Der Waffenschmied. >^U-lif, Wassensck)mied. und schmiede mir (Kineil Helm von tüchtigem Eisen: Stoik sey der Kamm, fest das Visir. Braucht nicht viel zu prunken, zu gleißen; Doch eine Zauberformel sprich Mir dliiber, du alter Meister, U»0 mach' ihn fcst für Hieb und Stich. Auf, tummle die dienenden Geister! Doch nicht für Hieb und Stich allein Soll mich dein Zauber bewahren; »Die Thorheit und deu falschen Schein, Ich scheue sie mehr als Gefahren. Auf, sprich' den Segen aus mit Macht, Daß mich der Strudel nicht fasse: Laß n'.lch durchschauen die^rübe Nacht Der taumelnden Welt, die ich hasse. Vuch schmiede mir einen starken Schild, Drauf mal' mir, umrollt von Schlangen, Gewaltig der Medusa Vild, Nings Grausen verbreitend ui'd Bangt«. Es sollen von meinem Schild zurück, Die Pfeile der Bosheit prallen, Und Hinterlist und eitles Glück Zertrümmern und niederfallen. Vor Allem aber schmiede gut Mir ein Schwert mit flammender Klinge; Dein Zauber stähle mir den Much, Wenn ich's im Kampfe einst schwinge: Zertrümmern möcht' ich Schlag für Schlag Die Thorheit der Welt und die Lüge. Schmied, hamm're, was dein Arm vermag, Mir Waffen für meine Züge. Alexander Grafv. Württemberg. Vaterländisches. Trigonometrisch bestimmte Höhenpunkte im Hcrzogthume Kram. Das Herzogthum Kram, zu den südwestlichen Ptovinzen dcs österreichischen Kaiserstaates gehörend, ist seiner natürlichen Beschaffenheit nach größten-theils ein Gebirgsland, das gegen Norden von der' norischen und in der Mitte von der jütischen Alpenkette durchschnitten wird. Mehrere Berge dieses Law des erheben sich aus den übrigen Massen zu beträchtlicher Höhe und strecken ihre Häupter kühn zu den W olken des Himmels empor. Die Höhen dieser Bergspitzen mit Bestimmtheit zu wissen, ist für jeden Gebildeten nicht nur interessant, sondern beb Nutzen, welchen die Geographie, Meteorologie, Geog-nosie, und Vaterlandskunde überhaupt aus ihnen schöpft, Jedermann einleuchtend. Nachfolgende Hö-hcnbestimmungen der im Umfange unseres Vaterlandes gelegenen Berge sind das Resultat der auf Allerhöchsten Befehl unternommenen Catastral-Lan<-, des-Vermessungen und dem gelehrten Publicum in A der vom Hrn. Professor Andreas Baumgarten herausgegebenen Zeitschnft für Physik und Mathematik mitgetheilt worden. Die merkwürdigeren dieser Höhenbestimmungcn folgen hier und zwar in alphabetischer Ordnung. Höhe über der Meeresfiäche in W. K. Achatiusberg, unweit Auersperg . 420 Adclsbergs und zwar die Spitze dcs Schloßberges . . . . 354 . St. Agnescapelle auf dem Kumberg 641 Belschitza, ein Berg nordwestlich vom Orte Scherounitz, im Laibacher Kreise ..... 947 Bernberg, unweit des Dorfes Gabern, im Ncustädtler Kreise . 215 Bgunschitza, 6 Stunden nordöstlich von Vigaun .... 1084 Drasz velki, 5 Stunden nördlich von Sednavas, im Laibacher Kreise 1173 Eiduschna, 1'/» St. nöldl. v. Lustthal 259 6 Hohe über der . Meeresftächs i.» W. K. Gaberg, südlich vom Dorfe Seno- sttsch..... 539 Grintouz/ Felsenspitze, nördlich von Kanker..... 1347 Groß-Kahlenberg, IV? Stunden von Laib ach ..... 346 Iantschberg, im Neustädtler Kreise 418 Iavornik, unweit Zirknitz . . 667 Iellouza, oberhalb Steinbüchel . 734 Iodoci-Berg .... 443 Krainburg. Pfarrthurm . . 