: - 3 5 H Katholische Misfionezeitfchrift der Missionäre Söhne des hist. Herzens Jesu Stern Nummer 1 - Mai 1942 45. Jahrgang dtffkdtr Spedizione in abbonamento nostale. Zum Titelbild: Eine seltene Wildaufnahmc uns dem Krugerpark ist dieses Foto eines Rudels Nyala-Antilopen, die, man sieht es ihnen an, sich eiligst wieder scheu in den.bergenden Busch zurückziehen werden. Der mächtige alte Bock in der Mitte scheint die Vorsicht Iglber zu sein. Inhalt: Zum frommen Gedenken, 6. 1. — Gebetsmeinung, 5. 1. — Zur Zeitlage, 6. 3. — Der Anteil Gottes, 6. 3. — Meine Mutter, 6. 4. — Sitten und Gebräuche bei den Bapedi, 6. 4. — Ein glorreiches Grab in Basutoland, 6. 6. — Die Gesellschaft katholischer Missionsärztinnen, Sj. 7. — Missionäre im Dienste der Wissenschaft, 6. 8. — Zwei Mütter. — Abbildungen: Bier italienische Missionare in China 'ermordet, 6. 2. — „Die Würfel sind gefallen." 6. 5. — Missionsärztliche Hilfe in den Missionen, 6. 7. — preis: ganzjährig Italien 8 Lire, Ungarn 2.50 Peugö, Schweiz 2.50 Franken. Versand durch Missionshaus Millan b. Bressanone, Stalin. 1. ) Für unsere Leser im Inland legen wir diesem Maiheft Erlagscheine bei. Die Leser des Auslandes zahlen mittels „internationaler Postanweisung", die sie bei den Postämtern anfordern können. 2. ) Verschiedene Leser schulden uns noch den Bezugspreis für die gelieferten Hefte. Wir bitten sie, nun endlich dem G e w i s s e n und der Missionspflicht Genüge zu tun! Die Redaktion. Gebels-Erhörungen und -Empfehlungen. Ich danke herzlichst für Euer Gebet. Habe eine schwere Operation überstanden: ich1 bitte mich weiter einzuschließen um volle Genesung. Bin Witwe und habe es sehr notwendig. O. P., Brunico. Bitte, im Gebete für einen bei der Wehrmacht befindlichen Soldaten nicht nachzulassen, auf daß er s. z. wieder heil und gesund in die Arme seiner besorgten Eltern zurückkehren möge. Arme Seele, Brunico. Wir bitten um bas Gebet für die in den letzten Monaten verstorbenen Abonnenten, unter ihnen Anton Plattner, Rencio-Bolzano; Maria brautet, Josefa Siller und Barbara Pfattner, Lazfons: Christian Schmid, Igels, Schweiz. Witwe Ida Schalbcter, Agarn, Schweiz Euphro-fina Blättler, Agarn, Schweiz; Andr. Kieker, Mauren, Lichtenstein; Hochw. Alois Holzer, Pfr., Bizze di fuori. Allen Freunden und Verehrern des Dieners Gottes P. 3©|c| FrsrnaSerrretz SVD, sowie allen, die lernen mochten, wie man eine „neuntägige Andacht" hält, sei das handliche Heftleln wcirmstens empfohlen, das Dr. Johannes Baur bei der Verlagsanstalt Athesia Bolzano veröffentlicht hat: „Novene, Anleitung zum fruchtreichen Halten von Novenen, vor allem zum Diener Gottes P. Josef Fretnadeinetz S. V. D. Stern -er Neger Katholische Missions-Zeitschrift herausgegeben von der Kongregation: Missionäre Söhne des heiligsten Herzens Jesu Mit Empfehlung des hochwürdigsken Fürstbischofes von Bressanone Nummer 1 Mai 1942 45. Jahrgang Wir bitten um das Gebet unserer lieben Leser für zwei verstorbene Mitbrüder: Vv. Mavt MtoM F. S. C., der, ein Missionsveteran, 1941 auf der Missionsstation Maria Trost in der Präfektur Lydenburg, Südafrika, gestorben ist. Geboren 1864 in Dortmund (Bistum Paderborn) trat er 1890 als Novize in unserem frühern Mutterhaus in Verona ein und legte 1892 die ewigen Gelübde ab. Er arbeitete als tüchtiger Schreiner in den Häusern unserer alten Mission 6 Jahre in Aegypten, 16 Jahre im Sudan und dann von 1924—1941 in der neuen Mission im Transvaal. Ein gewissenhafter Ordensmann und begeisterter Missionsbruder, war er zuletzt durch fröhliche und geduldige Ertragung verschiedener Altersgebrechen den Mit-brüdern ein Vorbild. R. I. P. Anfangs März erhielt der Obere unseres Hauses in Bamberg die Meldung vom