Nr. 124. Freitag, 1. Juni 1888. Itt?. Jahrgang. Mbllcher Zeitung. ^uunleratlonsp«!«: Vlit Postversenbung: ganzjährig fl. l», holblähr!» ^ l,,i !>c> oftercn Wiedeihollingen pr. ^eilc 8 lr. Die „Laibach« Leitung" erscheint l«»l5, die Nebartion wienerftraße 15, Sprechstunden dcr lNcdactio» <äs,!ich von 10 bi« >2 Nyr vor!!!i!<.iffi!,— NnIranl'erü'Uilrl, wrrl'l'n nicht onzenommrn und Htanujcilpte nichl zurUsgrfteUl. Mit ^. Juni begann ein neues Abonnement auf die Laibacher Zeitung. ^ie Pr ci n umer a t i u n s< Ä cd i n g u n a. e u bleiben "^rändert und betragen: Nlit Postucrsenduill,: silr Lailmch: H°ÜV"« - - ^^ fl- ^ lr. ganzjährig . . 11 ft. - lr. N^ng . . 7 „ 5>tt „ halbjährig . . 5 „ 5,0 „ wn°!Ä"ll ' U„75„ vierteljährig . 2 „ 75 „ monatlich . . 1 „ 25 „ monatlich . . - „ !)2 „ ^ Für die Zustellung ins Haus für hiefige "nnenten per Jahr 1 Gulden. batte angenommen. Beim Capitel «Justizministerium» besprach Freiherr von Npfaltrern die Verhältnisse in Kram uud hob hervor, dass ein Theil der Justiz» beamten in diesem Kronlande die nationale Stellung ohne Hehl hervorkehre, wodurch der deutschen Bevölkerung das Vertrauen in die Unbefangenheit derselben abhandenkomme. Dieses Hervorkehren der nationalen Gesinnung mache sich auffälligerweise bei den politischen Beamten fast gar nicht, bei den Iustizbeamten jedoch sehr häufig gelteud, und ebenso auffällig sei es, dass jeue Beamten, welche ihre nationale Gesinnung besonders hervorkehren, bei ihrem Vorwärtskommen gefördert erscheinen. Dadurch werde ein Wettstreit im Hervorkehren dieser nationalen Gesinnungen erzeugt, und diese Erscheinung habe sich sogar auf die benachbarten Kronländer Kärnten nnd Steicrmark ausgebreitet. Eine zweite Frage, welche Redner hier zur Sprache bringen will, ist die Sprachenfrage. Die slovenische Sprache sei eine junge, erst im Anfange ihrer Entwick» lnng stehende, welche sich erst in neuester Zeit mit An-lehuuug an die kroatische Sprache herauszubilden be> ginne. In diesem Umstände liege eine Gefahr, welche man ja nicht als ein Hirngespinst bezeichnen möge: die Gefahr der Nssimilicrunq der krainischen slavischen Bevölkerung mit den soxstigrn Südslauen. Redner glaubt an den von den Bischöfen der Erzdiöcese Görz im Vorjahre erlassenen Hirtenbrief erinnern zu sollen, in welchem die Geistlichkeit vor jeder Einmengung in politische Agitationen verwarnt, insbesondere aber er« mahnt wird, sich von den Bestrebungen um Tinfüh-rung der slavischen Litnrgic fernzuhalten. DaS beweise am besten, dass eine Strömung in dem vom Redner angedeuteten Sinne existiere. Was nun die Sprachen» frage in der Iustizftflege Krams betreffe, so mache es sich in abträglichster Weise geltend, dass gerichtliche Erlässe und Entscheidungen m dieser in der Entwick« lung begriffenen slovenischen Sprache hiuausgegeben würden, welche die Bevölkeruug, obgleich sie sehr gut deu krainischeu Dialekt spreche, absolut nicht verstehe. Die Grundbücher sehen neuerer Zeit, gewiss nicht zum Vortheile der Bevölkerung, ganz gemischt aus durch die Abwechslung von slovenischeu nnd deutschen Eintragungen. Redner würde nicht etwa von einem exclusive« deutschen Standpunkte aus, sondern im Interesse der Bevölkerung wünschen, dass die Grundbücher deutsch geführt würden. Noch auf einen weiteren Uebelstand will Redner aufmerksam machru, welcher darauf be- ruhe, dass die Studierenden, überlastet durch die nothwendig gewordene Beschäftigung mit der slovenischen Sprache, ihre juridischen Studien vernachlässigen, srhr zum Nachtheile der Rechtspflege in Krain. Redner hielt es für seine Pflicht, den Leiter des Justizministeriums auf alle diese Uebelstände anfmerlsam zu machen, damit er denselben nach Thnnlichkeit steurr. (Beifall links.) Minister und Leiter des Iustizministerinms Dr. Freiherr von Prazäk: Der erste Herr Redner, welcher die Zustände in Krain zum Gegenstande seiner Erörleruugen gemacht hat, hat die Behauptung anf« gestellt, dass die Beamten in Krain, welche der sloveni-schen Nationalität angehören, ihre Nationalität etwas start prononcieren, und dass sie aus ihrer nationalen Gesinnung kein Hehl machen. Ich bin nun gewohnt, die Thätigkeit eines Beamten nach seiner richterlichen Qualification zu beurtheilen, und ich habe immer nur auf diese Rücksicht genommen. Allerdings ist es dabei nothwendig, dass bei der Besetzung von Richterposten gemischt nationaler Länder, in Ländern, in welchen zwei oder mehrere Landessprachen vorkommen, auf die Sprachkenntnisse Rücksicht genommen wird, und wenn der geehrte Herr Redner geglanbt hat, den Grund, warum Beamte der krainischen Nationalität, wie er sie nennt, oder besser gesagt, der slovenischen Nationa« lität. ihre Nationalität so sehr hervorkehren, darin zu finden, weil Fälle vorgekommen sind, wo sie infolge drssen eine schnellere Beförderung erfuhren, so kann dies nur aus solche Fälle Bezug haben, wo die Wahl war zwischen einem Beamten, der beide Landessprachen gekannt hat, und zwischen einem solchen Beamten, der dieser Sprache eben nicht mächtig war. Ueberhaupt muss ich gegen so allgemein erhobene Anschuldigungen den Richterstanb in Kram auf das entschiedenste in Schutz nehmen. Wenn mir der geehrte Herr Redner bestimmte Fälle angeben wird und die Richtigkeit der vou ihm ausgesprochenen Anschuldigungen, dass die Amtspflicht von eiuzeluen Beamten vernachlässigt wird, sich erweist, dann werde ich gewiss Abhilfe schaffen. Ich kann aber versichern, dass mir in dieser Beziehung noch wenige Disciplinarfälle vorliegen, obwohl der Präsident des Oberlandesgerichtes in Graz ein sehr scharfes Auge hat auf nationale Ausschreitungen nnd Pflichtverletzungen von Beamten, die ihre Schul« digkeit nicht erfüllen. Allerdings gibt es gegenwärtig in Kram noch fehr viele Beamte, welche beider Lan» dessprachen nicht vollständig mächtig sind. Wenn solche Beamte gezwungen sind. nach einem Wörterbuche zu greifen, um ein Gefchäftsstück zu erledigen, dann kann es allerdings geschehen, dass dieselben zur Erfüllung ihrer Pflichten längere Zeit brauchen, als wenn sie Jeuilleton. Ein Ausflug nach Adclsberg. ^'Ha'!ii°lM"ich' so unternahmen die Zöglinge der sflun ?v "oemie '" 3'""" anch heuer einen Mai- ^acht "lesmal war der Besuch unserer Heimat zu. ^il^.,26. Mai sriih halb 10 Uhr kamen die Aka-Mt„ , f"ler Führuug ihres Commandanten, des >n,ann .^"^sch'sfs-Capitäns ^"^ Ritter von Mele ^ 'n Adelsberg an. und unter klingendem Mlnent« Ü5 brachten einen Theil einer Fimuauer Vtte ^Musikkapelle "lit - zogen sie frohbewegt ^ofesso" Zöglingen hatten sich die meisten ihrer Mossen ^"? andere Officierc sammt Familien an- ^ ilNftoson^burch der Einzug ein ebenso festlicher V dc,8 o .?"' Doch nicht nur den Akademikern Mieden ""^" der Frende deutlich im Gesichte ^e^s'^uch die Bevölkerung von Adelsberg, Hohnes l höchsten Spitze des die Grotte decken- schwarz-gelbe Fahne anfgehisst lll3 ste ^ °" Angekommenen herzlich uud freudig, ^tn K.