^tr. 212. Dienstag, 16. September 1890. 109. Jahrgang. OMcher Zeitung. '°"M^ «"<>"!«: M!t Post verlen dun»: °ai,zi«hrlss fi. 'b. hlllWhr!« fi. 7 l>n. Im «omptolr: New? «^'l '' balbjähii« fi, 5 5«. illlr die «»stcll»»« >»» Hnu« nai'zjilhlig fi, l, - Instrl<°n»«b»f: Für ^ ''"'"ale bi« z„ 4 Hsi,„i ^5, ,r ^ sssöherl p!>r jl « lr,: bei öftere» Wisdrcholunnen prr Zeile » ll. Die «Lalbacher Zeitung» erscheint täylich mit Nulnahme bei Lonn» und Feiertage, Die lldmlniftratio» bcfixbr! sich Lo»gre<«vlah i>, die Meb»ltlon Vahnholgasse l«4, Eprechstunden der Redaction tialich »on »d^ u s ^" ^ undenklichen Zeiten aufgezählt !^'ssen f."? ^ ^" anderen berühmt gewordenen Hin^ d>z l yat das Eiserne Thor seine Gefährlichkeit noch ^. al« > Mutigen Tag insoferne nicht ganz ver-^ geübt ^ F^'^ Wasserstmld und die ganze Kunst ""WH« ^euermannes nothwendig sind, um dem glichen ^ passieren der bedenklichen Stelle zu ^/^"besserungen. welche auf Anregung des ^°>Nln?n Szcchenyi vor vielen Jahrzehnten vor« Ü"^t. ^ ^"rden. habe» die Durchfahrt möglich go "^iio^ ^^'^ si^ "°H '"^" ^" besonderen ^^,Abhängig, und namentlich der Eintritt der »Äbak lt's ' ^^e die untere Donau befahren, wird verhindert. An der Grenze Ungarns und Rumäniens treten hier von Norden und gleichzeitig auf dem gegenüberliegenden serbischen Ufer von Süden her die Felsen so eng zusammen, dass das Strombett an diesem Punkte nur zwei Fünftel der Breite des regulierten Donaustrom es bei Wien besitzt. Dafür ist freilich die Tiefe stellenweise eine ganz außerordentliche; aber Felsbänke, die bis nahe unter den Wasserspiegel reichen, bilden gefährliche Untiefen, die nur bei großem Wasserreichthum zu überwinden sind, Klippen, die aus dem Fluss hervorragen, schränken die schmale Fahrbahn noch enger em, und heftige Wirbel machen verdoppelte Vorsicht nöthig. Dazu kommt, dass am Eisernen Thor, d'a hier die Donau auf das Niveau der rumänischen Tiefebene hinabgleitet, das Gefall ein sehr starkes ist, das Wasser daher mit un-gemeiner Geschwindigkeit sich bewegt. Mun will nun durch die oberhalb des Eisernen Thores gelagerten zahlreichen Felsbänte Canäle spren» gen, zwei sogenannte Aüschwrllungsdämme errichten und ferner, was als das Hauptstück der Arbeit angesehen wird und für sich allein nahezu die Hälfte der Bau» kosten in Anspruch nimmt, das Eiserne Thor selbst durch einen am serbischen Ufer laufenden Schiffahrts-canal von 2200 Meter Länge und 80 Meter Breite umgehen. Dieser Canal wird somit schmäler sein, als das natürliche Bett; aber für ein regelmäßiges Bett ist die Breite vollkommen ausreichend, und die Dampfer, die vom Schwarzen Meere kommen, werden ruhig durchgleiten und ihre Fahrt unaufgehalten fortsehen können. D>r Suezcanal ist in einem großen Theile seines Laufes weit weniger geräumig. Die Baukosten sind auf etwa 7 Millionen Gulden veranschlagt, wozu noch ungefähr 2 Millionen für die Anfertigung der Pläne, für die Baucontrole und die Zinsen während der Bau» zeit zu rechnen sind. Alle diese Summen befreitet der ungarische Staat. Die Auslage soll allmählich abgetra. gen werden durch eine Grbür, welche die durchführen» den Schiffe zu leisten haben. Im Jahre 1895 hofft man das große Werk vollendet zu sehen. Die Regulierung des Eisernen Thores hätte an« fänglich eine internationale Arbeit sein sollen. Die Londoner Conferenz vom Jahre 1871 hatte sich mit der Angelegenheit beschäftigt, und es war dort beschlossen worden, dass jene Uferstaaten, welche sich zur Durchführung der Regulierungsarbeiten vereinigen würden, das Recht zur Erhebung einer Gebür von den durchfahrendlN Schiffen so lange besitzen sollten, bis die Kosten der Regulierung gedeckt wären. Zur Feststellung der Pläne trat zwei Jahre später eine ans österreichisch, ungarischen und ottomanischen Vertretern bestehende Commission zusammen, au« deren Verhandlungen Entwürfe hervm-giengeu. Die Berliner Confercnz, welche für da« südöstliche Europa in so vieler Beziehung eine neue Aera einleitete, schrieb jedoch auch für diese Fraqe die endgiltige Lösung vor; sie übertrug ausschließlich unserer Monarchie die Aufgabe, die Regulierung durch« zuführen. Bekanntlich wurde hierauf zwischen den beiden Reichshälften vereinbart, dass Ungarn allein die Arbeit auf sich zu nehmen habe, wogegen Oesterreich sich zum Baue der Eisenbahn über den Arlberg verpflichtete, welche den ungarischen Naturprodukten einen raschen Absah nach dem Westen Europa's sichern soll. In Ungarn wünschte man diese Erleichterung des Ex» portfs umsomehr. als man nach der Wegräumung des Verkehrshindernisses an der unteren Donau ein vermehrtes Eindringen rumänischen und russischen Getreides erwartet. Die ungarische Regierung lirß nun die ans den 70cr Jahren vorliegenden Entwürfe der Ueberprüfung durch ausländische Sachverständige unterziehen und benühte die auf diese Weise gewonnenen Materialien im Vereine mit neuen Plänen, welche im Laufe der ersten 80er Jahre ausgearbeitet wurden, zur Feststellung eines eudgiltigen Planes, dessen praktische Ausführung jeyt endlich beginnt. Die Eröffnung der Regulierungearbeiten ist ein wichtiger Augenblick nicht nur für Ungarn, nicht nur für die Monarchie, sondern für den europäischen und levantinischen Handel überhaupt. Indem Ungarn als Mandatar der Gesammt« Monarchie und mittelbar als Mandatar Europa's das Hindernis wegräumt, welches an dem Punkte, wo die Staaten aneinander grenzen, den Verkehr erschwert, erfüllt es eine civilisatorische Mission. In unserer Zeit, in welcher die Staaten sich Wirt» schaftlich voneinander möglichst abzusondern bestrebt sind, ist die Herstellung einer internationalen Verbindung eine doppelt bemerkenswerte That. Dem herrschenden handelspolitischen Zlige zum Trotz lebt, zwar zurückgedrängt aber unaiielöjchlich. in den Völkern das Bewusstsein, dass alles, was zur Förderung des Güteraustausches beiträgt, von allgemeinem Nutzen sein müsse, und selbst entschiedene Anhänger des Gedankens Wirt-schaftlicher Isolierung pflegen ein freies Flnctuieren der Erzeugnisse von Land zu Land als ein, wenngleich erst spät erreichbares Ideal zu betrachten. Die Waren leicht dahin gelangen zu lassen, wo man ihrer bedarf, gilt noch immer als eine wichtige Aufgabe des allgemeinen wirtschaftlichen Lebens. Jedenfalls hat man die Em-pfindung. dass es gut ist. die natürlichen Hindernisse wegzuräumen und die Aufstellung höherer ober niedrigerer Schranken zwischen Gebiet und Gebiet ganz der Zoll« Politik zu überlassen, welche nach den jeweiligen Ume standen ihre Entschließung ändert, aber durch kein-technischen Schwierigleiten in ihren Bewegungen und Wendungen beengt sein will. Jeuisseton. 6"l Winl für Herbstwlmderer. Von Heinrich N o ö. 3> Naz k . II. ."llosca m?, " bie Dunkelheit eintretenden Bach MGae,, m "t. so ist dessen Lauf von einigen verfolgt w ?" ^ ""l "'" ^""sse Entfernung tzVach e^' "^ '" Frcmdenbuche zu Lueg 2'er sei "/" w.rd. ob die Nanoöca das nämliche V waq'e t..?^ ''" Nordosten mehrquellig als Wip->»?b Kernig' °b" «b sie vielmehr im Innern des ^ l'ch als?. ""' Wendung gegen Westen mache di d^He'a7/ ^°N" "usweise, welches iu der de ^^t W_7s «Kaltenfrlder Arm- die dott durch "steren m" "^ Unz verstärke, scheint zu Gunsten "iae^Mit ^"«we entschieden zu sein. den, ^'chtia M «l?" Frage gelöst, welche zwar we-"uz ^ aber i. ^ manche andere europäische Frage. <' war nämK"^"se einzig dastcht. Die Na-ki H von V da« einzige fliehende Wasser m q/?'ebt. War « °?