Kriegsschauplatz, daß Wre. Sie&smn Mirrtt F. S. C. auf einem Hauptverbandplatz der Ostfront einer schweren Verwundung erlegen ist. Er hat sein Noviziat in Ellwangen, Württemberg, gemacht. Wiederum gefiel es Gott in Seinen unerforfch lichen Ratschlüssen, sich mit dem Missionswillen eines braven Zungen zu begnügen und ihn — nach kurzsichtigem menschlichen Ermessen zu früh — abzuberufen. R. I. P. Gebetsmeinung. China zählt bereits 24 eingeborene Bischöfe und neben 2.898 Missionären arbeiten 2.008 chinesische Priester. Die Zahl der Seminaristen stieg im Jahre 1940 auf 7,028. In den großen Seminarien bereiten sich an die 1000 Chinesen auf das Priestertum vor. So tröstlich diese Zahlen sind, das Gebet für dieses Anliegen ist gleichwohl sehr notwendig. Denken wir nur an die Größe der Bevölkerung Chinas: 450,000.000; also sicher mehr als ein Fünftel der gesamten Menschheit wohnt in diesem Lande und wenn die 2008 e, im gebor nen Priester ihre Heimat katholisch machen sollten, müßte jeder 200.000 Seelen gewinnen. Im Jahresbericht 1939/40 meldete der Apostolische Delegat in China, S. Exz. Mons. Mario Zanin, voll inniger Freude, daß in einem Jahr die Katholikenzahl um 103.900 gewachsen, also „trotz Hunger, Pest und Krieg" aus 3,067.181 gestiegen sei. Aber — ist es nicht zum mutlos werden? Das ist noch nicht 1 <>/o der Gesamtbevölkerung Chinas. Der Apostolische Delegat schrieb damals in seinem Bericht: „Die Kriegsfälle und der Zusammenbruch, der ihr auf dem Fuße folgt, sät überall Tod, Berderben und Elend. Unsere katholischen Bevölkerungsteile sind vor allem' im Innern, wo der Guerillakrieg ständig wütet, ewigen Wüagcn und Verdächtigungen von beiden Parteien ausgefegt." oo ist es oft unmöglich zu erfahren, ob die Katholiken und ihre Missionäre noch leben aber ob sie geflohen und wo sie versteckt sind. „2m Juli 1939 wurden", so fährt der Bericht fort, ^zusammen mit zwei Brüdern 9 Seminaristen und Katechisten zu Hokien, die P. P. Sue Ly und Tchang aus dem Vikariat Sienhsien ermordet, am 30. August 1939 wurde Der 2e- suitenpater Franz Cebrctort aus dem Vikariat Shanghai ermordet, am 7. Oktober P. Ludwin Exler O. F. M. aus dem Vikariat Ewansu. Am 9. November starb P. Edgar Gau-vin, Fesuitenmissionär aus dem Vikariat Suchom, an den Wunden, die er erhalten hatte. Am 4. Dezember wurden int Vikariat Paötingfu die Augustinerpatres Chen und Leo Ly ermordet und verbrannt. Am 20. April 1940 fiel P. Lorenz Ch'en aus dem Vikariat Chentingfu, am 24. Mai P. Heinrich Bart von den Priestern des hlst. Herzens von Be-tharram aus der Präfektur Talifu in Amman." — — — Die Fides Korrespondenz hat im Laufe des Jahres 1941/1942 immer wieder solche Verlustlisten aus der chinesischen Mission gebracht, die wir wegen Raummangels nicht veröffentlichen konnten. Jedenfalls wollen mir später eine Uebersicht dieser Opfer bringen. Der Gedanke an diese Schreckenszeit erweckt sicher in jedem Christenherzen Mitleid für die streitende Kirche in China. Wir werden also auch gerne beten, daß die Lücken in den Reihen der Missionäre wieder gefüllt werden. Das hat unter normalen Verhältnissen schon Schwierigkeiten genug, umsomehr gilt es jetzt, die Hilfe des Allmächtigen zu erflehen. Im Jahre 1938 stellte ein Priester an seine chinesischen Zöglinge die Rundfrage, warum es^ wohl in ihren Gebieten so wenig Priesterberufe gebe. Die Antworten gaben folgende Gründe an: 1. Geringe Zahl der Christen und diese zum' Toil Reubekehrte, 2, die Eltern machen Schivierigkeiten, brauchen die Söhne notwendig zur Feldarbeit, 3. die Sitte früf)er Verlobung, die nur schwer gelöst wird — auch unter den Christen findet man Verlobte im Alter von zehn Jahren, 4. große Armut der Leute nnd in Ermangelung der