^- '" Neih und Glied Einmarschierenden opaker stand. Im Gasthofe des Herrn Bürgermeisters Vicic wurde die erste Rast gehalten und dann der Befehl: «Einstündiges, freies Manöver» gegeben. Nnn gieug es lustig ms Freie; die eiueu botanisierten, andere erstiegen deu Groltenhügel — überall waren die blauen Blousen zu sehen. Um 12 Uhr wnrde ein gemeinschaftliches Mittagsmahl eingenommen; während desselben ließ die Musik ihre heitersten Weisen erklingen, und fehlte es dabei auch nicht an fchönen Trinksprüchen. Zuerst liesi der beste Zögling des vierten Jahrganges den Herrn Commandanten, den die Akademiker hoch verehren uud der auch diesen schönen Ausflug ermöglichte, hoch lebru. Das dreimalige donnernde Hoch. welches diesem Toaste folgte, bewies deutlich, mit welcher Liebe die Zöglinge an ihrem Commandanten hängen. Dieser so herzlich gebrachte Gruß blieb nicht unerwidert. Der Herr Commandant erhob sein Glas «anf tüchtigen Fortschritt im Studium, gute Kameradschaft uuter deu Zöglingen und auf die Erfüllung ihrer sehnsüchtigen Wünsche». Begeistert dankten die Zöglinge. Auch der Herr Br-zirkshauptmann Ritter von Schwarz, der in gewohnter Liebenswürdigkeit die Ausflügler schon auf dem Bahnhöfe empfieng nnd sie den ganzen Tag als nnermüdl,cher Wegweiser begleitete, wurde mit einem Trinlspruche des Herrn Commandanten geehrt. Znm Schlüsse des Mahles wurden von den sanges-tundigen Zöglingen einige Ehöre in mustergiltiger Welse vorgetragen, und nachdem beim Erklingen einer lustigen Walzer-Melodie sogar Terpsichoren gehuldigt worden, marschierten die Blaublousen nnd ihre Begleiter — die Musik an der Tete — zur Grotte. Nach einer kurzen Abkühluugsrast wurde dieselbe betreten und in allen ihren hcllerleuchteten Räumen von deu überraschten Festgästfn eingehend besichtigt und bewundert. Erhebend war der Moment, als die Gesellschaft, in ein großes Gewölbe tretend, die dort angebrachten Initialien des Namenözuges Sr. Majestät des Kaisers erblickte. Da bedürfte es keines Commandos: wie auf ein gegebenes Zeichen erscholl das «Hurrah-Hoch» aus den Kehlen der Zöglinge, in welches alle Anwesenden begeistert einstimmten. Die Musikkapelle fiel mit der Volkshymue ein. die immer wieder zur Wiederholung verlangt wurde. Nach zweistündiger Besichtigung verließen die Akademiker die Grotte nnd lehrten wieder ins Hotel zurück, allwo in fröhlichster Stimmung das Abendessen ein-genommen wurde. Gegen 8 Uhr abends marschierten die Gäste unter klingendem Spiele zum Bahnhofe und verließen dann nach herzlichem Abschiede unsere Heimat. Mögen sie bald wiederkommen, unsere angehenden jungen Seeleute! Mögen die Worte ihres hochverehrten, biedern Commandanten: «Erfüllung ihrer sehnsüchtigen Wünsche», bald zur Wahrheit werden! Laibacher Zeitung Nr. 124. 1052 1. Juni 1888. beider Sprachen mächtig wären. Wenn aber der geehrte Herr Vorredner einen Unterschied zwischen der krainischen und slovenischen Sprache gemacht hat, so muss ich bemerken, dass das Reichsgeschblatt und die Landesgesetzblätter in slovenischer Sprache erscheinen, und würde ein Beamter seine Erlässe in einer anderen als der Schriftsprache herausgeben, so würde er gewiss nicht pflichtgemäß handeln. Ich kann daher einer sol« chen Anregung nicht folgen, dass der Richter nicht in der Schriftsprache, sondern im Dialekte seine Erledigungen herausgebe. Wenn derselbe Herr Redner auf die Interpellation, die im Abgeordnetenhause im März gestellt wurde und die Besetzung einer Notarstelle in Cilli zum Gegenstande hatte, hingewiesen hat, so bedauere ich, dass er sich hiebei in einem Irrthume befindet. Ich habe denjenigen Bewerber zum Notar ernannt, der jene vorzugsweisen Eigenschaften hatte, die für den Notarposten in Cilli nöthig waren. Was aber die Bemerkung über den Gebrauch der slovenischen Sprache bei den Eintragungen in die Grundbücher betrifft, so muss ich bedauern, dass, wenn der geehrte Herr Redner diesfalls gegen die Verfügung, die für Kram er-lassen wurde, irgend ein Bedenken gehabt hat, seine Bedenken ja viel zu spät kommen würden, denn schon im Jahre 1884 wurde in dieser Richtung für Krain Abhilfe getroffen, und seitdem wird die Eintragung in die Grundbücher in Krain in beiden Landessprachen vollzogen. Es ist mir nie eine Klage hierüber von irgend einer Seite zugekommen, und der geehrte Herr Redner, der ja Mitglied des Landtages ist, würde schon früher Gelegenheit gefunden haben, im Landtage eine folche Anregung zu machen. In neuester Zeit, nämlich im Vorjahre, ist eine solche Verfügung auch für die von Slovenen bewohnten Bezirke in Steiermart und Kärn-ten erlassen worden, und darin wurde sich allerdings auf den schon früher für Krain ergangenen Er-lasö berufen. Der Herr Redner meinte aber, es besteht kein Gesetz für ein derartiges Vorgehen bei grund-bücherlichen Eintragungen. Das ist allerdings eine Wiedergabe von Behauptungen, die ich bereits im Abgeordnetenhause zurückgewiesen habe. Es besteht in keinem Lande, wo mehrsprachige Grundbücher geführt werden, ein Gesetz dafür. Ja. in allen Landtagen, wo Gesetze über die innere Einrichtung der Grundbücher beschlossen worden sind, wurde keine Bestimmung über die Sprache der Eintragung in die Grundbücher getroffen, und doch wurden die Grundbücher in gemischtsprachigen Ländern so geführt, wie es die Bedürfnisse der Bevölkerung erheischen. Wenn Eingaben in einer Landessprache, in welcher sie bei Gericht angenommen werden müssen, auch in derselben Sprache zu erledigen sind, so ist es natürlich, dass auch Eingaben in Grundbuchssachen in derselben Sprache zu erledigen und einzutragen sind. Das Gegentheil würde ein Gesetz oder eine Anordnung bedingen, dass Eingaben in Grundbuchssachen anders als andere Eingaben zu erledigen sind. Dazu findet sich die Justizverwaltung nicht veranlasst, weil dies eine Verletzung der Staatsgrundgesetze über die allgemeinen Rechte der Staatsbürger in Bezug auf den Gebrauch der Landessprachen wäre. Nach dem Schlussworte des Referent,«, w.lcher sich gleichfalls gegen die Ausführungen des Freiherrn von Apfaltrern wendete, wurde Capitel «Ministerium der Justiz» im Erfordernisse und Bedeckung angenom» men; ebenso die sämmtlichen weiteren Capitel des Staatsvoranschlages ohne Debatte. Hierauf gelangte auch das Finanzgesetz für 1888 ohne Debatte einstimmig zur Annahme. Nachdem hiemit der Staatsvoranschlag und das Finanzgeseh für 1888 in zweiter Lesung angenommen sind, erfolgte dies mit Stimmeneinhelligkeit