''■•ihm iiimuii * (ttJtovlnl, Deutsche Zeitung _ Organ für die deutsche Minderheit im Dravabanat — — «chrtftMtai« uU SnatltHi i tntanwoa HUa 6, XeU**en «x.21 (intcrurban) i ««,»,,»reise fit da, Inland : vierteljährig 40 Dt>. halbjährig 80 Itn, 6anj. AKtfmdigsiigrit »erde, t» »et ••maltsiig p »Uligfte« »ilft)m entgegengenommen f jährig 160 Wn. Mir da» An»lond entsprechend« «rhShnng. Einzelnummer Dtn I.bv Erscheint wöchentlich zweimal: Donnerstag früh und Samotag früh mit dem Datum vom Sonntag Nummer 58 I Telje, Sonntag, den 19. Juli 1931 56. Jahrgang Bekanntlich reiste der Präsident der deutschen Reichsban! Dr. Luther zu Beginn der deutschen Finanzkrise nach Paris und verhandelte dort wegen einer Kredithilfe. Er richtete nichts aus, weil die matzgebenden Stellen eine solche Hilse mit eisiger Miene ablehnten. Inzwischen stieg die Finanznot zuhause immer höher. Dr. Luther flog nach Basel zur Reparationsbank, aber auch da fand er keine hinreichende Hilfe, was im Hinblick auf die für die ganze Aktion matzgebende französische Ablehnung vorauszusehen war. Der deutsche Botschafter in Paris trug dem französischen Ministerpräsidenten die deutsche Notlage in eindringlichster Weise vor. Dieser Auftritt wurde in den Zeitungen als dra-matisch bezeichnet. Auch da kein Erfolg. Die Fran-zojen stellten, während die Katastrophe in Deutschland jeden Augenblick zu unabsehbaren Erplosionen zu führen drohte, politische Bedingungen für eine wirtschaftliche Hilfsaktion. Diese Bedingungen waren derart beschaffen, in manchen Teilen so demütigend, datz die deutsche Regierung sie nicht annehmen konnte, weil sie — in ihrer furchtbaren Lage — weggefegt hätte werden müssen und die Katastrophe dann erst recht da gewesen wäre. Man erkennt die ungeheure Macht der Franzosen im heutigen Europa daran, datz auch England und Amerika sich ihr beugten und der Regierung Brüning rieten, die französischen Bedingungen anzunehmen. Also trotz fieberhafter Bemühungen keine Hilfe rundherum in der auswärtigen Welt. Katastrophe vielleicht, wenn diese Hilfe ausblieb, die Katastrophe aber bestimmt, wenn die politischen Bedingungen angenommen wurden, denn was es heitzt, wenn Deutsche Selbsthilfe eine Regierung unter solchen Umständen zurücktreten mutz, ist leicht zu begreifen. Es blieb nichts anderes übrig, als datz Deutschland versuchen mutz, sich selbst zu helfen. Mit allen Mitteln: drakonischen Notver-Ordnungen. Herabsetzungen der Gehälter und Löhne um ein ganzes Drittel, mit rücksichtslosestem Zusam-menziehen des Leibriemens der ganzen Nation. Wenn man von allen Gründen der deutschen Finanzkrise absieht, sollte man doch glauben können, datz dieser Beschlutz der Selbsthilfe, erzwungen durch die Haltung der Nachbarn, in einer solchen Lage denkbar nur bei einem Volk mit den Eigenschaften des deutschen, die Anerkennung der ganzen Well hervorrufen mützte. Aber das gerade Gegenteil trat ein, bezeichnend für unsere Zeit, die von Phrasen über Völkerversöhnung und europäische Solidarität überquillt. Nachdem zuerst die Hilfe versagt wurde, wird nun wegen dieser verzweifelten Selbsthilfe das Deutsch Reich von eben jener Presse, die mit einer gewissen Schadenfteude die fruchtlosen deutschen Be-mühungen um auswärtige Hilfe registrierte, getadelt und verleumdet. Diese Zeitungen servierten ihren Lesern,von denen ein grotzer Teil zweifellos vernünftig denkt, diese Sache in einer Weise jund unter Ueber-schriften, datz einem bei der Lektüre übel werden konnte. Deutschland mutz sich selbst zu helfen versuchen, weil es gewisse politische Bedingungen nicht annehmen kann. Man schreibt soviel von der Ehre eines Volkes und manche Völker sind darin schon bei dem kleinsten Anlatz äutzerst empfindlich. Es ist recht so, denn selbst ein kleines Volk kann ohne Ehre nicht leben. Die Völker bestehen nicht Klotz aus animalischen Körpern, die Brot brauchen, eine viel grötzere Rolle noch spielt in ihrem geschichtlichen Leben die Seele mit ihren Gefühlen. Was ober jedem Volk zugestanden wird, was alle Zeitungen der Welt für ihre Nation als Selbstverständlichkeit beanspruchen, als treibendes Moment ihrer Polttik verherrlichen, nur dem grotzen deutschen Kulturvolke werden diese Gefühle nicht zugestanden, wird Zeter und Mordio geschrien, wenn auch in seiner Politik einmal Grenzen auftauchen, über die seine Ehre und sein Baterlandsgesühl nicht Hinwegkönnen. Hier wird von einer Regierung etwas verlangt, wovon man genau wissen mützte, datz diese Regierung rettungslos verloren sein mutz, wenn sie es annimmt, hinweggeblajen von jenen radikalen Strömungen, die naturnotwendig gerade durch die bisherige deutsch« Erfüllungs- und Versöhnungspolitik hervorgerufen wurden, weil diese Versöhnungspolitik vollkommen vergeblich gewesen ist. Es heitzt die Wirkung mit der Ursache vertauschen, wenn jetzt die Presse der Gegenseite behauptet, datz das Emporwachsen des Nationalsozialismus in Deutschland eine friedens-feindliche, antieuropäische Gesinnung des deutschen Volkes anzeigt. Die Selbsthilfe Deutschlands wird Übermensch-Iich schwer sein, aber sie wird wahrscheinlich gelingen. Mit Notmatzregeln, die kein anderes Volk ertragen könnte. Der Beschlutz dazu ist der einzige Lichtblick in dieser schrecklichen Zeit. Jene Presse in der Welt aber, die nicht fähig ist, Hochachtung vor so erschüt-terndem Heroismus zu empfinden, zeigt nur, wenn sie das deutsche Volk nun auch aus diesem Grunde begeifert, datz sie ein grotzes Uebel für die europäische Völkergemeinschaft ist. Steinerne Urkunden in Maribor Gesammelt von A. S pp, Maribor U. Eine sehr unerfreuliche Kunde bewahrt die heutige Schlachthof-Gastwirtjchaft merkbar. An der Spitze dieser Bewegung in Finn-land stehen die Regierung und das Parlament. Sollte es nicht auch eine Pflicht des deutschen Volkes und der deutschen Regierung sein, gleich wie es das kleine Finnland tut. offen sür die Errettung dieser von der Sowjetregierung verbannten deutschen Volksgenossen einzutreten? Oder will man Finnland die Ehre, für sein in Rußland untergehendes Volks-tum eingetreten zu sein, allein überlassen? Eine Regelung der Minderheitenfrage ist bis zu einem gewissen Grade in Dänemark zu konsta-tieren. Gerade die letzten Wochen haben erneut Be-weise eines Verständigungswillens zwischen Deutschen und Dänen gebracht. Es ist zu hoffen, datz auch die Wünsche des Deutschtums bezüglich des höheren Schulwesens usw. künstig berücksichtigt werden. In Lettland, das gleichfalls das deutsche Schul-wesen fortschrittlich geregelt hat, macht sich neuer-dings leider eine chauvinistische Welle bemerkbar. Der Kamps um die Domkirche ist noch keineswegs erledigt. Erfreulich haben sich in den letzten Jahren aber die Dinge in Estland gestaltet. Nach einem fünfjährigen Funktionieren der deutschen Kultur-autonomie wird selbst von estländischen Kreisen zu- dankbare Vaterstadt ihrem heldenmütigen Sohne errichtet hat und welches in Gegenwart des Kaisers Franz Josef im Juli 1883 enthüllt wurde, wurden nach dem Umstürze nächtlicher Weile die Büste Tegctthoff's und die beiden großen allegorischen Figuren herabgestürzt und ruhen jetzt in Vergessen-heit ebenfalls im Museum. Der bei seiner Abräumung beschädigte, kunstvoll gearbeitete Granitsockel, einge-friedet von den Ankertetten des Admiralschiyes in der Schlacht bei Lissa <20. Juli 1860), steht als Stumpf noch heute an seinem Platze. Wohl nur mehr wenige alle und nureingebo-reite Marburger werden aus persönlicher Kenntnis noch wissen, daß die gegenwärtige Jurciceva ulica. früher Edmund Schmidgafie und vorher Postoasse benannt, bis in die zweite Hälfte des vorigen Jahrhunderts der Mittelpunkt des Fuhrwerks und Reiseverkehrs der Stadt war. Denn in dieser Gasse stand der Gasthof „Zum Hirschen", der größte und angesehenste der Stadt, um welchen sich daher auch ein Hauptteil des geichästlichen und gesellschaftlichen Lebens des damaligen Maribor abspielte. Nach Dr. Mally (Straßenbuch 1900) hoben auf ihrer Durchreise in Maribor in diesem Gasthofe u. a. gewohnt: am 10. Februar 17K3 die marokkanische Gesandtschaft, am 27. Juni 1784 Großherzoq Leopold von Toscana, am 26. März 1791 Kaiser Leopold II, am 5. September 1791 König Leopold von Sizilien, am 1. März 1797 Erzherzog Karl, am 4. Jänner 1321 Kaiser Franz, Kaiserin Karo- Nummer 58 Deutsche Zeitung Seite 3 gegeben, daß alle Befürchtungen, die seinerzeit be-züglich des Gesetzes gehegt wurden, sich nicht oer-wirklicht haben. Die eftländischen Erfahrungen müssen deutscherseits dazu ausgewertet werden, um den Völkerbund zu veranlassen, die Frage zu überprüfen, inwieweit die eftländischen Autonomieergebnisse sich nicht auch nicht in den übrigen europäischen Staaten verwerten liehen. Was nun die Deutschen des Saargebietes und Eupen-Malmadys anbetrifft, so