Nr. 61. Vlälluu, eta«! 0 n « ple! s : Im «lomploil ganzl, st, 11, halbj, N. 5 »o, Für bic Zufielluna !n? H«>.« halbj, bo lr. Mi< der Post gnnzj. st, 1», h i!d>, fl. ? 5<> D«,merstag, 15. März. Institlon«geblll! Für llcint Ins«alt bl« zn ^ Z«i!en «s> tr,, größere per Zelle e lr, z bel ßstt«n Wicd.rholuügt« p,r Zeile » lr. 1883. Amtlicher Thetl. Uy, ^ k. und k. Apostolische Majestät haben mit Nämlichster Entschließung vom 4. März d. I. dem Ne! ll ^ Vaum. und Schafwollwarcn-Fabrik zu Uners '" Böhmen Julius Leon in Wien in derun "U"6 ^"" patriotischen Milwirlung zur For. K^,, "ulitärischer Interessen den Orden der eiselnen .«3 Futter Classe mit Nachsicht der Taxen aller-"""dlgst zu verleihen geruht. hat ?" Minister und Leiter des Illstizministeriumz Nns..^" ^ezirksgerichtsadjuncten Karl Ekl auf sein ^^nvon Adelsberg nach Marburg l. D. U, verseht. Nichtalntlicher Theil. gcnfu^' ^jkstcit der Kaiser baden, wie die ..Kla< Pell? c "^ilnng" meldet, zur Restaurierung der Ka. »eruht' ^'" ^^"^ ^^ ^ allergnädigst zu spenden UNüll^ Majchat der Kaiser haben, wie das Nt>^''He Amlsdlatt meldet, für die reformierte Kirchen. klUbol.sl ä" Tnr.Terebes 150 fl., für die römisch. Hers/kU ^ '""''be ^""" Lisßk6 200 fl. und filr dir 1(X) ss ""3 der römisch.katholische» Kirche zu Szemeth »^^" spenden geruht. ^ ^ ^kc. Handelsminister Freiherr v. Pino am 1I ^^ ül der Sitzung des Abgeordnetenhauses ^l. Hol die Interpellation der Abgeordneten slitia. z!^ u^b Genossen, betreffend die Vermeh« dez ^, / ^ .Aahnun fälle und Einführung selben t, ^schell Lichtes zur Vermeidung der- "folgendermaßen: ""falle ^ ^'^chst die angebliche Zunahme der Bahn» geht sD s ^' von welcher die Inte,pella laut'd 6 . be '^/ darauf hinweisen zu sollen, dass Welche l, ^^ vorliegenden statistischen Nachweisungen, dez trtt, ^" I^e 1881. beziehungsweise bis Ende Heit l'en c» Esters 1882 reichen, gerade in lchler Äahn^^erminderung der auf das Verschulden der ^hntin?^ 6en oder auf die Mangelhaftigkcit der Und zw'' c '^en zurückzuführenden Verunglückungen, des ^,'^wohl hinsichtlich der Rasenden als auch Eich^^,' personales eingetreten ist, wie denn auch die ^"en in ^ Verkehres auf den österreichischen Eisenader ill, » >^^ lene auf den Eisenbahnen anderer So weist die Statistik der österreichischen Eisen-bahnen für die verflossenen Jahre folgende Ziffern aus : 1879 I860 1881 Reisende .... 30739378 31666503 33215776 mit Personen Km. . 1254 013 658 1421 259 963 1358 170 739 Zligs-Km.....46147 939 48 03138? 49 093 328 Vahnunfälle ... 1076 1089 953 Verletzte, beziehunsss- weise nelödtete Per« sonen..... 386 456 490 davon durch eigenes Verschulde!! und durch nicht an der Bahn gelegene Ur» fachen .... 344 406 381 verunglückt. Nach Abzug der durch eigenes Verschulden und durch nicht an der Nahn gelegene Ursachen, uls Elen'.cntnrereignisse u.dgl. verunglückten Personen bleiben im Jahre 1879 1880 1881 durch Vahnunfälle verletzte oder gelöbtete Personen ... 42 50 49 daS ist Procent....."/,«<.»<.«« "/^^ ",,°»«<.« der beförderten Reisenden. Während im Jahre 1881 gegenüber 1880 die Zahl der Reisenden um 4,89 pCt. und die Zahl der Zugbkilometer um 2.21 M. sich erhöhten, hat sich die Zahl der Unfälle um 12,49 pCt. vermindert. Im ersten Semester 1882 betrug die Zahl der Reisenden 19 356 228, die Zahl der Nahnunfälle 394 und die der hiebei verletzten m,d getödteten Personen 206, von welchen wieder 197 Peisonen durch eigenes Ver-schulden u»d durch nicht an der Bahn gelegene Ursachen verunglückten. Gegen die gleiche Periode des Vorjahres hat sich die Zahl der Reisenden um 1987036 Personen, d. i. um 10,2 pCt., erhöht, dagegen die Anzahl der Unfälle nm 63, d. i. 13,79 pCt., ver. mindert. Die Zahl der nicht infolge eigenen Verfchuldens im ersten Semester verunglückten Personen betrug nur 9 oder nahezu "/i^oono M. Im zweite Semester 1882 dürfte sich das Ver« hältnis mit Rücksicht darauf, dass auf dem westlichen Staatsbahnnetze allem die Frequenz um 866000 Per« sonen sich erhöht hat, noch günstiger stellen. Seit dem Jahre 1875 besteht ein eigenes Co« mitc der österreichischen Eisenbahnen, von welchem alle Vorkommnisse auf den Eisenbahnen behandelt, die Ursachen von Unfällen genau untersucht und die Mittel zur Abwendung derselben erörtert werden. Dieses Comite erstattet halbjährig an das Handels« Ministerium einen Bericht, in welchem eine statistische Uebersicht der in der abgelaufenen Periode vorgekom« menen Unfälle geliefert und am Schlüsse jene Vor« kehrungen bezeichnet werden, welche zur Erhöhung der Betriebssicherheit auf den einzelnen Bahnen zur Ein- führung gelangten. Diese Berichte werden regelmäßig veröffentlicht. Rückstchtlich der als Ursache der Vahnunfälle an-geführten Ueberanstrengung des Beamten« und Dienerpersonales ist hervorzuheben, dass bezüglich der Dienst« eintheilung ganz präcise, den Verhältnissen der einzelnen Bahnen angepasste Vorschriften bestehen, welche auch die dem Personale zu gewährende Ruhezeit normieren und deren Einhaltung von der Aufsichtsbehörde streng überwacht wird, daher eine Ueberanstrengung oder Ueberbürdung der Bediensteten in einem die Sicherheit bedrohenden Umfange thatsächlich nicht besteht. Auch wird bei Erhebungen über Vahnunfälle auf diesen Punkt ein besonderes Augenmerk gerichtet. Die Zahl der Fälle, in welchen Verunglückungen von Personen durch unzureichende Signal- oder sonstige mangelhafte Betriebseinrichtungen verurfacht werden, ist eiue sehr geringe; die überwiegende Zahl solcher Unglücksfälle wird durch Nichtbeachtung der Eisenbahn-Polizei« und Sicherheitsvorschrifteu und durch Unvor« sichtigkeit der Verunglückten herbeigeführt. Es darf hier constaliert werden, dass das reisende Publicum bei diesen Unfällen nur in äußerst geringem Maße bethei« ligt ist und dass die überwiegende Mehrzahl derselben auf die Bahnbediensteten und auf nicht reisende dritte Personen entfällt. Auch Selbstmorde kommen nur zu häufig vor. Es kann ferner nicht unbemerkt bleiben, dafs die Eisenbahnvcrwaltungen unter dem Einflüsse der Regierung und mit Rücksicht auf die strengen Bestimmungen des Haftpflichtgesetzes schon in ihrem eigenen In« teresse dazu gedrängt werden, die Betriebssicherheit durch Verbesserung der Bahnanlagen und der Be« triebseinrichtungen zu erhöhen und hiebei auf alle Erfindungen der Neuzeit, infofern von denselben ein prak« tischer, dem Kostenaufwan.de entsprechender Erfolg zu erwarten ist, Bedacht zu nehmen. In dieser Beziehung sind hinsichtlich der Signalisierung insbesondere zu erwähnen: die Aufstellung von Semaphore« zur Signa^ lisierung der Annäherung der Züge an die Stationen, combinierle Pistanzsignale bei den Abzwei-gungsstrrcken der Bahnen, Blocksignale besonderer Con« struction für Tunnels und Bahnabzweigungen. Wei« chenversicherungs'Nvparate, endlich centrale Weichen« slellapparate. Weiters wird bei Bahnen mit großem Verkehre »och die Einführung des reinen Blocksystemes für den Zugsvertehr angestrebt, und wird dasselbe zunächst ^nif einer Strecke des westlichen Staatsbahnnetzes in Ausführung kommen. Was nun speciell die von den Herren Interpellanten gewünschte Anbringung des elektrischen Lichtes an der Spitze des Zuges betiifft, Jeuilleton. Brief aus Wien." , o/''?!'^" der Schlag der Bauleute, die sich ^>gen b„l. ^'" da« Innere der Gebäude zurück- ben ^ ?' AW bermmdernswerter Geschwindigkeit 3^ut, u^''^ 'uedergerissen, und wieder neu auf« ?tadt ein l^?" die düsteren Straßen der inneren ^ nngewan^s' lichtes Ausseh oh»e dass bei u?rke P sl""bte>' Geschicklichleit und Findigkeit die wird. Das Ingenieur. w l den A^,, ."""es in der Wollzeile z. V- schwebt U der vur^"be" in der Luft und muss natürlich >?" verleb .?