Beilage zur Laibacher Zeitung. ^U K4. Sechster IahlMg. H. Tlpril Ä8O3. S'p ru ch. K'er ist der Freien Frci'stcr, Tcr nur scin selbst bedarf; Stlau ist im Reich der Geister, Wer fort sein Bestes warf: Scin innerstes Gewissen, Die Treue gegen sich; ^ Wer den Vertrag zerrissen ! Mit seinem eigenen Ich. i Tcnn >ucr sich weggegeben An Tand nnd Außenwelt, Muß stcts vor EtwaS beben, , TaS,ihn gefangen hält. ' Willst du dem Wohl der Geister .! ' ' Mit voller Kraft dich wcih'n, - Mußt du dein eigener Meister, Ein Mensch, ein ganzer, sein! Was gchcimnißvolle Monument. ! Novelle von Braun v. Vrannthal. ! ^3^s halte sich ein schweres Gewitter entladen und durch seine letzten Donner klang unheimlich die Sterbeglocke vom Dorfkirchthurme. Flüchtige Sturmwolkc» eilte» der gcsun« ! kenen Sonne nach; die Natur ging zur Nuhe. Auch der alte Freiherr von Droning; ihm galt das Ulclancholische Geläute. Vor dem Schlosse, das einige hundert Schritte von dcm Dorfe auf einer mäßigen Anhöhe, inmitten eines großen, gutgehaltcnen Parkes lag, und das mit seinen vier gothischen Eckthürmcn und spitzbogigen, matterleuchteten Saalfenstern heute düsterer als je sich ausuahm, standen Landleute, Vemohner dieses zum Schlosse gehörigen Dorfes, Männer und Weiber, Greise und linder, klagend, weinend, in banger Erwartung einer entscheidenden Nachricht über das Befinden ihres allgemein verehrten Herrn. Varo» Droning war nicht reich, dieses lleine Gut 'Nachte sein ganzes Bcsitzthum aus; er schied von der Erde, inn an Schätzen, aber gesegnet an Liebe. Seit vielen Iah-rcn Witwcr, faud er all scin Glück nur in seinem Sohne. In diesem hatte ihm daZ Geschick den einzigen Vl'dcn ge- lassen, nll' der Liebe, die er im Lcben uon einem Wesen zum andern, von Giab zu Grab übertragen. Heute vor ^ achtiiudzwanzig Jahren ward iliiu dieser Sohn geboren, heute ^ vor zivölf Iahreu starb seiue Gattin. Im grosicn Schloßsaale, wobiu sich der kranke Greis , scholl vor mehreren Tagen hatte bringen lassen, herrschte in diesem Augenblicke tiefes Schweigen. Miltcn in dieser hohe» allcrthümlichen, mit Familien» bildnisscn geschmückten Halle, lag auf offenem Vette der Sterbende. Still weinend standen liier und da Leute der Dienerschaft; am Lager selbst aber kniete der junge Varon. „Er erwacht nicht mehr," se»f;te dieser aus schwer belasteter Brust, „er schläft so hinüber!" - ," Nach einigen Minuten jedoch richtete sich der Sterbende noch ein Mal auf nud sprach mit kaum mehr vernehmlicher Stimme den Wunsch auö, daß man ihn mit seinem Sohne allein lasse. Die Dicnstlcute entfernten sich. Vater und Sohn waren nun allein. Veide schwiegen einige Minuten la»g: ei» Pause, hin-reichend für den letzten großen Gedanken über „Scin oder Nichtsein," „Karl," begann jetzt der Sterbende, schwachen, zitternden Tones, „Kml, ich muß Dich verlassen; Du kennst dei» letzten Wunsch meines brechenden Herzens — wirst Dn ihn erfüllen?" „Ja!" eutgeguete der Kniende, den zwar thranenlosen aber ticfschmerzlichc» Vlick zu seinem geliebten Vater empor« gerichtet. z „Wohl, mein Sohn," sprach dieser weiter, „der