Laibacher Zeitung. Nr. 14«. Pr8 numeral« on« pl«<«. Im «lomptoir »anzj. st, l>, halbj. st. 5 ,«>o. ffU» b. st, ,5, halbj, 7 50. Dienstag, 3. Juli. Insertion»»«^!: Fül N«tn« Insn«lt bl« z» « Zell« » k., ,r»her« pl, Zeile « lr,, b«< öfteren wiebeiholungcn pl. Zeile « l». 1N78. Alntlichcr Theil. Der Minister für Ellltus und Unterricht hat den Professor anl k. k. Gymnasium in Eapodistria Joseph Vettach zum Äczirtsschulinspektor fiir die Schulen mit italienischer Unterrichtssprache im Schnlliezirke Gradista ernannt. Am 29. Juni 1878 wurde in der l, l. Hos und Ttaats druckerci in Wien das XXlX, Stück des Neichsgrsr^blat!e<<. vor läufig blos i„ drr deutslin»!» Vlii^anlir. au^geart'en nnd vrr sends!. ' ' Dasselbe enthält unter: ??i, 7ll den Erlaß de? ^manzministerlun^ von, l8, Juni 1678 wegen ^ulassuilg ciuiger Wrrthrssectcn alo Pfand bei dcr Sicherslellnua der Vorgung drr Rübenzucker', Ärannt-wein und Äiersteuer: Nr, 7^ dic Verordnung des Justizministeriums vom !i1, Juni 1878, betreffend dir Zuweisung drr l^rmcindc Slrvnil'nby zu dcm Tprengrl des städtisch delegierten Äezirlsgcrichtcs ^llczow in Oslgalizien; Ar, 7,'. dic Verordnung des Inftiznunistcriuuls vo,n 22. Juni 1878, betreffend den Äcginn der Mirlsamlcit des Bezirls< gcrichtes Nadomysl in Wrslgalizicu; Nr, ?<; die ssunbmnchnng vom 28. Inni 1878, betreffend dir Verlängerung dcr Wirlsamlcit dcr Handelsvertrags mit Deulschland, mit Frankreich und mit Italieil bis :i1, De» zembrr 1878: Nr. 7? die Kundmachung dcr Ministerien drö Handel«? und der ssinanzcn vom 28. Inni 1878, betreffend den Äbschlusi deS Vertrages zwischen der l, l, Staatsverwaltung und dcr DampsschisfayrtSgescllschaft des österreichisch ungarischen ^loyd N'l'gen des Betriebes direllrr und regelmäßiger Nampserlimen zwischen Trieft einerseits »nd Vombay, ^enlon, (5alcut7 das Oeseh, betreffend den allgemeinen Zolltarif des österreichisch ungarischen Zollgebiets; unter sir. 68 den Schiffahrt^ und Postvertrag vom 6. November 1877, abgeschlossen von dcm t. und l. Minister des Acußercn einerseits und dcr Dampfschiffahrt Unternehmung des österreichisch ungarischen Lloyd andererseits, uud Protokoll vom lt. Mal 1678, betreffend die Abänderung mehrerer Bestimmungen dieses Vertrages; unter sir. 6'.! die Kundmachung dcr Ministerien des Handels und der Finanzen vom 2". Juni 1«?«, sntyallcud den vom l. und k. Mmi stcrium dcö Aeußern uud der Dampfschiffahrt Unter nehmung des österrcichifch.ungarifchen Lloyd auf Grund der Bcftimmuug des Pnnttcs 12 des Protokolles vom l4. Mai 1878 (R. G. Bl. Nr. 68) unterzeichneten Schiffahrts- und Postvertrag; unter Nr. 70 das Ge seh, betreffend die Ermächtigung der t. l. Regierung zum Abschlüsse eines Vertrages »nil der Dampsschiff-sahrt Gesellschaft des österreichisch-uugarischcn Lloud wegen des Betriebs direkter und regelmäßiger Dampfcr-liiilcn zwischen Trieft und Ostindien; unter Nr. 71 das Geich, betreffend die RübeuzuäerUesteuerung, giltig für die un Reichsrathe vcrtreteucu Königreiche uud Länder, mit Ansnahme Dalmazicns und dcr ZMnlsschlüsse von Istricn, Trieft und Ärody, und endlich unter Nr. 72 das Gcsch, betreffend die Branntwein-Besteuerung für die ,m Reichsrathe vertretenen Königreiche und Länder mit Ausnahme Dalmazicns und der Zollausschlüsse von Istrien, Trieft und Brody. Das Wahlprogramm der deutschen Regierung. Unter dcm Titel „Die Absichten und Wüufche dcr Regierung angesichts dcr kahlen" veröffentlicht die Berliner „Plovinzial-Korresponoenz" einen Artikel, welcher als das Wahlmanifeft der deutschen Regierung angesehen werden darf. In demselben heißt es: „Dle Parteien haben ihre Wahlaufrufe erlassen und in denselben mehr oder minder bestimmt ihre Stcllung zu dem Kampfe gegen die Sl lratie, sowie zu deu voraussichtlichen weiteren ^..,^«^cn oeK künftigen Reichstages genommen. Je entschiedener in weiten Volkskreisen dcr Wille hervortritt, die'" >g in der Erfüllung ihrer ernsten und schwierige . >i wirksam zu unterstützen, je geschäftiger dagegen unter der Einwirkung des Parteitrelbene Zweifel, Unklar-heilen und Bedenken über die nächsten und die weiteren Absichten der Regierung verbreitet werden, desto drin^ gender ist es geboten, die wirtlichen Ziele der Re-gicrungspolitik, sowie dir Wünsche und Erwartungen, welche sie an die Neuwahlen knüpfen muß, nochmals anzudeuten. „In den Motwen des AuflösungKantrages ist die nächste gemeinsame Aufgabe klar bezeichnet: die Re-gieruugeu erwarten von dem nenen Reicl., » nächst dir jüngst verweigerten gesetzlichen V n, um die Gefahren, welche für Hlaat und Gtjrllichuft von dcm Trclbcn der Socialdcmoliatic drohcn, erfolgreich abwenden zu können. Die frühere Vorlage er-bliätc die Quelle diefcr Gefahren vor allem in dem Gebrauch, welchen die Socluldrnwltatir von der Freiheit der Presse und dem V >c macht; dle Regierungen hicltcn m dieser ^ , ^ dir Bewilligung kräftiger und schnell eingrelsenoer Mittel für nöthig, um dcm bisherigen Mißbrauch jener Freiheiten Schranken zu setzen und damit den Bestrebungen Raum zn gewähren, welche darauf a/ ' s-lllnuiigen und Belehrung, dm, s für Recht uud Sitte wir wilthjchuslllche Vcl' > n die Wurzclu des Uebels zu beseitigen. Zur ^ ..«,..ug jenes Zweckes wurde für den Bundesrath eine Ermächtigung zum Verbot von Druckschriften, Vereinen und Versammlungen, welche die Ziel,' der Socialdemokratie verfolgen, in Aussicht l, in inzwischen durch die ncucslcn trau,,... ,.,..,.....^.'il — sowol durch die wiederholte Gefährdung des Lebens Sr. Majestät des Kaifcrs, wie durch die gleichzeitig hervorgctretcnen sonstigen Anzeichen sittlicher Verwirrung und Verwilderung ^ die Ul?> >n dcr Vcrdcrblichteit des socialdemotlati n» Jeuilleton. Witterungstelegramme im Dienste der K'andwirlhschasl. Das t. k. Ackcrbanministcrium hat mit Rücksicht nuf die Iutcrcssen dcr ackcrbautreibeudcn Äcvöllcruug die Activierung eines telegrafischen Witterungsdicnstcs filr Landwirthe in Aussicht genommen, der mit Item Juli d. I. versuchsweise in Wirksamkeit trat. Dieser WitternngSdicnst, welcher jährlich während der Sommer Monate von April bis Oktober ansgeübt werden soll. hat den Zweck, die Landwirthc über den muthmaß' lichen Zustand der Witterung während dcr nächstfolgenden vierlmdzwanzig Stunden zu orientieren, damit sie die filr ihre Arbeiten jeweilig zwcckdienlichstcu Anordnungen rechtzeitig im vorhinein treffen können. Zur Elreichung diefes Zieles wurden vorerst folgende Maßregeln getroffen: die l. l. Ecntralanstalt silr Mcteorologie uud Erdmagnetismus in Döbling bei Wien vereinigt die täglich aus ganz Europa bei ihr telegrafisch einlangenden Witteruugsdepeschcu in eiue syüoptischc Zusammeustelluug und gründet aus diese eine Prognose der während des nächstfolgenden Tages in den vcrfchiedcnen tlimatischen Regionen der diesseitigen Reichshälftc muthmaßlich zil gewärtigeuocu Witterung. Die Proguose, welche möglichst lurz zu. sammengefaßt. dabei aber doch alls klimatische Re-Nwnen von bedeutender geographischer Ausdehnung an. wendbar sein M, kann sich eben aus diesen Rück-sichln nur mit dcr Definition des atmosphär!fä)cl, in allgemeinen Umrissen befassen und muß !"