°" "cht wu ste welchem Meere ?°Nt « 'hren Neitr^^"^' '" 6^"e sie der Adr.a. '^ !«u. Der N zur Unz. <° gch^rte ste dem ^!s der KÄ^"dende Veweis wird dann ge-nHlund der Nanoöca zeitweilig nach Hochwässern durch Strauchwerk. Baumstümpfe. Geröll und Schlamm verstopft war. Dann floss die Wippach spärlich, reichlich dagegen wieder, nachdem man die Hindernisse weggeräumt hatte. Immerhin möchte ich es einem jeden rathen, Lueg zu besuchen. Es bietet dies ganz absonderliche Schau« stücke. Die Fichten, die davor stehen, die Quellen, die in den Gemächern hervorbrechen, die Gänge, die Ab-blicke, die Durchbrüche, die Steinkugeln der alten Ge« schütze, die aus den Schlüften aufflatternden Wildtauben — werden das Bild in feinen Oesammtzügen treu dem Gedächtnisse einprägen. Es würde jedoch das Land« schaftsbild noch unvollständig srin. wem, man sich nicht auch der Strecke zwischen Dilce. wo der Weg nach Lueg abzweigt, und dem Frlsenschlosse erinnerte. Da stehen neben schattigen Hohlwegen die niederen Häuser, welche nicht allein nur aus Armut der Insassen ihre dicken, schweren, moosbewachsenen Strohdächer haben, sondern auch deshalb, weil sich das Heu unter ihnen länger frifch erhält. Da blühen zwischen den Fichten die wilden Rosen, über Wässerlein erheben sich die Lattichblättcr, die Vergijsmeinnichtblüten und die Weiden, an welchen die spe'ichelählilichen Gebilde auf da« Treiben der Schaumcicaden hindeuten; da neigen sich die hohen Farnkräuter, die sofort von dem einem oder anderen Bühel Besitz ergreifen, wenn der Holzfäller auf ihm seine Arbeit verrichtet hat. Nahe an der Oertlichteit?ri tsk Kigali («Bei den drei Häusern») erinnert ein stattliches Haus an den Aufenthalt Marmonts, des Herzogs von Ragusa, dessen kurzer Verwaltung dieses Küstenland ein dankbares Andenken bewahren muss. Dann kommt Prä-wald. 13 Kilometer von Wippach entfernt, an dessen guter Herberge nicht leicht em dieser Wanderschaft Be-flissener vorübergeht. Bekannt sind uns alle die Schilderungen, in welchen der Unterschied hervorgehoben wird, von welchem der Wanderer in Bezug auf Wärme der Luft und Wachsthum überrascht wirb. wenn er an einem Tage des Vorfrühlings über die Wasserscheide der Alpen, etwa von Innsbruck nach Bozen. pilgert. Während dort noch Schnee-Ueberreste den Boden bedecken und rauhe Winde über das von der vergangenen Frostzeit ver-wüstete Gelände dahingehen, erfreut man sich hier oft in milder Luft und unter allen Anzeichen des beginnenden Frühling«. Ueber einen solchen Gegensatz wird man sich nicht allzusehr wundern, wenn man bedenkt, dass die eine Stadt mehr als hundert Kilometer südlich von der anderen entfernt liegt und dass der Wall der wasser- und wetterscheidenden Alpen sich zwischen ihnen aufthut, so wie dass, als Nebenumstand angezogen, die südliche Stadt auch um dreihundert Meter tiefer liegt als die nördliche. Hier, zwischen Präwald und St. Veit, haben wir ganz den nämlichen Unterschied der Lüste und des Pflanzenwuchjes. Während in Präwald sich alles noch ttalbacker Zettung Nr. 212._____________________________ 1756___________________________________________16. September 1890.___ Es wird daher wohl kaum irgend jemand in^ Oesterreich-Ungarn das Fallen der Felsenschranke an l der unteren Donau als einen wirtschaftlichen Nachtheil ansehen, vielmehr wird jedermann begreifen, dass auch für unser Reich schließlich mancher Nutzen daraus ent' stehen wird. Die Erzeugnisse der österreichischen Industriegebiete werden billiger nach dem Orient gelangen können, die entstehende ungarische Industrie wird sich rascher einen ausländischen Markt erwerben können, und wie der Wohlstand jedes der beiden Theile mittet» bar auch einigermaßen dem anderen zugute kommt, wird die östliche und westliche Reichshälfte in allen Fällen die Erleichterung des Warentransports nach dem Osten uortheilhaft empfinden. Auch die Belebung des Durchzugsverkehres ist nicht ohne Wichtigkeit, und Wien und Budapest, die in ihren Häfen die Dampfer des Schwarzen Meeres wcrdcn erscheinen sehen, werden nicht ganz leer aulgehen können. Trotzdem ist es nicht der unmittelbare materielle Gewinn für unsere Monarchie, der in erster Reihe steht; er tritt zurück hinter dem wirtschaftlichen und civilisatorischen Wert, den das große Werk für die Länder an der unteren Donau und für die Levante besitzt. Allerdings ist das Fortschreiten der Cultur dieser Erbiete auch ein Vortheil für uns; allein gerade in diesem Zusammenhange zeigt sich wieder die wahre Bedeutung der Stellung unserer Monarchie gegenüber den orientalischen Völkern. Wie in der Politik so in der Volkswirtschaft ist es unser Interesse, dass sie sich kräftig und gedeihlich entwickeln; wir haben kein i anderes und können kein anderes haben. Das Mandat, das wir übernommen haben, entspricht vollständig der Natur der Verhältnisse, denn naturgemäß vertritt Oesterreich'Ungarn im Orient die Sache der Civili» sation und das allgemeine Interesse. Politische «lederlicht. (Kaiser Wilhelm in Wien.) Der Beschluss des Wiener Gemeinderathes, die Straßen der Stadt anlässlich der Anwesenheit des Kaisers Wilhelm zu decorieren, wird in Berlin dankbar bemerkt. Die «Vos» fische Zeitung» bespricht diese Meldung im Zusammenhang mit dem bevorstehenden Besuch des Kaisers Franz Josef in Schlesien und schreibt: «Die Kaisertage in Schlesien wie in Wien werden kund und zu wissen thun. dass nach wie vor den Paraden von Narva der Curs der alte geblieben ist.» (Die Affaire von N rnoldstein.) Der Pfarrer Einspieler hat gegen den Redacteur eines Villacher deutschlibeaalen Blattes, Herrn Foresti, wegen tendenziöser Besprechung der bekannten Arnoldsteiner Affaire die Ehrenbeleidigungsklagc überreicht. Die An» klage vertritt der Wiener Adoocat Dr. Porzer. Die traurige Affaire vun Arnoldstein wird also sowohl bei der V>rhandlulig des Falles selbst als auch bei diesem Processe, somit gewiss nach allen Seiten, eingehend beleuchtet werden. (Der Wiener Gemeinderath) hat auch mit großer Majorität den Antrag seiner Vororte-Commission zum Beschlusse erhoben, durch welchen die Einverleibung der Vororte nach Wien im Principe gebilliqt und die Regierung um, die thunlichst baldige Votlage des neuen Gemeindestatuts an den neu zu wählenden niederösterrrichischen Landtag ersucht wird. (Von der Marine.) Die «Budapester Corre. spondenz» meldet unterm Vorgestrigen aus Szelelyhid: Admiral Stermck ist heute von seiner Reise an den deutschen Küsten in Szelelyhid eingetroffen, um über seine Reise zu referieren. Admiral Sterneck wurde auch dt!m heutigen Hofdiner beigezogen. (Von der südslavischen Akademie.) Wie der «Pol. Corr.» berichtet wird. beabsichtigt die unter dem Protectorate des Bischofs Stroßmayer stehende südslavische Akademie der Wissenschaften einige der bekanntesten Schriftsteller und Publicisten verschiedener slavischer Stämme zu Mitgliedern zu ernennen, um die geistige Solidarität der slavischen Völker zum Ausdrucke zu bringen. (Aus dem galizischen Landesschul-rathe.) Die bereits wiederholt gemeldete Ernennung des Krakauer