Vereinigte LaibacherZ eitung. Nro. c)5. Dienstag den 21. N o ve m b er 1620. I n I a n d. .N a ch r i ch t. -^ei dem k. k. stelbrniärkischen Landrechte ist eine Nathöftelle mit '»em anklebenden sysiecumaßigen Gehalte in Erledigung gekommen. Diejenigen, welch.' d:ese Stelle zu erhalten wünschen, haben ihre gehörig belegten Gesuche längstens binnen vier Wochen bei, dem oberwahnten k. t. ^and-rechc zu überreichen. Welches auf Ersuchen des l. l. Inn. Österreichischen Appellacisns: Gerichts vott'. 6. d. M. Nr, ^^5 allgeinein bekannt geniacht wird. Von dcm k. k,. ilwrischet/ Guderi.ium zn ?ai< ^ach am 1^. 'Noociuber 1Ü20.' Angekommene Schisse in Tric^vem 1. bis 4. November, Di? fardin. Bombarde Carolme/ von I7 Tonnen, von Genua mit Zucker und andern Waaren, auf Rechnung von Fr. Gattorno. Mehrere Barken. Wicn,, den 12. November. So eben aus Tropvau einlaufenden Nachrichten vom 10. d. M. zufolge, waren Ihre laiserl. Hoheit die Frau Großfürstin Marie (Schwester Sr. Majestät des Kaisers Alexander) am rorher-Hchcnd.en Tage daselbst eingetroffen. Di? Troppa«er Zeuung vom 10. d. M. meldet Folgendes: „Am Tage der Ankunft Ihrer Ma« jesuu der Kaiserin statteten Se. Malestat t;er Kaiser von Nußland, so wie Se. königl. Hoheit der K r 0 nprinä pon P r e ll ß e n ?lllerl)öchsu^fr Mii- jestat der Kaiserin die Besuche ab. Es wurden fer-nrr an demselben Tage von den Musikbanden des Infanterieregiments vaiant Joseph ^Collocedo und des UhlanclN'egünents Echwarzenberg, und von dein Sangerchor des erstgedachcen Regiments mehrere, die höchsierfreuliche Ankunft Ihrer Majestät der Kaiserin feiernde Musikstücke und Gesänge ausgeführt/ unter welchen wieocrhohlt das Iudclgeschrei der uin die Wohnung unsers allergnädigsten Monarchen ver-sammllten Menge erschallte. Am 6>. ertheilten Se. Vlajzstat der Kaiser huldvoll mehreren Personen zwischen 9 und 10 Uhr Audienz; sodan» genossen sämmtliche Militär - und Cioilbehörden, die Landstan« de, daS hohe Gefolge des preußischen und russischen Hofes die Gnade, Ihrer Majestät der Kaiserin vor-gesteltt zu werdcn. Nachmittags hatte die Vorstellung der Damen Statt. Am 7. wurde den,Bewohnern Tropvau's das Glück zu Theil, Se. Ma-sestäc den König von .Preuße n, (wie in unserem letzten Platte gemeidet wurde) in ihrer Mitte zu empfangen. In Hochdessen Gefolge befanden sich Se. Durchlaucht der königlich preußische Staats-mmister Fürst Wittgenstein, dann der königlich preußische Generalmajor von Witzleben. Se. Majestät unser allergnädigster Monarch waren Höchst-demselben auf der Siraße nach Leodschüv bis nahe an die Grenze entgegengefahren; Se. Majestät der König von Preußen, und Se. könjgliche Hoheit der Kronprinz, Höchstwelcher schon am frühen Morgen zum Empfange Seines kömguchen Vaters nach Leob-schütz abgegangen war, verfügten sich nach erfolgter Be^eMlng gemeinschaftlich mit^unsN'U! stUer^nählH 3?9 ften^Monarchen ?n denselben 'Wagen, und fuhren so, wahrend :o» Kanonenschüsse auch' den fernen Umgebungen dieß höchst erfreuliche Ereigniß verkün^ de-ten, durch die von der gesammtcn Garnison in den Straßen der Stadt gebildete Spalier unter dem stete», Vivatruf der auf allen Plätzen und Straßen besonders zahlreich versammelten Menge bis zum Baron Gastheimbischen Hause, welches zum Absteigorte Sr. Majestät ves Königs zubereitet worden war." „Höchstdieselben begaben Sich bald darauf in der Uniform des österreichischen Husarenregiments, welches die Ehre hat/ den Namen Sr. Maj. de5 Königs von Preußen .zu führen, in das Conven-tualhaus, um Ihre Majestät die Kaiserin, unsere