rrVZELPREIS: wochmla|i II Rpf Saiusiag.SmuiUt IS B|>l Wnrinirger 6ntung Amtlich«! Organ des SfIrischen Hetmatbundes Vtriig und Schriftlcitungi Marburg i. d. ürau. Badgaise Nr, 6, Fcrnrut: 25-67, ^fc|Slhe»rjL brscheint wöchentlich icchsmal als Moreeiiiteitung Cmit Ausnahme der äonn« und 35*68, 25'69. Ab 19.30 Uhr ist oii bchriftleltung nur aul Fcrnrut Nr. 28-61 Feiertage). Bezugspreis (im voraus zahlbar) monatlich KM 3.10 einscbl. Hostge* erreichbar. — Unverlangte Zuschritten werden nicht rückgccandt. — Bei bühr; bei Lieferung Im Streifband zuiüßl. Porto; bei Abholen in der (jeschättsstelle Anfragen ist dst Kückporto bsliulegcn. — Foatscheckkonto Wien Nr. 54-608. HM 2.—. Altrelch durch Post monatlich KM 2.10 zuzügi- 36 Kpl. ZustellgebOh/ Wr. 187 9n:art>urQ-S)rau, Ottontog, 6.3un 1942 62. SoOroano Don in breiter Front erreicht L«tite Sew]«t9rupp«n b»i Sewastopol vornichtot 96 000 brt aus olnotn Goloitiug fUr dl« Sow]«ts im Nerdmotr versenkt — Abgeschlagene Gegenangriffe bei El Alameln Führcrhauptquartlcr, 5. Juli Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Südwestlich von Sewastopol sind die fetzten feindlichen Gruppen nach hart« näckiger Gegenwehr vernichtet oder gefangengenommen. Damit ist die Schlacht um Sewastopol beendet. Die endgültigen Gefangenen- und Beutezahlen werden noch bekanntgegeben. Iin Seegebiet von l?ostow verscni^tcii Jagdflugzeuge der kroatischen Luftwaffe du feindliches Schnellboot und beschädigten ein weiteres Boot schwer. m mtterwm /(rj/imom IWl« -IJ Kartc! Archiv Nach dem Durchbruch durch die sow-ctischen Stellungen zwischen Charkow md Kurs haben die Spitzen der deutschen und verbündeten Truppen in breiter Front 35 Brilenllugzeime alwescliossen Rom, 5. Juli Der italienische Wehrmachlbcricht gibt bekannt: Am gcstrif^cn Tage nahmen die Kämpfe im ücbict von El Alameln besonders hef-tiRen Charakter in ihrem südöstlichen Ab' !;i:hnitt an, wo sie lokalisiert wurden. Wiederholte feindliche OcKcnanßriffe wurden zurückgeschlagen und mehrere amerikanische Panzerwagen vernichtet. Die Luftwaffe der Achsenmächte hat in ihrem unermüdlichen Eingreifen In die xämpfe 19 britische Flugzeuge abgeschossen. Der Flughafen von Kantara (Suezkanal) wurde von einem unserer Verbände an-Regriffen. Das Gebiet, in dem die Flug-?t'URc untergebracht sind, und der Bahnhof wurden mit sichtlichem Erfolg bom-i^iirdiert. Über der Insel Malta verlor die englische Luftwaffe in einem besonders hef-«en Tagesgefecht mit unseren Luft-Vcrbknden 14 FluRzcuße. von denen zwei riiirch unsere Boniber, und die übrigen 'ahnstrccken das Ziel weiterer Angriffe deut«;clicr Kainpfflugzeuiie. Die langersehnte Stunde Der Angriff im Osten rollt — Deutsche und verbündete Truppen dem weichenden Feind auf den Fersen Von Krieipbcricbter Wolfnans Küchlsr PK... Im Osten, Juli Herrgott, ist das ein Tag! Wir haben ihn seit Wocheil' seit Monaten herbeigesehnt, haben diesem Augenblick mit allen Fasern unserer Sinne entgegengefiebert. Die Offensivschlacht von Kertsch und der aus harten Abwehrkämpfen in einen An» griffserfolg umgewandelte Sieg von Char* kow sind der Auftakt dieses Jahres gewesen. Jetzt aber rollt ein Angriff, der den Bolschewisten mit vernichtender Deutlichkeit zeigen wird, daß das deutsche Heer und die deutsche Luftwaffe ungeschwächt aus den schweren Kämpfen dieses unbarmherzigen Winters hervorgegangen sind und daß sie nun mit verdoppelter Kraft darangehen, die Sowjets innner weiter nach Osten zurückzujagen. Aufmarsch — vom Feind unbemerkt Seit Wochen hatte sich hier fast unbemerkt vom Feind der Aufmarsch des deutschen Heeres vollzogen. Die Infanterie ging in Stellung, die Panzer rollten in ihre Bereitschaftsräume, die Artillerie machte sich für den kommenden Angriff fertig. Die Pioniere warteten auf das Zeichen zum Sturm. Dazu gesellten sich zahlreiche verbün'dete Einheiten, die gcniein-sam mit ihren deutschen Kameraden vor»-gehen sollten. Als nun in den letzten Tagen schließlich noch starke Verbände der Luftwaffe auf den unweit der Front liegenden Feldflugplätzen eintrafen, da war es sicher, daß der Zeitpunkt des Losschla^ gens balj gekonnncn war. Es wird stets ein hohes Verdienst der deutschen Heeresleitung bleiben, den Aufmarsch ihrer Truppen so geheini gehalten zu hab mi, daß der Gegner von der Größe der bevorstehenden Offensive nur wenig ahnen konnte. Schon dieser erste Tag zeigt deutlich, wie geschickt und überlegen die deutsche Führung handelte, gerade an dieser Stelle den Keil In die Front der Bolschewisten zu treiben. In unabsehbarer Folge nach Osten Das sind Stunden, die voll des prickelnden Reizes erregender Erkenntnis sind. Jeder spürt die Bedeutung dieses entscheidenden Augenblickes. Wir von der Luftwaffe haben ganz besonders lohnende und dankbare Aufgaben. Wir sind der verlängerte Arm des Heeres, der Stoßtrupp der deutschen Marschkolonnen, die sich in unabsehbarer Folge "ach Osten vor-wärtswälzcn. Durch die Zerschlagung bolschewistischer Widerstandsnester, durch die Zertrümmerung ihrer Feld- und Artilleriestellungen, durch die unablässige Verfolgung der zurückflutenden sowjetischen Kolonnen kämpfen wir den Infanteristen und den Panzern den Wcd nach vorn frei. Noch im Dunkel der Nacht beginnt das Räderwerk des deutschen Angriffs zu laufen. Die Schatten der Dämmerung liegen noch auf unserem Feldflugplatz, als die brüllenden Motoren der ersten startenden Flugzeuge die morgendliche Stille jäh zerreißen. Von diesem Augenblick an kennt die Maschinerie unseres Angriffs keine Pause mehr. Schlag auf Schlag folgen die Einsätze. Fs ist ein ewiges Starten und Landen unserer Zerstörerflug-zetige, das bis in die späten Abendstunden nicht abreißt. An diesem Tage fliegt alles, was Propeller hat. Bolschewistische Luftwaffe nicht zu sehen Während wir in unsere Ale 110 feind-wärts flieKrn, erinnern wir uns jener heißen, kampferfüllten Tage, die nun fast genau ein Jahr zurückliegen. Damais hatte der Felilzug gegen die Bolschewi-stcu begonnen, und damals wie heute Seite 2 >Marb"urgcr ZeTtung« 6. Juli 1942 Nummer 187 hatte sich die deutsche Luftwaffe über der Front und bis weit hinein ins feindliche Hinterland ein Stelld-ichein gegeben. Aber während in jenen stürmischen Junitagen des Jahres 1941 der bolschewistische Gegner noch mit etwa gleichen Massen an Flugzeugen aufkreuzen konnte, ist heute von der sowjetrussischen Luftwaffe.' so gut wie nichts zu sehen. Nur einmal als wir mit zwei Staffeln tief in den Rük-ken des Gegners hineingestoßen sind und mit Bomben und möderlschem Feuer unserer Bordwaffen auf • wertvolle Eisenbahntransporte Jagd machten, hatte sich plötzlich ein einzelner feindlicher Jäger in unseren Verband eingcschniuggelt. Aber seine Kühnheit ist nur von kurzer Dauer. Ins Kreuzfeuer unserer Abwehrwaffen genommen, sucht er schleunigst das Weite. In Frontnähe lassen sich die »Genossen« überhaupt nicht blicken. Auch der feindlichen Flak hat es anscheinend den Atem vorschlagen. Nur gelegentlich betipfeln die weißen Kleckse zerplatzender Flakgranaten den Himmel um uns, aber die meisten Schüsse liegen zu schlecht, um uns gefährlich zu werden.Als einmal wirklich eine bolschewistische Flakbattcrie, die eine wichtige Bahnstrecke zu beschützen hat, uns einen unangenehmen reuerzauber vor die Nase setzt, wird sie in raschem Entschluß von unseren Zerstörern angenommen und in einigen vernichtenden Tiefangriffen wirkungsvoll zum Schweigen gebracht. Bolschewistische Feldstellungen, bespannte Kolonnen, dreckige Dörfer, In denen der Gegner einen schwachen Widerstand zu konzentrieren versucht, sin:! die ersten Ziele der heutigen Einsätze. Wir sind dabei nicht allein. Wohin das Auge blickt, IMugzeuge' über Flugzeuge. Da sind die Schlachtflieger, die mit ihren Henschel-Flugzeugcn immer und immer wieder auf die zurückhastenden bolschewistischen Truppen stoßen, stählerne Raubvögel, die ihre einmal gefaßte Beute nicht mehr aus den Fängen lassen. Links von uns stürzen sich in rasendem Flug Stukas auf feindliche Artillerie und trotz des Dröhnens unserer Motoren vermeinen wir fast das schrille Heulen der beinahe senkrecht hinabstoßenden Ju 87 zu hören. Etil neuer Sturmlauf ^ über uns ziehen die schnellen Ju 88-Kampfflugzcuge dahin, die den Gegner bereits weit in seinem Hinterlande aufstöbern und seine Nachschubverbindungen zur Front unterbrechen. Weit rechts vori uns haben sich andere Kampfflugzeuge vom Muster He III einen Bahnhof vorgeknöpft, der mit Material- und Trans-portzügen vollgepropft ist. Ihre Bombenreihen liegen prächtig und dick aufquellende Rauchblumen zeugen weithin von der Wirkung ihres Angriffes. Dazwischen quirlen wie flinke Wiesel unsere Jäger, die den Luftraum — meist vergeh-' lieh — nach bolschewistischen Flugzeugen | absuchen und sich gelegentlich, wenn es' ihnen gar zu langweilig wird, pfeilschnell! auf bolschewistische Kolonnen stürzen | und mit den tödlichen Feuerstrahlen ihrer, Bordwaffen heillose Verwirrung in ihre Reihen tragen. Wir »grasen« dann Eisenbahnlinien nach lohnenden Zielen ab. Haben wir einen Materialtransport entdeckt, der zur Front rollen soll, dann gibt es nur eine Parole: Tiefangriff und immer wieder Tiefangriff! So fallen uns kurz nacheinander auf verschiedenen Strecken drei Lokomotiven und viele Güterwagen zum Opfer. Beim Heiihflug ziehen wir an den deutschen Marschspitzen entlang, die in ungestümen Nachdrängen dem weichenden Feind unbarmherzig auf den Fersen bleiben. Begeistert winken uns Infanteristen zu. Sie haben fast alle unsere Angriffe beobachten können und unsere Erfolge sind ihnen begeisternder Ansporn zu stürmischem Nachstoßcn. Überstürzt fliehen die Bolschewisten dort, wo unsere Soldaten zum Angriff ansetzen. Gegen die unerbittliche Kraft inrer Schläge ist kein Kraut gewachsen. Als wir beim zweiten Einsatz in der siebenten Morgenstunde wieder über die Front kommen, fünf Stunden, nachdem das Heer angetreten ist, stehen die deutschen Panzer bereits in dem Ort T., zweiundzwanzig Kilometer von ihrem Ausgangspunkt entfernt. So jagen InfanlL-ric; Panzer und Flieger /[cmeinsam den Gegner, der schon am ersten Tag unserer Offensive weit zurückgeschlagen wird. Die Bolschewisten, die diesem Hexenkessel vielleicht entrinnen, werden diesen Tag ewig in schrecklicher Erinnerung behalten. Fün schwarzer Tag für die Machthaber im Kreml, für uns aber der Beginn eines neuen, siegreichen Sturmlaufcs. Der Marsch der „Vanatori de Münte romania" Einsati dttr rumänischen Gebirgsjäger vor Sewastopol Seite an Seite mit den Soldaten der deutschen Südarmd^ kämpfen in den weiten Steppen der Ukraine auch die Söhne Rumäniens. Die besten Soldaten unserer Verbündeten finden wir in der» Reihen der »Vanatori de Münte roniania«, d'-r rumänischen Gebirgsjägerdivisionen, die augenblicklich in den Kanüpf um die Festung .Sewastopol eingegriffen haben. Aus einem Holilwege des Jailagebirgcs heraus schlängeln sich die abs^srissenen Haufen der vorgehenden Gebirgsjäger. Die Sonne steht steil am Himmel, ihre weißtlinnnernde Scheibe sendet glühende Strahlen auf die steiniffUn Vormarscli-wege, die unter dem Druck der heißen Luft zu kochen scheinen. Kein Wind bringt eine leichte Kühlung, kein Baum bietet einen erträglichen Schatten. Die Soldaten marschieren seit frühmorgens direi Uhr. Sie sind schon zehn Stunden unterwegs und haben dreißig Kilometer zurückgelegt, um nun nach der Vernichtung einer gröLI<;ren Bandengruppe in die Kämpfe um Sewastopol einzugreifen. Den todmüden Körper nach vorn gebeugt, um das Gewicht der schweren Waffen besser zu verteilen, die sitarr blickenden Augen unentwegt auf den Vordermann gerichtet, so schleppen sie sich auf ihren über und über mit Blasen und Rissen bedeökten Füßen Vorwärts, um das von der Führung angegebene Tagesziel zu erreichen. Vor der Mannschaft geht ein Capitano. Würden nicht die gellKMi Lederkop'pel aus der dicken Staubschicht seiner Uniform heraus-schimmern, so könnte man ihn nicht von seinen Männeirn unterscheiden. Neben ihn» läuft sein Pferd auf dem ein Soldat Entsdilosisene Abwehr Bulgariens Der Sofioter Prozess gegen die Sowjetagenten Fallschirmspringer mit Waffen und Typhusbaziilen Sofia, 5. Juli In Sofia wude vur einigen Tagen das Urteil gegen die 27 Sowjetagenten ausgesprochen, die versuchten, Sabotageakte durchzuführen und Verschwörungen anzii-zetteln. An 18 Verurteilten wurde die Todesstrafe vollstreckt. Der Prozeß erinnerte insofern an den Attentatsprozeß in Ankara, als in beiden Fällen die Sowjets in innere Angelegenheiten anderer Länder sich einmischten, Länder, die mit der Sowjetunion diplomatische Beziehungen unterhalten. In beiden Fällen geschah die Einmischung durch besonders geschulte und dressierte Agenten, die als »Meister der Unterwelt« die Zersetzung fremder Völker zu betreiben hatten. Daß das nicht ungeschickt ausgedachte Unternehmen so kläglich endete, ist einer Reihe von glücklichen Umständen zu danken. Die bulgarische Polizei war wachsam und hat sich bei der Vereitlung der Aktion, die leider auch Opfer forderte, glänzend bewährt. Die Bevölkerung half zur größten Enttäuschung der Agenten eifrig an der Aufklärung mit, in vielen Fällen unter Einsatz ihres Lebens. Dazu kam, daß die sowjetischen Transportflugzeuge, die fünf Gruppen der Terroristen mit I-allschirmen über bulgarischem Boden absetzten, sich in einigen Fällen verirrten und ihre Insassen in einem ihnen unbekannten Gelände niederließen. Diese schweiften völlig ratlos wochenlang in den Schluchten d^s Balkangcbirges oder in den Niederungen von Saloniki umher, bis sie aufgestöbert und in nächtliclien Feuergefechten mit Polizisten, Soldaten und Zivilisten getötet oder gefangen wurden. Der gefährlichste unter den .