ö> '" ^otalverhälluissc außeracht lassen. Da aber gerade die letzteren in Gebirgsgegenden in Ocrtlichteitcn in uumitlelbarer Nähe bedeutender Flüsse, in weiten offenen Ebenen oder in der Mitte ausgedehnter Waldbestäuoc vun wesentlichem Einflüsse auf die lokale Gestaltung des Wittcruugsvrrlaufcs sein können, so wnrde Sorge getragen, die allgemeiner gehaltene Depesche der Eeuttalanstalt in der Rcgcl znerst an Persönlichkeiten (Deuter) gelangen zu lassen, welche die meteorologischen Zustäude ihrer nächstcu Umgebuug zum Gegenstände ihres besonderen Studiums gemacht haben und dadurch in die Lage gekommen sind, sowol aus drr allgcmemer gehaltenen Depesche dcr Ceulralanstalt die für ihre spezielle Sphäre glltigeu Folgerungen abzuleiten, als auch bei dieser Umdculung die mehr wissenschaftlich gehalteue Dc^ peschc dcr Ccntralanftalt in Formen zu briugeu, welche fic dem Vcrstüuonlsse des großen Publikums und namentlich der ländlichen Bevölkerung näher zu rücken vermögen, Dcn Inlcrrsscnten an Mittheilungcn dcr in Rcdc stehenden Art bietet sich also rin doppelter Weg zu iyrcr Erlangung, indem sie entweder die allgemeiner gehaltene Depesche von dcr Eentralanstalt duckt bc> ziehen oder lndcm sie sich mit eincm dcr Deuter in Velbiudung setzen und durch dessen Vermittlung ebrn^ falls täglich in dcn Besitz ciucr ihrcn fpczicllen Ver hältnisscn angepaßten Mittheilung gelangen. Für den ersten Beginn muß bemerkt wcrdcn, daß es dem Ackelbaumiuisterium uoch nicht vollständig gelungen ist, in allen Theilen Oesterreichs zu Deutern geeignete Persönlichkeiten ausfindig zu machen. Es wird deshalb im Anfange die Vclscndung dcr von dcr meleoro logischen Eentralanstült direkt ansgehendcn Depesche noch an eine Elativ größere Anzahl von Interessenten erfolgen und eine Aenderung in dleicu» Verhältnisse erst in dcm Maße eintreten, als sich an n Punkten in dcn Kronlänocrn neue Deuter w......^f- sinden lassen. ^>e. Excellenz der Herr Handclsminister hat, von dem Wunsche geleitet, den, Unternehme», m Aübetiacht seiner gcmcinulchigen Tcndenz un t- bareu Wichtigkeit für cine zahln»,, <- oölterung sprzicll vonsritr der Telegrafenanilatl jede thuuliche Fördcruug angcdeihen zu lassen. """"4>f» angcordnct, daß dir telegrafische Witterm, welche in dcr Regel die Länge von z> .^nrn nicht überschreiten und brhufs rnfcher >> und zur Vcriilcidung von Fehlern ^ wrulg Zahlen einhalten soll, von drr mrteoil... > ..,..^ Eentralunstalt bei der Telegrafen-Eentralstation täglich zwischen drei und vicr Uhr nachmittags zur Aufgabe gebracht werden, uud damit sie ihren Zwcck uoch erreicht, spätestens bis 6 Uhr nachmittags in die Hände d< » gelangen soll, gleichviel, ob sie von de> ,l direkt versendet wird oder auf ihrem Wrgr erst cmrch die Hände eines Deuters passiert. Um d>" -" >"",„, lichen, wirb dcn telegrafischen Witterun Bcsöldcruugsrang uumitttlbar nach !' >^lli in gleicher Reihensolgr nlit dcu Dll^ ., ciu« geräuult. Dic Aeförderungsgebür für die telegrafische Wit-lcruugsdepeschc wird, damit letztere in möglichst wlilci! Kreisen der Bevölkermlg Eingang finde, auf die >> '"< der Normalgebür, d. h. 2.'> kr, für 2<^ Worte einem Zuschlage von drr Hälfte dieses Betrag, die nächstfolgenden zehn Worte ermäßigt, im , nämlich ausnahmsweise die normale Langc dei ^c pesche von 2<> Worten einmal nO.lanlttt-,, we^li müßte. 1232 eine neue Bestätigung und zugleich weitgehende Zustimmung gefunden hat, halten die Regierungen es um so dringender geboten, den Weg der Gesetzgebung in derselben Richtung, wie sie die frühere Vorlage bezeichnet hattc, weiter zu bcschreiten und vor allem spezielle Vollmachten gegenüber der socialdemokratischen Presse und den socialdemokratischen Vereinen und Versammlungen in Anspruch zu nehmen. Für die praktische Ausführung und Wirksamkeit der betreffenden Bestimmungen werden in der neuen Vorlage, sowie durch anderweitige Schärfuug einzelner Bestimmungen des Strafgesetzes entschiedenere Bürgschaften zu schaffen fein. Die Regierungen wähnen freilich nicht, daß diese Maßregeln staatlicher Einschränkung für sich allein im stände sein sollten, die socialistischen Verirrungen durchgreifend zu heilen und zu überwinden, lie sind vielmehr überzeugt, daß die gesetzliche Vorkehr nur dazu dienen kann, zunächst den Boden wieder frei zu machen für eine positiv heilende Wirksamkeit aller dazu berufenen staatlichen, kirchlichen und bürgerlichen Kreise. Die Regierungen erkennen es als eine ihrer höchsten Aufgaben, diese von innen heraus bessernde Wirksamkeit auf jede Weise anzuregen, zu beleben und mit Rath und That zu fördern. Aber als die unerläßliche Vorbedingung für jedes (Gelingen in dieser Beziehung erachten sic, daß zuvörderst der verführerischen Agitation, welche jeder wohlthätigen Einwirkung den Boden vorenthält, die bisherige Gewalt entrissen weide." Das halbamtliche Blatt spricht sich sodann für weitere Reformen der Gewerbe - Ordnung und für Steuerreform aus, jedoch nur m mehr allgemeinen Ausdrücken. Inbetreff der Stellerreform wird unter anderm gesagt: „Es bleiben maßgebend für das weitere Vorgehen der Regierungen: einerseits die Selbständigkeit der Rcichsfinanzen und zu dem Zwecke die Vermehrung der eigenen Einnahmen des Reiches, andererseits die überwiegende Heranziehung und Ausnützung der dazu vorzugsweise geeigneten indirekten Steuern, um gleichzeitig die seit Jahren immer mehr gesteigerten Anforderungen der direkten Besteuerung im Staate sowie in den Kreis- und Eomlnuiialverbänoen vermindern zu können. Unter den Verbi auchsgegenständen, durch deren höhere Besteuerung eine Mehreinnahme des Reiches in bedeutendem Umfang zu erreichen ist, steht nach allseitigem Anerkenntnis in erster Linie der Tabak, dessen höhere Besteuerung mit Leichtigkeit den größeren Theil der wünschenswetthen Mehreinnahmen für das Reich einbringen taun. Ob dabei die Form des Monopols oder elnc hohe Fabrikatsteuer oder ein anderer Modus ins Auge zu fassen sein wird, bleibt von dem Ergebnis der mit Zustimmung des Reichstages eingeleiteten Enquete abhängig. Als Folge der Vermehrung der Reichsenmahmen würde (um zunächst und vorbehaltlich näherer Darleguug uur für Preußen nochmals anzudeuten, was