°" Arbeit immer abgebrochen und ^ wird b.l^^"' Der große ehemalige Parade-, l Stadt ^ U?z verbaut sein, und an den Grenzen ^ bem Aod.., ? h" "'Hl '"ehr Häuser wie Pilze w be lhrisck .' w?"" g°"ze Strahenzüge. wie neue Nwrlt... ^" ^dichte auf dem deutschen Bücher- s ristisch und geistreich scheinen, ohne es in der That im entferntesten zu fein. Ich aber finde es zum min< besten wenig zartfühlend, eine Gesellschaft von Menschen dem Gespötte preiszugeben, deren Ueberzeugungen nicht die richtigen sein mögen (— es ist eben schwer, darüber zu rechten —), deren Bestrebungen jedoch un« eigennützig, wahrheitsliebend und beseelt sind für den Fortschritt der Menschheit auf Grund einer ungekiln« stellen, einfachen und biederen Lebensweise. Wagner wurde übrigens in besagtem Vortrage von den Vege-tanern durchaus nicht als einer der Ihrigen in Beschlag genommen, sondern nur seine in mehreren Schriften ausgedrückte Hochachtung vor ihren Lebeus« mischauungen constcUiert. Es wurden natürlich in den letzten Wochen von mannigfachen Vereinen Vortragsabende und Feierlich« leite» zn Ehren des verstorbenen Meisters veranstaltet, worunter die großartigste die vom akademischen Wagner-Vereine am 1. März veranstaltete Trauerfeier war. Der herrliche Musikoereinssaal. an der Orchesterseite mit weiten schwarzen Draperien verhängt, geschmückt mit dem Riesenmedaillon des Gefeierlen, gefüllt von einer ninsikliebenden Gemeinde fast ausnahmslo« schwarz gekleideter Damen und Herren; die stille Andacht des jedweder Kundgebung sich enthaltenden Publicums und die herzerschütternden feiel lichen Trauertöne aus dem zweiten Satze der Beethoven'schen „Eroica" wir en harmonisch zusammen zn einer weihevollen, wehmüthl. gen Stimmung. Nach dieser Symphonie wurde Fel'x Dah»s Prolog von Hallensteins marklger Stimme m die fernsten Ecken des Saales getragen. Dahn betrauert darin das jähe Verstummen „der tzarse mit dem Schall, wie Gold und Erz", zählt dann mit kur« zcn aber bezeichnenden Sätzen Wagner« Schöpfungen V«il'nchcr Zeitung Nr. 61 518 15. März 1883. so sind die diesfälligen Versuche keineswegs schon so weit gediehen, um einen dem erforderlichen Aufwande entsprechenden Erfolg sicher zu garantieren. Die elektrische Lampe für Locomotive ist eine österreichische Erfindung, die auf derPmiser elektrischen Ausstellung im Jahre 1681 berechtigtes Aufsehen hervorrief und mit der auch auf österreichischen Eisendahnen bereits Versuchsfahrten angestellt worden sind. Bei diesen Versuchen hat es sich wohl gezeigt, dass mit dem vorhandenen Apparate in geraden Strecken eine Distanz bis zu einem Kilom,ler vor der Locomotive fast tag« hell beleuchtet werden kann, ja dass das Licht auch infolge Drehbarkeit der Lampe seitwärts gerichtet werden kann. Ungeachtet dieser Verbesserung gestallet sich aber wegen der scharfen Schatten mit Rücksicht auf die schnelle Fortbewegung des Zuges die Ver« wendbarkeit der elektrischen Lnmpe in scharfen Bögen, in Einschnitten mit beschränkter Fernsicht nicht so günstig. Auch stellen sich die Kosten der Installation einer Locomotive mit der elektrischen Beleuchtung nach dem Systeme Sedlaöet-Wikutill derzeit noch auf nahezu 3000 fl. Wenn auch zu erwarten steht, dass bei Bestellung einer größeren Anzahl solcher elektrischer Be^ leuchtungsapparate sich der Preis wesentlich herab' mindern wird, so würde doch diese Einrichtung, nur auf die schnellfahrenden (Eil- und Personen«) Züge angewendet, bei den im Staatsbetriebe stehenden Bahnen und bei allen jenen Bahnen, welche die Staatssubven-tion in Anspruch nehmen, für eine Maschinenzahl von circa 350 Locomotive« einen namhaften Aufwand erfordern. Der Kostenpunkt allein ist es jedoch nicht, welcher zur Vorsicht mahnt, sondern hauptsächlich der Umstand, dass die Versuche heute noch nicht als ab« geschlossen betrachtet werden können. Ich lasse dieselben fortsetzen, und demnächst wird ein solcher im größten Maßstabe auf den im Staatsbetriebe stehenden Bahnen gemacht werden. Sohin würde sich die Anwendung der elektrischen Lampe an Stelle der im Gebrauche stehenden Rcflectorlampen auf Secundärbahnen em< pfehlen, weil diese keine constant« Vahnbewachung und auch keine festen Bahnanschlüsse besitzen, doch darf gerade auch bei diesen Bahnen der hohe Kostenpunkt nicht außeracht gelassen werden. Dies dürste auch der Grund gewesen sein, dass eine diesfällige Anregung, auf welche ich mich im gegenwärtigen Stadium beschränken musste, bisher unbeachtet geblicben ist. Die Einführung des elektrischen Lichtes für den Gebrauch der Positionslaternen auf Seeschiffen erscheint bei erster Beurtheilung als ein vortreffliches Mittel zur Erhöhung der Sicherheit, und wurde auch deshalb in Frankreich, England und Amerika in Erwägung gezogen, jedoch bisher nicht mit dem erwarteten Erfolge. Vergleichende Versuche, welche vor kurzem in England durch eine vom Parlamente und eine vom Trinity House in Dublin eingesetzte Commission über die nebeldurchdringende Kraft des Gas« und des elektrischen Lichtes angestellt worden sind, haben ergeben, dass bei eintretendem Nebel daS elektrische Licht viel eher als Gas- oder Lampenlicht anfieng, röthlich, schwach und endlich unsichtbar zu werden, und dies selbst dann, als die Lichter mit den üblichen diop« irischen Linsenapparaten verstärkt wurden. Aus diesem Grunde wurde die Einführung des eleltrifchen Lichtes für die Positionslaternen nur ver-einzelt und als Versuch in Betracht gezogen. Jedenfalls ist mit Rücksicht auf den vorerwähnten Umstand die Frage der Anwendbarkeit des elektrischen Lichtes bei Nebelwetter keineswegs mit solcher Präci» sion gelöst, um darauf ein bestimmtes Urtheil und in weiterer Reihe eine Anwendung fußen zu lassen. So wünschenswert eine Reihe systematischer und gründ» licher Versuche über die nebeldurchdringende Kraft des elektrischen Lichtes und über die etwa bei den Leucht« aftparaten anzubringenden Vorkehrungen sein möge, können solche Versuche doch nur in einem Lande und an einer Küste platzgreifen, wo Nebelwetter häusig und intensiv auftritt, weil nur dadurch die genügende Ge-lcgenheit zu umfassenden und vielseitigen Beobachtungen geboten wird. Da man sich in den Ländern, wo diese natürliche Voraussehung gegeben ist, mit der Frage bereits beschäftigt, werden die bezüglichen Versuche hier mit der gebürenden Aufmerksamkeit auch weiter verfolgt werden, und ich füge bei, dass in unserer Handelsmarine mehrere Lloyddampfer mit einem elektrischen Beleuchtmigscipparate versehen sind, welcher unter Umständen und namentlich zur Beleuchtung von schwierige» Passagen Anwendung findet. Zum Schlüsse glaube ich nilr noch betonen z» sollen, dass von meiner Seite wie auch von Seite der berufenen Organe nichts verabsäumt wird, um auf Eisenbahnen sowohl als zur See die größtmögliche Sicherheit herbeizuführen. (Bravo! Bravo!) Wien, 13. März. (Orig.