^gente.l war Oberst Radionoff, der von Sewastopol durch ein Unterseeboot an einen Punkt südlich von Varna gebracht und mit einem Gummiboot ans Ufer gesetzt wurde. Er schlug sich bis nach Sofia durch und konnte monatelang unter falschem Namen seine Versuche fortsetzen, das Verschwörernetz zu organisieren, bis er auf Grund einer Photographie erkannt und nach einem erbitterten Handgemenge von Detektiven dingfest gemacht wurde. Ihm zur Seite standen zwei ebenfalls hohe sowjetische Offiziere, der Oberst Zatschef Winaroff, wie Radianoff ein Absolvent der Moskauer AAilitärakademie, und der Heeresingenieur Boyeff Petscheff, beide bulgarische Kommunisten, die zusammen den Zentralstab der Aktions-grnppe bildeten. Sie bedienten sich in erster Linie ihrer in der Sowjetunion weilenden Landsleute als Helfershelfer, doch waren in ihren Reihen auch zwei Russen und ein Tscheche vertreten. Die Ausbildung der Agenten erfolgte in einem Lager in der Nähe von Mositau durch einen Major der Roten Armee im (iebrauch von Handgranaten, Feuerwaffen und Explosivstoffen, durch Schießübung mit automatischen Feuerwaffen und durch L'nterricht in Kartenlesen und in der Ge-ländeorientierung. Sämtliche Agenten waren geübte Fallschirmspringer. Zweifellos hatte die Komintern nicht allzu großes Vertrauen in die Zuverlässigkeit der wenigen illegalen Kommunisten in Bulgarien selbst, denn man schärfte den Agenten vor ihrer Abreise nach Bulgarien ein, unter wechselnder Maske bei Ausnützung der vaterländischen Gefühle im bulgarischen Volke Anhänger zu werben. Als Geldmittel erhielten sie Dollar und Leva in reichlicher Menge, zu ihrer Ausstattung gehörten nebst Wftffen und technischen Rehelfsmitteln aller Art auch Ampullen mit Typhusbaziilen. Die Vorgänge im Protektorat haben gezeigt, daß sich auch die Briten durch ihren Geheimdienst ähnlicher Methoden und Mittel bedienen. Die Maßnahmen der bulgarischen und deutschen Behörden beweisen jedoch gleichzeitig, daß man wachsam genug ist, um all diesen Plänen wirksam zu begegnen. Rasches Vordringen zum Don Stärkere Sowjetkräfte eingeschlossen — Erbittertes Ringen in Aegypten Führerhauptquartier, 4. Juli Oberkommando der Wehrmacht sitzt, aus dessen verbundenen Beinen ein schmaler roter Blutstreifen hervortritt. So marschieren sie dahin, auf den glühendheißen Wegen der Sowjetunion, mit ihren Füßen eine riesige Staubwolke aufwirbelnd, die sich wie ein Schleier über das weite Land legt. Es folgen die Fahrzeuge, lauter kleine Panjewagen, auf denen die Fahrer im Sitzen schlafen, um die entgangene nächtliche Ruhe nachzuholen, in der sk sich um ihre Pferde zu kümmern hatten. Es folgen die Geschütze, deren Kanoniere neben den Fahrzeugen herlaufen müssen, um die stark beanspruchten Pferde zu entlasteni Es ist eine Truppe, die täglich schwerste Leistungen vollbringen muß, um den gestellten AuftraK zu erfüllen., ^ Am Nachmittag lösen sie ihre deutschen Kameraden ab und stellen sich dem Feind zum Kampf. Nach vierzig . Kilometern Fußmarsch trifft die ' .Spitzenkompanie auf Widerstand. Der erste Rumäne fällt, erschossen aus einem Hinterhalt. Eine Wandlung vollzieht sich in den Reihen der Gebirgsjäger, die Spannung in den Gesichtern läßt nach, die Augen verlieren ihren starren Aüsduck. Klar, entschlossen und kampfbereit blicken sie nun vorwärts, wo hinter der nächsten Höhe der Feind liegt und seine ersten stählernen Grüße herüberschickt. Die Waffen ruhen jetzt fest in den geübten Händen, die Strapazen des Vormarsches sind vergessen. Und als der Befehl zum Sturm gegeben wird, als Maschinengewehre, Granatwerfer und Geschütze den Feuerschutz übernehmen und die Schützengruppen sich unwiderstehlich nach vorwärts ergießen, den Feind auf der Höhe zurückzuwerfen, da kann man es kaum glauben, daß man die gleichen Soldaten vor sich haben soll, deren Vormarsch auf der Straße nach Sewastopol man zuvor beobachtet hatte! In den Abendstuixlen erreichen die ersten Kompanien das befohlene Angriffsziel, schlagen ihre Zelte auf und sichern. Gerade noch rechtzeitig, um Schutz zu finden gegen die alles überschwemmenden Regenmassen eines südlichen Gewitters, Sie legen sich sofort hin und schlafen ein, so wie sie sind. Sie warten nicht auf Essen und Trinken, obwohl sie seit zwanzig Stunden nichts in den Magen bekommen haben. Sie wissen, daß bei dem grundlosen Schlamm, den der Wolkenbruch verursacht, keine Feldküche, kein Verpflegungswagen durchkommt, Sic kennen nur ein Gebot', und das heifU; schlafen, schlafen und noch elnma! schlafen. In der Frühe, nach kaum vier Stunden Schlaf, werden sie weiter angreifen, von neuem kämpfen und sich gemeinsam mit ihren deutschen Kameraden den Weg in die Festung Sewastopol bahnen. Das sind die »Vanatori de i^unte romenia«, die rumänischen Gebirgsjäger, wie sie wirklich sind, wie sie unter Überwindung größter Strapazen, immer marschierend, immer kämpfend und immer anspruchslos, den Kampf im Osten führen, um als Abgesandte der rumänischen Nation ihren Beitrag zu leisten im Kampfe um die Neuordnung Europas. ff-Kriegsberichter Walter Kahveit. ff PK. Das gibt bekannt: »Südwestlich * von Sewastopol wurde der Widerstand letzter Reste bolschewistischer Truppen auf der Halbinsel Cher-sones gebrochen. Die Vernichtung einzelner versprengter und in Bunkern eingeschlossener kleiner Kräflegruppen steht vor dem Abschluß. Im Seegebiet südlich der Krim versenkten Kampfflugzeuge einen feindlichen Bewacher. In den Abschnitten Charkow und Kursk haben die deutschen und verbündeten Truppen den Feind auf der gesamten Angriffsfront geschlagen. Stärkere Kräfte des Gegners sind durch umfassenden Angriff eingeschlossen. Schnelle Verbände befinden sich in raschem Vordringen auf den Don. Kampf-, Zerstörer- und Jagdgeschwader unlerstülzten in rolleiuien Einsätzen die Ani;riffsopcrationen und fügten dem Gegner empfindliche Verluste an Menschen und Material zu. Ein l'lak-Artillerie-Regiment vernichtete im Erdkampf 47 feindliche Panzer und brachte neun Sowjetflugzeuge zum Absturz. An der Eismeerfront bombardierte die Luftwaffe Flakstellungen im Stadt- und Hafengebiet von Murmansk sowie einen wichtigen l-'lugstützpunkt ostwärts der Kolabucht. In der Nacht zum 4. Juli wurde im nördlichen Eismeer ein feindliches Handelsschiff von 10 000 brt durch Luftangriffe versenkt. In Ägypten dauert das erbitterte Ringen um die stark befestigte El Alaniein-Stel-lung noch an. Gegenangriffe, die der Feind mit herangeführten Verstärkungen unternahm, wurden in harten Kämpfen abgeschlagen, weitere Widerstandsnester niedergekämpft. In Luftkämpfen schössen ileutsche und i^Mlienische Jäger 28 britische Flugzeuge ab. Tschungkinfl verlor 2938000 Tote Ubersicht über fünf Jahre China-Konflikt To'kio. 5. Juli ■ Das kaiserliche Hauptuuartier gab am Sonntag nachmittag die Kriegsergebnisse der Armee und Marine in China-Kon-fli'kt seit seinem Ausbruch bis Mitte Jum dieses Jalires wie folgt bekannt: Feindverluste: 2 338 000 Tote. Versenkte oder beschädigte Schiffe: 7 Kreuzer, 1 Zerstörer, IJ Kanonenboote. 13(i andere Fahrzeuge; gekaperte Schiffe: 1480: abgeschossene od'-T beschädigte FeindfhigzeuKe: 2800. Die Kriegsbeute betrug 5000 Geschütze, 24 200 leichte und schwere MGs, 603 OfK) Gewehre. 300(i Kraftwagen einschließlich Tanks und un-derer Fahrzeuge. Die japanisclf^n Verluste im gleichen Zeitraum betrugen III 000 Tote und 24ii Flugzeuge. Oriick «md Verlas: Marbiirscr VerluKs- und Druckcrci-Ues. in. b. H. — Vcrlausleitunti: liaon B.iuniiiartncr-. Uauptschriftlcitcr: Ahtpn Oericliuck (z. Z. in Urlaub) — istellvcrirctcndrr llaiiptschriftlcilcr; Robeft KraUrrt Alle in Marbiirt: a. d. Oraii, Ziir Zeit Itlr An/cißcii dir l'rei.HliMe Nr.Jvutn I. Inli StilllR. Ausfall der l.icIciunE des Blattes bei Imlirrer üewalt oder Hclriehssloriini: eibt keinen Anspruch au' KtickKahlun^ des BezuCMCldet .Wummer 18"; ^MarDurgfr Zeltung« ö. ]uli 1942 Seite 3 l^ie Smastofioi JUeaim^ jtmde Gsneralmajor Schulz, Chof des Stabes der Krimarmee, schildert den harten Kampf um die Sowjetfestung Berlin, 5. Juli Üher die Festung Sewastopol, ihre Beschaffenheit, ihren Ausbau, ihre Stärke und über die Anlage der deutschen Operationen, die zu ihrem Fall nach 25 Ta-Kcn geführt haben, gab der Chef des Stabes der Krimarniee, üeneralinajor Schulz spannende Einzelheiten. Vor Vertretern der deutschen Presse erklärte er, es sei dem deutschen Oberkommando klar gewesen, daß Sewastopol die Schlüsselstellung im Schwarzcn Meer sei. Schon um die Mitte des vorigen Jahrhunderts bewies diese Schwarzmeerfestung ihre Wucht auf die Steilhöhen der Nordbcfesti-Kungen zu richten, um die Forts Stalin, üPU, Molotow, Sibirien, Wolga, jedes eine Festung für sich, niederzuzwingen. Die Sowjets schätzten den Wert von Sewastopol riclitig ein, das erwies ihr erbitterter Widerstand. Nur Flitereginienter hatten sie in der Festung konzentriert. Man macht sich einen ßegrift von der Verteidigungskraft, wenn man hört, daß u. a, sieben Schützendivisionen, sieben Marinebrigaden, sechs Arbeitsbataillone utul fünf (jranatwer-ferbataillone außer zahlreichen anderen Waffengattungen zur Festungsarmee gehörten. Im QranathaKel der schwersten Artillerie der Welt Der Angriff wurde von deutscher Seite auf das sorgfältigste vorbereitet. Ungeheure Mengen Artillerie, und zwar ailerschwerster Kaliber, wie man sie bis daiiin noch nie verwendet hatte, waren in Stellung gebracht worden. Jeder einzelne Mann der für den Sturm vorgesehenen Infanterieregimenter, jeder einzelne Pionier hatte seine bis ins kleinste gehende Funktionen. Am 2. Juni leitete ein Tronnnelfeuer beispielloser Art das Untcrneinnen ein. F.s währte in unvcrniindetcr Stärke, bei gleich- che sture, fanatische Gegner von jedem einzelnen deutschen Soldaten forderte. Nur unter völliger Hingabe von Mann und Offizier, stets unter zusammengefaßtem Finsatz schwerer und schwerster Waffen, gelang es, die Nordforts zu stürmen. Die Auffassung der Operationsleitung erwies sich als richtig: Die Fins'cht in das ganze südliclie Ver-teidgungssystem der Festung von den nunmehr gewonnenen Nordhöhen erleichterte den weiteren X'erlauf der Angriffsnnterneh-mungen. Denn im Besitze der überragenden Höllen nördlich der Sewernaja-Bucht war es möglich, den entscheidenden Stoß auf den Südteil des Hefestigungsgürtels hinüberzutragen. Fr erfolgte durch den kühnen Handstreich der Sturmboote. Der entscheidende Einbruch Fntscheidend für die Einnahme des Süd-tcils der Festung; war außer dem überRanp der Sturmabteilungen über die Bucht ein tiefer Einbruch in den Befestigungsgürtel von Südosten her. Er wurde mit größter Härte bis in den (istlichen Teil von Stadt und Hafen Sewastopol vorgetragen. Er trug dazu bei, den Widerstand der Besatzung zu brechen und schließlich zum Erliegen zu bringen. Damit war aber noQh keine Kampfesruhe auf dem Kraterfeld von Sewastopol eingekehrt, das nur PK-Kriessborichter Fcrclicnicicr (Sch.) Generaloberst Freiherr v. Richthofen Sein bewährtes Kampffliegerkorps imtor-stützte in hervorragendem