Samstag den 27. April 1889. Ml lv r i e n. ^ldelsberg. Der t9. ?lpril 1839 — ein mehr als 30 Millionen beglückter Unterthanen heiliger Tag — verschaffte auch dcn Einwohnern des Marktes ?ldelsbcrg die ersehnte Gelegenheit, die Gefühle treuer Unterrhansliebe und kindlicher Verehrung zu dem allerhöchsten Gcdurtsfeste Sr. k. k. apostolischen Majestät, des gnädigsten und allcrdurchlauchtigsten Kaisers Ferdinand I. darzubringen, Der bei dem Anbruche des schonen und heiteren Morgens am Berge erweckte Donner der Pollerschüsse, war die Losung des glück' lichsten Ereignisses, und der Verbothe der Statt ge^ fundenen Feierlichkeit. Um 8 Uhr Früh versammelten sich die hkerortigen Htrren Beamten mit dem Herrn Gubcrnialrathe und Kreishauptmanne an der Spitze, die Schuljugend und eine zahlreiche Menge anderer Pfarrsinsassen in der Kirche des heil. Stcphan, um bei dem solennen Hoch-amle gemeinschaftlich mit den celedrircnden Priestern dcr göttlichen Vorsehung für das den Völkern zu Theil gewordene Glück zu danken, und von dem Herrn ber Heerscharen auf das theure Haupt des guten, milden und gerechten Landesfürsten Segen, Heil und Wohlfahrt zu erflehen. Die in Parade ausgerückte Garnisonsmannschaft gab dei den vornehmsten Theilen der heil. Messe die üblichen Salven, welche mit Pol-lergeknall am Verge erwiedert wurden. Am Sonnlage ^rauf, d. i. am 21. April, war zu Mitlag bei dem Herri^ Kreishauptmann große Tafel, wo V0N den zahlreich geladenen Gästen auf die allerhöchsten Ge-ftmdheiten Ih,c, k. k. apostolischen Majesiäcen des K.Users und der Kaiserinn, so wie des gesammten durchlauchtigste Kaiserhauses Toaste getrunken, und b:e herzlichsten Lebehochs dargebracht wurden. Um den hochwichtigen Tag auch durch wohlthätige Handlungen auszuzeichnen, hat die löbl, Obrigkeit die im Wege einer freiwilligen Collecte zusammen gebrachte Summe von 32 st, der Garnisonsmannschafl übergeben, insbesondere aber der h'ierortige Herr Ve-zirkscommissar den Velrag von 10 st. zur Betheilung der Pfarrarmen dem hochwürdigen Herrn Ortspfarrer bchändigr. Unter solchen Zügen und Herzensergie-ßungen verstrich das erhabene allerhöchste Geburtsfest, welches oft, ja sehr oft noch wiederkehren möge! Triest. Ausfuhr zur See vom l. bis 4l. d., und zwar nach Albanien: 219 Kisten Manufac^ turen. 77 Colli Kaffeh, 36 dito Zucker, 22 dito Dro-guen, 58 dito Seife, 69 Kisten Stahl, 2« Colli Blei-glatte, 52 dito Schrott-, 5 dito Hanf, 9 dito Glaswaren, Papier, Quincaillerien und a. W. Alexandria: 63 Kisten Manufacture«, 83 dito Glaswaren, 2666 Sc. Bretter, 170 Fäßchen Fischthran, 217 Kisten Bltilveiß, <60 Bund Eisen, 150 Colli Eisenwaren, 6'l dito Mennig, 15 dito Bleiglättc, 20 dlto Pfeffer, 6 dito Kassel) und Zucker, 14 dito Elden-gcschirr. 