Nr. 43. Plännmeratlonsplel»: Im «omptoli ganzj. fl. II, halbj. fi. 5-L«. Fllr dlc .^uftelluna ln« H»u, halbj. 50 tv. Viit bei Post ganzj. fl. 15. H.Udl. fl. ? bc Donnerstag, 22. Febrnar. Instltionsgebür: Für Nllne Insflat« vl» zu 4 gellen »5 lr., größere per gellt 6 lr.; bei hst««n Wiederholungen p»r gelle 2 lr. 1883. Nichtamtlicher Theil. Reichsrath. 74. Sitzung des Herrenhauses. Wien, 19. Februar. (Schluss.) . Se. Excellenz R. v. Hasner führt aus. das« ein. A^ Paragraphe ganz unwesentliche Bestimmungen falten, hi«: trotzdem schon der nothwendigen Stetig, «'t yaiber nicht zu billigen seien, andere jedoch, ins-«lonkre die §§ 21, 48 und 75, gefährliche Conse-k, U" veranlassen können. § 21 insbesondere räume «er Gemeinde einen viel zu weit gehenden Wirkung«-'«'2 auf einem Gebiete ein. da« entweder dem Staate 8°!»' wenn man Föderalist sei, dem Lande zufalle, nps^ aber mvolviere eine Aenderung der Staatsgrund-»e'.etze und sei weder theoretisch noch praktisch richtig, "le Identität del Religionsbekenntnissts des Lehrers "no der Schüler könnte auch auf andere Weise erreicht ",°kn. Die Consecmenzen, welche die Bevölkerung ^ ^^"lirlage ziehe, seien allerdings nicht begrünet ?"oner erklärt zum Schlüsse, das« er in der Spe« (Bei! ll ^ j"^"" «bänderungsanträge stellen werde. eri«n^' .^"ülenz Cardinal Fürst Schwarzenberg mnnert ,m Namen der Bischöfe daran. das« sie sich der U.>^"hu"s der Schulgesehe im Jahre 1869 d!ru^uwui""9 enthalten mussten. weil ihrer For-en svrnck.n ^ ^ schule eine confessionelle sei. nicht Nov/ll. tt "be. Trotzdem werden sie heute für die weil diese ein Schritt zum Bessern Weit-r?5 !^" sich aber vor. im gesetzlichen Wege anzustreben, um das von erreichen ^k ^'" ^" confessionelle., Schule zu «..Freiherr V.Schmidt (Oberpräsident der evan-3 3" ^"chk) beklagt die Geitragöpflicht der Evan-daz^" §" den interconfessionellen Schulen; erbetont «nin?^ "r einzelnen Religionsgenossenschaflen auf vink^i "^ ^brer eigenen confessionellen Schulen und Cck.,u, ,d^ Staate nur das Recht des gleichen leiter - ! °^^ ^'e Bestimmungen über die Schul< Etanf« ^"^^e seien deshalb ein Eingriff in das Etaa A ^leb über die Gleichberechtigung aller üana ? ^ ""b deshalb würde er am liebsten Ueber- K Zuordnung beantragen. Cchnn/n k"llenz R. v. Toggenburg geht in der sich di. ^ "?" den Verhältnissen in Tirol aus, wo gtbi! "/^. "nsessionslose Schule überhaupt nicht ein. zu verargn i> ^^ auch katholischen Eltern nicht W ein,^ i.' '6 >^ dagegen reagieren, ihre Kinder ziehen .n,»" Religion, etwa Natur-Religion, er. "ne conf^s/H"'c Ä? '^" "genen. Er selbst halte schule ml« !^^ schule für ein Unding, denn die bilden Er pm^I"llehung der häuslichen Erziehung S- ss^ehlt die Annahme der Vorlage. (Beifall.) ^af Leo Thun schließt sich den ?" "nd entbäl .^"binals Fürsten Schwarzenberg Alterung. ^ " Nch deshalb jeder principiellen Er. "NW, als^M^^"^^'"" Wr die Vorlas s^orltät der Commission angehörig, U'. die übrigen der"N"^ - "°^ weil er sich so. hörigen Mitali,^ ^hrhelt der Commission ange-»ebunden biel ?« "" die engen Grenzen der Vorlage Punkt vertret! »I ,ü." " "«ch einen besonderen Standelgenen Namen ^..!3 ^ ^'" allerdings nur in seinem ^. Wlir ist s^. ^"t""9 bringen wolle, ^«cusswn off« .^ ,«^-^" l°". der Weg der freien l° °st sich dec».? '^ ""^ ^« jederzeit betreten, d" VolksschuliM^^" bazu bieten wird. weil ich «?? " mir eine ^ ^.^l° hochwichtige« halte, "« Staatsbür" r ^"sünd.gung gegen die Pflicht ?lsl°n einzutr t " ^ ^"? "^e, 'n die Dis-!"ler in die S^' ^°" ""ss doch endlich einmal ^"chten und «!. emgehen, die Schuleinrichtungen ?"lich bei dies!^^"^" "ar werden, ob denn 3'aiös.sittl H,'L" .der wichtigste Zweck, nämlich die Aldung ür ^/^'^^ß' und auch der Zweck der a.? Ueven überhaupt erreicht ""nen Grund anM? l""«' ^^ ""ss noch einen cuno ansühren, der mich bestimmt, zu spre- chen. Es sind seit längerer Zeit schon sehr viele Zungen und Federn bemüht, wahre Schreckensbilder von denjenigen zu velbreiten, welchc der jetzt bestehenden Schule einige Mängel und ernste Gebrechen vorwerfen. Man sagt, diese Tadler gönnen den breiten Volks« schichten die Bildung nicht, ja man geht so weit, zu sagen, sie verbreiten selbst Unwahrheiten, sie erklären, die Schule sei confessionslos. Man hat da ein sehr kurzes Gedächtnis, weil man Parteizwecke erreichen will, und da hat man vergessen, dass. als im Jahre 1869 die Volksschulgesetze in Berathung standen, alle Vertheidiger derselben als ersten Vorzug rühmten, dass dann die Schule confessionslos werde. (Sehr gut! rechts.) Wenn ich mich nun zu den einzelnen Fragen wende, so muss ich vor allem anderen erklären, dass meine Studien mich gewiss nie dazu geführt hätten, einfach die Wiederherstellung der vorbestandenen Schule zu beantragen. Ich habe in meinem Leben reichlich Gelegenheit gehabt, die Mängel dieser Schule kennen zu lernen, und habe daher dem Bestreben, hier eine bessernde Hand anzulegen, kein Wort des Tadels entgegengesetzt. Nur habe ich bedauert, dass man wie gewöhnlich bei großen Reformen und namentlich bei Reformen, die zu lange verschoben werden, mit dem Mangelhaften auch das Gute beseitigt hat, und da hebe lch hervor, dass die bestandene Schule schon deshalb einen ehrenden Nachruf verdient, weil sie neben der Pflege des religiösen Sinnes das patriotische Gefühl zu beleben und erwärmen verstand, und dafs sie uns den Schatz des Patriotismus hinterlassen hat. meine Herren, an dem wir uns heute noch erfreuen. (Beifall rechts.) Ich wünsche und hoffe, das« die Neuschule trotz ihrer ausgesprochenen doctrinärm Richtung es nie vergessen wird. die jugendlichen Herzen patriotisch zu begeistern, denn möge die Civilisation noch so sehr vorschreiten, das Volk im großen und ganzen wird sich nie durch das Wlssen, sondern nur durch das Gefühl zum Handeln bestimmen lassen. Ein gemeinsamer Mangel beider Schulen aber, sowohl der vorbestandenen als der jetzigen, ist der, das« man die Schule als reine Staatsanstalt behandelt hat, denn es war ein großer Irrthum, zu behaupten, dass die Schule mit der Kirche vereinigt war. Das war sie auch früher nicht. Vom Ortsschul-aufseher bis zum Consistorium hinauf standen alle Aufsichtsorgane unter der landesfürftlichen Regierung. Der Canonicus, der die Oberschulaufsicht führte, und die Mitglieder des Confistoriums bekleideten ihr Amt kraft kaiserlicher Ernennung, und wenn bei der Berathung eine Differenz zwischett ihm und den übrigen Mitgliedern des Consistoriums eintrat, so durfte lein Beschluss gefasst werden, sondern es kam die Sache an die Landesregierung zur Entscheidung. Man konnte also nichts trennen, was nie verbunden war. Diese Staatsanstalt, meine Herren, haben wir auch jetzt, mir mit dem Unterschiede, dass der confessionelle Charakter der Schule vollständig abgestreift und die Schule nun zunächst Erziehungsanstalt ist. Sie hat sich dem elterlichen Hause anzuschließen. Darin sind alle Pädagogen einig, und ebensowenig wird mir irgend ein Pädagoge widersprechen, wenn ich sage, dass die Erziehung eines Kindes zunächst auf das Herz, auf da« Gemüth, wo die Seelenkräfte noch ungeschieden zum Ausdrucke kommen, einzuwirken habe. Das können Eltern thun. die nur der Stimme der Natur folgen, wenn sie die Kinder mit liebevoller Sorge umfangen, das kann die Kirche thun mit ihrer Lehre vom höchsten Wesen, welches die Liebe selbst ist. das kann ab?r der Staat nicht thun, dessen Liebe, wenn überhaupt von einer solchen gesprochen werden kann, viel zu rationalistisch, viel zu verhüllt ist für