seitens der Vertreter der Regierung wiederholt ausgeführt worden ist) Schritt für Schutt eine durchgreifende Reform der Klassen^ und Einkommensteuer bchufs vollständiger oder wesentlicher Erleichterung der unteren Stufen, die Verwendung eines namhaften Theils der Grund und Gebäudesteuer für die communalen Verbände behufs Erleichterung der Eommunalsteue!, und weiter eine Reform der Gewerbesteuer behufs Erleichterung der Hand-werter und der kleineren Handeltreibenden in Aussicht zu nehmen fein. Außerdem würde die Möglichkeit gewonnen werden, die Förderung ncner produktiver Anlagen im Interesse der verschiedenen Landestheile, sowie die bevorstehenden weiteren Reformen namentlich auf dem Gebiete dcs Unterrichtswesens, für welche sonst die Steucrtraft der Eommuuen aufs neue erheblich in Anspruch genommen werden müßte, ohne solche neue Belastung durchzuführen." Und schließlich heißt es: „Die Sorge der Regierungen ist in jeder Beziehung auf die Förderung der wirtschaftlichen Wohlfahrt des Volles gerichtet; auch in der Handelspolitik sollen bei der weiteren Entwicklung unter Festhaltung der seit Gründling des Zollvereins stetig beachteten grundsätzlichen Gesichtspunkte in jeder Beziehung die thatsächlichen Interessen und Bedürfnisse des gesammtcn nationalen Verkehrs, der Production wie Eonfumtion sorglich gewahrt wer» den. Eine energische Eutwictluug des Verkehrswesens (der Eisenbahnen, Kanäle u. s. w.) und die sorgliche Berüctsichtiguug der volkswirtschaftlichen Interessen innerhalb der Eisenbahnpolitik werden einen mächtigen Hebel abgeben, die vaterländische Productionsfähigkeit zu steigern. Die Regierungen aber können in allen diesen Beziehungen ihre Absichten für die Wohlfahrt und das Gedeihen des Voltes uur durchführen, wenn sie der willigen und entschlossenen Unterstützuug einer festen Mehrheit im Reichstage gewiß sind. Möge das deutsche Volt bei den bevorstehenden Wahlen dazu helfen, daß die künftige Mehrheit aus Männern bestehe, denen das aufrichtige und erfolgreiche Zusammenwirken mit den Regierungen nicht blos uuter den augenblicklichen außerordentlichen Umständen, sondern auch bei den weiteren Arbeiten für eine gesunde politische und wirthschaftliche Entwicklung im Reiche ernst am Herzen liegt." Serbien und der Kongreß. Den vom serbischen Bevollmächtigten in Berlin, Herrn Rlstic, nach Belgrad erstatteten offiziellen Mit« thcilungen zufolge haben fämmtlichc Bevollmächtigte beim Berliner Kongresse sich bezüglich Serbiens dahin geeinigt, daß keine Macht gegen die Unabhängigkeit Serbiens opponieren werde. Dagegen bestehen bezüglich des an Serbien in den Friedenspräliminarien von San Stefano zugedachten Gebietszuwachses einige Differenzen. Man schreibt mit Bezug hierauf der „Pol. Korr." aus Belgrad: „Serbien soll statt des ihm ursprünglich zugesprochenen Gebictsdistriktes von Novibazar den ganzen Distrikt von Pirot bis Dragoman, den Distrikt von Vranja bis Trgovisto, den Distrikt von Fre bis Äre-nck und Radomir, also mit unwesentlichen Aendernngen den ganzen, von der serbischen Milizarmcc eroberten Gcbietstheil mit dem südöstlichen Altserbicn erhalten. Dieser Gebietszuwachs umfaßt beiläufig 200,000 Einwohner und einen Umfang von ll)O Quadratmcilcn. Diese Ländcreien sind sehr fruchtbar, und die Bevölkerung besteht zu acht Zehnteln aus echten Serben und zu zwei Zehnteln aus Mu>elmanen und Bnlgaren. Das Memorandum, welches RistiV, un Falle der Kongreß den Zutritt des serbischen Vertreters mit consultativcr Stimme entschieden verweigern sollte, persönlich den Kongreßbcvollmächtigten überreichen wird, verlangt für Serbien außer den oberwähnten altscrbischen Distrikten noch die Paschalikö von Priätina, Prisrend, Skoplje (Ustup) und Velese (Kjoptrülü), deshalb hat sich der Archimandrit von Prisrend, Sasa, mit Petitionen der Bevölkerung der letzten vier Distrikte, die die Annexion an Serbien verlangen, als Bevollmächtigter der Altserben nach Berlin begeben, um den Kongreßmltglicdern die Forderungen und Aspirationen seiner Wähler zur Kenntnis zu bringen. Aus dem Distrikte von Sophia haben sich in den letzten Tagen 18 Dörfer an den Fürsten Milan mit der Bitte um Einverleibung in das Fürstenthum Serbien gewendet. Die massenhaften Petitionen aus ganz Altserbien wegen des Anschlusses an das Fürstcnthum Serbien wurden theils durch scr bische Agitatoren, theils durch die unwürdige Haltung der bulgarischen Intelligenz gegenüber den in Rume-lien befindlichen Serben veranlaßt. Es spielen aber auch materielle und finanzielle Motive dabei ihre Rolle. Als die Altscrben sowol lm westlichen Allserbien, als auch in den Distrikten von Sophia und Vclese, und in den besetzten Gebietstheilen von Nisch, Lcslovac, Pirot, Vranja, Fre und Adljc bei den gegenseitigen Bazartagen vernahmen, daß in Serbien keine allgemeine Militärrelruticrung besteht, und daß die Jahres-bcsteucrung der Bauern eine nur geringe sei, sammelten sie Unterschriften, um die Einverleibung ihrer theils noch unter der Mißwirthschaft der Türken, theils unter russischer Occupatiou tyrannisierten Gebietstheilc in das Fürstenthum Serbien zu verlangen. „Minister Nistic, welcher täglich mit den Kon^ greßmitglicdcrn Besprechungen halt, hat die erwünschte Verständigung mit den österreichisch-ungarischen Bevollmächtigten bezüglich der künftigen Gestaltung des Fürstenthums zu stände gebracht. Serbien wird demgemäß den Ausbau der Eisenbahnlinie Sophia-Belgrad-Semlin gleich nach dem Friedensschlüsse durch eine Gesetzvorlage an die Stupschtina in Angriff nehmen, besonders nachdem dic Regierung von der Stupschtina-Scssion im Jahre 1,^74 ermächtigt wurde, die Trai-nicrungsarbeiten der genannten Linie innerhalb des serbischen Gebietes zu vollenden, für welchen Zweck auch die Skupschtiua damals 40,000 Dukaten votierte. Um ferner der österreichischen Iudustrie die Einfuhr in Serbien zu erleichtern, wird das Fürstenthum gleich nach dem Friedensschlüsse einen Handels- und Zollvertrag mit der österreichisch-ungarischen Monarchie abschließen uud sowol die Iudenfrage als die Erwerbs-frage für die fremden Staatsbürger regeln, nachdem mit dem Wegfalle der fogenannten Eapitulalionen die Serben keinen Widerstand gegen die Berechtigung der fremden Staatsbürger, unbewegliche Güter zu besitzen, mehr erheben werden." Die Zustände in Bosnien. Die in Bosnien nun schon seit drei Jahren herrschenden desperaten Zustände schildert ein aus Se» rajewo, Ib. v. M., datierter Bericht der „Pol. Korr." in nachstehender Weise: „Eine der vielen Landplagen, und nicht die kleinste, uuter denen die betlagenswerthe Bevölkerung dieses Laudes schwer zu seufzen hat, besteht in dein Unwesen, welches