2'l dito Meubeln, 21 dito Droguen. hh dito Bier, 29 dito Wein, Papier, Quincailierien und a. W. Barbarei: 8061 St. Bretter, 921 Star Gerste und 200 Fäßchcn Mehl. Da Im alien: 620 Star Weihen, j2U Star Mais, und mehrere Partien Mehl, Neis, Zwieback, Felle, Papier, Agrumen, ^iscnwaren, Kassel), Zucker, Droguen, Manufacturen, Glaswarcn und a. W. England: t Parthie Schw,fcl, 672 Schachteln Sultan Rosinen, 4250 ColU Schmak, 6752 Star Weihen, 100 Ballen Wolle, 85 Fässer Oel, 50 Colli Seidcnstrusen, 12^ Fässer Talg und' 6 Kisten Glasperlen. Griechenland: 2a?h St.. Bretter, «2 Colli Kaffch, 26 bito Zucker, 15 dito Cacao, 20 dito Pfeffer, 290 St. Campecheholz, ^/,I Star Weihen, 26 Colli Drogucn, 25 dito Manufacture», 22 dito Eisenwaren, 24 dito Wachs. 1^2 Kisten' Citronen, 22 Colli Blei, Eisen, Quincaill. und a, W. Hamburg: H99 t^olli Drogucn, 200 St. Buchö-holz, 615 Colli Schmak, 925 dito Rosinen, 1^7 ^io 134 Lorbeeren und Blatter, 95 dlto Sußholzsafl, 26 dito Carobbe, 5 dito Oel, 5 dito Seife, 6 dito Hanf und « dito Glasperlen. Holland: 4524 Colli Schmak und 6« dilo Droguen. Istrien: 200 Star Weihen und mehrere Parthien Mehl, Stockfische, Zwieback und Colonialwaren. Kirchenstaat: 28 Kisten Manu-facturen, ü'l Ballen Woll,, 76 Colli Zucker, 23 dito Kassel), 22 dito Wachs, 12 oico Seife, 12 dito Co-losonium, 21 dito Pfeffer, ^5 dito Schmak, 22 dilo Stahl, 29 dito Droguen, 14 dito GlaSwaren und mehrere Parthien Metallivaren, Früchte, Farbhölzer, Valonea und a. W. Constanti n op el: 8566 St. Bretter, ^ll Kisten Manufacturen, 32 dito Glaswaren, 25 Colli Droguen, 11 dilo Zucker und Kaffth, 288 Blocke Blei, 60 Fäßchen Nagel, Papier, Quincaill. und a. W. Livorno: 186 Kisten Stahl, 1U2 Colli Poltasche, ,300 dito Mehl, 200 dito Kerzen, 25 dito. Tabak, 12 dito Manufacture«, 97 dito Glas: perlen, 27 dito Anieß, 12 dito Oel, n dilo Glas' waren, 12 dito Manufacture», 18 dito Droguen und zg dito Cisenwaren. Sicilien,- 1150 St. Bretter, «2 Colli Kaffeh, Ja dito Reis, 12 K. Weißblech und 50 Star Bohnen. Spanien: 1 Parthie Stahl, 5000 St, Bretter und 20 Colli Glaswaren. Ungarisches Küstenland: 18 Colli Zucker und Kaffeh, 20 Ballen Hanf, 15 K. Manufacture«, 14 Colli Braunstein, 10 dito Colofonium, ^3 dito Schrott, ,8 dito Oel und mehrere Paclhien Stockfische, Reis, Hadern, Eisen .und Agrumen. Venedig: ^26 Kisten Manusacturen, 12^6 Ballen Baumwolle, 712 Colli Kaffeh, 494 dito Zucker, 195 Fässer Oel, 119 Colli Drogu«n, 8i Ballen und 800 St. Felle, 80 Star Weihen, 26 Kisten Weißblech, 24 Colli Soda, ? dito Nosoglio, 26 dico Rum und Weingeist, 148 Kisten Seife, I I Colli Seide, 43 dito Glaswaren, 55VaIlen Wolle, 295 dilo Tadak, 2l dito Kamehlhaar, 17 dito Stocksische, 17 dito Pfeffer, 68 dito Wachs, 10 dito Talg, 16 dito Colofonium, 1? dito Porzellan, 43 diwZwieback und mehrereParthienFarbhöljer, Früchte, Valonea, Agrumen, Mehl, Metallwaren, QuinfM. lind a. W. S a l; K a m m e r g u t. Vom Eben see im Salzkammergute wird be< richtet, daß am 2, April das zur Vcfahrung desGcund-nerstes bestimmte Dampfboot' vom Stapel gelassen wurde, und daß es in den ersten Tagen des MonatS Mai die regelmäßige Verbindung zwischen Gmunden und Edcnsee eröffnen wird, welche durch Stellwägen bis zu dem berühmten Badeorte Ischl fortgesetzt werden wird. — Die herrliche Gestalt des Schiffes, noch wahrend es auf dem Werfte lag, von Kennern all-gemein bewundert, zeigt jetzt, wo. es auf d^em Spiegel des Sees ruht, dem