Him- mel segne Dich dafür. Wie geht es der Gräfin?" „Vor einigen Stunde» schon ritt ihr Vote zurück. Sie ! ist vollkommen genesen und wird-— vielleicht — noch heute Abend hier eintreffen." ! „Karl, sie ist Dir mit ganzer Seele zugethan, entreiße Dich endlich Deiner Schwermuth und erwidere ihre Liebe!" ! ^Vater, Louise ist aller Verehrung würdig: Du hast ! mein Wort, sie wird meine Gattin." > Während der letzte» Worte hatte sich die Eaalthüre geöffnet. Eine bohe weiße Gestalt stand a» derselben. ^ „E>3 kommt mein Engel!" flüsterte der Sterbende, dessen brechendes Auge noch ein Mal aufleuchtete. Oräsil! 3ouise — denn fie war es — näherte sich lang- ' fam, bebend, kaum fähig sich aufrecht zu erhalten. Karl erhob sich und schwankte ihr entgegen. ^ Hand in Hand traten sie an's Lager. ! Der Greis streckte seine Rechte aus, wie nm beide zu segnen) der Tod aber zog ihm die Hand krampfhaft zurück,: er seufzte tief auf und — verschied ... ^ Nie schwer löst sich das Räthsel des Menschenlebens! Die erste Hälfte unseres Daseins diktirt es, und dil zweite j reicht zu seiner Lösung nicht hin; wir «erbringen zu viel Zeit mit Vorbereitung. Was Willensfreiheit, was Noth« ^ lrendigkeit sei, wir wissen es nicht, und im Streben nach ! Erkenntniß überschattet nns der Tod. Glücklich, wer leicht nach dieser strebt; unglücklich ist, wer alle Kräfte seines ^ Denkens und Fühlens daran wagt. ^ In letzterem Falle befand sich der junge Varon Karl ^ von Droning. ^ Er hatte sich in der Welt der Wirklichkeit nie zurecht ! gesunden, er war immer Idealist geblieben. Es gibt Mcn» i schcn, die unter allen Verhältnissen leidend bleiben. So ^ war Karl. Die Quelle seiner Leiden lag in der Tiefe eines zu reizbaren Gemüthes. Es hatte ihn ein Weib erzogen, seine Mutter. Vis zu seinem Abgänge auf die Universität lag er m einem ununterbrochenen seligen Traume AalM; bis zu seinem siebenzehnten Jahre war er ein von Engeln bewachtes Kind geblieben. Den ersten Schmerz brachte ihm der Tod seiner Mutter. Da stahl sich seine erste Frage an das Jenseits aus seinem Busen, ohne einer Antwort zu begegnen, die ihn beruhigt hätte. Mit dem Segen und auch mit den Warnungen seines Vaters trat er in die Welt. Und was fand er in der Welt? Alltägiges: Täuschung und Enttäuschung. Sein überreiztes Gemüth erkraukte, sein Geist verdüsterte sich, seine Fantasie gerieth in's Ungeheuer« liche; im unausgesetzten Kampfe mit der Leidenschaft verlernte er das Neinmcnschliche, und vergaß sich endlich selbst. Er strauchelte — sein treucster Freund, der verständige Vater, stützte ihn liebevoll. Karl vergoß heiße Ncuethränen und — siel abermals; wieder erhob ihn sein guter Genius. Da war dcl Jüngling nun gerettet und wieder gut wie in den schönen Tagen seiner Kindheit; nur — daß die Roseuwangcn verblüht waren, nur, daß er nicht mehr lächelte und, gefoltert von Erinnerungen, keiner Regung seines Herzens mehr Folge leistete und keine andere Sehn» sucht in sich nährte, als die — nach dem Tode. So kehrte er in seinem vierundzwanzigstcn Jahre von der Akademie heim. (Fortsetzung