Degotardische Laibacher Zeitung, Sonabeud den 29. März 1800. Inländische Begebeuheittn. 3 aibach. Öffentliche Berichte aus Venedig beschreiben dic feierliche Krönung Sr. Pabstl. Heiligkeit am i 2l.d. M. Dieser Tag ward als gebothener Fci.rtag verkünd^ und gehalten; man sollte die Mesft hörrn siir das Wohl des erwählten Papstes. Am iL. machle der in Venedig kom-mandircnde k. k Geliekal F. M. L. Baron Monftault samt der ganzen ^ Ossizialität seine Auswartung b.i dcm ^ neugewähltcn Pabste, und am fol gendell 19. die gcsammttn Indivi duen der f. f. Delegirten Reaie-rungsversamlung. Mehrere Slädtc schickten Abg.ordnett; vom'Hof zu ^arma langle ein Kttricr an mit den Gluckswunschschrc«brn ^r. Herzogs. Durchlaucht. Eine linendliche Zahl vom auszvärtigcn Adel, Bischöfen, lind Volk eilte vo« allen Sciten'nach Venedig, uln bei der Krönung sich einzufinden. Um die Insel St. G>. orgio war das Meer gleich dem festen Laube zu sehen, ganz von Gondeln bedeckt, Hauser und Palläste mit Tapeten und Damast behängt; der Kanonendonner kündete den Anfang der Funktion um 9. Uhr frühe an, der Pabst in die St. Giorgio Kirche getragen, sang das pabstliche Amt ab ; dann auf die grosse Loggia des Klosters getragen, ward ihm vom Kardinal Doria di? päpstliche Tiara aufgesetzt, wo er dem am Pla-m, nnd den Gondeln wimmelnden Volk den Seegen untcr Kanonen Adfeuerung, und die Ablässe ertheilte. Abends war eine unbeschreibliche Beleuchtung , und Jubel. Eben diese Berichte sagen, daß Vricfe aus Neapel versichern, Kleber habe mit Sidney Smith dahin kapitulirt, daß er in 3 Monathen Egypten räumen werde. Ein grosser Artillerie Train hielt allhier zu Laibach zwei Tage Nasttag, von Wien kommend, und gieng am 27. d. wcittr nach Italien. Der Thermometer war bei hohem Staude desVarometer am 25.März 7 Gr. untcr c> — am 26. 5 Gr.^ untcr Q — am 27. Z Grad unter o __ Am 28. i^Gr. unter — o Wien. In der Nacht vom 18. auf den 19» d- M. verstarb allhier an Fraißcn, oyne^lle vorhergegangene Krankheit, Se. königl. Hoheit der durchlauchtigste Erzherzog Erbprinz von Toskana , Franz, Leopold, Ludwig, im 6. Jahre seines Alters, zum grossen Leidwesen der Königl. Eltern und des gcsammtjn Höfts. Die Leiche des Höchstsel. wurde den 2O. Abends in der Kirche der PP. Kapuzinern am neuen Markte mit den gewöhnlichen Feyerlichkeiten beygesetzt . Ausländische Begebenheiten. Schweden. Die Stockholmer Hofzeitung vom 19. v. M. hat den Freundschaftsund Vcreinigungs-Traktat zwischen Schweden und Nußland, welcher aus 2a Artikeln besteht, vollkommen bekannt gemacht. EristzuGat-schiua am 29. Okt. 1799 verhandelt und geschlossen, und aufdemSckloß Stockholm am zo. Nov. und zu Gat-schina den 15. Dez. ,799. ratisizirl worden. Die Hauptart, sind folgende: Der Traktat von Werele ist als Vasis angenommen , und durch diesen Allianz - Traktat neuerdings sanctio-nirt worden. Veyd«.Mächte garantiren sich wechselseitig den ruhigen Besitz Ihrer re-spcktiven Staaten. Im Fall eines feindlichen Angriffes soll, derSukkurs vonSeiteSchwedens aus80OoInfan-teristcn !?. 2 0OoM. Kavalleristen oder Dragonern, nach der Convenienz des requirirten Theils, so wie aus 6 Linienschiffen von 6o bis 7s) Kanonen, und aus 2 Fregatten, jede von zo Kanonen; und von Seite Rußlands aus i2,OOO Infanteristen und 4OQO Kavalleristen oder Dragonern, nach der Convenienz des requirirtenThcils, so wie aus 9 Linienschiffen von 6a bis 70 Kanonen, «nd aus ? N>paat- ten, jede von ?o Kanonen, bestehen. Di: Hilfstruppen sollen mit Muni-zion und mit d?r nöthigen Fcldartil-lcrie versehm, und die Linienschisse, Fregatten oder Fahrzeuge so ausgerüstet , bewaffnet, montirt oder ver-proviantirt werden, als es in