrrn Bürgermeister Dr. Zc« linka uud dessen ersten: Stellvertreter Herrn Leopold Mayr ivnrdc nämlich das Glück zn Theil noch gestern Abcnds 7 Uhr von Sr. Majestät dcm Kaiscr zu Schönbrnnn empfangen zn wcrdcn, um Aller-höchstdirsclbcn in Kenntniß zn sctzen. daß in Folge des eingetretenen elementaren Zwi'schenfalleö der Fackel« zug unterbleiben müsse. Sc. Majestät geruhten den Herrn Bürgermeister anf das Hnldvollstc'und Frcnud. lichstc zu empfangen nnd die Bitte desselben, dast der Fackclzug an cincm andern, später zu bcstimmcn« den Tage stattfinden dürfe, mit Allerhöchstem Wohlgefallen zn genehmigen. — Am Sonntag in der Mittagsstnnde gerubten Ihre Majestäten dcr Kaiscr und dic Kaiserin dcn Obcrstkämmcrer Grafen Lanckoronski in seiner Wohnung, dem sogenannten Kaiscrhausc in Hitzing, mit cincm Bcsnchc zu beglücken, und m den'huldvollsten Ausdrücken ihm die Allerhöchste Theilnahme zu bc< zeugen, Die Nekonvalcszcnz des Hcrrn Obcrstkäm-mcrcrs, der von diesem besonderen Merkmale der Allcrhöchsttn Gnade tief ergriffen war, macht sieht-lichc Fortschritte. Wien, 15, Angust. Wir lesen in einer Wiener Korrespondenz dcr «Prager Ztg.": «Wenn wir recht unterrichtet sind. so ist bereits dcr Anschlnß cincö dcntschcn Staates, dcr sich an dcn hicr abgcbaltcncn Konfercnzcn nicht bcthciligt hat, an die Vundesreform-Anträge gesichert — der Anschlnß von Mccklcnbnrg. wclcheö mit Prcußcn nicht bloß durch dic rngstcn Fa« miliclchandc znsamiucichänat, s^ndcrl« nilch »ninittelbar im Vercich drr prclißischcii Machtsphärc liegt. Ebc», deßhalb abcr ist scin Beitritt von doppelter Bedeutung." Wien, 18. August. Wie aus Prag telegraphisch vom 18. d. M. gemeldet wird, hat der Landes-Auoschnß in bcntigcr Sitznug, anläßlich dcr Gcnchmg Ihrer Majestät dcr Kaiserin eine Adresse votirt. Pest, 1!). Auglist, Dcr Gcmeinderath beschloß eine Bcglückwünschnngsadrcssc an die Kaiserin. Vriinn, 1^, August. Gestern Abcnds hat dcr Bürgermeister cinc anßcrordentlichc Gemeinde-Aus» schußsitznng cinbcrnfcn, in dcr beschlossen wnrdc. aus Auüiß dcr glücklichcu Rückkehr Ihrer Majestät dcr Kaiserin nach Wien, cinc Bcglückwnnschungsadrcsse an Ihre Majestäten zn richten, und dieselbe durch cine Deputation zn übergeben. — Aus «Preschurg, l^. August, schreibt man dem „Frdbl.": Das kürzlich erwähnte allerhöchste die so oft von dem stndircnden „jungen Frankreich" in diesem Stadttheil improvisirt worden, mit neuer Erinnerung an dcn landen, bnntcn Zug. der neulich nächtlicher Neilc, vom Odcnm herunterkommend, einem abtrünnig gcwordencn Mnscnsohn scinc patrio-tische Gesinnnng darznthlln ging, und dessen plötzli-ches Erscheinen mit dcn verschiedenartigsten Kommen« tarcn die Rlmde durch die gauze europäische Presse machte, nähern wir lins dem Eingänge dcs Slu« dcnten« Eafö's. Als Frcmdrr sind wir doch ncuMrig, wie »I« >!