Univetsitäts-Professurs und Reichsraths-Abgeordneten Dr. Michael Bobrzynski zum Vice-Präsidenten des galizischen Landesschulrathes wird amtlich verlautbart. Der Vice-Präsident des böhmischen LandeLschulrathes wurde bereits im Juli anlässlich der Neuconstituierung dieser Körperschaft auf Grund des in den Ausgleichs'Punctationen vereinbarten Gesetzes ernannt. (Die ungarische Unabhängigkeits« Partei.) Der Abgeordnete Geza Polonyi hat infolge der Augriffe Ugrons seine Stelle als Vicepräsident der Unabhängigkeits-Partei niedergelegt. (Assentierung in Bosnien.) Zur Durch« führung der Assentierung in Bosnien und der Herce-govina wurden sechs Stellungscommissionen gebildet, die ihre Thätigkeit bereits aufgenommen haben. Mit der Aufstellung der vier neuen bosnisch-hercegooinischen Infanterie-Compagnien in Sarajevo, Banjaluka, Dolnja Tuzla und Mostar sowie 'der entsprechenden Ersatz» cadres wird am 1. October begonnen. Die neuen Compagnien werden den in den Ergänzungsbezirks-Stationen dislocierten Infanterie-Bataillonen Nr. 1 bis 4 angegliedert. (Die Verhandlungen mit Serbien.) Die serbische Regierung hat den ersten Punkt der bekannten ungarischen Forderungen bezüglich der Auf^ Hebung der die Schweine-Einfuhr aus Serbien hemmenden Verordnungen angenommen, welcher dahin gieng, dass die serbische Regierung keine Zeugnisse über die Gesundheit auszuführender Schweine auszustellen habe, ohne diese acht Tage durch Veterinärorgane über« wachen zu lassen. Bezüglich der anderen beiden Punkte wurde der Weg der Verhaudlungen betreten, welche wohl zu einem ersprießlichen Ende führen werden. Was zunächst die Forderung der ungarischen Regierung an« belangt, durch Entsendung eigener Veterinärorgane in Verbindung mit den serbischen sich die Ueberzeugung von Zeit zu Zeit verschaffen zu können, dass die von der serbischen Regierung im Einvernehmen mit der un> garischen getroffenen veterinärpolimlichen Mahnahmen und Verordnungen im vollsten Umfange durchgeführt werden, dürfte sie kaum einen befriedigenden Abschluss der Verhandlungen verhindern, nachdem eine derartige , Inspection durch gemischte Organe seit Jahren bestand und der mit Serbien bestehenden Veterinär-Convention entsprach. Schwieriger dürfte sich eine Einigung bezüglich der dritten Forderung der ungarischen R^gie« rung, der Verpflichtung Serbiens, Garantien zu bieten für die strenge Absperrung der serbischen Grenze gegen die Einfuhr rumänischer Schweine, gestalten. Bei den durch den neuen serbisch; rumänischen Handelsvertrag herbeigeführten Verhältnissen wird es der serbischen Regierung sehr schwer gelingen, eine solch strenge Grenzsperre factisch zur Durchführung zu bringen, während die ungarische Regierung im eigensten und im allqe« meinen Reichsinteresse a„f der Gewährung solcher Ga« rantien bestehen muss. (Ein Nihilisten. Process.) Im OctM steht in Petersburg vor der besonderen Session ^ Scuats uutrr Zuziehung ständiger Vertreter ein g'^! Nihilisten - Process bevor. Angeklagt ist eine zahlttw Gruppe von Nihilisten der Umsturzbestrebungen, «"' bereitung terroristischer Thaten und socialischer P^ ganda. Die Verhandlungen finden mit AusschlO °" Oeffentlichkeit statt. (Der boulangistische Scandal.) A""-lautet, der nächste französische Ministerrath werde ^ Frage erwägen, ob es angesichts der jüngsten ^ hüllungen nicht angezeigt wäre, dass sich der SkN als Staatsgerichtshof constituieren solle, um die P^ fung der royalistisch«boulangistischen Verschwörung v<" zunehmen. , (Die serbische Miliz.) Die soeben"' geschlossenen Waffenübungen der serbischen Mll'M geböte sollen ein die Kriegsoerwaltuug sehr befriedig^ des Resultat ergeben haben. Nach dem Urtheile ° höheren Militärtreise hätte sich die Organisation °° neuen Institution der Nationalmiliz als zweckmäßig währt. Dem gesammten Aufgebote der Dreißig " Vierzigjährigen in der Stärke von 25 Vatailw wurden die Waffen nach Hause mitgegeben, was die Bevölkerung einen sehr günstigen Eindruck 8 macht hat. .,,^ (Aus der Schweiz.) Das eidg^öM Bundesgericht hat den Züricher Professor SaP"^ zum außerordentlichen Untersuchungsrichter im ^ Tessin ernannt. Schneider wird vor allem die ^"^ suchuiig über die Ermordung des tessinischen Sta ralh's'Rossi und über die anderen die Revolution gleitenden Gewaltacte vorzunehmen haben. ^ „^ (Manöver in Russland.) Aus ^ wild uns telegraphiert: Gestern nahm ^,,^ Alexander Hl., gefolgt von der Kaiserin und ber '"'^ lichen Familie, die Parade über beide Manöoer-w^ ab. Nachmittags reiste die kaiserliche Famine Spala ab. «^n (Aus Metz) wird gemeldet, dass volg^ 200 französische Soldaten sich über die Grenze^ geben hatten, um Getränke und Tabak zu kanfeN' ^ Aufforderung der deutschen Gendarmen, das wieder zu verlassen, leisteten sie sofort Folge. ^ (DieTripel-Allianz.) Die «Italtt'"^ die Nachricht der ausländischen Blätter über d" ^ neuerung der Tripel-Allianz für ein PhantasiesM, da der Zeitpunkt des Ablaufes derselben noch fern sei. ^l. ( Aus Portugal.) Der König von P^g. dessen Gesundheitszustand noch vor kurzem z" ^^ nissen Anlass gab, ist wieder genesen. Die Coltes heute zusammen. .. glil' (In La Plata) ist eine Ministerial gebrochen; drei Minister gaben ihre Entlassung- ^^ Razedo gelang es nicht, in Entre N,os die Ruhe >" herzustellen. ^? Tagesneuigleiten. ., Se. Majestät der Kaiser haben. "" hel .Agramer Z.itunq. meldet, für die Restaurier" » Fllialk'rche zu Suuaji 100 st. zu spenden geruy - ^e Se. Majestät der Kaiser h^ben, ^^glt, «Linzer Zeitung» meldet, den Feuerwehren in "^„iF Nmlham. Nussdorf und Gaflenz je 80 si- s" " geruht. recht winterlich anlässt, blühen in dem nördlicher ge» lcqenen St. Veit. gegen welches die Straße sich aller« dings um vierhundert Mrter hinabsenkt, die Mandel» und Pfirsichbäume und entfaltet sich an den Feigenästen das lichte Grün der breiten Blätter. Dabei sind die beiden Orte nur neun Kilometer voneinander entfernt und keinerlei Hügel trennt sie. Es ist das eine Erscheinung, welche in der That zu den klimatologischen Melkwürdigkeiten gehört. Zugleich macht man noch andere Beobachtungen, die gleichfalls angen.hm überraschen, dennoch aber eine ^ Erscheinung als Gegenstand halien. welche keineswegs so ^ selten ist, als das erwähnte Nebeneinander von kaltem und warmem Land. Man hat mächtige Massive des Kreld in Verwunderung scheu wird, im Schatten mächtiger Eichen triefende Mühlräder uud sieht die hellen Wasser unter Rebendächern rinnen. In solcher Landschaft liegt St. Veit mit seinem ""en Manrrwerl. ^inen Wemgikten, seinen Bächen in »^ ^'"" K"chri°s - em wunderliches Bild. N°,m nw-7 nnn ""^!?'" Oedände. die auf e.ne Vcr. n? n StMe .