Jahresbericht der k. k. Staats - 0 berrealschule in Laibach für (las Schuljahr 1893/94. Veröifentlieht durch die Direction. Laibach 1894. Verlaß der lc. 1c. Staats-Oborronlschule, Buchdruckorci von lg. v. Kleinmayr & Fod. Hamberg. ^ ^ ^ ^ ^ ^ ^ ^ ^ -^V ^ 'j' ^ ^ ^ ^ ^ ^ ^ ^ ^ ^ ^ T ^ ^ ^ ^ ^ ^ ^ ^ ^ ^ Verzeichnis der iu den Jahresberichten der k. k. Staats-Realschule in Laibach von 1852/53 bis 1893/94 erschienenen Abhandlungen: 185‘2/53. Errichtung «1er k. k. Uiiterrealsclmle in Laibach. Andeutungen zur Vatcrlandskundo von Krain. Vom prov. Director Michael Peternel. 1853/54. Georg Freiherr von Vega. Biographische Skizze. Vom prov. Director Michael Peternel. 1854/55. Geographische Skizze des Herzogthums Krain. Vom prov. Director Michael Peternel. 1855/5(i. Geographische Skizze des Ilerzogtliums Krain. (Fortsetzung.) Vom prov. Director Michael Peternel 1856/57. I>ie Vegetations-Verliiiltnisse Laibachs und der nächsten Umgehung. Vom wirkl. Lehrer Wilhelm Kukula. 1857/58. Schule und Lehen, insbesondere Realschule und gewerbliches Leiten. Vom prov. Director Michael Peternel. 1858/59. Schule und Leben. (Fortsetzung.) Vom prov. Director Michael Peternel 1859/60. Der Milchsaft der Pflanze in seiner Bedeutung fiir den Haushalt der Menschen. Vom wirkl. Lehrer Wilhelm Kukula. 1860/61. Glasoslovje slovenskega jezika. Vom Religionslehrer Anton Lfcar. 1861/62. Imena, znainnja in lastnosti komiških pervin. Vom wirkl. Lehrer Michael Peternel. 1862/63. Slovenska slovnica v spregledih. Vom Religionslehrer Anton Lesar. 1863/64.1 Ribniška dolina. Vom Religionslehrer Anton Lfoar. Die Landeshauptleute von Krain bis gegen Endo des 15. Jahrliundertes. Vom suppl. Lehrer Georg Kozina. 1864/65. Paul Puzels Idiographia, sive reruui inemorahilium monasterii Sitti-censis descriptio. Besprochen vom prov. Oberreiilschullelirer Georg Kozina. 1865/66. Construction der Kriiinniungslinien auf gewöhnlich vorkommenden Flächen. Vom suppl. Lehrer Josef Opi. 1866/67. Übelstände der Localitiiten der k. k. Oberrealschule in Laibach. Vom wirkl. Lehrer Josef Opi. 1867/68. Über die Saftbewegung in den Pflanzen. Nach neueren physiologischen Arbeiten dargestellt vom wirkl. Lehrer Franz Wastler. 1868/69 Reihenfolge der Landesvicedome iu Krain im Mittelalter. Vom Professor Georg Kozina. 1869/70. Zur Wertigkeit des Fluors. Vorn Professor Jingo Ritter v. Perger. 1870/71. 1. Studien aus der Physik. Vom Professor Josef Finger. II. Directe Deduction der Begriffe der algebraischen und arithmetischen Grundoperationen ans dem Größen- und ZnhlenbegrilFe. Vom Professor Josef Jünger. III. Aus dem chemischen Laboratorium. Vom Professor JJugo Ritter v. Perger. 1871/72.2 L Studien aus der Physik. (Fortsetzung). Vom Professor Josef Finger. II. Aus dem chemischen Laboratorium. Vom Professor JJugo Ritter v. Perger. 1 Mit dem Erlasse dos h. k. k. Staatsministeriums vom 14. Octobor 18(i3, Z. 11.015, zu einer sechsclassigen Oberrealscliule erweitert. 2 Mit dem Erlasse des li. k. k. Ministeriums f. C. u. U. vom 31. Mai 1871, Z. 2431, zu einer siebenclassigen Oborrealsclmle erweitert. Fortsetzung s. Umschlag Seite 3. Jahresbericht der 11 Staats - Oberrealschule in Laibach für «las Schuljahr 1808/94. Veröffentlicht durch die Direction. Laibach 1894. Vorlf.« .lor k, 1<, Stimts-Oborronlacluilo, [iuehcliuckerei von lg. v. Kleinmayr & Feil. Bamberg. I 1 1 1 1 c\ 1 t. Seite Schillers Wallenstein als tragischer Charakter. Von Dr. Franz RiedI . . 1 Schuliiachrichten: I. Porsonalstand dos Lehrkörpers und Lohrfachervertheilnng ..................................f>f> II. Lehrverfassung............................................................................(>7 III. Lclirbüclier..............................................................................(58 IV. Maus- und Schulaufgaben ....................................................................70 V. Unterstützung der Schüler...................................................................72 VI. Vermehrung der Lehrmittel-Sammlungen.......................................................?(> V'II. Statistik der Schüler.................................................................... 82 VIII. Maturitätsprüfung..........................................................................8f) IX. Chronik.....................................................................................87 X. Wichtigere Verfügungen der Vorgesetzten Behörden............................................88 XI. Die körperliche Ausbildung der .lugend......................................................88 XII. Gewerbliche Fortbildungsschule .............................................................91 XIII. Verzeichnis der Schüler.....................................................................94 XIV. Kundmachung für das Schuljahr 1894/95........................................................98 Schillers Wallenstein als tragischer Charakter. Von Dr. Franz Riedl. Kinleitung. Das Drama «Wallenstein» ist sowohl seiner Anlage nach, als insbesondere nach der Charakterzeichnung des Helden eines der eoinpliciertosten der überhaupt bestehenden Dramen. Diese Einleitung soll aber einen leichten und passenden Übergang von dem in der «Geschichte des dreißigjährigen Krieges» gegebenen Wallenstein zum Drama gewähren; denn dort hat ja Schiller die Geschichte Wallensteins mehr mit dem Griffel eines Dramatikers als Historikers geschrieben. Natürlich soll hier nur insoweit auf den Wallenstein der «Geschichte des dreißigjährigen Krieges» eingegangen werden, als auf das mehrere Jahre später gedichtete Drama Bezug hat, mit möglichst genauem Anschlüsse aber an Schillers Darstellung, wo es thunlich und passend ist. Nach einer Einleitung von wenigen Zeilen, welche die rühmlichen Feld-ziige Wallensteins gegen die Türken, Venetianer, Böhmen, Ungarn, Siebenbürgen, seine Theilnahme an der Prager Schlacht als Oberst, seinen Sieg über eine ungarische Armee in Mähren als Generalmajor und die Dankbarkeit des Kaisers, die dem hochverdienten Officier die nach dem böhmischen Aufruhr confiscierten Güter zutheilte, erwähnt, erzählt Schiller, wie Wallenstein seinem Kaiser jenes große Heer schuf, das ihn selbst zur mächtigsten Berühmtheit machte, aber auch die Ursache seines Falles wurde. Denn es war eine Verbrecherlaufbahn, die Wallenstein im Besitze dieser ihm vom Kaiser anvertrauten Heeresmacht und eines unermesslichen Vermögens betrat. Schon damals zeigte er sich von ehrgeizigen Entwürfen erhitzt, voll Zuversicht auf seine Sterne und noch mehr auf eine gründliche Berechnung der Zeitumstände. Schrecklich waren die Gewalttätigkeiten, die er sich zuschulden kommen ließ, und je schreiender sie waren, desto ungestrafter konnte er sie verüben. Ganz Deutschland wurde ein Proviantmagazin für sein Heer, während der Kaiser gar nicht beschwert wurde; Freund und Feind litten gleichmäßig darunter. Die Oflicicre waren ein von ilnn selbst geschaffener königlicher Staat, die er, wie seine Soldaten, durch unmäßige Verschwend ung an sich fesselte, und Brandschatzungen aller Art mussten ihm die Summe,n dazu verschaffen. Je mehr die Länder welkten, durch die er zog, desto größer wurde der Zulauf zu seinem Heere. Der Fluch der Provinzen und das Klagegeschrei der Fürsten kümmerten ihn nicht; das Verbrechen setzte ihn in den Stand, die Folgen desselben zu verlachen. Sein Heer aber betete ihn an. Wallensteins überlegter Grundsatz war, die deutschen Reichsfursten sichtbar zu erniedrigen, alle Stufen und (h'dnungen zwischen diesen Fürsten und dem Reichsoberhaupte zu zerbrechen und das Ansehen des letzteren über alle Vergleiche zu erheben. Sein Oberherr sollte in ganz Deutschland keinen Menschen zu fürchten haben als ihn allein, dem er diese Macht verdankte. Daran knüpft Schiller die Auseinandersetzung seines Verhältnisses zu Ti Hy, seine Siege über Mansfeld, seine Frhebung zum Herzog von Friedland und die Eroberung von Stralsund, die er, sich Generalissimus zu Wasser und zu Lande nennend, trotz der Neutralität und der Privilegien dieser Stadt versuchte, von der er aber, da er nur durch prahlerische Drohungen den Mangel gründlicher Belagerungsmittel ersetzte, schließlich unverrichteter Dinge wieder abstehen musste, was den Glauben an seine Unbesiegbarkeit gewaltig erschütterte und den deutschen Reichsfürsten wieder Mutli und, begünstigt durch mancherlei andere Umstände, Macht verlieh, die Absetzung des Feldherrn durch den schwachen Kaiser Ferdinand in der Kurfürstenversammlung zu Regensburg durchzusetzen. Wallensteins grenzenloser Ehrgeiz, unbeugsamer Stolz und gebieterischer G eist ließen es nicht zu, diese Kränkung ungerochen zu lassen. Von der Zukunft erhoffte er Genugthuung, und in dieser Hoffnung bestärkte ihn Scni, ein italienischer Astrologe, der diesen ungebändigten Geist gleich einem Knaben am Gängelbande führte. Im königlichen Pompe, im Gepränge eines schimmernden Theatcrhelden lebte er nun in der Zurückgezogenheit auf seinen Gütern. Sein immer arbeitender Kopf brauchte und befahl Stille rings 11111 ihn. Seine Worte sparte er mehr als seine Geschenke, und was er sprach, kam in einem widrigen Tone heraus. Er lachte niemals, und den Verführungen der Sinne widerstand die Kälte seines Blutes. Dazu entsagte er allen leeren Zerstreuungen. Einen durch ganz Europa ausgebreiteten Briefwechsel besorgte; er selbst, um der Verschwiegenheit anderer so wenig als möglich anzuvertrauen. Während seine fröhliche Außenseite Ruhe und Mäßigung zeigte, brütete er still die sch rcekl i che Geburt der Rache und Ehrbegierde zur Reife. Erloschen war alles in seiner Erinnerung, was er durch den Kaiser geworden war; nur was er für diesen getlnin, ständ mit glühenden Zügen in seinem Gedächtnisse eingeschrieben. Seinem unersättlichen Durste nach Größe und Macht war der Undank des Kaisers willkommen, der seinen Schuldbrief zu zerreißen und ihn jeder Pflicht gegen den Urheber seines Glückes zu entbinden schien. Entsündigt und gerechtfertigt erschienen ihm jetzt die Entwürfe seiner Ehrsucht im Gewände einer rechtmäßigen Wiedervergeltung; seine jetzt unbegrenzten Entwürfe hätten in jedem anderen Kopfe nur der Wahnsinn erzeugen können. Der an ihm verübte Raub machte ihn selbst zum Räuber. Wäre er durch keine Beleidigung gereizt geworden, so hätte er folgsam seine Bahn um die Majestät des Thrones beschrieben, zufrieden mit dem Ruhme, der glänzendste seiner Trabanten zu sein: erst nachdem man ihn gewaltsam aus seinem Kreise stieß, verwirrte er das System, dem er angehörte, und stürzte sich zermalmend auf seine Sonne. Dem unaufhaltsamen Vordringen der Schweden und Sachsen, der schrecklichen Noth, in die der Kaiser von neuem gerieth, sah er mit verstellter Gelassenheit zu und begann seine Unterhandlungen mit dem Schwedenkönige Gustav Adolf, welcher ihm 15.000 Mann geben sollte, um dann mit diesen und den von ihm selbst geworbenen Truppen Böhmen und Mähren zu erobern, bis nach Wien vorzudringen und den Kaiser bis nach Italien zu verjagen. Der König aber misstraute seinen Versprechungen und hätte sich auch nicht dazu verstanden, solchen Verrath mit einer Königskrone zu bezahlen, denn des Herzogs Pläne waren offen auf den böhmischen Königsthron ausgegangen. Dafür aber gelang diesem die schnelle Eroberung Böhmens durch die Sachsen, indem wahrscheinlich bei einer Zusammenkunft mit dem sächsischen General Kaunitz das Siegel auf die Verschwörung gedrückt