«Corr.) Der Immunitäts.Ausschuss hat beschlossen, dem Hause den Antrag zu stellen, die gerichtliche Verfolgung des Abg. Schönerer zu bewilligen. Derselbe hatte gestern wieder in einer Antisemiten-Versammlung eine seiner aufreizenden Reden gehalten. Bekanntlich hatte er auch den Unlerrichtsminister beschuldigt, dass er Gemälde, welche der Akademie gehören, in seine Privatwohnung habe überbringe» lassen. Gegen diese Insinuation verwahrte sich Se. Excellenz der Herr Un» terrichtsminister sehr energisch, indem er nachwies, dass im Jahre 1877 die Akademie der bildenden Künste den Beschluss gefasst habe, eine Anzahl Gemälde zur Ausschmückung der Nepräsentationsräume des Unterrichtsministeriums zur Verfügung zu stellen. Dort befinden sie sich — also auch in einem Staatsgebäude, — und nicht in der Privatwohnung des Ministers, der überhaupt gar leine solche in Wien besitzt. Die Scandalsucht, welche die Auhängerschar des Abgeordneten von Zwettl zur Schau trägt, ruft natürlich in allen patriotischen Kreisen eine erklärliche Reaction hervor; so hat bereits eil, Theil der Studentenschaft eine Kundgebung erlassen, welche sich entschieden gegen alle «»patriotischen Tendenzen ausspricht und die Col' legen warnt, den Verführern Gehör zu schenken. Die Eltern der studierenden Jünglinge sehen begreiflicher, weise mit lebhafter Besorgnis, wie ihre Söhne in Agi. tationen verstrickt werden, deren Gefahren die unerfah» rene Jugend vielleicht gar nicht ermisst, und darum wünscht man lebhaft, dass dem Treiben jener endlich ein Ziel gesetzt wird, welche die Jugend missbrauchen und mit ihr ein frevelhaftes Spiel treiben. Die Stimmung im Parlamente nimmt allmählich Wieder einen ruhigeren Charakter an, und ist wohl anzunehmen, dass der Gedanke, die Volksvertretung habe andere Aufgaben vor sich als einen erbitterten Parteikampf, siegreich zum Durchbruch gelangt. Es wäle in der That auch bedauerlich, wenn das System der „Trutzpolitil" zur Gellung gelangen würde, für welches die österreichischen Völker kein Verstandn'« haben und das nur ihre Interessen schwer schädige» würde. ____________ , ^ Reichsrath. 28l. Sitzung des Abgeordnetenhauses. Wien, 12. Mrz. Präsident: Smolka. „ , Auf der Ministerbank befinden sich: S". Ef/M der Herr Ministerpräsident und Leiter des Minister"'!' des Innern Graf Taäffe. Ihre Excellenzen ^ Herren Minister: Dr. Freih. v. Ziemiallowil', Dr. R. v. Dunajewski. Der Präsident hält in schmerzlich bewegtem TM und wiederholt von der ihn überwältigenden tiei^ Rührung unterbrochen, dem gestern abends plöM verstorbenen Abg. Freih. v. Baum einen sehr roaring Nachruf. (Das ganze Haus erhebt sich zum Alch^ seixer Trauer.) Der Handelsmillister übermittelt einen Gesetzes wurf, betreffend die Zugeständnisse und Bedingung^ für eine Localbahn vo» Hannsdorf au der Ne><^ grenze gegen Ziegenfels in Schlesien. . Se. Excellenz der Herr M inisterpräside"' übermittelt einen Gesetzentwurf, betreffend die Oeway rung von Unterstützungen aus Staatsmitteln zur ei" derung des Nothstandes. Derselbe wird sofort in e'!' Lesung gezogen, dem Äudgetausschusse zugewiesen ^ Abkürzuug des Verfahrens mit Gestattung mündll^ Berichterstattung beschlossen. . Das k. k. ' Wiener Landesgericht in StrasW" verlangt die Einwilligung zur strafgerichtlichen ^ folgung des Abg. Ritter v. Schönerer wegen M , brechcnS der Störung der öffentliche» Ruhe im A«" des § 65 a und d des Strafgesetzbuches. (Wild ^"' Immunitätsausschusse zugewiesen.) ... Hierauf wird die Budget-Debatte fort^e» und gelangt das Finanzetat zur Berathung. ..<,, Abg. Dr. Heilsberg klagt über vexatonU Mahnahmen der Finanzverwaltung, insbesondere "vc die Rücksichtslosigkeit bei Steuereintreibungen. ^. Wünscht, dass baldigst ein Ausschuss erfolge.' der I" gegenwärtige System zerstreue. (Beifall links.) Abg. Klun wendet sich gegen einige Aeußel^ gen der Abgeordneten Menger und Ruß in der «> neraldevatte, wird vom Präsidenten mit der Mahn^» unterbrochen, nicht in die Generaldebatte zurückzug^ sen, und erklärt sodann, auf das Wort zu verM"' Abg. Dr. Keil klagt über Vexationen seit " -führung des neuen Zolltarifes, über Uebelständc ^ Einhebllug der Haus-, Zins« und Gebäudestcucr, ". den Stempel- und Gebürenbemesslmgen, vermisst "^ Bestreben nach ernsten Ersparungen und befliß ' dass durch fortwährende Steuererhöhungen die " armung stetig zunehmen werde. (Belfall links.) ^ Generalredner Abg. v. Zallinger beklagt j Art der Durchführung der Gebäudcsteuer in ^', und wünscht, dass die Negierung eine I".^^ ^ herausgebe, durch welche ein gesetzmäßiges, billiges ,^ gleichmäßiges Vorgehen ermöglicht werde. Es se> ^ auch vom politischen Standpunkte nothwendig, ., Agitationen der Gegner der Regierung die Spl^ ^ zubrechen. (Bravo rechts.) ^. Abg. Dr. Menger wendet sich gegen d?n "^, Klun, hält seine in der Generaldebatte gemachte" ^, hauptungen ausrecht und sucht insbesondere na^ ! weisen, dass die Executionsgebüren im slove"^,,. ! Theile Krains größer seien als in andere» Länv ^ auf und erklärt deren Zauber aus dem nationalen Schäften des Meisters: «Stets war der Edellrank, den er uns bot. «us unsres VollSthumS tiefstem Quell geschöpft!" Hierauf erweckte der Sigfrieds«Marsch aus der „Götterdämmerung" mil seiner über das Niveau der gewöhnlichen Trauermärsche sich erhebenden eigenarti-gen Idee und Ausführung, mit seinen Klängen un« nennbaren Wehes wieder schmerzvolles Andenken an den Dahingeschiedenen. Das Finale aus dem ersten Acte des „Parsifal" bildete den Schluss. Dieser her-vorragendste Theil des Bühnenweihfestspiels (Beglei« tung zur Wandeldecoration und die Gralsfeier) in einem Concertsaale gegeben, läfst u»is den gewaltigen Eindruck nur ahnen, den diese Scene im Vereine mit der Pracht der Ausstattung und der erhebenden Feier« lichleit des Liebesmahles auszuüben vermag. Das Burgtheater gab in den letzten Wochen nach einander drei Novitäten unserer besten Wiener Dramatiker: „Nlkibiades Nusgang" von Bauernfeld, „Schauspielerei" von Laube und „Nssunta Leoni" von Wilbrandt. Die Stücke der erstgenannten Veteranen wurden vom Publicum mit vielleicht zu großer Unverfrorenheit diesen Altmeistern österreichischer Dramatik gegenüber abgelehnt; das letzte Stück hingegen, das vor der Kritik auch nicht vollkommen standzuhalten vermochte, auf das beste aufge,wmmen. Dieses Schauspiel, versehen mit einer schöne:,, hochpoetische» Sprache, ausgestattet mit dem wunderbaren Reiz an-aeuehmsten Wechsels, getragen von einer herrliche» Grundidee, leidet andererseits wieder an Effecthascherei und großer Gedehntheit. Die Handlung, die uns auf das sonnige Eiland Capri, zu den Ruinen Pompejis, in das Atelier des Malers nach Rom u. f. w. führt, zeigt uns einen jungen Künstler, der im Widerstreite zwischen dem Streben nach Ruhm und der Sehnsucht nach Liebe, ersterem die Hand reicht, später aber zu seiner ruhmvolle» Laufbahn auch das Glück der Liebe genießt. Man hat es dem Dichter zum Vorzüge an» gerechnet, dass in diesem Stücke die Personen insgesammt in der Sprache reden, in welcher sie in Wirklichkeit rede» würden, zum Unterschiede von an» deren Stücken, etwa der neuen Oper „Muzzedin", wo ein Perser mit Persern deutsch mit französischem Accent redet, weil er einige Zeit in Paris gelebt hatte (!). Iu Wilbrandts Schauspiel rede» die deutschen Maler deutsch, die Heldin, als Italienerin und Witwe eines Deutschen mit de» Fremden deutsch mit italienischem Accent, der Aufseher i» Pompeji die wenige» Worte italienisch u. s. w. Allein, es ist immer gefährlich, die Sftrachenfrage auf den Brettern, „die die Welt bedeuten", aufzuwerfen, und so geschieht es, dass die Ita-lieneri» Assunta auch in den Scenen, wo sie sich allein befindet, in der Aufwallung der Leidenschaft auch deutsch redet und hiebei auf die italienische Aussprache vergisst. Musik und Dichtkunst hätten wir nun berührt; auch in der Malerei wird jetzt dem Wiener Publicum eine Novität zur Besichtigung ausgestellt: Gabriel Max' „Es ist vollbracht", ausgeführt mit einer ins Detail getteue» Realistik, die