Pränumrralion« - Preise: Für Laibach: Ganzjährig . . . 8 fl. 40 tr. Halbjährig . . . 4 „ 20 „ Vierteljährig. . 2 „ 10 „ Monatlich . . . — „ 70 „ M i t der Post: Ganzjährig . . . H fl. - fr. Halbjährig . . . 5 „ 50 „ vierteljährig. . . 2 „ 75 „ 88r Zustellung in» Hau« viertel* jährig 25 tr., monatlich 9 (r. Einzelne Nummern 8 kr. Laibacher Nr. 256. Tagblatt. Anonime Mittheilungen werden nicht berücksichtigt; Manuskripte nicht zuriickgesendet. Mittwoch, 8. November 1871. — Morgen: Theodor! Ätiaklion Bahnhofgasse Nr. in* dtjubilion und Znscralr« ßiirrnii: «ongtießplay Nr. 81 (Buchhandlu»! von I. v.KleinmavrLF. Vamberg). 3nfcrlimprtift: Kür die einspaltige Petitzeile 3 kr bei zweimaliger Einschaltung 4 5 kr dreimal Zt 7 fr. ^nserlionöstempel jedeSmai so kr. Bei größeren Inseraten und öfterer Einschaltung entsprechender Rabatt, 4. Jahrgang. Riegers jüngstes SDtemomnbnm. Der Doktor Ladislaus Stieger wird einmal in den Jahrbüchern der Geschichte als der große Memo-randenschreilier verzeichnet werden. Bereits das dritte dieser Schriftstücke aus der Feder des großen czechi-schen Staatsmannes hat nunmehr de» Weg in die Oeffentlichkeit gesunde». In dem ersten bei Gelegenheit seiner Wallfahrt nach Moskau abgefaßten setzte sich der czcchische Agitator zum Ziele, Oesterreichs auswärtige Politik in den Frohndienst des Mosko-witerreicheö zu zwängen; in dem zweiten bot er dem dritten Napoleon die BniideSgenossenschaft des Großstaates Böhmen gegen Deutschland an und gab ihm Oesterreichs Ehre preis. In dem jüngsten Schriftstücke endlich unterfängt er fidi, dem Kaiser von Oesterreich Fehde auzukündeu und mit der eisernen, unerschütterlichen Opposition der Ezechen zu drohen, wofern die czechischen Wünsche nicht befriedigt würden. Sieht man sich diese drei Denkschriften des czechischen Führers etwas genauer an, so fragt man sich unwillkürlich, wer ist denn der Mann, wer steht denn hinter ihm, daß er sich unterfangen darf, einem Großstaate solche Zumulhungen zu stellen, ihm seine Poliiik vorzuzeichnen, dessen Geschicke nach seinen Launen lenken zu wollen? oder andererseits wird man nicht umhin können, Umschau zu halten, welche Staatsmänner denn die Geschicke eines Reiches lenken, daö sich derlei von einem Manne bieten läßt, hinter welchem niemand anderer, als eine irregeleiteter, verhetzter Völkerbruchtheil steht. Fürwahr, es ist ein merkwürdiges Schriftstück, dieses Memorandum, welches Graf Hohenwart nach dem Abbruch der Verhandlungen mit den Vertrauensmännern der Czechen dem Monarchen übergab. Das Nieger'sche Memorandum sagt es klar und deutlich, daß alle Versicherungen des verfassungsmäßigen Vorganges beim Ausgleich von Seite der Minister Hohenwart und Schaffte im Angesichte des österreichischen Volkes nichts als Heuchelei und Lüge waren. Die Betretung des verfassungsmäßigen Weges, wie sie durch das letzte Reskript des Kaisers unbedingt gefordert wird, erklärt RiegerS Denkschrift für einen offenen Bruch der mit dem Ministerium Hohenwart getroffenen Vereinbarungen. Welcher bedenklichen, alle» rechtlichen Sinn im Volke ertöbtenbeu Richtung die czechischen Dränger und ihre Mitschuldigen, die Minister, unser Staats-roesen während der letzten Monate entgegen trieben, dafür wird das Rieger'schc Memorandum den Wahrheitsbeweis, wenn es eines solchen noch bedurft hätte, vollauf liefern. Der nackte Rechtöbruch, der Verfaf-fungSmord, der Staatsstreich war zwischen dem Ministerium Hohenwart und der czechisch-feubaleu Bande in bester Form vereinbart worden. Die einfache „Aktion des Monarchen" — ein verblümter Ausdruck für diesen geplanten Staatsstreich — sollte genügen, um den czechischen Fundamentalartikel» Gesetzeskraft im Reiche zn verschaffen. I» dem Verlange» des kaiserlichen Reskriptes, der böhmische Landtag solle einfach und bedingungslos den Verfassungsstandpunkt anerkennen, erblickt das Memorandum eine Dcinüthiguiig der böhmischen Nation, eine Demüthignng, von der man nie voraussetzen kann, daß die Landesvertretung sich ihr unterwerfen würde. „Indem das Reskript, heißt es weiter, die staatsrechtlichen Verhältnisse der nichtungarischen Königreiche u»d Länder als durch die Staatsgrund-gefetze geregelt hinstellt, hindert es die Aktion des Monarchen, und indem es die von Sr. Majestät ausgesprochene Anerkennung der staatsrechtlichen Forderungen des Königreichs Böhmen wieder aufhebt und jede Aendernng dieser staatsrechtlichen Verhältnisse von der Genehmigung beider Häuser des ReichsratheS abhängig macht, wird ein gedeihlicher Ausgleich überhaupt unmöglich gemacht." Weiter gedenkt das Memorandum der „ver sassungStreuen Agitation" als einer der Hanptursa-chen, weshalb von dem Ausgleiche abgegangen und das ganze so schön eingefädelte Komplot mit einem Schlage vereitelt wurde. Aber, fügt es mit zynischer Aufrichtigkeit hinzu, au die verfassungstreue Agitation war ja schon von vornherein gedacht und ihre Berechtigung in Erwägung gezogen worden. Jedoch es war über sie hinweg die Aktion beschlossen und eingeleitet worden. Wenn man also hinterher noch auf dieselbe Rücksicht nehme, so sei das einfach gegen die Verabredung. Fragt man nun, wer hat die „verfassungstreue Agitation" in Erwägung gezogen, wer hat beschlossen, über sic hinweg, also über den Trümmer» der Verfassung die Aktion einzuleiten? so gibt es darauf nur eine Antwort. Die Vertrauensmänner der czechischen Feudale» waren nur Privatpersonen, die wohl zum Verfassungsbruch drängen, aber nichts beschließen und nichts ei »leite» konnte». Zu Beschlüsse» war nur das Ministerium Hohenwart berechtigt. Und dir Moral der sauberen Geschichte? Ei» verfassungstreues Organ druckt die Schlußfolge, die sich jedem Patrioten von selbst