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Amtlicher Theil.
^Ve. k. k. apostol. Majestät haben mit allerhöchster Entschließung vom 31. Jänner d. I., am ?teu-sohler Domcapitel zmn Domlector den Domcantor Joseph Fogt, zum Domcantor den Domcustos Johann Veisz, znm Domcustos dcn Cathedral-Erz-dechaut Thomas (5 Heroen, zum Cathedral-Erz-dechant den Erzdechant von ^tcutra, Johann Havas, zum mlissiXor <>luic!ncu>! den Erzdechant von Bars, Johann Scher er, endlich zn Ehrendomherren den Dechant nnd Pfarrer zn Predaina, Joseph Mozor, und den Vicerector am Neusohler bischöflichen Seminar, Georg Simunyi, allergnädigst zn ernennen, dann dem Pfarrer zn Karpfen, Georg Mikulka, die erledigte Titularabtei U. ^. V. 60 i>l0no«<ur nun m-ocul ll Vümo^ - t^m-k huldreichst zn verleihen geruht-
Das k. k. Finanzministerium hat zum Finanzrache bei der k. k. Finanz-Landesdirection in Temesvar den dortlandigen Finanzsecrtär, Julius Schrökinger Ritter v. Neudenberg, daNn zn Finanz-Bezirks-directoren mit dem Titel und Charakter von Finanzrathen im Amtsbereiche der gedachten Finanz-Landes-direction den dortlandigen Finanzsecretär Wenzel Vurghauser und den Finanzsecretär der k. k. ungarischen Finanz-Landesdirection, Vincenz Grnlich, ernannt.
Das k. k. Finanzministerium hat eine der zwei erledigten Finanzsecretävsstellen bei der Finanz-Landes-direction in Temesvür dem Cameral-Vezirköcommi<1är erster Classe, Johann Maroschny, nnd die andere demFinanz-Landesdirections-Kanzlisten, Carl v. Markn s , verliehen.
Die am 31. Jänner l8l'i2 in dem ämtlichen Theile der „Wiener Zeitung" angekündigte Vertilgung eines Betrages von 20 Millionen Gulden, theils in verzinslichem, theils in unverzinslichem Etaatspapier-gelde, hat am 3. Februar 1ttll2 unter der Aufsicht der dazn bestellten Commission nnd eines Mitgliedes der Direction der österreichischen Nationalbank in dem Verbrennhause am Glacis Statt gefunden. Vom k. k. Fiuanzministerinm.
Wien, am 3. Februar 18li2.
Nichtamtlicher Theil.
Der    mitteleuropäische   Zollverein
Wenn es wahr ist, daß jeder lebendige und fruchtbare Gedanke, der sich auf große positive In-teressen und wahrhafte Bedürfnis der Völker stützt, l früher oder spater dnrch die ihm innewohnende Macht znr Entwlckelnng und Gestaltnng dnrchdringen mnsi, so gilt dlesi uuzwelfelhaft auch von der Idee, welche Oesterreich in neuerer Zeit ergriffen hat und mit unbeugsamer Beharrlichkeit, ungeachtet zahlreicher Hindernisse, durchzuführen bemüht ist, nämlich der An-bahnung und Gründung einer großen mittelenropäi-schen Zoll« und Handclsunion. Es ist darüber so viel gesagt worden, daß man die publicistische Con-troverse in dieser Beziehuug beiuahe für abgeschlossen ansehen könnte, wärcn nicht die Gegner eben unaufhörlich thätig,  dnrch  nene oder zum Ueberdrnß wie-
derholte mühsam zusammengesuchte Einwürfe die Aus-führnng zn erschweren.
Man darf sich jedoch hierüber vollständig beruhigen. Kleine particnlaristische Interessen werden nu-ter keiner Bedingnng vermögen, den Ansschlag zu geben, wenn es sich um große nnd nothwendige Organisationen handelt. Der handelspolitische Gedanke Oesterreichs ist aber nicht etwa bloß eine willkürliche theoretisch-phantastische Aufstellung; indem er einerseits den wohlverstandenen Bedürfnissen der Völker Deutschlands nnd Oesterreichs Rechnnng trägt, fußt er zngleich auf positiver Grundlage, nämlich auf dem 19. Artikel der deutschen Bundesacte, wonach die Vnndesglieder schon bei ihrer ersten Znsammentretung in Frankfurt wegen des Handels nnd Verkehrs zwischen den verschiedenen Vnndesstaaten, sowie wegen der Schissfahrt nach Anleitnng der anf dem Wiener Congresse angenommenen Grundsätze in Berathung hätten treten sollen.
Obschon diese fundamentale Bestimmung damals nicht zur Ausführung gelangte, so kann sie doch keineswegs als aufgehoben betrachtet werden.
Die Verpstichtnng der Bundesglieder, über gemeinsame und zusammengreifende Maßregeln in Zoll-und Handelssachen sich zn verständigen, währt ununterbrochen fort. Die Gründnng des deutschen Zoll« vereins kann daher vermöge einer conseqnenten nnd im Vundesprmcipe wurzelnden Anschauung nur als ein Entwickelnngsglied der Deutschland und Oesterreich gemeinsamen Aufgabe angesehen werden. In diesem Sinne hat sich Oesterreich in seinen Staats-schriften fortwahrend geäußert: Unter diesem Vorbehalte versagt es dem Zollvereine weder Anerkennnng noch wohlmeinende Fördernng. Allein es ist eben so conseqnent als angemessen, daß es dieser Verein nicht als ein Mittel gelten lassen kann und darf, der eventuellen Zolleinignng Oesterreichs und Deutschlands nnübersteigliche Hindernisse zu bereiten. Solche Anf-fassung und solches Benehmen bewegen sich auf der Linie der strengsten Loyalität und der gewissenhaftesten Veachtnng thatsächlich vorhandener Verhältnisse, ohue dem höheren Principe Abbruch zn thnn, dessen allseitigen Segen verheißende Verwirklichung Oesterreich sich znr Lebensaufgabe grmacht hat.