Missionsalmosen aus der Heimat Unfähigkeit der Missionäre einzuspringen, 5. .Oie Heiligkeit und großen Opfer des Priesterlebens schrecken viele ob. Nicht.wahr, liebe Leser, da braucht es viel Gnade von oben. Und einen wahren Gna- P. Lazzarom Wons. Barosi P. Zanello P. Zanardi Bier italienische Missionäre in China ermordet. Rom. — Nach einem hier eingelaufenen Telegramm sinh am 19. November 1941 vier Patres der Auswärtigen Missionen von Mailand, darunter her Apostolische Administrator von Kaisang, to. Exz. Mons. Barosi, und die derselben Mission angehörenden Paircs Zanardi und Zanelli, dazu her dem Apost. Vikariat Hanchung entstammende Pater Laz-zaroni auf der von Chinesen besetzten Insel Tingtsuen von chinesischen Soldaten (anscheinend Freischärlern) erschossen worden. (Fides.) denstrom wollen wir der noch so Meinen Kirche in Chino erbeten, daß ihr recht viele eifrige Apostel erstehen, denn die Ernte ist ungeheuer groß, ober der Arbeiter sind wenige und diese wenigen surchtbor behindert. P. S). I., F. 6. L. Zur Zdtlnge. Jew gilt’s! fln die Waffen, ihr wackeren Krieger! Zum Kreuzzug, zum heiligen Streit ruft die Pieimnt die Söhne, Daß Mammon und gottlose Meute uns fürder nicht höhne, Drum lasset das weinen, ihr Mütter und Schwestern und Dräute Der munteren Schützen, Matrosen und -flieger! Einst setzt ihr ste wieder bei festlichem Ostergeläute, Nachdem ste mit Herzblut itzr treues und heldisches Sieben Zu euch und zur Fieimat ins Buch der Geschichte geschrieben. Seid selbst ihrer wert und im Opfer selbst Sieger! n Der Anteil Gottes. Rom. — In seiner letzten Ansprache an die Brautleute und die andern Audienzteilnehmer ging der Heil. Vater von dem schönen alten, vor allem aus dem Land üblichen Brauch aus, bei feierlichen Anlässen einen Teil des Essens dem Armen aufzusparen, den etwa die Vorsehung schicken würde, und ihn so. zum Teilhaber und Nutznießer cm der allgemeinen Festesfreude zu machen. Man nannte das den „Anteil Gottes". Der Papst ging weiter und erklärte seinen Zuhörern, es könne der Augenblick kommen, wo der Herr seinen Airteil auch von ihrer Familie fordern möchte, daß ein Sohn, eine Tochter sich der Stimme Gottes folgend dem geistlichen, dem Ordensstande zu widmen gedächte. Da heißt es auf den göttlichen Ruf hören, die Erhabenheit des Priester- und Ordensberufes begreifen, mithelfen an der Rettung der Seelen, dis Kirche in ihrer hohen Aufgabe unterstützen. Der Heil. Vater deutete an, daß es die Aufgabe dieser Priester und Or-densleute sein könne, die Weltmeere zu überqueren und als Herolde Christi und der Weltkirche Seeljrn für Den zu gewinnen, der will, daß „alle Menschen selig werden und zur Erkenntnis der Wahrheit gelangen." Eltern, die dieses Opfer bringen, dem Herrn einen Sohn, eine Tochter schenken, haben teil an dem Segen, der sich aus ihrem Tun ergibt. Wir führen den Gedanken des Oberhauptes unserer Kirche weiter aus, und sagen: „Wir alle haben als Katholiken die Pflicht, nicht nur unsere Söhne und Töchter, auch unsere Kräfte, unser Hab und Gut dem Herrn und seiner Kirche zu weihen. Wir alle müssen uns in den Dienst der Missionskirche stellen, wir dürfen in dieser sorgenschweren Zeit nicht die Hände in den Schoß legen und jammern über die trüben Aussichten. Der Befehl des Herrn, alle Völker zri lehren, zu taufen, in seine Herde aufzunehmen geht weiter und so auch unsere Verpflichtung, mitzuhelfen, daß dieser Befehl ausgeführt werde. Das ist der Air-teil, den Gott von uns verlangt." Und wir fürchten uns nicht, weil Er, der Herr, bei uns ist und bei seiner Kirche bis zum Ende der Welt bleiben wird. (Fides, März 1942.) Meine Mutter, Meine Mutter t>at mich nie geschlagen; Schon iffr Wort- „Jch will's dem Vater