von den zahlreichen vagiercnden Deserteurs ausgeht. Man darf die Zahl der letzteren ohne Uebertreibung auf 1000 beziffern. Ein Theil hält sich zu Hause auf, ein anderer lebt in Verstecken, bezieht aber die Subsistenzmittel vom Hause, ein dritter Theil aber irrt raubend und plündernd von Ort zu Ort, von Gehöft zu Gehöft, legt sich in Banden von drei oder vier Mann in die Banernhäuser m Quartier, treibt von den Aaueru Eonttibntiouen ein oder läßt sich mehrere Tage hindurch vou ihnen verpflegen und fucht, wenn der eine Bauer erschöpft ist, dessen Nachbarn auf. Natürlich fehlt es ab und zu nicht an Weigerungen vonseite der Vancrn, und dann gibt es K'amps mit verschiedenartigem Ausgange. Meist ziehen jedoch die armen Opfer solcher Brandschatznngen vor, ihre geringen Vurräthe mit diesen Raubvögeln zu theilen. Die Städter wagen es nicht, sich aus die Landstraße zu begeben, ans Angst, den Slrulchen in die Hände zu fallen und von ihnen als gute Prise behandelt zu werden. In der That vergeht kaum ein Tag, an dein nicht ein solcher Fall oder mehrere ruchbar würden. „Die Landesregierung thut nichts, um den» ge schilderten Uebel zu steuern. Die ihr zugcbote stehenden muhamedanischen Sichcrheitswachen sind nnver läßlich und viel zu unzureichend, um kräftig uud aus" giebig einschreiten w können. Hiezu kommt noch, daß die untere Klasse der Muhamedaner, welche be-sonders hart von der Militärconscription betroffen wnrde, die Deserteurs für Märtyrer ansieht und in Schutz nimmt. Sie sagen nicht mit Unrecht, daß die Insurrection den Muhamcdanern unendliche Opfer auserlegt, den Christen aber Vortheil bringt, halten es also für recht und billig, daß die Deserteurs, als Opfer der Infnrrection, von den Christen erhalten werden. Diefe viclverbrcitete Anschauung lähml natiu^ lich nicht wenig di> Rcgicrungsgewalt, D'e christliche Bevölkerung aber trägt den Schwierigkeiten der Be Horden keine Rechnung, sondern behauptet, daß das Banditenwesen in Bosnien von der Regierung nicht nur geduldet, sondern förmlich uuterstützt werde, mn ja keine Ordnnng aufkommen zn lassen. Von einer ab sichtlichen Förderung des Unfuges der Deserteurs laiiu nun allerdings keine Rede sein, wol ist aber dic Kraft der Regierung auf den Nullpunkt herabgesnnlen. Sie entschuldigt und beschönigt, was sie nicht zu hin^ dern vermag, und hinter dem Schleier ihrer Nachsicht birgt sich mchts als — Ohnmacht." Der Saatcnstand in Oesterreich-Ungarn. 1. Auf Grund der eingelaufenen Berichte nach- dem Stande Mitte Inni d.I. veröffentlicht das k, k. Ackerbau^ Ministerium soeben folgenden Bericht über den Saaten stand in Oesterreich Ungarn: In der ersten Inni-Hälftc herrschte kühle, trockene Wittcrnng in den Nordwestlänocrn, kühle, regnerische Witterung in den Alpen- und Karstländcrn, dann Trockenheit bei normaler Tcinpcratnr in den Nordostländern und den Ländern der ungarischen Krone. Ausnahmen von diesen Hmlptcharatleren tamen nach allen Richtungen vor, waren icdoch nicht wesentlich genug, um detailliert zu werden. Zu erwähnen ist jedoch, daß die Trockenheit in der Mehrzahl der Gegenden, wo sie während dieser Periode geherrscht hattc, am letzten oder vorletzten Tage derselben durch einen wohlthätigen Regen unterbrochen oder auf gehoben wurde, und daß nur sehr wenige extreme Wilterungsverhältnissc zn beklagen waren. Auch über Hagelschläge liegen diesmal — mit einer einzigen, eine Gegend im Pester Eomitatc betreffenden Ausnahme — keine Nachrichten vor. Als eine Eigenthümlichkeit deS bisherigen Witternngsganges ill diesem Jahre darf hervorgehoben werden, daß sie nicht nur die Vegetation und die Feldarbeiten, sondern auch das Empor kommen von Schädlingen aller Art in hohem Grade begünstigte. Nebst den gewissen Kulturpflanzen schad lichen, voll denen an der betreffenden Stelle Eiwäh nuug geschieht, mögen hier die Heuschrecken genannt werden, welche sich in Dalmazien in großer Menge zeigten uud die man auf der Insel Lijsa gegen eine Entlohnung von 20 kr. per Kilo sammeln läßt. Roggen ist größtenlheils in der Körnerbildung begriffen, l'mr in den Gebirgsgegenden der nördlichen lllld zumthcil der mittleren Zone blüht er uoch. In den uugarifchen Ebenen sowie in den Karstläudern und in Südtirol ist der Schnitt desselben größtcnthcils schoil für Anfang der vierten Iuui-Woche in Aussicht genommen. Es steht von dieser Frucht im allgememcn eine recht gute Ernte bevor, selbst von den lusher als Ausnahmen ausgeführten ziemlich zahlreichen schütteren Roggensaatcn haben sich viclc insofern gebessert, als sie durch eine vollkommene Entwicklung der stehenden Pflanzen einen Ersatz für den schütteren Stand bieten. Auch die Schäden aus Anlaß ungünstiger Witterung während der Blütezeit stellen sich als relativ nicht be-dentcnd herans. Ueber die Entwicklung besonders vollkommener Aehren liegen nun auch aus Niederöstcrreich. Salz bürg, Tirol, Steiermart, der Bukowina und verschic denen Gegenden Ungarns crfrenliche Nachrichten vor. Das Stroh erreichte in vielen Gegenden von Nieder und Oberösterreich die Höhe vou 2 bis 2:; Meter und hat sich bisher nur sehr wenig gelagert. In vcr schiedcnen Gegendell Böhmens dagegen wird zwar die Bildung der Achren gelobt, dagegen das Stroh als kurz bezeichnet. Weizen steht größtcnthcils in der Blute, ist aber auch noch m vielen Lagen der nördlichen und mittleren Zone erst un Schossen, dagegen in der süd llchen Zone so wie m den ungarischen Ebenen und selbst in manchen Gegenden Nicderösterreichö schon in der Elntörnung begriffen, ^m Stand ist mit vcr hältnismäßig sehr wenigen Ausnahmen entweder vor. 1233 züglich oder wenigstens gut. Doch gibt es auch viel Brand, besonders in Ungarn, Nost am meisten in den Ländern der nördlichen Zone und Lagcrfrucht namens lich in den Alpcnländcrn. Raps. größtenthcils nahezn schnittreif, verspricht niit verhältnismäßig wenigen Ausnahmen gute und sehr gute Ernten. Die Ernte der Wintergerste, welche in den Karstländern, so wie auch in Krain und Untersteier-mart nicht viel weniger als Sommergerste gebaut wird, ist m Dalmazien bereits iin Gange und steht in den übrigen genannten Ländern schon im Laufe der nächsten Woche bevor. Dieselbe fällt, so weit die Nachrichten reichen, recht gut ans. Sommergerste, deren Entwicklung mit jener des Weizens ziemlich gleichen Schrie hält, da sie grüßtentheils rechtzeitig angebmtt werden konnte, hat zwar ihren guten Stand auf den meisten Feldern be hauptet, in den östlichen Ländern aber sowol als in den Nordwestländern hat ein ziemlich großer Theil derselben durch die Trockenheit gelitten, und haben sich daher dort theils die betreffenden Ernte - Aussichten überhaupt wesentlich