Wir machen in dieser Beziehnng anf einen mit Wärme nnd Sachkenntuiß geschriebenen Aufsatz der „Anstria" in Nr. 2« aufmerksam. worin die eben angedeuteten Ideen sinnreich entwickelt werden und entnehmen demselben folgende Stelle, die in weiten Kre.,en bekannt zn werden verdient: „Auf der geo-grapschen und wirthschaftspolitischen Grundlage kann die kai,erllche Politik ihren Weg ruhig fortwandeln. Anch das scheinbar Widerstrebende mnß znletzt zn ih-ren Gnnsten ansschlagen, wem, sie sich nur selber treu bleibt- Durch die mitteleuropäische Orgauisation werdeu wir uns selber erst wiederfinden und damit erst clvf's Neue eine gesunde, practisch vernünftige Weltanschannng gewinnen. So ist Deutschlaud z. B. durch die Zersplitterung Mitteleuropa's in den letzten Iahrhnnderten seine eigene Geschichte abhanden gekommen. De überwiegende Masse des Volkes lernt sie nnr nach fremden Gesichtspunkten betrachten, nach französischen, schwedischen und in der letzten Zeit uach englischen. Unsere großen Bürgerkriege, den dreißig-und siebenjährigen, haben wir nur zu Guusten des Anslandes geführt, welches nns noch dazu unsere Geschichte verfälschte.    Der siebenjährige Krieg erhält
st sein rechtes Verständniß,  wenn  er  zugleich  als Glied des grosien   englisch-französischen Weltkampfes aufgefaßt  wird.     In   Nichelien's  Cabinet   lag  der Hanptschlnssel znm dreißigjährigen Bürgerkrieg,  welcher  zn  Gnnsten   Frankreichs   die   kaiserliche  Macht, sowie das dentsche Nationalgcfnhl brechen sollte, was nur zu wohl gelang, so daß selbst die historische Wissenschaft  der Dentschen   ihre   innere Selbststandigkeit verlor Und fremden Zwecken diente, wie auch das Leben des Reiches   aus   allen Fugen   ging.    Nur   Mit Mühe finden wir durch die trübe Zeit der beiden letzten Jahrhunderte an einigen wenigen leuchtenden Gestalten  den rothen Faden einer  würdigen mittelenro-paischen Politik, bis dieselbe dann in nnseren Tagen sich  heller  und   mächtiger  erhebt.    Wir  haben   eine lange   schwere  Zeit   hinter  uns,   deren Sünden   wir nicht schnell genug durch  schönere Thaten  verwischen können.    Wir müssen  an  unsere Verpflichtung denken , auf einem von Gott so reich ausgestatteten Territorium,  wie  sich uns das  mitteleuropäische Land-Individuum darstellt, auch einen entsprechenden ethischpolitischen  Organismus  aufzubauen.    Zur  erfolgrei-chcu That geHort Selbstvertrauen  und freudiges Erfassen   der  gegebenen  Lebensgrundlagen.     Ja,  wir wollen uns  erfrenen   an  diesem Mitteleuropa,  welches sich so stoh zwischen dem Mittclmeer  nnd   dem atlantischen Meere hin erstrecks, und zu dem die übrigen Theile unseres Erdtheils nur in dem Verhältniß der Glieder stehen.    Mitteleuropa zeigt, wie die geistvollsten  Geographen   des Weiteren   nachweisen,   eine außerordentliche Vollkommenheit  und  übertrifft alle übrigen   Glieder  Europa's   dadurch,   daß,   was  sie einzeln und überwiegend ansgebildet enthalten,   alles in ihm vereinigt erscheint.
Die Plateaubildnng Spaniens, die Regelmäßigkeit Italiens, die überraschende Mannigfaltigkeit Griechenlands, der eigenthümliche Wechsel zwischen Bergland uud Ebene in den brittischen Inseln, die Hoch-gebirgsform Scandinaviens, das Tiefland und die großen Flnsisysteme Ostenropa's, alles das hat Mitteleuropa zusammen und auf die zweckmäßigste Weise geordnet. Es muß daher, wenn wir die Gliederung Europa's im Vergleich mit den übrigen Welttheilen in's Ange fassen, für den ausgebildetsteu Theil der ganzen Erdoberfläche angesehen werden. Welchen Posten wir hiermit auf dem Erdball einnehmen, sollten wir ohne Aufhören bedenken und darnach hau-deln. Hierzu kommen nun noch die bis jetzt so wenig ausgebeuteten Naturschätze dieses Land-Indivi-dnums über und unter der Erde. Ferner gehören die Bewohner Mitteleuropa's zu den edelsten und gebildetste» Volksstammen; die reiche Gliederung des Landes hat eine reiche Cultur aus sich emporgetrieben, trotz der politischen Schwäche und Zersplitterung, welche letztere in mancher Hinsicht für diese Culturentwickelung förderlich war. Die rechte Weihe wird die mitteleuropäische Cultur aber erst durch die zusammenbindende Einheit einer Gesammtorganisa-tion erhalten. Zur Fülle des Einzelnen muß auch die Harmonie des Ganzen hinzutreten. Iu den osterr. Denkschriften ist es schon ausgesprochen, daß nicht bloß die materiellen, sondern ebenso die geistigen Guter der Stämme durch Austausch gefördert werden sollen. Die Organisation Mitteleuropa's ist dah" auch eine Culturaufgabe im höchsten Sinne. Selten war der Politik eine so schöne Mission anvertrant. Das  Große  ist  des   Schweißes  der  Edlen   wetty.
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Die österreich. Staatsmänner werden bei allen Schwier rigkeitcn, die fich ihnen eutgegenthürmcu, das alte z,«>r u^psi'l» n<i n!<l«>tt bedenken."
Oesterreich
-I- Trieft, 4. Febrnar. Im letztverflossenen Monate Jänner wurden in die hiesigen Polizeigefäng: nisse 630 Individuen eingeführt; 123 wurden von der Statt entfernt; 63 wnrden der Competenz des Districts - Gerichtes , 1.'^ dem Corrections - Gerichte, 2 dem Zwangarbeitshause, und 2 Individuen der Corrections - Section angewiesen.
Das kaiserliche General-Consulat Sr. Majestät des Sultans ladet alle in Triest wohnenden türkischen Unterthanen ein, sich, zu ihrem eigenen Vortheile, ehethnnlichst in's Consulate Bureau vorstellen zu wollen.                                                        (Il Oi.n.)
Wien, 3. Februar. Die Direction der k. k. priv. Wien-Gloggniyer-Eisenbahngesellschaft hat bei der am 31. Jänner abgehaltenen Generalversammlnng der Actionäre folgende Resultate des Verwaltuugo-jahres l8!U bekannt gegeben. Das Gesammterträg-niß betrug 1,168.114 ff. 21 kr. Von dieser Einnahme wurden 1 Mill, als Dividenden vertheilt, der Rest zur K"^ Verzinsung des 1. nnd 2. Anlehens, zur Verzinsung der schwebenden Schuld und für den Pensionsfond verwendet. Die davon erübrigte Summe mit 40.075 ss. 3l kr. ward in den Reservefond hinterlegt.