worden war. Des Kaisers Noth stieg aufs höchste, sein Stolz beugte sich, denn kein anderer war da, der sic lindern konnte, als Wallenstein. Er selbst bat und drängte diesen, ebenso dessen vertraute Freunde, wieder eine Armee zu schaffen, aber der schlaue Wallenstein, der schon den Gedanken der Empörung gefasst hatte und im Herzen frohlockte, dass die Zeit der Rache gekommen war, die Gelegenheit, die; erlittene Kränkung dem Kaiser mit vollen Zinsen zu erstatten, zögerte absichtlich lange. Endlich aber gab er nach, und noch ehe der dritte Monat verstrichen war, schuf er das Heer von 40.000 Mann, worauf er selbst von seinem Vermögen 200.000 Thaler aufwandte. Da machte die Religion keinen Unterschied; Tapferkeit und Erfahrung galten mehr als der Glaube. Durch das Schreckmittel seines Rücktrittes zwang er nun den Kaiser zu Bedingungen, die alles enthielten, was zur Förderung seiner geplanten Empörung nothwendig schien. Einen solchen Vertrag, der seinem Oberherrn abgetrotzt und auf ein Verbrechen gegründet war, hielt er für gütig; er glaubte den Kaiser durch eine Vorschrift gebunden, die denjenigen, der so vermessen war, sie zu geben, zum Tode veru rtliei Ite.1 Doch dieser todeswürdige Verbrecher war jetzt der unentbehrlichste Mann in der Monarchie, und Ferdinand, im Verstellen geübt, bewilligte ihm alles, was er verlangte. Hierauf wird erzählt, wie Wallenstein, die Kr Wartungen des Hofes nicht erfüllend, nur seinen eigenen Plänen gemäß handelte;. Statt gegen die Feinde zu ziehen, knüpfte er vergebliche Unterhandlungen mit denselben an, um sie (die vereinigten Schweden und Sachsen) zu trennen. Dann endlich vereinigte er sich, schon öfter ohne Erfolg dazu aufgefordert, mit dem Kur fürsten von Bayern, Maximilian, der besonders einst als Hauptankläger und (Jegner Wallensteins am Regensburger Fürstentage gewirkt hatte, bei Eger,2 nach welcher Vereinigung dieser aber den Oberbefehl vollständig Wallenstein überlassen musste und nur das Recht der Strafen und Belohnungen bei seinen eigenen Truppen behalten durfte. Dann folgen Gustav Adolfs IJnglüekstagc vor Nürnberg, YVallensteins Trennung von Maximilian von Bayern, die Kinnahme von Leipzig und jene berühmte Schlacht bei Lützen, welche die Oberherrliclikeit Wallensteins oder seiner Feinde beweisen sollte. Trotz der Umsicht und Tapferkeit Wallen steins, der mitten im feindlichen Kugelregen mit kühler Seele seine Truppen durchritt, dem Nothleidenden nahe mit Hilfe, dem Tapfern mit Beifall, dem Verzagten mit strafendem Blick, blieb doch den Schweden nach der mörderischen Schlacht, die nur die einbrechende Nacht beendete, die Khre des mit dem Leben ihres Königs schwer erkauften Sieges; wenigstens behaupteten sie die Walstatt, während sieh Wallenstein zuerst nach Leipzig und dann nach Böhmen zurückzog, den Winter über die kaiserlichen Lande statt der feindlichen bedrückte und auch nach Beginn des Frühlings den Schau platz des Krieges wieder in ein kaiserliches Erbland verlegte, indem er mit 40.000 Mann in Schlesien einrückte. Aber doch griff er die verbündeten 1 Dio Bedingungen des Vertrages, die den Kaiser ganz in dio Hände seines Generals hätten spielen sollen, sind den im Drama angegebenen ziemlich entsprechend: Unumschränkter Oberbefehl über alle deutschen Armeen des österreichischen und spanischen Hauses mit der unbegrenzten Vollmacht zu strafen und zu belohnen. Weder dom König von Ungarn noch dem Kaiser selbst solle es vergönnt sein, bei der Armee zu erscheinen, noch weniger eine Handlung der Autorität darin auszuübon. Keine Stelle solle der Kaiser bei der Armee zu vergeben, keine Belohnung zu verleihen haben, kein Gnadenbrief desselben ohne Wallenstoins Bestätigung giltig sein. Uber alles, was im Reicho confiscicrt und erobert werde, solle der Herzog von Friedland allein, mit Ausschließung aller kaiserlichen und Reichsgerichte, zu verfügen haben. Ein kaiserliches Erbland müsse ihm zu seiner ordentlichen Belohnung und noch ein anderes der im Reicho eroberten Länder zum außerordentlichen Geschenk iiborlasson worden. .Jede österreichische Provinz solle ihm, sobald er derselben bedürfen würde, geöffnet sein. Außerdem verlangte er die Versicherung des Iierzogthums Mecklenburg bei einem künftigen Frieden und eine iormlicho, frühzeitige Aufkündigung, wenn man es für nöthig linden sollte, ihn zum zweiten-male des Generalats zu entsetzen. 2 Dio vereinigten kaiserlich bayerischen Truppen machten nun eine Armee von beinahe (>0.00U größtenteils bewährten Soldaten aus.. Sachsen, Brandenburger und Schweden, die nur 24.000 Mann stark waren, nicht an, sondern brachte einen sechswöchcritlichen Waffenstillstand in Vorschlag und erklärte sich sogar zu einem ewigen Frieden mit den Schweden und den Reiehsfiirstcn bereit, dem er selbst dem Kaiser zum Trotze, wenn nötbig, sogar mit Waffengewalt Anerkennung zu verschaffen versprach. Dafür beanspruchte er Böhmen, dem er Religionsfreiheit verhieß. Alles dies wieder ohne Erfolg, denn er ließ cs nicht an Widersprüchen fehlen und genoss daher kein Vertrauen. Darauf folgt der Bericht von der Einschließung der durch List von den Sachsen getrennten Schweden unter Graf Thum bei Steinau, diesem fluchbeladenen Aufruhrstifter, deren Übergabe auf Gnade und Ungnade und — Thurns Freilassung, von der Einnahme von Liegnitz, Groß-Glogau, Frankfurt a. d. Oder, Görlitz und Bautzen, von der Fortsetzung seiner auf die Begründung der eigenen Hausmacht gerichteten, aber erfolglosen Unterhandlungen mit den Brandenburgern und Sachsen und der durch ihn mit offenbarer Verhöhnung der Befehle des Kaisers zugelassencn Belagerung und Einnahme Regensburgs, auch Straubings und Chams durch Bernhard von Weimar, dem Anführer der Schweden, während welcher er sich nur möglichst langsam der bayerischen Grenze näherte, aber auf das Gerücht eines Einfalles der Sachsen in Böhmen wieder dorthin zurückkehrte, sein Hauptquartier in Pilsen aufschlug, da er vor allem die Erblande schützen müsse, und allen Ermahnungen des Kaisers zum Trotze seine Truppen im erschöpften Böhmen Winterquartiere beziehen ließ; er suchte dieses Königreich zu hüten, als ob cs jetzt schon sein Eigenthum wäre. Nun aber gieng nach Schillers Erzählung der Hof energischer gegen diesen unbändigen Charakter vor. Dem General de Suys gab erden Befehl, zum Kurfürsten von Bayern zu stoßen, und forderte nun Wallenstein gebieterisch auf, dem Cardinal-Infanton Don Fernando, der mit einer Armee aus Italien, von Mailand aus, unterwegs war, einige Regimenter zur Verstärkung entgegenzusenden. Jener aber einsehend, dass er länger mit der Ausführung seines Planes gezaudert habe, als die Klugheit rieth, da die günstigen Constel lationen fehlten und daher «die Zeit noch nicht gekommen war», musste nun Maßregeln zu seiner Sicherung ergreifen, ohne die Gunst der Sterne abzuwarten. Das erste war, sich der Gesinnungen der vornehmsten Anführer zu versichern und alsdann die Treue der Armee zu erproben, die er so freigebig vorausgesetzt hatte. Drei derselben, die; Obersten Kinsky, Tcrzky und Ulo1, waren schon längst in das Geheimnis gezogen 1 Den Obersten Illo hatte er einst überredet, in Wien den Grafentitel zu suchen und ihm dabei die kräftigste Fürsprache zugesagt. Heimlich aber schrieb er an den Minister, ihm sein Gesuch abzuschlagen, weil sich sonst mehrere, die gleiche Verdienste hätten, melden dürften und auf gleiche Belohnungen Anspruch machen. Als lllo hernach zur Armee zurückkam, war sein erstes, ihn nach dom Erfolg seiner Bewerbungen zu fragen; und da ihm dieser und die; beiden ersten durch das Band der Verwandtschaft an sein Interesse geknüpft. Graf Piccolomini, der sich in dem Treffen bei Lützen durch einen beispiellosen Muth ausgezeichnet hatte, war der erste, dessen Treue er auf die Probe stellte. Er gab ihm den Vorzug vor allen anderen, weil dieser unter einerlei Constellation mit ihm geboren war. Ihm erklärte er, dass er, durch den Undank des Kaisers und seine nahe Gefahr gezwungen, unwiderruflich entschlossen sei, die österreichische Partei zu verlassen, sieh mit dem besten Tlieile der Armee auf die feindliche Seite zu schlagen und das Haus Österreich in allen Grenzen seiner Herrschaft zu bekriegen, bis es von der Wurzel vertilgt sei. Auf Piccolomini habe er bei dieser Unternehmung vorzüglich gerechnet und ihm schon im voraus die glänzendsten Belohnungen zugedacht. Dieser tlrnt anfangs bestürzt abwehrend, gab aber, die Fruchtlosigkeit seiner Widersprüche einsehend, scheinbar nach und berichtete die jetzt gemachte Entdeckung sofort nacli Wien. Wallenstein aber zweifelte, aller Warnungen des Grafen Tcrzky ungeachtet, ganz und gar nicht an der Aufrichtigkeit dieses Mannes. Um endlich den entscheidenden Schritt zum Ziele zu tlmn, berief er (im Jänner 101-34) alle Commandeurs der Armee nach Pilsen, wohin er sieh gleich nach seinem Rückzüge aus Bayern gewendet hatte, um mit diesen angeblich die neuesten Forderungen des Kaisers, die Erblande mit Winterquartieren zu verschonen, Regensburg noch in der rauhen Jahreszeit wieder zu erobern und die Armee zur Verstärkung des Cardinal-Infanten um 6000 Mann Reiterei zu vermindern, zu berathon, und zog dieser Beratlmng auch heimlich Schweden und Sachsen bei, um mit ihnen «über den Frieden zu tractieren». Mit den Befehlshabern entlegenerer Heere sollte schriftliche Abrede gonommen werden. Zwanzig von den berufenen Commandeurs erschienen, aber gerade die wichtigsten, Gallas, Colloredo und Altringer, blieben aus. Wallenstein, geblendet von dem Glanze einer Krone, bemerkte den Abgrund nicht, der sich zu seinen Füßen öffnete, und versäumte im vollen, lebendigen Gefühl seiner Kraft — «das gewöhnliche Los starker und kühner Seelen» —, die Hindernisse gehörig zu würdigen und in Berechnung zu ziehen. Er sah in seiner Armee nichts als eine gegen den Hoi' theils gleicligiltige, theils erbitterte Macht, ihm allein nur blind unterworfen, und glaubte in den Schmeicheleien, mit welchen man seiner Allgewalt huldigte, und in den frechen Schmähungen des Hofes und der Regierung, die sich eine zügellose Soldateska erlaubte, die wahren Gesinnungen zu vernehmen, von dem schlechten Ausgange derselben Nachricht gab, so lieng er an, die bittersten Klagen gegen den Hof auszustoßen. «Das also hätten wir mit unseren treuen Diensten verdient,* rief er, «dass meine Verwendung so gering geachtet und euren Verdiensten eine so unbedeutende Belohnung verweigert wird! Wer wollte noch länger einem so undankbaren Herrn seine Dienste widmen? Nein, was mich angoht, icli bin von nun an der abgesagte Feind des Hauses Österreich.» Illo stimmte bei, und so wurde zwischen beiden ein enges Itiindnis gestiftet. die. ihm für die Bereitwilligkeit, derselben bürgten, einem so verachteten Oberherrn die Pflicht aufzukünden. Alles schrieb er auf Rechnung seiner persönlichen Größe, ohne zu unterscheiden, wie viel er sich selbst und der Würde verdankte, die er bekleidete. Gerade die Armee war es, die später als furchtbarer Gegner wider ihn auftrat; an dem Pflichtgefühl derselben scheiterten alle seine Berechnungen. Der Feldmarschall v. lllo übernahm es, die Gesinnungen der (Kommandeurs zu erforschen und sie auf den Schritt, den man von ihnen erwarte, vorzubereiten. Er verstand es, ihre Begeisterung für Wallenstein neu zu entflammen, und besorgte bei jenem bekannten Gastmahle die von Wallenstein verlangte schriftliche Versicherung der Treue bis in den