>mi« 1 gung? Was sollen die zahlreichen hier wohnenden deutschen Familien mit ibren Kindern anfangen, die sie für die Wclt, nicht bloß für Ungarn erziehen lassen wollen, wenn an den öffentlichen Anstalten die dentchc Sprache als Ntt'cnsache behandelt wird nnd Profcs» sorrn angestellt werden, die wohl ungarisch, aber nicht gehörig dentsch sprechen können? Deutschland. Ans Stuttgart, 1K. August, wird geschrieben: Längst schon suchte die hiesige Bevölkerung eine Gc< Icgenhcit.' um ihre Smnpalhicn für Oesterreich lund-zngcbcn. Mit großer Frcndc wnrdc deßhalb die crgussen, welche sich gestern durch die Anknnft oeö Wien«londoner Vergnügungszugcs bot. Die ganze Bevölkerung wetteiferte, um den Ocstcrreichcrn einen brüderlichen Empfang ;n bereiten, der sich im Vcr-lanfc zil einer politischen Dcinonstration gestaltete. Den Gipfelpunkt des Begrüßungsfcstes bildete ci,l Gartenfest in der Woppeuhöfcu'schcn Anlage. Wäh» rend (im Bahnhofe Professor Fräs die Ocstcrreichcr mit einer herzlichen Ansprache begrüßte, hielt Dr. Thcophil Pisling in dem Garten cinc gleich der cr-stcn aufgenommenen Festrede. Italienische Staaten. Die Vcrichtc aus Sizilien sind, insofcrnc sic sich auf das Vorschrcitcn Garibaldi's und das Anwachsen seiner Armee beziehen, Dank der Tnriner Zensur, ziemlich spärlich, lassen aber in ihrem Ensemble nur zu gnt erkennen, wie wenig die Regierung im Stande ist, dem Frcischaarcnzngc entgegenzutreten. Der Pa-lermitancr „Prccnrsorc" sagt, daß die Trnppen die Freiwilligen nicht „verfolgen", sondern geleiten. Ga< ribaldi soll erklärt haben. daß er nm jeden Preis einen Konflikt mit dcn Truppen vermeiden >rwUc>, . In dcn Ortschaften, dlc rr nnf scinrn, Zxac berührt, werde er nach wic uc»r rnthnsiastisch aufgrnonnncn. Die Natioualgardc sei gewöhnlich in Parade aufgr-stellt, nnd die Lokalbehör.den finden sich ebenfalls ein VonTrapani sei cinc Schaar von 600 Freiwilligen zu Garibaldi abgegangen, von Me,iina sct)e sich cine von 1700 in Marsch, von Girgenti. Nolo nnd Ei> racnsa werden andere Znzügc erwartet. Die Zahl der Freiwilligen belaufe sich bereits auf 12,000 Mann; sic seien militärisch organisirl und in Infanterie ^Rc. gimenter und Berfaglicri « Bataillone getheilt. In Messina seien für Garibaldi 2K0.000 Dncati ein« getroffen. Serbien. Aus Belgrad wird der ..A. A. Z.