bei einem solch erhabenen Stoffe geradezu anwidert. Die vom gerormene» Blute steifen Haare, die blutleeren, dürren Lippe», die ma< gercn Anne mit den tiefen Achfelhöhlen, die Nschfarbe der Haut. die detaillierte Wiedergabe der Avschil^ z a» de» Knieen, die peinlich genaue Ausführung ^,, Wunden an de» Füße» erinnert u»s bei dem voll! ^ digen Mangel einer Verklärung des Leidens eh^ s, die Scciersäle des Krankenhauses als an die ^^ Is^ luug der heil. Schrift. Zudem hat Max auch den "^ ellen Heiligenschein vermieden. Unter dem hang/ ^ Christus rage» 5 Paar abgeschnittener Hä"de "^ düster gefärbte Luft, auch eine «Eigenchüml'H ^ dieses Bildes. — Ei» ju»ger Mann, der fast,'"^ neben dem Bilde steht, scheint sich die Verth^'U ,'z desselben den Angriffe» des betrachtende» P"^ A gegenüber zur Lebensaufgabe gemacht zu ^^^ast meint, die Hände feie» debhalb da, um den ^" ,,heH zwischen Lebe» und Tod darzustelle»; die lve>" ^t Frauen aber seien deshalb vermieden, damit stk ^, zu sehr vo» der Hauptgestalt abzögen. Ich gl""^ ,^ dass gerade dieses Eigenartige der abgeschw ^<. Hände etwas sehr von der Hauptsache Abziehende ^ Ueberdies ist noch das fünfte Paar der Hände ga»^! gar undeutlich gemalt, man weiß nicht, sind e ^ Hände oder drei oder gar keine Hände überhaup'.^e erwähnter Vertheidiger meint, es seien Ml ^ ^i< eines Sünders, die sich nicht falten wollte» "" ^1' einer dritten frommen Hand dazu genöthigt ^ ^i Die Nichtigkeit dieser hochweisen Hypothese li> ^,, zu ersehen, da ich nicht weiß, was unter den v H alles vor sich gehen mag, das weiß ich aber, "Ate, am liebsten meine Hände zu de» übrige» W" ^ um, sie zum Bilde erhebend, mein Erstaune" ^s zudrücken, dass ein Taleut wie Gabriel ^M ein Bild zuwege bringt. ^"' ^aibacher Zeitung Nr. 61 579 15. März 1883. Mn ^^ ^" Schlussworten des Sftecialreferenten N°f "umba und des General-Berichterstatters s^" Heinrich Clam wird Titel 1, Centralleitung, dir^' "^ 2 (Landes-Finanz> und Finanz«Vezirks-äm . ' Finanzinspectorei, u,,d Gebüren-Vemessungs-""'"r) angenommen. ^ M Titel 3 (Steueradministration) klagt Abg. "^"'fel in sehr drastischer Weise iiber das Vor-H^" der Steuerbehörde bei Bemessung und EinHebung m,»?^^"' ^.ber die Ueberbürdung der Steuerbeamten h °en verschiedensten Arbeiten und über Mängel in ^ ^chullg und Evidenzhaltung. Er empfiehlt die "m Budget.Ausschüsse wegen Reform des Steuer- "^""'i^chlagene Reform, (Beifall links.) bet s^v6'"'U"a.6vrrtreter Ministerialrath Huber mention ^m die Klagen inbctrcff der Steuerexecu-l,.^" und betont, dass die Stenerorgane stricte nach ihre A - ^ vorgehen , das ihnen den Nahmen fur We ^"'llkeit genau vorschreibe. Die Steuererträg« ^ """den aber im Verhältnisse zur jeweiligen wirt-^'/''chen Lage; sie seirn nach dem Jahre l873 rapid Nt l, » '' ^"er, sich erhöht und seirn dann wieder der K?'' ""^ ech seit 1879 sei ein stetiges Steigen st^7?^uereingänge ^" bemerken. Redner theilt die y, lUichen Details bei den verschiedenen Kategorien der ^ ^^ aus dem Vergleiche des Totaleingana.es das«^ " ""d der Executionsgrbüren den Schluss, stläp procenlmäßige Verhältnis ebenfalls ein gün« ""es ^worden sei.' (Beifall rechts.) lle.1« ^ ^-'lel ^' 4 und 5 werden unverändert an« uclwMlllen. aen^" T'lll 6, „Steuerämter", befürwortet Ab-um?"" ^^ Nitjche die Errichtung eines Steuer-Eckw " Wallern, wofür auch Abg. Fürst Adolf tz.^?arzenberg unter Hinweis äuf die localen lyllltnlssc der Stadtgemeinde Wallern eintritt. Nesnl -^ ^ ^niuü der vom Ausschüsse beantragten Pro.. " "Ud angenommen, ebenso Titel 7 (Finanz (GrunÄ""") ""^ Titel 8 (Zollverwaltung) und Titel 9 anlra t ""Uulierung) "'^ ^er vom Ausschuss: be» Nui^ ? Nesolution wegen beschleunigter Voilage der reauli '^ ^^ definitiven Resultates der Grundsteuer-belw^""6. ferner Capitel 11 (allgemeine Cassen- N ""«) in allen seinen 7 Tileln. nettr c>.^ ftitel ^^ (direcle Steuern) spricht Abgeord« gänaen ^'^lanz und erörtert eine Reihe von Vor» Ab^ ^ E'nhebung der Grundsteuer. °betöst"U''^'lilHammer bespricht eine Petition > bemerkt ^'r^^ Gemeinden um Steuernachlässe und !?^" 'hl" stchen; das sei aber nicht wahr. schwur, leichische ^^ marschiere nur hinter der Niit Kn ^" Fahne und nicht hinter den ekelhaften, landez» - m.en besteckten Cerevisen. wolle anch von bittet ^^eberischen Tendenzen nichts wissen. Redner ^etition >. ^"^ unqnalificierbare Begründung der ">cht pn. /" b"an ganz unschuldigen Bauernstand Akl? ^" ill lassen. (Beifall rechtS.) ^dnerz ^chaup tritt den Aeußerungen des Vor-lasten ^^egen. betont, dass die Vorgänge der gelten y?^ °"ch ^l)N der Linken mit ganz ve» bkspljH. Ausnahmen entschieden misstnlligt werden, dblrW ^'"°"^ die wirtschaftlichen Verhältnisse in Nicht npk!!^' denen gegenüber mit kleinen Mitteln Ada ^" ""bk" könne. (Beifall links.) heut« ein ?^' ^asaty dankt der Regierung für die ^nulum ^s Hie" Nothstandsoorlagm und bittet den binden ''^"' den Petitionen der böhmischen He- Uh ""Grundsteuernachlässe Gehör zu schenken, ^oblhliln l' Klier tritt den Vemerkungen des Abg. abtriiuljH f"' ^^ ^'" gulen Rufe unserer Universitäten tt in ^ könnten, entgegen und führt aus, dass M Bud« l "' wesentlichen Punkten mit den Anträgen Nicht ein! s^'^"^s hinsichtlich der directen Steuern ''»verbanden sei. ^atter» ^m. Schlussworte des General-Bericht. Und der m >,"^" ^l.^l l und 2 des Erfordernisses ^nd d>° ^. ^""a für directe Steuern angenommen ^aulrnv.vo ^'^ Titel betreffenden Petitionen der 8UNg ah^me der Regierung zur eingehenden Würdi- ^"Vem^ (^teuerexecutionskosten) wird nach eini-^ Sleue/"^en des Abg. Ritter v. Jaw or ski über ^ebatte /^ "^""n in Galizien und Titel 4 ohne Bei ^"""""l"' ^"Nh ^"el 13 (Zoll) bespricht Abg. Ritter von ^ in N" Uebelstände bei der Zahlung der ^ 'n Couvm,«"^ lSlä.>t vor. dass die Zahlung tnöge. ""p°"s der Goldrente angenommen werden Ritter v. Duna- ^? Vorredn ^' - ^ ^r principiell mit der Anregung 3"^'ch sei, w.^""ltanden sei, darüber aber. ob es n '"r cielviU!. /' ^"' Slenerämtern die von diesem N "cht w^te E, ^^^ zertheilen, heute "larung abzua l, ^^ ^'' ^^ H""^ eine bestimmte <5" ^ei Lavit^^ ^^°p^l..Zoll" angenommen. "lnlr anz ,i (b'"cte Abgaben) beantragt Abg. ' "ne vtesolution inbelreft der Reform der Verzehrungsstener, namentlich für Wein und Weinmost. Hierauf wird Capitel 14 angenommen. Ueber die Straßenausliiufe in Paris h-iht es in einer Pariser Correspondenz vom 11. d,: „Des schönen Sonntags-Wetters wegen kann die für heute angekündigte Revolution nicht stattfinden —" diese Bekanntmachung halten oic Anarchisten mit Fug heute morgens erlassen können, wenn sie wenigstens die Lacher anf ihre Seite bringen wollten. Sonntag nnd schönes Wetter üben nun einmal anf den Pariser einen unwiderstehlichen Zauber aus. Das zweite Mee« ting hatte fomit von vornherein wenig Chancen. Die energischen Vorsichtsmaßregeln der Polizei thaten das Ihre. Freilich, wenn man die heutigen Morgenblätter las, so hätte man glauben sollen, in wenigen Stunden stehe eine Entscheidungsschlacht zwischen der Republik und der Anarchie bevor. An sechs Stellen zugleich waren Aibeiterversammlungeu angesagt, angeblich zu dem Zwecke, die Kräfte der Polizei zu zersplittern, damit auf ein gegebenes Zeichen das Gros der socia« listischen Arbeilerscharen gegen das Stadthaus und den Pulast des Präsideuten vorrücken könnten, ohne schon auf dal gesammte Aufgebot der öffentlichen Gewalt zu stoßen. Trotz all dleser Vorbereitungen blieb während des ganzen Vormittags u»d bis zu der angesetzten Stunde, l Uhr nachmittags, alles