all« geliebte Monarchin zu begrüßen. Auch des an.dsrn Tages machten sich die hohen Monarchen wechselseitige Besuche, an welchem Tage auch Se. Maj. der Kaiser von Nußland bei unserem allerhöchsten Hofe, ohne Zuziehung ein'r andern Gesellschaft, das Mittagsmahl einnahmen» Am Abend der Ankunft Sr. Maj. des Königs waren slle Häuser der Stadr reichhaltig beleuchtet, und die eingetretene Windstille kam dießmal den Wünschen der hiesigen Einwohner aufs Glücklichste zu statten. Die schsn vor der Ankunft Allerhöchst Sr. Majestät unsers «llergnädigsten Monarchen errichtet gewesene Ehrenpforte, wurde einerseits mit dem Namenszuge der drei hohen Monarchen, andererseits mit jenem IH-" rer Maj. unserer allergnädigsten Landesmutter geziert ; die an der Milirarhauptwache angebrachten Verzierungen , unter denen die Worte: „Österreichs Krieger" hervorragten, ferner die am Hause Nr. i5o angebrachte Colonade, mit der Inschrift: »Gott segne den heiligen Bund", endlich die vor dem ;Fnrst Lichtensteinischen Schlosse aufgestellt gewesene Dekoration, waren sehr reich-Halrig und geschmackvoll beleuchtet. Letztere war in einem hohen Styl ausgeführt/ und enthielt ebenfalls die Namenszüge der allerhöchsten Herrschaften." „Am Abend war Theater; Allerhöchstere Majestäten unser allergnadigster Monarch, geruhten mit unserer attergnädigsten Landesmutter dasselbe zu be- suchen. SHon am Wege zum Theater wm'den Al-lerhöchstdieselben von den Einwohnern mil dem an>-nigsten Freudcngefühle empfangen, und unter im< mcrwahrendem Vivat^ufen .begattet,. Beim Eintritt in die für Allerhochstdicselbe.n zubereitete Loge erscholl von allen Stimmen ein einhelliges Vivarru« fen, es wurd-ü ..das Volkslied: „Gott erhalte Fran; den Kaiser" angestimmt, und von dem ,,auf der Bühne versammelten Theaterpersonale abgesungen. In Bezug auf diese Feierlichkeit waren die Namenszüge ANerhöchstihrcr Majestäten,,, dann jene der beiden ,hohcn Alliirtcn in Schildern gezeichnet, über welchem ein Genius mit dem Lorbeertran-ze schwebte, transparent dargestellt; zu b.eiden Sei» ren waren die Knabtn des Erzishungshauses von Kannitz Infanterie aufgestellt. Dem Lied selbst, welches auch ron dem anwesenden Publikum ein-silmmig wiederholt .wurde, war cine dliice Strophe beigefügt, welche oas Fr^udcngesühl über die Anwesenheit Sr. Maj. des Kaisers von Nußland, so >vie über jene des Königs .von Preußen in dieser Scadt ausdrückre." „Allerhöchstere Majestät geruhten in zwei Ak, ten des Stückes „Die deutsche Hausfrau," zu verweilen/ und wurden im Nückwege cüonfalls unter ununterbrochenem Vivacrufen von dem zahlrei, chen PublikumOis zu .AllerhoäMhrem Pal^lt bc-gleiter. (Osterr. B.) A u s l a n d, Königrcich beider Sicilien. Neapel, den 28. Ort. Einem hier erschienenen Verzeichnis) zufolge smd folgende Kriegsgeräth-schaften von Palermo hierher gebracht worden,namlich : 120 Kanonen ron verschicl>elletn Kaliber/37^<) Flinten, I biü 4000 Fliinenrohrc, und i2oo Fäffer Pulver. Erwartet werden noch 3o Kaüonen, 200a Flinien und !2oa Mann, welche sich freiwillig der Armee einverleiben lassen. — Gestern ging die nach Sici-lien bestlnunte Expedition, welche ans 14 Schiffen, die oooci Mann an Bord haben, besteht, unter Segel. Diese Expedition wird von dein General Eol-letta kominandin, welcher das Kommando der uea« 58a poll'tamschen ?l'ri«ee auf Sicillen vom General Flo-restan Pcpe übernehmen wird. — Messina/ Katania, Syrakus und mehrere andere Städte Siciliens, von denen einige selbst / gebieterischer Umstände wegen , es mit Palermo hielten, haben Versicherungen