auch in der dritten Lesung. Es gelangten hierauf noch die zum Staatsvoranschlage eingelaufenen Petitionen und der Lloydvertrag zur Erledigung. Nächste Sitzung morgen. Im Nbgeordnetenhause begann die Generaldebatte über die Brantweinsteuer«Vorlage. Als erster Redner ergriff Abg. Dr. Steinwend er das Wort und sagte, man solle, bevor man in die Berathung der Vorlage eingehe, überhaupt die Frage aufwerfen, ob es zu ent« schuldigen sei, dass der Staat ein Object, welches zur Degenerierung der Bevölkerung diene, zum Gegenstände einer reichlichen Einuahmsquelle mache. Vor allem anderen aber dürfe man nicht in die Berathung dieser Vorlage eingehen, bevor nicht auch das Contingentie-rungs-Gesctz vorliege. Abg. Ritter v. Iaworski er» klärte im Namen seiner engeren Gesinnungsgenossen, dass sie für dieses Gesetz stimmen werden. Ein Gesetz liegt vor uns, in staatlicher und volkswirtschaftlicher Beziehung schwierig, schwerwiegend, so handelt es sich doch hauptsächlich um die Erhöhung der Staatseinnahmen zur Bestreitung der unabweisbaren, leider stets wachsenden Anforderungen der Kriegsverwaltung zur Sicherheit und Machtstellung des Reiches. Wenn wir in der Lage wären, selbständig ein Nrantweinsteuer-Gesetz zu geben, dann würde ein Gesetz zustande gekommen sein. rechnungtragend den erhöhten Anforderungen des Staates, aber auch den verschiedenartigen Interessen der bei diesen Betrieben Betheiligteu. Wir Vertreter eines vorwiegend landwirtschaftlichen Landes haben alles Mögliche gethan, um einerseits den Anforderungen des Staates an die Steuerkraft seiner Bewohner gerecht zu werden, anderseits die landwirtschaftlichen Brennereien wenigstens vor dem Untergange zu schützen. Wie sich die Verhältnisse weiter gestalten werden, das walte Gott! Abg. Dr. Menger führte aus, dass zur Deckung des Deficites unserer Reichshälfte ein Steuersatz von 20 st. hingereicht hätte. Aber der Zustand der ungarischen Finanzen habe an dem Festhalten dieses Satzes gehindert und den Betrag von 35 fl., beziehungsweise 45 fl. nothwendig gemacht. Nach des Redners Berechnungen wird Oesterreich den ganzen durch die neue Steuer eingehenden Betrag nicht benölhigen; der Ueber-schuss soll aber nicht zur Verfügung der Regierung verbleiben, sondern betreffs dessen Verwendung gesetzlich gesorgt werden. Abg. Freiherr von Nadherny findet die Brantweinsteuer in Oesterreich im Verhältnis zu anderen Ländern lächerlich gering. Eiue Reform musbte plahgreifen. Das von der Negierung adoptierte Princip der Consumsteuer sei das gesündeste, deuu die Con-sumenten tragen bei ihrer großen Zahl die minimale Erhöhung am leichtesten. Kein Gesetz könne es natürlich allen Interessenkreisen recht macheu, am wenigsten in Oesterreich, die neue Steuer werde sich aber auf die ganzr! Bevölkerung vertheilen und niemanden hart treffen. Abq. Dr. Kronawetter will die Frage vom Standpunkte derer besprechen, welche die Spiritussteuer zahlen müssen, vom Standpunkte der Consumenten. Das Voll werde durch die neue Steuer auf das schwerste getroffen. Die Begünstigungen, die man den Zucker Fabrikanten und Brantweinbrenneru zuwende, betragen jährlich 15 Millionen. Redner erklärt sich gegen die Vorlage. Abg. Ouklje wies nach. welchen Ausfall das Land Krain durch das neue Brantweiusteuergesetz an seinen Landesumlagen erfahren werde. Es sei deshalb der Antrag des Abg. Dr. Menger auf Vertheilung der Ueberschüsse aus der Brantweinsteuer nach einzelnen Ländern und nach Maßgabe der Bevölkerungsziffer sehr verlockend gewesen. Trotzdem könne man diesen Antrag nach reiflicher Erwägung nicht annehmbar finden. Redner begründet dies in eingehender Weise und führt insbesondere an, dass die Bcvölkerungsziffer einen absolut uugerechteu Vertheilungtzschlüssel abgeben würde, und dass es schwierig, ja beinahe unmöglich sei, einen anderen Vertheilungöschlüssel zu finden. Der Haupt-einwaud besteht darin, dass, wenn der Staat 12 Mil' lioneu Gulden von seinen letzten Reserven ein für allemal aus der Hand gebe. er auch auf eine gedeihliche Steuerreform auf alle Zeit verzichten müsste. Was die Entschädigung der galiziscl>n Propiuations Berechtigten anbelange, erklärte Redner, dass er anfangs nicht ab» geneigt gewesen sei, für die Entschädigung oder richti» ger Vergütung einzutreten. Aber gerade die Beredsamkeit des Abg. Dr. Mrna/r sei es gewesen, welche ihn umgestimmt habe, indem derselbe so viel von der traurigen Wirkung zu erzählen wusste, welche der Ausfall in den Erträgnissen des Propinationrechtes zur Folge haben müsste. Man hat der Majorität so oft vorgeworfen, dass sie geschäftliche Transactionen betreibe, uud nun sei es der Abg. Dr. Steinwender gewesen, der im Ausschusse den galizischen Abgeordneten den ärgsten Schacher angeboten habe, indem er erklärte, nicht bloß 800,000 fl., sondern 1.200000 fl. bewilligen zu wollen, wenn nur für Kärnten die Landesumlage gesichert würde. (Unruhe links.) Wenn der Staat die Brantweinsteuer dazu verwenden würde, einerseits die Steuerreform durchzuführen, anderseits Investitionen für vernachlässigte Länder zu machen, so wäre er mit der Auftheiluug der neuen Steuer einverstanden. Redner wendet sich hierauf zur Besprechung des Brantwein-steuergesetzes uud der einzelnen Bestimmungen desselben. Er betont, dass man dasselbe nicht als ein gutes Gesetz bezeichnen könne; die Signatur der ungarischen Provenienz klebe demselben an. Mit der Eiusühruug der Consumstemr sowie mit der Zweitheilung des Steuersatzes erklärt sich Redner einverstanden, ebenso mit jenen Abänderungen, die der AuischusS an der Regierungsvorlage vorgenommen habe. Sein Bedauern müsse er jedoch darüber aussprechen, dass der von der linken Seite gestellte Autrag auf Einführung des Rectifications-Zwanges im Interesse der Gesundheit der Bevölkerung nicht angeuommen worden sei. Sollte derselbe hier im Hause wieder gestellt werden, so werde er demselben nicht entgegentreten. Redner führte dann aus, wie Oesterreich durch das Gesetz gegenüber Ungarn benachtheiligt sei. und bemerkt, dass sich als Folge in dem Staatsvorauschlage eine steigende passive Post ergeben werde mit dem Titel: «Restitutionen aus der Brantweinsteuer au die ungarisch? Reichshälfte»; allerdings sei bei dem Bestände des gegenwärtigen Zoll-und Handelsbüudnisses ein anderes Grsetz nicht möglich gewesen. Der Ursprung der Schwierigkeiten liege eben in dem Ausgleichsgesetze des Jahres 1867; Oesterreich sei bereits wiederholt in die Lage gekommen, Ungarn nachgeben zu müssen; es befinde sich jetzt wieder in dieser Lage, uud es werde sich noch oft in derselben befinden. Die Gründe lägen auf der Hand, denn in Ungarn sei das Parlament eines Sinnes, wenn es sch darum