Einsatz die Bezwinger Sewastopols Stärke dadurch, daß sie dem feindlichen An Sturm fast ein ganzes Jahr lang Widerstand leistete. Und doch wurden damals nur die südlichen, jenseits der Sewernaja-Bucht gelegenen Teile der Festung erobert. Die stärkeren Befestigungsanlagen liegen aber auf dem Nordteil des tief in das Land clnscluiei-denden Meeresarmes. Die furchtbarste Festung Seit der Zeit des Krimsieges ist Sewastopol um Vieles stärker ausgebaut worden. Die Sowjets haben keine Mittel gescheut, ein Meisterstück der Festungsbaukunst zu schaffen. In weitestem Unikreis ist die Stadt Sewastopol von Feld- und Felsbefestigungcn umgeben. Stark armierte F'orts, vielgeschos-sig in die Felsen gesprengt, beherrschen Höhen und Niedenmgen. Unzählige Bunker und befestigte Felshöhlen sind in dem zum l'eil von tiefen Schluchten zerklüfteten Gelände verborgen. Ist früher die Festung vor allem nach der Seeseite hin zur Abwehr bereit gewesen, so war jetzt ihre Verteidigungskraft nicht minder gegen alle Angriffe von Landseite her gerichtet. Die Sowjets haben die üunst des (icländes mit höchster Kunst der Festungsbautechnik vereint. Das flankierende Feuer der Werke sperrte vielfältig den Durchgang durch Täler. Schluchten und über die Höhen, Der Stier wird bei den Hörnern Kepaclct Für die Operationsleitnng der deutschen Angriffsarinee erhob sich die ('rage, von welcher Seite her die Festung mit der größten Aussicht auf Frfolg anzugehen sei. Nach landläufigen (icsichtspunkten hätte man einen Angriff von Süden zuerst in Betracht gezogen. Das üelände war hier nicht so schwierig, die Befestigungen nicht so stark. Das Merankänipfen an den Stadtkern, hätte es zum Hrfolge geführt, würde dennoch nid:*» den endgültigen Sieg gebracht haben, weil die beherrschenden Forts damit doch noch nicht gefallen wären. So entschloß sich Oe-neralfeldmarschall von Manstein, den Stier den hörnern zu packen, alle Angriffs- \fi€hHigsg3rttl f§th/iif9ivtri0 ■o. GunMmm IBM StrgfBfl ^ Höhan mJikfein — ^ggypSTOro i l'K-KriCKslicritliicr tforicr (Sch.) Das zertrümmerte Werk „Maxim Gorki" Auch die schwersten Belonpdnzer hielten der Wucht unserer Wdffcn nicm stand und wurden — wie hier drts Kampfwerk „Mdxim Gorki" — buchstäblich auseinandergerissen zeitigem Linsatz von Stukas fünf Tage h'ng. Meter um Meter des l'cstungsgcläitdcs wurde mit Kisen umgepflügt. Nach wenigen Stunden schon brannten Hafen und Stadt Sewastopol in hellen l'laimiicn. Die Infanterie- und Pionicrkommandoure mußten, als sie am 7. Juni mit aufgehender Sonne ihre Miinner zum Sturm ansetzten, annehmen, daß dieser F.iscnhagel den härtesten Widerstand gebrochen halie. Das schien auch in den ersten Stellungen der l'all zu sein. Dann aber fanden sich die sowjetischen Verteidiger zum Widerstand. Aus ihren Felslöchern. Bunkern mul Höhlen, aus iiire:i sclnnalen mehrere Meter tiefen (irä!icn schlug bald das Feuer der Abwehrwatfen den Angreifenden entgegen, f'elsennest um Felsennest mußten einzeln genommen werden, nie ergab sich der Feind. Infanteriegeschütze richteten ihre Geschosse aus nächster Nähe auf die Sehscliütze der Bunker. Pioniere sprengten sie mit geballten Ladungen, und wcim drc'ßig Sowjets dabei vernichtet waren, dann feueileii doch noch die übrigen fünf, sechs Mann weiter, warfen ihre Handgranaten und lieHeii sijh von der letzten selbst zerreißen. Man begreift, was ein Kampf gegen sol- vergleichbar ist nnt den ll()hen von Douau-mont aus den Weltkriegskänipfen. Im rückwärtigen (jelände flammte immer wieder einmal der Kampf auf. Aus ihren Schlupfwinkehi feuerten und verteidigten sich vereinzelte Bunker- und Höhenbesatzungen. Die let/.ten Feindreste wurden auf die Halbinsel Cher.^oues zurückgeworfen und hier in ihren dreifach gestaffelten, stark befestigten Stellungen nur unter erneuter Anwendung aller Waffen bezwungen. Ungeheuerste Verluste der Sowjets Noch in den letzten Tagen warfen die Sowjets bei Nacht z.T. sogar von Untcrsce-h()(/ten aus Verstärkungen ans Land. Die Zahl der vernichteten l'einde ist ungeheuer. Die VerlMendung verbot ihnen, auch in der verzweifeltesten Situation die Waffe aus der Hand zu legen. Alle Versuche aber, in Booten die hohe See zn erreichen, mißlangen. Mit ilir Erstürmung von Sewastopol haben die der^schen Soldaten eine unvergleichliche, nur von ihnen zu bewältigende Leistung voll-bracht. Nie darf die Heimat vergessen, welches Maß an .Mut, Härte und Opferbereit-scliaft jeder einzelne Soldat dabei bewiesen hat. SwirnalK man jnsje! jiV ^elisisones Balakla Der Schäferhund von Bataan Deutsche Hunde in der Japanischen Armee — Als Meldegänger durch amerikanischen Granathagel Welibild-Oliesp Die stärkste Festung der Welt Es war noch in den Tagen, als Mdc Arthur glaubte, Corregidor halten zu können. In jenen Tagen, als eine übermächtige amerikd-nische Armee sich von einer kleinen, zähen und tapferen japanischen Truppe in die Defensive drängen ließ, und aus der Tatsdcho, daß diese wenigen Japaner nicht sofort noch siegreich angriffen, in Washington ein Sieg konstruiert wurde. In diesen Tagen ging es auf der Halbinsel Bataan stürmisch zu. Schweres Feuer liegt auf den vordersten japanischen Linien, und die Telephonverbin-dung nach den Stäben ist zerstört. Die japanische Leitung braucht aber unbedingt Meldungen, wie es um die vorgeschobenen Stellungen steht. Verschiedentlich haben schon tapfere Meldegänger versucht, durch das amerikanische Sperrfeuer hindurchzukommen. Es ist ihnen nicht gelungen. Die Lage wird aut diese Weise von Stunde zu Stunde ernster. Sind die Amerikaner in dit» Linien eingebrochen? Ist die Feuerwalze dei feindlichen Artillerie nur Bluff, um vielleicht an einer anderen Stelle die Umfassung zu zersprengen? Niemand weiß es. In diesem Augenblick beginnt sich Almas Schicksal zu ertüllen ... Alma ist ein deutscher Schäferhund. Er ist — soviel man sich erinnert — im Sommer 1939 von dem japanischen Verein Deutscher Schäferhunde in Europa angekauft worden. Eines Tdges werden also vier graue schlanke Hunde in einem Hafen Japans ausgeladen. Sie sind im wahrsten Sinne des Wortes hun-dcmagcr Die Seereise ist ihnen nicht gut bekommen. Müde und ein wenig scheu traben sie die Laufstege vom Dampfer hinunter. Unten am Kai werden sie schon erwartet. Japanische Offiziere stehen dort und schließen bald Freundschaft mit den edlen Tieren. Nach wenigen Tagen können die Hunde schon als Blindenführer einen Beweis ihrer Klugheit erbringen! denn auf diesem Gebiet waren sie schon in Deutschland ausgebildet. Dann folgt eine lange Lehrzeit. Aber wie das so ist: Mit Irgendeinem wird jeder von ihnen besonders gut Freund. Alma von Klingensperg hat sich den Gefreiten Kiba ausgesucht. Mit ihm zusammen kommt der Hund nach Nordchina. Als dann zum Jahresschluß auf den Philippinen der Kampf entbrennt, kommt der kleine Gefreite Kiba mit seinem Hund nach Bataan. Dort liegt der Meldehund in der vordersten Stellung, die von dem amerikanischen Sperrfeuer abgeriegelt worden ist. Noch ist sich der Stdb unschlüssig, ob man abermals einen Meldegänger durch dasFeuer-inferno zur Infanterie schicken soll, als Scherl-Hilderdifrtst M. Generalfeldmarschall v. Manstein, der Bezwinger Sewastopols einige Beobachter mit ihrem Glas einen kleinen dunklen Punkt zwischen den graupn Wolken der Detonationen entdecken. Dieser Punkt steht nicht etwa still. Er scheint manchmal zu hüpfen. Manchmal ist er ganr. verschwunden, um wieder an einer anderen Stelle aufzutauchen. ,,Es ist ein Hund! Wir bekommen eine Frontmeldungl" Im Nu ist die Stimmung gerettet. „Banzai!" rufen die Soldateni denn sie wissen, daß vorn bei der Infanterie ein Meldehund ist, der sich nun durch das Feuer dos Feindes durchkämpft. Näher und näher kommt in mächtigen Sätzen der Schäferhund. Um ihn herum stehen wie mächtige Pilze die rauchschwarzen Sprengwolken der Einschläge. Oft scheint Alma verschwunden. Doch immer wieder arbeitet sich das Tier aus neuen Trichtern empor und eilt auf die Stabsstol-lung zu. In diesen Minuten verstummt jedes Gespräch. Alles bangt um die Meldung. Der Gefreite Kiba aber läßt keinen Blick von seinem treuem Begleiter. Er hat ihn nach vorn abgegeben und ist beim Stab zurückgeblieben. Jetzt soll der Hund zeigen, was er in monatelanger Übung gelernt hat. Da — eine Granate ist just dort eingeschlagen, wo sich eben noch der tapfere Hund befand. Er ist verschwunden. Es vergeht fast eine Minute. Keiner in der Stabsstellung sagt ein Wort. Alle starren in das granatenbebende Vorfeld. Dort! Alma taucht wieder auf. Aber der Hund läuft nicht mehr. Er scheint ganz behutsam zu schleichen. Jetzt fällt er gar um. Steht mühsam wieder auf, setzt sich, erhebt sich mit zitternden Läufen und ta,umelt weiter. Kein Zweifel, das brave Tier ist verletzt. Jetzt hält es den kleinen Gefreiten nicht mehr. Mit einem Satz ist er aus der schützenden Mulde herausgesprungen und eilt über das ungeschützte Vorfeld auf seinen Hund zu. Kameraden versuchen, ihn zurückzuhalten. Umsonst! Schon ist er bei dem Meldehund, beugt sich nieder, hebt ihn vorsichtig aut und schleppt ihn dann schweißüberströmt zurück in die Dcckung. Als sich Kiba, mit dem Hund auf den Armen, in die Mulde zurückrutschen läßt, umdrängen ihn die Kameraden. Alle streicheln das glatte graue Fell das jetzt von schwarz-rot glänzenden Flecken und Streifen durchzogen ist. Alle tasten behutsam über den schmalen edlen Kopf, dessen dunkle Augen stumm klagen. Nun stirbt er in ihren Armen. Längst ist die Meldung vom Halsband abgenommen und entschlüsselt. Längst liegen neue Befehle bereit. Der große Angriff soll losbrechen. Man weiß jetzt um die Schwächen des Feindes, Beobachtungen der vordersten Linie haben das klar ergeben. In den Minuten, als der entscheidende Befehl an alle Einheiten durchgegeben wird, ist der graue Meldehund in den Armen seines Gefreiten gestorben. Die Infanterie von Bataan vergißt ihn nicht. Dr. Hans Steen SonntaKsvergtiiiecn in Newyork 'Gehen wir ins Kino, Daisy, oder gehen wir lieber zum Hafen um zuzusehen, vide unsere Schiffe von den deutschen U-Booten versenkt werden?« SelTc 4 »Marburprw 7f1tunj?f H. lull 1942 Nummer 187 Aus Siaät und £ noch immer f^ak'^^ dem Mann /eigte, daß er ihr l'uri'hl ein MohngiM im Leib. Verzweifelt rang sie um innere Kraft. Aber sie wußte, wenn Hartls Gesicht noch einmal im dunklen Türrahmen auftauchen sollte, daß sie dann sofort 7.\i schreien beginnen würde, als stünde das Grauen selbst auf der Schwelle. Sie hörte draußen seinen schlürfenden Schritt. Das peitschte sie vom Melk-schemmel auf, sie fegte an der verwundert glotzenden Kuh vorbei, durch den Stallgang in die dunkle Werkzeugkammer und verriegelte die Tür hinter sich. Stockfinster war es in dem kleinen Gelaß, nur durch ein winziges\Fenster kam ein Streifen graues Licht und ein bißchen Sterngeflimmer Und wirklich, jetzt tappt draußen auf dem Stallpflaster der Knecht auf nackten Sohlen herum. Er hatte die Holzschuho vor der Tür abgestellt. Die Walp hörte ihn werken, ein Melkeimer schepperte unter seinem ungeduldigen Tritt, dann war ein Scharren an der Tür zu dem kleinen Raum, drin ste herzklopfend stand. Aber der Hartl hatte nur seine joppc draußen an den Haken gehfingt. Er ähnle nicht, daß sie hier drinnen war. Und plötzlich begriff die Walp sich selber nicht mehr. Warum halte sie sich verkrochen in der engen Kammer, die sie seit Jahr und Tag nicht betrat? Sie stieß mit dem Fuß an etwas Wei-ciies. Ein Haufen leerer Kartoffelsäcl^e war das wohl. Die gehörten eigentlich nicht da herein Aber darunter war etwas llnrtes, Fckirrcs H'"': 'ifcIHrMi Hiri SJick'" /u Nummer 187 »Martmf|?