läßt die Situa-tion sich dort wohl dahin zusammenfassen, datz es künftig in Ruhe eine Voklsabstimmung in diesem Gebiete abzuwarten gilt. Zweifellos wird auch in Belgien der Tag kommen, wo die matzgebenden Kreise eine Verständigung in dieser Frage freiwillig mit dem deutschen Nachbarlande suchen. Bis dahin gilt es, die kulturellen Beziehungen zwischen Stamm-volk und Auslandsvolksgenossen in der loyalsten Weise zu erhalten. Dieses gilt zweifellos auch für die Beziehungen zu allen übrigen deutschen Volks-gruppen. Obwohl der Kampf, den das Deutschtum um seine kulturellen Rechte durchzuführen hat, immer noch schwer und aufreibend ist, lätzt sich hier und dort doch eine gewisse Besserung erkennen. Es gilt, auszuhalten und beharrlich nach einer günstigeren Lösung der noch ungeregelten Fragen zu streben. Erst wenn diese Lösung in keiner Weise auf in-ternem Wege erreicht werden kann, kommt das Beschielten des internationalen Weges, das Appellieren an den Völkerbund, in Frage. Politische Rundschau Ausland Wie kam es zur deutschen Finanzkrise? Deutschland hat seit dem 14. September von-gen Jahres über 3'/«—4 Milliarden Gold und Devisen abgegeben, d. h. ebensoviel kurzfristige Schulden an das Ausland zurückgezahlt, worin die Reparationen und sonstigen Zinszahlungen nicht miteingerechnet sind. Das ist eine phantastische Leistung. Es gibt keine Bank der Welt, kein Banksystem, das eine solche Leistung ohne Erschütterung zu vollbringen vermöchte. Die deutsche Wirtschaft hat in diesen Wochen einen Kraftbeweis abgelegt, auf den sie einmal in ruhiger Zeit mit Stolz zurückblicken wird. Datz solche Kräfteanspannung alle schadhaften Stellen eines Wirtschoftskörpers blotz legt, das ist eine unver-meidliche Begleiterscheinung eines Liquidationspro-zesses, den in solchem Ausmatz und solchem Tempo auch verwegene Phantasie nicht auszumalen gewagt hat. Der eigentliche Anstoß zu der letzten Zuspitzung der Dinge lag nicht in Deutschland selbst, sondern kam aus Oesterreich. Die grötzte österreich sche Bank war bekanntlich vor einigen Wochen zu ammenge-Krochen. Sofort trat ein unheilvolles Geetz in Erscheinung, datz das gesamte Wirtschaftsleben zu be- line und Kaiser Alerander l. von Ruhland, am 31. Dezember 1822 König Ferdinand beider Sizi-lim und im Jahre 1783 auch Kaiser Josef II. Bei der Erbauung des Roman Pachner'fchen Hauses in der Gassenfront wurde der grötzte Teil des Hirschen - Gasthofes abgetragen, dies geschah Ende der Sechziger Jahre. Im rückwärtigen Teile des Pachner'schen Hauses, von diesem vollständig verdeckt und den meisten Bewohnern nicht mehr bekannt, ist noch ein kleiner Gebäudeteil des ehemaligen „Hirschen", ein Stück Maribors aus vergangenen Tagen, zu sehen. Diese restlichen Bau-lichkeiten werden jetzt als Lagerräume verwendet. Das gegenüberliegende Haus Nr. 6 (Buchdruckerei) wurde nach einer über den ganzen langen steinernen Torbogen laufenden, in durchwegs großen lateinischen Buchstaben gemeitzelten Zuschrift von einem gewissen Urben (Urban) Munnich im Jahre 1609 erbaut. Sie enchält auch eine Angabe über die Herkunft des Erbauers (Schlefier) und lautet-. „Urben Munnich bin ich genannt, in hohen teutschen Landen wolbekannt, in der Schlesiger Mitt geboren, zu Marburk hab ich mein Behausung er-körn, daseid zu bleiben bis in mein Tot, dazu helfe mir der ewige Gott. 1609". Wer aber der in „hohen teutschen Landen wolbekannte" Urban Munnich eigentlich gewesen, darüber fehlt leider jeder nähere Aufschlug herrschen scheint: wankt es irgendwo an einer Stelle, o kommt die ganze Front ins Stürzen. Eine Mitz-rauenswelle ging von der österreichischen Bank über )ie ganze Welt, die auch Deutschland, das mit Oesterreich besonders eng wirtschaftlich verbunden ist. nicht verschont bleiben lassen konnte. Von der all-gemeinen Vertrauenskrise wurde auch Deutschland betroffen. Die vielen Milliarden kurzfristiger Kredite wurden sofort abgerufen. Da die deutsche Wirtschaft, soweit sie nach dem Kriege wieder aufgebaut worden war, in der Hauptsache mit diesen kurzfristigen Kre-diten gearbeitet hatte, ein, wie sich jetzt herausstellt, sehr schwerer Fehler — hätte das gekündigte Ka-pital wieder aus der Industrie herausziehen müssen. Da das Geld aber einmal fest in Immobilien wie Fabriken, Maschinenanlagen usw. festgelegt war, man diese aber statt des geforderten Geldes schwer-Iich über die Grenze hätte schicken können, mutzte es aus dem Inland beschafft werden, also von den Banken. Datz die Banken, die selbst schon aufge-kündigtes Kapital zurückgezahlt hatten, jetzt dazu noch die Schulden der Industrie bezahlen muhten, gab ihnen einen zweiten ernsthasten Stotz! Der Stoh pflanzte sich über die Grotzbanken, die ihn nicht abzufangen imstande waren, auf die Reichs-dank fort. Die Banken reichten bei der Reichsbank Wechsel ein und kauften dort gleichzeitig Devisen, also ausländische Wechsel, um damit die aufge-kündigten Kredite abzudecken. Der ausländische Wechselbestand der Reichsbank, die (Grundlage für die Deckung der von ihr verausgabten Banknoten, schmolz zusammen, während der Bestand an in-ländischen Wechseln in demselben Matze weiter stieg. Zum endgültigen Klappen kam es, als sich in den letzten Tagen die Reichsbank autzerstande erklären mutzte, weiterhin Wechsel zu diskontieren. So sehr dieser Zusammenbruch ein krankhaftes Symptom des kranken Finanzkörpers ist, so birgt es doch gleichzeitig die Keime der Gesundheit in sich. Denn er hat dem Auslande, besonders aber Amerika ge° zeigt, wie nahe Deutschland schon dem Abgrunde «st. Katastrophen von dem Umfange des Danat-Bankkraches mutz das Ausland genau so fürchten, wie wir das Unglück in Oesterreich zu Recht fürchten mutzten. Durch den Zusammenbruch selbst wird in Deutschland niemand unmittelbar betroffen werden. Die Reichsregierung hat in der Erkenntnis, datz das zusammengebrochene Bankunternehmen und alle anderen, die ihm auf dem Futze folgen würden, wenn es zur vollständigen Auflösung käme, für das gesamte Wirtschaftsleben eine der stärksten Nähr-quellen ist, sofort eine Stützungsaktion in die Wege geleitet, in dem sie die volle Garantie für die Bank übernommen hat. Somit scheint im Inlande der Erplosionsherd lokalisiert zu fein, bevor er weiter um sich greift und das ganze Gebäude in die Luft sprengt. Kapitalabwanderung aus Deutschland Auf Grund von Newyorker Schätzungen wurde in der letzten Zeit etwa eine Milliarde Dollar bar aus Deutschland zurückgezogen. Bedenken gegen Moratorium und Rentenmark Wie aus Berlin berichtet wird, trägt die deutsche Regierung Bedenken, ein allgemeines inneres Mo-ratorium zu erlassen, hingegen wird eine Rotver-ordnung über den Devisenverkehr im Inland erlassen werden, um die Angstkäufe fremder Geldsorien zu verhindern. Auch von dem Plan, den Geldumlauf durch die Ausgabe von Rentenmarkscheinenen zu vermehren, dürfte Abstand genommen werden. Die Regierung glaubt jetzt, mit normalen Mitteln die Geldknappheit überwinden zu können. Generalmoratorium? In den Newyorker Bankkreisen ist man darauf vorbereitet, da man an eine überraschende Wendung in der deutschen Krise nicht glaubt, datz Deutschland in den nächsten Tagen ein Generalmoratorium er-lassen wird, das ganz Zentraleuropa erfassen dürste. Die Forderungen Frankreichs Der Londoner „Daily Herald" ist der Meinung, Deutschland werde sich bereit finden, den durch den Versailler Vertrag gerechtfertigten Bau von zwei Ersatzkreuzern und den Zollunionsplan zurückzustulen. Frankreich gebe sich damit aber nicht mehr zufrieden es verlange die vollständige Aufgabe aller Kreuzer-bauten, das enlgültige Fallenlassen des Zollunion-Projektes, Auflösung aller halbmilitärischen Verbünd ( darunter des „Stahlhelm" (Bundes der Front) soldaten) und die Abgabe einer Erklärung, all, -jetzige Oftgrenze als endgültig anzusehen und We Ansprüche auf Oberschlesien und den polnisch eh Korridor aufzugeben. Die „Times" führen aus, dan die Erfüllung der politischen Forderungen strank-reichs unbedingt zu einem Sturz der Regierung Brüning führen müsse. Keine Nachfolgeregierung werde den Wünschen Frankreichs geneigter fein. Auch die „Mornig Post" weist auf die Gefahr hin, die einem in Rücktritt Brünings liege. Er käme nur auf dem Umweg über Hitler den Kommunisten und Moskau zugute. Wie das Berliner Hitlerorgan „Der Angriff" mitteilt, fordere Frankreich auch die Auflösung der nationalsozialistischen Partei und die Ausweisung ihreh Führers Hitler aus Deutschland. Selbsthilfe Deutschlands Nach den fast ununterbrochenen Verhandlungen in den letzten Tagen hat die deutsche Regierung in der am 14. Juli bis spät in die Nacht andauernden Sitzung, an der auher dem Präsidenten der Reichs-dank Dr. Luther und den, früheren Reichsbank-Präsidenten Dr. Schacht auch andere führende