handle, gegen eiue Forderung der biessewg Reichshälfte aufzutreten, hier aber wuchere der Parm und nationale Hader. Auch heute habe er stch, ^ schou öfter, die Frage vorgelegt: würden die yer von der Linken so sprechen und stimmen i" de" o""^ wenn die wiedererruugene Herrschaft als Lohn l^ . Zustimmung zur Spiritussteuer gewinkt hätte? (^ Zustimmung rechts.) Redner empfiehlt das Eingehen '" die Specialdebatte. (Beifall rechts.) . ,. < Fiuauzmiuistrr Dr. Ritter vou Dunaj wsll o sprach die einzelnen Principien des neuen StmerMe und führte den Nachweis, dass man mit ^M -p" schalierungssystem brechen müsse uud dass die ssa tatssteuer vorzuziehen sei. Sodann rechtfertigte der ^ uister in ausführlicher Weise den doppelten Steiler,«? uud das Princip der Contiugentieruug. Er erklärte o Vrautweinsteuer-Reform für absolut nöthig. ^"^V nanzmiuister hub hervor, dass das Contingent der ^ weg sei. um eiuer Ueberpruduction vorzubeugen, deu zweiten Steuersatz betrifft, könne derselbe nm)t « Geschenk aufgefasst werdeu. Es ist eiu Vortheil. ^ deu landwirtschaftlichen Brennereien zugewendet w ' um dieselben zu erhallen uud zu stärken. Der l^> werde allerdings abnehmen infolge der ueuen -t" weinsteuer; aber die Regierung rechnet schon mit ei 15proc. Rückgang des Cousums und hofft, dass der^ nicht größer sein werde. Sodann widerlegte der <" uister die Vehauptuug. dass das Gesetz einen ^ für Ungarn bedeute. Wenn man sage, dass die a Consumenten für die Reichen zahlen, wie steht es ou mit den Schutzzöllen? Der Finanzminister schloß '« Rede mit dem Hinweise auf das Deficit, indcm er u führte: Es ist die unbedingte Friedensliebe aller m"^ gebenden Kreise in Oesterreich-Ungarn hoch "b" "^ Zweifel erhaben uud die unbedingte Tendenz z« Haltung des Friedens, aber ebenso ist es ja "'« ^ heimnis: sämmtliche Mächte Europa's, die "becy" ^ ein Wort mitzusprechen haben in den Angelegener des Welttheils, wetteifern ja miteinander in der vollständigung der Wehrkraft. Sollen wir 0"!"«^ sein. die allein zurückbleiben? Eines möchte '^ ^ doch erlauben, zum Schlüsse zu sagen: Mr leven " rade nicht in einem goldenen Zeitalter, »ch """^i-eher das eiserne Zeitalter nennen. Wir habe" 5" ".^ ten und schwere Opfer zu tragen, um. so ^° tio" für uusere Nachkommen, für die nachfolgende wuul ein gesichertes und mächtiges Oesterreich als "" ^ rückzulasseu, und ich glaube, dass von diesem " ^ echt patrotischeu Standpunkte aus das hohe va""^e ermaugelu wird, seine Zustimmung zu dieser zu geben. (Beifall rechts.) m,aierlll^ Abg. Neu Wirth führte aus, dass die ^g < ^ Partei die Pflicht habe, eiue solche Vorlage anz>" ^„5 uud dass man der Opposition nicht M'"^ Ehalte einem solchen Steuergesctz zuzustimmen. T"e zM-wurde abgebrochen. Abg. Milner und GenM' ,,g vellierten über die Maßregeln, welche die "AMlN-zu ergreifen gedenke, um Oesterreich vor "^. '^g'^ mung mit russischem Getreide zu schützen. ,.^ „ tB ruug legte ein Gesetz, betreffend die GewalM u ^ Staatsunterstützuugel, im Betrage von ^-"^^ch^ Liuderuug des Nothstandes in Tirol, vor. -" Sihuug morgen. ________^-"" Politische «eberficht ^ (Oesterreich-Ungarn Die Antwort, welche der ungarische Mnl'ir? ^g, Herr von Tisza auf die Iuterpellation V"I^ ^ ,„' lich der Pariser Weltausstellung ertheilt Y". 1 ^ .Fremdenblatt, eine eingehende WürdlN"^' ^ Blatt betont, dass die Pariser Weltm.ss U..'^ ste. Jahres 1889 der Verherrlichung der Nevol' ^ ^s Durch die Erinnerung an diese Epoche' lM dynastische Gefühl aller Völker der Monarch ^^ berührt. Dieses dynastische Gefühl decke '^ °'H M"" men mit den staatlichen Empfindungen.^^^M' Rechte auch jene Aera in ihrer weiteren ml^^e' Nachwirkung den Einzelnen gebracht hat. I" ^ltt, "A, Europa's, und für unsere Monarchie vor ^ sie der Anbeginn schwerer Prüfungen, U"gMM' tungen und Leiden. Die Betheiligung oc .^ »9 au dieser französischen Nationalfeler se» """ hinein ausgeschlossen gewesen. ^ .Hesky ^ .,.,a (Pa? lame n t a r i s ch e s.) D" O,>Z wird dem Ersuchen der Iungczechen a^niM" eines Mandates für die Delegationen n«^ ^ dasselbe dem Abg. Dr. Gregr (Die «Wiener kaiserlichen Handschreiben au d.e f'N '"^ ^ be' der auswärtigen Angelegenheiten wwic A„bem ^ seitigen Ministerpräsidenten betreffs ^ ^dape ^ der Delegationen auf den 9. 3"" ""?? Oo^M dann die Concessionsurkunde "»0 V f.iach .^Z bedingnisse für die Localbahn von ^'^ ^„M j,, und endlich die Gesetze, durch welche ^^bescy"^ig, Gebäudes für die böhmische Swatsge^^ord''" Vrüuu, die Abänderung der Reichst ^Laibacher Zeitung Nr. 124. 1053 1. Juni 1888. ^reffend einige böhmische und galizische Laudgemein-oen, und die Auflassung des staatlichen Heimfallrechtes w der Kaiser - Franzens - Kettenbrücke in Prag ans-gesprochm wird. , (Au die Mittelschüler.) Aus Anlass der '" letzter Zeit in Wien häufig vorkommenden anti-W'tlschen Demonstrationen ist'mit Rücksicht auf vor< Kommene FäUe den Zöglinge» aller Mittelfchulen w ^ ^"6 der Schulgesehe iu Eriuneruug gebracht worden, welcher deu Mittelschüler!, strengstens uulcr-W dem Verbände eines Vereines beizutreteu und an llentlichen Auszüge», Schaustelluugeu uud Kundgebuu-9" theilznnehmen. ^ (Staatseisenbahn rath.) I» der jüngsteu Atzung des Staatseiseubahnrathrs standen auch zwei ""rage des Mitgliedes Aurgstaller auf der Tag.s- oülmg, hou deneu der eiuc die Errichtuug einer Mtestelle bei der an der Linie Triest-Hcrpelje gc- Men Ortschaft Ricmanje betrifft, der andere eine " l Prechende Eiuflussuahlne ans die Südbahngesellschaft cl^/V, damit die in nnmiltelbarcr Nähe der Ort-Wst Opcina bestandene Haltestelle wieder errichtet werde. ^ luir nnn vernehmen, wurdeu beide Auträge vom ^'Mbahnrathe angenommen. K^.^^r galizische Landtag) wird fürAufaug ^Plember einberufen. w. (^ine Fahnenfrage in Ungarn.) Die "Ulster Blätter beschäftigen sich wieder einmal mit ^el? ^^ellannten Fahnenfrage. Zum Empfange des s.Mugmeisters Catty in Trencin, wo derselbe Truppe» teb?^' "'"^ ^ie ''" Eigenthum des Comitats >y^ ..^krne mit einer schwarz - gelben und roth-^ grünen Fahne geschmückt; letztere wurde wieder ^?