« geschrieben : Dieser Tage wnrdc eine schöne, noch nicht sech-zehnjährige Fran von drei bewaffneten Vancrn (Milizen) erschlagen und bcranbt. Einige Dukaten, welche die Unglückliche nach serbischer Sittc nm dcn Hals trng, hatten die Habgier der drei Vaterlandsbcfrcier gereizt, und sic schnitten ihrem Opfer dcn Hals ab, als der Mann sic auf cinigc Zeit allein in einer Gasse der Vorstadt gelassen hattr. um einen Wagen znr Heim-kcbr zu bc,orgen. Man hat die Mörder eingefangen, und das Standgericht wird sie dem wohlverdienten Schicksal überliefern. Die Hinrichtnngcn. welche das Standrcäit vor-nclunen läßt, geschcbcn auf einem Anger dicht bei der Stadt. Das Grab des Delinquenten wird gegraben, er in dasselbe hineingestellt, mit einem Strick an einen Pfabl gefesselt, welcher am Kopfende des Grabes in die Eroc getrieben ist. Auf das Kommando „Feuer" empfängt der Verbrecher die Todeskngeln, wird uon dem Pfahl losgcschnittcn, sinkt in die Grnbc, wird eingeschaufelt, mw tic Sache ist abgemacht. AIs man vor einiger Zeit den Mörder dcs österreichischen fosttatarcn hinrichtete, zerriß derselbe dic Vandc, welche yn au den Pfahl fcsftltcn. suchte cinem der Soldaten das Gewehr zu entreißen, nnd wehrte sich lä'n-K^,'M„g.^l" die sämmtliche Erekutionsmannschaft. Wcmg hatte gcfelilt und cr wäre entkommen, AIS man lbn endlich überwältigt hatte nnd ncnc Schüsse auf llm gesalen, war cr noch uicht todt, und man sah sich genöthigt ,l,m noch einen sogenannten Gna-dcnjchnß m dcn Kopf zn gcben. Gestern (am 7.) ereignete'sich hirr cin Fall, der zwar an und fur sich nnbedentcnd, dennoch aber in hohem Grade geeignet ist. anf unsere sogenannte Zi- vilisation einen tiefen Schlagschatten zu werfen, nnd Den ich Ihnen daher mittheile. Dem israelitischen Handelsmann Isaak Kohcu wnrden von einigen Scr« bcn türkische Mannskriple zum Kauf angetragen, uno von ihm auch erstanden Da nun dieses Geschäft — wahrscheinlich durch die Verkäufer selbst — dcnuuzirt wurde, so faud sich oie Polizei veranlaßt, dcn Käufer verhaften, ihn alö ocs Spionireus uuo türkischer Sympathie verdächtig mit 26 Stockprügeln bestrafen, die erkauften Manuskripte ohuc Nückerjat) dcs Kaufpreises ihm abnehmen, nud ihn sofort nach Scmlin abschic« den zn lassen, obwohl cr serbischer Unterthan ist. Dcr Mißhandelte ist cm mit einem schweren ^cibschadcn behafteter schwacher Greis, dcr. als man il'» zur Prü< gclstrafc vcrurthcilte, den Belgrader Stadtpräfckteu sichcutlich bat, ihn lieber zn erschießen, als zn mißhandeln — cine Aittc, die mit dcn Wortcn zurück-gewiesen wurde, daß es sich nicht vcr Mühc lohnc, cinc gntc Flintc mit jüdischem Blnte zu ucrunrciui' gen. Aus dieser Thatsache kann man entnehmen, was für ciuc Art dcr Gleichberechtigung und freund« lichcr Aufnahme es ist. welcher sich die Juden in Scr-birn zu erfreuen habcn. Wien, 19. August. Ihrc Majestät die Kaiserin hat am Sonnlag Vormittag 9 Uhr cincn Spazicrgang durch dcu Schön-brnnncr Park gcgcn das Glorictt gemacht, wahrend schon vulc Hunderte uon Menschen in Schönbrnnn versamtnclt