Kriegszeiten üblich ist, n"d in demselben Zustande, in welchen sie der reqnirirte Theil gesetzt hätte, nm einen angrei-ft'ldcn Feind zu bekämpfen. " „Die Hülfstruppen sollen, nach dem 5- Art, von dc>m requirirten .Theil besoldet werden , abor der Ne-quirirende soll ihnen die gewöhnlichen Nazio'.:cn und die nöthige Fourage und Quartiere auf demselben Fuß liefern, wie sie im Felde von ihrem eigenen Herrn geliefert und unterhalten werden." Art. 15. „Falls der rcquirirtcThcil besonders wegen des Sukkurscs angegriffen würde, den er seinem Alliirten geleistet hat, und die beiden hohen kontrahirendcn Theile auf solche Art in einen gemeinschaftlichenKriege verwickelt wurden, so werden sie sich nicht einzeln in Friedens - oder Waffenstillstands - Unterhandlungen einlassen, noch viel weniger einen Frieden oder Waffenstillstand, ohne Einstimmung und völlige Theilnahme beider Theile, schliesscn, bis nicht der verletzte Theil einen angemessenen Ersatz für den Schaden erhalten habe, den er erli.tcn. Auch bleibt wos)l verstan» den, daß der requirirendc Theil keinen Waffenstillstand noch Frieden schlics-sen könne, ohne das Interesse d.s rca/lirirten Thells gewissenhaft wahr, zunehmen." Nach dem 19. Art. „ Soll diese Allianz 8 Jahre dauern, und die hohen kontrahirenden Theile halten es sich bevor, sich über die Verlängerung derselben spätestens 6 Monate vor Ablauf dieses Termins zn erklären und einzuverstehen:c. " — Italien. Briefe aus Livorno vom 28. V. M. melden, daß die Englische Fregatte die Perle von 32 Kanonen und 215 Mann, geführt von dem Kapitain Vellard in 9 Tagen von Mahone angekommen ist; diese brachte die Nachricht mit, daß am 6. Febr. zu Tou-lon eine Französis. Eskadre ausgelaufen, die aus dem Genereux von 74 Kanonen, 14 Korvetten, und der Rondinelle, einem Toskanlschcn Schiffe bestand, welches die Franzosen während ihres Aufenthalts im Großhcrzogthum wegnahmen. Diese Eskadre war bestimmt zvoo Franzosen der Garnison zu Malta als Verstärkung zuzuführen. Eine andcreEnglische Fregatte von 38 Kanonen und 280 Mann Schiffsvolke , geführt von dem Kapital« Moores, machte in 6 Tagen den Weg von Malta, und meldet, daß das Englische Linicnsckiffuntcr dem Kommando desAdmiralsNelson vor 7 Tag. .' in der Gegend von Malta das Franz. ^ Linienschiff den Gcnereux hinweggenommen hab?; er selzse noch bei, daß der Genercux weder einen Schuß gethan , nock den mindesten Widerstand . geleistet habe; die Eskadre selbst hät- tc sich durch die Flucht retten können, wenn sie nicht wäre verfolgt worden. Ausserdem versicherte der Kapitain noch, daß die Russen ihre Landung zu Malta glücklich vollbracht, und daß die Franzosen bei seiner Abreise nur zwey einzig? Forts mehr in Besitz gehabt hätten; da sie einen aufscror-dentlichen Mangel an Lodcnsmitteln leiden, so glaubt man, daß dieser wichtige P!iw nächstens sich werde ergeben müssen; wodurch der Franz. Handel nach der Levante den letzten Stoß erhält, da die Türken schwerlich Frankreich eine Faktorie mchr gestatten werden. Zu Llvorno erhielt man den 5. März auch die Nachricht, daß dcr Gen. Ott sich zn Lcrrici in der Nivie-ra di Levante eingeschifft, und seine Richtung nach Sestri genommen habe; er führte auf mchrcrn Barken Truppen und Mumzion, iun die Landtruppen von dcr Sceseitc zu un-terstiilM, welche bis NeccoMon vorgerückt sind. Durch eine Proklamazion ist den Franzosen bekannt gemacht worden, daß jeder Bewohner von Polcevcra, der in feindliche Gefangenschaft fallen sollte, als Soldat und Wasser genosst der Oestcrrcichische Armee zu behandeln sey. Von der Franz. Armee ssnd alle als ten Generäle, ausser dem Gen. Miol-lis, nach Paris berufen worden. Gen. Lemoine hat sein