Tod. Diese schriftliche Versicherung wurde aber auf dessen Wunsch erneuert, da er sonst das Commando freiwillig niederlegen wolle. Viele Commandeurs nämlich hatten sich anfangs geweigert, das gefälschte, von lllo untergeschobene Blatt, das aber erkannt wurde, zu unterschreiben und sieh nur durch die Schmähungen Terzky’s und die Beredsamkeit Illo’s dazu herbeigelassen, es zu thun, und Wallenstein hatte davon Kunde erhalten. Zudem waren die meisten Namen so unleserlich gekritzelt, dass man eine unredliche Absicht dahinter vermuthen musste. Dieses Vorgehen aber hatte von Seite dos gleich davon unterrichteten Hofes die Aufforderung an die Befehlshaber, deren Treue man sieh versichert hielt, zur Folge, den Herzog von Friedland, lllo und Terzky zu verhaften, um sie zur Verantwortung zu ziehen, und wenn dieses auf ruhigem Wege nicht zu bewirken sei, sie todt oder lebendig zu ergreifen, sowie die Zuthcilung eines offenen Patentes an den Generallieutenant v. Gallas, welches die Armee ihrer Pflichten gegen den Vcrräther entließ und sie an diesen verwies, bis ein neuer Generalissimus aufgestellt sei, und zugleich eine gänzliche Amnestie über alles aussprach, was zu Pilsen gegen die Majestät des Kaisers begangen worden war, um die Rückkehr zur Pflicht zu erleichtern. Die Entfernung des Gallas, der auf die erneuerten Einladungen Wallensteins hin endlich zwar nach Pilsen gekommen war, aber bloß, um als Augenzeuge den Kaiser von der drohenden Gefahr desto besser unterrichten zu können, unter dem Vorwando, Altringer, welcher, Krankheit vorschützend, auf dem festen Schlosse Frauenberg weilte, hcrbeizuholen, die Besetzung von Budweis und Tabor durch die kaiserlichen Truppen, die Abreise des Piccolomini nach Linz mit dem Gefährte YVallenstchjs, um Gallas zurückzubringen, folgten schnell hintereinander. YVallenstein aber legte eine unbegreifliche Blindheit an den Tag, eine. Tochter seines Stolzes, der sein Urthcil über eine Person nie zurücknahm und die. Möglichkeit zu irren auch sieh selbst nicht gestehen wollte. Die geschickten Operationen des Piccolomini und Gallas, die Wallenstein ein Regiment nach dem ändern raubten, geschahen in der Weise, wie die im Drama vorgeführten. Prag, auf welches YVallenstein alle seine Hoffnungen setzte, fiel, und endlich einsam und verlassen von allen, denen er Gutes gethan, verrathen von allen, auf die er baute, stand er da. Aber solche Lagen sind es, die den großen Charakter erproben. In allen seinen Erwartungen hintergangen, entsagte er keinem einzigen seiner Entwürfe; nichts gab er verloren, weil er sich selbst noch (ihrig blieb. Das war es hauptsächlich, was den Dichter so anzog und ihn zum Helden einer Tragödie würdig zu machen schien, dazu die furchtbare Freiheit, welche in dessen Hände gelegt war, die Kühnheit, mit welcher er sie missbrauchte, und der erschütternde Ausgang seines Unternehmens. Wallensteins .Einzug in Eger, nur vom Regimente Terzky’s begleitet und wenigen anderen Getreuen, die Verbindung mit dem Herzog von Weimar und den Schweden zu erleichtern, welche in der höchsten Noth Hilfe zugesagt hatten, und neue Unterhandlungen mit denselben, das Herz von neuen Hoffnungen erfüllt und die Sterne eifrig befragend, waren seine letzten Timten. Unter seinen Augen wurde der Dolch geschliffen, der seinem Leben ein jähes Ende machte. Der kaiserliche Urtheilsspruch, der ihn für vogclfrei erklärte, hatte seine Wirkung nicht verfehlt, und die rächende Nemesis wollte, dass der Undankbare unter den Streichen des Undankes erliegen sollte, oder wie cs an einer anderen Stolle heißt: «Im Begriff, ein nie erlebtes Beispiel des Undankes gegen den Schöpfer seines Glückes aufzustellen, baute er seine ganze Wohlfahrt auf die Dankbarkeit, die man an ihm beweisen sollte», und dies wurde sein Untergang. Schiller benützte eben die Darstellungen der Gegner Wallensteins als Quellen und kam daher zu der einseitigen Auffassung desselben als Ungeheuer von Undankbarkeit. Aus den damals schon vorhandenen Quellen hätte er allerdings ein getreueres Bild dieses Mannes gewinnen können. Ein solcher Charakter ist nicht für eine Tragödie geschaffen, denn der endliche Untergang eines solchcn ehrgeizigen Bösewichtes, der kein Mittel scheute, seine verbrecherischen Pläne in Ausführung zu bringen, hätte nicht unser Mitleid wachgerufen, vielmehr in uns ein gewisses Gefühl der Genugtuung, weil einen solchen Verbrecher die rächende Gerechtigkeit ereilte; und nur jenes Mitleid hätten wir ihm gezollt, welches Aristoteles Philanthropie nennt, das uns jedesmal befällt, wenn wir der Vernichtung eines menschlichen Lebens zusehen. Die Absetzung Wallensteins, die dieser sich im letzten Grunde selbst durch Verbrechen verschuldete, hätte seine aufloderndc Rachsucht keineswegs entschuldigt und gereinigt.1 1 Die Idee eines Dramas mit einem nach der «Geschichte . ,J Das ist den Steinen und dem Schicksale überhaupt. Schiller trotz der vielen und großen Fehler bewundernngswert und theuer geworden; aus seinen Thaten schimmerte ihm doch noch das Vorhandensein einer besseren Seele durch, was ihm sogar beim .Bewusstsein der entstellenden Quellen nahezu Überzeugung wurde. Der Schluss lautet nämlich: «So endigte Wallenstein in einem Älter von fünfzig Jahren sein thatenrciches und außerordentliches Leben; durch Ehrgeiz emporgehoben, durch Ehrsucht gestürzt, bei allen seinen Mängeln noch groß und bewunderungswert, unübertrefflich, wenn er Maß gehalten hätte. Die Tugenden des Herrschers und Helden, Klugheit, Gerechtigkeit, Festigkeit und Muth, ragen in seinem Charakter kolossalisch hervor; aber ihm fehlten die sanfteren Tugenden des Menschen, die den Helden zieren und dem Herrscher Liebe erwerben. Furcht war der Talisman, durch den er wirkte; ausschweifend im Strafen wie im Belohnen, wusste er den Eifer seiner Untergebenen in immerwährender Spannung zu erhalten, und gehorcht zu sein wie er, konnte kein Feldherr in mittleren und neueren Zeiten sich rühmen .... Stets war sein Blick auf das Ganze gerichtet, und bei allem Scheine der Willkür verlor er doch nie den Grundsatz der Zweckmäßigkeit aus den Augen .... Seine Freigebigkeit wurde durch unermessliche Einkünfte unterstützt, welche jährlich auf drei Millionen geschätzt wurden, die ungeheuren Summen nicht gerechnet, die er unter dem Namen von Brandschatzungen zu erpressen wusste. Sein freier Sinn und heller Verstand erhob ihn über die Rcligionsvorurt.hcile seines Jahrhundertes, und die Jesuiten vergaben es ihm nie, dass er ihr System durchschaute und in dem Papste nichts als einen römischen Bischof sah . . . . Denn endlich muss man zur Steuer der Gerechtigkeit gestehen, dass es nicht ganz treue Federn sind, die uns die Geschichte dieses außerordentlichen Mannes überliefert haben; dass die Verrätherei des Herzogs und sein Entwurf auf die böhmische Krone sieh auf keine streng bewiesene Thatsache, bloß auf wahrscheinliche Vermuthungen gründen. Noch hat sich das Document nicht gefunden, das uns die geheimen Triebfedern seines Handelns mit historischer Zuverlässigkeit aufdeckte, und unter seinen öffentlichen, allgemein beglaubigten Thaten ist keine, die nicht endlich aus einer unschuldigen Quelle könnte geflossen sein. Viele seiner getadcltsten Schritte beweisen bloß seine ernstliche Neigung zu m F r i e d e n; d ie meisten anderen erklärt und entschuldigt das gerechte Misstrauen gegen den Kaiser und das verzeihliche Streben, seine Wichtigkeit zu behaupten. Zwar zeugt sein Betragen gegen den Kurfürsten von Bayern von einer unedlen Rachsucht und einem unversöhnlichen Geiste; aber keine seiner Thaten berechtigt uns, ihn der Verrätherei überwiesen zu halten. Wenn endlich Notli und Verzweiflun’g ihn antrieben, das Urtheil wirklich zu verdienen, das gegen den Unschuldigen gefällt war, so kann dieses dem Urtheil selbst nicht zur Rechtfertigung gereichen. So fiel Wallen stein, nicht weil er Rebell war, sondern er rebellierte, weil er fiel. Ein Unglück für den Lebenden, dass er eine siegende Partei sieli zum Feinde gemacht hatte — ein Unglück für den Todton, dass ihn dieser Feind überlebte und seine Geschichte schrieb.» Wold selten wird ein Historiker die Unzuverlässigkeit seiner geschriebenen Geschichte in dieserWeise aussprechen, aber dem Dramatiker war die bewusste und offen ausgesprochene Unzuvcrlässigkeit eine Ursache mehr, mit dem gegebenen geschichtlichen Stoffe freier schalten zu können,1 um des Helden Charakter zu einem tragischen zu machen, das heißt, ihn «menschlich näher zu bringen». Wallen stein fiel, nicht weil er rebellierte, sondern er rebellierte, weil er fiel, wurde auch der Grundgedanke des Dramas, der goldene Faden, der sich durch dasselbe zieht; jener Gedanke also, den der Dichter schon beim Studium des Stoffes und der Quellen hatte. Ein vorbedachter Verrath, der dem Helden schon vom Anfang an innerlich feststand, hätte die höchste dramatische Aufgabe ausgeschlossen, den Entschluss aus der leidenschaftlich bewegten Seele des Helden herauszuarbeiten, darzustellen, wie Wallenstein zum Verräther wird, allmählich, durch sein eigenes Wesen und den Zwang der Verhältnisse. Für das Drama musste die Idee also folgendermaßen umgewandelt werden: Ein an sich edler Feldherr wird durch die übergroße Macht, durch die Intriguen der Gegner und sein stolzes, unbezwungenes Herz bis zum Verrathe an seinem Kriegsherrn gebracht; er versucht das Heer zum Abfalle zu verleiten, wird aber von der Mehrzahl seiner OfKciere und Soldaten verlassen und getödtet. Die Macht wurde cs also, die sein Herz verführte, und das Lager, welches sein Verbrechen erklärte (Prolog 117—11^), die größere Hälfte aber seiner Schuld wurde den unglückseligen Sternen zugewälzt. Nicht eine plötzlich von kalter Leidenschaft gezeugte Umwandlung machte ihn schuldig, nicht sein von Natur aus zum Verrath geneigtes Herz bewirkte es, sondern der Zwang der Verhältnisse, welche er freilich durch sein eigenes Wesen herauf beschworen. ln der «Geschichte des dreißigjährigen Krieges» hat die That ihre Wurzel in Wallcnsteins Charakter selbst, sie ist eine frühzeitig reif gewordene Frucht seines maßlosen Ehrgeizes und seiner Rachsucht; im Drama aber ist des Helden Charakter im Grunde ein edler, und sein Ehrgeiz ist «ein mild erwärmend Feuer», eine Tugend. Vom Glücke begünstigt, bringt Wallenstein sich und seinen Kaiser zu hohen Ehren, aber die Versuchung wird zu stark; sein Ehrgeiz steigert sich allmählich und unbewusst zur Eln’sucht. Er strebt nun einen für sein Vaterland zwar glorreichen Frieden an, doch unter Bedingungen, die seiner Ehrsucht genügen sollten, einen völligen Umsturz der Dinge, selbst 1 Abgesehen davon, dass es dem Dichter überhaupt nicht auf die historische Wahrheit an und für sich ankonunt, sondern auf dio poetische Wahrheit, auf <1 ie innere Nothwendigkeit der Sache, die Naturwahrheit. Und Schiller hat von dieser poetischen Licenz weidlich Gebrauch gemacht. Vgl. S. 14 tV. mit Verletzung der schuldigen Treue gegen seinen Kaiser, wozu sich noch ein gewisses Gefühl der Gereiztheit, und Rache über seine frühere ungerechtfertigte Absetzung gesellt. 