°" Bewegung ^ ^«ehr hmdeuten. ma)! ^n SUlie der verlassenen Strahe. die geräusch! vollen Nachläufe nicht zu den Steilwänden des Berges, auf welchem gar kein Wasser zu sehen ist, und d^r Hain des Todes nicht zu der Fülle von Leben stlmmen wollen, welche ihn mit gegenwärtigem Grün einschließt. Denken wir uns alle diese Erscheinungen noch gesteigert, so haben wir das Bild des von seiner alten Burg überragten Wippach. Die Häuser sind noch viel stattlicher, die Al,sturze des Gebirges näher und wirtullgsvoUer, die Edelkastanien noch üppiger, die aus den Felsen vorsprudelnom Bäche wasserreicher. Es gehört schon viel dazu. dass man sich versucht fühlt, eiuen Bierkeller zu besingen. Hiei aber ist einer, der die Lust dazu wachruft, freilich auch ein solcher, wie man in unserem Wcltlheile leinen zweiten findt. Die Felswand, an welche diese Gaststätte, welche man nur mit Hilfe einer Brücke erreichen kann. sich anschmiegt, entlässt hier ohne sichtbare Öffnung einen breiten Strom. Mit ihm unk von ihm haucht Kühlung aus, die von den gewaltigen Bäumen, welche in diesem Wasserhauch grdeihen, und dem Schatten des Fels« absturzes gefördert wird — ein seltsamer Ort der Erfrischung, das wahre Vorbild einer kühlen Raststätte, welche eine solche wäre auch ohne dm Inhalt der Fässer, die iu den EinHöhlungen der Felswand am Strome geborgen sind. Derstoßen und verlassen- Roman von «Vmile «ichebourg. (102. Fortsetzung) .^ ggF «Ich weiß selbst das nicht einmal. D" ^ he'" oder wenigstens der Manu. welcher ml'tA^Gler"' Vater sein konnte, ist in einem Kampfe "'^3^«,"^« zu denen er selbst gehörte, von einem andern ^M" gelobtet worden. Jene Le»te machen sich ja ^,.„!> ^ daraus, einander nach dem Leben zu tracy ^ »iH Das junge Mädchen stieß einen Sch"l,, lev die leuchtenden Augen Frau Lionnets belun hafte Befriedigung. « fort. ^ «Wir haben niemals gemusst,. M '" '^esey' jener Mann hieß, der für deinen ^?7 hes ^ > wurde. Elmde gleich ihm verbergen stcy Hhatt'' und verüben nur in der Nacht ihre dunm ^,,sM sie haben keinen Namen, denn sie wecM'^ zgehb" nach Belieben, um den wachsamen Augen zu entgehen.. ^K N"" «Aber meine Mutter, meine Mutter, Sie von ihr?» . ashentell^, «Deine Mutter war vermuthlich e,ne " ^e v was weih ich es? Du magst stolz s"« "' ^s kunft!. ^ , l,„lte sielte Das Haupt des junge« Mädchens !" ^o bei diesen herzlos höhnischen Worten; > unwillkürlich zusammen. I Lllibachtt Fettung Nr. 212. 1757 16. September 1890. y,^ (Zur Frage derSllharabahn.) In ^uris beschäftigt man sich fortdauernd viel mit der ^ahllrabahn. Technische Sachverständige weisen die Anwürfe zurück, welche sich auf die 'Feindseligkeiten A Wüstenstämme gründeten. Vielleicht mit Recht, "-as Mr unbeantwortet geblieben ist und vermuthlich AH bleiben wird, ist die zweifelnde Frage, ob die ^M sich auch rentieren werde. Hierin sieht man ein ^'t ernsthafteres Hindernis des Baues, als in der 6»rcht vor den Tuaregs oder vor möglichem Mangel °n Wasser und dergleichen mehr. In Timbuktu ist für ^n Handel nicht viel zu holen, und der obere Senegal, °km man sich mit einer «Flügelbahn» nähern würde, M ebenfalls noch lange nicht genug zu bieten, um ewr Nichnanlage. wie die Saharabahn, wirtschaftlich ^rechtfertigt erscheinen zu lassen. Politische Gründe «>Mn eher dafür sprechen; auch sie drängen sich aber M gebieterisch auf. da die Franzosen nach dem Ab« ^ye des Abkommens mit England in dem westlichen udan und den angrenzenden Gebieten von leiner ^ette ernstlich in ihrem Vrsitze bedroht werden. ^ (Gemsen im Opiumrausch.) Ein Unter» "Mmer Jäger wusste sich auf folgende verwerfliche v «.^ geschlossener Jagdzeit eine ausgiebige Menge °°n Gemsknst.isch zu verschaffe. Er hatte in den Bergen L»!!'" ^"^ Gemsen an bestimmten Stellen Salz zum «en hingestreut, wie dies viele Jäger vor Aufgang der >,. Nd zu lhun pflegen, um die Thiere an einen be-' mmten Strich zu gewöhnen. Als er nun bemerkte, dass Nll!<5 ^" "^attch an jener Stelle von dem Salze au« c!"' .""!chte er unter da« Salz Opium, das er sich 2 Italien zu verschaffen gemusst hatte. Was er damit 'erzielen hoffte, traf auch wirtlich ein Am folgenden .Ue lagen acht Stück der schönsten Gemsen, von dem u nojw,en Opium berauscht, am Boden. Nun machte sich ^ frevler über die Thiere her und schlachtete sie mit stick!" ^?^ °b' wie man Kälber im Schlachthause ab» ben cm H b'e Behörden lamen dahinter und straften '" "ann mit 160 Francs. lun "7 (Obligatorische Passagier-Versiche-stnd ?' ^ St. Petersburg berichtet man: Jedermann lo >" °uf deu hiesigen Bahnhöfe» vorhandenen Pavil-zl, l, 2ebensversicherungs-Agcnturen bekannt. Dieselben de« ss'"^'"> war bis jcht Sache freiwilliger Entschließung Nu„ '"zelnen; die «Peterburgslija Vjedomosti» erfahren "ttn ^ "'^ Genehmigung des Ministeriums des In-^>ttd<>^" ^^ ^ Finanzen an einem Project« gearbeitet oder k °"°H leder Passagier, fei es auf der Eisenbahn ders^ Dampfboote, verpflichtet sei, sein Leben zu He ^(Welche Nationen sind glücklich?) lchlvllr °"ä" ^ Somalilandes. denn sie sehen alles Hslänö ""^ ^""k" ^"^r niemals enttäuscht werben; die die »« ' ""l ihnen das Moos niemals ausgehen kann; bhinel ^'^2"' ^"" ihnen ist cannibalisch wohl; die leine N c. ^"" ^ ^'"^ '" sich selbst verliebt und haben der ^benbuhler; die Griechen, denn sie brauchen in Leute > ^'"^ griechischen Vocabeln zu lernen; die ^lelend" ^""^» ^enn sie gewinnen ihren Unterhalt hlln^ ^"isausschreibung für weibliche ^«n, ^f ^'len.) Die «Wiener Mode» annonciert in ^ser l ^^' "^ welchem eben der dritte Jahrgang ^ Eck! l ^""bmt gewordenen Zeitschrist schließt, dass le„ <^us^ermin der Einsendungen zum Preisausschrei->st. P- '^lener Mode> auf den 3. December festgesetzt ^^ssentliche Ausstellung der eingefchickten Objecte s°^n f '^ "^e. was ich weiß und was ich dir '^ll ^3"'' luhr ihre Feindin voller Rachsucht fort. dir erw .^"^"'' ""^ ^°" ""H deiner Abkunft von ^vtdp? ? ^""te; h„ hjst h^ würdige Tochter derer "«'denen du das Leben zu danken hast.» ^'N!am richtete Oenevieve sich empor, stieren?^"'am. "^che mir das Leben gegeben, exi-""cle '? !"^^'' sprach sie mit tief traurigem Au«. Eltkt^ ,, ?, "^e allein auf der Welt. Da ,ch meine lvaz s^ ^ gekannt, nicht weiß. wer sie waren und "icht Ebr? ' ^'^ '^ "liier dem Bewusstsein, ihnen ^'d'guna ^"se" ^l können durch eine warme Ver« ^ Mick H"^°^ """" grausam, aber ich wun. ^ nur w?H,?"uber; 'ch will glauben, dass Sie ?^tn wisfs ^ c "' ""2 Sie wussten, und wenn meine °?n. biu i^i '° ^Niesen, wie Sie mir dieselben schil. ^'e mir in ^'^ Modelt unglücklich. Trotzdem gestatten Altern wiss.,. "^"' dass allts. was Sie über meine 3!'""ne in «^ ?'eUeicht uicht die Wahrheit ist. Eine , '"er aeli^"? ^""ern flüstert mir zu. dass meine ^' aber ck> ^°beu und unglücklich gewesen sein Pflicht. jh/Z''cht war sie nie. und mir obliegt die ^y Andenken zu ehren!. ?""t hast n,m? "«er Person willen, die du nie getrau «^"bu "ich als Lügnerin hinstellen?