Auge die zierliche Forni,, die man sich denken kann, zum Schnellsegeln vortrefflich geeia.net. Es wurde n'ach dem Plane und unter der Leitung des schon durch den Bau der Donau' Dampfschiffe »Zrinp" und „Nädor« rühmlich bekannten Herrn I. Nußlon erbaut. — Ihre kaiserliche Hoheit die durchlauchtigste Frau Erzherzoginn Sophie haben gnädigst zu erlauben geruht, daß das Dampfboot des TraunseeS Höchstihren erlauchten Namen trage. (Öst. B.) Ungarn. Preßburg, 12. April. Dasallergnäoigste königl. Rescript clä«. Wien 9. April 1823, womit dem hiesigen Stadtmagistrate wegen Localiläts-Vorkehrungen vorläufig inlimirt lvird, daß der Landtag hie» am 2. Juni l. I. versammelt werden wird, ist gestern eingelangt und eröffnet worden. (Agr. Z.) S a ch s e n. Leipzig, 12. April. (Privatmiltheilung.) Heute Morgen wurden durch das Zusammenstoßen deS zweittn Zllges von Dresden auf der Eisenbahn mit dem ersten Zuge, welcher bei Würzen Wasser einnahm, zwei Personenwagen stark beschädigt ein Reisender soll daS Schlüsselbein gebrochen, und vier andere sollen mehr oder weniger bedeutende Quetschungen erlitten haben. Ob und welche Vernachlässigung dieses Unglück verschuldet hat, wird untersucht. Ein anwesender Inge« nieur brachte die Züge bald wieder in Ordnung, ft baß sie ohne weilern Unfall in Leipzig ankamen. (Prg. ö.) V r e u H e n. Ein Schreiben auS Berlin vom 12. April (ln ber Allgemeinen Zeitung) meldet: „Heule ist zum «rsten Male eine telegraphische Nachricht aus St. Petersburg Hier eingetroffen. Nachdem nämlich die zwischen dieser Hauptstadt und Warschau errichtete Telegraphmlinie vollkommen hergestellt worden, hat dieselbe am ersten Osterfeiertage dci Nüssen (8, April) ihre'Thätigkeit begonnen, und so haben wir in vier Tagen erfahren, daß sich Ihre Majestät die Kaiserinn am Tag« vorher ernstlich unwohl befunden, jcdcch bereits wieder auf dem Wege der Besserung ist." (Ost. V,) ?M a I a ch e i. Se. Durchlaucht d,r Fürst Alexander Ghika lang« ten Sonntags dcn 1?. März Nachmittags um 2 Uhr gcfund und wohlbehalten in Vukurest an. Hochder-selbe wurde von einem allgemeinen Jubel empfangen» Der städtische Rath, die Polizeibehörden und die Cow-missarien der verschiedenen Stadtabcheilungen gingen ihm bis an die Vacarester Barriere entgegen. H^r hielt der Präsident des Rathes an Se. Durchlaucht eine Nede, in welcher cr die allgemeine Freude udcr die glückliche Zumckkunft des Fürsten aussprach. ^ (Sicbbg. V.) 135 M i e v e r l ä n V e. Frankfurter Blätter melden aus dem Haag vom lt. April: »Gestern Abends fand in der französischen Oper Gallavorsttllung zu Ehren des Großfürsten'Thronfolgers von Rußland Statt. Außer dem hohen Gaste, wohnte der König und alle übrigen Mitglieder der königlichen Familie der Vorstellung bei. Die niederländischen und russischen Volkslieder wurden gesungen und das Pudlicum brach mehrmals in den größten Jubel aus, welcher namentlich auf Se. Majestät einen liefen Eindruck gemacht haben soll. Nach der Vorstellung sielen sich die hohen Personen, von den Gefühlen überwältigt, einander in dicArme.