reduciert, theils wird wenigstens das Stroh nur turz bleiben. Mgesnmigkeiten. — (DasKongrcßbil d.) Den Berliner Stadt-verordneten ist cine Vorlage, betreffend die Anfertigung eines Aildeö zu», Andeuten an den Kongreß der euro, ftmschcn Großmächte, zugegangen. Ueber die Vcranlasjung dazu erfährt man folgendes: Mittwoch fand rille außer-ordeiltliche Sitznng des Magistrats statt, in welcher die von Mitgliedern der Stadtverordneten « Versammluilg angeregte Frage erörtert wurde, a,ls Aillaß des .Nun grcsses den Mitgliedern desselben durch einen solennen Alt scitcnö der Stadt eine Ehrenbezeugung zuchcil werden zn lassen. Der Vorschlag, ein Diner zu Ehren der Kongreßmitglieder zn geben, fand anS den Verschiß dcnartigslen Gründen, besonders aber der vorübergehen, den Bedeutung dieser Handlnng wegen leincil Anklang, Ebenso wenig sand Anllang der Antrag, eine Medaille zu stiften zn Ehren de5 Kongresses und je ein goldenes Exemplar den bethciligten Potentaten und je ein silbernes Exemplar den Kongrcßbcvollmächtigtcn zu über« reichen. Ein dritter Antrag, eine Stiftung von l 00,000 Thalern für rein humanitäre Intcressell zum Andcntcn an den glücklich beendigten Kongreß z»l begründen, wurde ebenfalls verworfen, weil die,e Interessen sich nicht fixieren lassen. Dagegen fand der Antrag, durch einen hervorragenden Maler, wcuu möglich durch dcu Direktor der königlichen Atadenlic der Künste, Anton v. Werner, ein großes historisches Gemälde anfertigen zu lassen, Welches sämmtliche Kongreßbetheiligten bei der Unterzeichnung der Kongreßaltc porträtgetreu zur Darstellung bringen soll, den Beifall des Eollegiums. Selbstredend kann diese Absicht nur nach einer befriedigenden Erle-diguug der Kongreßarbcitcn zur Ausführuilg gelangen. Einzelne Mitglieder des Magistrats sind bereits mit Herrn v. Werner wegen der Ans<ührnng des Bildes in Verhandlung getreten, und dieser hat sich zur Herstellung des Bildes auch bereit erklärt. Das Bild soll als ein dauerndes Andcntcn au daS wichtige Erciguis, von einem kostbaren Rahmen umgebcn. au eiucr hervorragenden Stelle des Berliner Ralhauses, wahrscheinlich im Mährchensaal, seine Aufstellung erhalten. Die Kosten des Bildes werden wol eirca 00,000 Mark betragen. Diese Summe soll von der Stadtverordneten - Versammlung direkt zu dem gedachten Zwecke bewilligt werden. Sollte die Stadtverordneten ^ Versammlung dem Beschlusse des Magistrats bcitrctcu, so werden nolhwendigerwe>sc mit den einzelnen Kongreßmitgliedern Verhandlungen gepflogen werden müssen, ob sie dem Maler des historic scheu Bildes snr eine kurze Zeit Gelegenheit, ihre Gc-slchtszüge zu studieren, gewähreil wollen. — (Vornehme Nute »falscher.) Die Lissa-boncr Iourualc enthalten zahlreiche Details über die Entdeckung einer Fabrik falscher Noten der Bank von Portugal. Der Graf dc Peuainacor. welcher einem der edelsten Geschlechter des Landes angehurt, wurde vcr hastet, In feinem Palais fand die Polizei ein Voll-kommen mit allen erforderlichen Instruineuten uud Vorrichtungen Verseheues Atelier zur Anfertigung falscher Noten - gleichzeitig wurde eiue große Mcugc salschcr Aanlbillcttc zu 20.000 Reis, welche säst vollständig zur Ausgabe fertiggestellt waren, mit Beschlag belegt. Außer-dem hat der Graf der Behörde eine Anzahl falfchcr Nuten ausgeliefert, welche er in seinem Landhaujc vcr-borgcu hatte. Der Graf dc Pcuamaeor gehört, wie erwähnt, dem höchsten portngicfifchen Adel an. Er stammt voll Don Juan de Eastro ab. Seine Gemalin ist eine Tochter des Vicomte Nogncira de Gama, Kämmerers des Kaisers von Brasilien. Die Verhaftung des Grafen, Welcher 3<> Jahre alt ist, hat selbstverständlich in allen Kreisen der Gesellschaft das peinlichste Aussehen erregt. — (Thomas Alva Edison.) Der Erfinder des Phonographen ist in der letzten Zeit so oft genannt worden, daß eS sich gewiß lohnt, etwas Näheres über das Leben dieses MauncS zu horeu. Edisou ist eiu „^1l-mu,(lu mim" in der wahrsteil Bedeutung des Wortes. 'Dcr ,!u„ Einunddrcißilijährigc ist der Sohn armer Eltern. Scholl als eWhligc». Knabe urrmente er jich im jcrnen Westen durch Ze>tn»gseolportage aus Vahn-zügen feinen Lebensunterhalt, Ini Alter vou dreizehn Jahren besaß er für eine ganze Bahnstrecke das alleinige Recht znm Verlaufe vo» Zeitungen uud gab ein von ihm selbst auf eigener Handpresse gedrucktes Eiscnbahn-jourual heraus, das er natürlich selbst colporlicNc. Von seinen Ersparnissen aber schaffte er sich Schriften über Ehenlic, Elektricität u. s. w. und mit der Zeit eiu Ileincs ambulantes chemijche5 Laboratorium an, welches er aus den Bahnzügen mil sich suhrtc. Seme Freistunden benutzte er hauptsächlich dazu, im Zuge Experimente anzustellen. Hiedurch wurde aber auch eiuc Katastrophe herbeigeführt. Eine Selbstentzündung von Phosphor, welche den Waggon in Brand steckte, ward ihm die Veraillasfnng zum Ansgcbcn i.eiues Zeitung5gcfchäftes. Er erlernte nnnmehr die Telcgrafic und trat in den Dienst der Western Union Company. In dicfer Stellung gelangten seine antodidaltisch errungenen Kenntnisse sehr bald zur Anerkennung, Rastlos betrieb der Jüngling aber nebenbei erschöpfende Fachstudien, hielt sich nicht nllr anf dem Laufenden über alle neuen Entwicklungen in der Elektricität, fondcrn eilte folchcn selbst durch eigene Arbeiten und Experimente voraus. Fast seiucn ganzen Verdienst legte er in Büchern, Instrumenten ^nd Materialien für Versuche und Studien an und darbte rS sich am Nöthigsten ab. Die Früchte so unausgesetzten Slrebens blieben nicht aus; seme crstc Erfindung war der Duplexapparat. vermittelst defsen die gleichzeitige Beförderung von zwei Depeschen auf demselben Drahte ermöglicht wurde. Er besah aber nicht die Mittel, um ein Patent dasnr zu nehmen, uud ein anderer kam ihm für die Vereinigten Staaten mit der gleichen Erfindung, die auf Edisons Prinzipiell basiert war, zuvor. Glücklicher war er jedoch mit seiner zweiten Erfindung, dem Gold- uud Stuck-Indicator, diesem in Amerita allgemein in Hotels, Aanthäuscrn u. s. w. zur Verwendung gelangten telegrafischen Apparate, welcher während der Äörsenstunden auf endlosem, sich selbst abwickelndem Papierstreifen in gedruckten Lettern die Kurse telegrafisch meldet. Hicfür erwarb er sich das Patentrecht uud oamit seinen ersten Ruhin als Erfinder. Infolge dessen gab er seme Stellung aus nno traf mit der Western Union Eomp. ein vortheilhaftes Abkommen für fachllch wissenschaftliche Arbeiten. Diefer Eontract sichert der Gesellschaft noch heute das Erfindungsrccht auf alle magnetischen und elektrischen Erfindungen Edisuns, letzterer richtete sich nun ein großes Ladoratorium in Newyorl ein, das er aber später nach Mcnloparl in