- 'Daz hab °^' ^ ^ ^M^ " Vater ciu Schmugg- F du der w ^- ""' Abenteurerin gewesen ist und "' ^un W^'ge SprMiug dieses sauberen Paares " °" llber deine Eltern wohl unterrichtet findet in den Redactionssälen der «Wiener Mode» vom 6. bis 9. December statt. Das Resultat der Eoncurrenz, bei welcher acht Geldpreise und 100 Medaillen zur Ver-theilung gelangen, wird am 15. Jänner 1691 bekannt« gegeben. Die «Wiener Mode» beginnt am I.October ihren vierten Jahrgang. — (Die größte Uhr der Welt) wird gegenwärtig im Thurme des Rathhauses zu Philadelphia aufgestellt. Das Zifferblatt misst 10 Meter im Durch, messer, wird während der Nacht elektrisch beleuchtet und befindet sich in einer Höhe, die es für alle Punkte der Stadt sichtbar macht. Per Minutenzeiger ist 4. der Stundenzeiger 2'/, Meter lang. Die Glocke für das Schlagwerk wiegt 50000 Pfund. Die Riesenuhr wird täglich vermittels einer im Thurme untergebrachten Dampfmafchine aufgezogen. — (Einen fonderbaren Selbstmord) verübte vor einigen Tagen ein Gefangener Namens William Judge im Holloway - Gefängnis in London. Er befand sich in Untersuchungshaft, weil er versucht hatte, durch Herabspringen von der London«Vrücke in die Themse sich das Leben zu nehmen. Nun hat er sich in einer gelle in dem Wasser seines Waschbecken« ertränkt. Er legte sein Gesicht in das Wasser, bis er erstickte. — (Spende der StadtWien.) Der Bürger» meister der Stadt Wien hat dem Ministerpräsidenten die vom Gemeinderathe bestimmte Spende von 20.000 st. für die durch die jüngsten Ueberschwemmungen Betroffenen übergeben, welche ihrer Bestimmung sofort zugeführt wurde. — (Gegen die Cholera) gibt es ein Mittel. Wenigstens hat die russische Regierung vor einiger Zeit eine größere Aerzte'Commission nach den von der Cholera ergriffenen Gegenden Kleinasiens alxommanbiert, um an Ort und Stelle Praktische Versuche mit einer in der Äotanit unter dem Namen I'onlla 8umdul bekannten Pflanze anzustellen, welcher die Turkmenen eine specifische Wirkung gegen die Cholera zuschreiben. — (Ein Wunder-Nrunnen) Aus Neutra schreibt man: In Rajcsan im Neutraer Eomitate wurde ein «Wunder»Vrunnen» entdeckt, zu welchem das Voll in Scharen wallfahrtet, um bort seine Andacht zu verrichten und zu opfern. Das Charakteristische an der Sache ist, dass es diesmal ein armer Jude des Ortes ist, welcher die Wundermär erfand, dass ihm die heilige Maria beim Brunnen erschienen sei. — (Neu entdeckte Aster o, den.) In der Nacht zum 10. b. M. wurden auf der Sternwarte in Nizza zwei neue Asteroiden entdeckt, wodurch die Zahl dieser Himmelskörper auf 298 gestiegen ist. Der Entdecker Charlois feiert damit seine fünfzehnte Entdeckung, welche überdies in diefem Jahre seine achte ist. — (Nieder eine elektrische Hinrichtung.) Ein wegen Mordes zum Tode verurtheiller Ia> panese wird demnächst in Newyork mittels Elektricität hingerichtet, nachdem dem Antrage des Staatsanwaltes, den Hinrichtungsact zu ändern, vom Richter nicht statt« gegeben worden. — (Naturgeschichtliches.) Lehrer: Kannst du mir sagen, Fritz, wo der Adler zu horsten pflegt? — Fritz: Auf Felsen, auf hohen Bäumen und ... — Lehrer: Nun, und? — Fritz: In Knopflöchern. und weißt, was ich von dir denke. Wenn du nur eine Spur von Herz oder Stolz besitzest, so erübrigt dir nichts anderes, als fortzugehen in weite Ferne, damit man nie mehr von dir reden höre!» Oenevieoe hielt fest den Blick der Wuthrasen» den aus. «Sie weisen mich aus dem Hause?» «Ja, das thue ich!» schrie jene auf. «Es ist gut. Ich will Ihnen nicht verbergen, das« ich schon den Entschluss gefafst hatte, dieses Haus zu verlassen, in welchem ich so viel Herbes erdulden musste!» «Nun. so gehe doch. lass uns zu Ende kommen!» rief Fran Lionnet. «deine Gegenwart ist mir längst verhasst, ich kann dich nicht mehr sehen — fort mit dir!» Mit diefen Worten verließ die schreckliche Frau das Gemach, indem sie noch einen letzten vernichtenden Vlick auf das Mädchen warf. welches so lange Zeit hindurch als ihre Tochter gegolten hatte — vor den Augen der Wrlt... XXI. Oenevieve stieß einen dumpfen Schrei aus; dann faul sie schwer mit weit geöffneten Augen und starrem Vlick auf einen Stuhl nieder. Ihr Kopf glühte, em nervöfes Zittern gieng durch ihren ganzen Körper. Jetzt, da — wie nach wildem Sturme in der Natur — endlich lautlose Stille um sie herrschte, glaubte sie, der Spielball einer qualvollen Hallucination zu jem. Nach und nach aber ward es ihr klar. daft alles Singvogel für die Chinesen. Die Chinesen legen große« Interesse für die Thier-und Pflanzenzucht, namentlich für Arten, die ihnen neu sind, an den Tag und verstehen die Kunft in hohem Maße, Thiere, wie z. A. Bären, Affen, Mäuse u. dgl., abzurichten, deren Fertigkeiten von der Volksmenge in den Straßen der größeren Städte auch täglich bewundert werden können. Irgend eine Naturgabe ober Geschicklichkeit, die ein Thier besitzt, nennen sie «z>su-8ebiti»; spreizt z. V. ein Pfau seinen Schwanz aus, um seine wunderschönen Federn zu zeigen, so ist dies «pou-neiiiu». Und so verhält es sich mit dem lieblichen Gesänge des Eanarienvogels, der vor etwa 40 Jahren nach China eing führt wurde und dessen «Macht des Gesanges» ebenfalls mit bemfelben Ausdrucke bezeichnet wird. Vor etwa 30 Jahren hätte man in diesem Lande wohl 25 st. und vielleicht mehr für ein Paar Canarienvögel (Männchen und Weibchen) zahlen müssen; dieser Vogel kommt aber ausgezeichnet in China fort und hat sich seit jener Ieit ungemein vermehrt, so dass man heutzutage ein Pärchen für 1 st. 50 lr. bis 2 st. laufen kann. Die Zucht dieser Vögel wird gegenwärtig in allen größeren Städten Nord» und Südchina's betrieben; auch haben die Chinesen sie sehr lieb, wie ja auch ihre Lerchen und andere Singvögel. Wir Europäer suchen gewöhnlich, wenn wir einen Spaziergang machen wollen, einen alten Bekannten auf, mit dem wir uns über Literatur, Politik oder Handel unterhalten; der Sohn des «himmlischen» Reiches nimmt, wenn er spazieren geht — was aller» dings nicht allzu häufig passiert — seinen Vogel im Käfig mit sich; er hängt das Bauer unter einem Baum oder sonstwo im Freien auf, wo die Schönheit der Natur den kleinen Gefangenen zum Singen aufmuntert und dieser so dazu beiträgt, das Herz seines Herrn zu erhei» tern, der von dem Gesänge des Vogels mehr hält, als von der Unterhaltung mit einem Freunde. Erheiternd und klangreich, wie auch die Noten des Canarienvogels sein mögen, so können sie doch wohl kaum mit denen der mongolischen Lerche verglichen werden, welche eine Art Spottdrossel ist und die, wie die Chinesen behaupten, dreizehn verschiedene Laute nachahmen kann. Diese Vögel haben ein scheckiges, graues Gefieder, und sie ahmen die Stimmen der Elster, der Krähe, des Sperlings, des Spechts, be« Federviehs, der Katze u. dgl. nach, die des letztgenannten Thieres namentlich ganz vorzüglich. Eine besonders gute mongolische Lerche ist in Shanghai 20 bis 35 fl. wert. Diese chinesische Spottdrossel hat zu Gefährten dortzulande die Nachtigall, Drossel, Amsel und den Dom» Pfaffen. Die Lerche lehrt man, ihren Schwanz wie einen Fächer zu gebrauchen und die Flügel, während sie singt, auf« und niederzuschlagen. Local- und Provinzial-Nachrichten. — (Der Beginn des Schuljahres.) Heute beginnt officiell das Schuljahr, nachdem gestern schon in den meisten Schulen die Einschreibungen ihren Anfang genommen. Was dies für Laibach bedeutet, geht schon daraus hervor, das« die hiesigen Unterrichtsanstalten von nahezu 6000 Schülern und Schülerinnen der verschiedensten Kategorien besucht werden. Eine solche Massenbewegung, wie sie durch den Beginn der Einschreibungen hervorgerufen wird, drückt der Physiognomie einer Stadt, auch wenn sie größer ist als Laibach, den Stempel auf. schreckliche Wirklichkeit sei. und sie entsann sich mit peinvoller Klarheit jeder geringfügigen Einzrlnheit. Ja, der Entschluss stand fest in ihr, sie wollte und musste fort um jeden Preis. Was aber sollte aus ihr werden? Sie stellte sich gar nicht diese Frage, denn es war ihr nichts daran gelegen; besaß sie keine Familie, leinen Namen, so war sie überhaupt nichts mehr. so hatte sie nichts mehr vom Leben zu erwarten. Ach, das