Ver-treter der deutschen Wirtschaft teilnahmen, entschieden, dah man nicht mehr auf die Hilfe des Auslands warten könne, sondern dah Deutschland versuchen werde, aus eigener Kraft die schwere Krise zu über-winden. Um die Kapitalsflucht zu verhindern, wird der Devisen verkehr unter Leitung von Dr. Schacht als Devisenkommissar vollkommen zentralisiert werden. Devisen werden ausschlietzlich zur Deckung jener ausländischen Forderungen abgegeben, deren Be-Zahlung im öffentlichen Interesse notwendig erscheint. Ferner will die Regierung mit einer Notverordnung die Gehälter und Lohne um 307« herabsetzen, im gleichen Verhältnis aber auch die Preise der Lebens-bedarfsartikel. Henderson vermittelt Die Londoner „Morning Post" schreibt, dah der in Paris weilende englische Außenminister Hen-derson ein für Frankreich und Deutschland annehm-bares Kompromiß vorschlagen werde. Ohne ein deutsch-französisches Einvernehmen gebe es keine Anleihe. Das Haupthindernis bestehe gegenwärtig darin, dah Deutschland die politischen Forderungen Frankreichs glatt ablehne. Die gleichzeitige Anwesen-heit des amerikanischen Außenministers Stimson in Paris lasse die Hoffnung zu, daß es in elfter Stunde zu einer Lösung kommen werde. Brüning und Curtius nach Paris eingeladen Den Auhenministern Englands und Amerikas. Henderson und Stimson, ist es bei ihrer Vermitt-lungstätigkrit gelungen, die französische Regierung zu veranlassen, dah sie den deutschen Reichskanzler Dr. Brüning und Auhenminister Dr. Curtius ein-lud, sofort nach Paris zu kommen. Die deutschen Staatsmänner treffen Samstag früh mittelst Flug-zeuges in Paris ein. Der englische Auhenminister Henderson bemüht sich, eine Kompromihformel zu finden, die es ermöglichen sollte, die politischen For-derungen Frankreichs zu befriedigen, ohne datz durch deren Annahme Deutschland einen Prestigeverlust erleidet. Man betrachte! allgemein die Einladung der deutschen Minister nach Paris als Erleichterung der Lage und hofft, datz die deutsche Finanzkrise rasch gelöst werden wird. Als besonders wichtig erscheint der Umstand, datz nach langen Jahren die Bereinigten Staaten wieder offiziell bei VerHand-lungen mitarbeiten, die in erster Linie Europa in-teressieren. Präsident Hoover gab eine Erklärung ab, in der er die deutsche Wirtschaft als gesund bezeig nete, weshalb man dem deutschen Volk ohne über-mätziges Risiko Kredite gewähren könne. Auch die italienische Presse ist der Anficht, datz die Krise ihren tiefsten Punkt schon überschritten habe, und beurteilt mit grötzten Optimismus die finanzielle und wirtschaftliche Loge in Deutschland. Auswirkungen der deutschen Krise auf andere Staaten Die deutsche Finanzkrise hat recht bald auch auf andere Staaten ihren Einfluß ausgeübt. Die ungarischen Banken wurden zeitweilig gesperrt, das gleiche geschah in Danzig, zwei I«tische Banken sperrten ihre Schalter, die Pariser Börse wies am 15. Juli grohe Verluste aus. Es herrschte die gröhte Baisse, die in den letzten Jahren verzeichnet wurde. Bankaktien verloren an Wert bis 20°/„, einige Spiere büßten sogar bis 40"/, ihres Wertes ein. Sogar das englisch« Pfund ist dieser Tage zum erstenmal seit der Einführung des Goldstandards gefallen. Seit? 4 Deutsche Zetrang Nummer SS Aus Stadt und Land Enteignung der Waldgrohbefitze im Draubanat. Im Sinne des Gesetzes über die Liquidierung der Agrarreform werden im Drau-banal bekanntlich alle Waldgroßbesitze enteignet werden, die mit allen ihren Teilen ein Flächenaus-maß von 1000 ha überschreiten. Das Recht, sich um die Zuteilung des enteigneten Waldbesitzes zu bewerben haben: 1. Gemeinden und Wirtschaftsausschüsse für einzelne Teile der Gemeinden, 2. Die Berechtigten eines gemeinsamen. Besitzes in den Gemeinden und Dörfern (Kommunionen), 3. Alle Genossenschaften, besonders landwirtschaftliche, Bieh-zucht- und Weidegenosfenjchaften. Einzelpersonen haben nicht das Recht, um die Zuteilung von Wäldern und Weiden zu bitten. Die angeführten Agrarinterejfenten müssen ihre Gesuche bis zum 26. Juli im Wege der Banaloerwaltung an das Acter-bauministerium einsenden. Einer Aufstellung des Jugoslawischen Bauernverbandes in Ljubljana, die am 15. Juli im Ljubljanaer „Slovenec" veröffentlicht wurde, entnehmen wir nachfolgende Daten, welche zeigen, wer im Draubanat für die Enteignung von Waldbesitz in Betracht kommt: Im politischen Bezirk Kocevje: der Fürstl. Auersperg'sche Großgrundbesitz, der zusammen 22.57k ha Wald besitzt, hievon im Bezirk Kocevje 12.779 ha. im Bezirk Novo mesto 9414 ha und im Bezirk Litija 106 Hai der Großgrundbesitz Ing. Anton Rüde; mit 1567 ha Wald; die Trifailer Kohlen Werksgesellschaft mit zusammen 1099 ha. hievon im Bezirk Kocevje 687 ha; Oskar Kofler mit zusammen 1060 ha, hievon im Bezirk Kocevje 974 ha. Im Bezirk Novo mesto: Fürstl. Auers-perg'fcher Großgrundbesitz mit 9414 ha Wald-, „Una", Vereinigte kroatische Banken, mit 1165ha Wald. Im Bezirk Litija: Fürstl. Auersperg'jcher Besitz mit 106 ha Wald: Fürft Hugo Windisch-grätz mit 1989 ha Wild; Trifailer Kohlenwerks gesell chaft mit zusammen 1099 ha Wald, hievon im Bezirk Litija 412 ha. Im Bezirk Kranj: Dr. Karl Baron Born mit 3820 ha: „Jezersko" A. G. mit2099 ha; FranzDolenc mit 1306ha; ranz Heinriher mit 1113 ha. Im Bezirk anmik: Bürgerschaftskorporation von Kämnik mit 3018 ha. Im Bezirk Logatec: Graf Herward Auersperg'sche Erben mit zusammen 2542 ha, hievon im Bezirk Logatec 310 ha; Fürst Hermann Schön bürg-Waiden-bürg mit 1892 ha; Fürst Hugo Windifchgrätz mit 1537 ha. Im Bezirk Ljubljana: Graf Her-ward Auersperg'sche Erben mit zusammen 2542 ha, hievon im Bezirk Ljubljana 943 ha; Oskar Kofler mit zusammen 1060 ha, hievon im Bezirk Ljubljana 30 ha. Im Bezirk Kr5ko: Andreas Jakil mit 2297 ha, Graf Ferdinand Attcms mit zusammen 1436 ha. hievon im Bezirk Krsko 144 ha. Im Bezirk Radovljica: Krai-nische Industriegesellschaft mit 1218 ha. Im Bereich des Mariborer Znspettorats des Draubanats kom-men nach der gleichen Quelle in Betracht nachfol-genden Waldgroßbesitze; Graf Attems in Slov. Bistrica, Brezice, Podcetrtek; Graf Josef Herber-stein in Ptuj mit 1107 ha; Heinrich und Irene Falter in Jurkloster mit 1455 ha; Rudolf Hosek in Planina mit 1380 ha; Ing. Milan Lenarcic in Ribnica na Pohorju mit 1158 ha; Artur Perger in Mislinje mit 2677 ha; Prinz Alfons Windifchgrätz in Rogatcc mit 2519 ha; Graf Zabeo in Fala mit 4198 ha; Graf Ladis-laus Szapary in Murska Sobota mit 1127 ha; Fürst Nikolaus Esterhazy in Dolnja Lendava mit 3756ha; Graf Zich y in Beltinci mit 1241 ha; Graf Thurn-Valvaffina in Ravne, Gustanj, Slovenjgradec und Bitanje; Graf Thurn-Douglas in Ravne, Gustanj; Fürst Hugo Windifchgrätz in Konjice, Oplotnica und Bizeljsko; Anton Kobi in Breg Kozje. Die angeführten Zahlen der Hektare bezeichnen den g e f a m t e n Waldbesitz der genannten Großgrundbesitzer; hievon kommt alles für die Auf-teilung in Betracht, was über 1000 ha hinausreicht. auch wenn kleinere Teite des Besitzes räumlich entfernt von einander liegen. Was einem bei der Bettachtung dieser Angelegenheit vor allem auch auffallen muß, ist ihre unmittelbare Folge, nämlich die Auflösung von so und jovielen privaten Forst-Verwaltungen, deren altbewährte Einrichtungen je-denfalls verschwinden werden. Was mit den zahl-losen Forstangesteltten und den Pensionisten der bisherigen Forstoerwaltungen geichchcn wird, ist kaum abzusehen, denn dah sie von den mit einzelnen Waldstücken beteilten Gemeinden in den Dienst, übernommen werden könnten, ist mehr als Zweifel- hast. Mit dem so lebenskräftigen Stande der Forst-männer im bisherigen Sinne wird nach der Durch-führung dieses Gesetzes wohl für allemal Schluh sein müssen. Waldbrände bei Zagreb. In dem der Stadt vorgelagerten Sljemen - Gebirge brachen am 15. Juli infolge der Gluthitze der letzten Tage drei große Walddrände aus. Es standen über 25.000 Joch Wald in Flammen. Der Schaden beträgt über eine Million Din. Den heitzesten Tag seit 70 Jahren erlebte die Stadt Zagreb am vorigen Dienstag. Die dortige Wetterbeobachtungsjtalion verzeichnete im Schatten 37° Celsius, in der Sonne 50". Absturz im Triglavgebiet. Am 14. Juli stürzte im Triglavgebiet der 21-jährige Goldarbeiter-aehilfe Michael Weber aus Novisad in einen 40 Meter tiefen Graben und blieb tot liegen. Seine Leiche wurde am 15. Juli geborgen. Erzbischof Söderblom f. In Upsala ist der schwedische evangelische Erzbischof Söderblom im Alter von 65 Jahren gestorben. Der Verstorbene spielte in der Bewegung der Friedensarbeit der christlichen Kirchen eine leitende Rolle. Auch die nationalen Atinderheiten sind ihm zu großem Dank verpflichtet. Im Jahre 1930 erhielt er den Nobel-friedenspreis. „Graf Zeppelin" vor der Abfahrt in die Arktis. Der Start des „Grafen Zeppelin" wird, wie nunmehr so