waren. Um 12 Uhr fuhren Ihre Majestäten der Kaiser nnd die Kaiserin im offenen Wagen gegen St. Veit und wurden von dem sehr zahlreich versammelten Publikum mit Enthusiasmns begrüßt. Ihre Majestät trng einen weißen Strobhnt mit blancn Federn und weißen Bändern. schwarze Scidcn-Mantille nnd cin roth geblümtes Sommerkleid. — Gcstcrn habcn sich Ihre Majestäten dcr Kaiser nnd die Kaiserin nach Ncichcnau begeben. — Ihre k, l. Hoheiten Kronprinz Rudolph nnd Prinzessin Gisclla waren bc. reils am Sonntag Nachmittags wieder nach Neichenan zurückgereist. — Fnr dcn Fackclzng nach Schönbrunn ist jetzt, wic wir hören, Sonntag dcr !U. Angust bestimmt. — Gleich nach Beendigung dcs Fcst.Gottcö-dicnstcs in der St. Stcpbanskirche fand untcr dem Präsidium des Hcrru. Erzherzogs Rainer gestern cinc Minister-Konferenz Statt, dcr anch die Herren Hof-kanzlcr l'ciwcchntcn. Da ciuc solche jcdcnfalls für den aeslrigen 2,aa aiiffatteii mußte, so schließt man. daß irgend welche Dnn^lichkcitoa.rgcnstaiioc in Vcratynn^ gczogcn sein dürften. — Für die Vollendung deS Hermanns «Dcnk» mals hat Sc. Majestät der Kaiser dem zu diesem Zwecke in Hannover zusaminrngctrctcncn Vcreinc, wic dic „N. Hannou. Ztg." mittheilt. Ü00 ft. übersendet. — Ueber die in mcbrercn Tagcslättcrn enthaltene Notiz, daß von Seite dcr k. l. priv. Südbahn nächstens ein Vergnügungszng nach Venedig arran» girt werde, wird soeben zur Kcnntinß gebracht, daß laut eingeholter Erkundigung bei der Direktion der Südbahn diesc Nachricht bishcr jcdcn Grundes cntbchrc. Vermischte Nachrichten. Dic Ankunft der Mitglieder dcö Wiener Män-ncrgcsangvcrcins in Tricst erfolgt am 7. Scptcmber Vormittags, dic Rückfahrt derselben am 9. Scptem» ber Früh. Die genane Stunde dcr Ankunft nnd dcr Rückfahrt wird dcr Vorstand dcö Schillrr - Vercins spälcr durch dic öffenllichen Blätter bekannt grbcn. Dic Mitglieder dieses Vereins werden eingeladen, ihre Gäste am Babnhof zn empfangen, mw sich anch zum Abschied derselben dort cinznfmdcu. Am 7. Naclnn i> Uhr findet vom Molo S. Carlo aus cinc Luftfahrt im Golf anf zwei i'loyddampfcrn Statt. Am 8tcn Sept. 11 Uhr Vorm. wird im Vcrcinslokalc cin klci-ner Commcrcc abgehalten. Am nämlichen Tage !» Uhr Nachm. beginnt das Gcsangsfess anf dem Iagcr dem cinc Tanznnterhaltung folgt. Für die Mitglieder dcs Schiller-Vereins, welche ihrc Gäste anf dcr Rückfahrt von Tricst am 9. Sept. bis Adclsberg bc« gleiten, nnd daselbst mit ihnen gcmeinschafllich dic Grotte besichtigen wollen. werden für dic Hin. und Rückfahrt Billcts zu schr ermäßigten Preisen vcr« abfolgt. — In dein Monatsberichte dcs französischen Thicrschuhvcrcins licst man Folgendes: Ein Nabob in Indien hatte ciucs Tages auf der Jagd einen lebenden Storch