" Die  Venüftullg  der  Wasserstraßen  in Oberösterreich,   stromaufwärts,   findet  nicht   nur  auf der ganzen Donaulänge,  sondern   auch  eben so anf der ganzen Flußliuie  der Enns,   Traun und des Inus, jedoch uicht anf der Alm,   Sttyer, Vökla und Ager Statt,   während   in   Steiermark  auf der  Mur und Dran,   in Kärnten anf der Dran,   in  Mähren auf der March,  kein Stromaufwärtsfahren Statt findet-^ Daö „Foglio  di Verona"   berichtet' aus Verona vom 27. Jänner -.    In  dcn Appartements Sr. Ercellenz   des  Hrn.   Generalgonvernenrs,   Feldmar-schall Grafen v. Radeyky, fand gestern der erste Ball im diesjährigen Carneval Statt;   die Elite  der Ve-roueser Gesellschaft füllte die  prachtvoll geschmückten Räume,   in denen der verehrte Heldengreis  mit   seiner gewöhnlichen Liebenswürdigkeit  bis   in die  späte Nacht die Honneurs machte.    Der Ball dauerte bis 3 Uhr nach Mitternacht.
* Die in London angekauften landwirthschaft-lichen Geräthe, die in 2 geräumigen Sälen des k. k. polytechnischen Gebäudes untergebracht sind, sind folgende: 1. Werkzenge znr Drainage. 2. Doppelegge von Horwads. 3. Amerikanische Putzmaschiue. 4. Gußeiserne Trommelgoppel. .'l. Dreschmaschiue von Garett und Sohn. 6. Pferderechen von Schmitt. 7. Drainageröhrenpresse. 8. Vogardus'sche ainerika-nische Universalmahlmühle. !>. Quetschmaschine. 10. Heuwendemaschiue. 11. Amerikanische Goppel von Leopold Wolf in Wien. 12. Mähmaschine von Hussay. 13. Kormik's verbesserte Getrcidemähma-schine von Ant. Burg in Wien. 14, Pflug von Vnsby. I.i. Amerikanische KukuruNrebelinaschine von Ant. Burg, nnd 16. Mähmaschiue von Garret und Sohn.
' l^ür die Bewohner des Etschthals, im Bereiche des Trienter-Kreises, «st die Regulirung der Etsch eine Frage der Eristenz. Schon unter der Kaiserin Maria Theresia wurde für die Etschregulirung der Betrag von 180.000 ss. angewiesen. Im Jahre 180.'l entwarf man das erste Negnlirungsproject, welches uach einigen Modifikationen im Jahre 182« die a.h. Genehmigung erhielt. Während dieses geschah, hatte das Kreisamt Bolzen, nichtachtend der Regel, daß derlei hydraulische Operationen von nuteu uach oben, uicht umgekehrt Statt finden müssen, sechs Durchstiche ausgeführt, wodurch die tiefere Gegend von Salura und Welschme!) in früher nie mehr erlebter Weise überschwemmt wurde. Die Folge davon war, daß die Bewohner der tieferen Ufergegenden fortan gegen jeden Versuch der Etschreguliruug aus Furcht größerer Überschwemmungen Widerstand leisteten. Judessen verschlimmerte sich die Lage des Etschthaleö besonders oberhalb Trient von Jahr zu Jahr.   Man sah sich geilöthigt, eiue Abhilft minde-
stens für die bedräugtereu Agenden Ul schaffen, und dic Vorschläge dazn sind gegenwärtig theils ausgeführt, theils in der Ausführung begriffen. Dnrch die Ableitung des Wildbaches Roce bei Mezzolom-bardo wird eine Fläche von zehn Mill. Quadrat-klaftern trocken gelegt. Nur ist noch zu wünscheu übrig, daß, um allen Uebelständen möglichst vorzubauen, noch zwei Durchstiche, bei Trient und nnter Aldem, bewerkstelligt würden. Die Negieruug hat bereits deu Durchstich bei Trient genehmigt. Es ist daher mit Grund zu hoffen, daß die Regulirung der Etsch glücklicher Vollendung entgegengehen werde.
*  Die Temesvl'ner Handels-  und  Gewerbekammer hat die Conscription  sämmtlicher   Handels-   uud Gewerbeunteruehmungen dieses Kammerbezirkes bereits vollendet.    Diesen Daten zu  Folge   bestehen in dem Temesvürer Banat uud der Woiwodina:   44 Fabriken   uud   Mauufacturen,   1309 Handluugeu, 2216 Polizeigewerbe mit Verzehruugsgegeuständen, 10.2.'i4 Commercialgewerbe (hierunter die Krämer, Hausirer, Trödler), Ü67 besoudere Veschäftiguugeu,   zusammen also  22.783   industrielle   Unteruehmuugeu, —- oder nach Eintheilung der Erwerbszweige gemäß der neueu Gewerbeorduuug: Fabriken   uud   Manufacture»,   44, Handlungen (auch Krämer, Trödler, Hausirer) 2^», freier Handel 246,   concessionirte   Gewerbe   16.848, beschränkte Gewerbe 216^i, freie Gewerbe 392,   besoudere Beschäftigungen i)33;  Snmme 22.783.    Es kommen somit anf eine Geviertmeile 42 Industrielle, und anf je 1 Industriellen l;2 Einwohner.
" Auf höhere Anordnung werden im Gömörer Comitate Getreidemagazine errichtet. Nach Jolsva sollen aus dem Hevescher Comitate 2000 MeNen geliefert werden.
*  Am 2l. Juni v. I. war von Terel nach der niederländischen Colonie  Surinam das   österreichische Handelsschiff  „Venezia" unter Capitän Retinieri Czar abgesegelt.    Bei der Ankunft in    Surinam   wüthete das gelbe Fieber besonders heftig   unter der   Mannschaft   der   Kriegs,   uud   Handelsschiffe,   in   Folge dessen der Capitän nud fünf  Matrosen   zum   Opfer fielen.    Die noch gesund verbliebeneu drei   Matroseu sammt dem Schiffsjungen  entwichen ans   demselben, uud irrten im Lande herum.    Anf Befehl  des  dortigen Gouverneurs wurde nun dieß Schiff   als   herrenloses Gut um den Spottpreis von   .'5100 st. verkauft.    Die österreichische Regierung erhob gegen dieses widerrechtliche Vorgehen   Beschwerde,   und   erfreute sich ueucstcns der Genugthuung, sein Vertranen auf die Billigkeit und  Gerecktigkeitsliebe  der niederländischen Negierung   im   nmfassendsten   Sinne   gerechtfertigt zu sehen, indem laut Hieher   im   diplomatische», Wege gelangter Eröffnung  der   dortige  Gouverneur, Baron v. Raders, abberufen  und  die Zusi-cheruug ertheilt ward, die   Interessen der   dabei Be-theillgten im umfassendsten Sinne wahren zu wollen.