^nommen. Im Abgcordnetenhanse wird ein Mit-vell. Regierungspartei über diese Affaire inter-^ei?' ^l^ verlautet, wird Honved - Minister ^Fu") in der Lage sein, auf Gruud eiues vom nenk ^ empfangenen Telegramms sofort befriedi- " zu antworten. ^^'eVollsschulnovelle für Kroatien.) lovic ' ^"dluug ^" Vollsschulnovelle ist Bischof Hiv- ^'^ ^'^^ austrebeu. die Rxsslauds Iuter-bie H>, freite«; dieses werde niemals einwilligen in der N^ ^it ^ir Oesterreich, neue Erwerbuugcu auf lllifz, ^"uhalbiusel zu machen, und für Deutschlaud, s"le Frankreich zu zerschmetteru. dtt z^^lien.) Am Schlüsse der jüugstcu Sitzung lllch ^'"nschen Kammer wurde folgende von Nicotera z»,t m ^" anderen Deputierten unterzeichnete Motion der tt, .s>""3 gebracht: «Die Kammer, überzeugt von llilftez,, ^^."bigleit, die Verthcidigungswerke an den hervorragendsten Seestädten, nament- lich Neapel, Palermo, Messina. Livorno, Genua, Venedig, zn ergänzen, fordert die Regierung auf. spätestens gelegentlich des Wiedcrznsammentrittes des Parlamentes im Monate November die geeigneten Maß-nahmen vorzulegen.» Ueber Antrag des Kriegsministers wird die Motion vor der Debatte über das Kriegsbudget verhandelt werden. (Aus Petersburg) wird dem «Standard» gemeldet: Finanzminister Visuegradskij erhofft von der diesjährigen Ernte eine bedeutende Besserung der russischen Finanzen. Mehr als UX) Millionen Rubel sind auf die Verstärkuug der Schwarzru-Meer-Flotte auf-gewendet worden, die vor dem nächsten Sommer nicht actiousbereit sein wird. Es ist demgemäß auch uicht anzunehmen, dass sich Russlaud vorher in irgend ein Unternehmen einlassen wird. Die allgcmeiueu militärischen Vorbereitungen werden stetig fortgesetzt. Die Cauallerie-Divisiou des Kankasus wird nach den Sommermanövern nach der Westgrenze verlegt werden. (Das nächste Co nsistoriüm.) welches Se. Heiligkeit der Papst abhalten wird. findet am Iten Juni statt. In demselben sollen nur Ernennungen nener Cardiuäle stattfiuden. (In Irland) dauert die Agitation gegen den päpstlichen Erlass fort. Jetzt hat auch der Dubliner Gemeiuderath Stellung genommen nnd die Beschlüsse der katholischen Parnclliten gebilligt. Lord Mayor Sexton verlas in der Sitzung' eine Depesche des noch in Rom weilenden Erzbischofs Walsh, worin derselbe dem Gemeinderathc die Versicherung ertheilt, dass alle Besorgnisse betreffs einer politischen Einmischung des Vaticans in irische Angelegenheiten durchaus uubegrüu-det seien. (Aus der Türkei.) Iufolge der Nachrichten über versuchte Vandenbilduugen in Montenegro sind türkischerseits an der Grenze Vorsichtsmaßnahmen getroffen worden. Tagesneuiglciten. Sc. Majestät der Kaiser haben, wie das «Präger Abendblatt» meldet, zur Liudeluug der Nothlage der vou Braudunglück betroffenen Bewohner von Slanik eine Unterstützung von 400 fl. zu spenden geruht. - (Der Cillicr Casinoverein) veranstaltete Sonntag bei prachtvollem Wetter cm in jeder Beziehung gelungenes Sommersest auf dem dortigen Schloss-bcrgc. Wer die prachtvolle Aussicht von der Burgruine aus über Cilli und Umgelmug kennt, wird die Wahl dieses Ortes als Ziel des Ausfluges vorzüglich finden. Sowohl die Vorträge des Cillier Gcsangsoercincs als auch jene der Musitvereins-Kapelle wurdeu lebhaft applaudiert, und eudlich schloss ein fröhlicher Tanz, dem die Sterne leuchtctcu, bei abendlicher Kühle das Fest, das bei alle» Theilnehmeru deu Wunsch der baldigen Wiederholung eiues solchen Festes wachrief. — (Trink- uud Essgcräthe aus Zinkblech.) Das Justizministerium hat mit Rücksicht auf den Umstand, dass Ess und Triulgeschirrc aus Zinkblech Gefahren für die Gesundheit herbeiführen, indem das Zink von kochsalzhaltigeu, von sauren uud fetten Speisen aligegriffen wird, mit Erlass vom 21. März 188« angeordnet, dass derartige aus Zinkblech bestehende Geschirre zu beseitigen und durch solche aus Weißblech oder Thon zu ersehen sind. — (Die Modekrankheit unferes Jahrhunderts,) die Nervosität, erstreckt sich, nach dem Erkenntnis mehrerer Pariser Sportsmen, nun auch auf die Pferde. Die Bezeichnung «Pserdenatur» sür eine be» sonders kräftige Anlage würde damit ins Wanken gerathen. Auf dem letzten Nennen in Vincennes ritt Graf Larchet die «Girandole». Nun trat, als Reiter und Ross schon am Start bereit standen, eine Verwandte des Grafen an ihn heran, nahm ein Maiglöckchen-Vouquet aus ihrem Gürtel und befestigte es am Zaume des Pferdes. «Girandole» nun geberdete sich nach dieser zartsin-uigcn Vekriinzung sehr uuruhig und — kam richtig erst als Dritte beim Ziel an. Nun bestreiten die Herren, die auf «Girandole» gewettet, die Giltigleit des Rennens; dcuu, so behaupten sie, «Girandole» sei durch den Geruch der Blumen nervös geworden und habe durch «der Blumen Rache» einen Theil ihrer Kraft eingebüßt. — (Defcrteure.) Auf der Fahrt von Pobersch nach Marburg bemerkten der Bürgermeister von Pobersch und ein Metzgermeister zwei Jäger, die ihnen verdächtig erschienen. Sie hielten dieselben an und nahmen einen davon sofort fest. Der zweite suchte das Weite, wurde abcr bald festgenommen und nach Marburg gebracht. Beide gehören dem in Aihac liegenden 2. Iägerbatail-lone an. — (Eine Viermillionen - Erbschaft) Das Pariser «Petit-Journal» erzählt von einem Mechaniker Namens Guignard, welchem unverhofft vier Millionen durch ein Erbe zugefallen sind. Die Schwester seiner Frau war Dienstmagd bei einer alten Dame gewesen, welche das Mädchen liebgewann und zu ihrer Universalerbin einsetzte. — (Pech.) «Donnerwetter, gerade heute, wo ich einmal nüchtern nach Hause komm', muss meine Alte schlafen!» Local- und Provinzial-Nachrichten. — (Frohnleichna m.) Das Frohnleichncchmsscst wurde gestern in unserer Stadt in festlichster Weise begangen. An der Procession in der Tirnauerlirche, welche um 4 Uhr morgens begann, nahm der Herr Bürgermeister Grasselli als Patron der Pfarre sowie zahlreiche Gemeindcräthe, die Kirchenvorstände und Tausende von Stadtbewohnern theil. Die Procession halte sür die Pfarr-insassen heuer ein besonderes Interesse dadurch, dass ein geschmackvoll ausgestatteter Baldachin neu angeschafft worden ist, welche paramentale Bereicherung der Tirnauer-lirchc lediglich freiwilligen Spenden der Pfarrinsassen zu danken ist. Auch die Schüler und Schülerinnen der städtischen Schule am Laibacher Moraste unter Führung ihres Lehrers nahmen an der Procession theil. Die Procession der St. Peters'Pfarrkirche bot wie immer ein reich bewegtes Bild, besonders durch die zahlreiche Theilnahme der cingeftfarrten Filialen der Umgebung Laibachs. Die Procession wurde vom hochwürdigcn Herrn Domcapitular Andreas Zamejec geführt und von der Musikkapelle des 17. Infanterieregiments und einem Spalier Soldaten dieses Regiments begleitet. Unter festlichem Gepränge fand die Procession der Domftfarrkirche statt. An derselben uahmen die Stadt- und Vorstadtpsarren, die Bäcker, Zimmermeister, der Marienbruderschafts-Verein, die hiesigen Zn öer Kchlamastik. Novelle von Nalduin Oroller. (4. Fortschung.) ^äenl^'w" man in ganz erstaunlichen Zickzack- und ^lldt n, öl" Freiung. eiuem Platze in der inneren ^zü ei """' "ls das feuchte Nebelreißen sich plötz- Hlei, h " ganz regelrechten Schnürlregen zu ver- WM'e Dame eilte zu dem Fiakerstandplatz; der "'O ab',..