New-Ierscy verlegte. Hier schafft und wirkt er uuer^ müdlich weiter, zahlreich sind feine bereits gemachten Entdecknngen und Erfindungen und uuter diejen vor allem der Phonograph, — (Elektrischer Zaum.) Iu Brüssel wurden kürzlich Versuche im Bändigen von Pferden durch einen cleltrischcn Zaum gemacht. Bei demselben lausen längK des Zügels zwei Drähte, d,e in einer kleinen elektrischen Batterie zusammentreffen, welche der Reiter zugleich nnl dem Riemen in der Hand hält. Drückt er ein wenig all einen Knopf, so wirkt der elektrische Strom aus die Mnndwlttlel des Pferdes, und schon wenige elcltrlsche Schläge oder Ausströmungen genügen, um das wildeste Pferd z» bändigen. Auch durchgegangene Pferde können durch diesen Apparat augenblicklich zum Stillstehen gc^ bracht werden. — (Schrecklicher Tod.) Herr Cheri-Montigny, der 22jährigc Sohn deö Direktors des Pariser Gymnafc. welcher vor einigen Wochen auf dieser Bühne mit einem cinactigen Stücke, debütiert hatte, ist am 23. v. M. eines tragischen Todes gestorben. Ein Dachshund, den er besaß, hatte ihn vor etwa 14 Tagen gebissen uud war bald daraus an der Tollwuth verendet. Der jnngc Mon-tigny wartete mit begreiflicher Ungeduld, aber ohne sich scmer Umgebung anzuorrtranen, die Frist ab, binnen deren sich nach medizinischen Büchern, welche er zu Rathe gezogen, die Folgen des Bisses an ihm selbst etwa zeigen könnten. An, 22. v. M. trat das Nebel in der That, und zwar sogleich mit dcn fürchterlichsten Erfchcinnngen auf, vielleicht „och verschärst durch einen Sonnenstich, dcn er sich bei dem Besuch der Revue von Longchamp zugezogen hatte. Der Patient, der sich semcS Lewens vollkommen bewußt war. zertrümmerte alles, was chm unter die Augcu kam, und litt eine ganze Nacht hindurch entsetzliche-Qualen, bis er morgens um >> Uhr dcu Geist aufgab. Dcr Unglückliche war der Sohn der einst sehr gefeierten Schauspielerin Rose Eheri. die sich selbst, indein sie ihn als kleines Kind, oaS vom Keuchhusten! befallen war, pflegte, einen frühen Tod zuzog. fokales. Aus dem SanttätSberichte des Vaibacher Sladt-pMtalcs für den Monat Mai 1876. (üm'lschung,) Die Todesursache in Rücksicht auf das Alter belrefsend wurden: todt geboren 1 Kind; uud starben: im l. Lebensjahre 11 Kinder, und zwar: an Fraisen 3, an Lebensschwäche und Kinnbackentramps je 2, au Wasserkopf, Ärvuchttis. Scro-phuioje uud Seplicämic je 1 Kmd; vom 2. bis 20. Iahrc starben 18 Personen, und zwar: vom 2. bis 5. Jahre 6, hievon an Auszehrung 2, an Lungenentzündung. Fraisen. Tuberkulose, Typhus, Wassertopf und Masriu je 1; vom 5. bis 10. Jahre 4 Kinder, und zwar: an Brightischer Nicrenlranlyeit, an Lungen- und Bauch-tubcrkulofe, an Tuberkulose und Scrophulose je 1 Kmd; vom 10. bis 20. Jahre 0 Personen, u, ' ' kulose 2, an Entartung der Unterleibsor., Lungenödem und Hirnhautentzündung zr 1 Pl vom 20. bis 60. Jahre 27 Personen, und ^..^ an Tuberkulose li>, an Herzfehler, Bauchfellentzüudung, Gehirnlähmung, Schlaguuß, H^a! -'-'- '"—>........ Lungenentzündung, Herzbeuteln Caries der Rippen, Schock und Helbjuuold durch ^l- hängen je 1 Perjon. Ueber 00 Jahre alt 27 Perfonen, und zwar: an Marasmen 6, an Tubrrkulofe ^, an Lungenlähi?....." und Pyaemie und Typhus je 2, au Waffcrfucht. gcnlrebs, Lungenödem, Blutzerfetzung, Vlutst zehrunq, Gehirnlähmung, Lungenemphyfem, ^ cntzünouna, und Herzfehler je 1 Perfon. Häufigste Todesursachen: Tuberkulose 25mal, das ist 30 Perzent, Typhus bmal, d. i. 59 Perzent aller Verstorbenen. Von den zymotiscbcn Krantheite-i gaben Masern Imal nebst 5 TyplMfällcn die Todes urfache ab. Dcr Ocrt lichte it nach starben: nn Zivil-fpitalc .'^ Personen, im städtischen Armcnhuuse drei Psründner, im l. t. Strafhausc 1 Shafting, im Lan des-Zwo'igsarbeitshause 1 Zwängling, m der 3, ^! und in den Vororten 43 Personen. Letztere vertheilen sich, wie folgt: Innere Stadt 13, Petersvorftadt II, Polana 7, Kapuzinervorstadt 5, Gra^ discha 2, Kratan 5>. Die Sladttheile: Tirnau und Karlstädtervorstadt, sowie die Vororte: Hradchtydvrs, Hühnerdorf und Moorgrund Hütten lemen Todesfall. (Schluß solgl,) — (Ueberfetzungen.) Dcr Hauptmnnn zweiter Klasse Anton Suda wurde zum 7, Hl>l^, < >l ,' ,,">,,<. nnd dcr Kadett in der Reserve deb 4, Art Franz Srp zum Artillcriereg.meute l>, Hozmaun!>ii,. ^ überseht. — (Bon, Laibachcr - ,nde.) Bei dem oo» der hies',"" ^.'„hrschützeng^,,.«,^ ,. vorgestern ver-nnstalteten Best ngen auf der Feldschcibe die Herren Dc^ischer u:.d Llll.>,luinl, aus der ^' '' ibe die Herren I. Zenari und F, Doberlet als ^ iier hervor — (Schul bezirk Krulnburg.) Die d^ jahrige Bezirks-Lehrcrlonsrrenz im Schulbezirlc Ki.iü bürg findet am 20. Juli vormittags in Krainburg itt,ii. Die Tagesordnung für dieselbe lautet einer Mittheilung dcr „L. Schulztq " zuwlge - 1,) lHrdsfnung drr Konsercnz uonscite !0en. 2.) Wahl /, Schriftführer. 3.) ^ , . ^ r lm Schuljahre 16 <, hcrabgelangten wichtigcrcn Brrordnungen vonjeltc des Vorsitzenden. 4.) Mittheilungen des Vorsitzenden über die gelegentlich dcr Insprclloncn ssemachten Wahrneh> mnngen. !>.) Vorlesung und B<^ seratc: li) Wie hat sich dcr L>, Schüler zu erwerben und zu erhalten, uno wlc ya: er darauf zu sehen, daß aus ihm, dcr immer das Ideal seines wichtigen Standes vor Augen huben soll, nlcht ein Tagcwcrlcr werde? Referent Herr Lehrer L. L(! b) Behandlung der Naturlehre an allgemeinen ^ ' schnlcn, Referent Herr Ed. Luchcmcr. o) W>e Hut t>rr Lchrcr dic Heimatsliebe der Schüler zu wecken? Referent Herr Fr. Ieglic. cl) Ueber d>e Behandlung des Kops» und Zifferrechncns an eintlaffigen Volksschulen. Res ' Herr Math. Iapcl. l') Wie verhält sich die jrhiac ^ jchnlc znr Mittelfchille.^ Referent ^ >i.) Bericht dcr Bibliothel^lommission selben. 7) Wahl zweier Abgcordnrten zu dcr am !». Sep» tcinber d. I, in Laibach abzuhaltenden Landes - Lehrer lonfercnz. «.) Wahl des ständigcn Ausschusses; '.») An-trägr. — (Der gestrige Jahrmarkt in Luibach), der sogenannte Kirschemnartt, war seitens der Land-bcvöllcrung nicht sehr stark besucht, und herrschte im allgcmcincn ziemlich matter Verkehr Am Virhplatze dagcgcn wurden sehr viele Rinder und Ps^ ^ getrieben, und entwickelte sich daselbst, da auch Händler anb i>tärnlen und Buicrn crschirnrn wunn, e«n sehr lebhafter Vcrlchr. E» wurocn verhältnismäßig hohe Preise erzielt. — (Gemcindcwahl.) Nci der am Id. v. M. stattgefundenen Neuwahl des Vorstandes der OrtSgemcinde Boschalowo. im politischen Bezirke 3'' ! ,l'urdcn gcwählt zum Gemeindevorstehern G^ ^ 1ll?