Leben — wie wenig war ihr jetzt noch an demselben gelegen! In wenigen Augenblicken war alles um sie her ver» sunken, waren alle ihre Zukunftsträume in ein Nicht« zerstoben! Ja, sie musste fort; sie konnte nicht länger in dem Hause verweilen, in welchem man ihr alles zum Vorwürfe machte, fogar das Brot, das sie aß. Sie wollte nicht schweigend die Beleidigungen jener Frau über sich ergehen lassen, die doch uicht ihre Mutter war und sich von einem ungerechtfertigten Hass allein leiten ließ. Sie wollte fort, weit fort; wohi,., das blieb sich gleich, mir nach irgend einem Orte. wo man sie nicht finden konnte; sie würde verschwinden, und man sollte nie mehr von ihr reden hören. Sie war dazu verdammt, unglücklich zu sein ihr Leben-lang. Mochte denn das Unglück über sie hereinbrechen; sie war machtlos dem Verhängnis gegenüber. Wie musste ihre arme Mutter gelitten haben, dass sie den Tod als Erlöser gesucht hatte! War es das Erbtheil der todten Eltern, dieser abgrundlose Schmerz, der jetzt über sie hereingebrochen war? Sie dachte an Henri, und ihr herz zog sich krampshajt zusammen; zum erstenmale brach sie in Thränen au3. (Fortsetzung solgt.) Laibacher Zeitung Nr. 212. 1758 16 September 1890. Hiezu lommt noch, dass von der angegebenen Zahl ein nicht unbeträchtlicher Theil sich vom Lande rekrutiert und dass die Schüler nicht allein, sondern in Begleitung zur Einschreibung eintreffen. Es herrschte denn auch gestern bereits in Laibach ein außergewöhnlich reges Treiben. Der Andrang zu den Schulen ist ein großer, und na« mentlich in die erste Classe der Mittelschulen meldet sich eine außerordentlich große Anzahl von Schülern. — («Kärnten und Krain») Die gestern erschienene 116. Lieferung des Monumentalwerles: «Die öfterreichisch'ungarische Monarchie in Wort und Vild», das 10. Heft des Vandes «Kärnten und Krain». enthält vorwiegend die Schilderung des Karstgebietes vom Re-gierlmgsrath Franz Krau«. Die bedeutendste der so» genannten Wasserhöhlen des Karst ist die Kleinhäusler-Grotte bei Planina, ein Dom, den die Natur erbaute, während die «Pivla Iama» oder Poilhöhle den Eingang in die Unterwelt der Alten zu charakterisieren scheint. Die Perle der Tropfsteingrotten, jene von Adelsberg, wirb urkundlich schon im Jahre 1213 erwähnt. Vom Jahre 1508 an ist ihr Vesuch in stetem Wachsen begriffen, gu den Tropfsteingrotten gehört ferner auch die Magdalenen» Grotte oder «Crna Jama», in der zuerst der blinde Grottenolm entdeckt wurde. An Eishöhlen weist der Krainer Karst gleichfalls einen großen Reichthum auf; die sehenswerteste ist die Friedrichsteiner Eishöhle, die mit einer tiefen Einsenlung beginnt, über welcher, bedingt durch die aus der Grotte aufsteigenden Wasserdämpfe, bei günstigem Sonnenstande ein farbensatter Regenbogen schwebt. Eine jedem Fremden sofort auffallende Erscheinung an der Oberfläche des Karst sind die Vertiefungen, bei denen die Steilränder ver» schwunden sind und in welchen durch Einschwemmung sich so viel Erdreich gesammelt hat, dass ein fleißiger Land» mann oder Bahnwächter ein Stück Kächengarten daraus machen konnte. Auf diesen Artikel folgt die Schilderung des Landes Krain in der vorgeschichtlichen Zeit; sie ist das Product eines früh gestorbenen heimischen Gelehrten, des Custos des Landesmuseums Karl Deschmann. Die ältesten in Krain nachweisbaren Ansiedlungen, so erzählt Peschmann, waren die Pfahlbauniederlassungen im jetzigen Laibacher Moor, die wohl über zwei Jahrtausende vor unserer Zeitrechnung zurückreichen. Damals füllte ein großer Vinnensee das ausgedehnte Moorbecken, der später in das benachbarte Savebecken abfloss und eine mächtige Torfschichte hinterließ. Unter dieser gleichsam schützenden Decke sind der Nachwelt die verschiedenartigsten Abfälle einer vergangenen Culturepoche erhalten geblieben, aus denen wir uns das menschliche Leben jener Tage vielfach reconstruieren können: Hauswirtschaft und Viehzucht, Jagd und Fischerei, Kriegshandwerk und Handel, Haus« und Kunstindustri?. Die zahlreichen Abbildungen zu diesem neuesten Heste hat theils Hugo Charlemont, theils Alfred Zoff ausgeführt. — (Archäologische Funde) Aus Rudolfs, wert meldet man uns: Bei der Straßenumlegung über den Capitelberg nächst Rudolfswert ist man gelegentlich der Aufgrabung des Terrains hinter dem städtischen Fried« Hofe aus interessante Alterthümer gestoßen, welche für die Geschichte dieser Stadt jedenfalls von Bedeutung sein dürften. Es wurde eine römische Begräbnisstätte auf» gedeckt, welche sich von der neuen Straße gegen die sanft ansteigende Lehne des Capitelberges ausdehnt. Die ein» zelnen Gräber sind nahe aneinander gelegen, ohne be» stimmte Reihenfolge oder Richtung, und sind umgrenzt von unbehauenen, aufrecht gestellten Steinplatten, theils auch von Mauern, welche sodann mit einem plattenfürmigen Steine zugedeckt sind. Nur bei einem der bisher aufgedeckten Gräber find die Umfassungswände aus den bekannten römischen Falzziegeln. Nach Abhebung der Deckplatte findet man die Gräber angefüllt «it angeschwemmter Erde und gelangt bei vorsichtiger Entfernung derselben auf Urnen, meist in Krugform aus rothgebranntem oder schwarz« grauem Thon. Nebst diesen wurden Gefäße verschiedener Form, Schalen, Ampeln, Glasurnen, auch Vronzenadeln u. a. zutage gefördert. Auf telegraphische Benachrichtigung erschien der Museal-Assistent Herr Schulz an Ort und Stelle und übernahm persönlich die Leitung der Aus» grabungen, nachdem von Seite der Bauleitung die Straßen« arbeit an dieser Stelle sofort eingestellt und von der politischen Behörde die nöthigen Maßregeln getroffen wurden. — (Lehrerconferenz in Tfchernembl.) Wie man uns aus Tschernembl berichtet, fand am U.d.M. dortselbst die Bezirls-Lehrerconferenz statt. An derselben betheiligten sich fast alle Lehrer und Lehrerinnen des SchulbezirteS. Ein Lehrer war wegen Krankheit auS' geblieben. Der Conferenz fowie auch der uachgefolgten geselligen Zusammenkunft der Lehrer wohnte auch der Leiter der hiesigen k. l. Vezirlshauptmannfchaft, Herr Dr. Hinterlechner, bei. Den Gefühlen der Loyalität würd« durch wiederholtes Absingen der Vollshymne Aus» druck gegeben. Bei dcr nachmittags stattgehabten gesel-Ugen Zusammenkunst spielte die städtische uniformierte Kapelle pawoMche Weisen. Zum Beginne und zum w«lÄ! "^?" "' Vollshymne gespielt, welche die An- Kau^/'^"""^ He" Mathias Kump. t. und l h°uptm°nn nn I,, Inw"tor«.Regwento. hat sich mii Fräulein Marianne Souvan, Tochter des hiesigen Großhändlers Fr. X. Souvan, vermählt. — In Bischof« lack fand gestern die Trauung des hiesigen Advocaturs« Concipienten Herrn Dr. Karl Triller mit Fräulein Bertha Gerbec statt. — (Zur Unterlrainer Bahnfrage.) Der Oberinspector der l. k. Staatsbah»en Herr G. Storch bereiste in der letzten Zeit Unterkrain, um über den Ver« lehr der projectierten Unterlrainer Bahn Studien anzustellen. — (Neuer Vertheidiger.) Herr Doctor M. Hudnil, Advocatursconcipient in Laibach, hat beim l. l. Oberlandesgerichte in Graz die Advocatenprüfung mit fehr gutem Erfolge abgelegt und wurde in die Vertheidigerliste für den Oberlandesgerichtssprengel Steier« mark, Kärnten und Krain eingetragen. — (Unglücksfall.) In der Schneidergasse Nr. 3 siel vorgestern Frau Maria Ravnikar in den