#r Ziltung« 6. Juli 1042 StKt 5 Wwnuog der 6itviiik>raofl vor Ee-fabran Mm Aolliiidmi von Bollonm Es liegt besondere VeranlaMung vor, nochmal« drjngcndst auf folgendes hinzu weisen: Der Gegner verwendet in der letzten Zeit zu verschiedenen Zwecken, z. B. Ab-wurf von Flugblätter, frei fliegende, kugelförmige Ballone von zwei bis drei Metern Durchmesser. Sie sind mit Wasserstoff geftlllt und verbrennen mit einer Stichflamme von mehreren Metern. Die Bevölkerung wird davor gewarnt, niedergegangene Ballone wegen der damit verbundenen Verbrennungsgefahr zu berühren. Wer einen derartigen Ballon sichtet oder findet, ist verpflichtet, sofort die nächste Polizeidienststelle zu benachrichtigen, die das weitere veranlassen wird. Soweit die Ballone mit einem Halteseil oder Draht versehen sind, sind sie damit an einem Baum, Zaun, Fahrzeug oder dergleichen anzubinden. Hierbei darf der Ballon weder ganz heruntergeholt noch berührt werden, jede Annäherung an den Ballon Ist bis zum FJntreffen der Polizei zu verhindern. D«r Y«tt«r aus Dingsda Noeh iine CrstauffUhrunK vor Abschluß der Spielzeit des Marburger Stadttheaters m. Todesfälle. In Marburg starben: in der Bismarokstraße 24 die R8-jahrlge Oberstenswi^e Amalie Lubanowitsch; in der Kokoschineggstraße 4 die Professorswitwe Leopoldine Lastawetz aus Groß-sonntag, 65 Jahre alt; in der Windenauer-straße 6 im hohen Alter von 85 Jahren die OberlehVerswitwe Albine Mauritsch; im Marburprer Krankenhaus der 47-jährige lechnische Beamte der finergievcrsorgung Südsteiermark Hans Giber; in der Kärntnerstraße 9 der 56-jährige Handelsvertreter Anton Stürmer; in der Theodor-Kör-ner-Oasse 12 die 83-jährige Lokomotivführerswitwe und Hausbesitzerin Elisabeth Honka. — An den Folgen eines Straßenunglückes in Frauenberg verschied der 31-jährige Gastwirt Nikolaus Skerlin. — In Schönstein starb der 31-jährige Schutzmann Stanislaus Kolar aus Marburg. — in Fraßlau ist die Private Ludmilla Nowak und in Erlachstein der Private Albin Spreitz gestorben. m. Unfälle. In der Dammgasse in Drau-Weiler bei Marburg fiel die 68-jährige Private Josefine Wanek aus dem fahrenden Auto und erhielt dabei Rißwunden am Kopf und Oberschenkel. — Stanislaus Drewenschek, Hausknecht, 23 Jahre alt, wohnhaft in Jahring 13, stürzte In Leitersberg l>ei Marburg vor dem Gasthause Kos vom Fahrrad und zog sich einen Bruch des linken Schlüsselbeines zu. — In Ober-Kunigund prallte der radfahrende Polizeiwachtmeister Stefan Reparnik mit einem Auto zusammen und erhielt dabei Verletzungen. Sämtliche Verunglückten wuden vom Deutschen Roten Kreuz Ins Marburger Krankenhaus überführt. — Die Private Maria Petschar, 37 Jahre alt, wurde am Burgpatz In Marburg von plötzlichem Unwohlsein befallen und vom Deutschen Roten Kreuz in ihre Wohnung, Marburg, Pucheltgasse 5, überführt. m. Ehrung tines Arlytltsjubilars. Im Betriebe der Fa. Brüder Steinkliuber in Pragerhof konnte dieser Tage das Gefolg- schaftsmitglied Johann Wiclonja sein 40-Als letzte Neuheit ijn irheitsreichen ersten | daß ihr auch Opcrettenrollen sehr gut liegen, jähriges Arbeitsjublläum begehen. In ein-..pieljahr unseres Iheaters startete Eduard denn sie kann nicht nur prachtvoll sincen, cehenden Worten würdioftcn Pff Schenk Kuimeckes erfol.reiche Operette .IJe, Vei-' eine EiB.nschaft, die bei Operettersouhrelten KSler für öXhe Reiche ter aus Dingsda.. Künnecke gehört zu jenen j immer seltener wird, sondern auch sehr nett örtiitne Keicnstreunan nioUernen Operettenkomponisteii, die dein I tanzen. Beispiel Letiars folgend, die Operette dem j Das Ehepaar Kuhbrot verkörperten Wen-Reicli der Oper näherbringen möchten, olnie , denhöfer und Gertrude Probst, die auch von hiebei darauf verzichten zu wollen, was der' der Oper ausReliehen wurde, um in ihr noch Operette ureigen ist; auf die schmeichelnden mehr stimmlichen Luxus zu entfalten. Beide Walzerlicder, die schmissigen Märsche und, waren in Spiel und Maske ausgezeichnet. schließlich die modernen Tänze, die der | Ludwig Renko hat in dieser Operette auch Rhythmus anführt. Seine Operette hat sehr'eine prachtvolle Rolle gefunden, die ihm viel Musik. Melodramatische Zwischenspiele ^ nicht nur gut liegt, sondern auch ermöglicht, lassen sich gar nicht abbrechen und kleiden »eine stimmlichen Qualitüten zur Geltung zu auch das, was sonst gesprochen zu werden pflegt, in Töne oder untermalen das gesprochene Wort und geben ihin dadurch mehr bringen. Seine Sololieder, besonderg das sich durch »eine schmeichelnde Melodie in die Erinnerung festsetzende: »Ich bin nur ein armer Nachdruck. Auch an richtigen Schlagern | Wandergesell«, waren kaum zu überbietende fehlt es ihr nicht, deren Melodien Immer wie- Erfolge. derkehren und die groH aufgebauten Finales! Den lispelnden Egon v. Wildenhagen stellte der beiden ersten Akte beleben. Chor ver- Otto Blickenberg auf die Bühne, der diese wendet sie keinen. ! Rolle mit viel Drolligkeit ausstattete, hn Ter- Die Handlung, die von Hermann Haller zett mit Emmi Petko und Greil Popp zeigte und Rideamus nach einem Lustspiel von er, wie schon oft, seine tänzerischen Fähig-Max Kempner-Hochstädt in die üblichen ' keiten. Herbert Richter gab jenen Roderich, 3 Akte eingebaut wurde, wird nur von 9 Per- | auf den von allem Anfang an gewartet wird, sonen bestritten. Künnecke ist nicht nur ein Das reizende Duett rtiit cireti Popp hatte nicht erfindungsreicher Komponist, dem so man- nur ihr, sondern auch ihm seinen Erfolg zu clicr ausgezeiciinete Scliiüger gelungen ist, verdanken. sondern auch ein routinierter Orchesterprak- Die Komik besorgten aul^er Wendenhöfer tiker, der die Möglichkeiten des modernen [ unser unverwüstlicher, in seinen Oesten spnr-Orchesters wohl auszunützen weiß und mit samer, da schon durch sein nGestell« die Vorliebe auch die Harfe verwendet. Die Handlung der Oper hilft sich mit zwei Unbekannten, von denen sicli sdiließlich der eine, und zwar der zuletzt ankommende, als derjenige entpuppt, um den sie sich von allen« Anfang an dreht, um den »Helden ihrer Träume«. Doch als sie ihn erkannte, war der Nimbus schon dahin und auf den übergegangen, der Sieger blieb und auch bleiben mußte, da er sich um diesen Sieg länger und ehrlich bemühte. Dies wäre in zwei Sätzen die Handlung, die ja weniger an sich originell als vielmehr in ihren einzelnen Szenen gut aufgebaut sein will. Hans C i c h i n g e r hatte die musikalische Leitung. Es gab nichts, was von ihm nicht restlos ausgewertet und mit effektvollen Steigerungen versehen worden wäre. Die Exaktheit der Rhythmen, die prickelnden Stacoatos in den Oeigen, der weiche singende Melos der Streiclier bewiesen eine sorgfältige Probenarbeit, die alles auf den Plan rief, was gegeignet war, die klanglichen und sanKlichen Effekte der für eine moderne Operette mehr als guten Musik '.u steigern. Den Vorspielen wurde daher auch ein gern gespendeter Sonderapplaus zuteil. Die Spielleitung lag in den bewäljrten Händen Huns Heino VV e n d e n h ö f e r s, der uns durcli seinen trockenen Humor auch als Schauspieler von Operette zu Operette sympathischer geworden ist. Giib es doch kaum eine Operette, bei welciier er sich nicht auf der Biiline zeigte. Seine Spielleitung bewies auch diesmal eine reichc, durch nichts zu ersetzende Theatererfahrung, die immer nur dort den Hebel ansetzt, wo es not tut und im übrigen die Handlung dahinfließen läßt. Lachmuskeln angreifender Otto Welte und diesmal nicht weniger gut nnd auch in der Maske ausgezeichnet, Stanislaus l.edinek. beide als Kunbrots Diener. Die der Musik tadellos angepaßten Tänze, die von Emmi Petko »ehr anmutig, von Greil Popp zierlich und kokett, im Schlußakt schließlich von allen Mitwirkenden mitreißend getanzt wurden, waren Susanne Uferts Schöphmg. Für das Bühnenbild — es gab nur eines — zeichnete Oottlieb Usaar verantwortlich. Dr. Eduard Biitschar deraufgaben und Pg. Saischek vom Ar-beitspolitischen Amt der Kreisführung Marburg-Land des Steirischen Heimatbundes die Verdienste des Jubilars. Nach Überreichen eines schönen Ehrendiploms und eines Geschenkes durch den Betriebsführer Karl Steinklauber, welcher in zu Herzen gehenden Worten dem Jubilar für seine treue und unermüdliche Arbeit durch 40 Jahre hindurch dankte und dem aufrichtigen Wunsch der ganzen Gefolgschaft Ausdruck gab, daß er noch viele Jahre eines schönen Lebensabends vor sich haben mö^e, ergriff Pg. Saischek neuerlich das Wort nnd dankte ihm im Namen des schaffenden deutschen Volkes für seine treue Arbeit, Er entwarf vor den Augen der Gefolgschaft in ergreifenden Worten das Bild dieses fleißigen, unermüdlich im Interesse seines Betriebes durch 40 lange Jahre arbeitenden Mannes und betonte, wie beispielgebend so ein Lebenswerk für jeden Schaffenden sein müsse. Nachdem noch der Betriebsbeaiif-tragte des ArbeitspoÜtischen Amtes, Ludwig Lorber, im Namen der Gefolgschaft die aufrichtigen Glückwünsche darbrachte, erreichte die Feier, ein Zeichen schöner Betriebsgemeinschaft, ihren Abschluß, Überlege dir jeden Tag, ob deine Arbeit nicht noch besser und schneller erledigt werden kann. DI« leiblichen Nachliemmen von Vagabunden und Gaunern Der Weg der Asozialen führt von früheren Jahrhunderten bis zur Jet2tielt Zur Frage, ob die Erkenntnisgrundlagen über den Erbwert der Nachkommenschaft Asozialer und Krimineller ausreichend sind, um die geforderte Verhütung des Nachwuchses von Gemeinschaftsfremden verantworten zu können, äußerte sich in der Berliner Medizinischen Gesellschaft Dr. R, Ritter. Verschiedene Forscher fanden den Prozent-Bdtz der Kriminalität bei Kindern von Verbrechern, je nachdem ob von unausgelase-nem Material bzw. von bestimmten Verbrecherklassen ausgegangen wurde, zwischen 15 bis 53 v. H. Unter mehr biologischen Gesichtspunkten wurden von anderen Forschern einheitlichere Ergebnisse dadurch gewonnen, daß sie die Erblichkeitsverhältnisse einmal straffällig gewordener mit denen rückfällig gewordener ,,polytroper" Verbrecher verglichen. Es wurde festgestellt, daß Rückfallverbrecher, Bism Ulm „Marburger Zaltung" bei unvertn Trigarn oder beim Postamt des Wohnortesl „Marburger Zeitung" In den Hauptrollen teilten sich Emmi Petko jjg kriminellen Familien stammen, durch-rIs schwärmerische lulia, die hartnackig auf 1 mehr Kinder und auch mehr ver- den »Helden ihrer Träume« wartet und Geschwister haben als Rückfall- sen selbst dem vorzieht, in den sie sich wirk-i nichtkriminellen Fami- hch mzvvischen verliebt hatte und Grell Popp, stammen. unsere allerliebste Opernsoubrette, als Hann-. chen, dem erst zum Schluß und ganz unver-' Nach neueren Untersuchungen gingen aus sehen» das Glück in der Form eines ausgc- Ehen, in denen beide Eltern gemeinschafts-wachsenen Mannes in den Schoß fällt. Beide | unfähig waren, 60 bis 70 v. H. gemeinschafts-verfügen über schöne Stimmen. Emmi Petkos unfähige Nachkommen hervor. Eine weitere Mittellage zeigt eine besonders edle Färbung, 1 Untersuchung ergab, das 56,4 v. H. der die auch in einigen hohen Tönen wiederkehrt, j Söhne von Gewalttätigkeitsverbrechern be-Das Volumen ihrer Stimme ist für eine Ope- straft werden. Den größten Hundertsatz kri-rettensängerin überraschend groß. Gretl Popp ' mineller Nachkommen stellt die Gruppe der hatte schon einigemale Gelegenheit zu zeigen, „formlos Primitiven". Forner wurden die Untnrsuchungen in der Asozialenforschung und der kriminalbiologischen Bevölkerungsforschung besprochen. Ärzte und SozialvyisBenschdfller berichten aus den verschiedensten Gegenden Deutschlands über Sippschaftskreise, in denen Unstetheit, Arbeitsscheu, „endogener Pauperismus", d. h. aus inneren Ursachen entstandene Massenverelendung, Bettel, Unterstützungsschwindel und sogenanntes ,,Gewohnheitsverbrechertum" gehäuft vorkommen. Ritter sflbst hat nachweisen können, daß die Kerngruppe der heute lebenden Asozialen und Gauner die leibliche Nachkommenschaft des Vagabunden- und Gaunertums früherer Jahrhunderte ist. So bilden die Taugenichtse und das Stammverbrechertum seit unzähligen Generationen einen Erbkreis, der als der jenische Menschenschlag beschrieben wird. Die Angehörigen dieses asozialen Stanim-verbrechertums werden als ungeartete, primitive Geschöpfe betrachtet, als Angehörige einer primitiven Kümmerform. Weder mittelalterliche drastische Strafmittel noch die neueren Maßnahmen der Kriminalpolitik vermochten zu verhindern, daß in dem eng gezüchteten Erbkreis das mindere Erbgut und damit Primitivität und Asozialität sich durch alle Generationen bis heute erhielten. Nach der Aufdeckung der natürlichen blutsmäßigen Beziehungen zwischen dem Verbrechertum der Vergangenheit und dem der Gegenwart ist es eine unabweisbare Forderung, zu verhüten, daß auf dem gleichen Wege das Verbrechertum für die Zukunft entsteht. Vom lieben Gott und vom Kriegsminitterlum Andreas Liebernickel hatte dem Alten Fritzen in neuiiundvierzig ^iefechlen gedient. Daß das halbe Hundert nicht voll Keworden war, war sein größter Kummer. .Aber daran war das vermaledeite Holzbein schuld oder eigentlich die russische Kugel, die ihm bei Kunersdorf sein lebendiges