Vereinigte Laibacher Zcltung. Gedruckt mit Edlen von Kleinmm)er'sche>, Schriften. Frey tag den 24. November i8i5. 3 a i b a ch. >I?etne Majestät unser allergnadigster Kai-scr lind König haben dcn seitderErrichtnng der hiesigen k. f. Nor".ial-Hanptschnle an selber durch ^0 volle Fabre angestellt gewesenen Lehrer Herrn I.vscph Winschcg nicht nnr in den ehrenvollen Ruhestand mit vollem Gehalte zu versetzen geruhet, sondein ihm auch zum Beweise Ibrer aUcrhöwsten Zufriedenheit über sewe eifrige Verwendung bey dem niühesamen Anltc eincs Normal- Echnllehrers die goldene Ehren-Medaille mitOcbrl und Band ailergnadigst zu verleihen geruhet; welche ihm auch den 19. d.in dcm groben akade, mischen Saale durchdcnk. i. I'nnsr-Oesterrei-chischen Herrn Gubcrnial-Rath Awis von nnd zu Kanal aus Ebrcnberg feyerlichst in Gegenwart mehrerer Mitglieder des hobcnGubc'nii, der gcsammten Studien - Direlnonell, des ganzen Lehrpersonals, mehrerer Honoratioren und der versammelten studircnden Jugend übergeben wurde. Oesterreichische Staaten. Wien. Nach Berichten au' Venedig haben II. MM. am 1. d. dem Einlassen zweyer neu verfertigter Kriegsschiffe in das Meer beygewohnt. Dem Linienschiffe, für 74 Kanonen, haben Se. Ma?. den Nahmen Ccsar, und der Fregatte dcn Nahmen Auguste gegeben. Einer Brigg aber, von besonderer Starke, die der Vollendung nahe ist, hat der Kaiser den Nahmen Chevalier Emo, beygelegt. (W.Z.) Am 10. Nov. sind der E. H., Herzog von Modena, und II. königl. Hoheiten d,e E. H. Ferdinand und Marimilian zu Venedig eingetroffen. Bey den nunmehr eingetretenen friedlichen Verhältnissen haben Se.k. k. Maj. vor dcr Hand nachstehende Aufiösuugen bey dcr Armee anbefohlen, nemlich 5 2 Sicbcn-bürger Jäger-Bataillons; 2 Den tschc leichte Bataillons; 2Bukowiner Frey ^Bataillons; 13 Gallische Reserve -Bataillons; 6 Gali-zische Garnisons-Bataillons; 2 Stabs-In-sontericBatMvns; 2Sanitats-Bataillons, uud ia Eskadronen Stabs-und Landwehr-Dragoner; die gcsommtcn Ncftrvc-Divisionen und Compagnien dcr Deutschen Infanterie - Regimenter und Jäger - Bataillons; die Reserve-Eskadronen der geiammtcn Ca-vaveric-Regimenter, so wie dic 32Vclitcn-Eskadronen) dann 52^ Fuhrwesens-Divisionen. Dic ßoDeutschen Landwehr -Bataillons werden 5 bis zu ihrer erfolgenden Anfiösung, vorläufig beurlaubt. Durch diese Aufiösun« gen werden dem Nähr-und Erwcrbstandc mehr als i00,0ooI'ndividucn zurückgegeben.(W.Z.) Am 27. Oktober überbrachte ein Könner aus Frankreich dem Fürsten Karl zu Schwac-zenberg den schönen Ehren»'äbel, welchen die Stadt London für ihn verfertigen ließ. Der Griff, woranf das Wappen der Stadt London ?n Llr^il, und der Namenszug (^. 8. angebracht ist, nebst allen Verzierungen auf der Scheide ist von Herrengoldc, wie auch die mit Gold gestickte rothe Kuppel. Das Gold daran wiegt 2,0c) Guineen. Die Kllnge ist damaskirt und aufeiner Seite in englischer Sprache die Ursache der Schenkung angegeben. Diese Aufschrift ist zugleich als eine förmliche Schenkungs - Urkunde auf einem grossen Pergamentbogen, prachtig geschrieben, mitgekommen, und vom Lord-Mayor und zwey Londoner Bürgern unterschrieben. Als Einfassung ist der kaiserliche Adler, das Wappen der Stadt London und der Unterzeichneten, schön gemalt, angebracht. Links und rechts, aber auf stadtischen Kronen, sind die Namen der zehn Schlachten, in welchen der Feldmarschall kommandirtc, mit goldenen Buchstaben aufgezeichnet. In Auftrag Sr. k. k. Maj. sir.d zwey österreichische Naturforscher von Paris nach London abgereiset, welche über das Vorgs-birg der gnten Hoffnung nach Süd - und dann nach Nordamerika absegeln, um das Wiener-Kabinet mit neuen Naturschützen zn bereichern, und zugleich das dort schon für Rechnung des kaiserlichen Hofes