aufdrängt, ebenso wahr als energisch aus mit den Worten: „An den geschichtlichen Pranger mit den Staatsstreichbettlern und Versassungslengnern aus Czechien, mit den Staatsstreichförderern und Verfassungsmördern im Rathe der konstitutionellen Krone aber auf die Anklagebank^_____________________________________ Politische Rundschau. Laibach, 8. November. Inland, lieber die neue, in ihrer politischen Bedeutung unabsehbare Krisis, die unser gestriges Telegramm angedeutet, über das Entlassungsgesuch des Reichskanzlers liegen heute weitere Nachrichten vor. „ES sind," wie die „N. Fr. Pr." sagt, „bis Jeuilleton. Hüben und Drüben. Nirgends als gerade in unserem lieben Vater-lande ist so sehr Gelegenheit geboten, sich zum Charakter tjcrmiziibilbcn. Der fortwährende Wechsel in den Regierungen, der schon chronisch geworden ist, und nach stets kleineren, nahezu schon berechenbaren Zeiträumen erfolgt, scheint ganz dazu geeignet; die vielen Stürme auf der Wasserfläche unserer Politik, die föderalistischen Sturzwellen nicht minder, als die dunklen , stets schäumenden Stromschnellen der klerikalen Agitation, so wie endlich die stagni-renden und dabei stets seichten Stellen, in welchen das feudale Element sich sonnt, sic alle bieten reichlich Gelegenheit, sich zum Schwimmer heranzubilden, der, von der Quelle echter Ueberzeugung ausgehend, ruhig die Wellen theilt und seinem Ziele entgegen-zieht. Hüben oder Drüben, es gilt uns gleich; achtbar bleibt der Mann, der aus fester Ueberzeugung handelt, mag dieselbe auch irrig sein. Irren ist ja menschlich, durch Jrrthnm geht selbst die Wissenschaft zur Erkenntniß. Nur wenn man mit Absicht irrt, Ansichten vertheidigt, die man als irrig erkannt hat, erst dann beginnt das Verbrechen, bann hört jede Entschuldigung auf, und Heuchelei und Betrug sind bann die richtige Pezeichnungsweise. Wer an dem festhält, was ihm als gut erscheint, wer ein gewisses Ideal, ein gutgemeintes Ziel vor Augen hat und dem lebt, dem wird selbst der Feind nicht den Zoll der Achtung versagen können. Mag einem der Glaube alles gelten, mag ihn auch manches Vorurtheil umstricken, mag er träumend die Wirklichkeit vergessen, mag er, in unglückseliger Täuschung befangen, im Sprachenzwang das Heil des Landes sehen, im rothen Hemd die Freiheit finden wollen oder gar Erbhuldigungen ernst verstehen — wir achten den Mann, der mit Ueberzeugung sich in die Lebenswogen stürzt. Nicht sehr viele sind es Hüben und Drüben; wie manchem bläst der Sturm den Mantel nach der Seite, wie viele lassen sich von den Sturzwellen forttragen oder lenken aus ruhigem Fahrwasser in die Stromschnellen ein — alles heuchelnd, ihren Götzen zu Liebe: dem Erwerb. Wieder hatte eine mächtige Sturzwelle vor kurzem uns überschüttet, auf ihrem schäumenden Gischt wiegte sich siegeögewiß der große Jesiiitenhut, mit ihm die Feisten und die Magern. Noch träufeln die Wellen sich, von neuem Atheiu schöpfet der Schwimmer und sieht das Unheil sich an. Manches Wrack liegt am Strande. Die Wogen gehen zurück und was haben sie verbrochen? Wie — sehr viel — doch nicht die ernsten Seiten wollen wir hervor-heben, sondern Beispiele dafür geben, daß auch manches Humoristische durch solche' Springfluth geschaffen werden kann. Humoristisch ist'ö doch, wenn ein frommer Mann von weiland Jirekks und leider des noch bestehenden Landesschulrathes Gnaden zarten Mägdlein plötzlich die Naturgesetze erklären und Gegenstände, Begriffe klar machen soll, die ihm selbst mehr als unklar sind. Gott hat die Welt erschaffen — sprach einst ein Weiser. Gott hat Eigenschaften, setzte er hinzu, — auch die Körper haben Eigenschaften — weil eben Gott sie hat, so sprach er und erklärte dann, daß eine „Walze" eigentlich nur eine „Kugel" sei; — Aequator, sprach er einst, ist eine gerade Linie — zur Stunde nur dürftige, aber dennoch die Situation genugsam kennzeichnende Angabe». In dem Kampfe wider die czechischen Fnndameiitalartikel hatte die Koalition der Grafen Benst und Andrassy ob-gesiegt, das von Hohenwart vorgeschlagene, die rze-chischen Forderungen akzeptircnde Reskript wurde verworfen, das Ministerium Hohenwart erhielt die Entlassung, Freiherr von Kellersperg wurde zur Bildung eines neuen Ministeriums berufen, ein Reskript, wie es Benst und Andraffy vorgeschlagen, ging nach Prag ab und wurde am 4. d. M. verlesen; Freiherr von Kellersperg setzte sich mit dem Reichskanzler über das Programm auseinander, beide Staatsmänner fanden sich in Uebcreinstimmnng. Und ein paar Tage darauf hat Graf Benst, seinen erchütterten Gesundheitszustand vorschützeud, vom Kaiser seine Entlassung erbeten. Graf Louyay dagegen wurde nach Pest gesandt, um den Grasen An-draffy, der zum Reichskanzler bestimmt ist, auf seinem Posten als ungarischer Ministerpräsident abzulösen." Das ist, fügt die „N. Fr. Pr." hinzu, in den bisher bekannten Umrissen die Geschichte der neuesten Krisis, wie sic nur ein Reich der Unwahr-scheinlichkeit anfzuweiseu haben kann. In demselben Momente, in welchem die Politik des Grasen Beust in der Versassnugssrage obgesiegt hat und durch ein kaiserliches Reskript zum feierlichen Ausdruck gebracht wird, fällt Graf Beust ohne jeden sichtbaren Anlaß. Wir können es uns nicht versagen, einer Wiener Korrespondenz der Prager „Politik" folgende Stelle zu entnehmen, vielleicht dient sie in etwas zur Klärung der neugeschasseiien Situation: „Daß Kellersperg mit Hohenwart besser steht als mit Beust, ist mit aller Bestimmtheit zu versichern, und zu den deutlichen Thatfachen der letzten Wochen wird Hohenwart seinem eventuellen Nachfolger gewiß den allerdeutlichsten Kommentar geben. So kann cs erreicht werden, daß der Kaiser von allen Seiten