^'Wr zuerst ausichtig ward. begann schleusn ,;ck"' nnd als sie Anstalten traf, in den Mch, 5k steigen, b" war es — wieder glitt ein ? Na^^le 6"ge — Heinrich, der ihr ritterlich Me in"5 'chlag hell- Der Kutfcher stand mit dem Hren ^ Hand da. nm das Ziel der Fahrt zu er-^ W k ^?""le cine Adrefse, der Kutscher scuwaug c>)t,d<. ^°en Bo^ Heiurich überlegte eiue halbe Se-°!,e Thür, "" l"ß er «eben ihr im Wagen. Er schlug ^lch a.» n"' b^ Kutscher hatte uur auf dieses Ge-^ die 3n" "." dann in einem Tempo fortzufahren, Wen ^"lener Fiaker ihre Weltbcrühmtheit zu danken e^ > ^— ^ liL?!Z War selbst einigermaßen überrascht, als <>l 'Da« rl ^ "'l der Dame im Wagen sah. " Lipv '' l^lt!» entfuhr es fast unwillkürlich ^- «'^? es auch so scheme,,.» eulgeguete die 3>>t ?/"f Sie wohl bittcu. dcu Scherz uicht c">s^ tmben »ud jetzt gefälligst auszusteigeu.» Z H°«e ^"rten griff sie nach dem Oumimballen ^lpfiss' "U' mit dessen Hilfe dem Kutscher dcu heilig""' halten 5" lMn. '"h erfasste ihre Hand. «Thun Sie mir nnr das eine nicht an,» flehte er; «sehen Sie nur, meine Gnädigste, wie es gießt. Wir haben jenes unrühmlichst bekannte Wetter, bei dem eine zartfühlende Dame fchwere Bedenken tragen müsste, selbst einen Hund zum Fiaker hinaus» zujageu.' Die Dame, wir können sie Helene nennen, ohne uns einer historischen Unrichtigkeit schuldig zu machen, suchte sich in der eigenthümlichen Situation zurechtzufinden. Furcht hatte sie nicht. Schöne Frauen erleben ja häufig etwas und gewöhnen sich iufolge dessen häufig eine gewifse Unerschrockenheit an, die »hum dann in kritischen Fällen zugute kommt. «Ich bitte Sie auszusteigen.» nahm sie w,eder das Wort; «endlich muss doch alles seiu Ende haben.» «Nichts natürlicher. Dasselbe dachte ich mir von Ihrem Spaziergang und dachte schon, ich hätte mich geirrt.» «Drittes Läuteu: aussteigeu!» «Beim dritteu Läuten pflegt man einzusteigen. Erlauben Sie. dass ich Sie in dieser bahn-technischen Frage berichtige.» «Danke, aber ich kann wirklich uicht mit emem wildfremde» Herrn in einen, Wagen fahren — be-denken Sie —» , ^ «Ich verstehe Sie nicht. Sie köunen nicht und fehen doch, dass es ganz prächtig geht. Bitte, thu» Sle die Hand von dem unglückllchrn Sigualapparat weg! Was das Wildfremde au mir betrifft, so kö'uueu wlr das ja gleich vou mir heruuterräumcu. Erheben kann ,ch mich nicht, begnügen Sie sich damit, dass ich dazu deu Hut lüfte: Heiurich Villcr, k. k. —» ^ .^. . . «Ah, Sie siud das! Das übrige we,ß ,ch. Ich kenne Ihreu Namen und Ihre Werke.» «Ich bitte um die Erlaubnis, eine Mannesthräne der Rührung unterdrücken zu dürfen.» «Unter anderen Umständen würde ich auf diese Vorstrlluug geantwortet haben: sehr erfreut!» «So aber?» «So aber muss ich auf meiner Bitte beharren: Atzgersdorf — aussteigen!» «Meine Gnädigste! Sehen Sie sich deu Regen diaußen an und betrachten Sie sich dann gütigst dieses Musterbild eines Eylinderhutes. Wollen Sie mich unglücklich machen? Wissen Sie, was das lostet, einen Cylinder ausbügeln lassen?» «Zehn Kreuzer.» «Ah. Sie sind verheiratet?!» «Ich bin es.» «Desto bester.» «Soll das insolent gewesen sein?» «Es hätte sein können, wenn ich nicht zufällig der schüchternste Mensch unter der Sonne wäre.» «Der Sonne, die uus gegenwärtig bcscheint!» «So ist es. Sie sind also verheiratet — mein ahnendes Herz betrog mich nicht. Darf ich mich nach dem werten Befinden des Herrn Gatten erkundigen?» «Ich möchte nicht, dass Sie sich da auf eine ausführliche Conversation einrichten, kann ich Sie da nicht unterwegs irgendwo absetzen? Vielleicht ruft Sie eine dringende Beschäftigung oder es lockt Sie ein Caft, das wir passieren.» «Ihre liebevolle Fürsorge greift mich an, ich habe aber wirklich nichts Dringendes vor, und wie löttucn Sie mir uur zumuthen, dass mich ein Caf? locken könnte, wo ich das Glück habe, an Ihrer Seite zu sitzen.» (Fortsetzung solgt.) Laibacher Zeitung Nl. 124. 1054 1. IllNi 1888. Volks, und Mittelschulen mit ihren Fahnen, die Mahr'sche Handels-Lehranstalt, der Herz-Iesu'Verein mit der neuen Fahne, der katholische Oesellenverein lc. theil. Das Ve-nerabile wurde vom hochwürdigsten Herrn Fürstbischöfe T>r. Jakob Missia unter zahlreicher geistlicher Assistenz gelragen und von demselben den auf dem Congressplatze ausgerückten k. l. Truppen und dem Veteranenvereine der Segen ertheilt. An der Tete hatte sich das Officierscorps, an der Spitze Seine Excellenz FML. Ritter von Keil, versammelt. Die Procession begleitete eine Compagnie des 17. Infanterie-Regimentes mit der Musikkapelle, welche bei den vier Segen die Dechargen abgab, die vom Schlossberge aus durch Kanonenschüsse salutiert wurden. An der Procession betheiligten sich Landespräsident Baron Winkler mit zahlreichen Beamten der Landesregierung, kaiserlicher Rath Murnit als Vertreter des Landeshauptmannes, Handelskammer-Präsident Ku schar mit mehreren Kammerräthen, Finanzdirector Plachky, Finanzprocurator Dr. Racic, Landesgerichts-Präsident Kocevar, der Leiter der Staatsanwaltschaft Staatsanwalts-Substitut Pajt, BürgermeisterGrasselli mit mehreren Gemeinderäthen und Magistratsbcamten und zahlreiche Mitglieder des Vereines zur Anbetung des allerheiligsten Altarsacramentes. Alle Straßen, welche der Zug passierte, waren dicht von Zuschauern besetzt. — (Aus dem Reichsrathe.) Ueber den Ver^ lauf der vorgestrigen Sitzungen beider Häuser des Reichs-rathes berichtet man uns aus Wien: In der heutigen Sitzung des Herrenhauses wurde die Zuckersteuer-Vorlage ohne Debatte angenommen. Hierauf fand die Wahl in die Delegationen statt. Im Abgeordnetenhause legte die Regierung ein Gesetz vor, betreffend die vorläufige Einführung des Zuschlages zu den Zollsätzen für gebrannte geistige Flüssigkeiten. Der Referent Dr. Mattus beantragte conform dem Befchlusse des Herrenhauses die Wiederein« stellung von 50.000 fl. bei Post «Dispositionsfond». Abg. Fuß erklärte, er und seine Partei werden dagegen stimmen. Abg. Plener erklärte, dass die Votierung des Dispositionsfonds eine Vertrauensfrage fei, und seine Partei könne zur gegenwärtigen Regierung lein Vertrauen haben, da sie den Deutschen abträglich sei, und werde deshalb gegen den Dispositionsfond stimmen. Abg. Vasaty erklärte Aehnliches seitens der Iungczechen. Bei der namentlichen Abstimmung wurde der Dispositionsfond mit 169 gegen 116 Stimmen angenommen. Hierauf wurde das Finanz-Gesetz mit entsprechender Correctur endgiltig angenommen. Die Regierungs-Vorlage betreffs der Unterstützungen im Gesammtbetrage von 25.000 fl. zur Linderung des Nothstandes in Tirol wurde ebenfalls angenommen und hierauf das Eingehen in die Special« debatte der Nrantweinsteuer-Vorlage mit 184 gegen 113 Stimmen beschlossen. — (Kaiserliches Regierungs-Iubi-läum.) Die Vorbereitungen für die