gefangen, welcher ein ciscrnrs Halsband hatte, auf wclchcm (in lateinischer Sprache) gc« fchricben stand: „Dieser Storch kommt ans Polen." Im folgenden Frühjahre wnrde dieser Storch wieder in Polen, und zwar anf dem Gnte dcs Grafen Browski gefangen, wo der Vogel auch im vorigen Jahre genistet hattc. Statt dcs eisernen Halsbandes bemerkte man aber cin goldenes, reich mit Edelsteinen besetztes Halsband mit dcr (auch in lateinischer Stracke abgefaßten) Inschrift: «Diesen Storch sammt dcin Geschenke sendet Indien Polen zurück.« Neueste Nachrichten nnd Telegramme. Pest, 18. Angnst. Das anläßlich dcs Geburtstages Sr. Majestät dcs KaiscrS als Vorfeier gestern veranstaltete Fcstthcatcr war zahlreich bcsncht nnd wnrdc die Vollshymnc wiederholt. Um l) Uhr fand cm großer Zapfcnstrcich, uon sieben Mnsikbanden ausgeführt, Statt, welcher sich uon Pcst nach Ofen bc-wcgtc. Hcnte wurde in der Fcstnna cin feierliches Tcdcnm nntcr Anwesenheit dcs Statthalters, dcr Bc-amtcn nnd dcr Generalität abgehalten; anf dcr (9e>-ncralswicsc fand dic Fcldmcssc dcr Garnison nntcr großem Andränge dcr Bcuölkcrnng Statt. In dcr Pcstcr Stadtpfarrc fand cin feierliches Tedcnm Statt, welchem dic Mitglieder dcr Scptemuiraltafcl, der töniql. Kuric nnd dcr Gcmcindcrath beiwohnten. Hcntc Nachmittag Diner bci ocm Statthalter, zn welchem sämmtliche Notabilitatcn geladen sind, Abends Fcsworstcl< lnng im Nationalthcatcr nnd Ofencr Volksthcatcr. Pest, 18. Angnst, Abends. Johann Pomp^l), Ncdaktcnr dcs „Atagyar Orszag" wnrdc anf freien Fuß gesetzt. Dcr Rest scincr Strafzeit wurde ihm im Wege der Gnade erlassen. Ehemnitz, 17. August. In dcr volkswirth. schaftlichcn Gesellschaft fand bcntc eiuc beftigc, den Handelsvertrag und die Zollcinignng betreffende Debatte Statt. Für dcn Handelsvertrag ergab sich eine große Mehrheit. Dcr Antrag auf Kündigung der Zolivcrciuövcrträge, um die Mindcrdcit zu zlvin^cn, n'iirdc abgelehnt, Dcr Antrag, die Wiederaufrich, tuna der Zollschranken mit aUcn Mitteln zu versu« chen. wnrdc angenommen. Spezielle Ncformantiäge anf cincn Zollvcrcinsvorstand ncbst Gegenanträgen wurden durch dic Mehrheit wcgcn eines befürchteten ilonftiktcs onrch dcu Ucbcrgang znr Tagcsordnling brscitigt. Turin, 18, August. Garibaldi bat sich nach Aidonc begcbrn. Einsiußrcichc Personen der vorge. schlittcnen Partei ricthcn ihm. sein Unternehmen auf« zugeben und dcn Kricg zu vermeiden. Garil'aldi scheiterte mit dcr Bildnng cincs Wohlfahrtansschnsscs in Palermo. New-York, 7. August. Der Handelsvertrag zwischen dcr Türkei und Amcrika wnrdc vcröffcnt» licht Tabak und Salz sind als Einfuhrartikel in der Türkei auZgrschlojftn^ dafür zahlen oic Amerikaucr keine Ausfuhrsteucr. Dic Unionisten räumten Korinth nnd die