die große Menge durch die ernsten Forderungen, die er an die Einzelnen stellt, als dass er erziehend wir« ten könnte. (Bravo! Bravo! rechts.) Der Staat kann drillen; drillen ist aber nicht erziehen. So wird durch die Staatsanstalt der Schule von vornherein der natürliche Standpunkt genommen und ein künstlicher an die Stelle gesetzt. Eine solche Schule kennt nur kenntnisarmer Eltern Kinder, welche man in eine höhere geistige Region erheben will. Damit ist aber nicht die Ergänzung des Elternhauses durch die Schule, sondern die Trennung der Schule vom Elternhause ausgesprochen. Ich wende mich nun zu einem anderen hochwichtigen Punkte. Wenn man vom Standpunkte der Staats« anstalt ausgeht, ist es absolut unmöglich, den Bedürf-nissen, wie sie sich in den verschiedenen Ländern äußern, gerecht zu werden. Es ist unmöglich, die Verschiedenheiten zwischen Stadt und Land zu berücksichtigen. Das ist ein Mangel, den selbst die Gegner meiner Meinung zugeben. Es ist auch in vielen Petitionen zutage getreten, dass die Landgemeinden in der Regel ganz andere Begehren stellen als die Stadtgemeinden, und es ist das etwas Natürliches, denn wo andere Verhältnisse bestehen, bestehen auch ganz andere Anschauungen. Die böhmischen Protestanten meinen, es wäre zu helfen, wenn man § 2 des Schulgesetzes abändert, welcher von den Beiträgen zur Volksschule spricht. Die oberösterreichischen Protestanten begehren ausdrücklich die Wiederherstellung der confessionellen Schule. Wenn also früher nur die getreuen Katholiken dieses Begehren gestellt haben, so treten nun nach 15 Jahren auch die Protestanten an ihre Seite. Die böhmischen Protestanten erklären, es sei barer Unverstand, zu sagen, dass die Volksschule confessionslos sei. Es herrscht also darin eine artige Verwirrung. Was ist denn eine confessionelle Schule? Ist denn der klare Begriff dieser einfachen Sache den Leuten wirklich schon ganz abhanden gekommen? Unter einer confessionellen Schule versteht man diejenige, wo die Religion, und zwar eine positive Religion, den Mittelpunkt des Unterrich» tes bildet, wo andere Unterrichtsgegenstände mit dieser positiven Religion im Einklänge stehen und daher der ganze Unterricht von demselben religiösen Geiste durchweht wird und eben deshalb zu einem religiös erziehenden gemacht wird. Nun saat man aber, die Schule ist interconfessionell, sie ist confessionell ge« mischt. Beide Bezeichnungen sind höchst unglücklich und wohl nur gewählt, weil das Wort confessionell in irgend einer Beziehung dabei vorkommt und es daher für alle diejenigen, die nicht selbst denken, vielleicht genügend ist, wenn das Wort nur überhaupt vorkommt. Unter „confessionell gemischt" versteht man diejenige Schule, in welcher auch Schüler einer anderen Confession eintreten können, und das war früher in der altbestandenen Schule ja auch der Fall. „Interconfessionell" ist dasjenige, was eine gegenseitige Beziehung, eine Verbindung zwischen Confession«« andeutet. Man wird aber doch darin nicht eine Verbindung erblicken, dass gesetzlich ausdrücklich negiert wird, die Confession bei dem Unterrichte zu berücksichtigen. Wenn der gesammte Unterricht von einer kirchlichen oder Religions-Gelwssmschaft unabhängig ist, so heißt das doch, er ist unabhängig von einer positiven Re< ligion, und wenn er nun von dieser unabhängig ist, so muss er von einem anderen Einflüsse abhängig sein, und das kann ein anderer sein als der der Wissenschaft. Uud die Wissenschaft verfolgt fchon seit einer Reihe von Jahren die materialistisch-monistische Richtung. Nehmen wir an. der Religionslehrer, der gar keinen Einfluss auf den Unterricht weiter hat, sondern seinen Gegenstand als Specialgegenstand vorträgt, trägt den Kindern die Schöpfungsgeschichte vor, und in der zweiten Stunde lehrt der Lehrer den Kindern die Ewigkeit der Materie. Was ist die Folge, meine Herren? Entweder die, dass die Wirksamkeit des Neligonsleh« rers vollständig paralysiert wird, oder dass die Kinder derart verwirrt werden, dass sie nicht mehr wissen, wem sie glauben können. Verwirrung ist aber doch gewiss keine Erziehung. Man wird mir einwenden, das soll der Lehrer nicht sagen; aber zunächst sollte das Gesetz es auch nicht erlauben, dass er so etwas sage (Sehr richtig! rechts), und dass das Gesetz es erlaubt, unterliegt gar keinem Zweifel. Sie brauchen nur § 3 zu lesen, wonach der Lehrer das „Wissenswelteste" vorzutragen hat. Dass er sich bei dieser Auswahl an die maßgebenden Autoritäten der Wissenschaft hält, das kann ich einem Lehrer nicht verübeln. Welche Hoffnung bleibt also dann noch übrig? Gar keine andere, als der Tact der Lehrer. Was soll man nun von einer Schulein-richtung erwarten, die in ihren Folgen davon abhängig ist, dass 27000 Lehrer und Lehrerinnen alle Tact haben (Lebhafte Heiterkeit rechts), gerade eine Eigenschaft, welchc höchst selten unter den Menschen vertreten ist. Der Neligionslehrer hat zwei Stunden oder höchstens drei in der Woche zu geben, der Volks- Aaibachcr Zcitnng Nr. 43 38« 25 Februar 18Nl. fchullehrer hat 25 bis 26. Nun ist es doch klar, in wessen Hand der erziehende Einfluss liegt. Ich bin kein principieller Gegner der achtjährigen Schulpflicht. Ich bin nur dagegen, dass man die damit verbundenen Lasten den Gemeinden aufbürde. Ich denke mir, dass man den Vetheiligten die Freiheit der Gestaltung überlassen soll, wie dies in der Schweiz oder in Sachsen der Fall ist, ja wenn es nothwendig ist, auch die Schulzeit verlängern wie in Sachsen, wo die Schulpflicht an den mittleren Schulen selbst neun Jahre und an den höheren selbst zehn Jahre dauert. Allerdings muss dann die Vorsorge getroffen sein, dass die Kinder ärmerer Eltern, wenn in dem Orte keine einfachen Schulen vorhanden sind, auch an den höheren die Schule abschließen können. Denselben Standpunkt nehme ich auch bezüglich der Confession ein: die Frei< heit der Entschließung dessen, welcher die Schule begründet und zu ihrer Erhaltung beiträgt. Man mag dein religiösen Glauben noch so kühl gegenüberstehen, so muss man doch erkennen, dass mit Rücksicht auf das Kindesalter der Schüler, mit Rücksicht auf die Lebensverhältnisse, in denen sie sich bewegen, die Schule den Charakter der Einfachheit in sich tragen muss; diese Einfachheit ist aber ganz un-möglich ohne Einheitlichkeit des Unterrichtes. Diese setzt einen Mittelpunkt voraus, und nachdem die Volksschule zunächst eine Erziehungsanstalt ist, für die Erziehung aber in Gemäßheit der menschlichen Natur, die wir nun einmal nicht ändern werden, die Religion das wesentlichste und wichtigste Moment ist, so kann nur die Religion der Mittelpunkt der Volksschule sein. Es ist auch auffallend, dafs die Gesetzgebung durchaus nicht eine Gefahr darin gesehen hat, dass die intellectuelle Bildung darunter leidet, wenn die Schule confessionell wird. Wie konnte sie denn sonst confessionellen Privatschulen das Oefftntlichkeitsrecht geben? In Deutschland, dessen Volksschulen man als Muster gepriesen hat, waren diese Muster confessionell. In Preußen, Württemberg, Sachsen, Baden und anderen deutschen Staaten waren sie damals confessionell und sind es heute noch. Allerdings hat man in diesen Staaten auch dem Zuge nachgegeben, die Realfächer in den Volköschulunterricht in immer weiteren Grenzen aufzunehmen, aber man hat nie die große Bedeutung der positiven Religion für die Erziehung verkannt. In Baden, dessen Gesetz vom 8. März 1868 unserem Volksschulgesetze vom Jahre 1869 zum Muster gedient, sind Bestimmungen, die, wenn sie auch auf Oesterreich