erfährt, die akutc Krankheit unseres Landes heiße Benst und nicht anders." Wenigstens zeigt dies, woher die Intriguen, wenn solche, wie nur zu gewiß anzunehmen, gespielt wurden, ausgegangen sind. lieber das Verhältnis; der Polen zum Reiche läßt der „Kraj" folgende höchst bezeichnende Auslassungen vom Stapel: „Für heute" blos — in Oesterreich ist alles blos „für heute." Dieser politische Modus eben bedingt cs, daß wir uns demselben fügen. Befürchten wir gar keine Richtung der österreichischen Regierung, lassen wir uns auch durch gar keine irre führen, machen wir von keiner derselben unser „Morgen" abhängig, nehmen wir vielmehr in Oesterreich auch als unser Motto: „für heute" an. Wir dürfen mit jeder politischen Richtung paktiren, die uns „für heule" einen gewissen Nutzen bietet, gewisse Konzessionen gewährt, gewisse Forderungen zu erfüllen geneigt ist. Was „morgen" in Oesterreich geschehen soll, haben wir nicht nöthig zu besprechen. Keine Regierung wird auch so naiv (!) sein, mit uns darüber eine Diskussion anknüpfen zu wollen." Auch Ungarn hat bekanntlich seine Nationalitätenfrage; sie ist dort in andere Formen gekleidet, und dadurch leichter zu behandeln, daß sic sich nicht zu einer „staatsrechtlichen" Frage aufblasen läßt. Gleichwohl hat sic mich dort ihre vergifteten Stachel», welche sie bei jeder passenden und unpassende» Gelegenheit hervorkehrt, wie dies die jüngste Interpellation Mocsonyi's im ungarischen Abgeord-uetenhause bewiesen. Die herrschende Partei in Ungarn ist jedoch keineswegs gesonnen, diese Frage mit Sammthandschuhen anzufassen, oder ihr etwa gar aus dem Wege zu gehen. Vielmehr erklärt „Naplo" in Beantwortnug der obigen Interpellation, daß keine Nationalität in Ungarn Grund und Recht habe, sich über Benachthciligung zn beschweren, daß es somit keine Nationalitätenfrage, daher auch nichts zn lösen gibt. „Wohl gibt cs einzelne Agitatoren," fährt sodann „Naplo" drohend fort, „welche gege» de» Bestand deS ungarischen Staates und anf den Umsturz jener Rechtsgrundlagen loöarlieiten, welche hundertjährige Geschichte und das geschriebene und lebendige Recht gleichmäßig geheiligt. Das Magyaren-thnm reicht ihnen die Hand des Friedens hin, sie aber weise» unsere Frenndschast zurück und fordern, daß wir unsere Existenz ansgeben. Solche Leute könnte kein wie immer geartetes neues Nationali-tateu-Gesetz befriedige». Wenn die Legislative an diese Leute denkt, so könnte sie das gemeine Gesetz verschärfen, welches jeden oh»e Unterschied der Nationalität trifft, der das Vaterland an fremde Fürsten oder fremde Nationen verräth, sic könnte aber sicherlich nie daran denken, ein neues Nationalitäten-gesetz zu erlassen." „Naplo" richtet diese Worte an Führer von der Qualität des Herrn Miletics und Konsorten; man wird aber zngeben müssen, daß sic sich ebenso gut an die Adresse gewisser Deklaranten > führet richten liehe». AnSland. Die d e nts ch c n Blätter fahren fort, u»S zum Sturze des Ministeriums Hohenwart Glück zu wünschen. So schreibt der „Börsen-kourier" : „Bei der ungeheuren Superiorität, welche die Deutschösterrcichcr über alle Völker Oesterreichs slavischer Nationalität haben, ist es in der That von untergeordneter Bedeutung, ob sich der eine oder andere dieser Volksstämme von den gemeinsamen Verfassnngsarbeitcn fernhält oder daran theilnimmt. Die Hauptsache ist, daß die Träger der Zivilisation und des Fortschrittes auf allen Gebieten im österreichischen Kaiserstaate, die Deutschen in den Stand gesetzt werden, sich frei und kräftig fortznentwickeln, dann werden die wohlthätigen Fol gen auf das gesammtc österreichische Staatswesen nicht ausbleiben. Die Deutschen haben in Oesterreich eine zivilisatorische Missio» zu erfüllen, mit ihrer geistigen Kraft, mit ihrer Tüchtigkeit in jeder Beziehung müssen sie die Möglichkeit haben, de» übrige» Nationalitäten, die neben und unter ihnen wohnen, voranznlenchte» und sie durch ihr Beispiel zur Nacheiferung anzufeuern, und das können sic nur, wenn ihnen die politischen Rechte, die ihnen durch dieDe-zember-Verfafsung garantirt sind, unverkürzt erhalte» bleiben." Dem aus Herstellung verfassungsmäßiger Zustände in Mecklenburg zielenden Anträge ist im deutsche» Reichstage rasch ein anderer gefolgt, der darauf hinarbeitet, B a i e r n s Selbständigkeit in der Gesetzgebung zn beschränken. Hundertsünszig Reichstagsmitglieder, darunter viele Baiern, haben folgenden Gesetzentwurf eingebracht: „Wir Wilhelm, von Gottes Gnaden Deutscher Kaiser, König von Preußen rc. verordnen im Namen des Deutschen Reiches nach erfolgter Zustimmung des Bundesralhs und des Reichstags, was folgt:. Einziger Paragraf. An die Stelle der Nr. lii des Artikels 4 der Verfassung des deutschen Reiches tritt die nachfolgende Bestimmung: Die gemeinsame Gesetzgebung über das gesammtc bürgerliche Recht, das Strafrecht und das gerichtliche Verfahren, einschließlich der Gerichtsorganisatio»." Ein französisches Witzblatt brachte vor einiger Zeit, als »och über die Räumung der sechs Departements verhandelt wurde, ein Zerrbild des deutschen Kaisers, der eine französische Uhr in die Tasche steckt. Bald darauf wurden einige deutsche Garnisonen in der Champagne verstärkt. Die französische Regiernrtg fragte telegrafisch bei dem Grafen Arnim an: „Warum die Verstärkungen? Sehr geschmeichelt ob der Aufmerksamkeit, aber sic ist uunöthig." Darauf antwortete Graf A r n i m: „Französische Blätter stellen meine» königlichen Herrn dar, wie er sich mit Uhren belädt. Der Witz hat uns sehr amusirt, und wir haben neue Regimenter geschickt, UM uuimt Dank anszudri'lckrn." Man er- ' klärt eins diesem Vorfälle die jetzt von der französischen Regierung geübte strenge