rechtes Bein niitgenoinmea hati?, so daß er sich sehr gegen seinen besseren Willen mitten im schönsten \'orstürnien ins Gras hatte setzen müssen. Nur dadurch war n.lnilich die Schlucht verloren gegangen, so erzählte Andreas Liebernickel einem jeden, mit dem sich ein ernsthaftes Gespräch über die Kunst und Wissenschaft der Strategie anfangen ließ. Der preußische Militörfiskus war der strategischen Bedeutung des weiland Grenadiers vom Regiment Nr. 26 wohl nicht ganz gerecht geworden, als er ihm einen Pförinerposlen beim Bekleidungsmagazin der Garnison Spanilau gab. Anilreas Lie-bernickel war anspruchslos und seine Galtin Katharina auch, aber zur Hochzeit seiner einzigen Tochter h.Mtte er doch gern einige Taler übrig gehabt. Sich an irgend einen .Wenschen zu wenden oiler gar zu betteln, dazu war er zu stolz. Das tat ein preui^ischer Greuc-fdier nicht. Aber er war ein gotlesfürrhtiger i Mann und besaß ein unbcgreiizles Ver-; trauen zur himmlischen (jcrecliti;ikcit, ob-' wohl sie sich ihm bisher nur aus einer nicht allzu vertraulichen Entfernung gezeigt hatte. Ganz in aller Stille, ohne seiner Frau Katharina auch nur ein Sterbenswörtlein zu sagen, holte Andreas Liebernickel eines Tages die große Stahlbrille hervor, putzle den seit Jahren verstaubten Gänsekiel und begann einen Brief zu schreiben. »An den lieben Gott«, setzte er auf d'e Adresse, und dann schrieb er mit eckigen und steifen Buchstaben, die selbst, wenn auch ein wenig außer Reih und Glied, doch stockgerade wie die Soldaten dastanden, einen militärisch kurzen Brief, in welchem er gehorsamst um eine Unterstützung von zwanzig Talern bat. f)ic Post wußte nicht rccht, wohin sie den Brief bestellen sollte. Das Papier wurde daher geöffnet, um den Absender zu ermitteln. Als man vom Inhalt Kenntnis genommen hatte, wollte aber keiner der Beamten es verantworten, den Brief zurückgehen zu lassen. »Das nimtnt dem alten Al'inn seinen Glauben«, meinte der Sekretarius llintzcn-nieyer, »und der Spandauer Kirchc einen fleißigen Sonntagsg^inger«, bestStigte der Akluaris Brendel, und auch der Hendant Hafcrscliwert war der Ansicht, das könnte man vor der AutorilUt des Staates und vor dem Auge des geliebten Königs ebenso wenig verantu'orten wie vor der eifer-Mlchtigen Wachsamkeit der Kirche. So kam man nach einigem Nach den k-.Mi übercin, auf die .^drcssc unter den >vlicbcn Gott« die Worte zu setzen: »Zu Händen des königlich preußischen Kriegsminlste-riunis zu Berlin«. Den Herren im Kriegsministerium wurden beim Lesen des Gesuches von Andreas Liebernickel die soldatischen Herzen warm und gerührt ob so viel bescheidener Glau-benseinfalt. Sie veranstalteten sofort eine Sammlung unter sich, und als diese den Betrag von zehn Talern ergab, wurde das Geld dem alten Invaliden überwiesen, mit dem Vermerk »vom lieben Gott durch das Kriegsministerium«. Andreas Liebernickel fand das nun ganz in der Ordnung, daß sein Gesuch nicht abschlägig beschieden worden war, wunderte sich allerdings ein bißchen, daß er bloß die Hälfte bekam. Denn er war der Meinung, für die höchste Instanz unserer kirchlichen Weltordnung könnten zehn oder zwanzig Taler doch gar keine Rolle spielen. Da ihm jedoch die Zusendung immerhin zu einer Fortsetzung der Korrespondenz zu ermutigen schien, setzte er sich noch am selben Tage hin und schrieb einen zweiten Brief an den lieben Gott. Auch dieser Brief ging, da die Geschichte auf der Post bekannt geworden war, denselben Weg wie der erste und landete wieder im Kriegsministeriuni. Ein Schmunzeln ging Uber die Mienen iler Offiziere, als sie lasen, daß Andreas Liebernickel noch einmal zwanzig Taler vom lieben Gott haben wollte. Er stellte nur das Ansuchen, der liebe Gott möcht das Geld nicht wieder durch das Krlegs-mitiistcrium überweisen: denn — so hieß es zum Schluß — , die verdainnitige Schweinebande hat vorigtes mal die Hälfte davon selber behalten, submissest Andreas Liebernickel, Grenadier a, D.#- Der ..anaetiangle" Orden Mit dem wackeren preußischen (ieneral York war nicht gut Kirschen essen. f!r protestierte zunächst einmal eigentlich gegen alles, und das war bei ihm sogar eifi« Stärke, denn aus diesem Charakterzug ist schließlich sein f:ntschluß hervorgegangen, auf eigene Faust von Napoleon abzufallen und selbständig Politik zu machen und dadurch wurde der preußische Staat gerettet. York protestierte nicht nur gegen Zumutungen, er protestierte auch gegen Orden und fieförderungen, die er bekam. Gegen den Roten Adlerorden III. Klasse protestierte er, weil Ihn gleichzeitig der Schauspieler Iffland bekam, den York nicht für ebcimür-tig hielt. Gegen das Eiserne Kreuz II. Klasse protestierte er aus Kameradscliaftliclikcit gegenüber seinen Musketieren, denn er hatte viele Tapfere eingereicht, aber nur wenige waren bedacht worden, und da wollte er das lliin selbst verliehene Elscnie .Kreuz niclir tiagcii. Mrn wuiite schon, wie er war, und naiii* ili;i auch wie er war, denn seine Verdienste um den Staat waren ia über alle Kritik erhaben, — Als er den Roten Adlcrnrden 1. Klasse bekam, sagte in Berlin ein Ministor zum Staatskan/.ler von Hardenberg: t)b c-r nun diesmal es für ein Zeiclien der Anna-licrung des Königs nimmt?« »Im Gegenteil-, sagte Hardenberg, »ef wiul sagon, der König wollte ihm etwas ni'1-.^v.cen!» Softe 6 »Marfcfurger Zeitung« 6. Juli 1942 Nummer 187 Die Waffen und die Musen werden siegen! Eöffnung der grossen Deutschen Kunstausstellung i942 in München Rciclismitiistef Dr. Goebbels überRab in einem Festalit am Samstagvormittag die GroBe Deutsche Kunstausstelluns: 1942 der öffentllchlteit mit der stolzen Feststciluiiß, daß diese sechste Jahresschau von zeitye-nössichen Meisterwerlten der Malerei und Plastjl« die bisiier repräsentativste Ausstellung in diesem Mause darstellt. An der Feier nahmen neben dem diplomatischen Korps der Hauptstadt des Reiches die konsularischen Vertreter in München, der Hauptstadt der Bewegung, die Reichsleitcr und Gauleiter, Generale der Wehnnacht, Männer aus Kultur, Wissenschaft und Wirtschaft, Leiter zwischenstaatlicher Gesellschaften und die Künstler, unter ihnen viele im feldgrauen Rock, teil. * Wenn einst, Jahre nach dem Kriege, das Gesamtbild des Ringens um die neue Zeit überblickt wird, dann wird bei der ehrfürchtigen Bewunderung der gewaltigen kriegerischen Leistungeu Deutschlands die Urkraft des unter Adolf Hitler geeinten und gehärteten Volkes gemessen werden auch an Kul-turschüpfungen mitten im größten aller Kriege, im Kampf um Sein oder Nichtsein der Nation, Von unseren Zeitgenossen mag es manchem gar nicht zum Bewußtsein konnnen, was es heillt: in einein tfrtalen Kriege, im dritten Kriegsjahr, während der Soldat utid die Heimat mit allen Händen kämpfen, nach einem unerhört harten Winter in der Sowjetunion, während eines unerbittlichen deutschen Angriffskrieges in Nordafrika, im Osten, auf den W^eiten des Atlantik — kann das deutsche Volk eine große Sammlung erlesenster Kunstschöpfungen, eine repräsentative Schau von Meisterwerken deutscher Malerei, Bildhauerei, Plastik und Graphik eröffnen! Spiegelbild des deutschen Schicksalskampfcs Die Große Deutsche Kunstausstellung 1913 ist mehr noch als ein Beweis deutscher Ivebens-und Schaffenskraft. Sie ist auch ein Spiegelbild des deutschen Volkes in seinem Schicksalskampf. Meisterliche Hände hallen dieses Ringen auch in vielen Bildern von den kämpfenden Fronten für die Jahrhunderte fest. Alle ihre Bilder und Plastiken, die dargestellten Menschen, Ereignisse, Arbeiten, Täler und Höhen aber sind ein Quell der Freude für das Volk und seine Künstler, für die Männer und f'ranen aus Front und Heimat. Sie sind eine Erbauung und Stärkung auf dem Wege zam Siege, denn die gewaltige Kunstscliau hat 680 der berufensten deutschen Künstler aus allen Teilen des Reiches Gelegenheit gegeben, dem deutschen Volke einen umfassenden Ausschnitt aus dem augenblicklichen deutschen Kunstschaffen zu zeigen. Zu einem Drittel stammen übrigens die ausstellenden Künstler aus Süddeutschland, zu je einem knappen Viertel aus Westdeutschland mit dem besonders stark vertretenen Rheinland sowie aus Norddeutschland. 56 Künstler aus den Alpen- und Donaugaucn mit Ihren Werken vertreten Die Alpen- und Donaugaue vertreten Ö6, Mitteldeutschland 61 bildende Künstler. Von den ausgestellten 1354 Werken sind etwa die Hälfte Gemälde, ein Viertel Plastiken, ein Fünftel Graphiken, hinzu kommen zwei Großgobelin-Entwürfe, fünf Wandteppiche und 65 Plaketten. Für den strengen Maßstab hinter keinem der vergangenen Kriegsjahre zurückzustehen brauchte. So ist die Ausstellung 1942 ein neues und vollwertiges Glied im Schaffen der deutschen Kunst. Das ist der allgemeine Eindruck, der sich dem Besucher heim ersten Rundgang durch die vierzig Säle des monumentalen Hauses aufdrängt. Das Gesicht der Ausstellung ist fest geprägt, es bleiben damit die Wesenszüge für einen längeren Rhythmus von Jahren auch im Wechsel der Ausstellungsobjekte erhalten. Und das ist, vom Sinn und von der Absicht dieser Ausstellung her gesehen, im Interesse der Blickschulung vor allem des Ungeübten ein Tatbestand von wesentlichem Grundcharakter. Das der Krieg als Thema des Kunstschaffens noch mehr in den Vordergrund tritt als bisher ist nur natürlich; auffällig ist die Abkehr von einem gewissen Lyrismus, wie er einem großen Teil der Kriegsbilder eigen war. Das Kampfbild selbst hat sich einer mehr landschaftlichen Darstellung des Geschehens gegenüber durchgesetzt und hat, was wesentlich ist, Könner gefunden, die Ml -fi UV-IT i der Auswahl spricht allein schon die Tatsache, daß die Werke aus einer Cjcsamtzahl von über 8000 Arbeiten sorgfältig ausgesucht sind. Einige hundert jetzt noch nicht ausgestellte aber gleichwerlige Bilder un.l Plastiken sollen bei einem Austausch im Dezember, ähnlich wie dies in den vergangenen Jahren der Fall war. gezeigt werden. Von den Schöpfungen, auf denen unser Filick ruhen bleibt, stajnmen wieder sehr viele aus Künsllerhänden, die die großen deutschen Kunstausstellungen schon so manches Mal bereichert und zu ihrer heutigen Höhe emporgehoben haben. Das wesentliche ist. daß auch im dritten Kriegsjahr die Schau im Haus der Dentsclien Kunst in ihrer Abgerundetheit und Ge.schlossenlieit eine Gesamtleistung repräsentiert, die mindestens als gleichwertig neben die bisherigen, auch die des Friedens tritt. Triumph deutscher Kultur Daß es bei einer so intensiven Anspannung aller Möglichkeiten des totalen Kriegsei'i-satzes von Menscheji und Ding nicht leicht ist. eine so breit angelegte Kunstausstellung von gutem Niveau zusarnnienzubrinKen, liegt auf der Hand. Direktor Koib vom Haus der Deutschen Kunst reiste auch in diesem Winter landauf und landab, besuchte in alle.i Gauen Ateliers und Werkstätten und kam mit einer Ausbeute heim, die an Erwartung auch die notwendige Fornibegabung besitzen. Auch in der Plastik trägt das soldatische Motiv stärkere Akzente als bisher. So finden wir auch in diesem Jahr wieder Bilder und Plastiken, die nicht sterben werden. So wenig wie das deutsche Volk, das c'et Führer mit seinen Soldaten zu F'rieden Ulla Gerechtigkeit, mit seinen Soldaten und Künstlern aber zum Triumph der deutschen Kultur über jüdischen. Ungeist führen wird. Daß ist die Gewißheit, mit der wir diese wahrhaft heiligen Hallen der Deutschen Kunst verlassen. Georg Denke Schon 10 000 Bcsuchcr Die i,n-üße Kunstausstellung 1942 wurde am Sanistati alsbald nach dem Eröffnungsakt für den öffentlichen Besuch freigegeben. Der Besuch setzte siofort lebhaft ein und steigerte sich am Sonntag in starkem Maße. Die Säle, besonders die beiden großen, repräsentativsten Säle, und von den kleineren Räumen der Wehrmachtsaal, waren außerordentlich stark besucht. Es haben bereits annähernd 10000 Volksgenossen, darunter zahlreiche Wehr-niachtsangehörige, die Ausstellung besichtigt. Auch der Verkauf ausgestellter Werke hat sofort stark eingesetzt. In den Nachmittagsstunden des Samstag und am Sonntag wurden für rund 180000 RM Verkaufsabschlüsse getätigt. Nach den bisher gemachten Beobachtungen wird die diesjährige Ausstellung besonders günstig beurteilt. ' + Dr. Goebbels besichtlKte die Reichs-^ schule der NSDAP in Feldafing. Reichsmini-j ster "Dr. Goebbels stattete während seines Aufenthaltes in München zur Eröffnung der : Großen Deutschen Kunstausstellung 1942 