gut wie feststeht, am 25. Juli in Berlin-Staaten erfolgen. Die Leitung der Eipe-dition hat Dr. Eckener übernommen, die Wissenschaft-liche Leitung liegt in den Händen des Dr. Samoi-lowitsch, des berühmten russischen Aritisforfchers. Bevor die letzten Startvorbereitungen getroffen werden, wird das Luftschiff zur Erprobung der Motoren noch einen Flug nach der englischen Hauptstadt unternehmen und dabei auch auf dem Londoner Flughafen landen. Nach einer anschließen-den Fahrt über England wird das Schiff in feinen Heimathafen zurückkehren und dort für die große Fahrt nach Norden startklar gemacht werden. Es handelt sich dabei zum Unterschied zu der verun-glückten Nobile - Erpedition, die noch allgemein in trauriger Erinnerung ist, um eine Forschunasfahrt zu rein wissenschaftlichen Zwecken, die seit Jahren von der Aero-Arktischen Gesellschaft geplant wurde. Diese Zielsetzung gibt der Expedition ein besonderes Gepräge. Die Fahrt ist dadurch ausgezeichnet, daß die arktische Forschungsarbeit unter der wissenlchaft« lichen Oberleitung des berühmten Arktisforschers Prof. Samoilowilsch stehen und unter engster An-lehnung an die Fahrt des russischen Eisbrechers „Malygin" vor sich gehen wird. Alle nationalen und sportlichen Interessen werden vor den wissen-schaftlichen Zielen in den Hintergrund treten. Zum ersten Male in der Geschichte der Polarforschung wird eine wissenschaftliche Erpedition mit den neuesten Errungenschaften der Technik ausgestattet sein. Diese technischen Mittel werden es möglich machen, in der für arktische Verhältnisse unglaublich kurzen Zeit von etwa sechs Tagen Ergebnisse heim-zubringen, zu deren Sammlung man bei den alten Methoden Monate und Jahre unter erheblich größeren Gefahren brauchte. Das Ziel dieser Fahrt wird die Sammlung physikalischer, geographischer und navigatorischer Beobachtungen sein. Ferner wird man während des Zeppelin-Fluges sorgsam nach den Resten der verunglückten Nobile-E^pedition forschen, die mit der Ballonhülle abgetrieben wurden. Das Luftschiff wird sich sofort nach dem Start in Staaten nach Leningrad begeben. Die weitere Fahrt wird dann so verlaufen, daß man sich an keine feste Route bindet, sondern den Weg nach Maßgabe der herrschenden Witterungsbedingungen einschlägt. Der Flug wird jedenfalls in nördlicher Richtung entlang der sich wett in arktisches Gebiet vorstreckenden Insel Nowaja Zemlja und von dort in der Richtung nach der Wiese-Insel erfolgen. Hier wird die eigentliche Forschungsarbeit einsetzen. Der Zeppelin wird in erster Linie das noch völlig unbekannte „Nordland" erkunden. Im Verlaufe dieser Forschungssahrt ist ein Zusammentreffen mit dem russischen Eisbrecher „Malygin" vorgesehen, der bereits in den nächsten Tagen seine Fahrt nach dem Polarmeer antritt. Falls das Zusammentreffen unter günstigen Be« dingungen gelingt, wird man einige Versuche an-stellen.' die in der Geschichte der Polarfahrt einzig dastehen. Zunächst soll einmal bei der Begegnung Post ausgetauscht werden. Dann wird man versuchen, einen Passagier vom „Malygin" mit Hilfe eines herabgelassenen Korbes aufzunehmen, oder umgekehrt. Man will durch diesen Austausch eine gegenjemge Unterstützung in der wi>,enjchaftiichen und «autifchen Ärj^eu in die Wege leiten. Die Zusammenarbeit wird in der Weife vor sich gehen, dah das Luftschiff dem Eisbrecher funkentelegraphisch Angaben über die Eisverhältnisse übermittelt, die es ja unter sehr günstigen Bedingungen beobachten kann. Andererseits wird der Eisbrecher dem Luftschiff aus demselben Wege Angaben über die Wetterlage zukommen lassen. Nach der Begegnung mit dem Eisbrecher wird man verbuchen, einen der auf der Insel Ka-menew stationierten Forscher an Bord des Luft-fchiffes zu holen. In geographischer Hinsicht sind einige von der arktisch interessierten Wett mit höchster Spannung erwartete Forschungen in Aussicht ge-nommen. So befindet sich nördlich der sibirischen Küste zwischen dem „Nordland" und den neufibi-rischen Inseln ein bisher unerforschter arktischer Bezirk, das sagenhafte Sannilow-Land. Es soll angeblich von dem Jäger Sannikow vor hundert Jahren gesehen worden sein. Einige Forscher unterstützten den Bericht über das Sannikow - Land mit großer Entschiedenheit, andere dagegen stellen die Möglichkeit seiner Existenz in Abrede. Es ist nun die Ausgabe des Luftschiffes, Auffchluh darüber zu geben, ob dieses Land wirklich eristiert. Auch in anderen Gebieten sind Uederraschungen zu erwarten. Sollten die wissenschaftlichen Ergebnisse der Fahrt zufriedenstellen, woran der Leiter Prof. Samoilo-witsch nicht zweifelt, so werden in kurzen Abständen systematisch weitere Flüge in die Arktis unternommen werden. Ebenso halten die Teilnehmer der Fahrt das Gefahrenrisiko für äuherit gering. Befürchtungen in Hinblik auf den unglücklichen Ausgang der Nobile-Erpedition halten sie für nicht begründet. Die Gefahr einer Eisbelastung der Luftschiffhülle hält Dr. Eckener nicht für gegeben, da im Juli in der Arktis die Temperatur kaum unter den Null-punkt sinkt. Sollten wider Erwarten in dieser Be-ziehung ungünstige Verhältnisse auftreten, so glaubt ihnen Dr. Eckener durch geschicktes Navigieren ent-gegentreten zu können. Auf alle Fälle führt das Luftschiff eine vollständige Polarausrüstung an Bord, so daß die Besatzung im Falle einer un-freiwilligen Landung imstande ist, sich längere Zett in der Arktis aufzuhalten. An der Fahrt des deutschen Luftschiffes «Graf Zeppelin" zum Nordpol werden 46 Personen teilnehmen, darunter auch der Begleiter Amundsens, der Amerikaner Ellsworth, und der italienische General Nobile. Am 22. Juli wird das Luftschiff einen längeren Probeflug mit allen Teil-nehmern unternehmen, die bei dieser Gelegenheit die mitgenommenen wissenschaftlichen Instrumente prüfen werden. Ozeanüberfliegung durch ungarische Flieger. Die ungarischen Flieger Magyar und Endres haben den Ozean, von Newyork kommend, in 15 Stunden 15 Minuten überflogen. Sie lan-deten am 16. Juli in der Nähe von Budapest. Die Flieger wurden von der Bevölkerung und der Regierung enthusiastisch empfangen. Die französischen Flieger Le Brir und Moret, die nach Tokio fliegen wollten, sind 500 km westlich von Irkulsk (in Sibirien) abgestürzt. Die Flieger und der Mechaniker konnten sich mit Fall-schirmen retten, das Flugzeug ist zertrümmert. Die deutschen Sommergäste in Jugo-flawien in der Enge. Inft>lge der Lage in Deutschland ergaben sich Störungen bei Annahme von Maribeträgen deutscher Touristen seitens jugo-slawischer Banken. Auch Oesterreich und Ungarn waren vorübergehend in ähnlicher Lage. Der jugo-slawische Hotelieroerband und der Fremdenverkehrs-verband haben telegraphisch die Intervention der Regierung angerufen. Vorgeschlagen wird, den Touristen die kostenfreie Heimfahrt zu ermöglichen. Die Hoteliers gehen den Sommergästen dadurch.^' die Hand, daß sie ihnen Kredit einräumen. Die Nationalbank wurde ersucht, sie möge die Filialen des „Putnik" ermächtigen, ausländischen Touristen deutsches, österreichisches und ungarisches Geld in größeren Beträgen zu wechseln. Die Vorbereitungen zur Hochzeit der Prinzessin Jleana. Aus Bukarest wird gemeldet: Zur bevorstehenden Hochzeit der Prinzessin Ileana mit dem Erzherzog Anton von Habsburg werden folgende Einzelheiten bekannt: Das Hochzeitskleid der Prinzessin wird aus Crepe de Satin verfertigt fein. Die Schleppe wird mit Silber bestickt fein und der Schleier aus silbernem Tüll gewoben werden. Die Schleppe wird von den Delegierten des Verbandes junger Mädchen, der amerikanischen PWCA. getragen werden, welcher Verband in Rumänien von der Prinzessin begründet wurde. Donnerstag wird die Prinzessin in Bukarest eintreffen, um die letzten Vorbereitunzen zur Hochzeit zu treffen. Zur Kammer 58 ve»tsche Zeitung ofiU 5 Hochzeit wird die Prinzessin von ihrem Bräutigam Anton o. Habsburg eine werwolle Brosche und einen Ring aus dem Familienschmuck des Bräuti-gams erhalten. Vom König Karol und dem Prinzen Friedrich von Hohenzollern erhält die Prinzessin das Schloh Achberg in Süddeutichland zum Geschenk, wo die Neuvermählten sich spater niederlassen werden. Die jugoslawischen Königin Maria macht der Prin-zessin die ganze Ausstattung zum Geschenke. Der ..Cuvantu!" meldet, dah die fremden Gäste, die zur Hochzeit eingeladen werden, schon Ende dieser Woche eintreffen werden. Die Familie des Erzherzog Anton wird Sametag eintreffen und am kommenden Montag die Mitglieder der Hohenzollemfamilie. Sie werden im königlichen Palais Pelejch in Sinaia untergebracht werden. Der jugoslawische König Alexander und die Königin Maria treffen am 22. d. M. in Bukarest ein. Man erwartet, dah König Alexander die Parade des seinen Namen führenden Schützenregimentes abnehmen wird. Die Königin Maria dürfte sich in