Aussicht über die Karikaturen. In Rom trifft man bereits alle Vorkehrungen zur Eröffnung der Parlamentssession die am Löten November statlfinden soll. Man glaubt, daß das Kabiuet Lanza-Sella seinem Ende nahe sei. Seine feige Unterwürfigkeit gegen den Papst hat ihm die allgemeine Achtung entfremdet, als Nachfolger Lanza'S nennt man Rattazzi, für den die Linke ehitritt. Zur Tagesgeschichte. —■ Aus Zara wird der „R. Ft.. Pr." geschrieben : Die Nachricht vom Slurze Hohrnwart's und der Berufung Kellersperg's zur Neubildung des Mi- und so noch mancherlei, derart die Natur erklärend, die ihn erschaffen, jedoch gewiß nicht zum „Bildner," der selbst doch noch der Bildung bedürftig ist — dazu rief ihn im Woge» und Brausen der Rath der Achte. Dock siehe, da tanzt auf den Woge» auch einer, der sonst in deutschesten Fräsen sich bäumte, vielleicht auch ein Entdecker von unbekannten Wissenschaften ist — im Woge» und Schwellen, da ist das freie Wort, das er stets im geschlossenen Raume gesprochen, von seinen Lippen geschwunden, im Wogen und Brausen : „da war« um ihn geschehen," da ries er und flehte, ein „Vorposten deutscher Kultur," 0 nehmet mich auf, ihr Slvvcncn, will gerne einer der eueren sei». Doch im SturmeSgewoge, sie hörten ihn nicht und Hüben und Drüben da bedauert man dm, der wie im Schnellschreibcn die Seiten im Leben zu wenden weiß. Wir lachen — statt mit ©reichen am Schlnsse des Aktes zn rufen: „Heinrich, mir graut vor Dir." Drüben da entreißt mit unendlicher Müh ei» Feudaler fei» Söh»che» den Sünden des Vaters; wie oft hat derselbe aristokratisch dem Sprachenzwange freundlich zngelächelt, oft war er müde von dieser größten Arbeit, die ein Landtag von ihm forderte, und jetzt, wo nur ein Thcilchen des Zwanges zur Wahrheit geworden, da dünkt der Zwang ihm Erlkönig zu sein und erfragt mit Schaudern: „Mein Soh», was birgst Du so bang Dei» Gesicht?" — Der Ukas Nr. 3 leuchtet vom finster» Ort. --Doch siehe, wo sind denn die Liberal-Klerikalen, die Männer deSRathes, in dem ocr „Buchzeugende" noch nicht seinen Sitz hat gesunde»? Wehe! was hat die Woge gethan, das „Liberal" wusch sie weg, das Klerikal ist geblieben und ehrlich theile» sie den Rest mit einander. Bekannt ist doch die Fabel vom Hammel, der ein Zicklein als sein höchstes, heiligstes Gut stets pries, als aber die Wölfe zu heulen begannen, warf er cö hin, ans Angst für sich selbst! Der Wölfe Geheul verstummte — neu zog er mit feinem gewonnenen Gut durch Felder und Fluren. Drüben dort am Strande, da rasen wie Rolands Recken gewaltig nationale Männer, das Dcntsch-thnm auszurotten sind sie gekommen; uns dauern sie wahrhaft, den» sie sind gezwungen, den eigenen Herd zu vernichten — in ihren vier Wänden erschallt stets nur Deutsch! O Wellen und Wogen, was habt ihr gethan! Hüben zündet ein Renommist die Weihekerze für den Unfehlbaren au, er muß, denn. Ein frommer Knecht war Fridolin Und in der Furcht des Herrn Ergeben der Gebieterin, Der iSräfiu von ©aüerit. Drüben schreibt ein Nationaler deutsch und dankt daun seinem besten Freunde, der sein Schriftstück für den Landtag präparirt; nur national! eS gibt ja Wörtermacher! Hüben wohlriechender Braten, trefflicher Wein — das schafft GesinnungSglut bis zum Morgen — auch drüben? Doch da bläst ein schlanker Mann in die deutsche Posaune — Hut wie das tönt! Weiser Mann, mehr lang als groß, lege sie weg, trotz filo-sosischer Systeme bläst du sehr falsch — munkle lieber schüchtern den Frauen zu, wann der Deutschen Stündchen geschlagen, tljue nicht beides — und hoffe, daß es dir endlich klar wird, daß du zum „Gfrctt" nicht passest. Hüben und Drüben ist so mancher Schwank durch die Sturzwelle entstanden, cs hatte doch auch ihr Gutes die Woge, zeigt uns die Schwimmer Hüben und Drüben. nisteriumS hat bie hiesige verfassungstreu- Bevölkerung in die freudigste Aufregung versetzt. Es konnte auch nicht anders 'sein, denn cs ist kaum ein grontanO, in welchem die letzte trcmnge Periode so viel der Mißbränche und der Vergewaltigung aufzuweisen hätte, kaum ein Kronland, in welchem diese Periode von der ultraslavischen Partei so rücksichtslos in ihrem Interesse und zum Nachtheile der Staaisidee ausgebeulel worden wäre. Die gegenwärtige Majorität des dalmatinischen Landtages ‘ konnte nur fräst des willkürlichsten Druckes der damaligen Landesregierung zu Stande kommen. . . . Daß unter solchen Verhältnissen der Sturz des Hohenwarlschen Regimes und die Berufung KellerSperg's enthufiatisch begrüßt wurden, ist selbstverständlich. Die verfassungstreue Bevölkerung erwartet von diefem Manne, welchem als ehemaligen Statthalter des Nachbarlandes Triest Hc toatmatinifchen Zustände nicht fremd sein dürften, daß er durch Auf-lösuug des Landtages diesen unhaltbaren Zuständen ein Ende machen werde, und erwartet dies umsomehr, als es in seinem eigenen Interesse liegen muß, jene Partei zu unterstützen, deren Vertreter, so lange sie in der Majorität waren, durch zehn Jahre im Landtage und im ReichSrathe die Fahne der Verfassung hoch-gehalten, die Lostrennung Dalmatiens vom zisleitha-mschen Verbände energisch bekämpften und auch in der jüngsten Landtagssession, obwohl in der Minorität, durch Rechtsverwahrungen und Vereitelung der berüchtigten Hohenwart'schen Wahlordnuugs - Reform beitrugen, das unselige Regime Hohenwart zu Grabe zu tragen; weil eS in seinem eigenen Interesse liegen muß, statt fünf verfassungsfeiudlicher, fünf Verfassung«-und regierungsfreundliche Abgeordnete im ReichSrathe zu gewinnen. Dazu bedarf es nicht des leisesten Druckes der Regierung; es möge der Landtag aufgelöst, neue Wahlen ausgeschrieben und die Landesregierung aufgefordert werde», sich streng neutral zu verhalten: fo ist -s unzweifelhaft, daß selbst unter Rodich's Regiment der verfassungstreuen Bevölkerung Dalmatiens italienischer und slavischer Zunge die Majorität im Landtage nicht vorenthalten werden kann. — Der Besnv. Man schreibt aus Neapel, 1. November: Gestern Abends und im Laufe der heutigen Nacht bot unser Vesuv ein imposantes Schauspiel ; der obere Kegel, von dem man allgemein glaubte, ix werde durch keinen weiteren Ausbruch überraschen, war wieder in voller Aktion und glich einem hellerleuchteten Schlunde. Die Lava floß reichlich aus einer Oeffnnng an der westlichen Seite und der Horizont strahlte weithin von einem majestätischen Feuerscheine. Professor Palmieri theilt mit, daß die Laven, welche feit vielen Monaten auf der nördlichen Seite des Kegels heral’floffen, sich sämmtlich vorgestern gegen Süden gestaut hatten. Diese Reaktion konnte eine doppelte Bedeutung haben: nämlich auf ein Ende des Brandes hindeuten oder einen großen Ausbruch einleiten. Letzteres geschah denn auch, und die neuen Laven, welche gestern um 8 Uhr Abends zu fließen begannen, waren bereits um 4 Uhr am Atrio bei Kavallv angelangt, welches sich bald darauf ganz von Feuer bedeckt zeigte. Viele Fremde hatten bei der äußerst milden Temperatur und einem herrlichen Mondscheine sich herauSbegebeit, um das prächtige Schauspiel, daß die Eruption bot, zu genießen. Lokal- und Provinzial-Angelegenheiten. Lokal-Chronik. ~ (Ernennung.) Der Leiter des Justizministeriums hat den Gerichtsadjunklen des Landesgerichtes in Laibach JuliuS Ledenig zum Staats-anwaltssubstituteu in Eilli ernannt. — (Die nächste Gemeinderathssiz-jung) findet Freitag den 10. d. M. Nachmittags um 5 Uhr statt. Tie reichhaltige Tagesordnung enthält mehrere ebenso wichtige als interessante Gegenstände, worunter wir nur auf die Verhandlung Uber das vom Landtage votirte Gemeindestatut, über das vom Landtage abzelehnte Lotterie-Anlehen, über den Cprachen-zwarig an den Mittelschulen u. s. w. Hinweisen. Die vollständige Tagesordnung lautet: 1. Vorträge der Rechtsseklion: a) über das vom Landtage votirte Ge- meindeftatut; b) über die Ocganisirnng des Schuh- geschäftes. 2. Vorträge der Fiuauzseklwu: a) wegen Verkaufes einiger städtischer Parzellen; b) wegen eines Grnndtausches für bas zur Erbauung der f. f. Tabak-fabrik erforderliche Areale; c) über den LandtagSbefchluß, betreffend die Anträge der Stadtgemeinde wegen Beschaffung der erforderlichen Geldmittel; d) wegen des angefuchten Verkaufes der städtischen FleifchHihte am Froschplatze; e) wegen angesuchter Abtretung eines städtischen Grunbtheiles nächst dem Schwarz'schen Hause in der Polana; f) über die an die Stadtwache auSbezahllen Taglien; g) über die Kan-leirechnung pro Juli, August und September l. I. I. Vorträge der Schulsektiou: a) wegen des Beitrages zur evangelischen Schule für das verflossene Schuljahr; b) über Die Rechnung der ersten städtischen Volksschule, betreffend die Anschaffung von Lehrmitteln; c) über die Aufforderung des f. f. LandeSschulratheS zur Errichtung einer städtischen Mädchenschule; (1) wegen des städtischen Beitrage« zur Pension de« Lehrers Karl Götzl; e) über die jüngsten Verfügungen in Ansehung der Unterrichtssprache an der hiesigen Oberrealschule. — Hieraus folcst eine geheime Sitzung, in welcher die Besetzung von Stadtwachmaunposten, Gesuche um Gebührenermäßigung u. a. m. zur Erledigung kommen. — (Exzeß bei einer Bauernhochzeit.) Wie man uns berichtet, fand vorgestern bei einer Bauernhochzeit tu Jgg ein bedauerlicher Exzeß statt. Wie e« bei solchen Hochzeiten Sitte ist, hatten die Burschen des Dorfes die Straße durch eine aus Sacktüchern ge-wuudeue Kette abgesperrt und einen Tisch mit Wein hingestellt und warteten so die Ankunft des Hochzeitszuges ab. Da erschienen aber zwei Gendarmen, »ahmen Änstoß an dem unschuldigen Vergnügen der Bauern' burschen und befahlen die Wegräumung des Hindernisse«. In Folge dessen entspann sich ein Wortwechsel, dem ein Handgemenge folgte, in welchem der Tisch mit dem Weine unigestürzt wurde. Als die Gendarmen Miene machten, von ihren Waffen Gebrauch zu machen, flüchteten sich die Burscheu in ein Haus und bewaffnete» sich mit Pflöcken u. s. w. Später stürzten sie in Uederzaht hervor, enlwaffueien die Gendarnen, schntt-ten ihnen die Palroiitaschen ab und prügelten selbe dergestalt durch, daß beide schwer verwundet wurden. Einer davon schleppte sich bis in den nahen Wald, wo er erschöpft bis zum ändern Tag liegen blieb. Der andere wurde nach Laibach ins Spital gebracht. Auf die Kunde von diesen groben Ausschreitungen rückte ein Trupp von zwölf Gendarmen in das Dorf, forderte zuerst die Auslieferung der Gewehre und lieferte, fo viel man der Exzedenten habhaft werden konnte, ans Laibacher Gericht ein. Die beiden Schwerverwundelen befinden sich im Spitale. So viel konnten wir bis jetzt von dem bedauerlichen Vorfälle in Erfahrnng bringen. — (Die Ossertansschreibung) sttr den Bau der Eisenbahnstrecke Villach.Tarvis dürste nun ehestens zu gewärtigen sein, da die Begehungs-Kommission am 31. Oktober, 2., 3. und 4". November stutlsand und nur noch die Genehmigung des Bahn-hosbaue« in Villach durch'das Ministerium abzuwarten ist; mittlerweile will die Rudolfsbahn dem Vernehmen nach die günstige Witterung und den nieder» Wasserstand der Drau benützen und mit der Fnndirnng der Brückenpfeiler der Villacher Draubrücke ohne weiteres in eigener Regie beginnen. — (Der Bericht der kärntner Handelskammer) über die Eisenbahnen beschäftigt sich auch mit dem Projekte der Predilbahu. Die Kammer hat in ihrer Denkjchrift vom 29. Februar 1808 aus die Aussichtslosigkeit deS Prcdilprojektcs aufmerksam gemacht und die Bitte gestellt, daß