übertragen worden wären, die hiesigen Katholiken sehr zufriedengestellt hätten. Es wird darin bestimmt, dafs alle bestehenden confessionellen Volksschulen aufrechterhalten bleiben. Es ist darin die weitere Bestimmung enthalten, dass, wenn in einem Orte, wo eine confessionelle Schule besteht und 50 Kinder einer anderen Religion angehören, die Gemeinden verpflichtet sind, für diese Confessionsverwandten eine eigene confefsionelle Schule zu errichten, und der Staat verpflichtet ist, Beiträge zu leisten. Es wird darin bestimmt, dass eine Zusammenziehung mehrerer Schulen in sogenannte gemeinsame oder gemischte nur zulässig ist mit Zustimmung der confessionellen Schul« gemeinden u. s. w., u. s. w. Ich komme nun auf den Vorwurf der Bildungsfeindlichkeit zu sprechen. Man wirft den Gegnern unserer Volksschule vor, sie wollen die achtjährige Schulpflicht und damit auch das Lehrziel vernichten. Ich glaube, man kann doch nur beim bösesten Willen dasjenige todten, was wirklich lebt. Nun ist aber in den meisten Gemeinden von der achtjährigen Schulzeit leine Rede. Ich bitte nur die Erleichterungen zu besehen, die schon mit der Unterrichtsordnung vom Jahre 1870 gegeben und im Jahre 1879 noch erweitert wurden, und jeder muss zur Ueberzeugung kommen, dass bei solchen Erleichterungen, wie sie auf dem Lande und, wie man immer fagt, mit großer Freigebigkeit gewährt werden, von einer achtjährigen Schul« Pflicht keine Rede sein kann. Ich bin gar kein principieller Gegner der achtjährigen Schulpflicht, ich bin kein Gegner derselben dort, wo die Gemeinde die Lasten, die damit verbunden sind, tragen will und tragen kann. Was das Lchrziel anbelangt, so ist es allerdings schwer, sich darüber auszusprechen, denn man weiß nicht, ob es bis in die Wolken reicht oder ob es vielleicht doch noch sich der Erde nähert. Darüber klärt mich weder der Lehrplan auf, noch kann ich dem Herrn Ritter v. Hasner Recht geben, welcher sagt, es steht nicht dem Lehrer zu. Denn die Lehrpläne und Instructionen sind so vage, dass ich annehmen muss, es könne nur dem Lehrer zustehen. Wenn aber diese achtjährige Schulpflicht und das Lehrziel wirklich unantastbare Voraussetzungen der Volksbildung sind, wie war es denn möglich, in das Gesetz die §§ 9 und 60 aufzunehmen, welche von Fabrilsschulen handeln und dieselben ausdrücklich im Interesse des Großcapitals für zulässig erklären? § 9 sagt, dass in solchen Fabriksschulen 12 Stunden wöchentlich — allerdings als Mi» nimum — Unterricht gegeben werden muss. Die zwölf Stunden in der Fabrilsschule stehen also den 27 Stun-den in der Volksschule gegenüber. Wenn ich die Zeit der Schulpflicht nach der Zahl der Unterrichtsstui'den in den 46 Wochen des Jahres berechne, so finde ich, dass man sich in den Fabriksschulen mit einer Lehrzeit von etwa fünf Jahren begnügt. Wenn nun ein Landmann heute bei einer Schulbehörde eine Erleichterung für seine Kinder begehrt, welche Schwierigkeiten hat er da, welche Nachweise muss er beibringen, und endlich sagt man ihm gar: Du bist ein Feind deiner Kinder, das ist gegen das Aildungsinteresse. Wir gewähren es nicht! Und wenn dieser Mann morgen seine Kinder in die Fabriksschule schickt, so hat er alle Erleichterungen, wie sie ihm keine Behörde gewährt — alles nur im Interesse des Grohcapitals! (Bravo! Bravo! rechts.) Auch § 21 gewährt eine Erleichterung, dahingehend, dass die Kinder, welche durch sechs volle Jahre 28 Stunden wöchentlich Unterricht erhalten haben, nur noch einen Fortbildungsunterricht in geringerer Stnndenanzahl genießen sollen. Diese Concessionen sind weit geringer als die, welche der §9 dieses Gesetzes enthält. Wenn man dagegen einwendet, dass mit einem solchen Beschlusse der Gemeinde viele nicht einverstanden sein werden, so hat dieses Schicksal nun einmal eine jede Vertretung, dass, wenn sie Beschlüsse fasst, sehr viele Einzelne nicht einverstanden sind. Auch in didaktischer Beziehung scheint es mir kein Nachtheil, sondern eher ein Vortheil. Denn bisher war ein fester Unterrichtsplan gar nicht möglich, während man nun erst mit bestimmten, invariablen Größen zu thun haben und in der Lage sein wird, einen Unterrichtsplan zu entwerfen. Ich gehe zu § 48 über, der auch große Anfechtungen erfahren hat. Ich gebe gern zu, was Ritter v. Hasner gesagt hat, dass man die Bedeutung dieses Paragraphen leicht übertreibt. § 48 sagt nichts weiter, als dass, wenn der Leiter der Schule ein Befähigungszeugnis besitzt, d. h. aus Religion geprüft ist, man daran die Hoffnung knüpfen kann, er werde vielleicht vermeiden, dass im Unterrichte ein offener Zwiespalt zwischen der Kirche und der Unterrichtsverwaltung eintrete. Wenn man dagegen Anstand erhebt und sagt: wie kann man solche Bedingungen für den Leiter vorschreiben, man tritt dadurch in Collision mit den allgemeinen Rechten der Staatsbürger, dann bitte ich doch zu beachten: ein öffentliches Amt ist doch nicht für den einzelnen Staatsbürger vorhanden, sondern für das öffentliche Leben. Nicht jedermann, sondern der rechte Mann soll das Amt erhalten. Das sind die Grundsätze, die in einem geordneten Staate herrschen müssen, und der rechte Mann ist derjenige, wel» cher die Bedingungen erfüllen kann, welche die Natur des Amtes mit sich bringt, und diese müssen sich natürlich nach dem Amte richten und nicht nach den Wünschen von jedermann. Das letztere führt zu einer vollständigen Zersetzung der staatlichen Gesellschaft; das öffentliche Amt eines Lehrers ist ein erziehendes, wie Ritter v. Hasner schon im Jahre 1868 betonte, ein religiös erziehendes, die Bedingungen müssen sich darum der Natur dieses Annes anpassen, und es steht daher vollständig im Einklänge mit dem Gesetze, wenn man ausspricht, dass der Lehrer, der diesen Erziehungszweck erreichen will, auch die Bedingungen dazu erfülle, daher, wie Ritter v. Hafner damals selbst bemerkte, mit dem Religions-lehrer gleichen Glaubensbekenntnisses sei. (Ritter von Hasner: Wünschenswert!) Wenn Artikel 3 der Grundrechte wirklich diese Bedeutung hätte, dass gar keine Schranken errichtet werden dürfen, dann darf ja keine Regierung auch nur eine Prüfungsordnung erlassen, ja sie darf keine Prüfungsordnung verschärfen, denn das wird man mir wohl zugeben, jeder kann diese Bedingungen nicht erfüllen , und es wird doch keinem Menschen einfallen, zu sagen, dass eine Verschärfung der Prüfungsordnung eine Aenderung der Grundrechte ist. (Heiterkeit rechts.) Ich komme nun auf den Unterricht einer Schule im engeren Sinne zu sprechen, denn erst dann gewinnt man ein vollständiges Bild der jetzigen Volksschule. Die Negierung hat im Jahre 1879, als sie das Gesetz einbrachte, in der Molivierung gesagt: Nachdem die Volksschule für die größte Anzahl der heranwachsenden Jugend die einzige Bildungs-anstatt ist, so muss die Aufgabe so umfassend als möglich sein. Das war der leitende Gedanke. Man hat aber dabei nur vergessen, eine Aufgabe, wenn sie lösbar sein soll, kann nicht mehr umfassen, als die Schüler zu fassen vermögen (Bravo! rechts), die Schüler sind aber Kinder, bleiben Kinder bis zum 14 Jahre, haben eine begrenzte Fassungskraft, und deshalb wird jeder Unterricht in einer Volksschule, wenn er wirksam sein soll, von der Form des geistigen Spiclens nie absehen können. Das schließt aber jeden Schimmer von Wissenschaftlichkeit von vornherein aus. Ich habe mir die Mühe gegeben, die Lesebücher, Sprachbücher und Lehrbücher unserer Schulen zu prüfen, und ich habe z. B. in den Sprachbüchcrn gefunden, dass man für die ersten beiden