Kommando dem Ge-nerallieutenantKlauscl abtreten müs-ftn, wiewohl man diese Veränderungen nur als ein Mitel ansieht, wodurch die Angriffe, wozu sich die Fränzoscn nach Aussage der Uebsrlau-ftr schon einige Zeit vorbereitet haben, sollten maskirt werben. Desgleichen bestätigen die Nachrichten aus der sogenannte« welschen Schweitz vom 8. März, daß 2 Divisionen in Bereitschaft stehen, um, sobald der vorgebliche Waffenstillstand amRhein zu Stande käme, anstatt dorthin zu marschirrn nach Italien vorwärtS gehen sollen. Vereinigte Niederlande. Sowohl di? Nachrichten aus Holland , als vom Nicderrhcin vom 21. und 24. v. M. bestättigen die grosse Truppenbewegung, welche in dctl Holland angelegenen Französis. Dc-partcmente« vorgeht; alle Truppen richten ihren Marsch nach Holland, nnd andere haben Vefthl sich auch zum Marsch dahin bereit zu halten. Als Ursache dieftrVorfüg'ngrn werden die ernsten Anstaltcn dir Engländer angegeben, welche auf eine neue Erpedizion gegen das feste Land, und hauptsächlich gegen die Holländischen Küsten abzuzielen scheinen, da sick wirklich die Englischen Kriegsschiffe in der Nordsee und an der Mündlmg.dcr Maas und Scheldo täglich vermehren. Die Einrichtung der belgischen Finanzen geht so elend von Glatten, als die Rekrutirung; bey beyden Unternehmungen fehlt es an Kredit. Die Kaufleute können sich den Auswärtigen nicht mehr verschaffen, u. die Soldaten wollen sich von den Vortheilen dev künftigen Krieas"nevati- onen nickt mehr überzeugen lassen. Uederhaupt war der Geldmangel (heißt es) in unsern Kassen niemahls empfindlicher, als zu.Anfange dieses Monaths. Die nach dcm Frieden zahlbaren Vatavtschen Rcscripzioncn waren bis zu 3° und zi pro Cent aefallen; jetzt stehen siewiederzuzz und Z4 pro Cent. Auf der Börse zu Amsterdam werden äusserst wenig Geschäfte gemacht. Das Baravische Direktorium bestätigt in seinen neuesten offiziellen Rapporten di§ grosse Verlegenheit, in welcher sich die Finanzen befinden. Vie ordentlich?« Einkünfte können mit alier Anstrengung nicht.höher als auf ?z Millionen Ztbracht werden, und die Erftrdcrnissc belaufen sich auf ^; Millionen; es erscheint daher für diefts Jahr ein Deficit von 5c) M. Hollandischer Gulden. Bey diesem gross?» Geldmangel werde« dennoch die Kriegbrüstungen in der Art veranstaltet, daß die Landarmee aus 25,000 M. Franzosen, 32,000 Batavische Linientruppen, Z5OO deutschen Regimenter, und einem Korps von ,0,000 Nazional-g^rden, zusammen in 70,000 Mann, wenigstens auf dem Papier, bestehen könne. Gegen eine allenfalsige zwote Landung der Engländer werden 80 Kanonier-Böte fertig gemacht, jedes mit 9 Kanonen, wozu theils gebrauchte kleine Schiffe genommen u. theils neue gebaut werden. Ausserdem hat unsere Republik noch in Allem 23 grosse und kleine Schiffe und Fahrzeuge/ welche See halten könn- ten, wenn sie nicht theils w^irm stichig, theils unausgebaut wäre» , bey welchen denn jetzt auch eine Bewegung ist. Man besorgt aber wirklich schon, daß, da es allmäbliH a» Geld fehlt, die Matrosen zuzahle», diese neu5errichtete Flotte m hr für, als gegen die Engländer ansgcrüstet wird. Großbritannien. Die Londncr Hofzeitung vom 17. v. M. enthält ein Verboth gegen die Auswanderung dcr Fabrikanten , Künstler und Handwerker nach dem Auslande, und verspricht Belohnungen von 7 00 bis 200 Pf. Sterling für diejenigen, welche solche Personen dcr Regierung anzeigen, welche die Künstler und Handwerker zur Auswanderung nach dem Auslande verführen wollen. Ein politischer Rechner hat hingegen zu Lo'ldon in einer Schrift mit guten Gründen erwiesen, daß England von Frankreich für verschiedene Waaren , die durch allerley Wege nach Frankreich versendet