203 Krimberg . . . . . 584 Lack, Thurm des Schlosses . . 210 Liubach, Thurmspitze des Castells 192 Mangart, Berg, 7 Stunden südwestlich vom Dorfe Natschach, im Laibacher Kreise .... 1410 Mladi'Vrch, Berg, 3 Stunden südöstlich von Eisnern . . . 721 Moistroka, 5 Stunden westlich von Kronau ..... 1244 Na Blek Kuppe, 4 Stunden nordöstlich von Mchelstetten . . 977 Plaischa, Berg im Gebirge Nanos 661 Planinaberg ..... 477 Poresen, Berg .... 858 Pr.^. Flott ist heut' zu Tage fast Alles! Es M ' nicht nur auf den Meeren Flotten, auch auf dem Continente haben wir keinen Mangel. Es gibt flotte Altern, flotte Söhne, flotte Töchter, flotte Liebhaber, flotte __ allein halt! kein Ende? — Indessen hat es mit dieser Flottheit oft eine komische Wendung. Wir sind oft so flott, daß wir aus purer Flottheit auf einer Sandbank stecken bleiben, und vergebens nach einem günstigen Winde spähen, der uns wieder flott macht. Die Klcinkinderbcwahranstalten gereichen der Gegenwart schr zur Ehre. Unsere Zeit ist reich an Kindern; wir leben fast in einer kindischen Zeit. Es gibt zweierlei Kinder, kleine und große Kinder! Sollte es nicht auch Großkinderbewahranstalten ge^ ben? Haben wir nicht eine Quantität großer Kinder? »Lasset die Kleinen zu mir kommen! ich aber sage: Lasset die großen Kinder zu mir kommen, ich will ihnen ihre Kleinheit, ihre Kleinlichkeiten vorbehalten; ich will sie in die Großkinderbewahranstal-ten senden, damit sie ihre Mannheit bewahren, und nicht Argcrniß geben durch die äußerlichen Abzeichen eines Mannes. Unsere jungen Männer denken ein großes Verdienst um die Gegenwart zu haben, wenn sie uns in die Vergangenheit versetzen. Da sehen wir Schnur-, Backen ^, Knebel- und Spitzdärle in solcher Monstrosität, als ob Caspar der Thornn-gcr oder Götz von Berlichingen eine Promenade machte, um die lustwandelnden Grazien einzunehmen. Alles Haar im Gesicht, aber keines auf den Zähnen; wohl dcn Milbruder zwischen den Zähnen, aber keinen Zahn, um den Grimm zu verbeißen, der uns erfaßt, wenn wir den Verrätherischen Freund sehen, wenn wir die Geliebte erblicken, die sich auf die Höhe unserer Neigung nicht schwang, weil sie zu tief unter dem Begriffe einer geläuter, ten Liebe stand. Nichts Neues unter der Sonne! und doch der Mensch immer neu in seinen Leidenschaften, nie ausgelernt, wie der Chinese, der sein Lebtag nicht einmal zur Kenntniß seines ABC gelangt! Man sollte dem Freund, der Geliebten auf den Zahn fühlen, wcnn es möglich ist, um nicht Reue über gezwungene Freundschaft und affec-lirte Liebe zu empfinden, um nicht auf dem Berge der Erfahrung schwindelnd in die Ebene zu sehen, in der man sich sicher wähnte, während reißende Wildbäche sie zu vernichten drohten. Ein Anfang und ein Ende, besser oft, kein Anfang, dann auch kein Ende! ^ Wer malt, kann sich anschmieren, und wer liebt, kann Icicht angeschmiert werden. Wenn wir die Treue malen, so malen wir sie blau, die Hoffnung grün, die Eligel^wciß und den Saian schwarz; wir haben für alles Pinsel und Farben, ob aber immer die rechten Pinsel und echten Farben; Farben, die nicht die Farbe lassen? Nach meiner Ansicht sollten wir die Farben zeitweise auffrischen; die Treue nach jedem Fasching, die Hossnnng