1 Meso Bedingungen sind die ersten Ursachen des Gegenspiels, das er gegen sich aufruft, welches, immer mehr und mehr zunehmend an Gewalt, ihn plötzlich vor eine Frevclthat. stellt, vor der er zurückschaudern muss. Aber doch, nicht fähig mehr, sich dem einmal um ihn gezogenen Netze zu entziehen, muss er handeln und — zugrunde gehen. Die Übermacht der reagierenden Gewalten aber hätte, so ohneweiters hingestellt, den Helden schwächcr, kurzsichtiger, kleiner gezeigt, mehr als er es sein durfte. Darum musste ihm ein Grundzug gegeben werden, der ihm seine Größe und unser Interesse bewahrte und auch erklärte, wie solch ein bedeutender und überlegener Mann doch seiner Umgebung unterliegen konnte. Dieser Grundzug wurde Wallensteins Neigung zur Astrologie und der feste Glaube an dieselbe, welchen er mit den meisten seiner Zeitgenossen theilto, den aber der Dichter, um ihn nicht als bloße Caprice seines Wesens erscheinen zu lassen, adeln und vergeistigen musste. So wurde Wallenstein der tiefsinnige, inspirierte, gehobene Mann, der mitten im Getriebe einer blutigen, ereignisreichen Zeit den Blick unverwandt nach der Höhe richtet, wo er die stillen Regenten seines Lebens zu sehen glaubt. Dieses träumerische Spielen mit unbegreiflichen Größen erweckte in ihm wieder die Neigung zum Experimentieren und Versuchen und zu doppeldeutigem, verstecktem Handeln, welches den scheinbar Freien allmählich in das Netz des Verrathcs verstrickt. Dieser große, seltsame Grund hätte sein Verbrechen erklärlich gemacht, aber hätte ihn noch nicht genug menschlich nahe gebracht, um tragisch zu wirken. Der Dichter theilte daher dem Helden Eigenschaften zu, die er ihm als Historiker abgesproclicn hatte, machte ihn zu einer liebenswürdigen Persönlichkeit, zu einem Manne, der das Bedürfnis zu vertrauen und zu lieben hat; während jener verhängnisvolle Glaube an die Sterne das Vertrauen und die Liebe zu Personen, die er sich dadurch verklärte, steigerte, so dass es sein Verderben wurde. So aber ist Wallenstein dem Herzen näher gebracht, sein Charakter vertieft und eine originelle Bewegung für sein Inneres gewonnen. Den Gesetzen des Dramas gemäß ist Wallenstein also ein «gemischter» Charakter, ein Mensch wie unser einer, kein durchwegs moralisch gutes Wesen, wie es schon die Geschichte auch nicht gab, aber auch nicht durchwegs schlecht, sondern so geartet, dass gute und böse Eigenschaften in gewissem, gewöhnlichem Einklänge zueinander stehen. So ein Mensch unseresgleichen vermag durch sein Leiden uns zu rühren, Mitleid, und das auf uns selbst bezogene Mitleid, die Furcht, zu erregen; wir sehen und fühlen, warum ein so gearteter Charakter unter gegebenen Verhältnissen nicht anders handeln konnte, wir fühlen uns aber auch schöpferisch über die Gestalt des leidenden Helden fröhlich erhoben, einig mit der großen, weltregierenden Gewalt, der Gottheit, dem Geiste der sittlichen Weltordnung, welcher Schicksal und Leben regiert und auch dort, wo er ein menschliches Dasein zerbricht, in liebevollem Bündnis mit dem Menschengeschlechte handelt. Keine Unzufriedenheit mit dem Schicksale des Melden greift Platz, sondern wir fühlen die Bestätigung einer Ahnung, oder lieber eines deutlichen Bewusstseins einer teleologischen Verknüpfung der Dinge, eines erhabenen, gütigen Willens. Dieser hohe Geist der sittlichen Weltordnung ist es, welcher Wallensteins Schicksal trägt und dessen verletzte Treue und verderbliches Streben dadurch rächt, dass er ihn der Nemesis überantwortet. 1. Schillers Wallenstcin ist kein einheitlicher Charakter im besonderen, sondern nur im allgemeinen. Sein Charakter hat sieh im Laufe des Lebens zu verschiedenen Gestalten herausgearbeitet, hat verschiedene Phasen durchgemacht, welche der Dichter aber nicht der Reihe nach vorüberziehen ließ, wie cs etwa Shakespeare gemacht hätte; er stellte den Helden nicht in auf-und absteigender Linie dar, sondern er führte ihn uns gleich als vollendeten Charakter vor, zeigte ihn uns gleich auf dem Höhepunkte seiner Macht und seines Ruhmes mit Aufwand aller dramatischen Kraft, und um die Entwicklung und Durchbildung seines Charakters zu kennzeichnen und seinen Lebenslauf bis zur Größe zu Beginn dos Dramas,1 schuf er Bilder, Situationen, Berichte, Episoden, die durch nichts als durch den zu entwickelnden Charakter und den anderen beabsichtigten Zweck zusammengehalten werden. Dies ist die Ursache der großen Ausdehnung des Dramas, trotzdem es sich der Zeit nach nur über vier Tage erstreckt.2 Schillers dramatisches Ideal war aber damals: Vereinigung der modernen C h a raktoristi k mit der antike n Schönheit und Verdichtung des Stoffes zu einer tragischen Fabel. Eine Verdichtung aber eines so gewaltigen Lebenslaufes in ein einziges Bild konnte nicht oline Eintrag für das Drama sein. So schreibt Goethe an Schiller (ü. März 1799): « Wenn sich der Zuschauer bei den ,Piccolominis' aus einem gewissen hie und da willkürlich scheinenden Gewebe nicht gleich herausfinden, mit sicli und anderen nicht völlig eins werden kann, so gehen diese neuen Acte (von Wallensteins Tod) nun schon gleichsam als naturnothwendig vor sieh hin. Die Welt ist gegeben, 1 Nicht, eine eigentliche Trilogie, da die Trennung1 in drei Stücke sich zufällig ergehen hat und auf keine inneren Gründe beruht. “ In Wirklichkeit vom 12. Jänner (erster Pilsener Schluss) bis zum 26. Februar 16;J4 (Walionsteins Ermordung). Der zweite Pilsener Schluss wird in der Dichtung überhaupt nicht berücksichtigt. in der alles geschieht, die Gesetze sind aufgestellt, nach denen man urtheilt, der Strom des Interesses, der Leidenschaft findet sein Bett schon gegraben, in dem er herabrollen kann.» Es ist wirklich eine ungeheure Welt von Ereignissen, Gedanken und Empfindungen, die sich alle auf den Helden beziehen, in den «Piccolominis», der Exposition des eigentlichen Dramas, welches «Wallensteins Tod» ist, niedergelegt und in ein Gesammtbild vereinigt, die alle in ihrer Motivierung und Folge begriffen und erfasst werden müssen, uni die Situation des Helden zu Beginn des Dramas und seinen Fall vollkommen beurthoilen zu können. Das würde zunächst eine vollständige Lösung des in den «Piccolominis» geschlungenen Gewebes verlangen, aber auch des Gewebes der anderen beiden Theile des Dramas, da sieli auch in diesen vieles, was zur Exposition gehört, findet, kurz, dem Dichter durch die ganze Anlage seines Dramas nachzugehen, um zu finden, wie er sich den Charakter des Helden als einen werdenden vorgestcllt hat bis zu seiner Höhe. Hiebei wird sieh auch deutlicher zeigen, wie der Dichter in seinem Drama oft ganz anders und oft gründlicher motivierte, als in seiner «Geschichte des dreißigjährigen Krieges», und wie er es verstanden hat, das ganze Leben des Helden, fast vom Beginne an bis zum Ende, in der meisterhaftesten Weise nach den Gesetzen des Dramas zu formen. Wallenstein war der Sohn eines schlichten Edelmannes (L. 450;1 7. 73) und wurde am Hofe zu Burgau erzogen, gleichzeitig mit Gordon, der später als Commandant der Festung Eger eine Bolhi spielt. Einmal im Fensterbogen eingeschlafen, fiel er zwei Stock hoch auf die Erde hinab, doch unbeschädigt stand er wieder auf; von dieser Zeit an aber war er tiefsinnig und wandte sich, umgekehrt durch das Wunder der Rettung, der katholischen Religion zu und hielt sich für ein begünstigtes Wesen. Schon als zwanzigjähriger Jüngling zeigte er kühnen Muth, einen auf ernste Dinge gerichteten Sinn, und still in sich gekehrt, war er am liebsten sich selbst Gesellschaft. Oft ergriff es ihn wundersam, und der geheimnisvollen Brust entfuhr, sinnvoll und leuchtend, ein Gedankenstrahl, dass man nicht wusste, ob Wahnsinn oder ein Gott aus ihm gesprochen habe.2 (T. 2ö4.r»— 2568; IV. 2. 101—125, und T. 3543 — 3549; V. 4. 28 — 34.) So lag also dieNeigung zu extremen 1 Nach der von (len Schülern unserer Anstalt benützten Gräser’schen Schulausgabe classischer Werke. L. = Lager, 1*. = Piccolomini, T. = Wallensteins Tod. 2 Die Soldaten aber erzählen sich von einem Stückchen Wallensteins, das er als Student in Altdorf vollbracht, wobei er seinen hollen Verstand und seine Schlagforti^keit erwies. Kr soll es dort nämlich eiii wenig locker und burschicos getrieben haben. Da er seinen Famulus bald erschlagen hätte, sollte er in einen eben neu gebauten Carcer gesperrt werden, der noch seinen Namen nach dem ersten Bewohner zu erhalten hatte. Wallenstein ließ aber weislich einen Pudel voranlaufen, und so wurde der Carcer nach dem Munde benannt. (L. 456 — 470; 7. 79 — 92.) Schwärmereien und Träumereien, der Ilang zum geheimnisvollen Hinbriiton und Streben schon in des Jünglings Brust, und dies macht auch die später leicht erfolgte Hingabe an die Astrologie erklärlich. Jetzt aber war und blieb sie ihm noch (gegen die Geschichte) ganz fern, und die Verwickelungen der Kriege nahmen seine Aufmerksamkeit zu sehr in Anspruch. Kraftvoller Ehrgeiz bewegt des Jünglings und jungen Mannes Herz, er ist aber noch nicht jene «wilde Flamme, die verzehrend rast», sondern ein mild erwärmend Feuer, das den Menschen ziert und erhebt. (Vgl. S. 17 unten.) Nach dem ungarischen Kriege vermählte sich Wallenstein mit Lueretia v.Wickow, jener reichen Witwe, die ihm nach ihrem Tode große Güter in Mähren hinterließ. (T. 3846— 3849; V. 12. 30—34.) Trotz des Unterschiedes an Jahren begründete diese sein erstes Glück, und dankbar und auch nach ihrem Tode anhänglich, wünschte er, einst an ihrer Seite zu schlummern. Im Kriege mit Friaul erwies ihm der Kaiser die erste Gunst, indem er ihm eine goldene Gnadenkette gab, die ihm fortan ein Talisman galt und die er stets unter seinem Mantel trug, aus Aberglauben, wie er selbst zugeben wollte, seines Glückes gewiss zu sein, solange er sie besitze. (T. 3531 — 3539; V. 4. 15 — 23.) Als die Wirren des dreißigjährigen Krieges den Kaiser in große Noth brachten, stand er ihm treulich bei, und jener belohnte mit gleicher Dankbarkeit seine Dienste, indem er ihn zum Grafen, Fürsten und zum Herzoge von Friedland machte (T. 2574; IV. 2. 130), und er, der einstige schlichte Edelknabe, konnte nun sogar Münzen nach seinem Bildnisse prägen (L. 871; 11. 210) und brauchte im Dienste vor dem Kaiser sein Haupt nicht zu entblößen, was z. B. auf der Wache zu Brandeis der Fall war. (L. 801; 11. 200.) Witwer geworden, verheiratete sich Wallenstein zum zweitenmale mit lsabella Katharina, der Tochter des Grafen Harraeh, welche im Drama des Rhythmus wegen Elisabeth heißt, (l*. 660; H. 2. 28.) Als des Kaisers Notli am höchsten war, schuf er ihm jenes berühmte Heer, durch welches er nicht nur ihn, sondern auch sich selbst zu glänzender Höhe erhob. Gegen alle Erwartungen hatte er mit ungeheurer Schnelligkeit 60.000 Mann beisammen, wohl einsehend, dass so viele sich selbst leicht ernähren konnten, und nicht nur 12.000 Mann, welche der Hof verlangte. (L. 74» — 754; 1 1. 87 —94.) Der gefürchtete Mansfeld war es, der zuerst Wallensteins 1 Ieeresmaeht und Feldherrntalent fühlen musste. Bei Dessau geschlagen, wurde er durch alle Schlangenwindungen seiner Flucht verfolgt. (Er wollte sich mit Bethlen Gabor von Siebenbürgen vereinigen.) Kein Strom warden Verfolgern ein Hemmnis, kein Wald zu undurchdringlich; und dessen geplante Vereinigung mit Bethlen Gabor misslang. (T. 1924—1928; Ul. 15. 95 — 99.) Als Wallenstein das Innenland von Feinden gesäubert vor sieh sah, wollte er, der Macht seines Talentes bewusst und das Glück stets an seiner Seite fühlend, nicht nur Deutschland, sondern auch die Ostsee, Land und Meer also, dem Kaiser untcrtlian haben und unternahm daher die Expedition gegen Stralsund. (Dass er es widerrechtlich angriff, wird nicht berichtet.) Wie aber noch fast jeder Feldherr, so musste auch dieser zeitlich genug erfahren, wie launisch und unbeständig die Fortuna sein könne. Sie wollte nicht, dass Land und Meer einem einzigen unterthan sei und unterstützte Stralsunds tapferen Vertheidiger, den auf sein Geschick auch später so einflussreichen Wrangel, indem sie die wilden Elemente gegen den Ubenniithigen Belagerer aufwühlte (T. 225 — 232; 1. 