sagen" war mir Warnung streng und ernst genug, wer das lieft, der wird gewiß verstehen, Daß der fringe all fein Leid, sein flehen Und auch alle Lieb' zur Mutter trug. Knabe war ich noch, als sie gestorben — fern chr Kind, für Christi Dienst geworben, fern von ihr, wie weh' das Herz mir schlug. Doch ihr Tod noch sollte mir sa weisen, weil Maria fte auch selbst geheißen, Zu Maria meines Herzens slug, Daß es fände aller Mutterliebe Säße fülle, daß es sich verschriebe Jt)r, die doch mit "Recht und fug fesu Brüder zärtlich Mutter nennen. Lerne, Welt, der fungfrau Banner kennen, Das da fliegt ob meines Schiffleins Bug! n Sitten und Gebräuche bei den Bapedi. (P. M. R. F. S. C.) IV. Nachfolge- und Erb-Necht. Ist eine Erbschaft einerseits der Hoffnungsanker aller Faulenzer und wirtschaftlichen Bankerotteure, so ist sie anderseits auch wieder der beliebteste und am meisten besuchte Tummelplatz der Streithähne aller Rassen, der armen lvie der reichen, und der Reichen noch mehr als der Armen, der Nährboden für geriebene Advokaten, auf dem ihnen der saftigste Klee gedeiht. Deswegen wohl haben die Staatsmänner der zivilisierten Länder in ihrer weisen und liebevollen Fürsorge für den Frieden und das Wohl der Untertanen für gut befunden, durch eine Menge gesetzlicher Bestimmungen in der Erbfrage Klarheit zu schaffen und die Erbfolge zu regeln. Im früheren Oesterr. Gesetzbuch z. B. handelten rund 300 Paragraphen über das Erbrecht. Die Bapedi haben noch kein Gesetzbuch, was ihnen allerdings wenig schadet, weil sie glücklicherweise die edle Zunft der Gesetzesgelehrten noch nicht gezüchtet haben, die die Worte auf den Kopf zu stellen und deren Sinn zu verdrehen verstehen. Aber sein Erbrecht hat dieser Volksstamm trotzdem, durch eine fahrhunderte-alte Ueberlieferung festgelegt und geheiligt und in seiner Durchführung beständig überwacht von den erfahrenen, alten Männern des Stammes. Laut Bestimmung der südafrikanischen Regierung von 1927 (Akt Nr. 38 des Verwal-tungsgefetzes für die Eingeborenen) hat das Erbrecht der Bapedi noch volle Gültigkeit nicht nur unter ihnen, sondern auch vor der Regierung, so dass bei einem Rekurse vom Häuptling an diese, der Beamte (Eingeborenenkommissär) nach dem Eingeborenenrechte zu entscheiden hat. Leider setzt es dabei nicht selten Dummheiten und Ungerechtigkeiten ab aus dem einfachen Grunde, weil so ein neugebackener Kommissär dies nicht hinlänglich kennt. Im Großen und Ganzen kann man rühm behaupten daß das Erbrecht der Bapedi billig und gerecht ist und im Wesentlichen von dem der Kulturstaaten. nicht viel abweicht. Manche Bestimmungen werden den Fernstehenden allerdings befremdend anmuten. Sie hängen aber wesentlich zusammen mit ihren Ehe grundsähen und -Sitten, wovon früher die Rede roar/t.unb auf die wir. wieder zurückgreifen müssen. Dann wird Manches verständlich,Z was extravagant scheinen möchte. Also vorab einige Vorbemerkungen und zwar erstens in Bezug auf das Eigentumsrecht, bezugnehmend auf die Vielweiberei, die, wie wir gesehen, bei diesem Volke im Brauch ist. Setzen wir den gewöhnlichen Fall: ein Bapedi hat 3 Frauen: A, B, C, wovon eine, sagen wir A, die Würde einer Hauptfrau inne hat. Der Sitte gemäß, bewohnt jede ihre eigene Hütte — lapa —, führt eigenen Haushalt und bekommt ihr 'eigenes Stück Feld zur Bearbeitung vom Manntz zugeteilt, das allerdings jedes Jahr gewechselt werden kann. „Die Würfel sind gefallen." Der Xosa-Zauberdoktor meis[agt den angstvoll zuschauenden Frauen aus den Knochen-würfeln. Diese Zauberer waren oft große Kräuterkenner aber nie kam ihre Kenntnis an den Weißen Mann. Viel häufiger war die Kunst .der Wunderdoktoren mit Grausamkeit und Verbrechen aller Art verbunden. Ihre Macht