worden sind, im vorigen Jahre übcr 8c? M. Livrcs baar bezogen habe. Er behauptet, daß im laufenden Jahre dieseSummc noch höher steigen werde» Die Englische Regierung wird hin-führo keiner Englischen Zeitung mehr die Erlaubniß geben, dcn Tag, wenn eine ihre Flotten auslauft, und ihre Starke anzugeben, weil dergleichen Anzeigen d^m Feinde nutzen könne». London, vom 15. Febr. (Ueber Frankreich.) Vorgestern wurde in beyden Parlamentshauscrn folgende VothschaftSr. Majestät, des Königs verlesen: George K. „Se. Maj. sind in diesem Augenblicke be-schäsftiget, mit dem röm. Kaiser, und verschiedenen Stand?«des Ncichs Verbindungen zn treffen, die im Stande flnd, die Anstrengungen Sr. königl. Maj. zu verstärken, und der gemeinschaftlichen Sache in dem Laufe des bevorstehenden Feldzugcs dm Sieg zu verschaffen. Se. Maj. wer- ß den Befehl ertheilen, daß die Ver- i bindungen d?m Hause vorgelebt wer- ß den sollen, sobald selbige definitiv z seyn werden. Aber, um bey guter ß Zeit den Vortheil cinzuarndten, wcl- » chen diese Transactioncn versprochen ,8 wollen Se. Majestät Ihre Minister autsiorisircn, um vorläufig den Vorschuß jener Summen zu thun, welche für die Präliminarien nothwendig erachtet werden. Sie empfehlen deßhalb dem Hause, Sie in den Stand zu setzen, diesen Vorschuß thun zu können. George k. Herr Pitt bestimmte diesen vor-liuftgen Vorschuß auf 500,000 Pf. Sterlinge. In englischen Blättern erscheint folgendes Schreiben der Königinnen von Mysore an die englischen Com-missärs, aus Seringapatnam vom 25. Iunius des vorigen Jahrs: „An den Generallieutenant George Harris, Bahadnr *; an den ehrenwerthen Obersten Arthur Welleslcy, Vahadnr; an Hrn. Henry Welles-ley, Vahadur; an die Oderlicute-nants W. Kirkpatrick, Vahadur; und Barry Close, Vahadur, Com-missärs in Mysore: Letchima Ama, Gemahlinn vonKisnaNajah Worricr, i (2te Frau des Rajah's , welcher nach Hydcr Aly's erster Usurpation regierte), und Dewas Ama, Gemahlinn von Tschiaum Rajah Worrier, (Tante des neu eingesetzten Najah's von Mutterlicher Sett?), den 22. Zcitfchtvom Jahre Shidarteh. Gruß! Indcm Ihr unftrm Kinde die Nc-gierung von Myfore, von Nnggne, von Chittledroogl), nebst deren Zubehören, übertragt, Purmah zu seinen, Dewan ( Minister). ernennt, macht ihr unser Glück. Vierzig Jahre sind verflossen , seit wir zu regieren aufhörten. Nun Ihr unserm Knaben (onr bc>^) die Gunst erwiesen habt, ihn zum Regenten dieses Landes zu machen, und ihm Purmah zum Dewan zu geben, versprechen wir, so lange Sonne und Mond dauert! werden, gegen Eure Regierung nichts Böses zu begehen. Wir werden uns immer als unter Euerm Schutze und Befehl betrachten, und das Andenken dessen, was ihr für uns gethan, indem Ihr unser Geschlecht in seine alten Rechte wieder herstellet, wird von Mcnschenaltcr bis auf unsre letzten Nachkommen Übermacht werden. Wir und unsre Nachkommenschaft werden nie der Liebe vergessen , die wir eure Regierung schuldig sind, unter deren Schutz und Abhängigkeit wir fortan leben werden. — 3etchimaAmany. Dewas Amany./, *) Diese ostindische Titulatur bedeutet Kriegsruhm, und Fertigkeit. Frankreich. Ein Pariser Journal von 4. März erzählt folgende Anekdote: Am nehmliche« Tage, wo die Consuln seyer-licken Besitz von den Thuillerien nahmen , entstand Abends in einem hie- ! sigen Theater eine unerwartete Szene: In dcm Stucke, welches gegeben wurde, kam die Stelle vor: „Oft fest sich ein Bedienter an seines Herrn Play. " Es erfolgte ein ungeheures allgemeines Geklatsche, und die Stelle mußte etlichemal)! wiederbohlt werden. Oessentliche Blatter enthalten Fol-grndes: „Das verlohrne Geheimniß, den Leichnamen eine Festigkeit zu gc-bcn, daß sie der Verwesung widerstehen, ist von Cliaußier in Paris wieder entdeckt worden. Mit einem Aufwandevon 24Franken kann man den Leichnam einer werthen Perwn unzerstöhrlich machen, und ihm das Ansehen des Lebens und Gesundheit geben. „ Der spanische Hof hat in einem Umlausschreiben den neutralen Mäch. ten erklärt, das Gibraltar von Neu^-em blokirt werde, und daß alle Schis" ft aus diesem Hafen würden als solche, welche aus einem belagerten Platze kommen, weggenommen werden Es ist bekannt, daß der übortrie-bene Gebrauch geistiger Getränke den ".'