—    Von   Kairo   wird   im   Jänner   berichtet: Den unablässigen Bemühuugen des k. k. österreichischen Consulatverwesers   iu Chartum uud des k- k. österr. Generalconsuls in Aleraudrieu ist ee endlich geluugeu, den Bedrücknngen nnd Willkürlichkeiten, wodurch der Gouverneur des Sudan, Latif Pascha,   den Handel europäischer Kaufleute auf dem weißen Flnsse zu verhindern suchte, ein Ziel zn seyen.  Am 24. November 18.'il  standen 3 Barken unter österreichischer Flagge bereit, von Chartum aus deu weißen Fluß hinanfzu-segeln,   uuter  Befreiung von allen Abgaben für die etwa mitfolgende Militärbegleitung.
2vien, 3. Februar. Bekanntlich hat die tos-cauische Regierung aus fiuanziellen Rücksichten mehrere Gesandtschaftsposten eingezogen. Der toscanische Le-gationsrath in Constancinopel, Herr Seraphini, ist ans gleichem Anlasse abberufen worden nnd hat die Besorguug der Gesaudtschaftsgeschäfte an deu österr. Interuuutiatursvertreter Herrn Eduard vou KlePl übergeben.
—   Die   Versuche,   glühende   Batterie-Platma-drähte statt der Schneide-Iustrumeute bei Operationen zn verwenden, werden von hiesigen Aerzten fortgesetzt uud sind vom besten Erfolge begleitet.
—  Mehrere Offiziere höheren Ranges sind mit Abfassung einer Geschichte des sieben bürg'schen Krieges, namentlich in der Periode vom October 1848 bis März 1849 beschäftigt. Das Werk dürfte um so mehr In-
teresse bieten,   als   solches  mit Benützung officieller Daten abgefaßt ist.
— - Wie man vernimmt, ist angeordnet worden, mit Urlaubsbewillignngen für  Beamte vorläufig inne zn halten,  da deren Anwesenheit   eben jent  dringender ist, als je.
—  In sonst gilt unterrichteten Kreisen   ist man der Ansicht, daß die neue Organisation noch   in   der ersten Hälfte  dieses Jahres   durchgeführt   seyn   wird, da die meisten der bezüglichen Gesetze bereits   in der Ausarbeituug  sich  befiuden,   und  deren Veröffentlichung so viel als möglich beschlennigt werden soll.
—   Das h. k. k. Ministerium des Inneren hat, im Einvernehmen   des   h. Ministeriums   des Cultus festgesetzt,   daß   die  Aufführung   von   musikalischen Academien am Weihnachtsabende,   am  ersten Weih-uachtsfesttage,   an.  Oster-   uud Pfiugstsonntage  und am   Frohuleichnamstage,   sowi.>   iu   den   drei  letzten Tagen    der Charwoche,   unbedingt   untersagt   bleibe. Dagegen kaun von nuu an  da,   wo   es   bisher  der Fall war,   auch ferner noch von der   politischen Behörde die öffentliche Production von Oratorien, sowie auch von Concerten ernsterer Gattung an   den   übrigen kirchlichen Normatagen,   somit am 22. und 23. December,   an   den   Festtagen  Maria Verkündigung nnd Maria Gebnrt,   an   den Festtagen  des Lanoes-patrous,   am Palmsonutage  und au den  daranf fol> geudeu drei  ersten Tagen  der Charwoche  ohne Umstand gestattet werden.
—     Wie man vernimmt,   werden  die Verhandlungen wegen  Einlösung der Gloggnitzer-Bahn von Seite der Staatsverwaltung wieder angeknüpft. Man sagt,   daß anch schon die Commissare von Seite der Gloggnitzerbahn-Direction ernannt worden seyen, welche die   bezüglichen   Verhaudluugen   anzuknüpfen  uud z" leiten haben.
—  Die hohe Regierung beabsichtet der Gründung von                                                  i„ Ungarn und den übrigen  Kronländern  weseinliche  Unterstützung ""iie-deihen zn lassen, da die vielfach vorgekommen"' N"l'-seuchen der Landlvirthschaft bedeuteuden  Schaden z"' zogen,   die  Regierung  aber   für die nnter der Keule gefalleneu   Thiere   bis    jetzt    selbst    Vergütung   g^ leistet hat.
~ Ueber das große Monumeut, welches zn Tcinesvl'r zum Gedächtniß der heldenmüthigen Ver> theidigung dieser Stadt aufgestellt werden soll, theilt die „Prag. Ztg." folgendes Nähere mit: Es wird aus einem in gothischem Styl aufgeführten und mit reichen architektonischen Verzierungen versehenen Pilaster bestehen, welcher in der Mitte — wie das schöne Franzensmounment am Quai — eiuen Durchbruch hat, in dem eiue allegorische Figur, vielleicht die dcr Austria, aufgestellt wird. An den 4 End' seiten des Piedestals werden vier Statuen, Person«^ cationen der militärischen Tngenden, der Treue, 5'^ pferkcit, Aufopferuug u»d des Gehorsams vorstellend, angebracht werden, welche der Bildhauer Hr. Ios. Mar ausführeu wird. Dcn Modellen nach zu urtheilen, werden diese Statuen sich eben so durch ihren beredten geistigen Ausdruck, als durch ihre dramatische Haltung auszeichnen. Unterhalb dieser Statue" werden Embleme der menschlichen Leidenschaften in Gestalt vou Thieren aufgestellt. Die. Vorarbeiten zu diesem Mouumeute siud bereits in Angriff genommen. Zngleich kann die „Prag. Ztg. mittheilen, daß man im Frühjahre anfangen wird, das Radeyk»)' Monumeut, dessen Modell in der vorjährigen Kui»!^ ausstellung erpouirt war, auszuführen.