am 22. Juli in Loitsch stattfindende Regierungs-Iubiläumsfeier sind im vollsten Zuge. Wie wir soeben vernehmen, hat sich der Herr Reichsrathsabgeordnete Dr. Andreas Ferjancic in der liebenswürdigsten Weise bereit erklärt, die Festrede halten zu wollen. Weiters wird uns mitgetheilt, dass der Herr Landespräsident Varon Winkler und Se. Durchlaucht Fürst Hugo zu Windisch Graetz, l. t. General» major a. D., Herrschaftsbesitzer in Haasberg lc., so gütig waren, ihr Erscheinen bei der erwähnten patriotischen Feier, an welcher auch unter anderen mehrere Reichsrathsund Landtagsabgeordnete, Mitglieder des Landesausschusses, Vertreter hoher Kirchenwürden, sämmtliche Vereine und Eorftorationen des Bezirkes theilnehmen werden, in Aussicht zu stellen. — (Spende.) Se. fürstbischöfliche Gnaden Herr Dr. Jakob Missia hat anlässlich seines 25jährigen Priesterjubiläums 100 st. für die hiesigen Armen gespendet und den Betrag dem Herrn Bürgermeister zur weitern Verfügung übergeben lassen. — (Ausflug des technischen Vereines.) Die am vorigen Sonntag zur Besichtigung der Ent» Wässerungsarbeiten im Ratschna«Thale unternommene wissenschaftliche Excursion des technischen Vereines für Krain gestaltete sich, wie man uns berichtet, zu einer anregenden Vereinsfeierlichkeit, welche einen glänzenden Beweis für die Lebensfrische und sociale Bedeutung dieses Vereines liefert. Um halb 7 Uhr früh versammelten sich zahlreiche Vereinsmitglieder und viele Gäste, zusammen 32 an der Zahl, beim «Hotel Elefant», und bald darauf setzte sich der aus 11 Equipagen bestehende Wagenzug in Bewegung. Bei Großlupp, wo die Inundationsgrenze der Ratschnaer Hochwässer erreicht wird und von wo aus das weit ausgedehnte, über 200 Joch umfassende Ueberschwem-mungsgebiet wie ein schönes Panorama sich entfaltet, wurde kurzer Aufenthalt genommen wegen der situativen Information, die vom Herrn Ingenieur Klinar geboten wurde. In Ratschna angelangt, wurden sämmtliche Theilnehmer vom Herrn Landesingenieur Hrasky herzlichst empfangen und zuerst zum «vica-Sprudel geführt. Nach kurzer Erläuterung über die unterirdischen Zuflussverhält» nisse begab sich der Zug, von der Bevölkerung in Massen begleitet, zum Aca-Schwunde, wo die «Xatoiln» jama» und die verschiedenen Schürfungsarbeiten in systematischer Reihenfolge besichtigt wurden, bis man schließlich zu dem !n voller Arbeit befindlichen Durchbruche, der das Thal in Kürze mit der neuentdeckten Grotte verbinden wird, und zur Grotte selbst gelangte. Nach dem einzelweise bestiegenen Grottenschachte wurden die Riesenräume der Vrsnica-Grotte betreten. Das vom Herrn Achtschin mitgebrachte bengalische Licht wurde in Wirkung gesetzt, und im selben Augenblicke erdröhnten drei Dynamit-salven mit hundertfachem Wiederhalle zum Gruße der Gäste. Darauf setzte sich der Zug in Bewegung, und es dauerte an zwei Stunden lang, bevor der Rundgang in den großartigen und bedeutungsvollen unterirdische» Hallen beendet wurde. Leider blieb die noch mit Wasser abgeschlossene Tropfsteinhöhle dein Besuche entzogen, wie auch die neuen zur Ueberwindung der Sifons vorgenommenen Schürfungsarbeiten in 60 Meter tiefen Naturfchächten wegen der bereits vorgerückten Stunde nicht mehr besichtiget werden konnten. Zwar ermüdet, jedoch in fröhlichster Stimmung begaben sich die sämmtlichen Theilnehmer zum gemeinschaftlichen Souper, welches im Schulhause auf dem Koftajner Hügel eingenommen und bei dem ein herzlicher Toast dem verehrten geschiedenen Obmanne Herrn Baurath Potocnil dargebracht und telegraphisch mitgetheilt wurde. Zu seinem Nachfolger wurden sodann unter begeistertem Aeifalle der Landesingenieur Hrasky gewählt. Es war bereits fpät abends, als die angenehme Excursion ihr Ende erreichte und der letzte Wagen das «Inundationsgebiet» verließ. — (Kunstausstellung in Wien.) In der Jubiläums - Kunstausstellung im Künstlerhause zu Wien sind auch Krainer Künstler vertreten, und zwar sind von Fräulein Johanna Kobilca aus Laibach drei Oel-gemälde ausgestellt, darunter ein sehr gelungenes Porträt, und von Herrn George Hladnig, einem geborenen Laibacher, eine architektonische Zeichnung, Concurrenz-Project für die neue Facade des Mailänder Domes. Außerdem hat Herr Ferko Vesel einen Studienkops ausgestellt. Fräulein Kobilca hat in jüngster Zeit in Mmlchen, wo sie seit sechs Jahren ihrem Nerufsstudium obliegt, eine Nichte des Feldmarschalls Grafen Moltle porträtiert, welches Bild das unverholene Lob Defreggers errang. — («EinNlick auf die n eueste Geschichtsliteratur Krains».) Die unter dieser Ueberschrist im Feuilleton unseres Blattes erschienenen Artikel des Herrn Dr. W. M i llo wi cz sind nun gesammelt und in einem Separatabdrucke herausgegeben worden. Die Broschüre, welche allen Freunden der vaterländischen Geschichte willkommen sein dürfte, ist zum Preise von 25 kr. in der hiesige» Buchhandlung Jg. v. Kleinmayr H Fed. Namberg zu haben. — (Persou aln achricht.) Der hochwürdige Herr Jakob Dolenec, Pfarrer zu Vrunndorf, welchem bekanntlich durch einen Unglücksfall beide Füße gebrochen worden waren, ist nun so weit hergestellt, dass er in wenigen Tagen seinem geistlichen Berufe wird nachkommen können. — (« Sokol»- Abend.) Der nächste «Sokol»-Abend findet zur Erinnerung an Dr. Bleiweis Sonntag, den 3. Juni, im Garten der Citalnica-Restau-ration statt. Die Musik besorgt die Kapelle des heimischen Regiments. — (Todesfall.) In Nudolfswert ist am vergangenen Montag der beim dortigen Kreisgerichte in Verwendung gestandene Auscultant Herr Franz Ialse gestorben. Neueste Post. Original-Telegramme der «Laibacher Ztg.» Wien, 30. Mai. Der Kaiser ernannte den Großfürsten Alexandrowitsch zum Rittmeister im Uhlanen-Regimente Kaiser Alexander. Plag, 31. Mai. Der ehemalige Reichsrathsabgeordnete Karl Wulfrum ist morgens gestorben. Berlin, 30. Mai. Die «Vossische Zeitung» erfährt, Virchow habe nach genauer und sorgfältigster Besichtigung des Halses des Kaisers feststellen können, dass die Drüsen vollständig gesund sind, was für den ganzen Stand der Krankheit sehr wichtig ist. Ueberhaup't habe sich Virchow sehr befriedigt über den von ihm gewonnenen Befund ausgesprochen. Paris, 31. Mai. In der heutigen Kammersitzung beantwortete Goblet eine Interpellation wegen der Rede des ungarischen Ministerpräsidenten Tisza betreffs der Beschickung der Pariser Weltausstellung. Goblet gab zu. dass es nach dem Standpunkte Oesterreich-Ungarns gegenüber der Ausstellung von 1889 Recht. ja sogar Pflicht Tisza's war, die ungarischen Industriellen von der Beschickung abzuhalten; die Art und Weise jedoch, wie dies geschehen, veranlasste Goblet, den französischen Botschafter in Wien aufzufordern, die Aufmerksamkeit Kälnoky's darauf zu lenken, welcher sein lebhaftes Bedauern über den Zwischenfall ausdrückte, jedwede verletzende Absicht bestreuet und den Wunsch nach Auf' rechthaltung der ausgezeichneten Beziehungen mit Frankreich betonte. Tisza erklärte seitdem, er schließe sich diesen Gesinnungen an; es hänge nun von Tisza ab, jedes Missverständnis zu zerstreuen. Goblet legte hierauf die absolut friedliche Tendenz der französischen Politik dar und versicherte, die Ordnung im Innern sei nie besstr gesichert, die Republik nie fester begründet gewesen als heute. Der Zwischenfall ist hiemit geschlossen. Paris, 31. Mai. Nach einer BetalMtgabe °er Ostbahn können Reisende unter Vermeidung von6W' Lothringen auf dem Wege über Delle nach der Schweiz, Oesterreich nnd Italien gelangen. Behufs Beschleus gilnq der Züge über Delle werden Vorkehrungen ss^ troffen. ^ ° Petersburg, 31. Mai. Hier erhält stch ?