ist am Schwinden, aber „das Uebel stirbt langsam", klagen die Missionäre von Aliwal, Südafrika. (Fides Foto.) Nehmen wir nun an, von jeder der drei Frauen hat der Mann eine Tochter und alle drei heiraten. Der Vater bekommt nun für jede Tochter vom Bräutigam eine Anzahl Rinder — die famosen lenyalo Rinder — als Heiratsgut, sagen wir für die Töchter der gnädigen Braut A 12 Rinder, für die der holden Frau B 8 Rinder und für die der lieblichen Frau E 6 Rinder. Der Vater ist Besitzer aller dieser 26 Rinder, aber so, daß sie Privatbesitz der einzelnen Hütte bleiben, aus welcher die verheiratete Tochter stammt; also die 12 Rinder gehören zum Haushalte der Frau A usw. Dasselbe gilt für das Haus- und Ackergerät, das er aus dem Verkauf eines lenyalo Rindes oder mit seinem Bargeld für den entsprechenden Haushalt erwirbt oder bestimmt. Der Mann ist also Besitzer aller drei Hütten mit allem, was drum und dran ist, aber dies Eigentum ist aufgeteilt auf die 3 Haushaltungen. Ob es nun bloß 2 ober 10 sind, die Regel bleibt immer dieselbe. Dann müssen wir uns wieder ins Gedächtnis zurückrufen, daß bei unserm Heidenvölklcin, die Ehe an erster Stelle nicht dem Vergnügen zu dienen hat, sondern dem Urzweck derselben, der Fortpflanzung der Familie, d. h. eines jeden Haushaltes bis zur äußersten Möglichkeit, solange nämlich noch lenyalo Rinder im Haushalte vorhanden sind oder erhofft werden hörnten. Das führt uns allerdings bis über die Ohrwaschel in heidnischen Morast hinein. Endlich vergessen wir nicht den Grundsatz der Bapedi: „Von wem die lenyalo, dessen die Kinder", d. h. die Heiratsrinder legitimieren den Sprößling. Dies vorausgesetzt, kommen wir nun zur Nachfolge und Erbfrage. (Fortsetzung folgt.) Ein glorreiches Grab in Basutoland. Rom. — Es ist das Grab des 1914 im Alter von 83 Fahren verstorbenen Basutomisstonärs P. Gerard Desnoyers. P. Gerard war 1862 mit Mans. Allard als erster katholischer Missionär nach Basutolaird gekommen und hat dort 52 Jahre gewirkt. „Sein Leichenbe>-gängnis, schreibt ein Augenzeuge, war ein Triumphzug. Der Oberhäuptling Nathanael Griffith war mit seiner ganzen Familie erschienen. Der Distriktshäuptling Maama, obwohl noch nicht getauft, wollte nicht fehlen. Christen und Heiden, die am Begräbnis teilnahmen, zählten nach Tausenden. Alle liebten diesen guten P. Gerard und verehrten ihn wie einen Heiligen. Ja, er ist der Apostel des Basutolandes, der Heilige in diesen schwarzen Landen." And heute noch dauert diese Verehrung an. Hunderte knien an seinem Grab und nehmen non der Erde mit nach ihren düstern Hütten als Mittel gegen Krankheit. Die Heiden taten das gleiche lind schließlich mußte man das Grab' vor den allzu Zudringlichen schützen. Ein großer Granitblock steht heute darüber, was nicht hindert, daß die Gläubigen mit ihren Fingern unter den Block grest fcn. Wahr ist, das Vertrauen der guten Leute ivurde nicht getäuscht, weder hier noch anderwärts. P. Perbal sah nach dem Weltkrieg in Windhoek einen jungen deutschen Missionär, der im Weltkrieg schwer verwundet und immer noch' nicht richtig geheilt war. Immer noch machte ihni die 20 cm lange Wunde Beschwerden, die ihm in Galizien ein Granatsplitter gerissen hatte. Das Bein versagte ben Dienst und die Geduld des Paters, der sich eigens in die Missionen gemeldet hatte, wurde auf harte Prob; gestellt. P. Perbal schrieb damals: Es ist schade, daß soviel Lebenskraft nicht für die dringende Arbeit unter den Einheimischen verwendet werden kann. Aber der Pater hat eine große Hoffnung im Herzen: P. Gerard, der soviel Liebe für die Schwarzen übrig hatte, wird helfen. Eine Novene wurde begonnen und da es sich darum handelt, den armem Negern einen tüchtigen jungen Missionär