>< von Rosalniz; zu Gemenideräthen: Georg Bujul vc»n Vo^ schalowo. Martin Plesee voll Radowitsch. Martin Vut^ einic von Tschuril uud Iohaun Kermcsec von Rosalniz — (Staatsprüfung.) Jene ?i welche zu der im Herbste l. I. abznhall Prüfung für den selbständigen Forswen "^'^ oder für das Forstschutz- und technische ^ ^, >!'nalr zugelassen zu werden loünsche», haben, einer Kundmuchnna dcr lrainischeil LandeSregiernna zufolge, ihre ordnungs »näßig belegten Gesuche längstens bis 15. t>, M. bc, der Landesregierung in Laibach cillzubringcn. 1234 l ? — (Valvasor.) Die 3i'., Lieferung der Valvasor« schen Chronil wurde gestern ausgegeben - unt derselben beginnt das erste Heft des zehnten Buches, das von den Landesfürstcn und Herzogen handelt, — (Elektrisches Licht bei den Nachtzügen der Rudolfbahn.) In den Maschinenwerkstätten der Kronprinz-Rudolfbahu wird gegenwärtig an der Verwirklichung eines Problems gearbeitet, dessen gelungene Lösung einen großen Fortschritt in unserem Eisenbahnwesen bildet, indem es für die Sicherheit des reisenden Publikums vor Eisenbahnunfällen eine besondere Gewähr leistet. Die meisten Unglücksfälle auf den Eisenbahnen ereignen sich bekannterwcise zur Nachtzeit. Von der Riesenlawine und dem Dammbruche angefangen bis zum Geröllsteine herab bedrohen eine Anzahl Zufälligleiten das Leben der Reisenden; denn die rabenschwarze Nacht hüllt alle Verkehrshindernisse in tiefes Dunkel, welches das Späherauge des pflichteifrigsten Locomotivführcrs nicht zu durchdringcu vermag. Die Kronprinz'Rudolfbahn legt nun das Bestreben an den Tag, das reisende Publikum vor diesen eventuellen Gefahren zu schützen, indem sie gegenwärtig Versuche durchführen läßt, deren Gelingen die größtmögliche Verkehrssicherheit auch zur Nachtzeit nach sich ziehen muß. Es handelt sich nämlich, wie wir einer Mittheilung des „Leobner Wochenblatt entnehmen, darum, vorne an der Locomotive ein Licht anzubringen, welches stark genug ist, das Geleise auf der zu bcfahrenocn Strecke in einer Distanz und mit einer Helle zu beleuchten, welche hinreicht, daß der Locomotivführer alle etwaigen Hindernisse sehen und den Zug vor deren Erreichung zum Stcll-standc bringen kann. Diese Aufgabe ist ihrer Verwirk, lichung nun so weit nahe, daß die angestellten Versuche die begründetste Aussicht auf einen vollkommenen Erfolg ergeben. Ist diese Einführung einmal zur Geltung gekommen, dann wird die Locomotive lein blindes Ungeheuer mehr sein, sondern sich selber den zu nehmenden Weg so weit, als das Auge des Menschen reicht, taghell beleuchten, u. zw. durch eine Lichtquelle, welche all Intensität nur von der Sonne übertroffen wird. Die Wirkung dieses Lichtes ist bei Betracht der Einrichtung, aus der die Lichtquelle geschöpft wird und die auf der Locomotive einen nahezu verschwindend kleinen Raum einnimmt, eine überraschende. Die Einrichtung besteht aus einer dynamo-clettrischen Maschine „Sistem Schuckert", einer kleinen dreizilindrigen Dampfmafchine und ei ier elektrischen Lampe. — (Entscheidung.) Das Finanzministerium hat anläßlich eines vorgekommenen Falles entschieden, daß die Frachtbriefe zu den von den Landesausschüsseu aufgegebenen Postsrachten nur dann im Sinne der Tarifpost ?5i, üt. ä, stcmpelfrci sind, wenn die Sendung für einen dem Laudesausschussc, rücksichtlich der Landcsvcr-tretung anvcrtranten öffentlichen Zweck erfolgt, z. B. in Schubangclegenheiten, daß hingegen die Frachtbriefe über Sendungen anderer Art stempclpflichtig sind, Bei einem über die Natur der Sendung sich ergebenden Zweifel ift die S.empelgebür für den Frachtbrief zn verlangen. — (DieWeltgeschichte in Musik gesetzt.) Freunden gesunden Humors können loir die vom Grcifs-waldcr Musikdirektor Aug. Wagner herausgegebene, im C. A. Koch'schcn Verlage in Leipzig kürzlich crfchicncnc „Weltgeschichte in sangbaren Weisen. U. Theil, „Römische Geschichte" bestens empfehlen. Die Dichtung von Karl Androphilus (jMu/i Uhr. Der „Reichsonzeiger" publicist einen Briefwechsel zwischen dem Kaiser und dem Papste, und ein Schreiben des Kronprinz«'l vom 10. Juni an den Papst, worin der Kronprinz sich bereit zeigt, die Schwierigkeiten des Conflictes im Geiste der Friedensliebe und der Versöhnlichkeit zu behandeln. Pest, 30. Juni. (Presse.) Universitäts.Professor Dr. Pauler nimmt an der morgigen Hoftafel bereits als IustiMinister theil. Iustizmmistcr Pcrczel tritt zum Apuellationsgenchtshof über. In der Leitung des Ministeriums des Innern steht keinerlei Veränderung bevor, dagegen ist verläßlich, daß Gras Julius Szapcuy zum Handelsminister designiert ist. T r i e st, 30. Juni. (N. fr. Pr.) Vorgestern abends sollte ein Vergnügungszug uo:i Trieft nach Venedig abgehen; derselbe unterblieb aber. Als nun doch cimge Tnejter in Venedig ankamen, wurdeu sie von einem Volkshaufen begrüßt, welcher schreiend vor das österreichische Konsulat zog, die Fenster einwarf, das Konsulatswappen abriß und in den Kanal warf. Der Präfect sprach sofort dem Konsul sein Bedauern hierüber aus. ließ das Wappen nachts auffischen uud wieder befestigen. Der Bürgermeister erklärte, daß die Vcnetianer Bevölkerung dem betlagenswerthen Factnm fremd fei. Berlin, 30. Juni. (Presse.) Aus der Sitzung am Freitag, in welcher die bosnische Frage verhandelt wurde, wlrd bestimmt versichert, daß die linkischen Delegierten dem englischen Anlvage anf Verleihung des Mandats an Oesterreich nicht geradezu opponierten, sondern nur erklärten, keine IiPructionen zu besitzen, die ihnen gestatten würden, einem solchen Antrage zuzustimmen. Hierauf soll Bismarck harten Tones repluiert haben -. Sie möchten ihre Instruttionen kommen lassen. Er erklärte hierauf, daß der Kongreß das Mandat zur Ottiipation ertheile, und ließ den Türken für ihr Votum das Protokoll offen. — In der gestrigen Kongreßsitzung wurde die griechische Frage blos präludiert. Delyannis und Rhangatie trugen lange Memoranden vor. Nach Beendigung derselben wurden die Vertreter Griechenlands entlassen. Es sollte dann t»le serbische und montenegrinische Grenzfrage zur Discus-ston gelangen, aber Fütst Hohmlohe als Präsident der Kommission, welche mit dem A langement dieser Angelegenheit betraut ist, erklärte, daß bisher eine Einigung noch nicht gelungen und die Konnnission erst nach zwei Tagen ihre Vorschläge unterbreiten werde. Darauf wurde bestimmt, daß m der nächsten Sitzung die Donoufiage in Angriff zu nehmen und dazu Vertreter Rumäniens einzuladen seien. Bezüglich Griechenlands wnroe Waddington mit der Mission betraut, einen Entwurf zur Lö'ung dieser Frage auszuarbciteu. Derselbe strebt einen Kompromiß zwischen den Türken und Griechen an. Berlin, 30. Juni. Mont. - Revne) Dienstag, 2. Juli, erfolgt der Einmarsch der österreichischen Truppen in Bosnien. Berlin, 29. Juni. Die Stadtverordnetenversammlung erklärte sich in der gestrigen nicht öffentlichen Sitzung mit der Ausführung eines Kongreßliildcs einverstanden und bewilligte die hiezu geforderte Summe von l>0,000 Mark. Der Magistrat wird nunmehr mit Direktor v. Werner die erforderlichen Verabredungen treffen. Barmen, 2'.), Juni, TX" große Tuüncl bei Schwelm ist gestern abends auf einer Länge von 21 Metern eingestürzt. 