Bukarest eine Woche lang aufhalten. Südtiroler Flüchtlingstragödie. Am 10. Iuß wurde der ehemalige Südtiroler Abge-ordnete* un^ Meraner Rechtsanwalt Dr. Josef Luchner am Hochjoch tot aufgefunden. Dr. Luchner hatte das Hoch, vom Schnalstale kommend, heimlich überschritten und wurde vom Wirt des Hochjoch-Hospizes beobachtet, wie er an der Hütte vorbei ging. Er dürfte einem Herzschlag erlegen sein: er hatte seine Ausweispapiere und ca. 3(>0 Lire bei jtch. Mit Dr. Luchner verliert Südtirol eine Per-fönlichkeit, ftie ihr Leben in den Dienst der Sache der Heimat gestellt hatte. Als im Herbst H>18 der Tiroler Nationalrat gebildet wurde, wurde Dr. Luchner in diese Körperschaft berufen. Ebenso wirkte er als Vertreter Südtirols in der konstituierenden öftarreichischen Nationalversammlung, der er bis zu jen^r denkwürdigen Sitzung angehörte, in welcher die Südtiroler Abgeordneten infolge der Abtrennung iltfer Heimat Abschied nehmen muhten. Auch Dr. Luchner schied damals aus dem Tiroler Landtag aus. In den letzten Zähren haben die tiefbedauer-lichen Zustände in Südtirol seit der faschistischen Herrschaft auf das Gemüt des Verstorbenen zer-mürbend Eingewirkt. Dr. Luchner, der seine Heimat über alles liebte, konnte sich lange nicht entschließen, Öjcfc zu verlassen, ttotzdein die Praxis als Rechts-anwalt infolge der neuen Verhältnisse immer mehr zu wünschen übrig lieh. Schließlich wollte er doch dem ungewissen Schicksal entgehen und sich außerhalb Südtirol? eine neue Heimat suchen. Doch gaben die Italiener ihm keine Ausreiseerlaubnis und so hatte Dr/ Luchner den heimlichen Marsch über die Grenze angetreten. Die Aufregungen der letzten Monate und die Strapazen des Weges waren für ihn zuviel. Bald nach dem er den Fuh auf freies Gebiet gesetzt hatte, machte ein Herzschlag seinem Leben ein Ende. Südtirol betrauen in ihm einen feiner mutigsten Vottämpfer. 42>facher Vater. Dieser Tage wurde in Paris eiy Schuster namens Bayer verhaftet, weil er den Staat auf originelle Weise beschwindelt hatte. Als er bei der Geburt seines Kindes die von der Sozialversicherung ausgesetzte Geldsumme erhielt, (tafyl er 100 Geburtsanmeldeformulare und füllte von diesen nach und nach 42 aus. Anstandslos wurde ihm jedes A!al das Geld ausbezahlt. So erhiett er für seine 42-fache Vaterschaft im Lauf von drei Monaten rund 60.000 Francs. Endlich fiel dem Kassier die ungewöhnlich grohe Zahl von Kindern auf, die der Schuster angeblich hatte. Es wurde eine Untersuchung eingeleitet und der schlaue Schuster wird sich wegen Betrugs vor Gericht zu verantworten haben. Enorme Hitze schadet, wenn man ohne leichter Kopfbedeckung geht, deswegen besichtigen Sie die beim Kaufmann Drago Eerlini, Glavni trg. ausgestellten leichten und modernen Damenhüte, welche dortselbst zu Din 60.— per Stück zu haben find. 380 Loopings der Miß Ingall». In Oklahoma City brach die amerikanische Fliegerin ihren eigenen Loopingrekord von 636 indem sie 980 ausführte — wohlverstanden ohne Pause oder Unterbrechung. Sie will den Weltrekord auch für die nächsten 10 Jahre halten. Wohlbeleibte Meniche» tonnen durch gewwenhajini mch »«« natürlichen Bmn was>«rs au«- .. (Utbtfttn Stuhlgang obnc Anstrengung erzielen. -Zahlreiche fachtruliche Berichte bestätigen, da»' auch Niere« und Gicht lobende. Rheumatiker, stein und Zuckerkranke mit der Mrtnn^ dei Iraiu >!oief Wasser» »ehr zufrieden sind. «po^ei-y, Drogerien und Celje Der Männergesangoerein in Celje bringt allen seinen geehrten Gönnern und Freunden als Voranzeige zur geneigten Kenntnis, dah er statt einer Sommerliedertafel diesmal ein „Lustiges Wochenend" am Samstag, dem 1. August l. I.. im Garten und Saale des Hotel Skoberne ver-anstaltet, zu welchem ein eigener Bergnügungsaus-schuh bereits die nötigen Vorarbeiten trifft. Außer einem Konzerte des verstärkten Hausorchesters mit durchwegs heiterem Programme werden auch heitere Vortrage und verschiedene andere Belustigungen für eine fröhliche Stimmung Sorge tragen, deren Ein-zelheiten in den nächsten Blattfolgen noch mitgeteilt werden. Gleichzeitig bittet die Vereinslcitung heute schon zur Kenntnis nehmen zu wollen, dah keine separaten Einladungen ausgegeben werden und jeder Freund einiger heiterer Stunden herz-lichst willkommen ist. Promotion. Herr cand. med. Karl Herzmann, Sohn des beliebten hiesigen Arztes Herrn Dr. I. Herzmann, würd am 18. Juli an der Universität in Innsbruck zum Doktor der gesamten Heilkunde promoviert. Zur feierlichen Eröffnung des Ge werdeheimes verlautbart der Stadtmagistrat: Am Sonntag, dem lg. Juli, um !) Uhr vormittags findet die feierliche Eröffnung des Gewerbeheimes in Celje unter dem Protektorat des Herrn Banus des Draubanats Dr. Drago Marusic statt. Die Stadtgemeinde wird bei dieser Gelegenheit ihre Gebäude mit Fahnen schmücken und fordert auch alle Hausbesitzer der Stadt Celje auf, an diesem Tag auf ihren Häusern Staatsfahnen auszuhängen. Die Handwertsmeister von Celje und Umgebung werden von der Leitung der ge-werblichen Fortbildungsschule und vom Gewerbe-verein in Celje ersucht, ihre Lehrlinge und Leh» mädchen am Sonntag, dem 19. Juli, um 7 Uhr 30 früh auf den Hof der städtischen Volksschule zu schicken, von wo sie in Begleitung des Lehrkörpers zur feierlichen Eröffnung des neuen Gewerbeheimes abmarschieren werden. Evangelische Gemeinde. Sonntag, den 19. Juli, findet der Gemeindegottesdienst um 10 Uhr in der Christuskirche statt. Todesfall. Am vergangenen Dienstag ist in Celje der Oberveterinärrat und Hausbesitzer Herr Karl Lazic im Alter von 81 Jahren gestorben. Der alte Herr erfreute sich in der ganzen Stadt des besten Ansehens. Den Angehörigen unser herz-liches Beileid! Die Rettungsabteilung der Freiw. Feuerwehr macht abermals darauf aufmerksam, dah ihr Rettungsauto die Ueberführung von In-fektionskranken nicht übernimmt. Wenn ein solcher Kranker zu überführen ist, soll derjenige, der das Rettungsauto anruft, besonders wenn dies tele-phonisch geschieht, immer sogleich mitteilen, dah es sich um einen Jnfektionskranken handelt. Für solche Fälle ist in, Gesundheitsheim ein besonderes Auto vorhanden, dessen Abfahrt dann die Rettungs-abteilung veranlassen kann. Französische Auszeichnung eines hie-sigen Sokols. Der französische Präsident Doumer zeichnete anläßlich der internationalen Wettbewerbe um die Weltmeisterschaft im Turnen, die dieser Tage in Paris ausgetragen wurden, den jugosla-wische» intemationalen Schiedsrichter und Mitglied der Zentralvenvalwng des Sokol des Königreiches Jugoslawien Herrn Josef Smertnik aus Celje mit dem Orden der Ehrenlegion aus. Die jugoslawischen Sokoln Primozic und ditukelj jLjubljana) besetzten bei dem genannten Wettbewerb den 9. und 10. Platz. Erster war der Finne Savoleinen mit 185 Punkten, dem aber dann infolge tschechischen Einspruchs der Tscheche Hudec mit' 183 Punkten vor-gezogen wurde. Sommerfest der Frei».Feuerwehr der Glasfabrik in Hrastnik. Am Sonntag, dem 2. August 1931, findet mit dem Beginn um 15 Uhr in den Gasträumen des Herrn V. Dimi-trovic in Hrastnik ein Sommerfest der Frw. Feuer-wehr der Glasfabrik Hrastnik. verbunden mit Tom-bola, statt. Unter den zahlmchen wertvollen Tombola besten befinden sich u. a. ein fabriksneues Motorrad, ein Herren- oder Damenfahrrad, eine komplette Schlafzimmer- und Kücheneinrichtung, ein pracht-volles geschliffenes Kristallglasservice. Die Veran-staltungen der Glasfabnksfeuerwehr in Hrastnik In jedem Hanse notwendig! Ans der ganzen Welt patentiert! „5PARKLET" Apparat zur Erzeugung von Sodawasser ! Getränk, kann sieh jedermann mit geringsten Kosten «ofort mit dem englischen 5parklst-l]pparat herstellen. Flaschen und Kapseln mit garantiert retner Kohlensäure in der Ei sengrossnandlung D. RA KUSCH in CELJE Die leeren Kapseln künuen jederzeit gegen volle umgetauscht werden. haben sich bereits einen so guten Ruf erworben, dag gewiß auch diesmal viele auswärtige Gäste das Sommerfest besuchen werden. Ein wohltätiger, ersehnter Regen rauschte in der Nacht von Mittwoch auf Donners-tag gegen '1,'i Uhr früh ungefähr eine Stunde lang auf die ausgedörrte Erde hernieder. Auch am Donnerstag vormittags regnete es noch ein wenig, so datz die Luft nach der tropischen Hitze der legten Tage eine angenehme Abkühlung erfuhr. Freilich war der Regen nach dieser Dürre nicht ausweichend, aber man muh auch für ihn schon dankbar sein, die ärgsten Folgen hat er doch abgewendet. Tödlicher Sprung aus dem Spitals-fenfter. Am Mittwoch sprang der Student Mirko Bunc aus Studenci bei Manbor, Schüler der Lehrerbildungsanstalt, welcher als Kranker in der medizinischen Abteilung des hiesigen Krankenhauses in Pflege war, in plötzlicher Geistesverwirrung aus einem Fenster des ersten Stockes in den Garten hinunter, wobei er sich tödlich verletzte. Als