zu verschaffen, ist man überzeugt, daß der heiligmäßige P. Gerard eingreift. *- Heute können wir hinzufügen, bo§ auch in diesem Falle das Vertrauen nicht getäuscht wurde. P. B... wurde ein tüchtiger Missionär, der seit 17 Fahren sich in den Missionen des Ovambo-landes erschöpft, ohne sich Ruhe zu gönnen. Plötzliche Heilungen — oft beim Gebrauch der Erde des Grabes — außerordentliche Gnaden, schreibt ein anderer Oblatenmissionär, legen den Gedanken Nahe, daß in der Stunde, die Gott wählt zur Verherrlichung seines Dieners, die srforderlichen Wunder reichlich vorhanden sind. Die ersten Schritte wurden durch ein Rundschreiben des Oblatengenerals unternommen. Am 25. Mai 1940 wurden die Ueberreste des P. Gerard ausgegra-bcn. Von allen Seiten waren die Schwarzen herbeigeeilt und umstanden das Grab. ( i ^[uf seinem Todesbette hatte P. Gerard die wunderbare Entwicklung der Missionen in Basutoland vorausgesagt. Tatsächlich ging diese Prophezeiung in Erfüllung. Basutoland ist heute die blühendste Mission Südafrikas. Es zählte 1939 bei 560.877 Schwarzen 145.682 Katholiken und 18.292 Katechumenen. Die Zahl der Erwachsenentaufen übersteigt alljährlich 4000. (Fides, Nov 1941) Missionsärztliche Hilfe in den Missionen. Die Missionsvereinigung „Catholic Medical Mission Board" in New Pork hat im Laufe des Jahres 1939 über 14 und eine halbe Tonne Medikamente nach den Missionen verschickt. Der Direktor des Werkes P. Ed. Garesche, S. J., hat eine Ordensgenossenschaft der „Töchter Mariens, Heil der Kranken" gegründet, die beim Versandt mithelfen und zudem in den Missionsländern Krankenpflegerschulen und Borbercitungsanstalten für einheimische Katechisten eröffnen sollen. (Fides Foto). Die Gesellschaft katholischer Missionsärztinnen. Rom. — Die 1925 von der eifrigen Dr. Anna Dengel (aus Tirol) in Amerika gegründete Gesellschaft Katholischer Missionsärztinnen hat sich in den verflossenen 16 Fahren prächtig entwickelt. Außer dem Mutterhaus und Noviziat in Philadelphia hat die Gesellschaft ein Studienhaus in Brookland Washington und Häuser für Postulantinnen in Osterley-England und in Imstanraede-Holland. 3it Indien führen die Schwestern bereits mehrere Hospitäler, Ar- menapotheken, Mutterheime und Säuglingsheime, sowie Bilduugsanstalten für eingeborene Krankenpflegerinnen und Hebammen. Der 15. August 1941 war ein großer Tag für die Gesellschaft. Zum erstenmal legten in Amerika, in den Häusern Europas und Indiens, die Schwestern ihre öffentlichen Gelübde ab. 23 Schwestern, darunter im Mutterhaus die Stifterin und Generaloberin Dr. Anna Dengel und eine zweite von den vier Schwestern, die vor 16 Jahren das gemeinschaftliche Leben begannen, die Novizenmeisterin Schwester Agnes Maria Ulbrich, konnten die ewigen Gelübde ablegen. Zwei Poftulatinnen wurden als Novizen aufgenommen, neunzehn Schwestern legten ihre zeitlichen Gelübde und zehn Novizen ihre erste Profeß ab. (Fides.) Missionäre im Dienste der Wissenschaft. Neuveröffentlichung des Geobmlogischen Institutes Peking. — Peking. — H. P. 3. Roi S. I., hat als Mitglied des Geobiologischen Institutes Pe- king ein neues Werk unter dem Titel „Phptogeographie Zentralasiens" herausgegeben. ! P. Roi hat an der Universität Montpellier doktoriert und als Fachbota? niker seine Studien auf Mongolien und andere Teile Asiens seit vier Jahren, konzentriert. Frühere Forschungen haben ergeben, daß die Mongolei 1500 Pflanzenarten ausweist, doch war bis jetzt die geographische Verbreitung dieser Arten nicht festgestellt. Es ist die Ausgabe, die sich P. Roi gestellt hat. Das geobiologifche Institut Peking hat rund 10.000 botanische Spezimen, die 4000 Spezies darstellen. Viele von ihnen sind von P. Licent, dem Gründer