- , . ^. (Ost. B.) Frankreich. Die Deputirtenkammer fuhr in ihrer Sitzung vom lt. April mit Verification der Vollmachten forc^ vier angestriltene Wahlen, die der HH. Limperani, Delebecque, de Larcp und de l'Cspee, wurden nach langer Debatte, wobei die allen Klagen üder gesetzwidrigen Einfluß der Staatsverwallung vorgebracht wurden, für gültig erklärt. Man hoffte, daß. die Verification am folgenden Tage zu Ende gebracht und dann am Montag, 25. April, zur Präsidentenwahl geschritten werden könne» Als Haupt-ccmdidalen nennt man die HH.tzOdilon « Varrot, Pass.) und Dupin. lOst. B) Paris, il. April. Paganinl ist seiner Auflö» sung nahe. Man zweifelt daran, die Tage dieses eminenten Künstlers, der seit längerer Zeit wie durch Zauberei zu leben schien, zu fristen. Zweifelsohne ist es seine neulich an Vnlioz bewiesene orientalische Mlmisicenz, daß man sich mit verschiedenen Gerüchten des überreichen Geigers herumträgt. Man behauptet auch unler Andern,, daß Paganini zehn Millionen hinterlassen wird, welche, nach seinem letzten Willen, MN unter musikalische Hände «ertheilt werden sollen. Man spricht von ?- vis 800 von ihm sowohl in Frankreich als in Italien bestimmten Legalaren. (Adl.) »Die Nachrichten aus Algier," sagt der Siöcle, machen eine baldige Wiederaufnahme der Feindselig: keilen zwischen Abd - el - Kader, und der französischen Macht sehr wahrscheinlich. Der „Commerce" meldet dem? Morgen, daß Herr von Salles vom Emir nur ausweichende Antworten erhalten konnte, und daß ^"" d«hcr dem Emir erklärt habe, dcr Marschall v^c e die Expedition nach Hamza unternehmen. >lm 2"l. März starb in Stockholm der Oberst Whittle, ein sehr kenntnißreichcr Offizier, Erfmdcr eines neuen Schießgewehrs, das wahrscheinlich in Schweden eingeführt werden wird, und Verfasser einer ' vortrefflichen statistischen Karte von Schweden. (Allg. Z.) ' Spanien. Nachrichten aus Madrid vom 4.April melden: Der Belagerungsstand von Sevilla, der seit dem von Narvaez und Cordova im vorigen Jahre angezettelten Aufstand noch immer fortdauerte, war am 26. März von dem dortigen Commandanten, General Caracala, aufgehoben worden. — Aus Valencia fehlte es an Nachrichten in Madrid, wahrscheinlich weil die Com-municationen durch die Carlisien abgeschnitten waren. -— Unlängst wurde auch die Post von Badajoz nach Madrid in der Nähe erstgedachler Stadt von Carlistischen SlreifscorpS ausgefangen, in Folge dessen die Christinifchen Behörden eine gewisse Anzahl Carlistischer Gefangenen, die sich im Depot zu Va? dajoz befanden, erschießen ließen. Briefe aus Sarago ssa vom 5. April ziehen es in Zweifel, daß Cabrera, wie jüngsthin behauptet wurde, nach der „Huerta von Valencia" aufgebrochen sey; er sey vielmehr aufs eifrigste beschäftigt, Segura in respcclablen Vertheidigungsstand zu setzen, zu welchem Behufe er all« Landhäuser in der Nähe der Stadt niedergebrannt habe. — General van Ha-len war am h. April mit dem schweren Geschütz und einem Convoi, den erexcortirte, in Munieffa angelangt; man glaubte, baß er Willens sey, einen neuen An? griff gegen Segma zu unternehmen. Briefe aus Vayonne vom 7. April melden: Espartero, welcher