Altersstufen den Namen Gottes noch sehr oft erwähnt, dass dann die Erwähnung der Gottheit sehr rasch abnimmt und in den höheren Altersstufen gar nicht vorkommt. Es hat mir den Eindruck gemacht, als wolle man die Gefühle des Kindes in dem zartesten Alter noch schonen, dass man aber rasch eine Art En!' wöhnungsprocess eintreten lasse, um der Wissenschaft freien Raum zu schaffen. Redner führt sodann in zahlreichen Beispielen aus den bestehenden Lehrbüchern aus, dass der Lehrstoff durchaus nicht dem Verständnisse der Schüler an< gepasst sei, sondern immer nur nach dem Wissenschaft" lichen strebe, dass man in die Volksschule die Mittel' schul?, ja selbst die Hochschule hineintrage und dadurch die Kinder nur betäube und verwirre, aber nicht erziehe. Es ist gewiss von hoher Bedeutung, fährt Redner fort, dass man der Jugend im Unterrichte den Keim der Zufriedenheit einpflanzt, der Zufriedenheit mit ihren Lebcnsverhältnissen und dem Berufe, dem sie entgegengehen. Die Wissenschaft kann man nun einmal in der Voltsschule nicht eingeben, aber mit einen» zerbröckelten Wissen kann man den leeren Dünkel der Wissenschaft groß ziehen und damit nichts weiter erreichen, als dass, wenn der junge Mann dann deü Pflug oder die Schusterahle in die Hand nimmt, er dies mit einem gewissen Missmuthe thut, weil er sich fälschlich zu Höherem berufen glaubt. (Bravo! Bravo! rechts.) Redner erinnert daran, dass man in Deutsch' land bestrebt sei, die Handarbeit in der Volksschule einzuführen, ein Gedanke, der fchon seit drei Jahr-Hunderten vertreten wird. Es handelt sich da um eine Arbeit, welche der Jugend Reiz gewährt und für dell Körper gesund ist. Es handelt sich darum, die Lust zUl Arbeit zu wecken und zu stärken, und das wäre ei« neuer Gewinn in wirtschaftlicher, sittlicher und socialer Beziehung. Redner schließt, indem er die Annahme des vor-liegenden Gesetzes empfiehlt. (Lebhafter Beifall un» Händeklatschen rechts.) 75. Sitzung des Herrenhauses. Wien, 20. Februar. Se. Excellenz der Herr Präsident Graf Trautt/ mansdorff eröffnet um 11 Uhr 20 Minuten d't Sitzung. Auf der Ministerbank befinden sich: Se. Excellenz der Herr Ministerpräsident und Leiter des Ministerium des Innern Graf Taaffe, Ihre Excellenzen d>e Herren Minister: Graf Falke nhayn, Dr. Freche" von PraZük, Dr. Freiherr von Conrad-Eyves-feld, Dr. Ritter von Dunajewfki und Freche" v. Pino. Es wird die zweite Lefung der Schulgesetz' Novelle fortgesetzt. In die Rednerliste hat sich noch eintragen lasse"' Ritter v. Hasner. Ritter v. Hasner verwahrt sich gegen den gesteh wider ihn erhobenen Vorwurf der Inconsequenz. Se. Excellenz Minister für Cultus und Unterricht Freiherr v. Conrad« Eybesfeld: Auch ich werde das hohe Haus nur einige ^ nuten lang in der Generaldebatte beschäftigen. 3? beabsichtige auch nicht zurückzukommen auf die gest^ gen Reden, die zum Theile sich auf einzelne Vest'^ mungen der Regierungsvorlage beziehen, und lvel^. mir erlauben, allenfalls in der Specialdebatte dara"! zurückzukommen; auch uicht auf den Inhalt je"! Reden, die weit hinausgegangen sind über die Ael und den Inhalt der jetzigen Vorlage, denn ich h^. schon gestern die Ehre gehabt, die Anschauungen ° begründen, welche die Regierung bei Einbringung ve Vorlage gehabt hat, und von denen sie sich natiiM hat leiten lassen. Allein ich muss mir erlauben, Ei"'^, zu entgegnen auf die Ausführungen eines hoH. h, ehrten Herrn Redners, der die ganzen Schulzusta^ einer ebenso geistreichen als weitgehenden Kritik Uwe. zogen hat. Ich muss mir das erlauben, weil da "A eine gewisse Auslegung zulässig ist, dass die Utw richlsverwallung entweder gegen ihren Beruf "' gegen ihre Pflicht von diesen Zuständen gar 'e> Kenntnis habe oder, wenn sie Kenntnis davon 9"' nichts lhat. um Abhilfe zu schaffen. Denn ich gla"",', dass wir darüber nicht im Zweifel sein könnten, ^' die Schule heule so eiugerichtet wäre, dass allerdW iu die Landbevölkerung das bedenklichste aller U»" richtssymptome, nämlich eine Halbbildung, h'",^i getragen wird, und halbe Wissenschaftlichkeit, new'" aber Patriotismus und Religiosität beiseite ges^t "^ vernachlässigt werden, oder dass ein Lehrplan uno Lehrziel besteht und Lehrbücher in der Sch"^ > braucht werden, die die Möglichkeit, ja sogar ">" " wisse Veranlassung geben, dass der Volkssch"!""^ richt dem religiösen Unterrichte entgegentritt oder ^ paralysiert, dann könnten wir — ich gestehe Hh^ nicht in Zweifel sein, dass darin eine sociale wr> y liegt, und es wäre wohl Pflicht der Regierung .^ der Unterrichtsverwaltung speciell, jeden nwg^. Hebel anzusetzen, um dieser Gefahr zu beM ^ Hierin liegt der Grund, warum ich ganz kurz au>^, Ausführungen des genannten Herrn Redners 3" kommen muss. >M Die Herren verzeihen mir die Abschweifung, ^ ich mnsste mich unwillkürlich an eine Debat" ^ vorigen Jahres erinnern, welche die Prager "^r sität betraf und wo der Berichterstatter von ^, (linken) Seite des hohen Hauses, den wir he"e ,.„,, missen, die Bemerkung gemacht hat, es Ml" ^Laibachcr Zeitung Nr. 43 367 22. Februar 1883. ""I» ^ch meine Ansicht, die ich über daS Dotations« ^ermiigen der Universität aussprach, zurückgenommen Me und dass er dies der Einschüchterung zuschreibe, Ae ich durch eine Rede Sr. Excellenz des Herrn Grafen Aklcredi, die derselbe damals hielt, erlitten habe. ^>e Sache ist abgethan, denn der Herr Berichterstatter n^. "^ damals im Irrthume befunden. Ich habe "Ms zurückgenommen, wie er sich auch selbst aus dem "enographischen Protokolle überzeugt hat. Es wäre ?"r ganz interessant gewesen — das gestehe ich — °a» mir ganz fremde Gefühl der Einschüchterung ken« "en zu lernen, und ich hätte es beinah? durch die »e wge Rede Tr. Excellenz des Grafen Belcredi "fahren. Denn wenn ich wirklich alle diese Thatsachen °l» bestehend anerkennen würde, dann hätte ich nicht ven Muth gefunden, di? Regierungsvorlage und na» mentlich den § 3, welcher die Lehrgegenstände und Lehrmittel bezeichnet, aufrechtzuerhalten. Glücklicher-^klie ist dem aber nicht so. Die ein-, zwei- und drei« "ajstgen Schulen in Oesterreich haben gar keine an-oeren Lehrbücher als das Sprachbuch, das Lesebuch, ^ Religionslehre, das Rechenbuch, und von den lä^w und mehr Volksschulen in Oesterreich sind 4U00 und noch mehr ein«, zwei« und dreiclassige "vlisschulen. Alle diese haben also die gefährlichen "Yrrnittel nicht, auf welche gestern vom Herrn Redner Angedeutet wurde. Die kommen nur in den beiläufig ?"" achtclassigen Volks« und dreiclassigen Bürger-MIen vor. In den letzten aber namentlich werden la nur Kinder aufgenommen, die ein Alter erreicht 3."ven, in dem andere bereits die Mittelschule besuchen. «Me»« auch für diese sind nur ganz wenige Lehrbücher Erlasse,,, und ich will zugeben, dass sie nicht durch-wegs so verfasst sind, dass sie wirklich allen Bedenken "No ledem Missbrauche in der Hand des Lehrers und er Lehrerin von vornherein den Weg abschneiden, "enn die Verfassung solcher Lehrbücher ist eine schwie-»He, sehr schwierige Aufgabe; ja ein sehr gelehrter lck l!"> ^ gesagt, es sei leichter ein großes wissen-Mmches Werk zu schreiben, als ein für so viele vunderttausende berechnetes einfaches kleines Schulbuch. . Ich gebe also zu, dass solche Lehrbücher bestehen; «er ez h^ht <,uch ^,^ Unterrichtsordnung, die dem bück" ^ ^^ Vademecum ist, wie er die Lehr-b"^" zu gebrauchen und den Unterricht zu ertheilen wel'ck a 5" Unterricht schließt jedes Ausschreiten aus, un«?s dahin gerichtet wäre, etwa eine übertriebene «nge,unde Wissenschaftlichkeit in die Volksschule hinein-zusagen. Der Unterricht in den Realien, der in den .