- Aus L e m b e r g schreibt man, daß der dort befindlich gewesene euglische Missionär mit seine»" Recurse, den er gegen die verfügte Ausweisung ^ griffeu hatte, zurückgewiesen wurde und Lemberg auch schon verließ.
-    Der  österr.  Glasfabrlkant  Joseph Wag"" ist,   einem Rnfe der Pforte folgend,   nach Consta"-tinopel abgereist, nm die beabsichtigte Errichtung vo" Glasfabriken  in  der Türkei zn leiten.   Bis jeyt hat die Türkei den Glasbedarf beinahe durchgeheuds a" Oesterreich bezogeu, uud befindet sich derzeit nur el" eiuzige Glasfabrik  in  sehr schlechten, Znstande dort-
—   Dem „C. V. a. V." zu Folge, trug^ ">'^ Deputation der Prager   israelitischen   Gemeinde   " 29. Jänner in   einer   Privataudienz   Sr.   Maje, "
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mehre« Anliegen   Betreffs   der   Anschlusifrage    vor.
Se. Majestät gab der Deputation einen, dieselbe. wie es scheint, befriedigenden Bescheid. Die Deputation stellte sich hieranf dem Herrn Minister des Innern vor.
—   In   finanziellen  Kreisen erzahlt  man  sich, dc«ß die Veröffentlichung  der Ergebnisse des Staatshaushaltes im Jahr 18!l1 bevorstehend sey,  und im Lauft des k. Monates erfolgen dürfte.
—   Znr   besseren Leitung  der  nautischen Schulen im Küstenland«  wird ein Abgeordneter der k- k. Central-Seebehörde  bestimmt  werden,  der   sich  an den Geschäften der Laudesschulbehördeu,   so  wett sie die   nautischen   Lehranstalten   betreffen,    nnt   se.nem Gutachteu betheiliget-
—   AuS F i u m e schreibt man, dasi die dortigen Schiffsbanmeister   sehr   beschäftigt   seyen;   besonders wird erwähnt,  daß nordameiikanische Nheder Bestellungen machten,   und sich  über  die erbanten Schiffe sehr günstig ausgesprochen haben.
Ilssvam, 3l. Jänner. Die Banalregiernng ist fortwährend mit der Organisirnng des Schulwesens beschäftigt. Neuerdings ist die Verfügung getroffen worden, dasi aus den Gemeinden städtische Schulen-Anfscher ernannt werden, deren Obliegenheit es seyn wird, besonders die Volksschnlen zu inspiciren. Die Volksschule ist der einzige denkbare Hebel zur künftigen Volksbilduug, die hier sehr viel zu wünschen übrig läßt. Dem Landmann fehlt es an Belehrung und die gegenwärtige dürftige Lage des Landes ist grösiten-theils auch dem Mangel an Arbeitskräften zuzuschreiben. Es ist gewiß, dasi die letzten Kriege die Reihen der croatischen ackerbautrcibeudeu Bevölkerung nicht wenig gelichtet haben. — Die Fiumaner haben sich an die Vaualregierung wegen Errichtung eines Obergymnasiums und Einführung der Nationalsprache in demselben gewendet, und zugleich die Vereitwilligkeit ausgesprochen, jährlich eine nicht unbedeutende Summe zur Erhaltung jener Lehranstalt zu widmen.                                                         (Tr. Ztg.)
' Pesth. Mlt Rücksicht auf den Umstand, dasi der Tabakoerschleisitarif für Ungarn und die ehemals dazu gerechneteu Länder für einige Tabaksorten geringere, als die allgemeinen Verschleisipreise, und auch für gewisse Gegenden verschiedene Preise des ordinären Rauchtabaks festsetzt, wurde in der provisorischen Tabakmouopolsorduung untersagt, Tabak ans einem Gebietstheile, in welchem derselbe um einen geringeren als den allgemeinen Verschleisipreis in den Gefällsniederlageu verkauft wird, in einen andern Gebietstheil, wo für diesen Tabak ein höherer Verkaufspreis besteht, zu übertragen, oder zn versei'-den. Dieses Verbot ist nicht allein anf den Verkehr einiger Gränzgegenden Ungarns nnd der ehemals dazu gerechneten Lander, für welche Gränzgegeudeu der Preis deS ordinären geschnittenen Ranchtabaks auf 10 kr. für das Pfund festgesetzt ist, mit den übrigen Theilen dieser Länder beschränkt, sondern dasselbe erstreckt sich auch auf den Verkehr der genannten Länder mit den ücrigen Krouläudern, in welchen letztern für mehrere Tabaksotten höhere Verschleisipreise bestehen. Uebertretnngen desselben sind demnach in jenen Landern, iu welchen das Strafgesetz für Gefällsübertretungen vom Jahre 183.'^ in Wirksamkeit steht, nach den Bestimmungen dieses Gesetzes, in den übrigen Ländern aber nach dem Patente vom 29. Nov. 18.'i0 H. 26 zu bestrafen. Die Vollziehung des Strafverfahrens steht jener zur Anwendung der Gefällsstrafvorschriften berufenen Behörde zu, in deren Amtsgebiete sich der Thäter damals 'befand, als die von ihm verübte Uebetretung entdeckt wurde.
Kaschau, 29. Iäuner. Vor wenigen Tagen soll Graf Ludwig Forges, ein starker Fußgäuger, bet emer Treibjagd zu Mandok nächst Munkacs, am Stande sehr erhitzt angelangt, plötzlich vom Schlage gerührt, augenblicklich todt geblieben seyn; er zählte circa 33 Lebensjahre.
S P a n i e n.
Madrid, 23. Jänner. „El Orden" meldet aus ^lenlia, dasi dort ein geheimer politischer Clubb ent-
deckt worden sey, der abermals den Beweis lieferte, das; die Wühler fortwährend thätig seyen. Der Impuls zur Bildung desselben wnrde von einer Küstenprovinz gegeben, von wo aus das Netz der Verschwörung weiter ausgebreitet werden sollte, um die Verbündeten bei einer passenden Gelegenheit in Thätigkeit setzen zu können. Der Clubb war vollkommen organisirt, hatte seine Fahnen, Insignien, Erkennnngszeichen und Losungsworte, so wie auch eigene Anzüge. Nach den üblichen Gebräncheu der geheimen Gesellschaften waren den Chefs nnd den thätigsten Mitgliedern der Ver-binduug die höchsteu Stellen in der projection Republik versprochen.