benachbarten Orte. lO lwu Guerilla's verjagten die Unionistcn ans Newark in Missonri nnd nahmen ihnen Waffen und Kricgsgeräthc weg. An« dere Gnerillabaudcu nahnicn Alekandrien in Missouri. Dic Unionistcn verjagtcn im Kampfe bci Mcmpbis cic Konfödcrirtcn nntcr Thompson und okknpirtcn Macnimvillc. Bei Columbia wnrden große Baum^ wollquantitäten verbrannt. In cincm Kriegsmccling in Washington wurde die kräftigste Fortführung dcs Kricgcs mit allcn dcm ^'andc zn Gebote stehenden Mitteln und die Billigung der Konskription beschlossen. Meteorologische Beobachtungen in Laib ach. N. August 6UhrMrg. 326.^0 -^12.0 Gr. — sternhell 2 „ Nchm. 325.10 ^20.0 „ KV>'. detto 0.« lv"bM'M Drnck nnd Verlag von Ig.mz v. Kleinmayr st Fedor Bamberg.'- Verantworllicher Redakteur-Ignaz "- Kleinmayr. Anhang zur Laibacher Zeitung. UnsllpNli^sllsN! Wien, 18, Allssust. lMittags IV. Uhr.) (Nr. Zt^ ?IbdbI.) Durch Alliitl.igt-Vcrläiifc cirdri'ickt. clössiislc dic Vmsc ,»att. crl)rlte sich jsdoch in, Vcrlausc ,i„d schloß ^»Vl^llU^^tU/^» l!„ All>,t!M'!!,!,i ffst. liur sr^iizösische Sta^t^l'ahn- llüd ,st>cdit-?!f!icl'l» iiuch a>,l Schlüsse untcl ihrci! Alis'aügeflüsttt, Frcmdc Ballltni, i»> knilfs ds<3 Gcsch.istcS um ciic.i '/,«."/« riick.^ügic!, schlisßlü unbcdcutmd höhrv als vorgcstcrn, mir Sill'.r v''lhält»!sl>u>il';>^ lhcur.r Ocld f»^ipp. Veffeutliche Hchulo. ^. l>cs Slaalca l.sl"ir I0<» ft.) Weld War, I» östc,r. Währimq . zu 5°/, (i^,80 05.'.)0 5°/° ?l»lch. v. 1«g 50 ^ _. dcttu ohnc Abschnitt 186^ . 92.25 92,50 National- Älilchc» mit Iäl!!N'r-(^'!ipo»s . „ 5°/, 62.25 82 35 National -Aülchs» »nl «Pnl.O'oupons . . „5 „ 82.50 82,60 M.ta>i>incs . . . . „ 5 „ 70.20 70.30 dclio >»it Viai-Cl'up, „ 5 „ 70.40 70,75 dttto.....„ 4^, «2.— «2.50 mit ^rlosll»g v. Jahr, 1«3l) 122.50 123.— ., „ 1«54 «9.25 89 75 ., ., 1«Wz,l 500 st. . 89.70 89,80 „ ., zuWOfl 9190 92.- <5om<»-Rclittnsch. zu42 I^.»u5ti'. 17.— 17,25 ll, der Grönländer lsür itttt ft.) ^ri!nd>i!llastu!!g!?lOl'ligatil)Nen. Nieder-Ocsttn.ich . . zu 5'/« 8«.- 87.— 0',»lt> Warc Ob.-Ölst. und Salzb. zu 5«/, 80.- 87.- Aöhmcu .....5 „ 8«.— 87.— Sllilrmalf.....5 „ 8(» -- 87.— '2'iählm u. Schlcsicu . 5„ 8«,— 90 — Unqarn......5„ 72,25 7275 Tcm. Ban . Kr^, u Slav. 5 , 70.75 71,25 Galizi.».....5„ 70.30 7075 Sill'ml'. u. Aülow. . . 5 „ 70.— 70.25 VnlttiauischcS Anl. 1859 5 ., 97.50 98.— Aktien (pr. Stück), Niltiuliall'ank......784.— 78Hcs. zu 200 si. (5M. odcr 500 Fr...... 244.50 245.- Kais. (5lis.-Vahn zu 200 ft. CM. 150,50 15?.-Sl!d,-!ll)rdd.^.!l'.-Ä.200„ „ 122.30 122,50 Süd, Staats-, lomd, vcil. n. C,n!r. ital. Eis, 200 st. ü. W 500 ,n, n». 180st. iW°/„) Einzahlung 281.— 282.- Grid Warc Galiz.Karl-Lui'w.-Vas», z. 200 ft. l>M, m. 180 sl, (90°,) ^iuz. 227.