ruhig. An der Barriere du Tröne, wo von 9 Uhr an die Demonstranten aus dem Stadtviertel Sainl«Antoine zusammentreten wollten, war nur eine Gruppe Neugieriger zn be« merken. Von dort bis zum Bastillenplahe und weiter nach dem Sladthause hin hatten sämmtliche Straßen das Gepräge der Sonntagsruhe. Das einzig Auffällige waren die Polizeisergenten zu Fuß und zu Pferde, welche in ungewöhnlich großer Z^hl an sämmtlichen Straßenecken aufgestellt waren. Auf der Polizeiprä« fectnr herrschte ein ungemein reges Treiben. Grevys Residenz im Elysce war nach der Seite der Seine hin durch mehrere Schwadronen Dragoner gedeckt. Ebenso der Pavillon de Flore. der Sitz des Seinepräfecten und des Pariser Municipalrathes. Hier hielt auf dem Quai eine Schwadron Dragoner. Das Hotel de Ville war auf alle» Seiten verfchlossen, im Innern aber sehr stark besetzt, wie sich herausstellte, als um 2 Uhr nachmittags eines der großen Thore sich öffnete und eine Anzahl berittener Municipalgardisten heraus-fprengten, um den Platz zu säubern. Vor den Berit» tenen wich die Menge zurück. nicht ohne ihrem Un-muthe durch Pfeifen und Gejohle Ausdruck zu geben. Aus London wird unterm 13. März berichtet: In der Unterhaus» sitzung v^las Unl"lstaalKsecretär Lord Fitzmaurice einen Auszug aus dem von der Donau« Confe» renz angenommenen Vertrage und fügte hinzu, dass durch ein Protokoll, welches gleiche Kraft wie der Vertrag habe, das Recht der Agenten der europaifchen Commission, sich zum Zwecke der Informierung auf dem Kilia>Arme frei zu bewegen, ausdrücklich aufrechterhalten werde. Die Bevollmächtigten feien auch einstimmig übereingekommen. Artikel V sei dahin zu deuten^ dass die Flussabqaben nicht in Kraft treten, bevur sie nicht von den Mächten acceptiert sind. Die Cunferenz modificierte auch die Reqlemenls für die Schiffahrt zwischen dem Eisernen Thore und Braila inlietreff dreier wichtiger Punkte, gegen welche Ru« manieu und Bulgarien Einwand erhoben haben. Diese Punkte bclrrfftn die Methode der Ernennung der Uuterinspectoren, die Art der Flusseiulheilung für Verwallungszwecke und die Reihenfolge, in welcher die europäischen Repräsentanten in der gemischten Com« mission sitzen. O esterr eich . Un gärn hat auf das Recht der doppelten Vertretung verzichtet. Lord Grau« ville wurde von der Conferenz beauftragt, den Ufer» staalen die Beschlüsse der Cunferenz mitzutheilen und sie zum Beritte einzuladen. Die Ratificierung wurde absichtlich verschoben, um den Uferstaaten Gelegenheit zu gebrn. Theilhaber des Abkommens zu werden. Lord GrlNiville wurde von der Conferenz gleichfalls er. mä'chtigt, wenn nöthig, für diesen Zweck eine weitere Conferenzsitzung zu berufen. F,hmaurice schließt, indem er sagt, der Schriftwechsel werde zeigen, dass das vereinbarte Arrangement den Iuleressen des britischen Handels günstig ist und sich im Einklänge mit den Erfordernissen des Gegenstandes und den Rechten der europäischen Staaten befinde. — Gladstone deutete in Beantwortung mehrerer Fragen an, dass Earl Spencer Vicekönig von Irland bleiben, aber das Prä< sidium des Unterrichtsralhes niederlegen wird. — Die Osterferien dürften vom W. bis 29. März dauern. — Der Slaalsslcretär des Krieges Marquis of Har-ting ton d> achte das Kriegsbudget ein. Tagesneuigkeitcn. — (Hofnachricht.) Aus Wien wird unterm 13. d. M. gemeldet: 4 Bulletin, Das Wochenbett Ihrer l, und k Hoheit der durchlauchtigsten Frau Erzherzogin Clotilde nimmt einen regelmäßigen Verlauf. Das Be- finden der neugeborenen Erzherzogin ist ein erfreuliches. Alcsuth am 13. März 1«83. Professor Dr. Gustav Braun m. p., Dr. Anton Bauer in. p. — (Reichsrath3«Abgeord neter Oskar Falke f.) Aus Monte» Carlo (Monaco) wird der «Deutschen Zeitung" gemeldet, dass daselbst am lOten d. M, um 7 Uhr 45 Minuten vormittags der ReichsrathS-Abgeordnete Oskar Falke nach langem, schmerzlichem Leiden gestorben ist. Derselbe war 1827 in Wien geboren und seit den letzten ReichSrathswahlen Abgeordneter des städtischen Wahlbezirke» Hartberg-Fiirstenfelo in Steiermark. — (Agrartag.) Der zweite österreichische Agrar« tag ist am 13. d. M, in Wien zu einer für zwei bis drei Tage anberaumten Berathung zusammengetreten. Der Agrartag wird durch die Delegierten nachbenannter Gesellschaften und Corporationen gebildet: der Landes-culturrath in Prag. die Lanowirtschafts-Grsellschaften in Prag, Lemberg. Krakau. Wien, Salzburg, Graz, Klagen« surt, Brunn, Innsbruck, Noveredo und Görz; der Spiri-tus-Industrieverein in Prag. Landes°Pferdezuchtverein in Lemberg, Club der Land» und Forstwirte in Wien, Erntralverein für Rllbenzucker>Iudustrie in Wien, Lan-des-Pferdezuchtverein in Graz. landwirtschaftlicher Fort-bilduugsverein in Tessthal. die Land- und Forstwirt-schasts'Gesellschaften in Troppau und Barzdorf und der Verein österreichischer Malzfabrikanten in Wien. Fürst Karl Schwarzrnberg übernahm den Vorsitz. Der Bericht des ständigeil Ausschusses sowie der Nechimngsbericht für die seit dem jüngsten Agrartage abgelaufene Periode werden zur Kenntnis genommen und das vorgelegte Statut des österreichischen Agrartages mit einer vom Vorsitzenden an einem Punkte beantragten formalen Modification en dloe genehmigt. Weiters wird das mit rund 2200 st. bestimmte Präliminare sowie der Modus der Vertheilung der Kosten des diesjährigen Agrartages genehmigt. Der erste Gegenstand, welchen der Agrartag in Verhandlung zog, war die von der Landwirtschafts« Gesellschaft in Lemberg vorgeschlagene Frage: „Wie kann den ungeheuren Verwüstungen. welche in den letzten Jahren die Hochwässer verursacht haben. in Zukunft uorgebeugt oder Wie können dieselben wenigstens erheblich vermindert werden?", worüber Dr. E. Perels ein eingehendes Referat erstattete, welches die Annahme einer in sechs Punkten zusammengefassten Resolution empfahl. E2 fand über dieselbe eine längere Debatte statt, welche morgen fortgesetzt wird. Der Versammlung wohnte Ministerialrath von Pretis als Vertreter des Nckerbau-ministeriums bei. — (Postsparcassen.) Cin nachahmenswertes Beispiel warmer Fürsorge für die Arbeiter eines-theils und von richtigem Verständnisse der eigentlichen uationalütonomischen Bedeutung der Postsparcassen andererseits haben die Chefs einer bedeutenden Metallwarenfabrik in Nieoerüsterreich gegeben. Dieselben haben an ihre sämmtlichen Arbeiter einen Aufruf erlassen, in welchem sie auf die wohlthätigen Folgen der Sparsamkeit und die leichte Gelegenheit hiezu dncch die Post« sparcasfen aufmerksam machen. Um die erste Anregung zu geben, erklären die Chefs dieser Firma in dem genannten Aufrufe, jedem Arbeiter, der feit mindestens acht Wochen in der Fabrik beschäftigt ist. ein Postspar« casse-Vilchel mit der ersten Einlage von 50 kr. schenken zu wollen. Ferner erklären die Chefs der Fabrik sich bereit, wöchentliche Sparsummen von mindestens 10 kr. auf« wärt» zur Einlage in die Postsparcasse zu übernehmen. Schließlich erklären die Chefs, am Eude des Jahres zehn Prämien zu 50 st. an jcue Arbeiter ihrer Fnbrik zu vertheilen. Welche unter Berücksichtigung der Höhe ihres Lohnes und der Zahl ihrer Familienglieder das grüßte Ersparnis uud keine Schulden nachweisen. — Möchte doch dieses Beispiel recht zahlreiche Nachahmer unter den Chefs unserer industriellen Etablissements finden; die Folgen würden sich gewiss bald an den Ar< beitern selbst auf das vortheilhafteste zeigen! — (Nachkommen Amerigos.) Zwei alte Mädchen, die letzten Abkömmlinge Amerigo VeSftuccis. von dem Amerika den Namen erhalten hat. haben sich, wie