folgt.) Die /rauen in der Sage und Geschichte Kr a in's. Eine kulturgeschichtliche Studie von P. u. Nadirs. (Fortsetzung.) So lebte nun Veronika, ihres Gatten und aller Schlösser beraubt und in steter Furcht vor ihrem Schwiegervater, „von dem sie nichts Anderes vermuthen konnte, als daß derjenige, welcher um ihretwillen seinen leiblichen Sohn so hart hielt und allerdings vor siedender ZorncSwuth ein so schönes Schloßgebau abgebrochen hatte, den schönen Vau ihres Leibes und die edle Wohnung ihres holdseligen Lebens gleichfalls abzubrechen kein Vedcnken tragen würde." Weßhalb sie ihren Aufenthalt bei den wilden Thieren suchen mußte und sich in Gesellschaft etlicher Jungfrauen in den Wäldern des Gotschcwerlandcs verbarg, „wo dann Furcht, Sorge, Angst, Herzlcio und Thränen ihre tägliche Nahrung, Noth und Mangel ihre Fülle und Sättigung waren." Ihre Angehörigen hielten es jedoch für rathsamer, sie den Späheraligen des alten Cilliergrafen so viel als möglich zu entziehen und führten sie heimlich in einen bei Pettaa ! gelegenen Thurm. ! Doch es wachten für den regierenden Alten allcnthal- > ben untcrthänige Augen und so ward ihr Versteck ausgespürt z und ihm verrathen. ! Sie ward auf seinen Vesehl abgeholt und nach Oster- ! witz — wo ihr Gatte schmachtete — gebracht. „Daselbst lnußte daS schöne Vild eine gute Zeit in großem Elende ! gefangen sitzen und vor Hunger schier verschmachten." Endlich ließ der Graf sie nach Cilli bringen und stellte gegen sie die scharfe Klage an, sie habe seinen Sohn durch ! Zauberkünste dahin gebracht, daß er sie geheiratet, außer« dem auch ihm, dem Vater, mit Gift nach dem Leben getrachtet. Allein es mangelte ihm an gründlichen Beweisen, das j Gericht konnte ihr deßhalb nicht im geringsten beikommen; ^ der Advokat, den man ihr hatte zulassen muffen, stritt sür sie ritterlich und siegte und — sagt Valvasor — fand dieß« ! mal der sonst gemeinlich eintreffende heilige (!) Spruch! Was der Fürst will, daö spricht der Richter, vor diesem redlichen Gericht sciu Abkommen. ! Aber der Cillier war mit solchem Nichtcrspruche — ! wie begreiflich — nicht zufrieden, er ließ Veronika wieder nach Osterwitz bringen und dort durch zwei gedungene Ritter in einer Badewanne ersäufen. l Darauf söbnte er sich mit Friedrich wieder aus, dieser ! zog, gleichsam zur Buße alles Vorangegangenen, nach Rom, ! baute, als er wieder kam, den Friedrichstcin wieder auf und ! lebte da das Leben eines vollendeten Epikuräers. Nosänmnda von Aucrsperg. (XV. Jahrh.) Die Vlüthezeit des Ancrsperg'schen Hauses beginnt — wie ich an einem andern Orte quellenmäßig dargethan habe — im XV. Jahrhunderte, wo einerseits der materielle Besitz ci^ bedeutender geworden, anderseits die Auersperge im ! dampfe mit den Türken immer mehr in den Vordergrund traten, bis sie in den letzten Dezennien des XVl. Jahrhunderts den Gipfel des Heldeolhums erreichten in Herbard VIll. und in Andreas, dem Sieger in der Schlacht bei Sissck. Der blühende Stand der Auerßperg'schen Hauömacht im XV. Jahrhundert und vor allem die rosige Nosamnnda, die Zierde des