das Per-sonal zur Unglückstelle geeitt war, war er bereits tot. FretwUltg« Feuerwehr Celje. Telephon m». Den W»che«dien«t übernimmt am >8. Iali der I. 3nc. Kommandant: Berna Emmerich. Maribor Das Urteil im Fleischhauerprozeh. Bekanntlich fanden in der letzten Zeit in mehreren Städten Sloweniens Prozesse im Sinne des Gesetzes über die Bekämpfung der Teuerung statt, die aber in einigen Fällen zu vollen Freisprüchen führten. Diese Prozesse sind ein Auswuchs der allgemeinen Wirtschaftskrise, wobei im Falle der Anklagen vor allem der Umstand in Betracht gezogen wird, dafo die bezüglichen Gewerbetreibenden das Roh-Material zu niedrigem Marktpreis einkaufen, ihre fettige Ware aber scheinbar unverhältnismähig höher verlaufen. Freilich ist für den wirtschaftlich Eingeweihten dabei w berücksichtigen, dah der Konsum infolge der Wirtschaftskrise erheblich nachgelassen hat, die Regiekosten jedoch gleich hoch blieben; ferner sind die Steuerlasten und alle sonstigen Ab-gaben trotz der allgemeinen Verbilligung nicht kleiner geworden, sondern durchwegs bedeutend ge-stiegen, so dah die Gewerbetreibenden diese Lasten aus ihrem venleinetten Umsatz herausholen müssen. Dies ist als die eigentliche Ursache für den Abstand zwischen den Einkaufspreisen und Verkaufspreisen der Fleischhauer anzusehen. Dieser Tage fand in Maribor ein Prozesz gegen hiesige Fleischhauer statt, dessen Utteil am Donnerstag um 5 Uhr nachmittags vom Richter Herrn Leostik verlautbart wurde. Darnach wurden 9 Angeklagte freigesprochen, 32 aber verurteilt. Freigesprochen wurden: Rosa Deticek, Stefan Dobavicnik, Franz Hohns«, Josef Kirbis, Friedrich Reismann, Blasius Sardinsek, Franz Smode, Franz Sttbil und Anton Verbovsek. Ver urteilt wurden: Franz Bach zu 15 Tagen Arrest und 750 Din Geldstrafe: Johann Benzik sen. zu 8 Tagen Arrest und 400 Int; Johann Benzik iun. zu 8 Tagen Arrest und 400 Din; Franz Borsic zu 15 Tagen Arrest und 750 Din; Barcho-lomäus Sigler zu 8 Tagen Arrest und 400 Din; Franz Filipic zu 25 Tagen Arrest. 1250 Din Geldstrafe und Entziehung des Gewerbes für zwei Monate: Blasius (tffrtmmrn zu 8 Tagen Arrest und 400 Dm; Alois KlLek jr 15 Tagen Arrest und 750 Vn; WBWJ Ärarnberqer zu 8 Tagen Arrest und iQO Dfn; Zohynn Lah M 15 Tagen Seite 6 Deutsche Zeitung Nummer 58 Arrest und 950 Din; Josef Leyrer zu 8 Tagen und 750 Din ; Johann Lipovsek zu 8 Tagen und 400 Din; Aug. Lobnik zu 8 Tagen und 400 Din; Joses Plahuta zu 25 Tagen und 1250 Din ; Josef Pogacnik zu 15 Tagen und 750 Din: Joh. Polanec zu 8 Tagen und 400 Din; Otto Polegeg zu 8 Tagen und 400 Din; Anton Rodi zu 8 Tagen und 400 Din; Franz Romich zu 8 Tagen und 400 Din; Leonhard Smrekar zu 15 Tagen und 750 Din; Rudolf Sollak zu 8 Tagen und 400 Din; Franz 8unko zu 8 Tagen und 400 Din! Sranz »erste zu 8 Tagen und 400 Din; Viktor ihn zu 15 Tagen und 450 Din; Ludwig Vlahovic zu 15 Tagen und 450 Din; Karl Weirel zu 8 Tagen und 400 Din; Friedrich Wutte zu 8 Tagen und 400; Martin Zalokar zu 15 Tagen und 750 Din; 2. Jolaly zu 8 Tagen und 400 Din; Franz Zokaly zu 25 Tagen Arrest und 1250 Din Geldstrafe. Die Kosten des Strafver-fahrens tragen die Verurteilten gemeinsam. Promotion. Herr Walter Einicher aus M«ta wurde am 14. Juli an der Universität Graz zum Doktor der Rechts- und Staatswissenschaften pro-mooiert. Neue Ingenieure. Der Verband deutscher Hochschüler in Maribor teilt mit, datz seine Mit-qlieder Herr cand. ing. A. Leonhard und Herr cand. ing. H. W. Siederer die II. Staatsprüfung an der Technischen Hochschule zu Graz abgelegt und die Hochschule als Ingenieure verlassen haben. Veränderung im Polizeidienste. Herr ^Uizeirat Gustav Pus ist bereits nach Celje ad-oereist, wo er der dortigen Polizei als Chef vorstehen wird. Oberiomissär Zetkovic wird bis zum I. August diese Stelle einnehmen, an welchem Tage Herr Oberpolizeirat Alois Gerzinic in Maribor eintreffen wird, um die Stelle des Chefs der hiesigen Polizei anzutreten. „Rapid" siegt in Graz. Unser Sportklub „Rapid" bewies neuerlich seine gegenwärtige gute Form, die sich schon beim Kapfenberger Gastspiel gezeigt hatte, bei denen der Kapfenberger Sportklub auf eigenem Grund und Boden mit 6:4 geschlagen wurde. Auch das Grazer Gastspiel von Samstag und Sonntag gegen das neue Mitglied der l. stei-rischen Liga, den Grazer „Parkklub", brachte Rapid einen prächtigen Doppelerfolg. Der Pariklub wurde überlegen mit 7:3 und 2:1 geschlagen, wobei beson-ders der Sturm von Rapid am ersten Tag zu einer überwältigenden Form auflief. Rapids gutes Spiel wurde auch von allen Grazer Zeitungen gewürdigt, so schreibt das führende dortige Sportblatt, die Gra° zer „Montagszeitung" über das zweite Spiel am Sonntag: Auch im Rückspiel konnten die Gäste, die ein recht gefälliges Spiel vorführten, sicher gewinnen. Da» Resultat drückte die Überlegenheit der Marburger nicht richtig aus, denn der Parkklub kam erst in der zweiten Halbzeit etwas auf. Die Sieger sind eine sehr rasche und energisch« Elf. die im allen For. mationen tüchtige Leute hat. Das Innentrio zeigte einige recht nette Züge, die aber oft wiederholt werden. Sehr gut waren die Flügel, besonders der rechte. Auch die Deckung war ihrer Aufgabe ge-wachsen. In der Verteidigung fiel Barlovic durch seine kraftvollen Schüsse aus. Der Tormann bekam zwar keine sehr schweren Bälle zu halten, doch lieh er recht gute Anlagen erkennen. Die Marburger gingen mit ganzer Kraft vor und bombardierten das gegnerische Tor. In der vierten Minute sprang ein scharfer Ball von Richt ab und ein Eigentor war fertig. Im weiteren Verlaufe waren die Gäste ständig überlegen, brachten es aber zu keinen weiteren Erfolgen. In' der 33. Minute gelang Steinkogler nach einem Durchbruch der Ausgleich. Auch in der zweiten Halbzeit erzielten die Marburger in der vierten Minute einen Treffer. Eine Vorlage des linken Flügel» Schmidt wurde von Angriffsleiter dem rechten Verbinder Benko vorgelegt, der unhaltbar einschob. Im Laufe der Halbzeit wurde der Parkklub besser und schuf einige sehr gefährliche Lagen, die aber alle unausgenützt blieben. Auch die Gäste hätten eine ganze Reihe von Gelegenheiten ternehmungen handeln, die, wie das Blatt konsta-tiert, nicht von der alten deutschen Gemeindeoerwal-tung übernommen wurden. Diese seien erst nach dem Umstürze, in einigen Fällen sogar erst kürzlich, in den Betrieben bezw. im Gemeindeamte eingestellt worden. Am Schluß« seiner Ausführungen versteigt sich der Rotizschreiber sogar zur Drohung, das; er im Wiederholungsfälle mit Namen aufwarten werde, denn es sei nicht angängig, Leute im Gemeinde-dienst zu bebalten, die dies nicht verdienen. Wie man steht, geht die Intoleranz mancher Herrschaften sogar so weit, städtischen eingestellten, die sich im Falle der Notwendigkeit (Fremdenverkehr!) der deutschen Sprache bedienen, nach besten Kräften die Existenz zu be-drohen. Da man in unserer Stadt auf solche durch die Zeitung abgefeuerte Revolverschüsse in der Regel prompt reagiert, trägt der Schreiber jener Zeilen die volle Verantwortung dafür, wenn unter Uniständen der eine oder der andere Familienvater brotlos wird. Wir glauben, daß der Haß gegen alles Deutsche von manchen doch etwas zu übertrieben zur ^chau getragen wird. Der Zweck der Uebung, den Haß auf breitere Volksschichten zu übertragen, wird da-durch schwerlich erreicht werden, da die ganze Sache doch etwas zu stark bei den Haaren herbeigezogen erscheint. Dieses Vorgehen ist mit den erlassenen Ver-ordnungen unserer Regierung, wonach es verboten ist, den Stammeshaß zu schüren, nicht gut in Ein-klang zu bringen. Etwas mehr Toleranz wäre sicher-lich am Platze. Die Reichsbrücke von nun an Ge» meindeeigentum. Die Reichsbrücke war von ihrer Erbauung an immer Staatseigentum gewesen. Da während des Krieges und nach dem Umstürze keinerlei Reparaturen vorgenommen wurden, ist sie, wie Fachleute konstatierten und sämtliche Blätter bereits eingehend berichteten, in einem beklagens-werten Zustand. Im Frühjahre hieß es, die Kredite zu ihrer gründlichen Ueberholung wären bereits be-willigt, so daß wir vor unangenehmen Ueber-raschungen sicher seien. Run erfahren wir durch die Tageszeitungen, daß bereits Freitag eine Kommis-sion zusammengetreten ist, die die Uebergabe der Brücke an unsere Stadtgemeinde bewerkstelligen soll. Da aber eine gründliche Ueberholung der Reichs-brücke geworden ist und Kosten verursachen wird, die zwischen einer und zwei Millionen Dinar an-geblich schwanken, so kann man sich vorstellen, wie keine große Freude in unserer Gemeindestube sein kann. Hoffentlich wird der angeblich schon bereit-gestellte Kredit des Banats nun unserer Stadt-Verwaltung zur Verfügung gestellt werden. Denn unsere ohnedies überbesteuerte Stadtbevölkerung wird diese Kosten kaum mehr ertragen können. Freiwillige