Nlt sich oben an; die Braut, der Bräutigam, die Brautmutter 'letn, der Bräutführcr, und die Brautführer«.".» neh- men dic ersten Plähe ein; sodann nach der Rei- he die übrigen Gaste. Der,5tHr»lIuna ordnet alles an, schneidet vor, nimmt zuerst selbst, theilt den Gasten herum, und empfangt alle Ehrenbe- zeugungen. Am Karst und an der Poig theilte ' dic Braut etwas Geld und einen Brodkuchcn unter die Anwesenden; in Istrien und bcyFiu- mc warf sie einen Xola^K, das Simdol der Fruchtbarkeit und des Überflusses, unter das Volk. Die Braut mußte sich sogleich als Mutter und Haushaltcriun zeigen. Ein kleines Kind, Xulen-Iisk, wurde ihr in den Schoß gelegt; cin Besen, ein Waschhader, und dergleichcnZeug in dic Hände gereicht. An einigen Orten schnitt ihr der Bräutigam den Kranz mit feinem Sa-' bel am ersten Abende vom Kopfe; an andern durfte sie it>n die ersten Tage, und Nächte be- halten. Sie zogen einander wechselweise die Schuhe und Strümpfe aus, und giengen zu Bette, wahrend als die übrigen Gaste noch auf- blieben. Am kommenden Morgen wnrde dic Braut zu einem Flusse, oder zu dem allgemeinen Brun- nen des Dorfes geführt. Mau füllte ein Geschirr voll mit Wasser; dic Braut trank den Anwesen« den zu, welche ein Geld sur sie hinein warfen^ Am Karst, und an der Poig erhielt sic auch eine Mor- gengabe, die in einem Ochsen, einer Kühe, oder einem Schafe bestund. (Die Fortsetzung folgt.) L lo y ds K a f f e h a u s. Aber die Menge Menschen, die sich durch diese Zimmer drangt, womit beschäftigen sie sich^ wer- den Sie fragen; waö thun sie hier? Weiter nichts, als daß sie Ja oder Nem sagen, wenn ihnen ein Makler einen Assckuranzschcin zur Un- terschrift darbiethet, und im ersten Falle ihren Namen nebst Per Summc auf diesem Scheine niederschreiben, welche sie zu bezahlen sich ver- pflichten, im Fall das Schiffverlorcn gicnge oder dasselbe und dessen Güter beschädigt würden. Sie sind gewöhnlich ganz unbeschäftigt, es sey denn, daß sie üder die politischen Gerüchte, über < Schauspiel, Mädchen, Lustfahrten und derglei- chen sich unterhielten oder Wetten machten. Ich fand es zuerst unerklärbar, wie die hier versam- melten Menschen, welche so beträchtliche Sum- men dem gmen Glück auf ungewissen Seen ver- traut haben und täglich traurige Nachrichten hö- ren, doch so ruhig und unbefangen seyn und ss herzlich lachen können, wie ich es hier oft hörte. Ich rechnete auf finstere Mienen und auf Züge der Wuth und Verzweiflung, und fand ganz das Gegentheil. Bey näherer Erkundigung nach dem Gange der Geschäfte ward nur dieß deutlicher. Auch der reichste unter den Subskribenten wagt nicht mehr auf ein Schiff als eine äußerst un- beträchtliche Summe, nemlich gewöhnlich nur 100 oder 200 Pfund. Gewöhnlich nnterschrcibt nun ein solcher Assuradeur an jedem geschäftigen Tage Fooa bis 10,000, ja manchmal 20,00a Pf. Sterling in kleinen Summen für 25 bis 6c, Schiffe, welche nach verschiedenen Gegenden fah- ren, das heißt, er verpflichtet sich, für eine ge- ringe Abgabe, dic von ^ Prozent bis zu 20 zu oariiren pflegt, die Ankunft des Schiffs und der Ladung ohne allen Schaden zu versichern. Sey es nun, daß auch das 2^ste Schiff verlo- ren gienge, welches schwerlich der Fall seyn wird, er gewinnt durch dic Prozente für die übrigen genug, um diesen Verlust zu tragen, und kann völlig außer Sorge seyn, wenn er nur eine Sum« mc vorräthig in Kasse hat, um bey Verlust meh- rerer Schiffe auf cinm.il dic Forderungen der Kaufleute gleich befriedigen zu können. Ja selbst wenn er auch kein Geld vorräthig hätte, crbraucht nicht zu sorgen, wenn cr eincn geschickten Advo- katen bey der Hand hat; dicscr weiß immer ei- nen Vörwand zu finden, um die Bezahlung auf- zuhalten, bis sein Patron durch dic glückliche Ankunft anderer Schiffe in Stand gesetzt wird, den gehabten Verlust zu tragen. Von Seiten der Gefahr durch die Elemente hat der Assuradeur wenig zu fürchten, aber wohl von Seiten der weniger redlichen Klasse der Mäkler und der be- lricgenden Schiffer und Handelsleute, welche ein baufälliges oder verdorbenes Schiff mit schlech- ten Waaren beladen, es über seinen Werth assc- kumen lassen, und der See vielleicht absichtlich