«'. zwei« und dreiclassigen Volksschulen bloß auf zz/s, k'nzelnen Erzählungen und Darstellungen des lein 3^ beruht und für den in diesen Schulen gar N..Lehrbuch besteht, ist in den höheren Classen der d°l« ^k" nach der Unlerrichtsordmmg so einzuleiten, so^ er jede Wissenschaftlichkeit ausschließt, aber er libers griffe der Schuljugend vermehren. Das ist h.^"pt die Aufgabe der Volksschule, die wenigen zu 5 begriffe, die der Schüler auf dem Lande hat, eine Ml l "' ""b ich glaube nicht, dass darin an sich von ^'"^ liegen könne. Ich kann sagen, abgesehen ldei-ti , sHliftltchen und unzähligen mündlichen In-in ^berichten, die ich erhalten habe, dass ich selbst tia»«^zahllosen Schulen, die ich in meiner langjäh-habe ^llung als Chef von Schulbehörden besucht besliss,/? älv"',' oft genug unangemeldet und unerwartet da «7. V^' selche Vorkommnisse allerdings hie und sich i U" ^' Es ist aber nichts gefährlicher, als und k ^onstruositäten und Curiositäten zu ergehen tuna?., s^ em reifliches Urtheil über Schuleinrich« bei U ''H s" bilden; es ist dies ebenso gefährlich wie die ^^s!"be-Angelegenheiten und anderen Instituten, deutun ' wohlthätig sein können. aber leicht Miss« Wezua c s"^"glich sind, auf Grund derselben in When "^ ^ Institutionen selbst einen Schluss zu «r ein 'c>^"^"s hat nämlich darauf hingewiesen, dass ich g," freund der achtjährigen Schulpflicht ist; -schliek" "berhaupt nicht, aus seinen Ausführungen v°rlanp ö". können, dass er nicht für die Regierunge. Und n)^!."" sül den Commissionsbericht stimmen könne ber Com ^-""^^"' er ja Mitglied, sogar Obmann ^lgerun '"" "" ' 'H ^"be dies aus seinen Schluss-alles ^? ."'^ entnehmen können, und ich halte ^eb^tte 'A t"taegne, mehr für eine akademische ^r ein^> ^' ^rcellenz hat also bemerkt, dass er ^« e» abZ^ der achtjährigen Schulpflicht sei. Azug auf ^n ?>^ s"' "e ganze Schuleinrichtung in ^llNessen ^"'^kh 3"^. b'e confesfionelle Schule er-"erdinas f,'". ^eftintlvn von ihr gegeben, die mir U« Nernd war; allein ich muss wirklich auf Grundlage derselben Beobachtungen und persönlichen Anschauungen sagen, dass ich auch die große Besorgnis für die Religiosität in der Schule nicht bestätigt finde. Ich habe z. B. vorigen Herbst unerwartet eine Volksschule auf dem Lande besucht, ich bin in die Religionsstunde gekommen und habe dort auch einen weltlichen Lehrer gefunden und fragte ihn, wie so es komme, dass er dem Religionsunterrichte beiwohne, und er antwortete in sehr einfacher und schlichter Weise (es war ein alter Lehrer): Ich bin da, um den Religionslehrer in der Disciplin zu unterstützen und die Aufmerksamkeit der Schüler zu fesseln. Dann bin ich da, «m den Unterricht zu hören, damit ich in meinem Unterricht darauf hinweisen kann, was der Neligionslehrer gesagt hat. Das ist nur ein Fall, aber das, meine Herren, ist die Regel, weil sich im Laufe der letzten Jahre als Regel das Verhältnis herausgestellt hat, dass der Religionsunterricht und der weltliche Unterricht Hand in Hand gehen. Dank dem redlichen Bestreben der Lehrer und Dank der vorzüglichen Haltung des Clerus in fast allen Diöcesen, der von feinem hohen Berufe und der Heiligkeit desselben erfasst, gewusöt hat, den rechten Weg zu finden, um demselben wirklich gerecht zu werden. Ganz entschieden aber möchte ich die Bemerkung zurückweisen, dass in der heutigen Schule nicht das Nöthige oder nicht wenigstens eben so viel für den Patriotismus geschehe als in der alten Schule. Ich bitte, die Schulordnung, die Unterrichts-ordnnng in die Hand zu nehmen. Welche Weisungen sind da dem Lehrer an die Hand gegeben, damit er den Unterricht in der Geographie und Geschichte, den Gesangsunterricht, die Uebungen, kurz jede Gelegenheil erqreife, um die Liebe zur Dynastie, die Liebe zum Vaterlande in den Vordergrund vor allen anderen Empfindungen zu stellen, und um die ist es dabei vorzüglich zu thun. Ich glaube wirklich sagen zu können, dass wir in neuester Zeit auf eine Menge von Er-scheinungen hinweisen können, wo das dynastische, das patriotische Gefühl in den großen Massen auf das allerlebhafteste zum Ausdrucke kam, in den Massen, unter denen ein recht großer Procentsatz, wenn nicht die große Mehrheit derselben, solche sind, die au2 der neuen Schule hervorgegangen sind. Se. Excellenz haben einige interessante Stellen aus Lehrbüchern hervorgehoben, aus den Lehrbüchern der Geschichte und Geographie. Stellen, die allerdings in den Fragen und in den Darstellungen selbst über den Horizont dessen hinausreichen, was man in der Schule lernen soll. Namentlich würde es ein Verkennen der Aufgabe des Schullehrers sein, wenn er der Schuljugend zumuthcn wollte, z. B. im Geschichtsunterrichte ein Gerippe der ganzen Weltgeschichte in sich aufzunehmen, die Heimatsgeschichte nur in diesen großen Rahmen einzufügen und seinen Kopf auf solche Art mit ganz unsasslichen Dingen zu beschweren. Das wäre aber auch ganz entschieden gegen die Unterrichts« ordnung. Geschichtsbilder aus der alten Geschichte sind in der Unterrichtsorduung als dasjenige bezeichnet, was von der alten Geschichte gelehrt werden soll. Geschichtsbilder, das heißt, es soll im jugendlichen Gemüthe hie und da ein Typus aus der alten Geschichte, ein Typus des Edlen, Vollkommenen, Un-eigennützigen, Großmüthigen gegeben werden, und ich glaube, jedermann, der eine Volksschule einmal besucht und dem Geschichtsunterrichte beigewohnt hat, wird sich überzeugt haben, mit welcher gespannten Aufmerksamkeit, mit welch inniger Empfindung die Schuljugend gerade diesen Typen folgt, nicht etwa. um die Namen in ihrem Gedächtnisse zu behalten, die werden über kurz oder lang gewiss vergessen, aber den Typlis, die Gestalt, die in der Antike ihre schöne Darstellung findet, die bleibt in ihr haften, verbessert ihren Charakter und bleibt ein wertvolles Geschenk für das ganze Leben. Ich bitte auch noch sich eine Schule gegenwärtig zu halten, in der eine Zahl von 70, 80 und mehr Kindern sitzt. Wenn der Lehrer zu Dingen geht, die so eigentlich in das Gebiet der Realien gehören, die wir ja doch nicht ganz für verpönt erklären können — wenn wir auch nur das Wissenswerteste oder Nützlichste davon haben wollen — und er lehrt diese Gegenstände nach den einzelnen Begriffen, so ist es freilich möglich, dass unter diesen Begriffen auch schwer faßliche, schwer zu behaltende Namen vorkommen. Allein das ist ja eben die Aufgabe der Schule, Vermehrung der Begriffe; unter diesen 70 oder mehr Schülern wird weitaus der größte Percentsatz diese Begriffe in sich aufgenommen haben, etwas davon für sein praktisches Leben behalten, das übrige verschwindet, versinkt eben in die Vergessenheit, es bleibt ihm aber der Begriff, der Name selbst geht ihm verloren. Aber einige Percente werden da sein, die das Talent, die Auffassungsgabe, die Eignung dazu haben, diese Be» griffe in sich zu verwerten. Woher sollen diese aber Anregung hiezu nehmen, wenn sie diese Begriffe nicht als Anhallspunkte haben, woher sollen sie in sich selbst den Drang fühlen, selbst zu lernen, sich auf eine höhere Stufe der Bildung zu heben; aus der Volksschule müssen ja doch auch alle jene kommen, die in ihrer Bildung weiter schreiten, die das eigentlich gebildete Element der Gesellschaft machen follen. Die würden' gar keinen Anhaltspunkt haben, keinen Ausweg, irgend einen Wissenszweig zu ergreifen, wenn ihnen die eigentlichen Begriffe niemals gelehrt wurden, wenn der eigentliche Unterricht sich bloß beschränken