- 227.50 Ocst. Dl ü.-Dampisch-G.s, !-.^ 424,— 420,— Ocslern'ich, ^>oyd in Tri'sl 3 ^ 222.— 224,— WicucrDampfm.^'lsl.-Ocs. "'H 390.— 395,— Pclttr Kltlc»br>ick.n . . '. . 390.— 398 — Äölml. W.sll'abn ^u 200 st. . 158.25 158 50 Thcißl'ahü-Altm, 200 fl ! „40., „ . 30-- 30.50 Wiüdischgräh „ 20 ., ., . 22.25 22.75 Waldein „20.....21.75 22 75 -Ntg!"'ich .. 10 , „ . 15) — 15.25 Wechsel. 3 Monate. (51lld Vrieft Augsburg sür 100 st. südd. W. 108,— 108.25 Fran'furt c'. M. dcttu 103,10 108.35 Hamburg für 100 Marf Ännko 95,00 95.80 London ,ür 10 Pf. Sterling . 128,50 128 60 Paris für 100 Franks . . . 5li,70 50 80 Eonrs der Geldsorte,,. (Acld W,,„ K. Münz-Dukaten 0 si. 9 fr. 0 fl II Nlr Ki^n.u .... 17 „ 70 ,. 17 „ 74 ., Narolconsd'or . . 10 „ 19 „ 10 „ 21 „ N»,s. I,»>^lials . 10 „ 50 „ 10 „ 51 „ Vcreinc!tha!.r . . 1 „ 90 „ 1 „ 90> „ Sill'er-Agio . .120 ., 50 „ 120 „ 75 „ Effekten- und Wechsel-Kurse an der k. k. öffentlichen Börse in Wien Den !9. August 18U2. Effekten. Wechsel. b7» Metalliques 70.40 !! Silber ..... 126. 5«', Nat -?lnl. 82.35 ! London .... 128.30 Bansaftitll . . . 788. ! K.k. Dukaten. . 0 9 Knditaitien . . 208.40 ,j F reu« den K uz e i^ e. Dc» 18. August <862. Hr. Dr. Neuinanü. DiNriktsar;t. von Nenstat'll. — Hr. Icclel, Hai»dc!Smal,!i, uou Fiume. — Die Herren: Hernfelo, und — Mittler, Asseitten, dauu ^- Llischüi. Jurist, von Wien. — Die Hcrrel,: Ma^oli, Ägcot, — Dimmer, und — Mnha. uon TricN. — Hr. Mairiolt, vo>» ^iuerpool. Z. 1692. (2) ,/an.v / ^n^/iVl/s 0 kr. öst. W, Wenn sich jedoch mehrere Fränlcin in cincin Pri^athansc oder im Institute versammeln würden, könnte fic ihnen täglich eine Stnnde geben, wofür jedes Fräulein 4 fl. monatlich zn entrichten hätte. Diejenigen, welche sie mit ihrem Vertrauen beehren wollen, sollen Ursache haben, mit den schnel» len Fortschritten der Zöglinge zufrieden zu sei. Z. 1623. (2) Nr. 12429. (5 d i k k. Von dem gcfcrliglcn l. k. Vczilkögcrichic wird im Nachhange zu dem dteßämtlicheu Eoitlc vom 2. Juli I. I., Z. 9919, hekaultt gemacht, eö weirc l>ei ocm Umstanoe, als zur 1. Fcillnclnug der Mana Strachi'scheu HeirlUsiprüchc kein Kaüstlllligcr clichic» ncn lll, nunmehr zur 2. auf 0cn 2ii. August d. I. hicramlil angroroneleli Fcilliietung grschrillcn wcrocu. Hicuon wcrvcu alle Hcrrcn itauftustlgeu mlt 0cm in Kenniniß grslßt, rast odigc HctllUösplüche lici bicscr Tligsaßung alllnfcUlö auch uincr t>lm Neuu» wcrlhe yinllNiglgll'cn wcrden. Hk. t. stävt. delcg. Vcznkögcricht Lalbnch am 12. August 1V02. Z. IU37. (l) In dem Mildchtll-Institute der Leopoldme Petritsch in itaibach, Furstenhof str. 30tt K. Stock Es wcvdti, in 3 Hilassc» aUe ^cl)r»;cgr»slll'llde der Noimcilschillen lind »el'stdti Geografic. 