in den letzten acht Tagen mit Con-centrirung des größeren Theils seiner Armee um Lo? dosa beschäftigt war, hat plötzlich eine Bewegung auf seinem linken Flügel gemacht. Er schlug mit zwei Divisionen die Richtung nach Viloria ein, und lviid von hier gegen die Provinz Santander vorrücken, um das Terrain zwischen Namales und Valmaseda, auf der Gränze der Encarlacioncs und der Montana von Sanlander, das «r in den letzten zwei Jahren ver-lorcn, den Carlisten wieder abzunehmen. Marolo ließ sofort seine Bataillons in derselben Richtung abgehen, aber auf dem dreimal kürzeren Wege durch das Vorunbathal, so daß sie drei Tage vor den Chri-stinos auf den bedrohten Puncten eintreffen können. Maroto selbst ist am 4. am Hofe des Don Carlos,, zu Tolosa, den er seit dem 28. Februar nicht mehr besucht hatte, eingetroffen.« Den neuesten Nachrichten von der spanischen Gränze zufolge ist General Marolo nach einem dreitägigen Aufenthalte in Tolosa, wo er von Don Carlos mit Aufmerksamkeit und Ehrenbezeigungen überhäuft wurde, am 7. April, an dcr Spitze von 45 Bataillons, in der Richtung nach Ramales (bei Val-maseba) aufgebrochen, wohin sich bekanntlich auch Espartero in Marsch gesetzt hatte. — Einem Schrei,-ben aus Vaponne zufolge ' war General Tarragual ^136 sber bei seinem ersten Versuche,-, nach Spanien zurückzukehren, wohin Don Carlos und Maroto ihn lzrufen haben sollen, von den französischen Gränzbe-Horden angehalten und ins Innere des Landes zu» rückgeschickt worden war) nun doch am 7. Morgens in Vera angelangt. (Öst. B.) Großbritannien. Der Invernes Courrier erzählt einen Fall von »zweitem Gesicht (zcconci sigltt)," womit bekanntlich die Hochschotten und die Bewohner der Hebridcn zuweilen begabt seyn sollen. Am tj. Jänner ging William Macleod, der Wildhägcr der klei-nen hcbridischen Insel Rasay, mit seinem 'Bruder nach Portree auf der benachbarten Insel Sky. Auf dem Rückweg blieb ersterer zurück, und der Bruder kehrte, nichts Schlimmes ahnend, allein nach Haus. Indeß der Wildhäger kam nicht wieder, und alle Nachforschungen ließen keine Spur von ihm auffinden. Nach L Tagen erklärte ein Mann aus Portree, alS er vor vierzehn Jahren einmal das Vieh gehütet, habe er am hellen Tage das Gesicht von einem Manne gehabt, der von einem gewissen Felsen stürzte. Hie-bei beschrieb er das Aussehen und die Kleidung des Mannes, die denen des vermißten Wildhägers entsprachen, so wie auch den Felsen. Sofort fuhr eine Anzahl Leute mit dem „Seher« in einem Voot nach dem bezeichneten Felsen an der Seeseite, und Wirklich fand man die Leiche des, Vermißten genau an der angegebenen Stelle. Er hatte sich, scheint es, ln der Dunkelheit eines stürmischen Abends verirrt/ und war hier über die Klippe gestürzt. — Das Journal fügt indessen bei, hoffentlich werde die Leiche von den einschlägigen Behörden gehörig untersucht worden seyn. (Mg. Z.) London, 8. April. Der »Standard" will erfahren haben, die Negierung beabsichtige, gcmz in Kurzem eine Flotte, unter dem Commando eines Admirals, in das baltische Meer zu senden. (Prg. Z.) Mexico. Der Friede mit Frankreich