würd? auf die Wiederholung defsen, was dem Kinde ohnedies vom Hause und seiner Umgebung bekannt ist, auf ein Wiednkänen derselben wenigen Begriffe, die diese ihm bieten. Ich möchte nicht auf Beispiele anderer Länder hinweisen, ich könnte denen, die Se, Excellenz angeführt hat. gar viel entgegenhalten, hinter denen wir nicht zurückbleiben sollen und nicht zurückbleiben dürfen, und wenn das geflügelte Wort, welches vor einigen Jahren durch das Land gegangen ist, auch nur ein Körnchen Wahrheit in sich enthält, das a/flügelte Wort nämlich, nicht die Waffe, sondern der Schnl-meifter gewinnt die Schlachten, so sollten wir auch dieses Körnlein Wahrheit nicht vergessen. Es ist ganz richtig, wie Se. Excellenz bemerkt hat, man kann von 27000 Lehrern und Lehrerinnen nicht Tact verlangen, Wir können nicht verlangen, dass sie jedes Lehrbuch mit vollem Verständnisse ihrer pädagogischen Auffas-sung in die Hand nehmen, dass sie jede Vorschrift, die ihnen gegeben wird, auf das pädagogisch Richtigste ausführen. Allein, welche Institution ist denn nicht mangelhaft, und das kann man zum Danke und zur Ehre der österreichischen Lehrerschaft sagen, im großen und ganzen versteht sie ihre Aufgabe und erfüllt sie auch gewifsenhaft. (Beifall links.) Dafs sie sie aber erfüllen kann, dazu ist allerdings das wefentlichste Mittel in ihrer eigenen Bildung, in der Lehrerbildung gelegen, und deswegen legt die Unterrichtsverwaltung das allergrößte Gewicht auf die Ausbildung der Lehrer, fie legt darauf das ullerg>ößte Gewicht, und ich kann sagen, und vor aller Welt sagen, mit einem ganz guten Erfolge. Wir haben unter den Lehrern in den Lehrer-Bildungsanstalten zum größten Theile nicht bloß gute und brauchbare, sondern vorzügliche Kräfte, vorzüglich sowohl in Bezug auf ihr Wissen als auch auf den patriotischen Geist und auf die wahrhaft moralifchen Ueberzeugungen, die ihnen innewohnen; und dazu ist auch das ganze System der Lehrerbildung vollkommen angethan. Ich möchte mir erlauben, die Bemerkung Sr. Excellenz dahin zu berichtigen, dass der Unterricht in der Lehrcr-Bildungsanstalt cin wesentlich praktischer ist, das« eine Dispens von der praktischen Prüfung bei der Lehramtsprüfung gefetzlich gar nicht zulässig ist, weil das Hauptgewicht auf das Verständnis im Verkehre mit der Schuljugend gelegt wird. Deshalb legt die Regierung auch auf die Uebungsschule ein so großes Gewicht, welche in der Regel besser instruiert und dotiert ist als die gewöhnliche Schule und ohne-dies von den gebildeteren Classen der Jugend besucht wird, also ein besonders anregendes Moment für den Lehrer bildet. Haben wir eine vollkommen genügende Lehrerbildung, so darf uns auch um das Schicksal der Volksschule gar nicht bange sein. Sie wird die Besorgnisse und Befürchtungen nicht rechtfertigen und die wirkliche sociale Gefahr, die aus einer so mangelhaften Einrichtung entstehen würde, nicht mit sich bringen. Wir werden fort und fort aufmerksam und sorgfältig an ihrer Entwicklung arbeiten. Aber wir können sie auch nicht unter ein Niveau herabdrückrn, welches die Bevölkerung, die so große Opfer für die Schule bringt, von ihr zu verlangen berechtigt ist. (Beifall und Händeklatschen links.) (Schluss solsst.) Aus Petersburg schreibt man der „Wiener Zeitung" unterm 15. Februar: Allgemein anerkannt wird das Verdienst des Grafen Tolstoi, welcher unter der Versicherung, dass hier leine Spur von Gefahr bestehe, die Majestäten bewog, in ihre Hauptstadt zurückzukehren. Die Per. fönen, welche unter allerhand falschen Vorspiegeluuqen die hohen Herrschaften in Gatschina zurückhielten, sind nun eines Besseren belehrt. Die Majestäten sind gerührt über den enthusiastischen Empfang, den sie überall finden, wo sie sich sehen lassen. Die schöne männliche Gestalt des Kaisers, die graziöse der Kaiserin bezau« bern alle Leute, und zu vielen Tausenden sieht man das Publicmn auf den Hauptstraßen stehen in der Stunde, wo die Majestäten ihre Spazierfahrten unternehmen. Graf Tolstoi erfreut sich größter Beliebtheit; er ist wohlwollend, gerecht, aber zugleich energisch und von festem Willen. Seit den acht Monaten, dass er das Portefenille des Innern in den Händen hat, ist keine einzige Judenverfolgung vorgekommen. Graf Tolstoi ist Patriot, aber lein Panslavist. Die Klönungscommission verdoppelt ihre Thätigkeit. Eines ihrer Mitglieder, der Kamnierherr Mist Drutzkoy-Liuvetzky, ist schon seit Monaten in Moskau, um die Wohnungen für die fremden Fürstlichkeiten und die nach Moskan befohlenen Personen herzustellen. Man erwartet einige zwanzig Fürsten aus reglerenden Häufern, von denen nur einige im Kreml untergebracht werden können, sogar die Republik Venezuela will sich bei dm Feierlichkeiten vertreten lassen. Für die Oardetrnppen, welche schon vor Ostern erwartet werden, wird die große Alexander »Kaserne hergestellt. Später werden die Truppen auf dem Cho-dmsly'schen Felde ein Lager beziehen. Uebrigens fchickt Aaibachcr Zeitung Nr. 43 368 22. Februar 1883. jedes Regiment nur ei» Bataillon oder eine Schwadron, die Galde'Artillerie mn- eine Batterie. Man sncht die schönsten Leute aus, welche neu eingekleidet umdlli. Die Officiere erhalten einen halben Iahressold zu ihrer Equipienmg und Verpflegung, eine Summe, welche bei der gerina/n Bezahlung der Officiere kaum ausreichen wird. Freilich soll, der Theuerung enisprechend, der Sold der Officiere um 50 pCt. erhöht werden. Vorläufig hat jedoch der Kriegsminister, um Ersparungen zu machen, ihw'n die Hälfte ihres Holzdeputates gestrichen, wodurch namentlich verheiratete Officiere in Verlegenheit kommen. Der Vertrag mit Nom ist nun völlig perfect geworden, zu beiderseitiger Zufriedenheit. Die Sorge dafür, dass der Pfarrer die Sprache der Gemeinde kenne, ist den Bischöfen übel lassen worden. An Stelle des kürzlich verstorbenen Metropoliten der sämmtlichen katholischen Kirch«',, Nusslands, Erzbischos von Mohi!>o Fialkowski, welcher, 86 Jahre alt, das Zeitliche segnete, ist der Suffragnn-Vischof von Plock, Hintowt, berufen worden, Er war zum Coadjutor Fialkowskis bestimmt. Zum Prior der hiesigen katholischen Katharine«-Gemeinde wurde der Dominicaner Constllntin Flors, ein Tiroler, gewählt. Erst seit wenigen Jahren in Petersburg, gewann der würdige Mann bei seiner Gemeinde eine solche Achtnng, dass er ungeachtet des Einspruches der polnischen Geistlichen, welche geltend machten, dass diese Stelle eigentlich einem Polen ge-biire, die Mehrzahl der Stimmen erhielt. Tagesneuigkeiten. — (K. k. Armee.) Das „Verordnungsblatt für daS k. k, Heer" meldet: Se. Majestät der Kaiser geruhten allergnädigst den Generalmajor Anton Werner, Geniechef beim 1, Corps, zum provisorischen Festungs-commandanten in Przemysl bei Fortführung seines Dienstes als Vefestigungsbau-Director für Galizien und bei Uebercomftletführung im Geniestabe; dann: den Obersten Paul Kirsch ner des Geniestabes, Genie-und Befesiigungsbau-Director in Kcakau, zum Geniechef beim 1. Corps zu ernennen; ferner: die Uebernahme des Obersten Adolf Ritter Pecchio von Weiten« feld, Commandanten des Infanterieregiments Erzherzog Ludwig Victor Nr. 65, auf sein Ansuchen in den wohlverdienten Nnhestand anzuordnen, demselben bei diesem Anlasse den Generalmajors'Charakter nä tioiwro8 sowie weiter in Anerkennung seiner langjährigen und pflichtgetreuen Dienstleistung den Orden der eisernen Krone dritter Classe, beides mit Nachsicht der Taxen, zu verleihen. — (Todesfall.) In Wien starb am 20, d, M. der hochw. DeutschordenS'Priester und geistliche Nath