des naturwissenschaftlichen Museums Tientsin, gesammelt. Mit der Ausdehnung des Museums mußte auch die Zahl der Mitarbeiter vergrößert und die Arbeit unter Spezialisten geteilt werden. Drei dieser Spezialisten P. Teilhard de Chardin, P. Le Rop und P. Roi sind nun am Geobiologischen Institut Peking angestellt. Mit diesen Gelehrten sind auch die meisten Spezimen des Museums Tientsin nach Peking übergesiedelt. Bekanntlich sind P. Roi drei weitere bedeutsame Arbeiten aus den verflossenen zwei Jahren zu verdanken: „Die Tientsini-Ueberschwemmung und ihre Beziehung zur Aufforstung, „Vegetation Inner-Mongoliens" und „Vegetation und Klima in China". (Fides, Juli 1941.) Colombia ehrt das Andenken eines großen Forscher-Missionärs. — Rvm. — In der letzten Sitzung der Kolumbianischen Akademie zollte Dr. Daniel Ortega Ricuarte dem Wirken des 1684 verstorbenen Iesuitenmissionärs und Forschers P. Manuel Rodriguez de Villasenor hohe Anerkennung. P. Rodriguez, ein geborener Kolumbianer, hatte mit andern Iesuitenmissionären die Urwälder des Amazonas durchstreift, um die Indianer zu bekehren. Er veröffentlichte später ein Buch unter dem Titel „Der Maranon und Amazonas: Geschichte der Entdeckungen, Ueberfälle und Bekehrung von Völkern, die erfolglosen Bemühungen einiger Conquistadores und anderer in materieller und geistiger Hinsicht in den ausgedehnten Gebirgen und entlang der größten Ströme Amerikas". Für die kommende Vierjahrhundertfeier der Entdeckung des Amazonas wird P. Rodriguez' Buch neu herausgegeben werden. (Fides. Nov. 1941.) Zwei Mütter. Erzählung von M. Buol. (Schluß) Die Liese merkt, daß seine Gedanken anderswo sind. Sie möchte nicht stören, sagt sie, sie habe nur ein paar Worte zu sagen. Eben wegen der Ram-bacherin. Ihr Vorleben sei freilich nicht tadellos gewesen, aber nun sei sic brav, wie der Herr Kurat ja selber wisse. Und sie möchte gern in den Frauenbund aufgenommen werden. Ob der Herr Kurat es nicht gestatte? „Meinetwegen", murmelte er. Der Liese will es scheinen, er gebe seine Einwilligung nur ungern. Sie meint, über das junge Weib noch ein paar gute, empfehlende Worte sagen zu müssen.. Dann will sie gehen. Er aber wehrt ihr mit rascher Handbewegung. „Noch einen Augenblick, Liese!" Verwundert bleibt sie stehen. Ob er vielleicht wegen der neuen Frauenfahne reden will? ob man die alte noch behalten, mit der Bestellung der neuen noch zuwarten solle? Er murmelt: „Ja, ja" und sie weiß nun nicht mehr als zuvor. Sie merkt wohl, daß er auf ihr Reden nicht gehört habe. So sonderbar scheint er ihr heute. „Herr Kurat, was ist denn?" Hilflos steht er da. Seine Finger knittern an dem verhängnisvollen Papier herum, feine Lippen öffnen sich und bringen doch keinen Laut vor, sein Atmen ist wie verhaltenes Stöhnen. „Was ist denn, Herr Kurat?" fragt sie wieder. Nein, er darf sie nicht länger Hinhalten — es muß heraus, das Schreckliche..! Da kommt ihm ein Gedanke. Er tritt zum Kreuzbiid und steckt dad Blatt Papier in die Hände der Muttergottes. Zwischen ihre Hände und das Schwert steckt er's. „Liese, die Schmerzhafte hat etwas für dich!" Und dann wendet er sich und geht. Sie sollen allein bleiben, Aug in Aug, diese zwei Mütter_ Draußen geht er eine Weile auf und nieder. Dann zieht er sich in sein kleines Psarrarchiv zurück. Er nimmt ein Buch von der Stelle, doch er-weiß nicht, was für ein Buch es ist. Er geht in sein Widumgärtlein, aber es liegt kein Sonnenschein auf den Beeten. Da zieht es ihn zurück zu seinem Zimmer, ivo er schon so viele traute Stunden im Studium und Gebet verlebt hat, daß es ihm zu einem kleinen Heiligtum geworden ist. Ein Heiligtum des Schmerzes ist es jetzt. Leise, ehrfürchtig tritt er ein. Bor dem Kreuze und der