Gesammelte nach Wien mitzubringen. Auch auf zoologische Gegenstände wird sich der Zweck dieser gelehrten Reise erstrecken, und somit die edle Vorliebe der österreichischen Firsten für die Wissenschaften sich auf eine glänMde Wcise darthun. (Pr. Z.) Den neuesten Nachrichten zufolge wollen der Kaiser und die Kai'erin den November in Venedig zubringen, im Dezember in Mailand verwcileu, den Nenjahrstag, einen Theil des Karnevals, so wie den Gebnrtstag Sr. Maj. des Kaisers in seiner Vaterstadt Florenz feyern, und über die Fastenzeit in Rom bleiben. (K. Z ) Deutschland. Zu Kölln wnrde am 1«. Okt. das kostbare Meisterwerk von Rubens (die Kreuzung Pe-tri vorstellend), welches von Paris wieder zurückgekommen, vom Nathhausc nach der St. Ptterslirche, seiner chemalgen Stätte,gebracht, wo Rubens getauft worden. Der Zug gleich ei- nsmTriumphzu'e. wobey das Bild alsTropbae, schön geschmü -',. ? fcyerffch cinhcrgctragcn wurde; es ba^c enva^ Eigenes, Erhabenes und Religiöses ? und übcrtrafAlle s , was "ir in d:n letzten zvanzig Jahren in dieser Art gesehen haben. An de'n Hanse in der Ster-nenqasse, woria Rnvens geboren worden, wnrde das Blld von dem Professor Wailraff mit einer passenden ^Rcde anf das Andenken seines nnsierblichm Schöpfers begrüßt; gegen dem Hänse über ertönten liebliche Harmonien und Gesangchöre. CA. Z.) Preuße n. In Berliner Blättern vom, 7.0. M. liest man Folgendes: Die Verhaltnisse inniger Freundschaft, welche seit so vielen Jahren zwischen dem König von Prcnssen, und dem Kaiser von Rußland bestehen, sind dnrch ein neues Band geheiliget worden. Die beyden Sonveraine, mit Einwilligung der Kaiserin Mutler, baben die Vermählung des Großfürsten Nikolans mit der Prinzessinn Charlotte von Preussen, den Wünschen Ihrer kaiserl. königl. Hohcttcn geinaß, festgesetzt. Dieser Beschluß ist am Sonnabend den /,. November in Gegenwart des ganzen Hofes bekannt gemacht worden, und ^hre kaiscrl. und tönigl. Hol-^tön haendie Gluckwünsche aller Anwesenden anzunehmen gernhei. M. Z.) I tal i e n. Die neuesten Briefe aus Cairo vom 22. Sept. melden einen Aufstand der doriigeii Truppen gegen Mohamcd Ali Pascha, welcher neue "militärische Einrichtungen bey ih^ nen omfüb>?n wollte. Er ward plötzlich von ihnen angegriffen und ftüchtcte in die Zna-helle, wo er sich tapfer vertheidigte. Als die Rebellen sahen, daß sie nichts a/aen chn ausrichten konnten, zerstreuten sie sich in der Ge-gend, und plünderten. Mohamed Ali Pascha ließ inzwischen alle am jenseitigen Nil-Ufer befindlichen Barken auf das diesseitige schassen, aus den beuachbarten Ortschaften ihm ergebene Truppen kommen, und rettete auf diese Weist zum Theil Eairo. Die auf» rührerischen Eoldaten wurden znglcich durch dieseMaßregel gcuöthigt, die Flucht zu ergreifen , allein sie stießen dabey anf andere Trnppcn des Pascha, die ihnen den Weg abschnitten, und sie zwangen, sich zu ergebe^ Sie baten um Gnade, die ihnen.dieser auch gewahrte. Der Aufstand war am /,. August ausgcbrochcn, und am 9. war die OrdnnnH vollkommen wieder hergestellt. Den Schaden, welchen die Rebellen durch Bauden und Plündern angerichtet hqtten, schätzt man auf 25 Mill. Piaster. Der Pascha ersetzte ihn jedoch zum Tbcil ans seinem Schatze, zum Theil wurde das Entwendete noch bey den Truppen gefunden und zurückgegeben F r a n k r e i ch. Die Zöglinge des königl. Taubstummen-Instituts wa«n unlängst so glücklich, Sr. Majcslät auf ibrcm Spaziergange zu begegnen. V^ehrere derselben riefen mit sebc ver« nehmlicher Stimme: „Es lebe der König! es lebe die Frau Herzoginn von Angouleme es leben die Bourbons!" Der sorgsamen .Bemühung eines Zöglings des Herrn Abbe Sicard, Korsieher des Instituts, verdanken sie das Glück, sich vernehmlich macheu zu