dem .Standard" aus Nom gemeldet wird, bittend an die Regierung gewendet, dass ihnen die von der ehemaligen Republik Florenz ihrer Familie angewiesene Pension von monatlichen zehn Kronen wieder angewiesen werde. Der letzte männliche Sprosse der Familie, Namens Amerigo, ist vor sieben Jahren gestorben. Locales. Aus dem k. k. Landesschulrathe für Drain. Auszug aus dem Protokolle über die ordentliche Sitzung des k. k. Landesschulrathes für Kram vom 1. März 1883. Nach Eröffnung der Sitzung durch den Herrn Vorsitzenden trägt der Schriftführer die seit der letzten Sitzung erledigten Geschäftsstücke vor. deren Erledigung zur Kenntnis genommen wird. Hierauf wird zur Tagesordnung geschritten. Ueber Eiiwernehmen des kraimschen Landhaus-schusses wird die Errichtung einer einclassigcn Volks« schule in Oberpirnitsch mit dem Gehalte der dritten Elasse für die betreffende Lchrstelle bewilligt. Aaibacher Zeitung Nr. 81 520 15. März 1883^ Der Nccurs des krainischen LandeZausschusses wider die Entscheidung des Vezirlsschulrathes Gu»k< feld Mo. Leistung der Quartiergeld'Entschädigung fnr den Leiter einer Volksschule wird erledigt. Der Recurs einer Volksschulleitung wider den Erlass des Vezirlsschulrathes Gurkfeld, betreffend die Stundmvertheilung filr den Religionsunterrichl, wird angewiesen. Der Verhandlungsact, betreffend die Errichtung einer zweiclassigen Mädchenschule in Krainburg wird mit entsprechendem Vetrage an den krainischen Lan-desausschuss geleitet. Die Lehrstelle an der einclassigen Volksschule in St. Gregor wird vom 1. Jänner 1884 an aus dl>r vierten in die dritte Gehaltsclasse versetzt. Ein Volksschullehre'' wird in den bleibenden Ruhe« stand versetzt mit dem AuSsprnche der Anerkennung für sein diensteifriges Wirken. Dem Eiben eines Volksschullehrers wird das Cou» ductquartal bewilligt. Ein Gesuch um Nachsicht von der Rückzahlung eines genossenen Staatsstipendiums wird abgewiesen. Mehrere Berufungen und ein Strafnachsichts-gesuch in Schliwersänlnnis-Slraffä'llen werden erledigt. Drei Lehrstellen an Volksschulen werden definitiv besetzt. Die Dienstesresignation einer Vvlksschullehrerin wird genehmigt. Ein Volksschullehrer wird aus Dienstesrücksichten an eine andere Volksschule versetzt. Ein Gesuch um Zulassung zur Maturitätsprüfung am Gymnasium in Nudolfswert wird abgewiesen. Zw?i Realschüler werden vom Turnunterrichte befreit. Das Gutachten über ein neu verfasstes Lehrbuch wird höhernorts in Vorlage gebracht. Mehrere Remunerations- und Gcldaushilfsgesuche werden erledigt. __________ — (Da 3 Leichenbegängnis) des hochwürdigen l. Joachim Iereb. welches gestern nachmittags 4 Uhr unter zahlreicher Betheiligung aller Kreise der Bevölkerung unserer Landeshauptstadt und der Umgebung stattfand, lieferte wohl den besten Beweis, welch großer Beliebtheit und Achtung sich der Verstorbene allseits erfreute. Den Zug eröffneten, nach dem Kreuzträger, die Chorsänger der WW. EE I'?. Franciscaner, welche sämmtlich Kränze trugen, dann zahlreiche Mitglieder de3 katholischen Gesellenvereins, gleichfalls sämmtlich Kränze mit schönen Schleifen tragend, der lath. Verein mit um« florter Fahne, sodann der Convent der WW. EE, I»?. FrauciScaner mit dem Kreuze, denen sich Deputationen der WW, EV. w. Frcmciscaner aus Stein und WW. EG. I>I?, Kapuziner aus Bischoflack anschlössen, diesen folgten Sänger des f. b. Alumnats. Vor dem Sarge schritt der hochwürdige Herr Dompfarrer Canonicus Urbas mit zahlreicher geistlicher Assistenz, Sodann folgte der Sarg mit Kränzen übersäet, zu beiden Seiten Laibacher Bürger aus der Pfarre Mauä-Veckiuldigung, Wachs« fackeln tragend, das hochw, Domcapitel mit dem hochw. Herrn Dompropste I. Suppan an der Spitze, sämmtliche hochw. Herren Pfarrer und fast der gesammte Clerus der Stadt, sowie zahlreiche hochw Geistliche vom Lande, Herr LandesauSschuss Peschmann, Gemeinderath Josef Lnckmann, zahlreiche k. k. Staats., Landes« und Magistratsbeamte , sowie andere nach Tausenden zählende Leidtragende, insbesondere auch aus den zur Pfarre Marin-Verkündigung eingepfarrten Dürfern der Umgebung Laibach. -x- — (Die Monatsversammlung des kraini-schen Gewerbevereins) am verflossenen Montag, 12, März, war seitens der Mitglieder sehr zahlreich besucht. Der Präsident de3 Vereins, Handelskammerrath, Buchdruckereiliesitzer Herr A. Klein, gab eine Nevue der Thätigkeit des in der letzten Generalversammlung durch Neuwahlen completierten Ausschusses und bezeichnete es als eine für das Wirken des Vereins sprechende Errungenschaft, dass der Gewcrbeverem vom h. lraini» schen Landesausschusse eingeladen wurde, einen Dele» gierten in das Festcomitö anlässlich der 609jährigen Jubelfeier zu entsenden, welche ehrenvolle Mission zu erfüllen der Ausschuss ihn beauftragt habe. Der Präsi-dent Herr Klein sagt, er habe in patriotischer Mitwirkung an den Arbeiten des Festcomites stets seine Stimme dafür erhoben, es mögen die vielfältig nothwendigen Arbeiten lediglich nur heimischen Gewerbetreibenden und Arbeitskräften übertragen werden, welche hiezu die vollkommene fachmännische Eignung und auch die Mittel besitzen, und es möge daher nicht auf auswärtige Arbeitskräfte resiectiert werden, da die hiesigen Gewerbetreibend den sicher mit allen Kräften bestrebt sein werden, das krainische Gewerbe als leistungsfähig erscheinen zu lassen. Der Herr Präsident constatiert, dass seine Petita in den Reihen der hochverehrten Mitglieder des Festcomitcs sich allgemeinen Beifalles zu erfreuen hatten, und dass daher nicht zu zweifeln ist, dass daS heimische Gewerbe in erster Linie berufen sein wird, allcs dasjenige zur Ehre desselben zu leisten, was geschaffen werden soll. die Antlmst und Anwesenheit Sr, k. und l. Apostolischen Majestät des allergnädigsten Kaisers zu verherrlichen, (Stürmischer, allseitiger Beifall.) Schließlich empfiehlt der Herr Präsident eine noch regere Theilnahme der Gewerbetreibenden an dem Vereine. Der Herr Vereins« secretär M, Kunc referiert über die vom Gewerbc-Au3< schusse beschlossene Geschäftsordnung, welche von der Versammlung acceptiert wird. Weiters wird über An< regung des Herrn Vereinbsecretärs auch die Gründung einer gewerblichen Vorschusscasse in die Debatte gezogen, welche den Gewerbetreibenden nicht nur Credit gegen gute Unterschriften, wie dies bei allen bis nun existierenden Cassen in Laibach üblich ist, geben, sondern welches Institut auch auf den persönlichen Credit, auf die restanten eindringlichen Forderungen der Gewerbetreibenden, auf die von denselben vollendeten Erzeugnisse Rücksicht nehmen und den Credit zu billigeren Be-dingungen gewähren würde, als dies leider bis nun bei sämmtlichen Geldinstituten in Laibach der Fall ist. An der Debatte über den angeregten Gegenstand betheiligten sich zahlreiche Redner, welche sehr schätzenswertes Ma-teriale zur Lösung dieser für den Gewerbestand so wichtigen Frage zutage förderten. Allseitig aber wurde be« tont, dass bei der Iumessung des Credites nicht der autoritativen Meinung des Einzelnen, sondern dem Plenum der von den Vereinen gewählten Ausschussmitglieder die Entscheidung anheimgestellt werden solle. D!e Angelegenheit wurde dem Ausschüsse zur Berathung und Antragstellung in der nächsten Plenarversammlung zugewiesen. Bezüglich der Monatsversammlungen wurde beschlossen, dass dieselben an jedem ersten Montage im Monate im Salon des Gasthofes „zur Stadt München" stattfinden sollen. Nach zweistündiger Dauer wurde die Versammlung geschlossen. x- — (Todesfall.) Am 6, d. M. starb in Sanct Georgen