am ' Soiintag vormittag der Reichschule der I NSDAP in Feldafing einen Besuch ab. Brigadeführer Goerlitz, der Leiter der Anstalt, ' erläuterte die Unterrichts- und Erziehungs-inethoden der Reichsschule und berichtete über die bisher erzielten Ergebnisse. Dr, Goebbels besichtigte sodann die Anlagen und Einrichtungen der Schule und nahm an einer Feierstunde teil, die Erzieher und Schülcr gemeinsam aus Anlaß seines Besuches gestaltet haben. Bild rechts oben: Bildnis des Führers, öl-fjemdlde von Rudolf Zill-Leipzig; Bild Mitte; ,,Rast", Olcjemäldc von Franz Xaver Stahl, Münchenj Bild links unten: ,.Kampfpause", Ölgemälde von Rudolf G. Werner, Berlin; Bild rechts unten: „Rast", Ölgemälde von Karl Mader, Graz. Aufnahnieti: Weltbild (J), Scherl-I3ilüerdienst-M, (1) Oer Weg der lugend ins Reich der Tondiciiler Glückliches Musizieren der Musikschule für Jugend und Volk in Marburg Das erste Schuljahr unserer Musikschule für Jugend und Volk, die wir dem steirischen .Musikschulwerk zu verdanken haben, n.tht seinem Ende. Früher einmal waren es Sclhi-kraufführungen, die ein solches Schuljahr abschlössen, heute sind es Musizierstunden. Die Namensänderung hat einen tieferen Sinn. Schüleraufführungen wollten in erster Linie Einzclleistungen. Musizierstunden hingege.i wollen vor allem Gemeinschaftsleistungeii der Musikschüler in den Vordergrund stellen. Dieser grundsätzlich neuen Einstellung der musikalischen Erziehung unserer Jugend ^^urde in den Musizierstunden vollauf Rechnung getragen. Sie beruht auf der richtigen Erkenntnis, daß sich erst aus Gemelnschafts-leistungen das einzelne Talent so recht entfalten kann. Jede Gemeinschaftsleistung gleicht einem Wettkampf, aus der wie über-sll. unbedingt aber auf dem Gebiet der Kunst, immer der beste Sieger bleiben muiJ. Es besteht also keine Gefahr, daß Talente untergehen oder verflachen, sondern vielmehr die Gewähr, daß sie erst so richtig erkannt werden können und die ihnen entsprechende Wertung finden. Unsere Musikschule kann sich glücklich schätzen in Direktor Hermann Frisch nicht rur einen Pädagogen von ganz hervorragenden Qualitäten, sondern auch einen ebenso guten Organisator bekommen zu haben, dem es nicht schwer fiel den Erfordernissen der modernen Musikerziehung restlos gerecht zu werden. Seine profunde Musikalität, seine rrichen pädagogischen Erfahrungen werden unsere Musikschule zu einer der besten nui-s.kalischen Erziehungsstätten unseres nun wieder mächtig und groß gewordenen Va-teilandes machen. Die Musizierstunden am Freitag gaben den fortgeschrittenen Schülern (jelcgenheit ihr Können zu zeigen. Sic erbrachten Leistungen, die teilweise den Durchschnitt bereits überragen und sogar solche, die sich auch in jedem Konzert hören lassen könnten. Der Kampf mit der Technik, der die Anfänger restlos beschäftigt, ist zwar noch nicht aus-gefochten. Das Schülerorchester, geleitet von Karl Romich, brachte als Einleitung den behäbigen Marsch aus einem Gelegenheitsoratorium von (i Fr. Händel und begleitete dann die Singgruppen, deren Ausbildung Professor Frisch, Frau (irete Pelikan, Anton Za-pletal und Karl Romich übernommen hattiin. Der frische Kindergesang ultd die sorgfältige Begleitung zeigten sorgfältige Vorbereitung. Sepp Zollneritsch bemühte sich den 1. Satz aus der Es-dur-Sonate für Violine und Klavier von J. S. Bach niit weicher und reiner Tongebung zum Erklingen zu bringen. Beet-liovcns Memiett brachte Sylvia Gratschner. eine Schülerin Fanny Bodners sauber gespielt. mit spitz geformten, tänzelnden Stac-critos im Memiett, zum \'ortrag, Liselotte Perko aus derselben Schule, spielte rliytli-niisch exakt, technisch fließend A. Jensens Reigen. Beide spielten auswendig. Aus der Schule Artur Michls machte Josef Sclialanum den Anfang. Ein guter Bogen und voller Ton ließen den feliigesponncn Zauber ahnen, der Jensens • Nachmittagsstille« umgibt. Ein sehr beachtliclics Talent und gute Schule bewies Anna Wressner (Schule Srebre), die Dowclls »Scliattentaiiz« auswendig, technisch sehr gut, mit auffallend guter musikalischer Einfühlung, zum Vortrag brachte. Ihr Spiel hatte schon eine eigene Note, die aufhorchen ließ. Auch die Volksmusikinstrumente durften nicht fehlen. Stefanie Jakolitsch und Irma Werner (Schule Hans Skalar), spielten, er-stere auf der Zither, letztere rhythmisch sehr gut. auf der Gitarre, ein Volkslied und einen »strampfigen« Ländler, ^ Die Gesangschule Drusowitsch vertraten Stanislaus Zollneritsch und Daniela Skerletz. Stanislaus Zollneritsch verfügt über einen angenehm klingenden, gut ansprechenden Bariton, dessen Ausbildung sich jedenfalls lohnt. Daniela Skerletz ist bereits eine ausgezeichnete Sängerin, die im »Frülilings-stimmenwalzer« von Johann Strauß eine konzertante Leistung bot. Eine sorgfältig ausgebildete Koloratur ließ ihre gut tragende Stimme, die sich auch im großen Saal durchsetzen wußte, in allen Lagen brillieren. Ihr sicher fundierter Stimmansatz ermöglicht der sympathischen Sängerin eine tadellose Tonbildung. Die zweite Abteilung leitete das Schülerorchester, mit dem sorgfältig studierten, rhythmisch und dynamisch befriedigenden Finale aus der Symphonie Nr. von Mozart ein. Die nun folgenden Schüler zeigten ausnahmslos starke musikalische Begabungen und gediegenes technisches Können. Dr. Elfriede Klasinz's Schüler Eduard Su-vowsky spielte mit guter Technik und effektvoller Dynamik Schuberts Impromptu. Melchior Petschko, ein Schüler ihres (iatteii Dr. Roman Klasinz, lies die Musizierstunde vergessen und versetzte die Zulicircr in ein Konzert. Einem technisch auf hoher Stufe stehendem Können gesellt sich eine bereits voll entfaltete Musikalität, die weiß was sie will und die dies auch schon zu zeigen vermag. Die drei Romanzen von Schumann' waren Leistungen, die ausgesprochen künst-/erische Begabung zeigen. Von Prof. Michls Schülern hörten wir noch Paul üyörfv, der den schwierigen 1. Satz aus der Suite für Geige und Klavier \ nn Chr. Sin-ding, mit rein ge Mten Doppelgriffen, energisch geführten und doch sorgfältig ausgeglichenen Strich- und ausgezeichneter Ton-entwicklung zum Vortrage brachte, und (oh. Pall. Johann Pall gehört zu den stärksten musikalischen Talenten, die unsere Heimat in den letzten Jahren hervorbrachte. Bereits heute verdient er ohne Einschränkung Künstler genannt zu werden. Die vmi ihm gespielten zwei Sätze aus dem D-dur-Violinkonzert von Mozart waren eine künstlerisch einwandfreie Leistung. Der Ton seiner Geige ist edel und ausgeglichen, die Technik virtuos. Die Doppelgriffe in den Kadenzen waren von großer Reinheit, was bei den schwierigen Terzen der Kadenz im zweiten Satz viel zu bedeuten hat. Sein Spiel faszinierte die Zuhörer und forderte sie zu stürmischem Beifall heraus, der sich die Zugabe des zweiten Satzes erzwang. Zum Abschluß traten noch einmal die Singgruppen und das Schülerorchester unter Karl Romichs Leitung auf das Podium und verabschiedeten sich von dem durch die vorausgegangenen Leistungen Johann Palls und Melchior Petschkos, der auch das Mozart-Konzert vorzüglich am Klavier begleitete, sichtlich beeindruckten Publikum mit einem flotten Chor von Hans Jentsch >Wenn die Stürme Leben wecken«. Dr. Eduard Butschar. in Zu der Kinder-Ahisizierstiindp am Donnerstag hatten sich nicht nur die kltern und An- Mummer 187 >Marbiirpfr Zeitung« ft. JuTI 1942 SeUe 7 Aus atiee tüeü a. Vater und Sohn bestanden Me Reifcprü-juns;. Ein IPjährißer Schüler in Prerau bestand die Reifeprüfung am Realgymnasium 7ür gleichen Zeit erwarb der 44jährige Vater als Eisenbahnbeamter in Olmütz mit Erfolg das Abitur. a. Erinnerung an eine Naturkatastrophe. Am fi, Juli sind es zehn Jahre, daß ein furchtbares H.igelun-wetter weite Teile des Allgäus in einer noch nie gekannten Weise beschädigt hat. Eine Viertelstunde lang schlügen Hagelkörner in der Größe von Zwiebeln, zum Teil sogar bis zu etnem Gewicht von einem Kilogramm, alles kurz und klein, wohin sie trafen. In ganzen Straßenzügen Füssens z. B. wurden alle Häuser durch Hagel und Sturm ihrer Dächer beraubt, die Dachplatten stürzten lawinenartig zur Erde, Tausendc von Fensterscheiben gingen in Trümmer. Die Kartoffel- und Getreideernte war vernichtet, Treibhäuser standen als bloße Gerippe da, Bäume waren ihres Blattschmuckes beraubt und viele Menschen hatten blutende Verletzungen erlitten. Eine Mutter legte sich auf die Straße und deckte mit ihrem Körper ihre drei Kinder. Dabei trug sie schwere Kopfverletzungen davon. Wiriac§att Sport und Turnen Schalke zum sechsten Mal Meister Vlenna im Endspiel der deutschen Fußballmeisterschaft mit 2:0 besiegt schauer im Olympiastadion — too 000 Zu- Der FC Schalke 04 Ist am Ziel seiner Wünsche. Im 37. Endspiel um die deutsche Fußballmeisterschaft siegten die Westfalen vor rund 100000 Zuschauern im Olympiastadion über Vicnna-Wien mit 2:0 (2:0) Toren. D.i-durch haben die »Knappen« den Rekord des alten ruhmreichen I. FC Nürnberg erreicht. Wie der »Club*, so hat nun auch iSchalke 04 zum sechsten Male den stolzen Titel errungen. Wie oft ist das Bild eines spnrtlichen üroß-kampfes im Olympiastadion schon geschildert worden. Aber immer wieder unterliegt der Zuschauer diesem einmaligen imposanten Rahmen. So war es auch diesmal wieder beim 37. Endspiel um die deutsche Fußballmeisterschaft zwischen Schalke 04 und Vienna. Die hoch hinauswuchtenden Ränge waren dicht gefüllt von einer froh erregten Menge, die sich zu einr Feierstunde des deutschen Sports versammelt hatte. Auf beiden Längsseiten der Elend unter britischer Knute j^gyptea Ist nur ein Ausbeutungsobjekt für die Engländer — Systematische Vernachlässigung der eigenen Wirtscliaftskraft des Landes Die Ägypter sind überzeugt, daß Ihr Volk von heute, etwa 17,5 Millionen Menschen, recht gut und verhältnismäßig sorglos leben könnte, wenn die Briten nicht im 1-and wären. Zwar umfaßt das eigentliche Kulturland. Hilf dem 99 v. H. der Bevölkerung in einer Dichte von 500 Menschen auf dem Quadr^at-kilometer leben, nur den 28. Teil des Staatsgebietes. Aber diese kleine Fläche (Nildelta und Niltal) ist durch die jährlichen Uber-schwemmungen des Nils äußerst fruchtbar. Ihr Reichtum kommt aber der Landbevölkerung (= 60 V. H. der Oesaintbevölkerung) nur zum geringsten Teil zugute. Verhängnisvolle Einseitigkeit Englands Wirtschaftspolitik hat Ägyptens I.andwlrtschaft einseitig auf die Baumwoll-kaltur festgelegt, während die Nahrungsver-■»orgung des ägyptischen Volkes vernachläs-Hgt worden Ist, Weil die Briten es so wollten, hat das Land heute keine ausreichende Industrie, welche die hohen Bevölkerungsiberschüsse der ländlichen Bevölkerung IFellachen) aufnehmen könnte. Die meisten liauern haben infolge der ländlichen Übervölkerung nur einen Zwergbesitz, der sie nicht zu ernähren vermag. Zusätzliche Lohnarbeit auf den großen Gütern bringt wegen des Überangebots an Kräften geringsten Lohn. So muß der Fellache seine Butter, Milch und Käse meist verkaufen zum Schaden seiner uud seiner Familie Ernährung. Land der gröBten Sterbliclikoitszlffer Als Folge der überaus ärmjichen Lebens-lialtung und der schlechten Gesundheitsvcr-lialtnisse ist Ägypten heute das Land mit dein höchsten Krankenstand und mit der Krollten Sterblichkcitsziffer. 