Feuerwehr Maribor, Fern-Sprecher 2224. Freiwillige Rettungsabteilung. Fernsprecher 2836. Zum Feuerbereitschaftsdienst in der kommenden Woche, und zwar vom 19. bis zum 25. Juli, ist der lll. Zug kommandiert. Kommandant: Brandmeister Heinrich Egger. Bereitschaft in Neseroe: L Zug. Apothetennachtdienft. Den Apothekennacht dienst in der kommenden Woche und zwar vom 19. bis einschließlich 25. Juli d. I. versieht die „Mohren Apotheke", Mr. Bladooic, in der Herrengasse. mit ihren Spritzen von Fall zu Fall eine Abhilfe schaffen? Es würde sich eventuell auch empfehlen, eine fahrbahre Spritzvorrichttmg anzuschaffen, damit in den dringendsten Fällen dem erwähnten Uebel-stände abgeholfen werden könnte! Auf mich machte es den Eindruck, daß man in dieser Stadt nur dem lieben Herrgott die Straßenbespritzung überläßt. Hoöevje Die Gemeinde Kocevje bewirbt sich um Agrarreformwälder. Am Montag abends fand hier eine Gemein deralfitzung statt, auf welcher beschlossen wurde, daß im Smne des Gesetzes über die Liquidierung der Agrarreform um Beteilung mit Wald aus dem Fürstl. Auersperg'schen Wald-großbesitz ansuchen werden: 1. Die Stadtgemeinde, 2. die Vermögensverwaltung der Stadt Kocevje und 3. der dörfliche Wirtschaftsausschuß in Ma-hovnik (Mooswald». Bei der Abstimmung wurden alle drei Anträge mit 8 Stimmen angenommen; 2 Gemeinderatsmitglieder enthielten sich der Stimmen-abgabe. M Schönster Sommeraufeuthalt:! Gasthof Otto Preglau (Lukas) Vorzügliche Bedienung. billige Preis«, herrliche liegend an »er Dran, die gemütlichste Sommer frische fflr Erholungsbedürftig»._ :: i Wirtschaft U.Verkehr Das österreichisch, jugoslawische Han-delsprovisorium, das am 16. Juli ablief, ist >is zum 20. Juli verlängert worden. Heimische Ware hat bei Staatsliese-rungen den Borzug. Der Handelsminister hat an sämtliche Ministerien (insbesondere Heer. Marine und Verkehr), an die Banalverwallungen, die Monopolverwaltung usw. ein Rundschreiben gerichtet, worin namentlich an 8 85 des Staatsrechnungs-ührungsgefetzes erinnert wird. Danach feien bei Warenbezügen zunächst nur heimische Firmen zu berücksichtigen. Nur sofern die Artikel nicht im In-ande zu beschaffen seien, seien erst zu einer neuer-ichen Offertverhandlung auch Ausländer zuzulassen. Schneider und Schuhmacher zahlen teine Umsatzsteuer. Da verschiedene Steueroer-waltungen auch von den Schneidern und Schuh» machen« die Bezahlung der Umsatzsteuer verlangen, verlautdarte das Finanzministerium, daß Schneider und Schuhmacher frei von jeder Umsatzsteuer sind, weil ihr ganzer Verkehr bereits in der kombinierten Pauschalumsatzsteuer eingerechnet ist. die die Produ-zenten oder Importeure von Leder und Stoffen bezahlen. Diskonterhöhung der deutschen Reichs-bant. Die Reichsbank hat den Diskontsatz von 7 auf 10, den Lombardsatz von 8 auf 15 Prozent erhöht. Nach einer Mitteilung der Bank bestimmten ihre Satzungen, daß die Zinssätze automattsch erhöht werden müßten, sobald die Golddeckung unter die gesetzlich vorgeschriebenen 40 Prozent falle. Die Bank betont, sie habe Geld genug, um ihren Ver-pflichtungen zu entsprechen. Wie sich jeHt klar her-ausgestellt hat, ist die deutsche Finanzkrise lediglich auf die massenhafte Kündigung ausländischer kurz-triftiger Kredite zurückzuführen. Die Krise ist also bloß technischer Natur. Von einem endgültigen Sinken der Mark kann keine Rede sein, denn die Mark ist nach wie vor gedeckt. «bstohung fast sämtlicher kurzfristigen Auslandstredtte in Oesterreich. In der Zeit vom 15. Vlai bis zum 15. Juli sind fast sämtliche kurzfristigen Auslandskredite Oesterreich» zurückgezahlt gehabt, doch verhinderte arges Pech weitere Treffer.! Deutschtümelei städtischer Angestellter! Unter dieser Ueberschrift veröffentlicht der in Ljub-jlana erscheinende „Jugoslovan" in seiner Rubrik „Maribor" eine Notiz, m welcher er Klage darüber führt, daß e» nach zwölf Jahren der Freiheit beim hiesigen Gemeindeamt noch immer vorkomme, daß sich ilädtisch- Angestellte neben der slowenischen auch der deutschen Sprache bedienen. E» soll sich in die-sen Fällen in der Hauptsache um untergeordnete Organe des Gemeindeamtes und der städtischen Un- Slovenjgradec Ttaubplage. E» wird uns berichtet: Als ich kürzlich durch Slovenjgradec fuhr, hatte ich Ge-legenheit, etwas recht Unmodernes zu beobachten, Als ich nämlich in der Stadt ankam, hob ein Windstoß eine ungeheure. bazillenschwangere Staub wölke empor. Diese war so groß und undurch dringlich, daß ich gar nichts von den Häusern wahrnehmen konnte und fast ganz die Orientieruni verlor. Ich ließ mir erzählen, daß hier gegen die Staubplage nichts unternommen wird. Nun ist aber bekannt, daß der Staub der gefährlichste Träger so W " tmungsorgane so schädlichen Bazillen lr............. der für die ------- I . . ist. Zu bedauern sind die strcitzcnscitig wohnenden Parteien, die wegen des durch den Wind und durck den regen Autoverkehr aufgewirbelten Staubes dir Zimmertüren und Fenster den ganzen Tag hindurch zuhalten müssen. Könnte da nicht die Feuerwehr Schilling geschätzt. Im Zusam menhang mit der Kreditanstaltkrise find zunächst alle »der fast alle kurzfristigen Auslandsverbindlich-leiten der Kreditanstalt zurückgezahlt worden. Ge-genwärtig wird die kurzfristige Verschuldung Oester-reich» nur mehr auf insgesamt rund 15 Millionen Dollar oder 100 Millionen Schilling geschätzt, wovon je die Hälfte auf die Banken und auf die Industrie entsallen dürfte. Die Summe dieser An-leihen ist in zwei Monaten auf weniger als ein Achtel zurückgegangen. Drucksachen für Handel. Indu«ne u. lief»« prompt YerejDSbDctidrDckere! „Celeji" Nummer 58 Deutsche Zeitung Seite 7 Ein altes Lied Novelle von Anna Wambrechtsamer AIs er gegen Abend, von Georg geleilet, abritt, kam ihnen vor dem Markt ein Reiter entgegen. Es war der Bote, der Adam Heinrichs Schreiben brachte. Dimitri war gegen seine sonstige Gewohnheit auffallend schweigsam und Georg hätte keine Lust, ihn zu unterhalten. AIs sie sich bei den Pappeln vor dem Meier-Hof trennten und Dimitri schon südwärts davon-jagte, wandte er sich plötzlich um und rief dem Junker, der sein Rotz auch schon gewandt hatte, nach: „Wir werden uns jetzt öfters sehen!" Dem heimkehrenden Georg begegneten zwei Bauern, die aus dem Krug im' Markte kamen. „Schau her, wie blutrot der Himmel im Westen ist," saqte der eine von ihnen. „Das gibt scharfen Sturm und arges Wetter. Dem Lenzmonat ist nicht zu trauen. Wirft sehen, es schlägt um." So der andere und sie gingen ihren holprigen und ausgeschwemmten Weg weiter. Adam Heinrich mußte nach seiner Heimkehr wegen seiner Krankheit das Zimmer hüten. Er war verstimmt und wortkarg, doch wehrte er seinem Weibe die täglichen Ausfahrten nicht. Die Freifrau aber wollte nunmehr jeden Tag gegen Süden fahren. Ob sie sonst auch jeden Tag einen verschiedenen Weg genommen hatten, jetzt wars jedesmal über den Meierhof hinaus und immer blieb es so bei jeder Ausfahrt. Und da gesellte sich jedesmal, so oft sie den Meierhof hinter sich gelassen hatten, der schlanke Dimitri zu ihnen. Wie der Sturmwind kam er über die stellenweise noch von Schneeflecken bedeckten Wiejen und Matten dahergejagt. Aber sobald er die Freiftau. anmutig seinen Federhut schwingend, und mit einer tiefen Ver-beugung begrüßt hatte, rittt er im Schritt neben dem langsamer fahrenden Wagen her und erzählte von feinen Reisen, von so manchen kühnen oder heitere»! Abenteuern, die er in der Fremde zu bestehen ge-habt, von seltsamen Sitten und Gebräuchen in fernen Ländern, von herrlichen Bauwerken, die er gesehen, von der neuen prächtigen Kaiserstadt an dem winter-lichen Eisstrom im Norden, von Rom und Paris, von Altertümern und Kunstschätzen. Die Freifrau horchte mit allen Sinnen und Georg schenkte den lebendigen Schilderungen des Ritters fast wider seinem Willen ein aufmerksames und begieriges Ohr. Trotzdem aber war ihm Di-mitris Gegenwart, seit dieser die Freifrau im Schlosse besucht hatte, bis zur Pein unangenehm geworden. Einmal fragte die Freiftau den Ritter Dimitri: „Werden es Eure Leute nicht auffällig finden, daß Ihr jeden Tag da herausrettet? Es ist doch weit von Eurer Herrschaft, auch werdet Ihr gesehen." Da lachte Dimitti. „Ein anderer braucht freilich einen halben Tag herauf. Ich komm' in dieser Zeit leicht hin und wider. Und um meine Wege hat sich niemand zu kümmern." Nachdem sich Dimitti verabschiedet hatte und Georg seine Pferde heimwärts lenkte, neigte sich die Freifrau vor und flüsterte dem Junker bittend ins Ohr- „Es darf niemand wissen, daß der Ritter so oft mit uns zusammenkommt." Dann lehnte sie sich, ohne Georgs Antwort abmwarten, zurück und schloß die Augen. Sie sah nicht, wie er erschrak und sich auf die Lippen biß. Er wollte heftig aufbrausen, konnte aber weder das rechte Wort