in Steiermark der hochw, Herr Pfarrer Josef Has nil im 72. Lebensjahre. Der Verstorbene war ein bekannter slovenischer Schriftsteller und Dichter, feine Arbeiten finden sich in den „Drobtiuce" und anderwärts, namentlich auch in den früheren Jahrgängen der „Novice". — (Gemeindewahl.) Bei der am 27. Februar b. I. ftattgefundenen Neuwahl des Vorstandes der OrtS-gemeinde Planina wurden Anton KovZca, Nealitäten-besitzer und Wirt in Planina, zum Gemeindevorsteher, Anton IerDan, Realitätenbesitzer, Wirt und Handelsmann in Mauniz; Julius Mayer, praktischer Arzt in Planina; Franz Reißmüller, fürstlich Windisch-Grätz-cher Güleroirector; Peter Zicherl, Grundbesitzer und Wirt in Planina; Andreas Milauc. Mühlenbesitzer in Planina Nr. 8, und Andreas Milauc, Mühlenbesitzer in Planina Nr, 9, zu Gemeinderäthen gewählt, — (Landschaftliches Theater.) Eine unlieb» same Nepertoirestörung — Frau Wall hoff wurde über dem Studium der Nieger in den Karlsschülern arg „verschnupft" — brachte uns gestern eine Reprise von L'Ar-rongcS „Hasemanns Töchter". Wenn wir aber auch an diesem Abende den „Schiller" des Herrn Neu hoff unr rcchl ungerne entbehrten, so hat uns doch der „Hermann Körner" desselben hochgeschätzten Gastes derart gefesselt, dass wir schließlich die Reprise, als wie eine Novität auffnssten. Dieser Körner war ja eben in einer Weise zur Darstellung gebracht, dass man sich sagen musste, so und nicht andcrs will ihn der Dichter vor Augen gestellt wissen. In den nebenlaufenden Scenen als der ganz außerhalb des gesellschaftlichen Getliebes sich haltende praktische Geschäftsmann, in den Hauptscenen hiugeaen als der in dieses Getriebe ener» gisch eingreifende Mann von Ehre, in der scharfeinschneidenden Ehescheidungsscene wie in dem durch den überzeu» gungsvollen Versöhnungsact weichausklingenoen Schluss-accorde, — in all diesen Phasen war Herr Neu ho ff gleich vorzüglich in Haltung, Sprache und Spiel und erntete demnach bei offener Scene und nach den Act« schlüssen reichlichen Beifall. — Neu war auch Fräulein Kad letz als „Emilie". die recht uelt spielte, Director Mond heim (Handelsgärtner Hasemann) erhielt zwei Kränze. —c^. Neueste Psst. Original-Telegramme der „Laib. Zeitung." Wien, 14. März. I„ der heutigen Abendsihung des Abgeordnetenhauses wurde der Gesetzentwurf, betreffs Forterhebuug der Steuern im Apnl dem Vud-getausschnss?, ebenso der Nachtragscredit für die medicinische Facultät in Prag gleichfalls dem Vudget-ausschusse mit dem Rechte mündlicher Berichterstattung zugewiesen. Nachdem der Ackerbauminister die Vorwürfe Kopps über Vernachlässigung der Forstcultur und die Beschwerden Walderts bezüglich der Thätigkeit der Regierung auf dem Gebiete der Wasserrechts Gesetzgebung widerlegt und nachdem Harrach gesprochen und Clam die Ausfälle Kovfts gegen Tirol und dessen Bevölkerung zunickgewiesen hatte, wurde Titel 1 des Acker, baubudgets angenommen. — Nächste Sitzung morgen. Paris, 14. März. Die anlässlich der letzten Manifestationen verhafteten Ausländer werden nach Ab-büßung ihrer Strafe ausgewiesen. Heute wurde ein Äadenser zu eiumonatlichcm Gefängnis veruriheilt; 40 Eleven des Lyceums Louis le grand sind ausgewiesen worden. __________ Wien, 14. März. In der heutigen Sitzung des Abgeordnetenhauses wurde seitens der Negierung (inc Vmlagc eingebracht, betreffend die Fort' erh?bung der Steuern und Abgaben und die Vestry tung des Aufwandes im Monate April 1883. M° Specialdebatte über das Budget wurde fortgesetzt UN" be: Etat des Handelsministeriums vollständig erledig'» Abends findet wieder eine Sitzung statt. Rom, 14. März. In der gestrigen Kammer-sitzung stellte Minister Mancini im weiteren Erlaufe seiner Ausführungen in Abrede, dass der A» schluss Italiens an Oest erreich - Unaaln und Deutschland der inneren Freiheit Ital'w schädlich sei; Beweis dafür ist, dass wir in declehtw Zeit in Gemäßheit der Verträge der österrelch'lA ungarischen Regierung die Auslieferung von ore" ih^er Staatsangehörigen verweigert haben. Der "l mster weist die Behauptung Savinis zurück, dass ° Frage des Irrcdenti smus gute Beziehungen w Oesterreich-Ungarn unmöglich mache. Die DA-« localen Demonstrationen, durch welche der AnM einer feindseligen Gesinnung gegen Oesterreich hes^ gerufen werden sollte, sind'das Werk von IndimdU" oder unbedeutenden Minoritäten. Die unwürdigen^) leidigungen gegen befreundete Nationen und ihre v". schafter repräsentieren weder eine Theorie noch c Princip, denn sonst müssten wir auch Corsica, M^' Nizza und den Tessin reclamieren. (Zustimmung.) ,^ irredentistischen Bewegungen sind das Wert einer nl geleiteten Jugend oder einer an ti monarchistisch Minorität, welche sich des Irredent'' mus bedient, um der Regierung Verlegenheiten l schaffen. Es ist Sache der Gerichte. dagegen e'N" schreiten, und das Ministerium für feinen Theil »"' derartige Kundgebungen energisch unterdrücken. ^". reicht 'der Regierung zum Troste, dass alle R^ von welcher Partei immer, mit Ausnahme eines e zigen, unsere Annäherung an Oesterreich und DeU'lH land billigen. Wir werden bei dieser Linie un,t Verhaltens bleiben und daraus einen Zuwachs , Autorität, Macht und Sicherheit erlangen, ohne irF etwas von unserer constitutionellen Freiheit, Ul!>t» Würde und Unabhängigkeit zu opfern. (Sehr «^' Berlin, 13. März. Der seit gestern venM' Geldbriefträger Cossaelh wurde in einem Hause ^ Adalbertftraße eunordet und des etwas über 1-H Mark betragenden Itchaltes seiner Geldtasche bel^ aufgefunden. Coss^elh hatte an eine dort ein uiöblu Mietzimmer bewohnende, sich Sander nennende 1., sönlichkeit eine Postanweisung über 30 MartH zuzahlen. Dieser Sander ist verschwunden, und i^, , die Postanweisung an seine Adresse in Potsdam " aufgegeben zu haben. Verstorbene. ,i Den 13, März, Ernestine Czerny. ObcraeomcterS'^ ^ 52 I,, Domplcch Nr. 13, organische,- Herzfehler, — Lcop ^ ! Jung. Riemcrmeistcrs-Tochlcr, 17 I., Rümerstraße Nr, I,^I, ^ gcnlähmung. — Maria Mazgon, Posa>ucntierers«Witw>', Kuhthal Nr. II, Altersschwäche, ^ I in Garn iso nssft itale: ^„- i Neu 12, März, Josef Ccstnik. Infanterist, 233' ^t< gcntuberculose. - Matthäus Zitlo, Jäger, 32 I,, LlU'S" zmidiiiig. Meteorologische Beobachtungen in ^lMH^ -> -^ «ZZ Zz 5 :^ ?:k ' 1 V N - jiI Nl.Mg. 733.48 —13.4! windstill ! aanz heil" g<)0 14, 2 „ N. ^ 7IN.75 -l- 0,8 NO. schwach etwas bew> 9 „ Ab.! 730.W — 1.6 ^ den gefühlvollen, rührenden Gesang beim ^ hie > M bcgäugnissc, den Herren Fleischhcmcrmeisicrn , '.^^'N > W Spcndnng des kostbarenKrauzes, ebenso allen " ^B > ^ Spendern so schöner Kränze, dann allen "^ ^hl' W M aller Stände von nahe und von fern für /"^ ziiis > M reiche Betheiligung bei der Vcerdignng umcrcl ^ ^ so frühzeitig entrissenen theuren Mutter. > W Laibach am 13. März 1883. > > Die trauernden Ointerbttebrne"^ ! 521 ÄnMsall zur LMacher Zeilunn Rr. 61. Donnerstag, den 15. März 1883. (^6?) HeKnnntmaHun«. Nr. 1649. back, ^°"! ^ ^ ^nndcs^ als Handelsgerichte Lai- <3'? plannt gegeben: im Qi '^'"' vom t. l. Landrspräsidium Laibach zum?^?^ § 11 des Einführungsgcsehes ^ir i^'^elsgesetzbuche vom 17, Dezember 1862. ordnn.' ^ ^l. 6o 1663. und ß 1« der Ver-^llin N ?"" ^ Mai 1878. Nr. 71 N. G. Vl,, üder 7?'^ ^'" 9 Mai 1873. Nr, 70 R.G, Al,, sür d,V !""^' und Wirlschaftsgrnossenschaften ^"ndlnaÜ" ^M 188:; erfolgenden öffentlichen 8ciich..^u,icio!i dcr Eintragungen in das dies« '^>bach"""bclslraster die Ämtsblätter der "Trirs^ ^ "'id „Wiener Zeitung" sowie das clmng dcr i^^^^" "'^ ^"^' ^'^ Vcroffentli-^ltvci-lig. , '^^ngnngcn in das dicsgcrichtlichc ^s Aints^ W.rtschaftsgcnossenschastsregister Worden. °" „Laibacher Zeitung" bcslimmt >^!