«schlichen Körper entzünden kann Dieser schreckliche Zufall tövtttc vor Kurzem die Frau eines Pariser Poll-zcy ^ Inspektors. Der Chirurgus, der mit dem Polizey-Commissä'r dazu berufen wurde, fand den ganze« Leib zu Kohlen verbrannt: nur ei« Fuß war noch in seinem natürlichen Zustande; auch ein Tisch und ein ! Stuhl war von der Flamme ergriffen worden. Die Frau gieng zwey Stunden vorher noch herum. Man giebt es, sagt heute der Freund der Gesetze, als eine gewisse Nachricht, daß der erste Consul seiner Garde Befehl gegeben habe, sich für das Ende d. M. zum Ausbruch bereit zu hallen. Das nämliche Blatt sagt, daß, im Falle, wo der ersteConsul dasCommando derRhein-armee übernehmen würde, eine Ob-servationsarmee unter dcm Comman- do deS Gen. Moreau errichtet werden dürfte. Rußlan d. Laut Nachrichten aus St. Petersburg imHamburgerKorrespondente» ist eine Veränderung in dem Departement der auswärtigen Angelegcn-heiten vorgenommen worden, ver-' möge deren das zahlreiche Personale dieses Departements vermindert, eine gewisse Anzahl der Angestellte« reformirt, und zwar theils pensionirt, theils an die Heroldie (das Departement des Senats, welHes sich mit den vakanten Stellen und den dienstlosen Beamten abgicbt) verwiesen, die angestellt Bleibenden hingegen ansehnlich verbessert werden. Der an die Stelle dee rußis. Ministers zu Regcnsdurg, Herrn v. Struve, ernannte geheime Rath, Herr v. Koch, in St. Petersburg, ist kürzlich gestorben. Hr. v.Krüdener wird auf dem neuen Etat als Ge^ sandter in Berlin aufgeführt. Anch di? Einrichtung bey den Gesandtschaften ist abgeändert. Bei jeder ist künftig ein Legations - Sekretär und ein Kanzley - Diener (welche letztere Stelle aber mit ehrenvollem Rang und Gehalt begleitet ist.) An mchrern Orten, wo bisher Ge- ! sandten waren, wie zu Dresden, Frankfurt lc. werden künftig nur Geschäfts - Trager sey«. Deutschland. Mainz, den 7. März. Am 4. d. ^ Morgens kam Oberbefehlshaber Mo- ^ reau hier an, und sticg in dc:n für ^ ihn zubereiteten Hotel dc Mayence i ab. Gleich darauf machten die Gc- ! neralität, das Offiziercorps und ei- ^ ne Deputation der Municipalität ih- « te Aufwartung. Gegen 12 Uhr bc- i gab er sich nack Kastel, «nd n dahin die Friedenspräliminarien nicht würden ins Reine gebracht seyn. Erzherzog Karl verläßt nun nächstens (wie neuere Berichte ans Do-naueschingcn melden) in Kurzem die Armee. Vey dem ersten Gerüchte von ftiner bevorstehenden Abreise schickten alle Regimenter dcr Armee 2 Offiziers und eincn Fcldwcbcl ins Hauptquartier, als Abgeordnete, um den Erzherzog zu ersuchen, die Armc? nicht zu verlassen. Beyder Audie.^ , die Ge. königl. Hoheit ihnen gab, äußerte Er: „Kameraden ! ihr habt viel Zutrauen zu mir. Nicht ich, sondern eurc Tapferkeit verschaffte euch den Sicg. Meine Ge-sundhcitsumstande werden täglich schlechter, und hindern mich, vielleicht aus immer, so wie zu Ost räch und Neckcrau, mich an eure Spitze zu stellen. Und wie, wenn es einst dann mißlänge, was würde man sagen? Käme es allein auf mich an, und ihr woll- . tet mich gerne bei euch babcn, so würde ich auch krank bey euch bleiben, und bei euch sterben."