90 v. H. der Landbevölkerung leiden ständig an parasi-laren Infektionen und 95 v. H. der Gesaint-kvülkerung sind von schweren Augenkrankheiten befallen. Auf loüü Einwohner kommen in Ägypten 27,3 Sterbefälle gegen II,8 in Deutschland. Von 10(10 Lebendgebo-icnen sterben nicht weniger als 163 im frühc-■^tcn Alter. Am Rande der Katastrophe War somit schon vor Beginn des Krieges die soziale und gesundheitliche Not des .isvptischen Volkes kaum noch zu überbieten. so hat das Verhalten der Briten im Krieg diese Notlage ins Katastrophale gesteigert. Die wichtigsten Nahrungsmittelbcstände des Landes wurden zur Verpflegung der britischen Truppen beschlagnahmt. Da die En:?;-länder Schiffsraum nicht einmal mehr für ihre dringenden» militärischen Bedürfnisse verfügb'ar haben, kann Ägypten seit langem die meisten lebenswichtigen Güter nicht mehr einführen. Die Landwirtschaft bekonimt keinen Kunstdünger mehr. Alle Bauarbeiten sind seit Monaten völlig eingestellt. Obwohl das Land keine Kohle und nur wenig Erdöl besitzt, hat Englands Politik die Stromgewinnung aus den reichen Wasserkräften des Nilkataraktes immer verhindert, so daß heute sich der Treibstoffmangel (öl für die Lokomotiven und die städtische Beleuchtung) hier in ganz anderem Umfang fühlbar n»acht als in anderen Ländern, die wenigstens üner Kohle oder Holz oder Wasserkraftstrom verfügen. Auch ohne die von den Briten verschuldete Baumwoll- und Finanzkrise erweist sich so ihre Anwesenheit für das Land als ein nationales Unglück. X überaltertes Frankreich. Die Zählung der Inhaber von Lebensmittelkarten im vcr-fjangcnen Jahr hat zum ersten Mal einen Einblick in die französischen Bevölkerungsverhältnisse nach Kriegsausbruch ermöglicht. Danach leben in Frankreich heute 39 Mill. Menschen, davon fast zwei Drittel, nämlich 25 Mill., im besetzten Gebiet. Elsaß und Lothringen mit 1,9 Mill. Einwohnern sind in diesen Zahlen nicht mehr enthalten. Im besetzten Gebiet, etwas mehr als halb Frankreich, mit Paris und den dicht besiedelten Industriegegenden des Nordens, kommen 90 Einwohner auf den qkm, in dem fast ebenso großen unbesetzten Gebiet mit den dünnbesiedelten Alpenlandschaften aber nur 56. Fast ein Fünftel der Bevölkerung wohnt in den 19 Großstädten. Der Anteil der Jugendlichen an der Bevölkerung ist im ständigen Fallen, der Anteil der Bejahrten im ständigen Steigen begriffen. Im unbesetzten Gebiet Frankreichs gibt es mehr Greise über 70 ali Kinder unter drei Jahre. Die Überalterung der Bevölkerung und die starken Weltkriegs-Verluste haben zu einem starken Frauenüberschuß geführt — auf 1000 Männer kommen t075 Frauen, in Deutschland dagenen nur 1048 und in den Niederlanden sogar nur 1005. Aschenbahn waren Sitzplätze für mehrere tausend Verwundete geschaffen. Weitere Tausend unserer tapferen Soldaten weilten dem Spiel auf der Ehrentribüne bei. Das brodelnde Stimmengewirr verstummte, als eine Stimme aus den Lautsprechern den Gruß des deutschen Sports vor dem Beginn des Endspieles um die deutsche Fußballmeisterschaft im Kriege 1041/42 den kämpfenden Kameraden an den Fronten und in den Lazaretten, und zugleich den Gruß der für den Sieg arbeitenden Heimat aus vertrauensvollem Herzen dem Führer entbot. Stehend hörte die Menge diese Botschaft an. Vom Königsberger Schiedsrichter Bouillon angeführt betraten beide Mannschaften in folgender Aufstellung den Rasen: Schalke: Flotho, Hinz, Schweißfurtii, Bornemann, Tibulski, Burdenski, Kalwitzki, Szepan, Eppenhof, Kuzorra, Urban. Vlenna: Ploc, Kaller, Schmaus, Kubicka, Sabeditsch, Jawurek, Bortoli, Decker, Hole-schofsky, l.echner, Erdl. Die Mannschaftsführer Ituzorra^ und Schmaus losen, wobei der Wiener die Seitenwahl gewann. Schalke mußte den Kampf gegen die Sonne eröffnen. Die erste Viertelstunde gehörte den Wienern, die lebendiger und räum greifender spielten, während Schalke sich im Kleinpaß auf engem Raum verzettelte. Die Angriffe Viennas trug meist der stärkere linke Flügel vor, aber auch Decker, der Motor im Sturm der Wiener, erfreute die Zuschauer durch verschiedene schöne Alleingänge. Die Zuschauer sind ganz auf Seite der Vienna, da Schalke selbst bis zu diesem Zeitpunkt sich noch nicht gefunden hatte. Aber sogleich war in der 14. Minute das Führungstor für die »Knappen« fällig. Ein geschlossener Angriff des ganzen Sturmes, eine Vorlage auf den freien Raum, in den Kalwitzki hineinspritzte und im gleichen Augenblick war Ploc durch den harten Schuß des Schalker Rechtsaußen zum ersten male geschlagen. Vieena schlägt als Antwort eine etwas schärfere Gangart die Westfalen griffen nun ungestürh an. Vienna schien dem Ausgleich oft sehr nahe und doch erzielte Schalke den zweiten Iref- I SG Trilail siegt in Marburg Im Reichsbahn-Stadion in Marburn gingen Sonntag nachmittag zwei Fußballspiele vor sich. Im ersten Spiel stellten sich uns die Reichssportler in einer Kraftprobe mit der zweiten Mannschaft der Abt. Reichsbahn der Marburger Sportgemeinschatt vor und Idn-deten mit 4:1 (2:0) einen schönen Sieg. Anschließend lieferten sich die Abt. Reichsbahn der Marburger Sportgemeinschaft und die Fußballer der neugcgründfiten Sportgemeinschaft Trifail einen äußerst spannenden, sportlich hochstehenden Kampf, aus dem die Trifailer mit 2:0 (0:0) als wohlverdiente Sieger hervorgingen. Die Trifailer entpuppten sich als tüchtige Kämpfer, die sich durchwegs einer ritterlichen Gangart befleißigten. Auch die Reichsbahner spielten nicht schwächer als sonst, doch fühlten sie sich von unglaublichem Pech verfolgt. fer. Er fiel aus einem überraschenden Angrifi heraus in der 42. Minute. Kalwitzki hatte die Vorlage gegeben, Szepan stand an der Tor-raumlinie und aus dieser kurzen Entfernung verfehlte er nicht das Ziel. Trotz des 2:0-Nachteils eröffnet die Vienna die zweite Spielhälfte mit großer Energie. Nahezu hintereinander erzielen die Wiener vier Eckstöße, doch blieben alle Chancen un-ausgenützt. Nach Ablauf einer Viertelstunde schien jedoch Schalke vor einem dritten Tor zu stehen. Bei einem Durchspiel von Kuzorra und Kalwitzki lenkte ersterer einen ungenieiit scharfen Schuß aufs Tor, aber ebenso meisterlich warf sich Ploc rettend aufs Leder. Teilweise standen Viennas Verteidiger auf der Mittellinie. Vienna erzielt noch zwei Eckcn, doch überstehen die Westfalen auch den siebenten Eckabschlag ohne Schaden, vielmehr beschwörte eiti schneller Gegenstoß Gefahr vor dem Tor der Wiener herauf, doch zun» Glück jagte Kuzorra das Leder hoch darüber-weg. Die letzten Minuten vergingen mit offenem Feldspiel. Vienna vermochte sich nicht erfolgreich durchzusetzen, auf der andere« Seite konnte Schalke keine weitere Torgelegenheit mehr herausspielen. Mit der achten Ecke für Vienna, die Flotho unschädlich macht und einem Scharfschuß von Eppenhof. den Ploc bannt, schloß das schöne und jederzeit schnelle und anregende Spiel, das Schalke zum sechsten Male den Meistertitel brachte. Ein stolzer Rapid-Sieg Der Wiener Favorltuer AC 3:0 geschlagen! — Ein denkwürdiger Fttflballkampf in Marburgs Sportgeschichte Zu einem weit über den Rahmen sonstiger Fuliballveranstaltungen hinausragenden sportlichen Ereignis gestaltete sich Samstag abend der im Marburger Rapid-Stadion ausgetra-gene Wettkampf zwischen dem Favoritner AC aus Wien und der Abt. Rapid der Marburger Sportgemeinschaft. Die Rapid-Elf, der wieder einmal der große Wurf gelang, feierte mit 3:0 (l:0)-Torcn einen stolzen, ehrlich verdienten Sieg nach einem herausragenden Spiel, das für alle Zeiten zo den denkwürdigsten FuBballkümpien der Drau-stadt gezählt werden muß. Um es gleich vorwegzunehinen: Jeder Mann der Rapid-Elf setzte sicli restlos ein und trug so in gleichen* Maße zum stolzen Erfolg bei. Als «roßer Meister der Fangkunst zeigte sich wieder Sinkowitsch im Tor. Verläßliche Beschützer des Rapid-Tores waren Antolitscliitsch und Krassnig. Gleich gut im Aufbau wie in der Zerstörung waren die drei Läufer mit Gaischek im Zentrum, und nnt Konitscli und Borovka an den beiden Seiten. Zu einem spielkräftigen Angriffsquintett entfalteten sich die Stürmer Janscliekowitsch, Pozeit, Heller, Türk und Semlitsch. Den ersten Treffer erzielte Türk bereits in der 20. Minute, dem als zweiter ein Elfinetertor gehörigen der teilnehmenden Schüler eingefunden, sondern viele andere, die mit regem Anteil den an der Hand bewährter Führer zurückgelegten Weg der Kinder in das Reich tlcr Musik verfolgen, Mit den Kleinsten, den Schülern der Kla-Mcrpädagogin Helene Grögl, begann der 'Abend: Edgar Studier, Maria Mainik und Maria Babkow fanden sich mit brav und emsig gespielten Vortrag.sstücken ein. Ganz entzük-kerid und sicher im Spiel wirkte die kleine 'ieigerin Oswalde Sidaritsch, eine Schülerin von Engelbert Jerabek, zu der sich als Klavierbegleiterin Albine Krapscha aus der Schule Allton Zapletal gesellte. Mit dem nett gesniel-tcii Menuett für Geige und Klavier von Boc-iherini präsentierten sich die Geschwister l'.deltraut und Ludwig Schestag, Schüler von Jerabek bzw. Dr. Elfe Klasinz. Gute Rhythmik kennzeichnete die alpen-landische Tanzmusik, die auf der Blockflöte von Erika Böhm, Ingrid Stumpf, Inge Fisch-hach, Maria Tollich, Grete Dadieu und Eva Poljanetz, durchwegs Schülerinnen von Frau Urete Pelikan, gespielt wurde, unter flotter fiitarrebegleitung von Josef Kos, aus der Schule Georg Dolinscheks. Hübsches Zu-^amnienspiel und guten Vortrag zeigten auch die Tänze aus der Steiermark für Geigen und Uitarre der Gruppe Emil v. Jettinar. Anschließend sei gleich das Zitherduett von Trude Slamnlg und Hilde Standl, Schülerinnen von Hans Skalar, erwähnt: in der kunsteifrigen üeschicklichkeit der kleinen Fingerchen ein reizender Anblick! Reich besetzt war die Vortragsfolge mit Klaviernummern zu vier Händen, wobei sich zimächst die Schwestern Ellen irnd Liane Ju-rin, aus der Schule Elfriede Herzog, mit gut Respielten >Alten Tänzen« einfanden. Ansprechend in Rhythmus und Sauberkeit der Aus- führung zeichneten Schumanns »Parademarsch« aus, guter Anschlag und hübscher Vortrag Kreutzlins »Heinzelmännchen« und »Ungarischer Tanz« sowie den Steirischen Ländler, die von Peter Skok abwechselnd mit Willy Hermann, Maria Tollich und Karlheinz Kieser, Schülern von Prof. Hermann Frisch, vierhändig ausgeführt wurden. Auch auf dem Gebiet des Gesanges gab es Proben: sprach- und atemtechnisch gut geschult, brachte Magda Habianitsch, eine Schülerin von Frau Ludmilla Drusowitsch, ein Kinderlied lu Gehör. Zu einem elsässischen Volkslied vereinigten sich, unter,der Leitung von Grete Pelikan, die guten Stimmen der Schwestern M. und A. Pogatschnik mit Geige, Gitarre und Blockflöten. Der zweite Teil des Abends führte uns in das Gebiet der Klassiker. Zart und sehr sauber klang Mozarts Thema >Thema mit^ Variationen« von Ilse Schwertncr, einer Schü-lerui von Dr. Roman Klasinz. Vielversprechend wirkte Herbert Eiletz, der den ersten Satz aus Beethovens Sonatine in F-dur- mit Sicherheit vortrug. Tir wie auch Karla Raku-scha, die Chopins B-dur-Mazurka mit den schwierigen Vorschlägen und Verzierungen gut darstellte, sind Schüler von Johanna Sre-bre. Mit einwandfreier Geläufigkeit, vollem Anschlag und gutem Ausdruck spielten Anna und Johanna Lipoglawschek, Schülerinnen von Frau Drusowitsch, das Rigaudon aus der »Holberg«-Suite für Klavier zu vier Händen von Grieg. A\it den "^Deutschen Tänzen« von Schubert stellte sich Norbert Marterer als guter Schü-Icr von Professor Arlur Michl vor. Anton Poljanetz, Schüler von Frau Grete Pelikan, brachte Nölcks Capricietlo für Cello und Klavier mit sicherer Bogenführung und schönem Ton zum Vortrag. Die ersten Schritte in die Gefilde der Kammermusik vollführten mit dem Kindertrio von Klengel L. Schestag (Klavier), Kager (Geige) und Poljanetz (Cello), zufriedenstellende Schüler von Dr. Elfriede Klasinz, E. V. Jettmar und Grete Pelikan. Von einem flotten, aus Harmonika. Geigen, Cello und Blockflöten bestehenden Orchester begleitet, beschloß ein frischet; Mädelchor mit einem alpenländischen Volkslied den erfolgreichen Abend, der uns nicht nur ein Bild von der emsigen und lernfreudigen Arbeit der Schüler, sondern auch einen schönen Beweis von der unermüdlichen, hingebungsvollen Tätigkeit der Lehrkräfte, über die das steirische Musikschulwerk verfügt, vermittelte. Marianne von Vesteneck folgte, das Heller unhaltbar 15 Minuten nach Seitenwechsel verwandelt hatte. In^ der 25. Minute der zweiten Spielzeit fiel abennals durch Heller der ^dritte Treffer für Marburg. Die Wiener, die mit einigen Ersatzleuten anzutreten gezwungen waren, führten ein flüssiges Kombinationsspiel vor, mit dem sie besser die offensiven Aktionen einleiteten, als der Abwehr nützten. Dem vom Schiedsrichter Hackl geleiteten Kampf wohnten etwa 800 Zuschauer bei. RelchsaussehuB lür Rheuraabekämplun«. Auf Veranlassung des Reichsgesundheitsführers Dr. Conti wurde der Reichsausschuß für Rlieumabekänipfung gegründet. An der Sitzung, die im Reichministerium des Inneren stattfand, nahmen Vertreter der obersten Dienststellen, Staat und Wehrmacht teil. Zum Präsidenten des Reichsausschusses ernannte der Relchsgesuiidheitsführer Professor Geronne-Wiesbaden, zu dessen Stellvertreter den Oberregierungsrat Dr. Maier vom Reichsniinlsterium des Inneren. Mit den vorbereitenden Maßnahmen wurde außerdem noch Professor Hochrein-Leipzig und Professor Vogt-Breslau betraut. Die Geschäftsstelle des Reichsausschusses befindet sich in Berlin NW 40, in den Zelten 9 A. 4- Direktor Exl Ehrenbürger von Innsbruck. Im Einvernehmen mit Gauleiter und Reichsstatthaltor Hofer hat Oberbürgermeister Dr. Dcnz den Gründer und langjährigen Leiter der Exlbühne, Direktor Ferdinand Exl, zum Ehrenbürger der Gauhauptstadt Innsbruck ernannt. Ungarns RaiHahrer besiegt 3000 Breslauer waren begeisterte Zuschauer dos Radländerkampfes Deutschland—Ungarn in Breslau. Mit Ausnahme des Mannschaftsverfolgungsrennens gewannen die deutschen Amateure alle Wettbewerbe und wären damit im Gesamt mit 22:15 Punkten erfolgreich. Die Zweier-Fliegerläufe entschieden Bunzel und Saager gegen Rajszy bzw. Nagy klar für sich und auch im Einer-Zeitfahren gab es durch diese beiden Fahrer überlegene deutsche Siege. Der deutsche Meister Bunzel fuhr mit 1:14.6 eine hervorragende Zeil heraus. .Saager kam auf 1:17, Notas auf 1:18.1 und Eies auf 1:19.4. Ebenso fielen beide Zweisitzrennen durch Wolf—Cyhlik und Bunzel— Saager an Deutschland. Kroaten fflhren 3:1 in Budapest Kroatiens Tennisspieler, die am Freitag im Rom-Pokal-Kampf überraschend eine 2:ft-Führung gegen Ungarn herausgeholt hatten, gewannen unerwartet am Sonnabend da^ Doppcl Mitic-Pallada gegen Asboth-Dr. Maier 3:6, 6:4, 6:.3, 0:7. Branovic-Würth hingegen wurden von Szigeti-Katona 6:2, 6:3, 6:2 geschlagen. Das Treffen stand demnach 3;1 zugunsten der Kroaten. : Das StraBen-Radrennen Berlin : Kotbus ; Berlin auf der 260.5 km langen Strecke gewann der 35-jährige Fritzsche aus Chemnitz in 7:35:48 Stunde. : Weitere deutsche Siege in Ankara. Die deutschen Tennisspieler setzten ihre Erfolgsserie in Ankara fort. Dr. Egert schlug nun auch der Türkei besten Spieler Fehrni 6:1. 