eben in Reparatur befindlichen Abort und erlitt eine schwere Ver« letzung. — (Studenten ftiftun gen in Kr a in.)Unser Land zählt erfreulicherweise zu denjenigen, welche schon aus früherer Zeit mit Stipendien und Stiftungen verhältnismäßig reich gesegnet sind; aber auch in der Gegenwart fehlt es nicht an edlen Spendern, die zu diesem löblichen Zwecke namhafte Summen widmen. Im Jahre 1889 wurden in Krain neuerlich 4 Stiftnngen mit 8 Stipendien gemacht, die ein Stammvermögen von 17,436 st. und einen Stipendienbetrag von 734 fl. repräsentieren. Von den erwähnten Stiftungen und Stipendien sind 2, beziehungsweise 6, mit Beschränkung auf die Zuständigkeit in einer bestimmten Pfarre, Gemeinde u. s. w. gestiftet. — (V es ihwechsel.) Das neben dem Gasthause «Zur Vereinigung» in Schischka befindliche. Herrn I. Gricar gehörige Haus wurde vom hiesigen Mehlbandl.fr Herrn Zor man um den Betrag von 5880 st. käuflich erworben. — («Laibacher Schulzeitung.») Die gestern zur Ausgabe gelangte Nummer der «Laibacher Schlllzeitung» bringt u. a. einen Bericht über das Unter» richtswesen auf der Landesausstellung zu Graz von Professor Wilhelm H a l l a d a und den beherzigenswerten Aussatz «Uns« Hauslehrerunlvesen». — (Von der Grazer technischen Hochschule.) Aus Graz wird uns berichtet: An der hiesigen technischen Hochschule wird mit dem nächsten Wintersemester die Bauschule, die bisher hier nicht bestanden, eröffnet. Die technische Hochschule ist damit vollständig. — (Todesfall.) In Seebach ist gestern der kärntische Landtags-Abgeordnete Johann Seebacher, Bürgermeister von Victring und Inhaber des goldenen Verdienstkreuzes, gestorben. Neueste Post. Original«Telegramme der «Uaibacher Ztg.» Wien, 15. September. Wie ans Lissabon telegraphiert wird, hat Ihre Majestät die Kaisenn den kurzen Aufenthalt in der genannten Stadt benutzt, um im strengsten Incognito der Königin - Witwe Maria Pia sowie der Königin Amelie Besuche abzustatten und einen Ausflug nach Einlra zu unternehmen. Heute hat Ihre Majestät die portugiesische Hauptstadt mit der Jacht «Chazalii» verlassen, welch letztere den Curs nach G>« braltar nahm. — Der Minister des Aeußern. Graf Kälnoly. begibt sich morgen abends nach Oderberg, wo sich derselbe Sr. Majestät dem Kaiser auf der Re,se nach Breslau anschließt. Budapest, 15. September. Bei den Manövern in Südnngarn fand heute das erstemal die Anwendung des rauchlosen Pulvers statt. 77 Bataillone. 36 Escadronen und 128 Geschütze standen über vier Stünden in lebhaftem Feuer ohne bemerlliche Rauchentwicklung. Das heutige Manöver that dar, dass die ganze Ge< fechtsführnng einschneidenden Modifikationen entgegengeht. Das Schwergewicht der Nmerung liegt darin, das» es die längste Zeit nicht verlässlich feststellbar ist. aus welcher Richtung geschossen wird, wie stark der feuernde Feind, ob es Infanterie oder Artillerie sei. Der heulige Manöoertag endigte nach einem hartnäckigen Kampfe um den großm Wald bei Szekelyhidi mit dem Rückzng des Südcorps und Frontveränderung desselben statt nach Norden g?gen Westen. Alle Truppen zeigten außerordentliche Marschleistungen nnd prächtige Hal« tnng. Der Kaiser drückte wiederholt seine Zufriedenheit aus. Die Erzherzoge, zahlreiche fremdländische Osficiere und eine große Volksmenge wohnten den Manövern bei. Abends findet ein Hofdiner und Eercle in Szete-lyhidi. morgen das Schlussmanöoer statt. Morgen abmds erfolgt die Abreife des Kaifers nach Deutschland, Fiume, 15. September. Die mit Fassdauben be» frachtete ungarische Segelbarke «Reno» ist auf dem Wege nach C^tte in der Mündnng des Qnarnero bei der Insel Unie anf eine Sandbank gerathen. Zur Flottmachung derselben wurden der Staatödampser «Bator» und der österreichische Dampfer «Albert» dahin entsendet. Tiisscldorf, 15. September. Der gestern von Köln abfahrende Hamburger Schnellzug entgleiste bei der Einfahrt in den hiesigen Bahnhof infolge falsch«^ Weichenstellung. Zwei Postbeamte sind schwer, M« Bahnbedienstete leicht verletzt. , , No.n, 15. September. Der Finanzminister Hai heute demissioniert und verabschiedete sich von dw höheren Beamten des Finanzministerinms. Es wird der EntschlnsS des Königs erwartet. Angekommene Fremde. Am 13, September. ! Hotel Stadt Wien. Freiherr Fnnkel, Bankbeamter; Iosf^/ ! s. Tochter, Vurcsch, Lafih. Deutsch, Schmiedt und tt"P"'' , Director, Wien. — Rasoll, Hazzicomta. Vullo. Modic «"" ! Tosloci, Trieft. — Hofner Apotheker Vrü„n. — Pirc. v>m lehrer, Laibach. — Oblal, Laas. — Weift, Weihn'sels.' . v, Marinlov'c und Kroschl, Kaufmann, Graz. — RotmM' Kaufmann, Neutitschein. — Dr. Pretnar, Adclsbcra, ^,^?.«. s. Sohn und Hermine Spitz. St. V'^' Proschor; Hirsch s. Sohn und Loser s. Familie. Tr'w-Laudc. Kfm„ Prag. — Nürdlina/r, Stuttgart. — Puew "' Tulio. Tricessino. — Fi'cher. Budapest. - Kusselwartcr u^ Sllllal, Gerichts-Adjunct. Kuttenberg. — Viciö. Adelsbelg. Hciman. Vologna. — Ritli s. Tochter, Vern. — P'.'^'l,,, Sohn, Klaqrnsurt. — Baibo, Kroisenbach. — Redens",,^^. — Dan. Vrabce. — Domladis s. Familie, III. - Feist"»' Com'n, Goldbach. . ^. Gasthof Kaiser von Oesterreich. Bittsen. Reisender, W'en- ^ ! Burgrnab. Mostar. — Kocijancic s. Familie, WeitenstelN> Drdt'lal. Saucrbrunn. — Fon, Gymnasinl'Lehrer. . ^ Hotel Vairischer Hos. Schnull, Kaufmann, s. Frau; Kön'g " Lmthk'n. Wien. — Schmrmd. Klagenfurt, — Czerrorny, ^ werbc-Inspector. Brunn. — Scleniba, Kaufmann, ^ ..^ch Battisd't nnd Iansekovic, Leoben. — Johann und 5^'" s, Guggi. Iudenburg. — Sandor s. Familie. Budapest, — «""" Graz. Am 14. September. ^ Hotel Stadt Wien. Troger. Villach. - Ferenciö, s. S^ Budapest — Familie Ritter v. Rcha. Private, Castele^' h, Buresch. Deitsch und Niedzialsli, Wien.— Rassol. " ^ bcamtrr. Trieft. — Cicin, Ingenieur. Villach. — ^ naats-Iony. f. l. Hosrath. Gijrz. -Dr. Leitmaier. l. l. Ober" ^. anwalt. und Kunz, Kaufm., Graz. — Seuneini, ^"!' "' Dr. Belli. Frankfurt, — Maßi, Kausm.. Klagenfurt -^ .^ zinger. Privatier, und Komljanc. Professor. Gottschee. -" ^" Kauim., Wien. ^A Hotel Wcfant. Danzer und Goldhamer, Wien. — Ielknc. ^ ^ — von Albori und Kopuleh. Trieft. — K^elj. iM^'H — Wutscher. St. Barthlmä. — Rein. Milnchen, -^ ^«< Abbazia. - Susnil. Bischoflack. - Valla, I"^Fl. Gattin s. Sohn, Rudolfswert. — Trappen. Asslinss. "" ^, -^ Kfm,. Ferlach. — Isler, Schweiz. — Stiglich, Lovra"«' Pollal. Kfm.. Ncumarltl. ,. ^ Hotel Gllierischer Hof. Lunger sammt Cousine, T"A'M> Samide, Pferdehändler, Altlass. — Lrotti und -p"^c, Mantua. — Moinil. P'slur. Herbst. Kren. Petsche u»o ^ Gottschee, — Matos. Thicrarzt. Spalato. — SclMv ^a-Mihellis. Besitzer, Trieft. — Pravisam. Mine. ^ " lim. Cnrmons. — Perz. Movswald. — Godec, Lan^c- ft, Hotel Siidlmhnhof. Dr. Genuin, l. l. Professor, und lN'"^". Trieft. — Zjak und Vodicla s, Frau. Graz. - v. "^. ^ l. u. l. Rittmeister a. D., und Dr. Kimerle. ProfcssorH^.,, Schäfman. Stobendorf. — VranrZiö, Weinhändler. H — Perne, Sturija. — Chlau. Inssenicurs-Gattin^M^<-< Holkswirtschastliches. .,, Rudolfswert, 15 September. Die Durchschnitt^P"^' sich auf dem heutia.cn Markte wie folgt: Wri^en per Hektoliter 6 18! Butter pr. Kilo - ' ' ^ A Korn > 4 39 Eier, 1 Stück - - ^ ° Gerste » 4 22 Milch pr. Liter . ' ^ A Hafer . 2 44 Rindfleisch pr. Klw - ^ b^ halbrnch» . 