ihrer Anhänglichkeit an die neue Verfassung '^ben, und zeigen sich geneigt für die Vereinigung mit Neapel. — Die Korrespondenz mit Palermo ist jetzt wieder hergestellt. Diese einst so schone Stadt ist nun so verwüstet, daß sie kaum noch zu ,kennen ist. Unter den vielen unglücklichen Ereignissen, womit auch die Umgegenden von Palermo in dem verfios« senen Monat heimgesucht wurden, gehört auch das Aufsiiegen der Pulvermühle von Figurilla. Zweihundert Aufwiegler gingen am 25. Sept. nach gedachter Mühle, um Pulver zu holen< Zwei vnl ihnen geriethen in Streit, luobei dereine soineZlin-te abfeilerte. Augenblicklich siog die Pulvermühle in die Luft, und Ll) dieser Elenden blieben ein Opfer dieser fürchterlichen Explosion. Von einem Wagen, der mir einein Priester und drei andern Personen besetzt , und eino halbe italienische Meile davon entfernt war, fand man nichts mehr, als Stücke von den eisernen Beschlagen der Rader. ,^'B. v. T.) Vereinigtes Königreich Portugall, Brasilien und Algarbicn. Der K,ourier vom i. d. M. enthält Folgendes ^auö Lissabon vom 17. Okt.: „Der Marschall Belesford traf am 10. Okt. am Bord des Vcngenr, von 74 Kanonen, Kaoit. Maitlcu«d, im 3ajo ein. Bald nach seiner Ankunft ward er von dem Rathe der Dleißig (den Mitgliedern der Junta) von der Revolution benachrichtiget, die in seiner Abwesenheit vorgefallen; zugleich stellte man ihm vor, dah sei,ne Landung zu Lissabon die öffentliche Nuhe stören und man die Sicherheit semer Person nicht verbürgen könnte. Die Junta ersuchte ihn sogar, sich baldigst von der Rh'de von Lissabon zu entfernen, fügte jedoch die Erklärung bei, daß ^iese Maaßregel die freundschaftlichen Verhältnisse zwischen Porcugall und England auf keine Weise unterbrechen sollte. — Der Marschall theilte hier- auf der Junta ein Dekret G?. Maj. des Königi von Portugal! und Brasilien mit, welches besagt^: „daß Seine Majestät den Marquis von Campo-„Mayor (Lord Beresford) zlun General - Marschall „bei Ihrer Person ernannt und demselben unumschränkte Gewalt über alle militärischen Infanterie- , ,„Cav,«llcrie « And Artillerie-Corps im Königreiche „Portugal! und zu gleicher Zeit die Macht verliehen „habe, von allen Behörden dasjenige zu verlangen, „was ihm zum Wohl des Staates nützlich scheinen „„würde." — Die Junta weigerte sich, ungeachtet dieser Mittheilung, ^euerd-ings, ihn landen zu lassen, wobei sie .jedoch fortwährend becheuerte, daß sie D. Johann VI< als Souverän anerkenne. — Da die Sache lautbar aeworden, entstand Bewegung ill der Stadt; die Soldaten zeigten Unzufriedenheit gegen die Junta. Das Volt war in Unruhe, indem .es Feindseligkeiten befürch«5e. Der gewöhnliche Agcnr der englischen Pncketboote wollte sich zu Lord Beresford begeben; er wurde verhaftet. Die (in Lissabon zurückgebliebenen) Dienstleute des Mar« schalU Hatten sich bereits früher an Bvrd des Ven-geur begeben; ^ls sie nachdsr Stadt zurückkamen, »vurden sie ans Befehl der Junta streng bewacht. ,Fünf portugiesische Offiziere begehrten die Erlaub« üüß, den Morschall besuchen zu dürfen; diese Erlaubniß ward ihnen verweigert und Befehl ertheilt, diese Offizier, als Aristokraten,, streng zu beobachten.' Es wurde ein Verbot erlassen, sich dem Vengeur z„ nahern. — Der Marschall richtete eine neue Note on die Junta, folgenden wesentlichen Inhalts: „Wenn Ihr die Autorität Sr< allergelreuesten Majestät an-«rkennt, so müßtIhr den Befehlen des KönigZFolge ^eisicn. Es sind nur zwei F^lle möglich. Wc,m Ihr die Aucontar des Königs anerkennt, so müßt Iyr nnch, als mit Vollmachten berleidet, die Er allem das Recht hat zu ertheilen, aufnehmen ; wenn Ihr die Autorität des Königs n:cht aneric.'mct, so wird Europa euer Bcn»'hmen zu windigen, und England wird die Traktaten zu erfüllen wissen, die es mic dem Könige geschlossen hat." — Die Junta enrgegnete, daß sie 5cn Kö'n'g ancrkeiü'e, aber daß sie, da die Nation in i>c Nichte getr^en sei, de« 38i LordBeresford nicht annehmen wolle.