hiezu noch den herrischen Ton finden. So siegte seine Weichheit und er schwieg. Von dieser Fahrt brachte Georg eine heftige Unruhe mit heim. Er konnte in seinem Turmstübchen keinen Schlaf mehr finden und zählte die Stunden bis zur nächsten Ausfahrt, die ihm wieder neue Qual brachte. Bei alledem, was sich da heimlich unter seinen Augen tat, fiel es Georg auf. daß Dimitri, obwohl « täglich in di« Gegend kam, den Frecherm Adam Heimich. dessen Freund er doch genannt wurde, nie besuchte. Dieser saß meist in seinem Lehnstuhl ani Kamin und hatte es setzt scheinbar auf den alten Mathias abgesehen, den er herumjagte und ständig in Atem hielt wie früher den Junker. Der war ihm nun-mehr über die Maßen' lästig geworden und der Schloßherr sann, wie er sich seiner entledigen könnte. Die Gedanken und Pläne, die ihn ständig beschäftig-ten, waren grausam und tückisch wie der bluten-mordende Rauhreif im Lenz. Als Adam Heinrich bei seiner Heimkehr den Junker das erste Mal zu Gesicht bekommen hatte, war ihm dieser noch verhaßter geworden als vordem. Denn Georg schien in der Zeit der Abwesenheit des Freiherrn gewachsen zu sein,- er war mager und sehnig geworden, sein Gesicht war nicht mehr mädchenhaft weich und rosig wie früher, sondern männlich und schärfer gezeichnet. Auch aus seinen Augen war der träumerische Glanz von ehedem verschwunden. „Wie herrisch er auftritt, der gottverfluchte Knecht." murmelte Adam Heinrich zwischen den Zähnen. Und bald fand er eine Gelegenheit, um den Verhaßten wenigstens auf eine Zettlang zu entfernen. • * Im Herzen der schönen Freifrau vollzog sich eine seltsame Wandlung. Der Geliebte ward ihr mehr und mehr Freund und Ziertrauter, in dessen Nähe sie sich geborgen und sicher fühlte. Er war ihr unentbehrlich geworden und ein Leben ohne ihn erschien ihr wie eine trostlose Wüste voll Schrecken und tötender Einsamkeit. Und dennoch war sie nicht mehr restlos sein. Und ein anderer lebte in ihren Gedanken. War Dimitri nicht bei ihr, so wußte sie ganz klar, daß er nicht war wie Georg, daß dessen Liebe turmhoch über den Gefühlen des Ritters stand. Aber Dimitti war stolz und stark, nicht weich und kindlich, nicht so voll andächtig überströmender Zärt-lichkeit wie Georg. Es war,' als ob sie der Rittter Dimitri mit geheimen Mächten umstrickte, die sie immer wieder zu ihm zwangen, so daß sie ihn fliehend suchen mußte. Denn das Weib in ihr verlangte nicht nur den liebenden Jüngling, es wollte den herrschenden Mann. So kam es/daß die Freifrau in Dimitri ihren Herrn fand. Kurz vor dem St. Georgstag ließ Adam Heinrich den Junker zu sich rufen. „Du wirst morgen in aller Frühe nach der Landeshauptstadt reiten und die Briefe da an Ort und Stelle bringen." Als Adam Heinrich sah, wie Georg sich ver-färbte, fuhr er boshaft lächelnd fort: ^.Du hast genügend Geld mit und reitest dann geradeswegs auf meine Herrschaft im weiten Flußfeld. Dort bleibst du, bis ich den neuen Pfleger schicke." — Und der Junker, gewöhnt, die Autorität de» Herrn zu respektieren, zu weich zum offenen Wider-stand, gehorchte. Am nächsten Morgen schwang sich Georg auf sein wohlgezäumtes Pferd. Es war niemand da, um ihm zum Lebewohl die Hand zu reichen. Als er den Zügel schon anzog, kam der alte Mathias daher, schaute sich nach allen Seiten uni. rückte das Riemenzeug des Pferdes zurech^ obwohl dasselbe richtig saß und drücke dabei dem Junker ein wohlversiegeltes Brieflein in die Hand. Darinnen standen die Worte: „Du bist mein einziger Freund, ich will dich nicht vergessen." Georg schaute im Wegreiten nach der Burg zurück, so lange er die weißen Mauern und das braune Dach nur sehen konnte. Am Fenster aber lehnte die Freifrau und hatte verweinte Augen. Jetzt war sie ganz allein. * * ♦ Im Frühjahr war Adam Heinrich so weit wieder hergestellt, daß er seine gewohnte Lebens-weise wieder aufnehmen konnte. Er war jetzt wenig zu Hause, fuhr öfter nach der Kreisstadt und ging viel aus die Jagd. Die Freifrau machte keine Ausfahrten mehr, seit ihr Vertrauter fort war. Nur am Abend, wenn die Sonne hinter den grünen Wipfeln des Wild-parkes niedertauchtc, erging sie sich im Burgwald. Da wollten die Leute öfter bei Einbruch der Dämmerung einen Reiter gesehen haben, der querfeldein dahergesprengt kam und im Burqwaldc verschwand. Die Bauern vom Meierhof erzählten. daß oft des Nachts ein Reiter vorüberbrauste, daß am Fahr-weg die Funken stoben. Das müsse der wilde Jäger sein. • * * • Dos Getreide war eingebracht, der heiße, satte Spätsommer träumte über der Erde. Da kam am Taoe vor der Himmelfahrt Manä der Junker Georg heim. Schach - Ecke redigiert von Harald Schwad Problem Rr. 80 W. A. Shinkman „Deutsche Schachztg" 1875 Stellung: Weiß: Kbl. Ddl. Tf6. Sd5. Bc2, c4 (6 Steine). Schwarz: Kc6, Bc5. d6 (3 Steine). Matt in drei Zügen! Lösung zu Problem Nr. 78. l.) DdlXh5 Zugzwang! Nachfolgend eine Partie aus dem Wettkampf Spielmann : Pirc, die am 23. Mai d. I. in Ro-gaska Slatina gespielt wurde. Damengambit. Weiß: Schwarz: Rudolf Spielmann Vasja Pik 1.) d2—d4 d7—d5 2.) c2—c4 c7—c6 3) Sgl— f3 Sg8-f6 4.) Sbl—c3 d5Xc4 5.) a2—a4 Lc8—f5 6.) e2—e3 Sb8—a6 7.) LflXc4 Sa6—b4 8.) 0—0 s Verfehlt wäre 8.) e4 wegen SXe4, LXe4. 10.) LXf7. KXf7. 11.) Sg5+, Ke8, 12.) SXe4, Dxd4. wobei Schwarz einen Bauern gewinnt.| 8.) . . . . e7—e6 9.) Ddl—d2 Sf6-e4 ? >Besser war hier l.e7 nebst 0—0) 10.) Sf3—e5 Lf8-d6 11.) Se5Xf7! Ke8xf7 sSchwarz konnte hier auch mit LXh2 • , 12.) KXh2. Dh4-f, 13.) Kgl. Lg4, 14.) SXe4!. LXe2. 15.) Sf7— d6-f- drei Figuren für die weiße l) geben, womit jedoch Weiß das weit überlegene Spiel behielte.1 12.) De2—13 g7—g6 13.) Sc3-e4 Ld6Xh2+ 14.) KglXh2 Dd8—h4 — 15.) Kh2—gl Dh4 e4 16.) Df3—g3 Th8 e8 17.) Lei—d2(Nid)l 17.) k3 wegen vc2I 17.) ... . De4—c2 18) I.d2—c3 Sb4—dö 19.) Tfl—cl Dc2—e4 20.) Lc3—d2 g<>—g5 21.) f2—f3 De4—h4 22.) Dg3Xh4 g5>h4 23.) e3—e4 Lf5—g6 24 ) c4Xdö e6Xd5 25.) Lc4 fl Ausgegeben. Nachrichten Die Schacholympiade in Prag ist bereits im vollen Gange. Derzeit stehen England und Polen an der Spitze. England hat in Sultan Khan einen vorzüglichen Streiter, der bis jetzt noch alle Partien Sewonnen hat. darunter auch eine gegen den polni-hen Großmeister Rubinstein. In der jugoslawischen Mannschaft hält sich bis jetzt V. Pirc aüsg^eichnet, dagegen hat Großmeister M. Vidmar einigermaßen enttäuscht; nach einer Serie von Remisen mußte er sich sogar gegen den tschechischen Vorkämpfer S. Flohr geschlagen bekennen. Nach der sechsten Runde steht Jugoslawien an siebenter Stelle, Frankreich, in dessen Mannschaft auch Weltmeister Dr. Hl. Aljechin kämpft, steht erst an 13. Stelle. Post der Schachecke an H. Schwab. Ptuj postni predal 30 Allerlei Der Beruf der englischen Königin. Im kommenden Monat wird in England eine all-«meine Volkszählung stattfinden. Aus diesem Anlaß teilen die englischen Zeitungen fest, daß sich bei «r letzten Volkszählung König Georg in die statt-stische Liste unter folgenden Namen eingetragen hotte: „Georg Windsor, König von Groß-Brttannien und Rord'Irland, Kaiser von Indien". Königin Mary schrieb dagegen in die Liste: „Dlary Windsor". In der Berufsspalte gab sie an: „Häusliche Tätig-kett". Die Gattin des Herzogs von Pork folgt ge-wohnlich dem Beispiel der Königin und bezeichnet in der Volkszaljlungsliste ihren Beruf als „Hausfrau". Eichhörnchen sammelt Golfdälle. Bei einer Jagd in der Nähe eines Golfplatzes in Montreal fand man einen Eichhörnchenbau, in dem 6dtt 8 Deutsche Zeitung Nummer 38 sich mehr als 120 Golfbülle befanden. Nach den Marken zu schließen müssen die Tiere die Ball-räubereien seit 7 Jahren systematisch betrieben haben. Die Geishas werden anerkannt. Nach jahrelangen Auseinandersetzungen und Kämpfen hat jetzt die japanische Regierung die offizielle Anerken-nung der Geishas ausgesprochen. Unter der Leitung der Shimbashi Geishas sollen jetzt jeden Monat künstlerische Vorführungen stattfinden, deren Pro-gramm die Geishas bestreikn. Der Dolch im Herzen. Der italienischen Varietesängerin Rada Primavera in Ancona ging ein Kästchen zu, in dem sich ein Herz befand, das sie für ein Schokoladenherz hielt. In dem Herz steckte ein kleiner Dolch. Die Untersuchung ergab, daß es sich um das echte Herz eines Ochsen handelte. Sine schwere ^schwierige) Patientin. Der komplnierteste Krankentransport von New Pork war die Beförderung einer Frau Friedmann, die in der 6. Etage ihres Heimes 400 Pfund schwer geworden war und jetzt ins Krankenhaus sollte. Man mußte 10 Polizemen und einige starke Krane zu Hilfe nehmen... I1 Hier mache halt! Am Gefälligkeit, — also ganz kostenlos —, erteil« ich Ihnen, fall« es Sie interessiert, nähere Auskunft Ober folgende Tier Angelegenheiten : Wo sie »findige Haus-Schrift-arbeiten bekommen können. 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