können. (W. Z.) Der König vou Neapel hat dem Fürsten Talleyrand, zur Belohnung der auf dem Mie-ncr Kougreß ibm geleistetenDienste, eiu Her-zogthum geschenkt, uud dcr König hat demselben erlaubt es anzunehmen. — Nach Berichten aus Korsika war Mürat dort eine Zeitlang ungewiß, ob er seine Landung in Calabrien versuchen sollte, wo mau ihm zu ciucm zahlreichen Anhang Hofnung machte. Besonders fehlte es ihm an Geld. Ecine Unschlüssigfeit wuchs, als ihm ciu Parlamentär von cittcm englischen Schiffe Paffe zu seiner Reise nach Triest überbrachte, und ihm Schutz anbot. Mürat hatte eine lange Unterredung mit dem Parlamentär, er schwankte und versprach ihm am folgenden Tage definitiv zu autworten. Mcr uuu strengten einige Abentheurer, die den Unglücklichen umgaben; alle ihre Uebcrrcdungskünsie an; sie brachten ilnn zn seinem ersten Entschlnße zurück ; er hielt sich für bestimmt zu regieren. Von den Diamanten für etwa 100,000 Fr., die er noch besaß, wnrde jdcr schönste für 2/^,000 Fr. verpfändet, nnd nnn schiffte er sich in der Nacht, den Parlamentär ohne Antwort lassend, nach Calabrien cin. (V. v. T. R ußla n d. Aus Markajew vom /;. September wird gemeldet, daß die sämmtl. Waaren auf dem dortigen diesjährigen Jahrmärkte anf mehr als 3oo Millionen Nubcl angeschlagen werden, und keine Messe, weder Wicn noch Hamburg, i'a sogar Leipzig nickt einmabl zur Hälfte, auch zum dritten, oder vierten Theil mit selber verglichen werden rönne. Ein einziger russischer Tuchlabrikant bai bis ioo3 Halbstückc Tuch von stm.'r Fabcick verkauft. ' (W. Z.) Span i e n. Ueber England erhätt man eine Vorstellung des Bischofs von Orense, in Gallizicn, au den 51!önig, worin er scme Majestät bittet, Porliers Genoffen, namentlich den: Brigadier Don Nomon Nomay, der früher sich solche Verdiensie ums Vaterland erworben, zu verzeihen. Der ehrwürdige Prälat sncht die Rebellen dadurch zu entschuldigen, daß er sagt, sie waren durch falsche Begriffe von Ruhm und durch ibre Jugend irregeführt worden. Erschließt seine Bittschrift folgcndergestalt: ,,Der Vulkan scheint erloschen; Gallizicn hat seine Treue bewiesen; eiue crcmplarische Strafe ist vollzogen. Also möge doch jetzt das Blut zu stießen anfhvren; mögen Ew. Maj. denen das Leben schenken, die es so oft für Sie wagten, uud da wir täglich Gott bitten, er wolle uus unsere Schuld vergeben, wie wir vergeben uuscru Schuldnern , so sündigen wir gegen die göttliche Maj., wenn wir dieses Gebot gegen unsre Feinde aus den Augen setzen." Dasselbe Journal, aus welchem vorstcbeu-des Schreiben entnommen ist, der Courier, will auch wissen, der König Habenach eingegangener Anzeige von Porllers Gefangennehmung , kurz hinter Einander zwei Kouriere nach Cornna abgefertigt; der erste habe Befehl überbracht, die Scutenz gegeu Porlier, sie falle aus wir sie wolle, sogleich vollziehen zu lassen (welcher Befehl w gut als eiu To-desurcheil war); dcr andere habe einen Widerruf dieses Befehls gebracht, indem sich dcr König die Bestätigung dcr Sentenz vorbehielt Allein dieser zweite Kourier sey zu spät au gekommen. Ucbrigens sey der P. Ostalaza , welchen man für den allerblntdürftigsten unter des Königs Nathgcbern hielt, gegenwärtig in dem Kloster Tardon, in den Wüsteneien von Siera-Morcna, nnd der P. Castro in einem Kloster der Gebirge von Guadeloupe eingesperrt. Es war ein Italiener uud eiu Franzose, welche den General Porlicr verhafteten. (V. o. T.) Die in dem bisher befolgten Regicrunqs-Eysteme angekündigten Veränderungen haben 1ick> bischt nicht bcuatigt, so wenig wie 'e-ne in Bezug auf clnige"Personen bey Hofe. Der Genera! Vallestcrosist nock Kriegs-???i-nisicr, und arbeitet mit großer Thätigkeit. Der Herzog von Infantado, statt nach Nuß-land zu ge)cn, isi President