—Der Mar-schall vorliest sodann de» Vengsnr und schifft? sich «m Bord der Isabella nach England ein. — Ein schwer zu erklärender Umstand ist, disi Kapt. Mait-land nach den, ?lbgangc des Marschalls, dem Sch«h-tneistev der ^revolutionären) Junta die aus Rio de Janeiro mitgebrachte Summe von ,l)6,c>52 Piastern einhändigen liesi. Man sagr, er habe nii)t anders handeln können, da er ausdrücklichen Bliehl hatte, diese Sunnne »?n?m Schahineister ^:u übergeben, »velcher derselbe ist, d^er diese Stelle unter der alten Regentschaft bekleidete: übrigens wollte man sich wa?)l wegen einer so geringen Summe nicht mit den Portugiesen überwerfen, welche der Eskadre fortwährend Lebensmittel liefern. — Die'Generallieutnants Blunt und A. Camvbetl, Sir John Camv-d e ll und Sir Victor Arenrschild (englische Offiziere in portugiesischen Diensten) baben Mittel gefunden, Lord Beresford, unbeachtet des Verbots der Junta, zu besuchen. Si? bab'M sogleich Befehl erhalten / das Land unverzüglich ^u verlassen. Sie baben sich/nebst dem Obersten Wa te m , Oberstlieutenant Wallack und drei portugiesischen Offizieren am Bord der Arabella eingeschifft. — Die Junta hatte bei dieser Veranlagung Gelegenheit ;n bemerken, wie getheili zu Lissabon die Meinungen sind unk wie großen Anhang Lord Beresford noch behalten hat." Die Herzogs von Cadaval und Lafo'ms smit dem königlichen Huise verwandt) , die Marquis v. Abranles, Pombal :c., die Grafen San Paya, )ll« mada :c.^ der Patriarch/ und eine Menge anderer Personen vom hohen Adel batten, wie die Lisssboner Blarter melden , der revolutionären Regierung den Eid der Treue gesä>wor?n. lDstr,'. B.> Fremden-2ln zc i g e. Angekommene und Abgegangene, Den 16. November. Hn? Georg Constantin, Handelsmann, von Triest, emgek. Gradischa Vorst. Nr. 24. — <->ecr Domin'lk Maglia^. Handelsmann, von Klagenfurt, und Herr Fran;. 33av. ^Seghcr Edler v. Weisien« ' haus, Steuer-Einnehmer zu Pisino, von Pisino, beide eingek. Kap. Vorst. Nr. 10. —Herr Gabriel v. Greifenstcin, Gutsbesitzer, von Wien, Wohnung unbekannt. Den 17. HerrFranz Iuch, Handelsmann, von Gör^, eingek. Kap. Vorst. Nr. 10. — Herr Christian Gottlieb Baumünn, Handelsmann, von Klagenfurt, Herr Ioh. Bapt. Ciroi, Herr Jakob Packer, Herr Anton Cumerlander, Herr Johann Go-riup und Herr Franz Bussulm, Handelsleute, »on Govz, von allen 6 Wohnung unbekannt. Den z8. Herr David Wiuelshöfer, Kaufm., von Triest, eingek. Gradischa Vorst. Nr. 24. Den 19. Herr Franz Graf Deym, r. k. Käm--merer nnd Gäterbesitzer, von Triest, eingek. Kav. Vorst. Nr. ,l. — Herr Israel-Löwi, Zahnarzt, von Agram, eingek. Fran^iök. Gesse Nr. 11. Abgereiset. Den 16. Frau Aloisia Koschitz, Bezirkskom--miffars-Gattin, nach Triest. So eben ha: die Presse verlassen und ist bei den hiesigen Buchbindern sowohl , als auch im Comptoir dieser Zeitung zu haben: Schreib - Kalender für alle Neligionsgesellschaften deä , Königreichs Illyrien auf das Gemcinjahr 1821 und die Polhöhe der Hauptstadt Laibach berechnet 'vou Professor Franl'. Wechsel - C 0 u r s in W i en vom 1^. ^lovember 1820. Conventions-Münze vom Hundert 25o ß^ I gnnz Aloyä Edler v. Klciu mapr, VeNe^er und Re dactcur.