5. 4—10), der sich in einem Ausbruche des Uninuthes und Zornes gerühmt hatte, die Stadt einzunehmen, und wenn sie mit Ketten an dem Himmel gebunden wäre. (L. (>02 — 605; K. 120 —123.) Jene vernichteten seine Schiffe und Bclagcrungswerkzeuge und rissen ihm den Admiralshut vom Haupte. (Vgl. noch P. 2421 — 2423; YT. 1. 159—-161 und T. 1499; III. 4. 73, zum Beweise dessen, dass Wallenstein auch heftig und leidenschaftlich sein konnte.) Die Belagerung von Stralsund bildet einen Wendepunkt in Wallensteins Leben. Im Aufträge des Kaisers hatte dieser sein gewaltiges Heer geschaffen und es erhalten, ohne dass es dem Kaiser einen Deut kostete. Mit diesem Heere hatte er, der Kriegsfurie gleich, durch ganz Deutschland seine Kreise gezogen und selbst bis an die Scheren des Belt die Schrecken seines Namens getragen, denn überall, wohin dasselbe gekommen war, hatte cs die Nahrung sich selbst verschaffen müssen. Ist der Krieg schon an und für sich ein Übel, so musste diese Armee, die nur auf Kosten des Krieges lebte, ein noch größeres sein. Freund und Feind hatte zur Erhaltung derselben beisteuern müssen; sie verlangte einmal die Bedingungen ihrer Existenz und Wallenstein die Mittel und Summen, welche ihn in den Stand setzen konnten, seine Heeresmacht sich anhänglich zu erhalten und zu vergrößern. Er hatte der Stärke fürchterliche Rechte ausüben müssen, die Geißel über alle Länder geschwungen, Hohn allen Ordnungen des Reiches gesprochen, jede Landeshoheit niedergetreten, — aber alles dieses hatte er nur gethan, um seines «Sultans» Herrschaft auszubreiten, wie ihm die Gräfin Tcrzky (T. 557 — 559, 603 — 614; I. 7. 114—11«, 160—171) vorhält. Der Kaiser selbst aber hatte diesen Frevelthaten sein Siegel aufgedrückt, da sie ihm zum Nutzen gereichten. Wallenstein war damals der gefeiertste Held, und der dritte Edelstein der Kaiserkrone hieß Wallenstein. (P. 1104; II. 7. 154.) So wenig aber der Kaiser seines Feldherrn Thaten für Frevelthaten angesehen hatte, so noch weniger dieser, der alles durch Nothwendigkeit und Recht geschehen glaubte und erst spät, kurz vor seinem Tode, auf die Ausführungen der genannten Gräfin hin eingestehen musste, dass der Kaiser durch seinen Arm Thaten ausgeführt habe, die nach der Ordnung nie hätten geschehen sollen, ja dass er selbst den Fürstenmantel, den er trage, Diensten verdanke, die Verbrechen seien. Aber von dieser Seite hatte er es früher nie gesehen. ('1'. 618 — 623; I. 7. 174 — 179.) Jene erfolglose Belagerung von Stralsund lmtte nun zur Folge, dass Wallenstein des Glaubens an seine Unbezwinglichkeit verlustig gicng und die Fürsten wieder aufathmeten. Bald zeigte es sieh an jenem verhängnisvollen Fürstentage zu Regensburg, aus welchem Beutel er gewirtschaftet hatte und wie ihm vergolten wurde. Zum Danke dafür, dass er ein treuer Fürstenknecht gewesen, wie er sich selbst (P. 1169; II. 7. 159) nennt, hatte er der Völker Fluch auf sich geladen, und der Krieg, welchen er die Fürsten hatte bezahlen lassen, um nur den Kaiser groß zu machen, wurde durch die Fürsten eine Klage wider ihn, er wurde diesen aufgeopfert und — abgesetzt. Da lebte ihm im ganzen Deutschland kein Freund mehr, weil er nur für seinen Kaiser gelebt hatte und alle Stände im Reiche beleidigt. An diesen allein hielt er sich bei jenem Sturme, der sich auf dem Regensburger Tag über seinem Haupte zusammenzog (P. 1153 —1174; II. 7. 145—103. T. 553—566; I. 7. 110—124), doch er wurde fallen gelassen. Von jeder Seite hatte ihm die schwere Waffenarbeit, die undankbare, fluchbeladene, dass er mit unermüdet treuem Arme des Krieges Last gewälzt, nur Schimpf eingetragen (vgl. auch T. 1932— 1935; 111. 15. 103—105), und keinen anderen Vertheidigungsgrund für den Kaiser weiß später der vom Hofe abgeschickte Questenberg anzugeben, als dass jenem auf dem «unglücksvollen Reichstage» die Freiheit gemangelt habe, obwohl er doch wusste, was Wallenstein auch dagegen einwarf, dass dieser, sein Feldherr, hatte, was ihm Freiheit verschaffen konnte. (P. 1 172—1176; II. 7. 162—166.) So liel Wallenstein plötzlich von der Höhe seiner Macht wieder ins Nichts zurück. Die Zeit seiner Zurückgezogenheit brachte er auf seinen umfangreichen Gütern zu, indem er Gitsehin zu seiner Residenz machte. Welches Leben er da äußerlich führte, deutet die Gräfin Terzky (T. 508 — 513; I. 7. 65—70) an. Scheinbar klug sich bescheidend, nichts wirklich mehr zu gelten und zu bedeuten, lebte Wallenstein wie ein König im kleinen, beschäftigte sich mit Jagen, Bauen, Gestüte halten, gründete sich einen Hofstaat, theilte goldene Schlüssel aus1 und gab gastfreie Tafeln. Dieses aber war nur seine glänzende Außenseite, welche er zur Schau trug, um sich die Seinen anhänglich zu erhalten und zu verbergen, was in seinem Innern vorgieng. In Wirklichkeit machte Wallenstein eine tiefgreifende Veränderung durch. Früher war er noch der fröhlich Strebende, sein Ehrgeiz war ein mild erwärmend Feuer, noch nicht die Flamme, die verzehrend rast; der Kaiser hatte ihn geliebt und ihm vertraut, und mit Lust gedenkt noch in späterer Zeit seine Gemahlin jener ersten Tage ihrer Ehe. (T. 1396 —1401; 111. 3. 33 — 38.) Aber seit jenem Unglückstage zu Regensburg, der ihn von seiner Hol le hinunterstürzte, war ein unsteter und ungeselliger Geist, 1 = Kammerhorren ernennen. argwöhnisch, finster, über ihn gekommen, die Ruhe floh ihn, und nicht dem alten Glücke, der eigenen Kraft fröhlich mehr vertrauend, wandte er sein Herz den dunklen Künsten zu, die noch keinen, der sie pflegte, beglückten. (T. 1402—1409; 111. 3. 40—46.) Schon bei Stralsund hatte Wallenstein bemerkt, dass des Menschen eigene Kraft nicht ausreiche, jeden seiner Pläne und Wünsche zu erfüllen, sondern dass cs noch höhere Mächte gebe, von deren Walten die Erfüllung derselben abhänge. Hei Stralsund aber waren es die blinden Elemente, die ihm siegreich widerstanden, eine unbezwingbare Naturgewalt.1 Einer solchen unterlegen zu sein, konnte nicht demiithigend wirken; das Bewusstsein der machtlosen Abhängigkeit davon ist so tief in die Seele des Menschen ein-gcpllanzt, dass er sieh da fast unwillkürlich beugt wie der Baum vor dem Sturme. Aber der Regensburger Fiirstentag hatte ihn nun gelehrt, dass der Mensch nicht nur den Naturgesetzen unterworfen, sondern auch abhängig von allen möglichen anderen Verhältnissen sei, den Verhältnissen des Lebens überhaupt, seien sie politischer, socialer oder anderer Natur. Diese bewusste Abhängigkeit nun des Menschen nach allen Seiten hin konnte für Wallensteins Charakter nicht spurlos vorübergehen, vielmehr lüste jene demselben einen bedeutendsten Grundpfeiler, die Festigkeit. Früher trug er im vollen, lebendigen Gefühle seiner Kraft das Vertrauen auf dieselbe mit in seiner Brust, und dieses gab seinem Denken und Handeln die Festigkeit, welche ihn stets dem Glücke zuführte. Mit; dem Verluste dos Vertrauens auf seine Kraft aber verlor Wallenstein einen Großtheil seines inneren Haltes. Die Erschütterung für ihn war groß, aber sie vernichtete ihn nicht, das Gefühl seiner eigenen Kraft verließ ihn doch nicht ganz; aber nicht mehr imstande, in seinem Herzen einen Halt für diese zu finden, musste er einen anderen suchen, und diesen sollte ihm jene geheimnisvolle Kunst geben, zu der er schon eine Hinneigung angeboren fühlte, die Astrologie. Die naheliegenden Dinge und Wesen verloren für ihn Wort und Bedeutung, sic wurden ihm zu abhängig, wechselvoll, unzuverlässig, ja er scheute sic, nicht nur die leblosen Dinge, sondern auch die Menschen; er wurde ungesellig, argwöhnisch, finster, unstet. Das Mittel aber, welches ihm Seni, der Astrologe, an die Hand gab, sollte ihn über dieses alles erheben und zum Herrn über dasselbe machen. Von nun an ist Wallenstein diesem Wahne, dem Glauben an die Sterne verfallen, der dann so verhängnisvoll für ihn werden sollte, denn er, der sieh über irdische Dinge zu erheben gedachte, knüpfte doch seine Pläne und Handlungen sclaviseh an irdische Dinge und Verhältnisse, an die Sterne und ihren Lauf. Aber dieser Wahn gibt seiner Seele wieder den nöthigen Halt, und nun über das Schwankende, Vergängliche 1 Und die Natur kann ja aueli aus ihren Grenzen wanken. Dagogen hilft nichts, da irrt auch alle Wissenschaft. (T. 11)73 — 11.74; III. 9. 12 — 13.) der Erde erhoben, unabhängig, fühlt er nicht nur seine Festigkeit nicht untergraben, sondern er wurde noch unbezähmter und unbeugsamer, ein feurig Rad, das rastlos eilend, ewig, heftig treibt und stets an des Abgrundes jähem Rande sturzdrohend, schwindelnd dahinfährt. (T. 1378—1384; III. 3. 15 — 21.) Wallenstein, der früher den Erfolg an die Kraft und die kluge Berechnung der Zeitumstände geknüpft glaubte, wird Visionär und Träumer. Dies ist es also, was sich von nun an so verwirrend in sein System einschiebt, dass er, der sich Uber die schwankenden Gesetze des Irdischen erhaben glaubt, erst recht von denselben abhängig wird und, zuletzt fast mit Blindheit behaftet, immer nur zu den Sternen schauend, nicht das Unheil sieht, welches ihm von ganz nahen Dingen und Verhältnissen droht. Der Glaube an die Sterne, in dem manches Sinnige liegt, der aber vor dem Lichte der Wissenschaft zum Nichts zerronnen ist, ist aber nicht etwas Seltsames, Außerordentliches an Wallenstein, denn er lag im Geiste der Zeit, und jener theilte ihn mit bedeutenden Männern derselben, wie Melanchthon. Er beruht auf dem dunklen Gefühle eines ungeheuren Weltganzen,1 was unserer Natur doch so naheliegt, auf dem Gefühle eines geheimnisvollen Zusammenhanges zwischen dem Menschen und der ihn umgebenden Natur, eines geheimnisvollen Waltens, das in der ganzen Natur herrscht, die nach der kabbalistischen Lehre ein Makrokosmus ist, dem in des Menschen Brust ein Mikrokosmus entspricht. Da alles dem allgemeinen Gesetze des Weltganzen unterliegt, gibt es also nach Wallensteins Überzeugung keinen Zufall,3 sondern alles, selbst was blindes Ohngeföhr nur dünkt, steigt aus den geheimnisvollen Tiefen der Welt und ergibt sich mit Nothwendigkoit, das Gesetzlose ist nur scheinbar und in unbedeutenden Dingen. (Vgl. T. 9-13 — 900; II. 3. 100 —117.) Auch in des Menschen Seele regt sich nur dasjenige, was in ihrem tiefsten Keime lebt; es kann daher der Mensch nichts tliun, was diesem inneren Keime widerspricht. Nichts aber in der Welt zeigt die tiefe Gesetzmäßigkeit so deutlich, als der Lauf der Sterne, der auch in dem tiefsten Grunde des Weltganzen seine Ursache hat; daher können nirgends anderswoher, als aus diesem, die allgemein gütigen und harmonischen Gesetze der Welt abgeleitet und erkannt werden. «Die himmlischen Gestirne machen nicht bloß Tag und Nacht, Frühling und Sommer, nicht dem Sämann bloß bezeichnen sic die Zeiten der Aussaat und der Ernte. Auch des Menschen Thun ist eine Aussaat von Verhängnissen, gestreuct in der Zukunft dunkles Land, den Schicksalsmächten hoffend übergeben. Da thut es noth, die Saatzeit zu erkunden, die rechte Sternenkundo auszulesen, des Himmels Häuser forschend zu durchspüren, ob nicht der Feind des Wachsens und Gedeihens in seinen Ecken 1 Vgl, Brief Goethes an Schiller vom 8. December 1798. 