^ch am 6. März 1883. ^ ^ IiunäulllHun« Nr, 2519. ^r 5ni".^'lll)cllun" geschlossenen Original-Büch« lveisr l,,.»^'^ ^stattet ist, von nnn ab stiict-«n bie 7. °V'sc von '/, Kreuzer pr. 1 Stück tndljch dnl/''^"""'^" hintangcgeben werden, ^ise dir ">ulnc dieser geänderten Vcischleiß. lNchr in ^^""^" Cigarretten künftig nicht b0 Etiick .!''"' zu 10' sondern in Cartons zu ^^^/erpackt werden. Der Beginn des Verschleißes der Cigar» retten in Cartons wird später belannt gegeben »uerben. Laibach am 9. März 1883. K. l. Finanzdirection. (1065-1) zilmämaHlM«. Nr. 3597. Die Taxen sür Briefe nach Westaustralien, Südaustralicn, Queensland und Victoria, Neu. Südwalcs nnd Neu »Seeland, dann nach Tasmania (Vaiidiemcns-Land) ans dem Wege über Italien via Vnndisi mittelst englischer Paletbooten wurden, und zwnr für franliertc Vliese von 50 auf 30 lr. und für unfranticrte Vricfe von U0 auf 50 kr. für je 15 Gramm herabgesetzt. tzievon gefchielit die Vcrlantbarung zu-» fulgc hohen Handclöministcrial« Erlasses vom 24, Fcbrnar d. I,, g 6743. Triest, den 12 März 1883. K. l. Postdircction.___________ (1011 3) slun,lmacs,unn. Nr, 1710. Von, l, f, Vezirlsgerichte Obcrlaibach wird gemäß ß 26 dcs Landcsgesetzcs vo l 35 März 1874 besannt gemacht, dass die behufs Anlegung eines neuen Grundbuches für die Catastralgemcindc Blatua Brezovica angefertigten Vl'schbogcn, Licarnschaftsuerzcich' nisse nnd Mappen, vum 9, März 188!! ange' fangen, zur allgemeinen Einsicht aufliegen, Sollteil Einwendungen erhoben werden, so werden die weiteren Erhebungen am 23. März 1883 gepflogen werden. Die Ucbcrtragung amortisicrbarer Förde» rnngen ins neue Grundbuch wird unterbleibe», wenn der Verpflichtete vor Verfassung der Ein» lagen darum ansucht. K, t Bezirlsgcricht Oberlaibach, am 9tcn März 1883. für Steiermark. Kärntcn und ssrain in Graz werden ubcr ^rui.dli'."^."us der Edictalfrist znr Anmeldung der Belastungsrechtc ans die "' aufgefordert, ihren Widerspruch längstens bis lehtcn September 1883 bei ^ric,fns5l"°"l l. f. Gerichte, wo auch das neue Grnndbnch eingesehen werden kann. zu erheben, ,, » " ^ Eintragungen die Wirkung grundbücherlichcr Eintragnngen erlangen. ' rine ^,^^°crcinse'l.znng gegen das Versäumen der Edictalsrist findet nicht statt; auch ^^ ^langeruilg der letzteren sür einzelne Parteien unzulässig. ^ ^"tastralgemeinde Bezirksgericht Nathsbeschluss Mannsburg Stein ?. Februar 1883, Z. 1537. Schmarza Stein 7- „ 1883, Z. 1538. ^°lfsbach Stein ?. . 1883, Z 1539. Etefansber« Kramburg ?. . 1883, Z, 1898. ^«bnllpoliza Laas 7. „ 1833, Z 1899. blinden Vottsch« 7. „ 1883, Z. 1936. ^ ^"° Gottschee 7. . 1883, Z. 1937. ^ """°l Idria ?. . 1883. Z. 1939. ^ ^" Lack 14. « 1883, g, 2024. ^""sche Lack 14. . 1883, g, 2025. ^ Walitsch«nd^ Seisenberg 14. . 1883, Z. 2165. ^"^ Sittich 23. . 1863, 1,2726. ^raz am ?, Miirz 1883 (1038—3) H«n?lmllHun«. Nr. 1611. Vom l. l. Bezirksgerichte Wippach werden die Localerhebungen zum Zwecke der Anlegung eines neuen Grnudbnches für die Clltastralgcmcinde Loie i auf den 20. März 1883 nnd die darauffolgenden Tage, jedesmal 8 Uhr vormittags, hiergcrichts mit dein angeordnet, dass bei denselben alle jene Personen, welche an der Ermittlung der Vesitzuerhältnissc ein rechtliches Interesse haben, erscheinen und alles zur Aufklänmg sowie zur Wahrung ihrer Rechte Geeignete vorbringen können. K. l. Bezirksgericht Wippach, am 10. März 1883. (1062—1) Kunämackung. Nr. 1765. Vom t. k. Bezirksgerichte Gottfchee werden zum Behufe der Anlegnug eines neuen Grundbuches der Catastralgemeindc Ebcnthal in Gemäßheit des H 15 deS Landesgeschcs vom 25. März 1874, Z. 12. die Localerhebungen auf den 9. April 1883 und die darauffolgenden Tage, jedesmal vor« mittags 7 Uhr. bei diesem Gerichte mit dem Beifügen angeordnet, dass bei deuselben alle Personen, welche an der Ermittlung der Besitz« Verhältnisse ein rechtliches Interesse haben, erscheinen und alles zur Aufklärung sowie zur Wahrung ihrer Rechte Nothwendige vorbringen können. K. l. Bezirksgericht Gottschee, am 11. März 1833. (1041- 3) Kundmachung. Nr. 3253. Vom l. f. steierm.-kärnt.'krain. Oberlandcsgcrichte in Graz wird bekannt gemacht, dass die Arbeiten znr Ncuanlcgung der Grundbücher in den unten verzeichneten Cataslralgemcindcn dcs Her« zogthnms Kram beendet und die Entwürfe der bezüglichen Grundbuchseinlagen angefertiget sind. Infolge dessen wird in Gcmäßhcit der Bestimmungen des Gesetzes vom 25. Juli 1871 lit. G. Nr, 96. der 1, April 1883 als der Tag der Eröffnnng der neuen Grundbücher der bezeichneten Catastrnlgemeinden mit der allgemeinen Kundmachung festgesetzt, dass von diesem Tage an neue Eigenthums-, Pfand« nnd andere büchcrlichc Rechte ans die in den Grundbüchern eingetragenen Liegenschaften nur durch Eintragung in das bezügliche neue Grundbuch erworben, beschränkt, auf andere übertragen oder aufgehoben werden können. Zugleich wird znr Richtigstellung dieser nrncn Grundbücher, welche bei den unten be« zeichneten Gerichten eingesehen werden können, das in dem oben bezogenen Gesetze vorgeschriebene Verfahren eingeleitet, und werden dcmnnch alle Personen: n,) welche aus Grnnd eines vor dem Tage der Eröffnung des neuen Grundbuches erworbenen Rechtes eine Aenderung der in demselben enthaltenen, die Eigenthums» oder Vesitzver» hältnissc betreffenden Eintragungen in Anspruch nehmen, gleichviel, ob die Aenderung durch Ab», Zu» oder Umschreibung, durch Berichtigung der Bezeichnung von Liegenschaften oder der Zusammenstellung von Grundbuchskörpcru oder in anderer Weise erfolgen soll; d) welche schon vor dem Tage der Eröffnung dcs ncnrn Grundbuches auf die in demselben eingetragenen Liegenschaften oder auf Theile derselben Pfand-, Dienstbarkcits» oder andere zur bücherlichen Eintragung geeignete Rechte erworben haben, soferne diese Rechte als zum altcu Lastenstandc gehörig eingetragen werden sollen u>,d nicht schon bei der Anlegung des neucu Grundbuches in dasselbe eingetragen wurden, ^ aufgefordert, ihre diessälligen Anmeldnnaen, nnd zwar jene, welche sich auf die Belastungsrechte unter d beziehen, in der im 8 12 obigen Gesetzes bezeichneten Weise längstens bis zum letzten März 1884 bei den betreffenden nuten bezeichneten Gerichten einzubringen, widrigen« das Recht auf Geltcndmachung der anzumeldenden Ansprüche denjenigen dritten Personen gegen» über verwirkt wäre, welche büchcrliche Rechte ans Grundlage der in dem neuen Grundbuche enthaltenen nnd nicht bestrittenen Eintragnngen in gutem Glauben erwerben. An der Verpflichtung zur Anmclduua. wird dadurch nichts geändert, dass das anzumeldende Recht aus einem außer Gebrauch tretenden öffentlichen Buche oder aus einer gerichtlichen Er« ledigung ersichtlich, oder dass ein auf dieses Recht sich beziehendes Einschreiten der Parteien bei Gericht anhängig ist. Eine Wiedereinsetzung geam das Versäumen der Edictalfrist findet nicht statt; auch ist eine Verlängerung der letzteren sür eiuzclne Parteien unzulässig. H. Eatastralgcmeiude Bezirksgericht Rathsbeschluss vom < 1 Vodice Wippach ?. Februar 1883, Z. 1324. ! 2 Podobenim Lack 7. „ 1883, Z. 1483. 3 Soica Laibach 7. „ 1883, g. 1688. ^ 4 Topolj . ?. . 1883, g. 1689. ! b Goloberdo „ ?- . 1863. g, 1690. 6 Studeuu Laas 14. . 1883. Z, 1995. 7 Nadlel . ". . 1883, Z, 1996. > 8 Nussdorf Landstraß 21. . 1883, I. 2295. ! u Oberh Tscheruembl 21. . 1833. g. 2296. ! 10 Podsmrel Laibach 28. . 1883. Z. 2755. >j Vraz am 7. März 1883.