27 Personen wurden verschüttet. Bis heute morgens hat man si>wn Leichen aufgefunden. Die Arbeiten zur Auffindung der Leichen werden fortgefetzt. London, 30. Juni. (Tr iester Ztg.) Die heutigen und gestrigen Journale bespr hen lebhaft die Frage des Einmarsches österreichischer Truppen in Bosnien. Die Auffassung der Journale darüber ist getheilt. Die „Times" billigen entschieden den Eiil.nar,ch. welcher die einzig mögliche praktische Lösung sei, ohne daß dies nothwendig weise die Annexion Bosniens nach sich ziehen müsse. Brüssel, 30. Juni. Heute kam es zu einer großen Kundgebung anläßlich des Wahlsieges der libe- i ralrn Partei. > Konstant lnopel, 30. Inni. (Deutsche Ztg.)' Wie in Pfortentrcisen verlautet, wird die Fortsetzung des Kongresses in Form von Spezialkonfelenzen nichl, wie ursprünglich bestimmt war, hier, sondevn in Wie» stattfinden. Als nächster Anlaß dazu gilt die ablehnende Haltung der Pforte gegen dte Beschlüsse des Berliner Kongresses. Telssssasischcr Wechselkurs Vom 1. Juli. Papicr-Ncnle 64 45. - Silber-Neutc 6645, — wold-Rente 74 80. — 1860er Staats Aulehen lü! 80. — Vnnl Actien 844. — Kredit-Actien 25^ 60. — London 116 15. Silber 101". — K. l. Münz. Dukaten 5 50. 20.Frankcu'Stücte 9 31',,. — 100 iltcichsmark 57 45. Wien, l.Iuli. Fwci Uhr nachmittags. (Schlusllurjc.) Krcditaclicu 25:i 7^. i860er Lose 114' , 1864er Lose 140 50, österreichische Ncnte in Papier 64 45, Staatsbnhn 261—, Nord bahn 20450, 20 » Franlenstüsse 9 31, ungarische Kreditaclien 2'ii 25, österreichische Francobanl —-—, österreichische Anglobanl 116 50, Lombarden 78—, lluioubaul 69 ?5, Lloudaclieu l>0<-—, türkische Lose 25 50, Communal Aulehcn ——, Egyplischr —, Guldrcnte 74 85, ungarische Goldrcntc -—. Fest. Angekommene Fremde. Am ^0, Juni. Hotel Stadt Wien. v. «tränst», t. l. Oberstlient.. und Hause,, Kmism,, Wien. — ährenreich, Bes., Ponowitsch. - Kraus, Sekretär; Schloß, Wcrlsührer; Pollas, Hdlsm,; Lrnardclli, .Usm,; Verger nnd Luzzalto. Trieft. - Olilia, l. l. Bergmeister, Raibl. — Helmhacker, t, t. Äcrgcleue, Kärntcn - Wachtel, Kjm,, Nürnberg. — Kissinger, Innsbrncl, - Ncilberger, Hausbes., Grnz. — Fran Lenassi, Private, Görz. — Hr. , ^ostanlmi, Aouolat, Pisiuo, - Ärolich, Kausm.; v. Polo, Sttstsdame, und Graf Hchafsaolsche, Finme, — Ärnnne, Ksm., und Tesun, Hdlsm., Golljcher, - Hr. Alihm, t. l. Bezirks arzl, Rudoljswerlh. Guttmann, Brrgrnz, — Krälschner, Montanbcnmlcr, Lcobcü. - Voppler, Gnlsl'rrwalter, Gurjach, — KalViitlni«.', Oberlehrer, Hrastnin. Stern. .Njm., Agram. — Malli, Hdlsm., HoXschce. Hotel Elefant. Baron Pittcl, t, k. Obcrstlicut., Magcnfurt. — Muöulin Gomirsti, Oberst, Agram. — Puntigam, Ministe-rialosficial; Laurits, Magistratsbcamter; Äicumaun, Ans., und Archer, Wien. - Kraus salnmt Gemalin, Leone Napoli sainint Fanlilic, uud Supantschilsch ^iiosalin, Trieft. - Leoto« wch, Postmeister, Idria. — »iumprcl, Lederer, Gurtfcld. -. Vlagnc, Glitervclmaltcr, Kroiscubach, — iUresingcr, Äcs., Go-uobch. — ^ioth,cl. ld, Kanijcha. - Äillcr, Kfm., Graz. H>lol, cn. 5)>eil) ^ranzisia, >lirchhc>m, Wagner, Sattler, Mihrcn. — Hofbaue , Wclszgerbrr, Lichtcuwald — Bivic Anna, Kraiil. — Waml, Gurtseld. Meteorologische Beobachtungen in 5!aibach. 7 U.Mgl '7:;4 30' ^18^i windstill^, heiter'^ „"^ 1. 2 „ N. 7!^ 00 -j.23 8 O. schwach thrilw.l,citer «7 °" 9 „ Ab. 73!<30 >l84 SW, schwachltheilw.heitcr "^" Morgens und uormittags heiler, „achmit!aa.s schwarzes bewölke ans SW. mit fernem Gewiltcr und starkem Argen, welcher über eine Stunde anhielt. Abends Wetterleuchte!» in SW,, nachts Gewitter aus NO Das Tagcsmittcl der Warme -j- 20 2", um 12" nber dem Normale.______ ____ Verantwortlicher Redacteur: Otlomar Hambcra. Vl)^(!l!)(t^(!.)!. Wien, 2b. Juni. (l Uhr.) Das Geschäft war animiert, die Stimmung sehr cM, die Kursbewegung stcigeud. «elt» Ware Papierrente........6440 6450 Silberrente........6640 6650 Goldrente.........74 75 7485 Lose. 183»........334 — 330 - . 1854........10950 110- , I860........114— 11425 . 1860 (Fünftel) .... 122 50 123 - ^ 1864........139 25 1^9 75 Ung. Prämien'Anl.....81 8125 jt^edit-L..........165 - 165 25 Rudolfs.Ü.........14 50 15- Prämienanl. der Stadt Wien 9:; 25 93 50 Nonau-Rcgulicrungs'Lose . . 104 — 10425 Domänen»Pfandbriefe . . . 139 50 140 — Oestcrreichische Schayscheine . 9850 9875 Ung. 6perz. Goldrente . . . 92 55 92 65 Ung. Eiscnbahn.Anl.....101 — 101 50 Ung. Schatzbons vonl I. 1874 11525 113 75 Unlehen der Stadtgemeinde Wien in B. V......9550 97 — VrnudentlaftungH'Dbllgatisnen. Nghmen.........102 50 103 50 Niederösterreich ......104 50 105 — Vlld Waie Galizien.........86— 8630 Siebenbürgen.......76 50 77 25 Temcscr Nanat......77 50 7« - Ungarn..........78— 78 75 «lctlen vou Vanlen. Geld War« Anglo-österr. Banl.....113 50 114- Kreditanstalt .......250 - 250 20 Depositeubant.......154 - 155 — Kreditanstalt, uugar.....228 75 229- - Mtioualbaul.......852 — 854 — Unioubaul........69— 69 25 Vcrlchrsbank.......107 50 108 - Wiener Bankverein.....95 25 95'50 klctlen von TransportUnterneh' mungen. Geld Ware Alfüld.Bahu . . , 12150 121 75 Donau-Dampfschiff..Gc!cl1,cha,t 471— 473 — Elisabeth-Wcstliahn.....173 — 17350 Fcrdinands-Nordliahn . . 2150-2155— Franz.Ioscph'Oahn .... 13750 138 ^ «eld ware Galizische Karl-Ludwig-Bahn 257 50 258 > Kaschau-Odcrberger Vahn . . 107— 107-50 Lembcrg-Czcrnowiher Bahn . 124-- 124 50 Lloud'Gcscllschaft......508—510- Ocstcrr. Nordwcstbahn . . . 110-50 IN— Rudolss-Nahn.......12225 12250 Slaatsbllhn........258 75 259-- Südbahu.........77-75 78- Thcifl Bahu........192 50 193— Ungar,-galiz.Vcrbiuduugsbahn 83 50 84!>0 Ungarische ^iordoslbahn . . . 11675 11725 Wiener Tramwau.Gescllsch. . 159 - 159 50 Pfandbriefe. Allg.ust.Vodenlreditanst.(i.Gd.) 109— 109 50 ...... (i.B.-VY 91- 9125 Nationalbanl....... 93 90 99— Ung. AodcntreditIust. (B..V.) 94 75 95— Prlsritäts Obligationen. Elisabeth-B. 1, Em.....9240 92 70 Ferd.-^iordb. in Silber . . . 105— 105 50 Franz-Joseph-Bahn .... 88' - 8825 Gal. Karl-Ludwig-B., 1. Em. 100'50 101 — Geld Ware Oesterr. Nordwcst Bahn . . 88- - 8825 Sicbcnbüracr Bahn .... 6675 67 — StaatSbahn 1. Em..... 154 2.'. 154 75 Südbahn « !l"/,...... 113— N3 50 ,. 5"/«...... 9425 94-50 Südbahn, Vons...... — — —-— Tevisen. Auf dcutfchc Plcchc..... 56 95 57 05 Loudon, lurzc Sicht .... 11640 11650 London, lange Sicht .... 11650 116