^ allerdings noch unbestätigte Gerücht, dass KM Alexander III. die für diesen Sommer beschlossene M^ in die kaukasischen Lander eoentnell bis nach M'M^ asien zu erstrecken gedenke. ^ Meteorologische Beobachtungen in^aibach^. « S5'3 Z^______________^,^--!----- 7 u Mss. 733'^"^11-tt"" winMN ^ Nebels ^ 30. 2 . N. 734-5 1<1 2 NW. schwach theilw. hetter " !» , Ab. 7X5-7 l« 4 ?U,M<^?3<>-7 , l4-ll O. schwach ' halb heiter o>2 31.2 , N. 735 7 l 24-2 TW. schwach fast heller MW 9 . Ab. 736 N 1«-2 !SW. schwach theilw. heiter Den 30. morgens Nebel. tagsüber wechselnde Vew'l '^ Den 31. tagsüber ziemlich heuer, abends Wetterlellchte'i > ^ nachts einige Regentropfen. Das Tassesmittel der ^Mi ^ beiden Tagen 15'?" nnd U>'0". beziehungsweise um i 2'4" über dem Normale. —-^ Verantwortlicher Redacteur: I. Naalit. ^^. Danksagung. ^ > Allen werten Verwandten, Freunden un^„ > kannten, welche bei dem Tode meiner umM^ ! ^°" "^l Elise Daubitz geb. Schrapp ! ihreTheilnahmc kundgaben,den freundliche"Jen ,^ > die > durch ihre Betheiligung am > lehlc Ehre erwiesen, sei hiemit der new > > Danf ausgesprochen. ! > Laib ach. 31. Mai 1886. Danksagung. ^. ssur die vielen Beweise herz/'ch" ^ ,„ci"^ schon während der Kranlheit '»'dbe'"'^^ ,l'0>1' innigstgelieblen Gatten, bezw. Vaters, gcbornen Herrn Gustav Wolf John Magistratsbeamten ^ sowie für die ehrende zahlreiche Mssü^^ i,^ theuren Verewigten zur le^cn N>^^^,'' z/ besondere seitens der Herren M Cwts.ylülchcu. lU" ^« St.wMose 250 sl. '«!'»« l»2 >üs^ ^!^" l>""<° kW« „ 1»5 25. ,35 ?s> Nil ^""'"^ . .0.. ." --- .' d^Ü' ^'ldren„crsrc< . ,0» no ,0!» 30 «»en, »iotenreiUc, stcncrsre, »2'x5 !>« 15 "''«""„,< .»,. , , , „,«» „,,,„ »> „" >' Vl'M n, >«?Ws,,i,i.W, ,22 50 12.1- ^N"!l>c.!,r in« s>, <^M,> ,',"? ^Mche ..... ,<„...., _., "/I ssr"^° ..... '02 80 102 W l»°"""' »!!d «>,stM.N!b . ,05,- -'- ^°''°h"!,ch° ..... 107 25 -'. >" s,K°s'">cich>lche . , ,U«,Ü5 -- I,',," ""lisch^ „„^, ,l^,omsch/ ,s.s,.' ,0«- '^'"»»'»Ische . . . lU4.llO !0<-8c) s>"/<, ungarische...... ü>0'2« l(,5 uo Andcrc öffcnll. Aulchcn. Tl,'!,>n,»>Vst. l'ojc 5>"/„ n,n sl. , l,»s>0 II,» - t!l, Aülcihc I«?«, s!cucr8'— IOUO0 Anichün d, KtadtsslMliüd,' wicn Pi>i!»!c„°?In!,t>,S!.idtsscm,Wic,! ,34 25 i:u ?s> Pfaudliricfc Vodcocr, «Nss. östcrs ^"/„ O»!t> , 1^7— ' « — d>0, !!, s'U „ „ <>/,"/« ><>> - Is,!'"«» t'tt', !!! s>!) „ „ 4"/>, . !!« nn l«t< »0 dt!,', Pili»,«'» öchlüdvnjch!-,»"/,, u<2'?s> u»n 2<> Ocsl,°!ü,ss, / a»s vl'rl, 4'/,"/,,' > 'ni'7l> dtt'. „ 4"/n . , l0!) »0 >«<»>,!» d, „ ><"/u , . !<»!!'.<«) w<»>!l> U»ss, »illq, Vodcinlcdil-^Iclicngel, in Pcs! im I, '«:!s! Vcrl, s>l/,«/„ — — - - Prioritiits-Ol'lissationcn (s>!> n», !>,) Eli!«,bclh Wesll'nl», i, (imilsion --— --- inrdi^nütt'^Nordl'.ihii i» ENber 99 »0 IN<» ill ftia»^ Ii)s>,'s'<<<>bn..... — — — .— Oali^ischc «»r> ^'«dwiss ° V,>h» Em. 1«»I :«»0 s>. E, 4'/,"/« - »8 7^» »!' 2s, Ocstsss, No,dlvcstt^I'ü , . . >07 — ><»7'«> ^iebeilvürgti ...... —— — — Gclb wass Stnalsbahn 1. Emission . . 2<>2'5U 2!>»'5N Sübl'ah» ^ .>!"/„..... X5 50I4L L« „ k 5"/n..... 12» 20 — — »l,ss,°<1>,liz. Nahn.....<»?'«n !>»'2c Diverse Lose CrcdiNl'sc !N0 ü..... i?8'?b 179 50 (5>aN, Lojc 4« sl.....sis,'4<> s>« - <"/<> Do»n»°Dnlnpsscl>, iiw l>, '"' ^'aibcichc, P>cin,ic!,'?ln1ch,2Usl, 24 25 2l>'— Oscorr i'i's^ <« sl, , , »«'— «>>-Palfs»' ^l'sc 40 sl, . s.ss25 54'-Nolb<,'!!.«>eu,. ösl,Gcs,v,in s>, l? »'< ^'50 Nubols-t'o!«! ,n s,.....,<>25 ?c 75. Salm Volc 4« l>» «?'<>!> El-^cnois.kosc 4» sl. ^ . 6, 75 »2^5 Ä><,1ds>— b>'lN Vanl-Actien b< ^" Bnülvcrcin, Wicuer, ,«(» sl. . 87 l<7 <>'^ Bd»cs,.)!nN.,öst,i!0Ufl,S 40"/,, 23»'— 2<0 - Lldt,.?InN, s,Hand,»,G ,««sl, 27!» «0 v80 n> (5,cdi!I'a»l. ?ll>>i, 11»^, 200 s>. ?8U — 2»0 50 Dcposilc»»'.,»!. Ä!l,i, 2„n fl. . 171" '?'" <ö!>cl'»,p<>! (^.,Nicdcrös!,s,!>0sl, d0s<—5«5— Hi'pr!!,,^!,!',, ös!,2Nns>,25"/<,L, —"^ -^' V,n,d«l',< oft, 200 sl, G,50''/n2. 2,2-25 2>2 '^ Ocstcn,.»!,„. Vanl . . . ,«««-- 8««' ünioill'anl 200 fl..... ,9N'!>0 I!»7 — BcrlcbrSbanl. Nll^,, i2b lLC'— Geld Ware Actisl, um, Tra«sport-Ulltcrnchmllllssru. Mbn-cht-Vabn 2Nl» sl. S,ll,!-r . —'— — — ?ll,öld.^!l,m,Vahn 2«!> sl, S,lb .-..—,.. ?l>,lsiss°2cp! Eis^!,I>. ü(,U sl, ^M,------------ '- Vo>>». Nordbabn 15« fl, . , . >78- - 178 1,0 WüNbahn 200 sl. , . . 804 5!' 305 — »'uschlicdradcr ltisb, 5ua sl. CM. — - — i>it, N) 2"0 sl, . 2bl>— 555.75 Do»c>!> Dclmpsschiffn^rl«! - Gcs. Ocslcrr. 500 sl, liM, . . . 845 — »4ü — Diau-Lis.lBnl^Dd^^^ziuofl.S. —'— — Dul-Äode»l>.'chcr8?»200fl,S, —-- — - ^(rdiüand.^Nordb. 1000 fl. (5il7i. »<»7,, 2500 ftra!,,-I!?. Silber — —' —- ,',u>,slivchci'-Narrsc> Lisbon sl,S. —- ! (">i>i,,Na>I-V>!dw!g°V.!i<>«sl,l!M, 1«8 5U l!»8,7b ^><,,-Kös1a.'ml'l'rss-(5,crN!,'w!!)-Hassy-!iiseN' ^ blll'N-G.^llschaft iinc, sl, ö, W, 2,1 25!2!l'?5 i'lcüd, öft.-unq,,Trieft 5«» sl.(^M, 4l.l>-- 457 — Ocfterr. Nordwcstb. 200 sl. Silb, ,0? 15 158,25 d. t, I<) 200 sl. Silber , —— — — Pva.i-Durcr Ei!enb, 15Nfl. silb. i<»'5<) 2« i,^ «tudolf-Vaü» 200 sl, Silber , ,82-ku 18». Siebe,>lmr,,<'< (iiseül>, 200 s> , —-— —' Staal«!,!scul>ahn 200 sl ö, w. . i2b-bc» 22«'- war« Siidbabn 200 fl, Gilbrr , , . v«.« 749« Slid-'1lrrdd.'Vrrb.-V,200fl. »lß 7» Wr,. neu 200 fl, 7« . . ?«.— Traneport.Gescllschast i«0 fl. . ,<^<> ^. ,<>„ s,„ UN«, g.iliz. » »u ling. Noidrftdllhr, 200 fl, Silber is.z ,;<> ,s.< 2L Unssweftb^Manb.^rll^^oofl.S. 1^7,- ,5«. ^ Industric-Actien «prr ölllcl). LgUbi und Hiiibbcr«, üisen' und Stahl I„d, in Wien ,00 sl, . —— —.__ Lilciiblihiiw.^cihn I, uo s>, 4<>"/„ »<,—. «i-__ .,l'?mi!bl". Papiers, u, V-G, 54-s.o s,4 7^ ^!,'o»..... 0 !2» li020 Älllutell. Düc.iien........ bl,0 K»7 ztN-ssranc«'Slüu 05 Tilber......... —— — — 2>»!s<<»c N !lb«t>anfnolen . . «2'1» li» 17,. Italicnijche H'nnlno'en sino i!ire> 4» »5 4l»ü5 PaVir^Nubi! pl'l 2«!ll . . . I 07^ > «7^