6:1, zusammen mit Koch schlug er im Doppel die Italiener Paradisso-Christiani 6:3. 6:4. Außerdem war der Innsbrucker im gemischten Doppcl mit der Türkin Parkan «;6. 5:1, 6:0. über Gorodetzki-Hassan (Türkei) erfolgreich. : Beim Landerkampf der Ringer zwischem Kroatien und der Slowakei in Prcßburg gewannen die slowakischen Kämpfer fünf von sieben Begegnungen und blieben mit 5:2 erfolgreich. Berechtigte Klage „Mit den Untermietern hat man auch nichts als Ärger", seufzt Frau Besnnbrink. „Was soll ich Ihnen sagen", — erklärt mir doch gestern mein Student, „hinter der Ta» pete wären Wanzen. Nun fraqe ich Sie, wa* hat mein Zimmerherr hinter der Tapete 7« suchen'' StHs 8 »Marburjff 7eTtunf« iR. Juli 1942 Nummer 187 ^ ■fmtmitftifTifimmfftiiia Stadttheatof Marburg/Drau Montag, den 6. Juli Spielfreier Tag Dienstag, den 7. JuH, 20 Uhr 3*0 Komische Oper In 3 Akten von Franz v. Suppi m WBWlWWii Coii fkütluiäßt^HoA bleibt vom 6. bis 20. Juli geschlossen. 6-105 Amtliche Bekanntmachungen Der Chef der Ziviiverwaltung in der Untersteiermark Der Beauftragte für die Zivilrechtspflegc Dienststelle Marburg a. D. Aenderungen bei «iner Firma Im Reßiater wuriic am 30, VI. 1942 bei der Firma: jakob Matzun, Sitz: Ragosnitz bei Pettau, folgende Än-dcrimg eingetragen; Der Firniawortlaut ist geänilert in: Albert Stliarner. i?itij nimnielir: Pettau. Als nicht eingetragen wird bckanntgemaclit: rjcschäftfizweig nimmclir: Handel mit allen im freien \'crkehr gestatteten Waren, Zicgelwerk, Zcmcntwarcncr/eu-£ung, Spedition iinif Kommission. 6413 STEIRISCHER HEIMATBUND Der Oftsvcrlrauensmann in Munkendorf, Kreis Rann Fundamelge Die von der Ortsgruppe Oplotnitz, Kreis Marburg-Land, flu»>ßcgcbenu und auf Max Javornik aus Wcrholle 34 lautende grüne Aiitglieclskartc ist vor kurzer üeit gefunden worden. Der N erlusltrager kann dieselbe bei Nachweis seiner Fer-bon im Uemcindcamte in Munkendorf entgegennehmen. üez. Gottfried Pichlcr. Wegen GefolgschaHsuriaubes bleibt das Geschäft vom 6. bis 13. Juli 1942 ge« schlössen. — Pschunder Max, Uhrmachcr, Marburg (Drau), Tegetthoffstiafk 27. öl07 3161 für leidctide Beine der Frauen, die viel stehen und gehen, in vcrschie* denen Preislagen Beratungsstellen ZUM INDIANER, Graz, Herrongasie 28 neben Cafe llerrenliof GUMMIHOF. Graz, Sporgaise 4 neben l-ucgg, sowie FRAUENHEIL, Graz, Albrtchtgasso 9 Verlangen Sie A^aßkarte Unser lieber, licr/cnsgutcr Oalte, Vater, lirudcr, Schwicgcrsühn, Scluviigcr und Onkel, lerr Hans Giber techn. Beamter der Energieversorgung Siidstcier-mark hat uns nach kurzer Krankheit am Sarnstall, den 4. Juli 1942, für inmicr verlassen. Die Becrdiffunf* des teuren Toten findet Montag, den 6. Juli 1042, um 16 Uhr, von der Aufbalirungshalle aus auf den Magdalc-nen-Friedhof in Drauweiler im Familietigiab statt. Marburg (Drau), den 4. Juli 1942. Thea Giber, Gattin; Seppi üiber, Söhnchen. KaroHne, Pepo, Mina, üeschwisler. Josef inid Maria Krempl, Scliwicgcreltern. Fanny üiber, Schwc'igcrin, sowie sämtliche Neffen und Nichten. Die Betriebsführung und Gefolgschaft der Energie« Versorgung Südsleiermark A. G. belrauert in dem Verslorbencn ihr langjähriges und Verdienstes Ge- folgHchaftsmitglied. Wir werden ihm ein gutes Andenken bewahren, tvlll Verdopi^U deä Anbaii Voo WinterSlf riidhien! f H$ktoF Üapi' braudliti nur 6-10 kg SMfgul^ ,. Iiringta ^ 16*18 (k Ertrag • • ■ • • je du 40 RM b. Anbiuvertr^g 50 UM •rgtlbft^ etwa 6,S (tz Pflanzenfotl p". ferner rund 8^9 dz Ölkuchen llaraui wiadenun 1 d2 Milcbfetl .c Rapi liefert Speiseöl für den HaUBhaltit Olip Aobaueriflvird zurQckgelieferti J'ür 23 kg lUps t kg für 10 dz lUps 7,5 kg-^ für 100 dz Raps 23 ,kg SpeueGl l)?« ftrigöppelung des Olfruchtanbaut ist di§ dringtndstt Aufgabe, die der Krieg aa da9 Landvolk stellt» Kleiner Anzeiger ■ledcs Wort kostet für StcllcMKcsuclie <1 Rpl. du* fellKedriickto Wort 36 Rnf, für (jcld-, Realilll-tenverkelir, Uiicfwechscl lind Heirat 13 Rpf, das jcItKedriJcktc Wort 40 r<|if, für alle übrigen Wortan^ciReii 10 Rnf, das iettsedriickle Wort 3(l Riif. Der Wortpreis Gilt bis 'iw 13 Uiiclislubcn Je Wort. KciiiiWürlKcbillir bei Abholuiin der AiiKcbote 35 Rpf, hei Ziiscii-diinit durch I'ost oder Holen 70 Rpi. AiiskunttsKebiilir für An/.eisen mit dein Vcrnicik: >Auskiiiift in tlgr Vcrwultimu oder tiescliüllsslelle« Rpf. Atuciiicn Aiinalimesdiliili: Am Tase vor firsclicincn um 16 Uhr. Kleine Anzeißeii werden nur RCscn Voreinscndwnit des Hotrascs (uikIi KülliKe Briefmarken) aufi!eiioitinieii. Mhidestaebühr für eine Kleine Anzeige 1 RM, Gebe den geehrten Gästen höflichst bekannt, dafi das Gasthaus, llerrengasse 26, ab H. bis einseht. 1!.». Juli wegen üe folgschaft SU riaiibes geschlossen bleibt. — Anton Kreifilberger, Karl Trafenik. Ö408-1 Kinder-Sportwagen gegen Schlafwagen zu tauschen gesucht. I^raustaudner Strat^e .^7, Leskowar, Drauweiler. 6;-IÜ-l-l Tausche Wohnung, Zimmer lind Küche, sonnig, rein, Neubau liriinndürf, gegen gleiche linkes Drauufer. Besichtigung von 9—11 Uhr. Auskunft in der Verwaltung, (331)5-1 i»kiu4^9^9iuki Damenfahrrad sofort zu kaufen gesucht. Anträge unter j^Danienrad« an die Verwaltung. 6409-3 Tennis-Bälle, neu oder gebraucht, zu kaufen gesucht, üonigasse l/III, links. 6338-3 hl ifidcoufeit F.ln gebrauchter Kleiderkasten zu verkaufen RM KHl. Tegetthoffötralie 31), llorvat, ä—11 Uhr. 631)7-4 Kleid (Seide) gr. 1 zu verkaufen. RM ll—. Schiller-Straße 3, II. St., T. 6. 6396-4 Kleiner, reinrassiger Ratlerhund zu verkaufen. Unterrot-weinerstraße 10, Marburg. Ü348-4 iu tHteUk fesutU Möbl. Zimmer für Herren gesucht. Angebote unter »Sonnig« an die Verw. 6410-6 Möbliertes Zimmer dringend esucht für Sekretärin der eutschen Jugend, Marburg Bismarckstraßc 5. 6179-6 Suche in Marburg oder Um gebung 2- bis 3-räuniige Woh nung mit Küche. — Ruhiger Mieter und sicherer Zahler Angebote an Eduard Bop chert, A^arburg, llindenburg-stralie 2, bei Forstner. 6388-6 SUttik Vor EiaiUlluni von Arbeite» krälteo muß dia Zustimranng dM MaalÜDdiiiea Arbeiliamtes •iti|eholl werden. Handclsangestelller, auch An fänger, der Uemischtwaren-blanche wird sofort aufgenommen. Firma Florianitsch, Schiinstein, 6399-8 Die Angestellten des Bürgenueisteramtes I'raßlau geben Nachricht von dem plötzlichen Hinscheiden ihrer lieben Arbeitskameradin, Fräulein Ludmilla Nowak Wir werden der Verstorbenen stets ein ehrendes (iedenken bewahren. l'iaßlau, den 4. Juli 1942. Die Angestellten des Bürgermeisteramtes 6412 Markt FraBlau. BURG-KINO ^crnrut 23.-19 Hauta 16,18.30.21 Uh. Tobis zeigt: Die letzte Runde Attila Hörbiger, Camilla Horn, Heinz SeldUfi Ludwig Schmitz. Echia Kämpfe bekannter Männer der Faust. Reizvolle und prächtige Tanzizenan barübinttr Tänifrinnen. — Bühne, Varletee und Boxring aU Interessante Hintergründe einer packenden dra-raatischan Handlung aui dem teban der Boxar, — Dabei mehr als nur ein Boxerfilm «in Film von der sauberen Kameradschaft kämpf-harter Männer. Für Jugendliche nicht zugelassenl Neuitite deuiecbf WocbenBcbaul Achtungl Deutsche Jägerachaftl Als Beiprogramm &DER ERSTE JAGDSCHEIN«, der Film zeigt die Draktische Prüfung zur Erlangung des ersten 'agd-scheins. ESPI^ANADE Venus vor Gericht Für Jugendliche nicht zugelassen 6288 Selbständige Köchin oder Stubenmädchen wird den Sommer üfier auf einen Besitz in der unmittelbaren Nähe von Marburg gesucht. Vorzustellen bei Kdlth Lettner, Tegctt-Iinffstra'ie l/I. 6370-8 Tüchtiger Schuhmijcherfiiehilfe und Lehrling werden mit Verpflegung aufgenommen. Oth-mar Strempfl, Ehrenhausen. 6329-3 Tüchtige, nette Serviererin per sofort gesucht. Anfragen: Burgcafe (ehem. Astoria). , 6362-8 Austrägerin, verläßlich, per sofort gesucht. Vorzustellen: üeschäftsstelle der s-Marbur-gcr Zeitung«, Pettau. 6386-8 Wachmänner für die besetzten Gebiete Im Westen gesucht. In Bctracht kommen in erster Linie Rentner, Pensionisten und einsatzfähige Invalide, sowie auch Arbeitskräfte, welche nicht In einem festen Arbeitsverhältnis stehen, Bewerber, welche bereits in einem kriegswichtigen Arbeitsverhältnis stehen, oder dafür in Frage kommen, scheiden aus. Unbescholten' heit ist Voraussetzung. Anfragen sind an die zuständigen Arbeitsämter zu richten. Nähere Ausklmfte durch die Dienststelle in Graz, Alte Poststraße 107, Thiel Rudolf, Werbeleiter, 2609-8 Bedienerin wird gesucht. Vorzustellen bei Posciiinger, Urbanistraße 37. 64()2-81 Köchin für alle» wird gc-sucht. Anzufragen im Papier, geschäft Brischnik, Bur; gasse 11. 6389-81 Lehrmädchen dringend gesucht. Anzufragen Musikhaui Perz, llerrengasse 34. 6360-^] ftuiäi * Ifttluste Am 3. Juli wurde eine Chrom-armbanduhr, Marke Ely-Woth, verloren. Der ehrliche Finder möge sie gegen Belohnun;: von SORM in der Verwaltung abgeben. 6412-1)1 HouesfOkriiiiMi Reichsbahner, 42 Jahre alt, sucht Fräulein biß 35 Jahre zwecks Ehe kennen zu lernen.' Zuschriften unter »Ernstgc-meint« an die Verw. 6392-1(1 Witwe, selbständig, intelli^ ftent, Anfang 40, mit schöner Wohnung, monatlichem Einkommen wünscht Bekannt« Schaft wegen späterer Ehe, nur mit einem intelligentem ilerrn über 55 Jahre ohne Anhang, der sich ein ideales Leben wünscht. Anträge unter »Zusammenkunft 2« an die Verw. 6401-lU An die Aufgeber von Anzeigen! Die Anzeigenabteilung behält sieb AblBderiiii< j^en des Anzeigenteztes, soweit sie auf Grund der bestehenden Vorschriften n6ti|r ■ü>d, vor, ohne daß der Anzeigenaufgeber hievon imner verständigt werden kann. „Marburger Zeitung", Anzeigenabteilung Unser lieber Gatte, Sohn, Bruder und Oiikel, Herr - Stanislaus Kelar Schutzmann hat uns nach kurzem, schwerem Leiden für immer verlassen. Das Begräbnis findet am 6. Juli 1942 um 16.30 Uhr auf dem Friedhofe in Drauweiler statt. Marburg, Topolschitz, Friedau, am 4. Juli 1942. in tiefer Trauer: Hilda Kolar geb. Grabner, Gattin; Agnes Kolar, Mutter, und alle übrigen Verwandten. Allen Freunden und Bekannten, die unseren lieben, unvergeßlichen Gatten bezw. Vater, Herrn Albin Spreitz auf seinem letzten Wege begleiteten, seine Ruhestätte mit Blumen schmückten und uns Beweise ihres herzlichen Beileids aussprachen, sagen wir unseren innigen Dank, insbesondere danken wir dem Herrn 1 aiulrat des Landkreises Cilli und der Abordnung des Wirtschaftsamtes für die herrliclv^ Kranzspende und die ergreifende Grabrede. l->lachslein, am 2. Juli 1942. Die tieftiauernd Hinterbliebenen: Amalie Spreitz, Gattin; Ida, Albin, Marian und Emil, Kimler. 6404 Danksagung Für die vielen Beweise liebevoller Anteilnahme anläßlich des Ablebens des lieben Gatten, Vaters, Bruders, Großvaters, Schwiegervaters und Unkels Martin Speglitsch sowie für die 'zahlreichen Blumenspenden, sagen wir allen unseren allerinnigsten Dank aus. Cilli—Belgrad, 3. Juli 1942. Familie SPEGLITSCH 6405 im Namen aller Verwandten.