2 Vgl. aber T. 92 und 98; I. 3. 39 und 45. schadend sich verberge,» sagt Wallenstein 1’. 986 — 997; II. 6. 115 —126. Diese Geheimnisse kann aber nicht jeder schauen, nur derjenige, dem der Jupiter bei seiner Geburt hinaufstieg.1 Der andere mag nur in der Erde linster wühlen, das Irdische, Gemeine mag er selten, das Nächste mit dem Nächsten klug verknüpfen, «doch was geheimnisvoll bedeutend webt und bildet in den Tiefen der Natur, — die Geisterleiter, die aus dieser Welt des Staubes bis in die Sternenwelt mit tausend Sprossen hinauf sich baut, an der die himmlischen Gewalten wirkend auf und nieder wandeln, — die Kreise in den Kreisen, die sich eng und enger ziehen um die ccntralische Sonne, die sieht das Auge nur, das entsiegelte, der hellgebornen, heitern Joviskinder». (P. 967 — 985; 11. 6. 96 — 114.) Da also des Menschen Thaten nicht wie des Meeres blind bewegte Wellen sind, sondern sein Mikrokosmus, die innere Welt der tiefe Schacht ist, aus dem sie ewig quellen, so sind sie nothwendig wie des Baumes Frucht, und sie kann der Zufall gaukelnd nicht verwandeln; gelingt es also, des Menschen Kern zu finden, so weiß man auch sein Wollen und Handeln. (T. 953 — 960; II. 8. 110—117.) So glaubte Wallenstein später, auch des Octavio inneres Wesen zu erkennen, da er ihm das Horoskop gestellt und gefunden, dass er unter gleichen Sternen wie er selbst geboren war, was so verhängnisvoll für ihn werden sollte.2 (P. 888; II. 6. 17.) Aber auch sonst gibt cs für solch ein auserlesenes Joviskind Augenblicke im Leben, wo es dem Weltengeiste näher ist, wo ihm dieser die Zukunft enthüllt, wenn es mit ahnungsvollem Sinne ihn befragt. Ein solches «Pfand» vom Schicksale bekam Wallenstein z. 15. vor der Lützener Schlacht, welches sein Vertrauen zu Octavio noch mehr befestigte. (T. 897 — 942; 11.3. 54-—98.) Diesem Wahne entsprechend, glaubt Wallenstein auch an Träume, denn wie sich der Sonne Scheinbild in dem Dunstkreis malt, ehe sie kommt, so schreiten auch den großen Geschicken ihre Geister schon voran, und in dem Heute wandelt schon das Morgen. Die Träume können also auch Warnungsstimmen sein, doch möchte er diejenigen nicht Warnungsstimmen nennen, die nur das Unvermeidliche verkünden, wie sie etwa vor seiner Ermordung die Gräfin Tcrzlcy hat, durch den Achtbrief des Kaisers geängstigt. (T. 3466 — 3489; V. 3. 83 —104.) So ist auch Wallenstein, den Lehren des Astronomen Seni entsprechend, nichts in der Welt unbedeutend, das Erste und Hauptsächlichste aber Ort und Stunde.3 (Vgl. P. 615—617; II. 1. 9 —11.) 1 Wie dem Wallenstein. Daher ist Jupiter Wallensteins Stern. • Jupiter ist Wallensteins Stern, da er bei seiner Geburt hinaufstieg. Wallunstein traut, aber auch dem Hin, dem der Jupiter bei der Geburt hinabstieg. (I\ 9(57; II. (>. !)(>.) 3 Darum lässt Seni in dem Saale des Herzogs nicht elf Stühle aufstellen, sondern zwölf, denn zwölf Zeichen hat der Thierkreis, und fünf und sieben, die heiligen Zahlen, liegen in Mit großem Geschicke luvt der Dichter zu Beginn des zweiten Actes der »Piccolomini», in welchem Wallenstein zum erstenmale auftritt, die Scene mit Scni vorausgehen lassen, um dem Zuschauer jenes Moment in dos Helden Seele gleich zu offenbaren, welches eine so bedeutende Holle spielt, dass der ganze Charakter etwas Mystisches, Geheimnisvolles1 bekommt, das Moment, durch dessen Hervorhebung die bedeutendsten Schauspieler die größten Erfolge erzielten, wie Graft', Fleck, It’fland. Die Neigung aber zum Mystischen liegt ja doch allen strebsamen und kraftvollen Naturen inne-; sie suchen sich gerne etwas Dämonisches zu ihrem Halte, was dann ihrem Streben und ihren Hoffnungen der «Stern», das Ideal, ist, diesem die Richtung gibt. (Vgl- P. 1020—1024; 111. 4. 102—10(1.) Wie musste auch Wallensteins Phantasie sein Observatorium erhitzen, von welchem aus er den Lauf der Sterne zu beobachten pflegte! In einem Kreise herum standen sechs oder sieben Königsbilder, jedes mit dem Sceptcr in der Hand und mit einem Sterne über dem Haupte, welche Königsbilder die die Geschicke regierenden Planeten bedeuteten. Gewiss hat auch dies das verhängnisvolle Gedankenspiel mit einer Königskrone mit vorbereitet. (P. 1595 bis 1019; III. 4. 77 — 101.) Aber noch eine andere Veränderung geht in Wallenstein während seiner Zurückgezogenheit vor, wie das Folgende lehrt. Der Ehrgeiz des schwer-gekränkten, unbezähmten und unbeugsamen Mannes, der so plötzlich aus der Bahn des Ruhmes und Glanzes in das Nichts zurückgestoßen wurde, schuldlos, wie er glaubte, konnte dadurch keine Herabminderung erfahren, sondern vielmehr eine krankhafte Steigerung. .Fe mehr sich Wallcnstein einem glänzenden Ziele entfernt glaubt, desto mehr richtet er nun sein Augenmerk daraufhin. Das Streben nicht nur nach Ruhm, sondern auch nach Größe, beginnt allmählich sein Herz zu umstricken. Doch ist dieses Streben jetzt noch gestalt- der Zwölf; elf aber überschreitet die zelm Gebote und ist daher von Übel. Fünf aber ist dos Menschen .Seele, und wie der Mensch aus Gutem und Bösein gemischt ist, so ist die Fünf die ersto Zahl aus Grad und Ungrad. (P. II. 1.) — Auch der Glaube an die Elementargeister ist Wallenstein eigen. (Vgl. T. 795; II. 2. 111.) (Der Salamander galt unter den Elementargeistern seines vermeintlichen Aufenthaltes wegen als einer der reinsten.) 1 Wallenstein vergleicht sich einmal mit Caesar (T. 835—840; II. 2. 152—15(5), allerdings in nicht besonders passender Verbindung, denn seine Empörung gegen seinen rechtmäßigen Kriegsherrn entspricht nicht dem Angriffe Caesars gegen die Senatspartei und den Pompeius. Durch seinen mystischen Zug hat er allerdings eine gewisse Ähnlichkeit mit jenem großen Feldherrn. Dessen Überzeugung war freilich, dass dos Menschen Erfolge von der gründlichen Berechnung der Zeitumstände und von seiner innewohnenden Kraft abhängen, aber über allem Thun und Lassen des Menschen schwobo die Fors Fortuna, von deren Mithilfe nur der Erfolg erreichbar sei. Jedoch im Sinne der römischen Religion war ihm diese nur ein abstracter Begriff, an keine irdischen, anschaulichen Dinge gebunden, sondern eine durch Gebet und Opfer zu gewinnende, geahnte Gottheit. Dadurch unterscheidet er sich von Wallenstein gewaltig, der den Erfolg seiner Handlungen von den Bewegungen der Sterne abhängig glaubt. los, träumerisch, bloßes Gedankenspiel, seine Kraft aber findet dabei den nöthigen Ausfluss. Er ist sieh noch der Unschuld und des unverftihrten Willens bewusst, und die erlittene Kränkung hat sein Herz nicht verhärtet, sondern das Gefühl der Dankbarkeit gegen den Kaiser bewahrt er noch immer.1 (T. 549 — 552; I. 7. 106 — 109, und T. 1 (»7 — 168; I. 4. 29 — 30.) II. Als von neuem noch größere Noth als früher über Kaiser und Reich durch den Schwedenkönig Gustav Adolf hcrcinbraoh, von Feinden, besonders den Sachsen, nach Deutschland gerufen, «um des Glaubens Freiheit, die heilige Lehre dos Evangeliums erkämpfen» zu helfen (T. 360 — 361; I. 5. 138—139), als vor der schwedischen Stärke die kaiserlichen Heere dahinschmolzen und Tilly, der Feldherr der liguistischcn Armee, des Kaisers letzte Hoffnung, am Lech gesunken war (wo er Gustav Adolfs Übergang verwehren sollte, nachdem er früher schon durch diesen bei Breitenfeld geschlagen worden war), der Weg ins Bayerland den siegreichen Feinden offen stand, der Kaiser selbst in seiner Hofburg vor diesen zittern musste, war keiner da, der helfen konnte und als ebenbürtiger Gegner dem Schwedenkönige gegenübertreten, keiner, der es verstanden hätte, in die hohlen Lager wieder Soldaten zu sammeln, sic zu organisieren, an sich zu fesseln; nur Wallenstein allein, der Beleidigte, Schwcrgckränkte. Aber die Noth war eine ungestüme Presserin; dieser war cs mit den hohlen Namen, den Figuranten, den feilen Sclavenseelen, wie sic der damalige Hof unter dem schwachen Kaiser in Fülle aufzuweisen hatte, nicht gedient, sic verlangte die That und nicht das Zeichen, verlangte den Größten und Besten, um ihn ans Ruder zu stellen, und müsste er auch aus dem Pöbel aufgegriffen werden. Wohin sich aber auch die Blicke lenkten, keiner war da wie Wallenstein. Da musste sich der Stolz des Kaisers vor dem Schwergekränkten beugen, denn er musste ihn wieder haben, dass er aufstehe mit einem Schöpfungsworte und in die verlassenen Lager wieder Menschen sammle, denn die Soldaten, welche ja immer nur dem Glücke nachgehen, waren theuer. Zu Znaim befand sieh damals Wallenstein, als der Kriegsrath Qucsten-berg und Werdenberg vom Kaiser zu ihm geschickt wurden, ihn anzuflehen, ein neues Heer zu schaffen und anzuführen. Sie bestürmten ihn mit Bitten, drohten mit der Ungnade des Kaisers, wenn er sich des Jammers nicht erbarme, und Wallenstein that’s. Die Trommel ward gerührt, sein Name gieng wie ein Kriegsgott durch alle Lande, der Pflug,2 die Werkstatt ward 1 In der «Geschichto des dreißigjährigen Krieges* kommt die Ehr- und Rachsucht hei Wallenstein jetzt schon zur Reife. — Die Verwaltung eines Königreiches konnte ihm nicht schwer Vorkommen, da er die Verwaltung umfangreichen Landes an seinen Gütern erlernte. 2 Vgl. den Kecruten im «Lager». verlassen, und alles wimmelte nur der allbekannten Hoffnungsfahne zu. Damals hatte er so recht gezeigt, was ein Mann wert sein könne, dass ein Einzelner statt eines ganzen Heeres gelten könne. (T. III. 13. P. 116—119; L 2. 34 — 40. T. 575— 591; I. 7. 133 —148.) In staunenswert kurzer Zeit hatte Wallenstein wieder ein Heer von GO.OÜO Mann beisammen (T. 293; I. 5. 71), stand nun wieder an der Spitze einer Heeresmacht, die ihm nicht vom Kaiser gegeben war, sondern die er selbst dem Kaiser geschaffen hatte und die durch ihn erst den Kaiser zum Herrn bekam; auch nicht selbst hatte er sich zur Leitung derselben hingedrängt, sondern gebeten und gedrängt hatte er sie übernommen. Wallenstein aber war nicht mehr der aut’ Dankbarkeit und Liebe Vertrauende ; er war misstrauischer und vorsichtiger geworden. Die Schwäche des Kaisers hatte er schon einmal fühlen müssen. Dessen Wirtschaft, Abhängigkeit von den Fürsten, Hofschranzen und seiner herrsch- und gewinnsüchtigen Geistlichkeit, aus welcher besonders der Jesuit Pater Lamormain hervorragte, waren ihm und jedem anderen klug Denkenden längst ein Greuel; und den verderblichen Neid der Reichsfürsten hatte er auch schon kennen gelernt. (Vgl. P..1233; 11. 7. 224. P. 151 —179; I. 2. 70 — 98.) Er hatte bereits erfahren müssen, wie er plötzlich nach einer langen kriegerischen, ruhmgekrönten Laufbahn gleich wie ein Nichtswürdiger leicht weg-gestoßen wurde. Das sollte nicht mehr geschehen können. Die Armee, die er nun geschaffen hatte, sollte ein von ihm unzertrennlicher Körper sein und bleiben, dem er seine Seele cinliauchen wollte; er und seine Armee sollten ein unzerreißbares Ganze bilden. So nur konnte er hoffen, von allen kleinen Zufälligkeiten unbehelligt zu sein und zu bleiben. Dies war hauptsächlich die Ursache, dass Wallenstein dem Kaiser solche Bedingungen stellte, die ihn selbst zum Kaiser seiner Armee, zum Dictator machten. (Vgl. T. 2490 und 2574; IV. 2. 