Wir hoffen,  fügt das genannte Journal hinzu, daß d.'r Himmel und die Wachsamkeit der Behörden nns   vor   allen  diesen   schlechten   Versnchen bewahren werden,   die   hente   unbedeuteud   sind,   doch   morgen grosie Verwirrungen herbeiführen können,   welche nöthigen würden,   eine strenge Züchtiguug der Rädelsführer  auzuweudeu,   um  den   Gesetzen  Achtung und der Gesellschaft  Ruhe  uud Sicherheit zu verschaffen. Von anderer Seite wird berichtet: Der Hanptsitz   der Verschwörer war Barcelona, wo in Folge der Entdecknng mehr als 60 Personen verhaftet worden sind,   woruuter  einige reiche Kaufleute.   Auch in Madrid wurden einige Personen verhaftet ; es sind diest aber keine Bewohner der Hauptstadt,  sondern  Catalonier,  Valeutiauer und Audalu-sier,  dle  als  Abgeordnete der democratischen Propa-gauda hierher gekommen waren,   die Truppen aufzuwiegeln.    An alle Civil- nnd Militärgouverneure ist die strengste Weisuug ergangen,  ein   besonderes Au-genmerk anf die Leute zu haben, mit denen die Soldaten in der letzten Zeit zu verkehren pflegen.   Den Soldaten  selbst aber   ist  eine Prämie von 2 Unzen Gold (160 Fr.) ausgesetzt,   wenn  sie die Civilisten, die  aufrührerische  Reden mit  ihnen  führen,   gleich anhalten.
General Narvaez, der mit zweien seiner Adjutanten am 16. d. M- in seinem Geburtsorte Loja anla.igte, erhielt eine Stunde nach seiner dortigen Auknnft vom Snbdelegaten der Provinz den Befehl, ohne Vorwissen und Genehmigung der Behörde die Stadt nicht zu verlassen.
Großl'ritannirn  und Irland-
London, 31. Jänner. Die häufigen Berathuu-gen der Minister haben zu keinem Resnltate geführt. Die Katastrophe entspricht für's Erste dem grosien Lärm nicht, nnd von dem vielfach angekündigten Personenwechsel im Cabinet scheint bis jetzt kein anderer gewisi zn seyn, als dasi Lord Broughton sich vom indischen Coutrollamt zurückzieht, und der bisherige Secretär für den Krieg, Mr. For Manle, an seine Stelle tritt. Was dagegen die projectirte Russell'sche Neformbill betrifft, ist davon schon allmälig so viel in's Publikum gedrungen, dasi mau kühn sageil kaun, es ist eine Fehlgeburt.
Durch den gestern in Plymouth eiugelaufeuen „Helespout" haben wir Nachnckteu vom Cap, die bis zum 28. December reichen. Die Berichte vom dortigen Kriegsschauplätze sind nicht viel erfreulicher als die durch die drei letzten Posten gebrachten. Von Zeit zu Zeit Scharmützel, Todte, Verwundete, Viehdiebstahl , grosic Vorbereitungen, Recognoscirungen, unbedeutende oder ungünstige Resultate.
Nach „Daily News" wird die vielbesprochene Vermehrung der englischen Armee, nach dem jetzigen Voranschläge mcht 10.000 Mann, sondern höchstens die Hälfte dieser Summe betragen.
u u ß l tt tt d.
Warschau, 24. Jänner. Ueber die Eisenbahn
zwischen St- Petersburg und Warschau ist folgeudes Deccet des Kaisers, vom obersten Chef der öffentli-lichen und Wegebauten publizirt, erschieucn:
„Se Majestät haben Allerhöchst zu befehlen geruht: 1) Den Bau der Eisenbahn zwischen St. Petersburg uud Warschau auszuführen; 2) diefem Wege den Namen Petersburg-Warschauer Eiseubahn zu verleihen; 3) die Arbeiten desselben mit dem Jahre 18!i2 von St. Petersburg und Warschau aus gleich-
_^——-------"---"
zeitig in Angriff zu nehmen.   Mit der   Bauverwal-tnng   dieses Weges beauftrage ich  den Gehilfen des obersten  Chefs  der .Wege,    Communications  und öffentlichen Banten, General der Ingenieure, Gerstfeld.    Die  Leitung  der  Arbeiten  zerfällt in 8 Ab-theilnngen, welche zugleich die Richtung derselben bestimmen.    Von   St.   Petersburg  nach  Luga  127'), Werst;  von   Luga   bis  Pskow   128'/« Werst;  von Pskow über Ostrow nach Nzezyka 11!^ Werst; von Rzezyka bis Dünaburg 82'/« Werst; von Dünabnrg bis Wilua 146 Werst; von Wilua nach Grodno 136 Werst; von Grodno nach Bialystok 72^ Werst; von Bialystok nach Warschau 163'/^ Werst (also zusammen  1011  Werst, die Werst zn  '/? deutsche Meilen gerechuet   —    144"/?   deutscher   oder   722   englischer Meileu.) — Es folgen die Ernennuugen der Bauführer dieser  Abtheiluugen.    Gezeichnet:  General-Adjutant Graf Klemmichel."
Nenes und Neuestes.
Wien, 4. Februar. Von Seite der hiesigen Handlungshänser ist dem hohen Handelsministerium ein Bittgesuch überreicht worden, damit bei dem Umstände, als der neue Zolltarif nun in Wirksamkeit getreten ist, die hochwichtige Verordnung über die Rechte uud Pflichten der Handels-Agenten ehestens kuudgemacht werden möge.
(Statistische Ausweise aus Galizien geben die höchst erfreuliche Uebersicht, daß im Verlaufe der letzten drei Jahre durch die Gemeinden siebzig uene Volksschulen errichtet worden sind. Die Gemeinden sorgen aus eigenem Antriebe für die Schullocalitä-ten, die Unterkunft und entsprechenden Gehalt der Lehrer.
Telegraphische  Depeschen.
—   Lissa  (in Dalmatien), 28. Jänner.  Heute liefen hier die Fregatten „Novara" mit   der   Admi-ralitätsfiagge, „Venus",  mit  Sr. k. k.   Hoheit dem Herrn  Erzherzoge  Ferdinaud  Mar  am  Bord,   die Corvette „Diana", die Brigg „Hußcn" und die Goe-lctte „Elisabeth"   ein.    Am  26.  lagen m Foplabay die Corvette „Carolina", die Brigg „Pylades" und der Kriegsdampfer  „Lucia."
—  Turin, 31. Iä„. Der Senat hat die Budgets der Ministerien für Unterricht,  Handel, Ackerban nud öffentliche Arbeiten, sowie den Gesetzentwurf znr Negeluug deb Cassationshofes angenommen.