diesem ungewissen Projekte zu Liebe nicht das Nächstliegende Erreichbare geopfert werde, daß daher die Rudolfsbahn von Villach aus sogleich wenigstens an die italienische Grenze in Ponteba fortgesetzt und mit der italienischen Regierung über den Anschluß einer Bahn von Udine her verhandelt werde. Damit hätte die Rudolfsbahn unvermeidlich den Verkehr der mitlelösterreichischen Länder nach Oberitalien gewonnen und zugleich wäre Kärnten und Obersteicr in eine Nähe zu Triest gerückt, welche durch (eilt anderes Bauprojekt um mehr als drei Meilen gekürzt würde. Es ist in dieser Richtung nichts geschehen, als daß die schon 10 Jahre studirte Ptedißinie wieder stubirt wurde, und nach abermaligen 5jährigen ©tuöieit steht man dort, wo man vor 15 Jahren auch gestanden ist. — Von krainerischer Seite wurde das Projekt einer Bahn von Laibach nach TarviS, beziehungsweise Villach ausgestellt und die Regierung erwartete von der Annahme und Förderung desselben Wunder für den Ausgleich mit den Führern der irainifchen Sloveuen. Um nicht das Projekt einer selbständigen Führung der Rudolfsbahn von Villach über Tarvis ans Meer zu beeinträchtigen, beschränkte sie die Konzession obiger Bahn aus Tarvis als Endstation. Die RudolsSbahn-Gesellschast bewarb sich um dieselbe in der Absicht, damit ihren Anspruch auf die Konzession der Strecke Villach-Tarvis noch mehr zu stütze». Sie erhielt jene Konzession und baute die Bahn mit bewunderungswürdiger Schnelligkeit. Bald wird schon ein Betriebsjahr um sein und dennoch ist bis heute noch nicht die Konzession für die Strecke Villach-Tarvis erwirkt. Für die an der Rudolfsbahn von Villach nordwärts gelegenen Länder böte bie krainische Strecke daö Mittel eine« direkten Verkehrs nach Laibach und beziehungsweise Triest und Kroatien, für Beförderung der auf der Tirolerbahn von Tirol nach Oberkärnten über Villach kommenden und nach Triest und die fiidungarischen Länder bestimmten Güter böte sie mit der Einmündung tu Villach eine Distanzverkürzung, ähnlich wie die Bahn Valentin-Leoben für bie von Oberösterreich, Baiern unb Böhmen dahinziehenden Güter, aber ber Verkehr kann sich dieses VortheileS nicht bemächtigen, weil die 4 Meilen lange Bahn zwischen Villach unb TarviS fehlt, deren Ban allem Anscheine nach auch in Diesem Jahre noch nicht beginnen und daher vor 1874 kaum vollenbet sein wird. Indessen geht auch ber Termin zu Ende, welcher die Geltendmachung des Privilegiums der Südbahn in Betreff konkurriren-der Bahnen im (üblichen Donaugelnet bindet und will die Regierung dann noch das Programm der Rudolss-bahn zur Verwirklichung bringen, so muß sie sich abermals die Erlaubnis; dazu mit neuen, der Siid-bahu gemachten Opfern erkaufen. Im Hinblick auf ein solches Gebühren ber Regierung, ist nicht abzusehen, ob im Zeitraum ber nächsten zehn Jahre auch nur eines der jetzt in Verhandlung stehenden Projekte einer Bahn über den Predil oder einer anderen von Rad-mannsdorf oder Lack über Jdria ober Präwald nach Triest beschaffen ober ausgeführt wird. Das aber steht außer Zweifel, baß die Regierung es verschuldet, wenn die Rndolssbahn so lange in ihrem verstümmelten Zustand verbleibt, daß der Staatsschatz diese Schuld der Regierung büßen muß, daß darunter der Verkehr aller an dieser Bahn gelegenen Länder auf« empfindlichste geschädigt ist, daß inzwischen bie Mont-Cenisbahn fertig, unb mit aller Energie die Gotthardsbahn in Angriff genommen wirb, daß man bie Rückwirkungen beiber Bahnen auf Oesterreichs Hafenplätze und seinen DnrchzngShanbel, kaum zu ahnen scheint, und daß Triest so nie den Aufschwung gewinnen kann, welchen es durch die Vermehrung der Schienenstraßen ans Me?r sonst erreichen müßte. Die Handelskammer hält sich deshalb verpflichtet, das hohe Handelsministerium von dem bisher von der österreichischen Regierung in der Frage der Rudolfsbahn beobachteten verberblichen Verfahren abzumahnen und endlich zur entscheidende» That zu drangen. — Das ist doch deutlich genug. — (Polizeibericht.) Zwei Schlosserlehr -jungen, welche einigen Studenten muthwilligerweise Steine nachgeworfen haben; ein Fiakerknecht wegen Uebertretnng der Polizeivorschriften, und ein sicherer F. B. wegen exzessiven Benehmens auf dem alten Markte wurden polizeilich beanständet und abgestraft. — Maria Dobouäek, Tochter einer Zubringerin in Laibach Nr. 30, hat der Magd Marianna Wißiak aus St. Anton, Bezirk Lack, unter dem Verwände, der Wißiak einen Dienstplatz verschaffen zu wollen, Kleidungsstücke und Effekten im Werihe von 34 fl. herausgelockt und den größten Theil derselben versetzt. Die strasgerichlliche Anzeige wurde gemacht. — In einem in der St. Petcrsvorstadt gelegenen Gastbause fand in Folge verbotenen Kartenspieles ein Exzeß statt. Die strafgerichtliche Untersuchung ist im Zuge. — Dem hiesigen Uhrmacher Rudholzer wurden durch die mit GlaS-tafeln versehene Eiiigangschür Steine in das Berkaufs-lokale geworfen. Den Beschädig«» wird nachgeforscht. — (Aus dem Amtsblatte der „Laib. Ztg.") Offerlauöschreibung der Militär-Intendanz von Graz wegen Lieferung von 120 Ztrn. Banmwollabfällen. — Eine neu veranstaltete Ausgabe des amtlichen Post-koursbuchcS ist erschienen und um 1 fl. durch alle Postämter zu beziehen. — An der Werksvolksschule zu Jdria ist ein Unterlehrerposten uvt 300 fl. 30 kr. Gehalt zu besetzen. Anmeldungen binnen 4 Wochen an die Bergdirektion. — An der Schule in Sittich, Bez. Littai, ist die Lehrerstelle mit dem Einkommen von 210 fl. zu besetzen. Gesuche sind bis 20. d. M. an den Bezirksschulrath zu richten. — Beim Laibacher Landesgerichte ist eine OffizialSstelle mit 600 bis 700 fl. Gehalt erledigt. Bewerbungen bis 26. d. M. ans Präsidium. — Ofsertausschreiben