Herr Leopold Ned oftil, Pfarrvcrweser und Archivar des Deutschen Ordens, im 64. Lebensjahre, — (Zum Brande der Marien»Anstalt in Sarajevo), worüber wir bereits gestern berichtet, schreibt man uns auS Wien: „Dieses Unglück trifft die Gesellschaft umso schwerer, weil die Erbauung dieser beiden Institute ohnedies sehr große Oftfer forderte und die Kosten noch nicht vollständig gedeckt sind. Dieses Haus wurde hauptsächlich aus dem Grunde angekauft, um das an dasselbe stoßende Marieninstitut, sobald durch edle Wohlthäter die nöthigen Mittel aufgebracht würden, vergrößern zu können. Vielleicht finden sich nun noch eher mitleidige Herzen bewogen, den Schwestern milde Spenden zukommen zu lassen, damit sie imstande sind, den Bau, welcher nun ein dringendes Bedürfnis ge« worden, aufführen zu können. In diesen beiden In« stituten werden Kinder ohne Unterschied der Confession und Nationalität unterrichtet und erzogen, deshalb er< wartet auch die Gesellschaft der Töchter der göttlichen Liebe in Anbetracht dieser ihrer humanitären Wirksamkeit, dass ihr von edlen Patrioten, welche die Aufgabe der Schwestern dort zu würdigen wissen, in reichlichem Maße Unterstützung und Hilfe zutheil wird. Gaben werden mit größtem Danke angenommen in den Marien» anstalten zu Wien, Budapest, Prag, Brunn, Tropftau, oder können direct an die Vorstehung des Maricn-institutes in Sarajevo gesendet werden. Größere Sven» den werden auf der Gründungstafel im dortigen Institute verzeichnet." — (Einen eigenthümlichen Selbstmord) begieug kürzlich ein vierzig Jahre alter Kellner in Can» terbury. Er füllte sich den Mund mit Schießftulver und entzündete dasselbe. Durch die entstandene Explosion wurde er auf der Stelle getödtet. Locales. — Dem Herrn Landespräsidenten haben an-lässlich der Decorierung ihre Gratulationen weiters dargebracht: die Nohrschühen»Gesellschaft, die Advocate«« lammer, die Vertreter der Südbahn, der Escomptebank. der Tabak-Hauptfabrik und mehrere andere. — (Triester AuSstellungs. Lotterie.) Dritter Ziehungstag. Während der vorgestrigen Nach. Mittagsstunden wurden folgende Nummern gezogen: Treffer im Werte von 8(10 fl.: 1752546 990202 1374134 1167341 358866 36177 1943732 927282 1622177 132667 1162539 62371 893602 1828207 1350555 978156 1051944 1502579 1700978 954464 1568652 1368991 1050074 1046888 1368091 1946249 1838728 620l28 1931593 592543 1700761 506418 1365604 1920550 499034. Trcffer im Werte von 100 fl,: 1845180 809979 1703811 366228 1741429 567711 1832692 1230425 130886 759883 1128003 214397 1780241 100^.570 1024977 1147069 1435271 416949 557807 349660 1467810 464399 118W90 487978 1668115 1854890 1385547 1813546 39471 1231547 383455 2095)02 209105 1519714 457290 992472 579911 1178873, Im ganzen 73 Treffer. Nachmittags wurden gezogen: Der Nest der Treffer im Werte vunKWfl : 58517 523691 1924470 255944 1236732 97590 1232171 232692 1766910 1277939 784425 981522 1490885 461665 932311 1574413 1404510 1548250 866730 765638 534287 910926 941211 698861 1277593 1630523 1175735 330514 94l550 1568573 980515 698110 4046 490827 376109 1184308 349674 147003 41527 915193 580294 1982595 580081 155615 497968 1985370 1085925 46184 890535 643704 338687 859224 1332533 925942 1339181 641886 46439 415861 384110. —Treffer im Werte von 50fl.: 409563 457030 1293323 1575519 172368 1388508 400815 894337 1728672 868924 765722 47()171 795473 1148545 49868! 798209 204325 517396 552458 1814025 3147201354466 1610222 1841311 1737033 1333915 1622527 1518308 571570 271746 N86536 1589066 87012 475178 1172844 1989665 1468515 928053 49920 757352 1590652 1163504 813546 1889629 218356 1398506 944087 985591 858817 1207621 1850136 1042978 984563 157507 487681 1713273 1426560 1708090 1627450 1619479 1295437 1302534 975880 1515282 56217. Mit Schluss des vorgestrigen Tages waren mithin 320 Treffer ausgelost. — (Gemeindewahl.) Bei der am 4. d. M. stattgefnndcnen Wahl des Vorstandes der Ortsgemeinde Großlaschiz. Bezirk ^Gottschce. wurde Johann Tomöic, Nealitätenl'esitzer in Grohlaschiz, zum Gemeindevorsteher, Mathias Hocevar, Nealitätenbesitzer, k. k Postmeister und Wirt in Großlaschiz, und Blas Hudovernik, Besitzer und Wirt in Großlaschiz, zu Gcmeinderäthen gewählt. — (Landschaftliches Theater.) Gestern trat Herr Leopold Neu hoff vom Stadttheater in Bndaftest zum zweitkninale als Gast hier auf als „Gras Essex" in Laubes gleichnamigem Stücke, Wir beschränken uns für heute darauf, oen Erfolg zu constatieren: D?r hoch« geschätzt. Gast führte die Rolle mit künstlerischer Vollendung durch und erntete reichlichen Beifall; morgen ausführlich über das Detail, Auch die Mitwirkenden gaben ihr Bestes, und es bot insbesondere Frl. Esbuchöl als „Anna Rutland" eine vorzügliche Leistung. —08. — („Valvasor-Häuser" auf dem Stou.) Die „Klagenfurter Zeitung" schreibt: Der um Hebung des Fremdenverkehrs in Kärnten bereits vielfach verdiente österreichische Touristenclub in Wien hat die der Krainer Eisen-Industriegesellschaft gehörigen Belöica-Berghäuser auf der Südseite des Stou, 2239 Meter, gelegen, erworben, um dieselben in Touristen-Unter-lunftshäuser umzugestalten. Eine Wegstunde unterhalb der Spitze soll ferner eine Schutzhütte hergestellt werden, um gegen plötzlich eintretendes Unwetter Schutz und Obdach zu bieten, Zu Ehren des um Krain und Kärnten verdienten Chronisten Valvafor werden die Berghäuser in Zukunft „Valvasor-Häuser" genannt werden. Wir können diese Acquisition des österreichischen Touristenclubs unr freudig begrüßen, gewinnt ja doch dadurch der Hauptgipfel der Karawanken das lange ersehnte gast« liche Haus und die Alpenfreunde unseres Heimatlandes einen reizvollen Ausflugsort. — (Waidmannsheil.) Nummer 4 des dritten Jahrganges dieser echtfachlichen, trefflich redigierten Jagd« zeitmlg, die im renommierten Verlage von Leon in Klagenfurt erscheint, weist nachstehenden Inhalt: Unser Kaiser und seine Jagden im Mürzthale. Von F. C. Keller. (Mit Bild) - Das kärntnerische Fischerei-gesetz. Von Dr. Prohaska. — Fuchsfang mit dem Ver» liner Eisen. Von W. — Das Wild während des Hoch' Wassers, Von Bitterlich, Förster, ^ Das Iagdergrbnis — Schussliste. — Abschusslistc. — Schussliste pro 1882 Graf Arco Vallcy'schen Jagden im Innkreis zu Sanct Martin in Arnoldsmünster. — Abschussliste der Privat« jagden des Herrn Oberförster Will im Innkreis. — Ans Nudolfswcrt in Krain, — Ein seltenes Iagdstück. — Seltene Jagdbeute. — Abermals eine resultatlose Wolfsjagd. — Aus Stryer. — Aus Obersdorf in Schlesien. — Ein weißer FuchZ erlegt. — Aus Bakovar im Temescr Conutat, — Schncftfe als Raubvogel an» gesprochen. — Wölfe in Siebenbürgen. — Vom steirischen Fischerciverein. -— Nachahmenswertes Unternehmen. — Ein neuer Bewohner des Rheins, — Vertilgung der Fischfeinde. — Fischerkarten. — Was ei i Beispiel vermag. — Mährische Fischerei. — Aus dem Attergau. — Fischerci'Ausstellung in Hamburg. — Zum zweiten österreichischen Bundesschießen. — Samuel Remington. — Vierundzwanzig Schwarzschüsse in einem halben Tage. — Uebungsschießstände. — Aus einem Weltschießen. — Gemskrickeln. — Unschädlich gemacht, — Sonntagsjäger-Latein. Neueste Post. Original «Telegramme der „Laib. Zeitung" Berlin, 21. Februar. Das Abgeordnetenhaus nahm die Aufhebung der zwei untersten Stufen der Classensteuer an. Paris, 21. Febtuar. Wahrscheinliche Cabinetöliste' sseny Präsidium und Unterricht, Challemel Aeußeres, Waldlck Iomres, Martin Feuillee Justiz, Thibaud'" Krirg, Bum Marine, Tnard Finanzen, Naynal Arbeiten, Meline Ackerbau, Cochery Post und Herisson Handel. Wien, 21. Februar. Gestern abends ist hier in seiner Wohnung, Krugerstraße Nr. 15, der Director d»s kaiserlichen Münz- und Antikencabinets, Regie-lungsralh Eouard Freih. v. Sacken im 58. Lebens' jähre gestorben. Paris. 