—   Paris, 3. Februar. Der „Moniteur" bringt das Wahlgesetz.   Der gcsetzgebeude Köper wird Ende Februar berufen.    Er besteht  aus   262   Deputirten; die   Wahl   erfolgt   durch   allgemeines   Stimmrecht, direct und geheim.    Die Deputirten sind  wegen   des iu  der   Sitzung   Ausgesprochenen   unverfolgbar   und können während der  Session,   sowie tt   Wochen vor-und nachher Schulden halber nicht  verhaftet werden. Besoldete Beamte sind nicht  wählbar.    Die Wähler müssen 2l, die Gewählten mindestens 2K Jahre alt seyn.
—    Uondou,   3.   Februar.    (Thronrede.) Die Veziehuugen zu den auswärtigen  Mächten siud fortwährend frenndschaftlich. Der Freihandel soll den Volkswohlstand bereichern, ohne den Schatz zu beeinträchtigen.    Die politische Lage rechtfertigt die  Vermehrung der Auslagen.    Die   Negierung   wird   auf die Mittel bedacht seyn, die Principien der Reformbill zn entwickeln.    Die Königin hofft,   das; die dänische Angelegenheit durch  die   Ausführung   des   zu Berlin geschlossenen Vertrages  ihre  Erledigung  finden werde.
Benefiz - Vorstellung.
Morgen den 7. Februar gibt der allgemein anerkannte und wahrhaft tüchtige Schauspieler, Herr Deutsch, „Die Belagerung von Wien,« dramatisches Zeitgemälde in drei Acten, zu seiner Benefiz-Vorstellung. Auch die geachtete Primadonna, *rl. 'Seeburg, wird, aus besonderer Gefälligkeit für den Herrn Beneficianlen, das slovenische Lied: »sIoTenca dorn« vortragen. Möge ein recht zahlreicher Besuch die dem Herrn Deutsch viclseilig gezollte   Anerkennung   auch   seelisch   aus-sprccheri!
Verleger:   Ia.u. v. Kleiumayr uud Fedur Vamberg.
Verantwortlicher Herausgeber:  Igu. v. Kleinmayr.

Telegraphischer tkours«Vericht
der Staathpapiere  vom 5. Februar 1852        !
Staatsschuldvcrschltil'unge,! zu 5        M. (in VM.)     !)^ 1^/l«
detto                 .. 5 l/2     ..         «             «^ 7/8
Darlehen ,uit   Verlosung  v. I. 1«?.^, für 500 il. 1107 1/2     j dctto            betto                1830,   ,.    2iU „    300 5/8     '
NeueS Aulchm <851 Qi»te.u ^......l^1.l/l«
Vanf-Actici,. vr. Stück «22« ft. >» l5. M.                 '
Actlcn der Kaiser Ferdinands-Nordbah»
zu 1000 ss. C. V!.......1517 1/2 st. ,»(5. M.
Nctie» dcr Wicn-Gloqqnitzcr-Giftnbas'» zu   500 ff. C. M.        .    .    .    .    .       <l!<8 :i/4 ss. in (5. M.
slctim dcr Budwns - Lin, - Omiüidncr  Äahn
zn 250 ft. C. M........287      st.ü.V.M.
Acticn  der  österr. Donau-Danipfschiffsahlt zu 500 ft. O. M........«55       st. i» l5. M.
Wechsel  ^ours vo,n 5. Februar l852
Augsburg, für «00 <5'»!dl» ^»r., Onld,  123 1^2 Bf.     llsu. F>a!!sfnrt a.M., ( fiir «20 ft, sudd. Ver-
cins-Wahr, >>n2^ >^ jl. ssȧ, G,ilt,.)  <23 Vf.           2 Mnna^.
Haiul'nrg. snr l00 Thaler Äaixo, Nth!.   !8« 3/5           i Mmiat. ^
kivorno, fiir 300 Toscauischt ^ir.-, (Huld, 120 3/^,            2 Moüa'.'
London, für  l  Pfxnd Sterlniq, Gulde»    >2-l5             3 Monat.
Malland, fiir 300 Oesterreich. i!,re, Gnld. 123 l^/i           2 Mun^t. !
Marseille, snr 300 Fransen.    .    O.lld.    <^<; Vf.            2Mo»c,t'i
Vans, sür 300 Franse»     .    .    Ould.     1^<j Vf.            2Mm«.,l. !
K. K. Mimz-Dllcaten......2i) 5/8 pr. Cent. Agio->
Goldl und SilbicrlVoilrsc v o >» 3. Februar 1851.
Äri.f.        Meld.
Kais. Miinz-Dilcaten Agio.....      —              30
detto Rand -      dto         „      .    .    .    .    .      —              29 </2
Napolconsd'or                 ^       .....      __          N.5,2
Eonverain^d'Dr              ......      __         1fi.55
Nuß. Imperial              ^     .    .    .    .    '       —         10°5
Friedrichsd'or                 ^     ....'.      __           !>>42
Engl. S^veraing!)          ,^.....      .^_         j219
Silberagio          .........      ^.             23 «/^!
Cine reale
Weißgarber- Gerechtsame,
sammt Haus» und Gruildstücken, wird als die Einzige in der Stadt Pcttau und derm weiten Umgc-ftcbung, aus freier Hand zum 3ierkaufe angeboten. Das Haus ist ganz zum Geschäfte geeignet, uno das Gewerbe wird deimalcn gut betrubcn, I>egt an der Hauptstraße uno in dcr Nahe der Drall; hat ebenerdig , ncdst dcr gut eingerichteten Wcrkstatte, einen geräumigen, schönen Verkaufsladc» , die erforderliche Stallung uno einen gewölbten Keller, und im Itenj Stocke vier Zimmer und eine Küche. Die zu die-scm Geschäfte im gutm Zustande d'silldliche Wa ke befindet sich cine Vlertclstunde t'l'in Hause eitt^ fcrnt, an eincm beständigen Wasser.
Nahsre Auskunst ertheilt   dcr (Eigenthümer  im Hause Nr. 200 in Pcttau.
Z   13).    (3)
Bekanntmachung.