des Arsenals-Kommando zu Pola wegen Lieferung von eichenem Schiffsbauholze. — Konkursausschreiben des krainischen Landesausschusses zur Besetzung verschiedener Dienstposten bei der landschaftlichen HilsSkanzlei, bei den LandeSwohlihätigkeitsanstalten, und endlich bei der Lan-deSbnchhaltung. (Theater.) Der aus früheren Engagements bei uns in vortheilhastester Erinnerung stehende Gesangskomiker, Hr. Anton Müller, zuletzt am Stadttheater in Graz, der fiel) zur Erholung von einem hartnäckigen Halsleiden schon seit längerer Zeit in unserer Stadt aufhält, gastirle gestern an unserer Bühne, wurde von dem sehr zahlreich anwesenden Publikum, dessen erklärter Liebling er vor Jab ren war, stürmisch begrüßt und fand im Laufe des Abends für sein treffliches und wirksames Spiel allgemeine und verdiente Anerkennung. Sowohl in der gMttner’fdjeii Posse „Domestikcustreiche," in welcher er namentlich durch den gelungenen Vortrag eines Konplels lebhaften Beifall errang, wie noch mehr durch seine gelungene Leistung in der be kannten BnrleSke „Die Rekrulirnng in Krähwinkel," ließ er uns nenerdings zwei Proben seines anerkannten, beten tenden komischen Talentes erkennen. Wir würden nur wün scheu, daß sein Gesundheitszustand es Hrn. M ü l l e r recht bald gestatten möge, sich mit ui,geschwächter Kraft der Bühne wieder zuzuwenden, auf welcher er hier sowohl, wie anderwärts, schon so manchen schönen Erfolg errungen hat, und werden uns daher jederzeit freuen, ihn bis dahin noch öfters auf unseren Brettern begrüßen zn können. — Die wirksamste Unterstützung fand Hr. Müller in Hm. Schlesinger, dessen „Samuel Fleckeles" eine in jeder Hinsicht vorzügliche Leistung war. Auch Hr. E h r e n s e st war diesmal recht brav. — In dem vorangegangenen witzigen Schwank, „Der Abgeordnete" von O. F. Berg, gelang es dem aus geweckten und eminenten Spiele der Fr. P a n l m a n n, ebenso die allgemeine Heiterkeit des Hanses zn erregen, wie auch sich selbst stürmischen und wiederholten Beifall zu erringen. _______________ Witterung. Laibach, 8. November. Trüber Tag, abwechselnd Regen, Skirokalströmnng, windstill. Wärme: Morgens t> ichr f 4.3 , Vtaitmittcigs ■i Um + 9.6" 6. (1870 H- 12.7", 1869 + 6.3°). Barometer im fallen 728.98 Millimeter. Das gestrige Tages-mittel der Wärme + 3.3* C. um 2.2" unter dem Normale. Der gestrige Riederschlag 21.80 Millimeter. Angelommene tzremoe. Am 7. November. Elefant. Valencic, Jll.-Feistrii. — OstlNag, Wien. — Eaiizio, Maler, Triest. — Potociiig, Podnart. - -Zauurdi, Private, Triest. — Bilhuber, Wien. - Segnian, Äuiifm , Triest. — Cauzio, St. Peter. SlHtll Wien. Roiigemoiit, Reisender, Lyon. — Friedrich, Zara. — Kirchalser, Kausm, Dresden, — jturstei», Kausm., Wien. — Eigner, Kausm., Asch. — Doliuar, Geistlicher, Maria Zell. ISalerlsclier IIof. Basclli Luigi, Presiutta. — Basclli Alexander, Presiutta. — Franz, Peltan. — Zanier, Private, Triest. — Hnnif, Private, Triest.________________ Gedenktafel über die am 10. November 1871 stattfindcnden Lizitationen. I. Feilb., Krizman'sche Real., Famle, BG. Senosetsch. — 3. Feilb., Pirz'sche Real, Ratet, BG. Planina. — 1. Feilb., Opeka'sche Real., Niederdors, BG. Planina, — 3. Feitb., Flenink'sche Real., Äommeuda, BG. Tschernembl. — 3 Feilb., Smerdu'sche Real., Klöuik, BG. Ädelsberg. — 1. Feilb., Kreische Real., Kommenda Laibach, BG. Stein. --3. Feilb., Bezelal'sche Real., Jelitschenweich, BG Jvria. Pest, 7.9toDtmber. (Sitzung des Unterhauses.) Andrafsy beantwortet die bekannten Interpellationen Helfy'ö und Tißa's, betreffend die angebliche Einmischung in die letzte österreichische Ministerkrise, mit Zurückweisung der Behauptung, daß er den Ausgleich gestört habe, bezeichnet die durch Tißa'S Interpellation angestrebte Einführung der Personalunion für jetzt und in Hinkunft als unzweckmäßig, da die Personalunion nicht nur Ministerlrisen, sondern auch Krisen zwischen Oesterreich und Ungarn permanent schaffen würde. DaS einzige Mittel zur Wahrung der ungarischen Interessen sei das Festhalten des Rechtsstandpnnkteö. Wiener Börse vom 7. November Literarisches. Ware 57.70 57 So ti7. W üO ie von 1860, Fünft. 115— 115 5v 98 80 Ha 20 85 75 75.- 8ß — 81 — 88. — Telegramme. (Orig. -Telegr. des „Laib. Tagblatt.") Prag, 8.November. Landta„ösitzung. Nachdem der mit der Statthaltereileitung betraute Herr v. NiegerShvfen das Streben der Regierung, de» innen» Frieden wieder herzustellen und Oesterreichs Macht zu befestigen, betont und den Landtag aufgefordert hatte, im Geiste versöhnlichen Charakters des kaiserlichen Reskripts vor-jugehen und die Reichsrathswahlen vor-zunrhnien, erstattet ftiirst Gchwarzenberg Bericht über dns kniserltche Reskript, worauf der Laudtag den Antrag auf Nicht-vornahiue der ReichSrathüwahleu einstim-iitig annimiut. Der OberstlandrnarschaU erhält vom Landtag den Auftrag, den» abgetretenen Statthalter Grafen bhotek den Dank deS Landtags darzubringen. Mit dreimaligen» Slava auf den Kaiser-König wird der Landtag geschloffen. Prag, 7. November. Die zur Rcskriptbera-thung eingesetzte Landtags-Kommission einigte sich dahin, daß von der Votirung einer neuerlichen Adresse abznsehen und die Vornahme der Reichsrathswahlen abzulehuen wäre. _________________________ Stantufonde, Sperc.»»eilte, öst.Pav. dlo. bto. vst.in SUb. ■o" io io vrämiensch. e. 1SII4 Orundentl.-Obl Stetermarl zur) p<£t. »o Au 98.— Hörnte«, Srain u. Küstenland 5 » Ingarn . . ju5 „ Äroat.u. ©lae. 5 , Kiebenbürg. „ 3 , Aotlen. «ationaltan! . . . 191 -|793. Union - Bank , . . 866.50 tos.75 irebitanftalt . . S0u.7irMM.tl0 It. ö. EScouiVte-iLc,. 1992 Knglo-östen. Ban! . i5:\—j»f>* so Oest. Bodcncred.-L. . L6, —;870 — Oest Hypl-tb.-Baiik . 