46 und 130). Aber nicht das Misstrauen gegen den Kaiser und das Streben, seine Wichtigkeit ungefährdet behaupten zu können, allein mögen ihm die Bedingungen dictiert haben, sondern auch noch andere Ursachen. Die Wandlungen, welche er während seines Exils durchmachte, sind bekannt, sein Misstrauen auf seine eigene, aber lebendige Kraft, welche bisher nur in mystischen Sphären, in träumerischen Strebungen seinen Ausfluss linden konnte. Nun auf einmal sollte er einen gewaltigen, ungeahnten Schritt zur Verwirklichung seiner Träume, die ihn immer hoch über die Menschen hinwegtrugen, machen können. Wohl waren diese Träume noch gestaltlos und nur schimmernden Irrlichtern gleich in seiner Seele, aber ein wenn auch unbewusstes Streben mussten sie ihm doch einpflanzen. Ob der durch seine Absetzung gereizte Wallenstein auch einem gewissen Gefühle der Begierde nach Rache nachgab? Wohl drängt sich solche hie und da im Drama hervor,1 1 Über sein Verhältnis zum Bayernherzog vgl. Seite ;i7. denn er kann auch zornig und heftig sein (vgl. T. 167 und 173; I. 4. 29 und 35, S. 16), aber der Held, im Grunde edel, drängt sie stets zurück, und noch T. 168; I. 4. 30 gesteht er, dass er sich stets der Unschuld und des unverfiihrten Willens bewusst geblieben sei, was sieh gewiss auch auf die gestellten Bedingungen bezieht. .Ja, als er sich zum zweitenmal vom Kaiser verrathen sah, drängte sich ihm noch das Gefühl inniger Dankbarkeit auf gegen den Kaiser, weil dieser ihn einst liebte, wertschätzte, so hoch empor-hob, ihn seinem Herzen am nächsten stellte, was ihm, wenn er von Rachsucht getrieben worden wäre, kaum geschehen wäre. (T. 54!)—553; 1. 7. 105—109.) Bei der Stellung der Bedingungen, die, wie schon bemerkt, die erste Ursache seines bösen Schicksales wurden, zeigte sich Wallenstein wieder als kluger Realpolitiker, wie in der Organisation seines Heeres. Folgendes bedingte er sich aus und setzte er auch durch langes Zögern und die Furcht vor seinem Rücktritte durch: Er sollte Generalissimus des Hauses Österreich sein und bleiben. Kein Menschenkind, auch der Kaiser nicht, sollte bei seiner Armee zu seinem Nachtheilc etwas zu sagen haben; er müsse unumschränkter Herr über die Armee sein, wie er auch mit seiner Ehre und seinem Kopfe für den Ausgang haften müsse. Allo kaiserlichen Heere sollten ihm gehorchen, soweit die deutsche Sprache gesprochen werde,1 seine Obersten und Generäle von ihm selbst gewählt werden können, nach seinem Belieben, ohne Rücksicht auf Stammland und Katechismus, wenn sie nur sonst brav und tüchtig seien, während der Kaiser nur zu bestätigen habe. Sein heller Verstand erhob ihn über die Vorurtheile seiner Zeit hinaus. (P. 1214—1225, 1239—1252, 1266—1269; 11. 7. 205 — 216, 230 — 243, 257 — 260.) Mit absoluter Gewalt also ausgestattet, sollte er nach eigenem Ermessen Krieg führen und Frieden schließen können, ebenso Geld und Gut conliscieren, belohnen und strafen (L. 846 — 853; 11.185—192); aber nicht mehr, wie vor acht oder neun Jahren, sei das Heer auf die Selbstverköstigung durch den Krieg angewiesen, sondern zur Führung dos Krieges seien vom Kaiser die Mittel und Spesen dem Herzoge zu geben. (Vgl. P. 1143—1158; 11. 7. 133—148.) Man erkennt die Ungeheuerlichkeit dieser Forderungen und die Unhaltbarkeit eines solchen Verhältnisses. Was ist denn da der Kaiser mehr, der nun nichts anderes mehr zu tliun hatte, als mit offenen und dankbaren Händen in Empfang zu nehmen, was ihm sein übermiithiger Generalissimus gönnte? Was bedeutete denn eine «kaiserliche» Armee, über die nicht der Kaiser, sondern sein Feldherr Kaiser war (vgl. I*. 294; 1. 3. 19), der nun nicht nur die Gewalt hatte, über der Fürsten Haupt, sondern auch über das seines Oberherrn hinwegzuschreitcn? (Vgl. L. 312— 313; 6. 135 —136.) Es war ein Fehler und Unrecht des Kaisers, auf solche Bedingungen 1 Nicht auch die spanischen Truppen. einzugehen (vgl. T. 598 — 590; 1.7.155—156),1 denn auch hierin hatte Wallenstein nicht seine «kühnumgreifende» Gemüthsart verborgen, wie er solches nie der Mühe wert gehalten. Aber er war jetzt der unentbehrlichste Mann, und man musste ihm alles bewilligen. (Vgl. T. 594 — 595 ; 1. 7.151—152.) So war nun Wallenstein wieder im Besitze einer ungeheuren Macht auf das Kriegstheater gestellt. Vor seiner Absetzung war sein Ziel die größtmögliche Erhöhung seines Kaisers gewesen, um dadurch ihm und sich selbst Ruhm und Macht zu verschaffen; jetzt aber, seitdem es ihm so schlecht bekommen, dem Throne auf des Reiches Kosten gedient zu haben, musste sich auch sein Verhältnis zu Kaiser und Reich anders gestalten. Vom Kaiser habe er wohl seinen Herrscherstab, doch diesen wolle er nun als des Reiches Feldherr führen, zur Wohlfahrt aller, zu des Ganzen Heil und nicht mehr zur Vergrößerung des E inen (P. 1177 — 1183; II. 7. 167 —173) wurde sein Grundsatz. Er hatte also anders denken gelernt. An Europas Bestem lag ihm nun mehr, als an ein paar Hufen Landes, die Österreich mehr hat oder weniger (vgl. P. 569 — 571 ; I. 4. 186—188); ihm war es nicht mehr um die Vergrößerung der kaiserlichen Lande zu thun wie einst, sondern er wollte dem Jammer ein Ende machen und Frieden schließen, der allen zum Vortheile gereichen sollte, freilich insbesondere auch ihm selbst. Längeren Träumereien gab er sicli jetzt aber gewiss nicht hin, denn nicht auf einen ebenen Weg, den er nur fröhlich zu durchschreiten habe, sah er sich gestellt, sondern einem ebenbürtigen Gegner gegenüber, der schon bei Breitenfeld und am Lech seine Tüchtigkeit und Tapferkeit bewiesen hatte. Einen entscheidenden Kampf gab es nun zu kämpfen zwischen Leben und Tod, zwischen Ruhm und Unelu'e. (Zum Obigen vgl. noch T. 1949 —1953, 1976—1977; 111. 15. 121—125 und 147—148.) Zunächst war cs ihm daher um die Organisation des neugeworbenen Heeres zu thun, es kriegstüchtig und anhänglich zu machen. Wie ihm dies gelang, zeigt das «Lager»2, welches der Dichter, um des Helden Grund und Existenz und die Ursache seines Verbrechens bildlich klar zu zeigen, dem eigentlichen Drama vorausschickte. In diesem sehen wir Soldaten aus aller Herren Länder beisammen: Deutsche aus den verschiedensten Gauen Deutschlands, Wälsche, Kroaten, Böhmen, Spanier u. a. m.; fast ganz Europa steuerte bei, Wallensteins Lager zu füllen. (Vgl. L. 785—795; 11. 124 —134.) Die verschiedenartigsten Charaktere sind da zusammengewürfelt: Krieger voll Edelsinn und Tapferkeit, die auch dem rauhen Kriegshandwerke seine edleren 1 Denn er timt, es ja nicht aus Liebe und Vertrauen zu Wallenstein. Im Gegentheil. So konnte dieser mit Recht sagen: «Krieg war schon zwischen mir und ihm, als er den Feldhermstal) in meine Hände legte.» (Vgl. T. 21'22-212!); III. 18. 80 — 87.) 2 Der ursprüngliche Titel hieß «Die Wallonsteiner». Seiten abzugewinnen wissen und darnach ihr Leben und Handeln einrichten, Gemeinere, die nur des Krieges wegen und des freien, lustigen, mühelosen Lebens sich Wallensteins Scharen angeschlossen haben, andere wieder, die nur recht Beute machen, stehlen und plündern wollen, sich deshalb dos Krieges freuen und ohne irgend welche Gewissensscrupeln dorthin gehen, wo was zu haben ist, und wieder abziehen, wenn sich ihre Hoffnungen nicht erfüllen; andere wieder sind friedliebender, schätzen das Bürgerleben und sind nur aus Notli Soldaten, u. m. Wie die einzelnen Soldatengruppen, so sind auch ihre Führer. Alle diese verschiedenartigen Heeresstücke wusste Wallenstein auf die trefflichste Weise ancinanderzupassen und /.u-sammenzufiigen. (L. 781—782; 11. 120—121.) Dazu machte auch Religion keinen Unterschied; Katholische, Protestanten sind untereinandergemischt, und die Priester der verschiedenen Religionen haben Zutritt ins Lager. Der Feldherr selbst nennt einmal sein Heer, das das «kaiserliche» heiße, den Auswurf fremder Länder, den aufgegebenen Thcil des Volkes, das kein Vaterland besitze und dem nichts gehöre als die allgemeine Sonne. (T. 308—323; I. 5. 86—101.) Dieses Soldatenvolk machte er sich anhänglich und fügsam, nicht durch Furcht vor Strafen allein, sondern auch durch Liebe, die er sich durch seine Freigebigkeit, Gerechtigkeit und durch seinen hellen Verstand erwarb, dem sieh alle gerne unterwarfen und der ihn über die religiösen Vorurtheile seiner Zeit hinaushob, und durch seine persönliche Liebenswürdigkeit. Obwohl er in seiner Jugend zum Katholicismus übergetreten war, hatte er ja doch wenig Ursache, der damaligen katholischen Geistlichkeit freundlich gesinnt zu sein, besonders den Kapuzinern (vgl. 1*. 166—179; I. 2. 85—96) und Jesuiten am Hofe, vor allen dem Pater Lamormain, dem Beichtvater des Kaisers, der ihm am offensten feindlich war. Einmal spricht sich Wallenstein gar folgendermaßen über die Jesuiten aus (T. 2595—2600; I V. 3. 17 — 22): «Ich hasse die Jesuiten,1 läge es an mir, sie wären längst aus des Reiches Grenzen. — Messbuch oder Bibel, mir ist’s alles eins. Ich hab’s der Welt bewiesen, ln Glogau hab’ ich selber eine Kirche den Evangelischen erbauen lassen.» Allerdings spricht er dieses in gewisser Gereiztheit, denn damals war er schon zum zweitenmale vorratlien worden. Er war also nicht so einer wie Gustav Adolf, von strenger Religiosität, dass er eine. Kirche aus seinem Lager machte, morgens und abends Gebetstunde halten ließ, keine Munterkeit im Lager duldete und den Dirnen keinen Einlass gab, weshalb letzterem viele entliefen und sich seinem Gegner anschlossen. (L. 255—265; 6. 78—88.) Dass Wallenstein aber auch für die 1 In der ersten Anlage des Dramas hatte Schiller eine schärfere Polemik gegen die .Jesuiten eingellochten, welche hier auf das künstlerische Maß zurllckgeftlhrt ist, um die Dichtung «rein» zu erhalten. Bildung seines Soldatenvolkes besorgt war, beweist der Feldschulmeister, der die Soldatenknaben in die Feldsehule treibt; er war nicht damit zufrieden, einen ergebenen, aber geistig verwilderten Soldatenstamm aufwachsen zu lassen. Allgemein ist die Begeisterung für den Feldherrn und vielfach geben die Gemeinen wie Officiere derselben Ausdruck. Da sagt ein Jäger (L. 302 ff.; G. 127 ff.): Solange der thut walten, denk ich Euch, mein Seel! an kein Entlaufen. Kann’s der Soldat wo besser kaufen? Da geht alles nach Krieges-sitt’, hat alles ’nen großen Schnitt, und der Geist, der im ganzen Corps thut leben, reißet gewaltig wie Windesbeben auch den untersten Reiter mit. Da tret’ ich auf mit beherztein Schritt, darf über den Bürger kühn wegschreiten, wie der Feldherr über der Fürsten Haupt. Es ist hier wie in den alten Zeiten, wo die Klinge noch thttt alles bedeuten, da gibt's nur ein Vergehen und Verbrechen: der Ordre fürwitzig widersprechen! Was nicht verboten ist, ist erlaubt; da trägt niemand, was einer glaubt. Es gibt nur zwei Dinge überhaupt: was zur Armee gehört und was nicht; und nur der Fahne bin ich verpflicht’. Ein anderer Jäger gibt einen ändern Grund seines Bleibens an (L. 343 — 350; (5. 166— 173): Ihm (Wallenstein) schlage das Kriegsglück nimmer um, wie es wohl bei anderen zu geschehen pflege, so dem Tilly, der seinen Kriegsruhm überlebte. Unter des Friedländers Kriegspanieren sei er gewiss zu victorisieren, dieser banne sein Glück, es müsse ihm stehen, wer unter seinen Zeichen fechte, stehe unter besonderen Mächten. Auch der Wachtmeister, der dem Recruten (L. 420 — 421; 7. 42 — 43) versichert, dass er nun bei Wallenstein auf dein Schiffe der Fortuna zu segeln im Begriffe sei, betheuert (L. 88 — 89; 2. 40—41), dass alle auf Leben und Tod ihrem Fcldherrn ergeben seien, und rühmt den Nachdruck und den Verstand, den schnellen Witz und die feste Hand, mit der dieser die gestückelten Heeresmassen zusammenfüge und zusammenpasse (L. 780—783; 11. 