Vor meiner Abreise von hier, welche in einigen Tagen erfolgcn wlrd, fühle ich mich verpflichtet, den Hochverehrten Bewohnern Laidachs für l)as nur so gütig geschenkte Vertrauen wahrend meines Hierseyns meinen verbindlichsten D^nk abzu statten, nnt dem Bemerken, daß noch elmge zur Reparatur nur üderge-dcne Instrumente fertlq sind, und von den l'. 1'. Eigenthümern derselben gefälligst in meiner Wohnung, Theatergasse Nr. l9, in Empfang genommen werden wollen,
Martin Goldschmidt,
_________Opticus.
Z.  ,44     (4)                                                    '
Zahnärztliche Anzeige.    ^
^ Nachdem ich d.m Wunsche mehrerer^ > hochgeschätzte Parteien nachqekommeu t'in, l j so nchme ich mir die Frech.it anzuzeigen, ^ ^ daß ich eine kurze Zeit im Gasthausc v . „zum goldenen Löw.n«, Zimm<r Nr. 3, ^ ' von l> bis 12 Uhr Vormittag und von! l 2 biö 4 Uhr Nachmittag dchindlc.             j
l                          V. Huth,         j
^                                     Zahnarzt aus Wien.         'i
D.r ?lufenthalt ist kurze Zeit.            j
Z.   128.     (3)
BeachtenswertheAnzeige für Bierbrauer.
!               In der Getreide- und Laudcsproductcn-Handlung   des z8«N»l«5,   l8K«»«O<ltt«ll»jlfO'
H5 t)i»«»p. in Laibach smd nachstehende Hopfen-Gattungen vorräthig, l<nd um billigste Prelse ^erhältlich, als:
Saazer 1«61ger, Roth Auscher'l.^)l u.  I^jger, Grün )luscher 18:i1 u. 1tt48ger, Feinst englischer Kenter 1831 ger, Feinst englischer Sußex I.^.'iiger, Brabanter l<^)1 u. 1«!)0ger, Vraunschweiger l.^!)1 u. 18:i0ger.
Bei dem Umstände, als heuer der Saazer und Auscher Hopfen sehr hoch im Preise steht, würde es gewiß in  der Colwenienz der Herren Abnehmer liegen,   mit   dem ausländischen   Hopfen > einen Versuch zu machen, welcher in den nächsten Krouländcrn mit bestem Erfolge verwendet wird.
, Z. 63. ll (2)                                                                            ^^
i         K u n d m a ch zz n g.
Die Güter-Erpeditionen der k. k. Staats-Eisenbahnen, so wie jcne der a. p. Kaiser-Ferdinands-Norddahn und der k. k. prw. Wien-Glogg-nitzer - Eisenbahn, sind auf das Strengste angewiesen worden , vom 20. December l. I. an, feine werthvolle Rauhwaren nur dann zur Weiterbeförderung annmehmen, wenn duselben in starken, gut beschaffenen und verschnürten Fässern oder wodlverschlossenen Kisten sorgfältig verpackt sind, und das Gewicht nnt der Angabe un Frachtbriefe genau übereinstimmend befunden worden lst.
Wien, den W. November lttZl.
IMe k, k. General-IM rectitm sstr ComimiifiicatioiaCBi.
l»ie   Hftii-€M*iS<»n
der a.   p.   Kaiser-Ferdinands-Nordbahn.
H»ie Ilircetion
der k. k. Wien - Gloggnitzer - Eisenl'.'l"'.
Z.  78.         (3)
Bci .U. tÄ-zo»tI»i in Laibach ist zu haben: Das  allgemein   anerkannte,  bewährte
Universal - Pflaster
von den ersten Medicinal-Collegien Europa's geprüft und für angegebene beiden probat erklärt,
g e q e n
Hühneraugen, Gefröre, jede Art Wunden, Eiterungen, Geschwüre, ")ta-gel - Entzündungen ,   den  Beinfras; ,   Skrophelkrankheiten ,   den G!ied^
schwamm, böse Brüste u. s. w.
wogegen   sckon so viele Anstrengungen der geschicktesten Aerzte gescheitert sind In Töpfen zu W kr. C. M. mit Gebrauchs-Anwelsung.
Engrl. Patent-Leinwand
gegen  jcoe ?lrt
Gicht, Rheumatismus, Rothlauf, Kreuz- u Rucke« schmerzen, den Krampf und geschwollene Glieder,
Seitenstechen, Podagra, — in Packets zu 1 ft. C- M>
mit Gebrauchs - Anweisung.
N^A^ Beide Artlkel unler   Garantie,   — welches bei keinen de^
artigen  Mitteln  geleistcr   werden   kann,   und  mehr   als  jeoe  weitere  Anpreismi3
seyn wird, nnt der Zusicherung einer äußerst schnellen Heilkraft.
A t t e st.
Von dieser Nheunuuismlis-Lemwaud brauchte ich z»m Versuch gegl'» rhelin^lisch»,' ^^idcn eil,e i?ci,!,v.nid ui,d hat inir solche so bcfüVdi^ende Dienste erwiese», daß ich es gerne beilrkmide, da inir l^üientlich weder galvanische   Kette»   noch   Gichcpapier    früher   geholse»
habe».
Stuttgart im K. Würteniberq.   2i.  Mai   1849.
Goldarbeitcrineister »,,d Bnrger,  Carlstrasie  22. Nachdem   U.   ilix-lllcl-   hente   vorstehende  Unterschrift hier anerkannt hat. wird  dies; hiermit bemknndet. Stuttgart im K. Wmtenibcrg. '<!«   Mai  18^19. K. Ttadt Direction.
BöUz.
O. ?l. Actuar.
Frelwllllges )lttest.
Jahre lang lict ich in beiden Fiiße» und im K>'»'"i schrecklich an Cö'cht und Nheiüuatisnin) :c.; nachde»''"? galvanische Ketten, so wie aUe möglicheu ?l'j^'' milcel,  fortgesetzt die Bäder der Heilquelle und Ka>!"' bad dagegen nntzlo) anwandte, kam ich, an zwli Krü^'' gehend (wie mich Jedermann  ve,gangenei, Winter s^y/^ konnte), zur Benühilng diese'.' „Englischen Patent ^"^ wand."    Zum Staunen aller meine»- Freunde und ^ kannte» wurde ich durch Anwendung von zwei Absch"' ° ten  pr.   «   fi.  binnen  wenigen  Tage» so  trefflich  hes<z stellt, daß ich bei keinerlei Witterung die geringstes" Wirkung »>ehr verspüre »nd deßhalb freiwillig dies; Ze    '^ nisi znm  Nuyen der leidenden Menschheit veroffc»l»cv '
Ofen im Kaiserbad im Nov.   l850.
Joliann nih»lv>*'