alle Monate, die Engcl, so oft sie nach dem Nauch und Qualm einer Reunion nach Hause kommen; allem den Satan sollen wir nicht schwärzer machen, als erist; er istohnehinschonzu viel verschwärzt, und soll auch ein gesunkener Engel seyn, und mit gesunkenen Engeln muß man auch schonend umgehen. Wer zu tief in das Glas guckt, stößt die Nase an, und wer zu sehr die Worte einer harmlosen Satyreauf die Wage legt, wird bald das Gleichgewicht eines achtunggebietenden Maßes verlieren, und ich mei» ne, man sollte oft Augen haben, und nicht sehen, und das Herz in der Brust bewahren und nicht auf der Zunge tragen, auf daß man nicht Ärgerniß gebe vernünftigen Menschen. Wenn wir ein Mädchen freien wollen, so fragen wir gewöhnlich, was wir mit ihr Mitgift bekommen, aber nicht, ob wir mit ihr Gift und Galle bekommen. Wir erscheinen gewöhnlich in dem Nadmanted, einer überschwenglichen Liebe vor dem lammgedul-digcn Wesen, um, wenn wir es erfaßt haben, mit ihm, angethan mit dem Frack einer gelungenen Eroberung, höchstens auf einen Negligee-Ball oder Picknick zu gehen. Die Ehe ist die Zeit der Entlarvung. So lange wir lieben, gehen wir in der Maske! Es herrscht zwanglose Maskenfreiheit! In der Ehe ist alles 1^1 k3l-66, aber ohne Schmuck; die Herren in den schwarzen Kleidern ihrer Sorgen, die Frauen in dem weiblichen englischen Leinwand-Kleid ihrer Mitfreuden oder Mitleiden. Die Ehe öffnet die Herzen, die verschlossen waren; man vereinigt sich, um sich nicht zu entzweien, und wcnn Störfriede bei Liebenden eine Trennung bewirken, so erscheinen sie bei Eheleuten als schlechte Chemiker, die das Scheiden nicht verstehen. Man scheidet nur fremde Stosse, nicht aber gleichartige, und es muß um das Matmale der Liebe, der Freund- 8 schaft oder Ehe schlecht gestanden seyn, wenn man sie scheiden konnte. Wir haben eine Straßen-Literatur im Großen, an der wir zu erblinden fürchten muffen. Die Gas' senecken spielen schon alle Farben über den heillosen Druck und die Schläge des Schicksals. Und nichts als Persönlichkeiten unter den Coriphäen der ^Tact-musik, selten irgendwo eine Harmonie zu finden! Große Conversationen, große Soireen, großes Fest, großer Rauch, kleine Unterhaltung, wenig Esemble beim Assembler. Wenn wir mit Blumen reden — man kann auch mit einer Nose scherzen und mit einer Brennessel Spaß treiben, __ da werden wir uns hüthen, die Blätter der Rose zu verletzen, um uns recht lange an ihr zu weiden; mit Mädchen aber; die wir Nose, Veilchen oder sonst wie in der Sprache der Salons nennen, werden wir conversi? rcn, als ob sie für den Hauch unserer glattzüngi» gen Worte ohne Unterschied geschaffen wären. Die Unschuld eines Mädchens, die Reinheit ihrer Sitc ^cn lst ein leichter Märzschnee, der vor dem Sonnenstiche eines leichchingeworsenen Bonmots oft zerfließt. Wir sind in die Schule gegangen, und haben doch nicht die wahre Eprachleyre geleint. Unschuld und Liebe sind Umstandswörter, Gcld und gute Freunde, Hauptwörter; Gewissen, Ehrlichkeit, Geradheit, Nebenwörter; Schulden und Ehe, Bindewörter; Prügel, Empfindungswörter; Credit und Freundschaft, Zahlwörter. Wir haben auch nicht rechnen gelernt, wie man im Leben oft rechnet: Aodiren heißt zu den Fehlern seines