des hohen Raths von Casiilicn, und siebt beylansig an der Spitze der Regierung. Die Entfernung der Herren Esroiqniz und Ostolaza, so wie die gelinde Bestrafung Castro's, Martir.cz:c. wcr-karnn bemerkt. Was den Minister Ecbevarri bctrifv, so konnte der König kein? derHanpt-stadt angenehmere Maßregel ergreifen, als sie durch seine Entfernung von der inquisizi-vnsahnlichen Polizcy desselben b^r Privat - Briefe «us Madrid ' berichten die Abdankung des Kriegsministers Ballestc-ros, an dessen Stelle der Gen. Marquis vor kampo Sagrado, Gouverneur von Catalo-nien, zur aügemcincn Zufriedenheit getreten ist. (W. Z.) G r o ß b r i t a n i e n. Ein Schreiben ans Neu-Vork vom 16. Sept berichtet; Joseph Bonapartc hatte daselbst 300,000 Spanische Quadroupel umgewechselt , und auf ein Londoner Banrier-Haus 2.00,000 Pf. Sterl. angewiesen. So ungeheuer auch die Summe ist, so soll sie doch nur einen Theil seines Vermögens ausmachen. (W. Z.) Man verfertigt gegenwärtig zu London einen Paradewagen und Pfcrdgeschirrc für den König von Hayti. deren Pracht nnd Kostbarkeit ausserordcntlich seyn soll. Ausserdem werden noch andere zwanzig Wagen und Geschirre für 119 Pferde verfertigt, die sämmtlich für die königl. Familie und den dortigen Adel bestimmt find. Der Verlust, welcher durch das in dem neu erbauten Münz^ause, zu London entstandene Fcner verulacktt wurde? wird auf 60 bis 80,000 Pf. Sterling geschätzt. (W. 3.) Privatbcnchre vom Vorgebirge der guten Hofmung bestätigen die Nachricht von den: Verluste des Scsü>ss,'s Arniston,, welches N'.it Truppen, aus Ceylon kommend, besctztwar. Vloh 6 Person?,: von der Equipage konnten sich retten. Der Arnision bat am 3c>. May na^e an der Vay von LegMos Schiffbrnch gelitten, nachdem er vergebens versucht hatte, deu Ncg nach St. Helena forthuschen. Er 5atte nna/fa^r 3sso Personen an Bord; un< lcr den Reisenden befanden sich Lord und Lady Molesworch., (G. Z.) Es heißt, die Regierung habe Nachrichten ans Cocunna, na-ch welchen ein spanischer Offizier von Nang in Asturicn eine Insurrektion angestiftet haben soll, die sich schon bis Tuy in Gallizien ausdehnte. Zugletch erhalten wir Nachrichten aus-Madrid vom 11. Okt., nach welchen der König eine Konstitution zu geben , und zu dem Ende die obersten Beamten aus den Provinzen zu einer Ar or n Conmlte nach Madrid bcrnfen. Eine Nebcncbsicht hierbcy wäre, sich bey der unbeschreiblichen Finanzverlegcnheit der Regierung über die Hülfsmittel der Provinzen Raths zu erholen. Die Bestrafung von Por-liers Anhängern soll, den Wünschen des edeln Bischofs von Orense znfolge, snspcndirt worden seyn. — Der König von Neapel hat, wie man hört, unserer Negierung einen sehr vorthcilhasten Handclstraktat angeboten, insofern wir ihm durch unsre Vermittlung zu einem Friedenstrccktat mit den Barbaresken verhelfen (Times.) — Der europäische Lurns fangt an, sich in Asien zu verbreiten; scit einigen Monaten sind über tausend in England verfertigte Kutschen nach Ostindien ein-geschisst worden. (B. v. 5.) Nach Briefen ans Cadir vom 6. Oktober, ist dort Portiers Proklamation aufdcmHaupt.' platz dnrch den Henker verbrannt worden. Man sah aber feinen Menschen, als die wachthabenden Soldaten, bey der Ceremonie. Zu Cornnna trugen die anwesende», Engländer an dem Tage, wo Portier hingerichtet wurde, insgesammt Tranerklcider und einen Flor arn Degen. Wenige Tage daraufwur-den sie von der Regierung mit einer außerordentlichen K-. ntribution 'belegt, (B. v. T ) Zu London läßt man dermablcn dic Krö-nungsmantel des Napoleon und der Iosephire sehen» Zu dem erster« sollen 2^ Ellen rom schönsten GenueserSamraztverwendetn-orden den seyn. (S. Z.) Wechsel-Cours in Wien am 18. November. 1815. ConventivnZmünze von Hundert 3?3 3s^ss.