4 «8! Kalbfleisch ' ' ^ A Heiden . 4 22! Schweinefleisch ' ' ^- A Hirse » 4 88 Schöpsenfleisch ' ' ^ ^ Kukuruz . 4 88 Hähndel pr. Stück. - ^ 8" Erdäpfel pr. Meter-Ctr. 2 29 Lauben ' ' ' ^ Fisolen per Hektoliter 5 52 Heu pr. M.«Ctr. . > ^. b" Erbsen » 5 52 Stroh 100 » -,,', Linsen . 5 52 Holz. hartes, pr. E"v'i ^ ^ Flachs » 7 80 Meter . - - '.,', lleinsan.en » 9 76 Holz. weiches,pr.kutm ^. -^ Rindsschmalz pr. Kilo — 80 Meter . - - ' / l8 Schweineschmalz . — 76 Wein, roth. pr. ve"'' i? Speck, frisch, » — 60 Wein, weißer ' Tprck. geräuchert, » — 70 HietcorüloMche ------------------------^—^--------------------------"^ F,o? ^ ?Ä7M^40^ ^'^ wMM^^?5^ 0'^ 15. ^ . N. 738 3 ! 1« 0 O. mäßig y°" 9 . Ab. 738 4 13 tt O.zieml. stark "" h^W, '^ Morgennebel. vormittags'heiter, nachmittag ^^^tcl freundlich, abends heiler, windig. — Das ^"" ^ Temperatur 11 7, um 2 2 unter dem Nortnale^^-----^^ Verantwortlicher Redacteur: I. NagU^^^-< PWs- Meil'age. ""HW,,«. li^Z Der heutigen Nummer der .Laibachcr ^"^ei""'^..,^ Prospect üb.r da« soeben in neuer Auflage ,"' > ^ beU?) „Vrehms Thierleben" bei. aus welchen w" y> (^ aufmerksam machen, 1759 Course an der Wiener Mrse vom 15. September l89l>. «a« ^ °mciellen "l i lend ahn- "««« Vain »«-, 5°/s, Temejer Uanat , , . . __.—-— 5"/^ lmnar m. . ^. lNnlehin b, Stad^emeinbe Wien i^.«,, «^» ^ Pram.'llnl. b. Etlldtgem. «ilen ,<«.^> ,zy ^ VvrlnililluUultbrn verlo«. b°/« l,g ^^ yg ^, Pfandbriefe «ür ,<«» fl.), Vobencr. all«, öst.4"/,«, iiz 50 118 ^0 bt°. . <>/,«/„. , . ,oo 85 «M 55 0t0. » 4°,, . . . <»« <>; «llul c.«ft. Hypotbelenbanl 10j. 00°/» ,^,5 ^. t.!>ft,°M!l,. «an, vnl, 4'/,°/, - „m?!;,,.i8< be"» . 4«/» . . ,nn_,„„.5„ brlt° bNlahl. . 4°/» . ,«,._ ^s,.^ Priorilats-Obliglltlonen (für 1U0 fi.), sttrdl»a»bv Norbbah» <) 5^ O^nNzncht Nur!»Ludwig»Vahn ^m, ,8», »<«' n 3, 4>/,<> a . 9925 99 h<, Veld Ware Oesterr, Nordweftbahn . , , ,ne — «n« 7> siaatsbahn....... l»6 ?K __'__ Südbahn b »«/„ . . ... . ,<^,.^. 15, 5s, ., » .^„^..... li« — ,,e 75. Ung.gali,. V»hn..... ,N«zz l,»1Lz Diverfe L«fe ivrr TtUcl), «lrebltlose lN0 «...... <«4 — Ig''-— «larn-Losr 40 fl......kk'— k^« ü<> 4«/« Donan-Dampflch. W0 fl. . 1«« 5^ «2? f!,, Laibllchrr Präm.««lnl«h. 2N ft, zl?5 L» ?h Owier «use 40 ft.....s>7 7^ zy... Palf»y.«°le 40 fl......_._____._ Nnthfn l^eu,, «ft. Ves. v., lN fl, ,»8< 19 5N Rudolph Ko!c IN fi.....,,» 25 z, . Vlllm.l!°!t 40 fi......81 «s, siz - ««.'«rnoil'Lose 40 fl. ^175 <,, — Waldstein.Lllle »0 fi. . . »n 5N 39 - lSlnb/ ,, ,«» ,.« , ^llntvereln. Wiener inn fi. ° . ,°° '^ .° " >Udnci..«nst. üft, iüw fl. V. 4»°/, !«, " !., ° »r°t..«I»st. f. Hand, u, «. ,<«fi ^",17 *' .« «lreditbanl. »Ug. un». ^c,.,!,iblost. 5Nl) fl. ?«'.- «„', oir0'U,«l°!!elw„ «Men»„OUft ,,g.I.,iz.^ V«ld Ware e>Uvothelenb.,NIl.90l>«.»»»/»«, 87- ««7,. tilinberbllnl, »ft. »00 ss. «. . . »3', 85 23'. ?z lDesteri.«ungal. Van! sOtt fl. .870- »?< — Unionbanl »NN fl......»44-50 L45'— Verl«hr«b»nl, »ll«. »40 fl, , l«o 50 lSl l»0 Nctleu von Transport« Untcrnehmllllgen. (per Gtücl), «lbrecht.Vahn »00 ft. Ellber . », .. »s,.__ «l!elb°ffll!man. Vahn «onfl. V. ,«" ,5 ,„,.75, U«hm, Norbbahn 1ÜN fl.. . ,1» ^ »,» .,., . Westbahn »00 ft,. . . »I7. _ »!q ^ «nlchtiehrader «is, 500 fl. «M .,°« ' ,°^ bto (lit. L.) »UN ft. .°V <»«- Donau. DampfU fl. «M. . . ,»5 , «„ t>i°u.Db..>j.)»lX>fl,V, '".^ °^.^ L»ll «odenb. «>I.°V. 2,»> ft. T _.^ __. ^,ld Iassl,»»d.«st..un8..TritftbUUss. ft. S>ll»r, ,.«, ... ,„ sübbahn »on fl. Silber . . slz 5 ,« " züd.N°ldb.«rrb..«.»Wfl.«W ,« . ,"..' 1ramwa>,«el.,«zl,,l?0ft.«.« '"... 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Ducaten....... 5 8« »88 i0.Franc»«Vtütal!«ni' u'no"?*er»ieUeibeln 11 Uö(i Kind laswolle für Herren, ß Kr« ' weiss und farbig. S^nB*Ä!*&! **beB «nd Ttt-b^Ä^^«hent«e; ""d 8ammt- ^ ";"«"-ulta,c?'?*« - 8ohttr»n, ^l|||fc^|1''1 """ Kl!"-S'Jer*ey' Antonie Schocher beehrt sich, ihren werten Schülern und Schülerinnen anzuzeigen, dass sie mil I. October ihre engliiohen und französlsohen Leotlonen wieder aufnimmt: Deutsohe Gaise Kr. 8, I. Stook. (38%) 3-3 Ein Mädchen 14 Jahre alt, welches die VII. Classe mit sehr gutem F-rfolge absolviert hat, wünscht in einem Geschäfte als Ladenmädchen placiert zu werden. — Dasselbe beansprucht im Anfange keinen Lohn. Gefällige Anfragen bitte zu richten an : Franz Javornik, Gärtner in Laibach, Polanastraise Nr. 27, im Hofe rückwärts. (3952) 3—1 Gründliohen Zitherunterricht ertheilt Angela Oruber aus Zwlsohen-wäaiern nach bester Methode zu sehr massigem Preise. Gefällige Anfragen bittet man zu richten an die Buchhandlung des Herrn Till, Spitalgasse, oder schriftlich nach Zwlsohen-wätaern. (3711) 6—6 Wohnungen. Im Hause Nr. 8 an der Römer-strasse 1st eine elegante "Wohnung Im I. StOOk mit vier Zimmern sammt Zugehör sowie im Hause Nr. 16 in der Burgstallgasse eine sohöne Wohnung Im I. Stook mit vier Zimmern und Dienst-botenkarnmer sammt Zugehör gogleioh zu vermieten. (2126) 51 Gelddarlehen von fl. 50 auswärts erhalten gegen massige Zinsen Personen jedes Standes discret und schnell, rückzahlbar in 30 monatlichen oder 10 vierteljährigen Raten. Anfragen mit drei Retourmarken an den „Bank- und finanziellen Wegweiser", Budapest, VI., Bajzagasse Nr. 21. (W) 17-8 (3595) 3-3 Nr. 18.595. Curatorsbestellung. Vom k. l. städt 'deleq. Bezirksgerichte Laibach wurde dem bereits verstorbenen Tablllalglmibiger Andreas Mehle >a>'s Ndinc, rücksichllich dessen unbekannten Erben und Rechtsnachfolgern. Herr Doc» tor Franz Mnnda, Advocat in Laibach, zum Actscurator bestellt und demselben der Realfeilbietungs Vkwilliqllngsbescheid vom 7. Juli 1890. Z, 15,891. behändigt. Laibach am 12. August 1890. Wiener Ausstellungs-Lose ä I f I. P9*» Nur wenig Vorrath. *^Pty Letzter I TTfliiin++TOfFpr I u Lo8e 10 fl Monat. AUjU^lldwUwl 6 Lose 5 fl. 50 kr. 50.000 fl. Wert. Lose ä 1 fl. zu haben in Laibach bei J. C* Mayer und in lg. v. Mlciiimayr A Fed. Bam* berg* Bnchhuiidliiiig. (3889) 28-3 I Die Buchhandlung j I lg. v. Kleinmayr & Fed. Bamberg j | Congressplatz Nr. 2 " y empfiehlt ihr I i vollständiges Lager ( I sämmtlicher in den hiesigen und auswärtigen Lehranstalten, fl L insbesondere dem k. k. Obergymnasium, der k. k. Oberrealschule f ü und den k. k. Lehrer- und Lehrerinnen-Bildungsanstallen dahier, " I den Privatschulen wie den Volks- und Bürgerschulen eingeführten k \ Schulbücher | L in neuesten Auflagen, gehoslet und in dauerhaften Schulbänden, K » zu den billigsten Preisen. (3785) 12-6 g t Die Verzeichnisse der eingeführten Lehrbücher werden gratis ab- ^ y gegeben. ^ (3613) 3—2 Nr. 5064. Curatorsbestellung. Den unbekannten Erben und Rechts« Nachfolgern der Tabulargläubigerin Maria Mcklnda. verehel. Oveka. von Zirknitz. wird unter Vehändigmlg des Tabular-bescheides vom 2. März 1890. Z. 1654. Karl Puppis von CerkovKkavo.3 zum Curator aä actum bestellt. K. k. Bezirksgericht Loitsch. am 17ten Juli 1890. (3668) 3—2 Nr. 6249. Curatels-Berhängunst. Das l. k. Landesqericht Laibach hat mit dem Beschlusse vom 19. Juli 1890. Z. 5561. über Felix Drisiuger, 24 Jahre alt. lediger Kaminfeger von Stein, die Curatel ob Wahnsinns verhängt. Dem« jrlben ist Max Deisinger, Kaminfeger in Stein, zum Curator bestellt worden. K. k. Bezirksgericht Stem, am 17ten August 1890.