21. Februar. Jules Ferry hat das Portefeuille des Aeuhern Challemel-Lacour angeboten. Fau» derselbe acceptieri, würde F»rry das Portefeuille des Unterrichts, im entgegengeschte», Falle das des Aeußerll übernehmen. Das Kriegsportefeuille wurde dem Oe> neral Campenon angeboten; Waldeck-Ruusseau dürfte wahrscheinlich das Ministerium des Innern überneh' men. Wie man versichert, dürfte das Cabinet im Lauft des heutigen Nachmittags in definitiver Weife zusa^ meng'setzt sein. London, 21. Februar. Wie Reuters Office erfährt, hat die Donau - Conferenz in ihrer gestrig^ Sitzung über mehrere wichtige Fragen berathen, ohtll irgend welchen endgiltigen Beschluss gefasst zu habeN-So viel mau aus der Haltung der Delegierten schließe" könne, sind die Mächte der Forderung Russlands b? züglich der Kilia-Miindung und der Forderung Oeste? reich-Ungarns bezüglich der gemischten Commission günstig gesinnt. Die nächste Sitzung der Donau-Coll' ferenz findet wahrscheinlich Samslag statt. London, 21. Februar. Der „Standard" melde«: Die Donau-Conferenz erwartet das Eintreffen der 3"' structionen des russischen Delegierten hinsichtlich del Kilia-Mündung. Der russische Botschafter Baron vo" Mohrenheim gab in der gestrigen Sitzung ein Reft^ seiner telegraphische» Instruction?«. Man glaubt, diel Angelegenheit dürfte vor Wochenfrist nicht geregel» werden. England und Frankreich begünstigen die Vel> längerung der DonaU'Eommifsion auf 20 bis 25 Iahl^ Handel und volkswirtschaftliches. Ressource-Lose. Während der kurzen Zeit seit Bell''"' dieses Jahres hat das Lotterie Unternehmen d^ „Wiener Ressource", an dessen Spitze Se. ExceM Joseph Landgraf zu Fürstenberg und Anton Graf von P"g^ sich befinden, so große Theilnahme in den weiten Kreisen s^ funden, dass der Erfolg desselben ein besonders günstiger A werden verspricht. Abgesehen von den wahrhaft prachtu"«" und gediegenen Gewinsten, sind die Wohlthätigleitszweckc ^ Unternehmens fur den Losanlauf äußerst fördernd, da f>ir.^ geringen Äctrag von 30 lr. nebst der Anwartschaft auf e>"" lohnenden Gewinst auch das Vcwusstfciu der Betheiligung " einem edlen Zwecke geboten wird. Laibach. 21. Februar. Auf dem heutigen Markte si", erschienen: 12 Wagen mit Getreide, 5 Wagen mit Heu U" Stroh, 26 Wagen und 2 Schisse mit Holz (16 Cubikmcter). Durchschnitts. Preise. ^. st.jlr. st.^lr. A^ ^ Weizen pr. Hettolit. 7^7 9j 6 Vutter pr. Kilo . — 65 ^ . Korn , 5 20 5,9!! Eier pr. Stück . . -2j^ Gerste (neu) „ 4 55 4 W Mlch pr. Liter . - 8 ^ . Hafer „ 2 93 3 ^Rindfleisch pr. Kilo -56 ^. Halbfrucht ,-------6 50 Kalbfleisch „ —50^ Heiden . 4 23 5 37 Schweinefleisch „ — 48^^ Hirse „ 5 4 4 98 Schöpsenfleisch „ -2s^ Kukuruz „ 5 20 5 90 Hähndel pr. Stuck — 45 ^ Erdäpfel 100 Kilo 2 86-------! Tauben „ - 1? ^ Linsen pr. Heltolit. 8-----------Heu 100 Kilo . . 2 96 ^ , Erbsen „ 3-----------Stroh „ . . 196^ Ul"^ ," 9-----------Holz. hart., pr. vier zitmdsschmalz Kilo — 96------- Q.-Meter 6--^ Schweineschmalz „ — 88-------— weiches, » 4 ^ .^ Speck, frisch „ - «8-------Wein, roth., 100Lit. - ^ ?« ^ — acräuchert» -75-------—Weiher „ ^ I^^ Verstorbene. ,^ Den 21. Februar. Aloisia Vatovac, Gärtners^ 2 I. 8 At.. Elefantcngasse Nr. 5, Lungcntuberculosc. - Z "?, cisca Vergant, Hansbcsiherstochtcr. 8 I., Ialobsplatz ^l^ Blutzerschnnq bei Diphthcritis. — Maria Gubic, Private, 1"" «Lhröngasse Nr. 7. '1>plm» adc1ummk1i8. Theater. .. ^ Heute (ungerader Tag) zum Vortheile der Opcrlisa"» .< Ella Wille zum lchtcnmalc in dieser Saison: M«r^ rcthc (Faust). Große Oper iu 5 Acte» (nach Goethe/ I. Barbier nnd M. Carre. — Musik von (5H. Goun^^ Meteorologische Beobachtungen in Laiba^ «VIU W^74^ _4g^9 sch^) heiter gos ^'«"A ""'" -i-5.3 NO. schwach heiter "' 9 „ Ab. 749,35 ^-0,6 O. schwach mondhell ^ Herrlicher Tag. mondhelle Nacht. Großer farbiger^ ^ Hof. Das Tagesmittcl der Wärme -j- 0,4°, um 0,8", uv" Normale. Verantwortlicher Redacteur: P. v. Nad ics- 369 ÄnMlall M Lllikacher Zeiluna Nr. 43. Donnerstag, den 22. Februar 1883. Kundmachung. "'°«' " t. k. Landesregierung für Kram vom 17. Februar 1883, Z. 1««9, betreffend die Tage und Orte der Hauptstellung der Wehrpflichtigen in Kram für das Jahr 1883. Ktaln l- ^ Mittelst des nachstehenden Reiseplanes d-—^————————— —————— " 25 Bezirke Gottschee ^ - ^______ Ncise nach Krainburg (nachmittags). ___________^^ "- 26 7 ^ 28^_____________________________________________________________________ ! ^ !"«.,.... ^ «.. ^ 28, Sonntag ! 9. --------- Nuckrelse nach Laibach. __________^----------- ! - »I^_ in Krainbura Befreiung und Stellung fnr dcn Politischen W,___________________^__________________________________________________ , ^ Bezirt Krainburg n, Sonntag _______Stcllungscommifsion II des l. f. Ergänzungsbezirts°Commando Nr. 17. ! ^ 10. i ^ ^^ Neise von Krainburg nach Stein. ^ ^ 11. Sonntag ^ 15. ^------------------------------------------------------------------------ .^ 12. ,. ,,^ch Befreiung u^SteNun^im politischen ! ^> ---------------------------- ^ ^' --^». ln Stein Befreiung und Stellung im politischen 18. Sonntag 16. ^ Vezirte Stein 19, Feiertag "'_____________________________________________—_!_________________ '^2() , 20. . ^.f.^^ Befreiung und Stellung für die Stadt- 2i' 21. '" U"bach " gemeinde Laibach 89 l ^-?7------------ ..... ^ ^ '"------- Stcllunascomnussiun II des k. s, Ergänzilnasbezirls^Loinmando Nr. 97, ^^ lNcise von Stein nach Laibach. _______ ---------------------^-----------^-------------------------!l—2—ü—^-------------------------------------------- — ^7°^----------- i ^,. '' ^ 12. Reise nach Feistriz, _____z »leise von Laibach nach Littai. 26. Feiertag ---------l--------------------------^----------------------------------------------------- 27 ' "^------------------------"-""' —— ^ ^,; <^isii-i! Befrcinng und Stellung im Stellung«- 28^ ! 14. '" ""'tnz bezirle Feistriz ^- in Litfn! Befreiung nnd Stellung im politischen ---------, ^, ..---------. ./.----------^^ . ^ ^—^ ^ 30. ""' Bezirke Littai — Neise von Fcistriz nach Adclsberg. 15. Sonntag ^-------^------._____——»>»—»«»———»^»»»^^»^——————————————— 17' ;„ m>>p,Hs^^ Befreiung und Stellung im Stellungs» »^. »tcise von Littai nach Onrlscld. ^ 1, Sonntag ^ ^ ^' "' rloelsverg ^^.^.^ ^^^^^ 2. ^ l "^ ! '"-----------------------------------------------------------------------------------------------------------l--------------------------------- 3. >- 19. Neise von Adelsberg nach Wippach. 5. in Gnrffeld Befreiung imd Stellung im politischen ^j 20. i,^IIII ! Befreiung und Stellung im Stcllungs- (>. Bezlrle Gurlfcld 21. '" ^"'ppach ^^.^.^ W^^^ ?. --------------------------------_____———. »—»^___________ _____________ — Reise von Wipftach nach Loitsch. 22. Sonntag ! ^ -^^___^icisc vun Gurtfeld nach Rudolfswert. 8 Sonntag_______ "2^ ^. 10 25' in Loitsck Befreiung und Stellung im politischen ^ 11 26' Bezirke Loitsch 12 in Rudolfswert Befreiung und Stellung im politischen 27 13. Bezirke Nndolfswert ' _____________.________________________________ .-------------- N. 28. Rückreise nach Trieft. ___________________ --^- ^"se von Nndolfswcrt nach Tscherncmbl. 15. Sonntag ^ ^------------------------------------.---------------------------------------------- 17. A in Tschernembl Befreiung und Stellung im politischen 2^' Bezirke Tschernembl