80—j S«.-Steier. ieäcomot.»®’. 850.-ijranfo = Jluftria . . nt • 21 f" satf. Ferd.-'Itordb. . «so z Lüddahu GekLlch. . >»7 90 7 7c »aif.Ensal>eth-La>>»..145 861x46.75 tt.irU9ubtoig«®atin vsn .761 i 57. — 6iebenb. lii(itil>a(iii . J7s.—|>7S 50 Staatsbahn. . . . »so.—M.— »aif. Franz-JoftsSIt.. 2n-.--|*l'i.tO jllnff.=®atcfcr E.-B. 176. Wölb s>........... Mark 95 50 ®ilb Oeft. Hypotb.-»ank / 95 -Prlorlt ita-Obllg. Ibb.=iael.»u600gt. 1)1. - Ul.86 bto. Bottü (i pisit. 8311.60 2»a.— Nordb. (loo fl. S'Vl.) iuü.— 106.8$ Sicb.-B.l890 ». S.W.) 9J-—: 90 85 Staat»bahn pr. Stück ;36.— 137.— StaatSd. Pr. St. 18H7 18S. -!13iI.— Rudols»b.<3«oft.ö.W.) 9i.- 1 9180 ~ i«3of. (800 ~ 183.- 1J» -- 183 50 I -Fium. Bahn Pfandbriefe. Kation. ö.W.«erI°»d. Ing. Bob.-Trcditaiiff. 104.60I100.7. bto. t» ssy.mtfi. . 8k sh' 87-- Trlrgrafischer 'äsebit 100 st. ö. StP. Don.-Dam^ssch. i9e|. ,u 100 ft. SM. . . Triefter 100 fl. CM. , bto. 50 fl. ö.W. Ofener . 4» fl. 8.Ci Salm . „ 40 „ Palst» . „ 40 „ J&lavt) . „ 40 „ St. <8enot840 „ 'Mndifchgr-itz SO „ Walbftein . 20 » Regleetd . 10 , SinbolfiUift. loö.io. W6o!i»el(3'j»on.) ’2lug»b. lOOMübb.üD.i 91.10' 19 30 Franks. 100 fl. , „ ; 9d S5 9» 4(1 tioi'.bon 10 Pf. Sterl.Iu# 80;il7, ~ Pari» 100 ftrancs .■ 44.86 44.80 8». HO' 89. 88 501 8 i.- XOv.00 lUV.lfO 184. 185.— »7.-; »7.50 »7.— 97 50 120 50 1Z1.60 69.— 60.— i L2 — | St.— 4X.P0 | 13 6U- 2« 5y 29.— 1 tG. ; 8K.— 31.50 82.— 1 24.5- >5 — rr.- 2» — 14 - l« — 14 50 15/) Q Kituxea. I Ralf. MLn»-Ducateu ; 5 68 I 5 rt 3 80-KrancSftück. . -j 9.3°> i 959' tiereinet&alct . . i.75‘i 1 ;3 Silber |116 7l'll7 — Wechselkurs vom 8. 9Zovcmber. 5perz. Rente Öjtcrr. Papier 57.70. — 5perz. Rente österr. Silber 67.65. —- 1860er Staatsanleben 99 20. — Bankaktien 791. — Krcditaltien 303.20. — London 116 45. - Silber 116 50. - ä. k. MUnz-Dnkaten 5.59. — Na-poleonsd'or 9.32. ___________________ Lehrling. I» ein sehr solides und bedeutenderes HnndlnngütianS in der Provinz wird ein braver, munterer, 14 bis 15 Jahre alter Knabe, der entsprechende Elementarvorbildung besitzt, beide Landessprachen geläufig spricht und schreibt, ausgenommen. Knaben vom Lande haben den Vorzug. Näheres aus beso»verer Gefälligkeit bei Herrn Jol». Älfr. IIartmann in Laibach, Grumilig'sches Haus._(f>24—2) Die Gartenlaube Nr. 43. Inhalt: Das Hatte prinzeßchen. Erzählung von E. Mailitt. (Fortsetzung.) -Ein Abend am Rhein. Non Hermann Kecker. Mit Abbil dung und Christian Böttchers Porträt. — Ein Kaiser-Ge-sängmß. Bon Theodor Fontane. — Die Rochows auf Rekahn. tut Armee und Schnlgeschichte in Preußen. Bon Friedrich osmann. — Die Flucht einer Beischollenen. - Blätter und Blllthen: Nen-Deutschland im Orient. Bon W. Rettung dreier Erbschaften. — Ein neues Licht. — Hilse für Chicago. Fiir die Damenwelt. Die soeben kischteueue dritte Nummer de« neue» Jahrgangs der „Modenwelt" zeichnet sich durch vier große wunderschön gezeichnete Bilder aus welche in dem bekannten vorzüglichen Geschmack, der alle ltoit der „Modeiiwelt' dargestellien Toiletten charakterisirt, einfache imb elegante A>,ztl«e filt Hans, Promenade im6 Gesellschaft darstelle«. Kinder-Anzitge finde» noch besondere Berücksichtigung »tit einem hllbfchen Bildchen ans der elsten Seile. Ans Weihuachtsgescheiike ist bei Auswahl ver iimttiiich; foltiaeit Handarbeiten von neuem reichlich Bedacht genommen lind eine ganze Reihe von Abbildungen gilt den wärmenden Wollarbeiten; daran schließt sich ein der empfehlenswerthen modernen Rahme,,:Arbeit gewidmetes Extrablatt, ein Über-sichtlicher LehrkurfuS. begleitet von zahlreichen Mustern und Einzel-Vorlagen in der sorgf-mien Bearbeitung, welche der „Modenwelt" selbst wie ihren stet« vollkommenen Extrablättern einen so großen Ans verschafft hat. Verstorbene. Den 7. Novembe r. Dein MatthäusKofchel,Hausbesitzer, sein Kind Anton, alt 4 Jahre, in der Gradischavoistadl Äir.60 am Zehrfieber. - Herr Anton Lkosic, Hörer der Lehrerbil dnngsanstalt,alt 16Jahre und 6 Monate, in der Stadt Nr. 294 an der Lungentuberkulose. Theater. Heute: Zum ersten male: Tie Riiuberbraut. Posse nüt Gesang in 3 Akten von Elmar. Musik von Storch. C* escliiif t ii it erstatten, daß ich das seit Hiermit beehre ich mich, die ergebenste Anzeige : 14 Jahren in Laibach bestehende Fotografische Atelier der Frau käuflich übernommen und iit den Lokalitäten dieses Tage meine Josefa Ateliers mit Dzimsky dem heutigen Zahnarzt A. Paichel aus Graz vrdinirt ans der Zahubeil-kunde und Zahnlcchnik noch den ganzen Monat November von 9 bis 12 und 2 bis 5 Uhr im Zetinovich'schen Hause, SternaUee 9tr. 37, im 1. Stock. (527-1) .toloiiva|t|rl)=aitirii|rf)i’ flnllafl in der Franziskanergasse Nr. 11 im Hanse des Hrn. Dr. Ahazhizh eröffnet habe. Indem ich höflichst bitte, hievon Kennlniß zn nehme», und zugleich ersuche, das meiner Bvrbefitzerin durch eitte lange Reihe von Jahren in so reichem Maße geschenkte Vertrauen nunmehr auf mich und respektive meine Anstalt übertragen zu wollen, glaube ich die Versicherung geben zu können, daß ich durch die vorzllglic; sten fotografischen Arbeiten das in midi zu setzende Vertrauen zn rechtfertigen wissen werde. Durch meine mehr als zehnjährige Thätigkeit in den ersten fotografischen Ateliers Wiens bin ich mit den neuesten Erscheinungen und Fortschritten in der Fotografie vollkommen vertraut, und erlaube mir namentlich auf die bisher in Laibach »och nicht angefrrtigte», in Wien so beliebten <*lae£-Bilder aufmerksam zn machen, welche in meiner Anstalt in vollständig krystaUischer Reinheit angeferliqt werden. Hochachtungsvoll Wilhelm ^teidel, (502—3) Druck Don Igo. e. Lleiumayr * grd. vambrrq in Laibach. Verleger und für die Redaktion verantwortlich: Dttomar Bamberg.