Heimatlandes, lockte viele Werber, heimische und fremde, ans Italien, Stciermark und Oesterreich in die feste AuerSburg. Vor Allen war aber einer „der werbenden Jünglinge" durch Schönheit des Körpers ausgezeichnet — der Scharffendcrger. Da wird einmal ein köstlich Mahl bereitet, unter der alten Eiche im Schloßhofe und im kühlen Schatten sitzen ! alle Ritter am steinernen Tische, es ist das Verlobungsmahl Nosan'.undcns an den Schärffenbcrger. Da naht auch der Sänger, den Göthc den Vringer i der Lust nennt, doch dicßmal bringt er übles Leid. ! C'r singt von Nosamnndens Schönheit, die in des Kai-sers banden alle überstrahle, ja selbst des Bosnier Bascha's Schwester, die man die Sonne der Schönheit nennt, weitaus übertreffe. Aber nicht gefallt Nosamunden dieser Ver» j gleich deö Sangers, ihre Wange färbt sich roth, der Unwille j übermannt sie, und den Scharffenberger ansehend, fordert sie ihn im jähen Zorne auf, das Schwert umzugürten, Knechte zu sammeln und dem Vascha die Schwester zu entfühlen, damit man ! eine Geisel habe für die zur Schmach aller Jünglinge eben i erst in des Vascha Gefangenschaft gerathenen Christcnsöhne. Sie schwört es, nicht eher zur Trauung zu gehen, nicht früher sich einen 'U/ann zu nehmen, bis er ihr die Vosniakin uor die Augen geführt, damit sie sich überzeuge und es glaube, daß der Glanz der Türkensonne wirklich so hell, wie der Rnf davon. Der Scharffenberger — ihrem Befehle folgend — sam« mclt seine Knechte, seine Freunde, zieht in die Türkei; nichts schreckt lhu, nicht die Tiefe der Knlpa, nicht das blutige Schwert der Feinde; er befreit die Gefangenen und führt deö Bascha Schwester mit sich foit, die m der That so schön, «die aller Schönheit Sonne war." Q arme Nosamnnda, dem Jüngling gcsallt jetzt Leila besser, und er bringt sie nicht nach deinem Schlosse, sondern nach dem seinen, wo sie vom Kapellan zuerst zum Christenthume bekehrt und dann ihrem Befreier als Gattin vermalet wird. Rosamunda geht ins Kloster und wird die Ehre der Laibacher Nonnen. Vrcäeru's Genius hat dieß Ereigniß in dem Gedichte: /l'ul^'««k:i Ilo8umunc!ll« für immer verherrlicht. Grüsin von Frangepan. (XVI. Jahrh.) Im Jahre -ga'nzungcu und Berichtigungen bringen und dieselben einfach an die Namen einiger hervorragender Persönlichkeiten an« 5 knüpfen. — ^ Georg Khisl Freiherr zum Kaltcnbrunn verschwindet mit Friscklin's Abzüge von Laibach (1684) »och -nicht aus der Geschichte (>). X!l.) Vielmehr war er es, welcher 1692 als Landesuerwescr (vgl. p. X, f,) den Ankauf eines Grundstückes zu einem protestantischen Friedhofc (jetzt Garten des Zivilspitalcs) für die stand. Verordneten, bei seinem damals tu Graz lebenden Vater, Hans Khisl, ! festen Todesjahr unrichtig als 168? angegeben ist) vermittelte. Nach ferneren Diensten für sein Vaterland (p. Xl.) lebte Georg Khisl 1698 ans dew damals ihm gehörigen ! Schlosse Billichgraz, wo ihn die Nachricht von den ! Maßregeln gegen die evangelische Kirche, zu welcher er ! sich bekannte, auf's Kraufeubett niederwarf. — Ein ansge- ! zeichnet schönes Eremplar seines Werkes UlliM^Iivl ^, :e. (I>. Vlll, 1) befindet sich im Besitz der evangelischen Ge- ! meinde in Laibach. ! Christoph Spindler »rar erst 23 Jahre alt und. ! unverehelicht, als er 1669 nach Laibach berufen wurde ! (>'. XlV, ff.) Wenn er auch gegen das Ende seines Lebens, in Folge schwerer Kränklichkeit einige Zeit auswärts, in Oesterreich, zublachle, so war er doch l69l), nach seiner Genesung wieder nach Laibach zurückgekehrt, wohin Äl. Primus Trüber (Sohn) von Kilchberg bei Tübingen aus seinem „lieben Schwager" über defsen Sohn und andere auf der Universität in Tübingen befindliche Stipendiaten bc-' richtete. Spindler's Tod fällt in das Jahr 1691, denn schon am 9. Januar 169A wurde seine erledigte Stelle von ! den Standen dem . Bartholomäus Simplieius, bisher-evangelischer Feldprediger des Kriegsrcgimenls in Karlstadt, > rcrliehcn. Ueber den Buchdrucker Hans Mannet (p. XVl.) vergleiche man die „Mittheilnnaeu des histor. Vereines für Krain« 1861 , S. 90. Den dortigen Angaben mag hier ,,»r noch beigefügt werden, das? gerade der beabsichtigte Druck von Dalmatin's kraiuischcr Bibelübersetzung es war, welcher der Manlins'schcn Buchdruckcrei ihr Ende bereitete. Im Frühjahr 1689 verbot nämlich Erzherzog Karl nicht allein diesen Bibcldruck, als ein ihiu zustehendes Negal (!) in Krain, wo Manliuö (M.mncl) schon die Vorbereitungen dafür getroffen hatte, und in Steiermark, sondern es er« ging auch durch den Vizedom in Ki'ain (Nikol. Vonhomo) ein landcsfürstlicher Befehl an Mannet, durch welchen sein Bericht eingefordert, mittlerzcit aber ohne Vorwissen des Vizedoms etwas zu drucken eingestellt, und endlich solche Druckerei, sonderlich der windischen Bibel, ihm ganz und gar verboten wurde. In dem der Familie Auersperg gehörigen Badeorte Teplitz in Unterkrain (S. 71) war 1687 Kaspar Kum-pergcr evangelischer Pfarrer gewesen. Erst 1696 (nicht 1693, wie in den „Milth. des hist. Vereins für Krain" 1867, S. 24 angegeben ist), war Andreas Schweiger, Sohn des evangelischen Predigers, Hans Schweiger ln Laibach, »n:f diese Stelle berufen, und l698 Andreas Kosapeta von St. Kanzian hiehcr versetzt worden. Die Pfarrei St. Kanzian (E. 72) war bereits seit 1664 mit evangelischen Geistlichen uei sehen worden. Als solcher erscheint Andreas Savinig (1681), dann Markus Xyl ander, nach dessen Tode (l6tt3) diese Stelle einige Zeit unbesetzt blieb. Aus deu Wnnsch des Freiherrn Christof von Auerspcrg ward Georg Dalmatin, damals windischer Prediger in Laibach, 1686 — 89 zugleich Pfarrer in Et. Cancan, ohne jedoch dort seinen Wohnsitz zu nehmen, den er vielmehr fortwährend in Laibach behielt. Auf ei-^ sslage des katholischen Gesellvriesters, Andreas Piscator in St. Marein, trug Ni-;her;og Karl 1687 und wiederholt 1688 und 1699 dem Freiherr» v. Aueröperg die Nachweisung seines Patronalsrechtcs über die Pfarrei ;u St. (5a n-zian auf. Dieser, sein biöhcriges Schweigen entschuldigend, berief sich hierauf 169l) auf das nralte geschichtliche Necht seiner Familie und erklärte eine Widerlegung jener Beschwerde für unnöthig. Als später die Freiherren u. Anersperg den