Schmerzhaften kniet Liese. Sie hat den Brief an sich genommen, sic hält ihn fest in ihren hageren Fingern und schluchzt leise. So ist sie, die Weber-Liese, tief und still. Als die Männer des Dorfes zum Kriege auszogen und die Weiber ihren Jammer hinausschrien, da sagte sie ruhig: „Gott sei Dank, dem Seppl kommt das Weggehen doch nicht gar so hart an!" Und nun denkt sie: „Mir ist weh, aber dem Seppl ist wohl!" Der Geistliche hält sich still; er glaubt, sie habe ihn nicht bemerkt. Aber schon hebt sie sich von den Knien und blickt nach ihm. Er will sich entschuldigen. „Liese, ich hab's nit fürgebracht." Leise erwidert sie: „So ist’s am besten gewesen." Und steht vor ihm und hält den Brief an ihre Brust gedrückt wie etwas Kostbares, als habe sie ihn wirklich aus den Händen der Märtyrerkönigin empfangen. Der Blick des Priesters aber wandert von der einen Mutter zu der andern, von dem armen Soldatenmütterlein zu der königlichen Frau, die den göttlichen Sieger geboren hat. Beide sind ja Mütter voll Schmerz und Weh und beide halten, was ihnen weh tut, fest und mutig ans Herz gedrückt. Die eine das geheimnisvolle Schwert, das Prophetenmund ihr weissagte, die andere das «lende Blatt Papier, das von kalter Hand beschrieben, ihr den Tod ihres Einzigen meldet. Und der Priester fühlt, daß eine warme Welle von Kraft und Trost aus dem einen durchbohrten Mutterherzen in das andere fließt. Bruder Meinrad Hilst. Durch bic Fürbitte der Tb. ©nabenmutier und des gottseligen Bruder Meinrad ist mir in schweren Anliegen geholfen morden. Berössentlichung wurde versprochen. 2n., Kt. St. ©allen. Biel tausendmal Dank dem Diener Gottes Bruder Meinrad, der unserm Pflegesohn zu einer schönen Lehrstelle verholsen hat. tz., Kt. St. Gallen. Unser Pferd litt an so heftigen Kolikschmerzcn, daß der Arzt befürchtete, es müsse geschlachtet werden. Ich versprach schnell eine hl. Messe für die Verherrlichung von Bruder Meinrad. Daraus besserte sich der Zustand des Pferdes fast augenblicklich und das Hiebe! ist nicht mehr zurückgekehrt. ' A... Kt. Luzern. Durch die Anrufung des gottseligen Bruder Meinrad und Lesenlassen von hl. Messen, hat uns der gute Bruder Meinrad mehrere Mal ganz sichtbar geholfen. Veröffentlichung war versprochen. B. B.. Kt. St. Gallen. Durch die Fürbitte der lieben Mutter Gottes und ihres Dieners Bruder Meinrad ist uns in schwerer Krankheit eines Kindes geholfen morden. Wallfahrt und Veröffentlichung waren versprochen. " Th., Kt. St. Gallen. Innigen Dank dem Bruder Meinrad. Er hat mir wunderbar geholfen, daß ich mein verlorenes Portemonnaie mit größerem Inhalt wieder finden konnte. B., Kt. St. Gallen. Eine arme Witwe hat durch inständiges Gebet zum Diener Gottes Bruder Meinrad ihr Heim glücklich verkaufen können. Zum Dank für Erhörung ein Almosen für die Seligsprechung. W., St. St. Gallen. Man ist dringend gebeten, Erhörungen durch Bruder 9Jteinrab zu melden an P. Cellerar, Kloster Einsiedeln, Schweiz. Br. Meinrad hat mir in einem Anliegen geholfen, nachdem ich einige hl. Messen für seine Verherrlichung versprochen habe. 9.1t. 6., Gardena. Durch die Fürbitte des Dieners Gottes, Br. Meinrad wurde mir in mehreren Anliegen auffallend geholfen. Veröffentlichung wurde versprochen. 93t. A. £., Anteriuo. Dem Br. 9Jtcinrab innigster Dank für Erhörung in einem schweren Anliegen. Spende versprochen. R. II., Millan-Bressanonc. Herausgeben Kongreg. d. 9Jti|fionärc Söhne ü. hlgft. Herzens Jesu, 93tillan-Bressanone. .Schriftleitung: Dr. thcol. et phil. P. M. ER aff einer F. 6. Millan-Bressanone. Druck: A. Weger's Buchdruckerei, Brefsanone. Nulla osta. — R. Prefettura, Bolzano — Gab. No. 5087, 28 dicembre 1939—XVIII. Missions-Haus Millan-Bressanone, Italia.