3taln» und We!!gesch,chlc und Phisik. dlii'n Flanzösisch. Iia° licnlsch ulio Slcucnisch, irie anch alls weiblich»» Hand< arl'cllen gflehrt. — Dliö Nähele ist aus oe» Pro« grammen zu cisehcu, welche i>n Iüstünte zu hnDen sind. — tt 0 st m ä 0 ch c n luollen sich e h e st c n ö melden, weil nur einige Plähe noch zu l'essycn sind. Z. 1636. Pfaudämtliche Lizittttioll. Donnerstag den 38. Auftnft werden zu den gewöhnlichen Amtsstunden indem hierortigen Pfandamte die im Monate Juni 1861 versetzten, und seither weder ausgelösten noch umgeschriebenen Pfänder an den Meiste bietenden verkauft. Laibach den 20. August 1662. Z. »508 (3) Nr. 25. G d i k t. In Folqe gerichtlicher Bewilligung werden aus dcm Nachlasse des Josef Tschcrne, vul«n Uilen/., am 20 ?lugust d. I. früh » Uhr in der St. Peters - Vorstadt Haus - Nr. l27 zwei Pferde, vicr Kühe und die Vorräthe an Wein, Weizen, Korn, Gerste und Halden, dann am 27. August l. I, früh tt Uhr auf dcn Vcllaßwiescn in Waitsch, und am Moraste der Gruinmetschlag ncbst Hcuvorrathcn lm Wege der öffentlichen Versteigerung an den Meistbietenden gegen gleich bare Bezahlung hintangegeben werden. Laibach, am l«. August l8«2. Notar, als Gerichts - Kommissar. Realitäten-Verkauf aus freier Hand. Ein schönes, stockhohes, gut und bequem gebautes, mitten am Platze zu Gurkfeld stehendes Haus, mit l> Zimmern, mehreren Kammern, 2 gewölbten Kellern und Stall 5 hat einen Garten und bedeutenden und guten Acker-, Wiesen- und Waldgrun5. Auskünfte ertheilt nnr wahren Käufern Frau Pototschnig in Gurkfeld oder die Eigenthümcrin Marie v. Steindorf zu Rosegg in Kärnten. 3. 1629. (i) 1 Stute, 1 Wallach zu verkauft». Polana Nr. 69. H, I4N, (4) Ph. A ProdniU k. k. prill. ill Natschach gibt hiermit bekannt, daß sie mit 1. August d. I. die Papier-Fabriks-Niederlage für Laibach dem Herrn G. Terpin übergibt, «»«s«;»»««,,. 30. Juli 1862. _____________________^^. E. Terpiii bezieht sich auf obige Anzeige und erlaubt sich, die geehrten Abnehmer insbesonders auf diverse Sorten Pack-, Sackl-, Fluß-Papier und Deckel obiger Fabrik aufmerksam zu machen. Gleichzeitig ist er verpflichtet, der hochw. Geistlichkeit, den k. k. Behörden, dem hohen Adel und wcrthgeschätzten Publikum seinen Dank für das bisher geschenkte Vertrauen abzustatten und bittet um huldvolle fernere Geneigtheit. Den p. A'. Aeltern und Herren Schullehrern empfiehlt er sich für das nächste Schuljahr zur gefälligen Abnahme von Schulbüchern, da ihm der Schulbücher-Verschleiß von der kompetenten Behörde bewilliget wurde. Drncksorten für das k. k. Militär, so wie Geschäftsbücher sind stets am Lager. Jur Aufnahme von 2 Lehrlingen, versehen mit gutcn Schlcheugnijfen, wird Auskunft ertheilt. Realschule r haben den Vorzug. 5»,!,»««,, 30. Juli 1862.