evangelischen Prediger Andreas Kosapeta znm Pfarrer in St. Can;ian bestcUt hatten, erging neuerdings von katholischer Seite eine Klage an Erzherzog Ferdinand, wel-cher daranf im Jahre 1697 vier strenge Befehle wegen Anstellung eines katholischen Ocii.lichen als Pfarrers in St. Canzian erließ, jedoch ohne damit etwas auszurichten, da Necht und Landcsfreiheiten ans Seiten der Auersperge waren. Eine Interzession der Stä'nde in die''er Angelegen« bcit wurde vom Erzherzoge am 3l. August 1697 mit einem unerwartet, strengen Verweieschrciben beantwortet. Zwar entfernten nun die Freiherren v. Auersperg den Pfarrer Andreas Kosapeta, den sie nach Tcpliy beförderten, stell« tcn jedoch an seiner Statt Hans Schnoilschck und Georg Wuritsch, bisher evangcl. Prediger in Laibach, <,,,. AIs hielauf neue Klage und die Bitte um Audreas Piseator zuin Pfarrer beim Erzherzog einging, ward am 6. Sep« tember 1698 militärische Erckuiion gegen Schloß Aucrsperg entsendet und Piseator durch dieselbe in die Pfarrei St. Canzian eingesetzt. Diese Maßregel, nur ein Vor« läufer der bald folgenden gänzlichen Unterdrückung der cuangcl. Kirche, erregte die Landschaft» Steiermark, Käintcn und Krain auf das Tiefste, „eil sie da»in einen döchst gewalt-lhätigc» Eingriff in ihre wohlhergebrachten Ncchte und Frei< heilen erblickten. Aber auch die Lage deZ neucu Pfarrcrö von Et. Canzian war nichts weniger als angenehm; er konnte, trol) scharfer landcösürstlicher Verordnung, den seiner Pfairci zustehenden Zchent bis in'ö Jahr 1l)l!0 „icht erlangen, und auch waren die Kirchen-Gefäße, Gewänder und Bücher auf Schloß Auerspcrg zurückbehalten worden u. s. w. Herr Rudel in von Pirnbaum (Pyrpölim), ge-N'öhulich als erster Laudeshaupliuann in Kraii» genannt, (S. 1^3) fühlte den Titel: „Kastellan und Hanptmann von ! Laibach," und bei der damaligen politischen Zerthcillheit > Krams war sein Wirkungskreis jedenfalls ein anderer, als derjenige der spätern „Landeöhauptleutc." — Die obersten Landesbeamten wurden übrigens in früherer Zeit nicht alle direkt vom Landesfürsten ernannt (S. 146); „och 1831 p^rä'sentirten die Stände fünf Kandidaten, „aus denen der Herr Landeshauptmann einen seines Ge« fallens zum Verweser nehmen möge." Thomas Tschadesch (S. 231 : t^«), gewesener Hanptmann zu Serin, zuletzt „Leib'Guardi.Hauptmann" deS Fr ei Herrn Herbart v. Auersperg, war am 22. Sep« tember 1676 bei „Budatschki" neben Herrn Wolf Freiherr« von Auerspcrg gefangen und in die Türkei geschleppt worden. Im folgenden Jahre wurde er auf Lösung und ihm unerschwingliche Schätzung Heransgelassen, kau» nach Krain, und erhielt von der Landschaft einen „Paßport", um nach Deutschland zu reisen und dort Beihilfe zu seiner hohen Loökaufungssummc zn suchen. Der berühmte Kopitar (S. 228, Anm. 242) heißt mit dein Tinifnamen Bartholomäus. Die Initialen W. ll. I(. auf der Vignette seiner Grammatik (Laibach 1898) bedeuten den Namen des Verlegers: Wilh. Heinrich Korn. (Forlsetznng folgt.) Druct nnd Verlag von Ign. v. Kicillmayr t> F. BambeVg in Laibach. — Verantwortlicher Ncdactcur I. v. F?leinn