ist abgeschlossen. Das brittische Kriegsschiff Racehorse, daß die Überfahrt in außergewöhnlich kurzer Zeit be« werkstelligte, brachte Briefe und Depeschen aus Veracruz bis zum 10. März. Am Tage zuvor war die unter englischer Vermittelung zu Slande gekommene Convention unterzeichnet worden. Der mexicanische Bevollmächtigte, Gorostiza, reiste am 10. nach der Hauptstadt Mexico ab, um den Vertrag dem Con-gresse vorzulegen, an dessen Ratification man nicht zweifelte. In Mexico sollte die Ratification innerhalb zwölf Tagen, in Paris innerhalb vier Monaten er- folgen. Die. von Frankreich auf 800,000 Dollars angeschlagene Entschädigungssumme für die voh ihrer» Unterthanen vor dtm letzten Bruch erlittenen Ver« Inste wurde, auf 600,000 Dollars ermäßigt. Die Entschädigungsansprüche der beiderseitigen Unterthan nen für die während des Kriegsstandes erlittenen Verluste sollten einer dritten Macht zum Schiedsrichterspruch unterworfen werden. Innerhalb l5 Tagen wird den Mexicanern, San Zuan de UIloa zurückgegeben; der einen Nachricht zufolge in seinem gegenwärtigen Zustande. Dagegen behauptet der englische Courrier, der sich darauf beruft, eine Abschrift des Vertrages sey, bereits in London , das H Schloß werde auf Kosten der Franzosen wiederhergestellt, was bekanntlich «ine der von Santa Anna aufgestellten Forderungen war. Übrigens soll Frankreich in seinem Verkehr mit Mexico wie die am meisten begünstigten Nationen behandelt werden. Die Entscheidung über die von Frankreich gemachten Prisen wird dem Schiedsrichtcrspruche Eliglands über-lassen, das jene zur Beurtheilung der gegenseitigen Entschädigungskl^gen bestimmte dritte Macht bildet. Aufgegeben wurden die Ansprüche, welch? Frankreich früher in Betreff des Detailhandels, aufgestellt hatte, welchen Franzosen in Mexico treiben. Auch die Formeln , unter welchen die Entschädigungssumme für die frühern Verluste gefordert worden war, und durch welche die Mexicanischen Bevollmächtigten in Ialapa sich so beleidigt gefunden hallen, wurden,von Frank« reich aufgegeben. Die 600,000 Dollars werden in drei Raten, in zwei, vier und sechs Monaten bezahlt. Alle in San Juan de Ulloa vorgrfundenen Kanonen werden zurückgegeben, mit Ausnahme von zwölf, welch« den Franzosen früher von den Spaniern abgenommen worden. Die vor Veracruz liegenden Handelsschiffe wollten ihre Warcn alsbald nach der mexikanischen Ratification ausschiffen. Die EscadreN von England und Frankreich standen auf dem Punct sich aufzulösen. (Mg. Z.) N r a s i I i e n. Das Frankfurter Journal theilt ein Schrei-ben aus Rio de Janeiro vom 2/l. Dec. v. I> über das traurige Schicksal der deutschen Auswanderer in Brasilien, von einem dieser unglücklichen Getäuscht ten selbst herrührend, mit. Es heißt darin unter An' derm: «Ich kann euch versichern, daß von mehr als 12,000, in den' letzten zwölf Jahren aus Deutschland dort angekommenen Colonistcn kaum 1UU0. und m? stens im größten Elende, noch am Leben sind, gern wieder in ihr Vaterland zurückkehren wurden, wenn sie die Mittel dazu hätten. lMg. ^ ^ Verleger: Mnaz Alotzs Evler v. Mcinmaur.