Nebenmenschen erdichtete hinzufügen, um die Summe einer Verleumdung zu erhalten. Subtrahiren heißt: was Gutes an dein Mitmenschen ist, von ihm herunterreißen, um ihm im gesellschaftlichen Leben ohne Rücksicht auf Moral und Vergeltung den Nest zu geben; Multipliciren heißt: aus der Mücke einen Elephanten machcn, den Splitter sehen in des Nebenmenschen Auge, und blind seyn für den Balken in seinem eigenen Auge. Dividiren heißt: sich überall darein mischen, was Einen nichts angeht, ohne Rücksicht, ob der Dividendus sich durch den Divisor theilen läßt, oder nicht, und man nicht riskirt, einen Bruch unter Freunden, Liebenden oder Eheleuten zu erhalten. Ein Verhältniß ist eine Liaison zwischen zwei Liebenden, die sich etwas weiß machen, und dabei blau anlaufen. Die Gesellschaftsrechnung besteht darin, wenn sich Lcute, die heirathen sollen, sich hinter dem Rücken erkundigen, was eines oder das andere im Vermögen hat. Eine Gleichung ist, wenn sich Menschen, die sich vor aller Welt Augen in Wort und Schrift zweifelhafte Höflichkeiten erwiesen haben, wie »Klampferer" ausgleichen. Wir glauben auch die Verrechnung nach der neuesten Art zu verstehen. Fehl gcichossen! Wohl verrechnen wir uns noch immer in unseren Plänen und Hoffnungen, unseren Freunden und Geliebten; allein wir müssen nur auf den Grund eines wohl' überlegten und vernünftigen Lebensrechmmgssystems die Gegenstände journalisiren, und auf die betreffen« den Hauptbuchsabtheilungen unserer Seclenthätig-keit übertragen, nicht monatlich, sondern alle Tage den Gcdahrungs-Ausweis unserer guten und bösen Ersahrungen machen; die Resultate bilanzircn, so werden wir mit unserer Rechnungslegung zufrieden seyn, und keinen Mangel zu fürchten haben; z. B. 3. hat geliebt und wurde getäuscht; er journalisirt dieß als eine empfangene traurige Erfahrung, und schreibt sich diese hinter die Ohren; X. hat eine Menge Gefühle ausgegeben; da journalisirt er: An verschiedenen Gefühlen ausgegeben im Werthe von 100 fi. — das schreibt er sich im Sack! Draus macht er den Gebahrungs-Ausweis: An Empfängen:. 1 Stück Erfahrung. An Ausgaben: Gefühle im Werthe von 400 fi. Ueberschuß: 1 Stück Erfahrung; denn ein Stück Erfahrung ist mehr werth, als 100 fi. — Doch halt! Kein Anfang und kein Ende! hör' ich meine verehrten Leser und Leserinnen rufen, darum: 52-pientl 52t. G. Pabst. Mttxvoek äsn 20. ^ännsr 1841 wirä im 86U ANl'AA 2UM jj68lftu ä6r Xl6iuli.iii(i6i'li6^vllllr-H.u8talt I)68timmt ist. 1)28 in ^6li61' LßkioMINA 2U«n'626l«IiI16l6 ksy- 1iliA6li, 628 6IN ällnlioliLs l)iil,0!lltillM6il iltt vuri-AQli ^alll'<5 Aolcrölit, li6rooll!.i^t 2U lim» Iloil'uuiiis, 3a« wollllMtiA« I'ulilil^im I^idacli« vvoi-ll« imck A6A'6inviU'ti^<5 Niulallun^ xu dd!)6X6ic!ulolc!M Kallö 61)61180 AÜtlA aut'll6llM6N MUI i)6li6I'2in<;U. U1Ü6U6 2U äi<386ln Ij»ll6 wuräou vom 18. I»i» 20. ^äuuor 1841 iu 6on, IliNlälün^n cl6r Il6li6ii ^s. Xariu^r am llauptplal^«, ,inkin (vormn!« I^ultmann) l8l ln«r »n-^6^om,n«n unä ^irä ll«ut6 clon 14. ä. HI. illr«n (x!t8l.l-«Il6Nl:)'elu8 aut' 6«m Ilis8i^6u 'Nioator ornll-N6U. I)6i> an886i-orVl6ll, «1-ÜlM, rl-6ij8lHl1I^) I'68lli UNtl 0l6N K6f,1Nll6I1 Kal)6N, 80 VVI6 Älic.li (1i6 61N8lim-Ml«- Il)d6!1ll6N «61-1(^6 661- Ll0el-6