118—121), welche aus Süden und aus Norden her zusammengeschneit und geblasen wurden, und ruft aus: «Sehen wir nicht aus, wie aus einem Span? Stehen wir nicht gegen den Feind geschlossen, recht wie zusammengeleimt und gegossen? Greifen wir nicht wie ein Miihlwerk flink ineinander auf Wort und Wink? Wer hat uns so zusammengesehmiedet, dass ihr uns nimmer unterschiedet? Kein anderer sonst als der Wallenstein.» (L. 799—806; 11. 138—145.) Ja, einen Soldaten vater nennen ihn die Soldaten. (L. 1033; 11. 372.) Diesem ähnlich sprechen sich auch die Officiere aus und beweisen, dass es dem Feldherrn wirklich gelang, sich einen Soldatenkörper zu schaffen, dem er die Seele, das Haupt war. So spricht Buttler (1\ 210—240; 1. 2. 129—159), nachdem er vorher die I feerestheile aufgezählt, wie sie Wallenstein durch die weiten deutschen Lande vertheilt hatte, in Böhmen, Schlesien, an der Weser, am Rhein, Main, in Schwaben, Bayern und in den verschiedensten Grenzfestungen: «All dieses Volk gehorcht Fried-ländischen llauptlouten. Die’s befehligen, sind alle in eine Schul’gegangen, eine Milch hat sie ernährt, ein Herz belebt sie alle. Fremdlinge stehen sie da auf diesem Boden, der Dienst allein ist ihnen Haus und Heimat. Sie treibt der Eifer nicht fürs Vaterland, — denn Tausende, wie mich, gebar die Fremde. Nicht für den Kaiser wohl die Hälfte kam aus fremdem Dienst feldflüchtig uns herüber, gleichgiltig unterm Doppeladler stehend wie unterm Löwen und den Lilien. Doch alle führt an gleich gewaltigem Zügel ein einziger, durch gleiche Lieb’ und Furcht zu einem Volke sie zusammenbindend. Und wie des Blitzes Funke sicher, schnell, geleitet an der Wetterstange, läuft, herrscht sein Befehl vom letzten fernen Posten, der an die Diinen branden hört den Belt, der in der Etsch fruchtbare Thäler sieht, bis zu der Wache, die ihr Schilderhaus hat aufgerichtet an der Kaiserburg. (U. 251—257 ; 170—170 :) Erschaffen erst musst’ cs (das Heer) der Fried-land, er empfieng es nicht, er gab’s dem Kaiser. Von dem Kaiser nicht erhielten wir den Wallenstein zum Feldherrn. Ho ist es nicht, so nicht! Vom Wallenstein erhielten wir den Kaiser erst zum Herrn, er knüpft uns, er allein an diese Fahnen.» Dass alles von Wallenstein zu bekommen und zu erwarten sei, wissen natürlich auch die Soldaten, auch dass er, wenn er nur könnte, Land und Leute an die Soldaten schenken würde. So richtete er seinem liederlichen General Isolani zu wiederholtenmalen seine Pharaobank wieder auf, beschenkte Max Piccolomini für einen geleisteten, diesem angenehmen Dienst fürstlich und gab dem Hauptmann Deveroux zwanzig Goldstücke für einen Rock. (Vgl. T. 3318; V. 2. 9(1. L. 882; 11.221. P. I. 58 — 59. P. L 1. 67 — 68. P. 768 — 769; II. 4. 14—15.) Max aber lässt mit diesen Worten seiner Überzeugung und seinen Gefühlen freien Lauf (P. 412 — 433; 1. 4. 29—50): «Geworden ist ihm eine Herrschcrscele, und ist gestellt auf einen Herrschcrplatz. Wohl uns, dass es so ist! Es können sich nur wenige regieren, den Verstand vollständig brauchen. Wohl dem Ganzen, findet sich einmal einer, der ein Mittelpunkt für viele Tausende wird, ein Halt; — sich hinstellt wie eine feste Säul’, an die man sich mit Lust mag schließen und mit Zuversicht. So einer ist der Wallenstein, und taugte dem Hofe ein andrer besser, — der Armee frommt nur ein solcher . . . Und eine Lust ist’s, wie er alles weckt und stärkt und neu belebt um sich herum, wie jede Kraft sich ausspricht, jede Gabe gleich deutlicher sich wird in seiner Nähe! Jedwedem zieht er seine Kraft hervor, die eiiren- / o thümliche, und zieht sie groß, lässt jeden ganz das bleiben, was er ist, er wacht nur darüber, dass er’s immer sei am rechten Ort; so weiß er aller Menschen Vermögen zu dem seinigen zu machen.» Dass Wallenstein aber auch ein warmes Herz besaß, das selbst wieder lieben konnte, wo es Liebe fand, beweist seine innige Zuneigung zu seiner Gemahlin und Tochter (von welchen noch später die Rede sein wird), zu Max, seinem idealen Ebenbilde, und dessen Vater Octavio, welcher sie freilich nicht verdiente. Wallenstein war also zum Feldherrn geschaffen, seine geistigen Gaben befähigten ihn dazu, sein Verstand und seine Urtlieilskraft, auch sein Gedächtnis, welches ihn keinen mehr vergessen ließ, mit dein er einmal einige Worte gewechselt (vgl. T. 18;30—1850; III. 15. 1—21), und seine Tugenden: sein liebenswürdiges und liebegewährendes Herz, seine Tapferkeit, Gerechtigkeit und Freigebigkeit fast bis zum Übermaß. Dadurch herrschte er. Nicht durch Furcht vor seiner Gewalt allein, sondern auch durch Liebe und Anhänglichkeit leitete er die Seinen zu begeisterter Tapferkeit im Felde und zu Zucht und Gehorsam im Lager, was selbst Questenberg, der feindliche Abgesandte des Hofes (P. 86—91; I. 2. 5 — 10), bewundernd anerkennen muss. Wer hätte gedacht, dass ein solches Heer seinen Feldherrn einmal, bis auf fünf Regimenter, verlassen könnte, und wem könnte jenes unbedingte Vertrauen, das dieser auf die Treue seines Heeres setzte, unbegreiflich erscheinen? 111. Mit dieser ergebenen und begeisterten Macht stand Wallenstein nun wieder auf dem Kriegsschauplätze, um mit dem gefürchteten Gegner Gustav Adolf den entscheidenden Kampf um Sein oder Nichtsein zu kämpfen. P. II. 7 gibt Aufschluss über den folgenden Krieg. Diese Scene wurde ihrer Breite wegen, welche die eingeschobenen Berichte verursachen, die Questenberg Wallenstein und seinen Generälen zum besten gibt, obwohl sie ihren Inhalt ja selbst genauer wussten und selbst erlebt hatten, öfter getadelt. Aber für die Exposition sind diese Berichte von großer Bedeutung, und Schuld an der Breite dieser Scene hat nur die Anlage des Dramas. Der Anfang der kriegerischen Laufbahn des wiedergewählten Feldherrn entsprach den Erwartungen des Hofes. Schnell und günstig wurde das Kriegsglück umgewendet, Böhmen und Sachsen wurden befreit und der Schweden Siegeslauf gehemmt, so dass die arg bedrängten Länder wieder Athem schöpfen konnten. Dem großen Feldherrn gelang es sogar, die zerstreuten Feindesheere auf einen Sammelplatz zu beschwören, den Rheingrafen, Bernhard, Bannier, Oxenstiern und Gustav Adolf, um im Angesichte Nürnbergs das blutige Kampfspiel zu entscheiden. Mit Klugheit wusste Wallenstein seinem Gegner zu widerstehen. Je größere Kühnheit, Tapferkeit und blinde Wuth dieser zeigte, desto mehr verstand er, ihn durch Festigkeit zu ermüden; vergebens wurde er zur offenen Schlacht gelockt, immer tiefer und tiefer nur grub er sich in sein Lager ein, bis endlich Gustav Adolf verzweifelnd einen gewaltigen Sturm wagte. Aber nur zur Schlachtbank führte er seine Völker hin, und Hunger und Seuchen folgten diesem Wagnisse. Zersplittert und entkräftet musste er sein Volk vom Kampfplatze führen, ohne einen Fuß breit Erde durch sein großes Menschenopfer gewonnen zu haben. Hier bei Nürnberg ließ der Schwedenkönig seinen Ruhm, und bei Lützen sollte er sein Leben lassen. Questenberg golit, über die Schlucht bei Lützen leicht hinweg, um als kluger Diplomat den Feldherrn zart anzugreifen; für diesen aber war sie keineswegs etwas so Ubergehenswertes, denn sie bildete wieder einen Wendepunkt in seinem Leben. Diese Schlacht war eine der blutigsten, die Wallenstein geschlagen. Der bekannte Wachtmeister nennt sie eine «blutige Affaire» (L. 355; 6. 178) und Wallenstein selbst eine Mordschlacht. ('1'. 1920; 111. 15. 91.) Hier aber hatte er Gelegenheit, seine Tapferkeit und Kaltblütigkeit zu zeigen, denn mitten unter des Feuers Blitzen ritt er mit kühlem Blute auf und nieder, ohne sich um die Kugeln, die seinen Hut, Stiefel und Koller durchlöcherten, zu kümmern, und wirklich entkam er unversehrt dem mörderischen Kampfe. (L. 356 — 361; 6. 17!) —184.) Die Pappenheimer Kürassiere aber, die sich auch durch besondere Kühnheit auszeichneten, müssten diese mit dem Tode ihres Anführers bezahlen, wofür ihnen aber Wallenstein, der gerne beehrte und belohnte, gestattete, sieh selbst aus ihrer Mitte einen Obersten wählen zu dürfen. Von nun an durften sie auch eigene Justiz ausüben, hatten stets etwas voraus und wurden besonders von Wallenstein geliebt. (L. 675—683; 11. 14 — 22.) Diese Wahl aber tiel auf Max, den Sohn des verrätherischen Octavio. Wohl hatten die Pappenheimer diese Ehre verdient, denn sie waren es eigentlich, die es verhinderten, dass Wallenstein besiegt wurde. Dessen Tapferkeit und Festigkeit kosteten Gustav Adolf zwar das Leben, aber Banniers Dragoner brachten ihn doch so in die Enge, dass er endlich mit seiner nächsten Umgebung der Übermacht weichen musste und nur der Schnelligkeit seines Pferdes sein Leben verdankte, während sein Vetter, der neben ihm kämpfte, niemals wiedergesehen wurde. (T. 939—942; II. 3. 96—99.) So blieb der Sieg unentschieden; mit demselben Kochte, als ihn sieh die Kaiserlichen zuschrieben, thaten es auch die Schweden. Für Wallenstein brachte der Kampf nur einen «succes d’estime» ein, der die Schweden und ihre Verbündeten nicht demüthigto -— im Gegentheile: «Wir wollen Bürger bleiben auf dem Boden, den unser König fallend sich erobert, und nicht mit magerem Lorbeer wollen wir zum Vaterlande die Wimpel wieder lüften. Nein! Wir haben um Judaslohn, um klingend Gold und Silber den König auf der Walstatt nicht gelassen!», sagt der schwedische Abgesandte Wrangcl (T. 366—374; I. 5. 144—152) später zu Wallenstein, und so dachte gewiss auch jeder Schwede nach der Schlacht bei Lützen. Wenn dagegen Wallen-stein diesem Wrangcl einmal erwidert (T. 246—251; 1. 5. 20-— 29): «Ich war stets im Herzen auch gut schwedisch. Ei, das habt ihr in Schlesien erfahren und bei Nürnberg. Ich hatt’ euch oft in meiner Macht und ließ durch eine Hinterthür euch stets entwischen!*, so mag er wohl auch an Lützen gedacht haben, wenn diese Worte auch theilweise nur eine klugpolitische Schönthuerei bedeuten. Diese Schlacht wurde aber für Wallenstein sehr verhängnisvoll durch die Stellung, die er seither zu Octavio Piccolomini einnahm. In der Nacht vor der Liitzener «Action» nämlich sali er, gedankenvoll an einen Raum gelehnt, in das stille Lager hinaus, und sein ganzes Leben, sein vergangenes wie zukünftiges, gieng in diesem Augenblicke an seinem inneren Gesichte vorüber, und sein ahnungsvoller Geist knüpfte das Schicksal des Morgens an die fernste Zukunft. Da gedachte er der ganzen Menge seiner Unter-thanen, die alle seinen Sternen folgten, und gedachte des Tages, an dem diese alle das Schicksal wieder auseinanderstreuen werde, nur wenige bei ihm zurücklassend. Da wollte er ein Zeichen vom Schicksale, das ihm zeigen sollte, wer der Treueste sei von allen, die das Lager einschließe, und der sollte es sein, der ihm am nächsten Morgen zuerst mit einem Liebeszeichen entgegenkomme. Dieses denkend schlief er ein, und ein Traum führte ihn in eine mörderische Schlacht. Er selbst sank, da ein Schuss sein Pferd getödtet, zu Boden, und Ross und Reiter setzten gleichgiltig über ihn hinweg. Wie ein Sterbender, zertreten, lag er keuchend da, — da fasste ihn plötzlich ein Arm, er erwachte und sah Octavio vor sich stehen, der ihn so anspricht: «Mein Bruder, reite heute nicht den Schecken, wie du pflegst. Besteige lieber das sichere Thier, das ich dir ausgesucht. Thu’s mir zulieb. Es warnte mich ein Traum.» Dieses Thier war cs, welches Wallenstein rettete, während sein Vetter, der den Schecken ritt, zugrunde gieng. Dieses Ereignis erzählt Wallenstein selbst. (T. !)0() — 942; D. 3. 57— 98.) Bei seinem Wahne begreifen wir den Eindruck, den es auf ihn machte, wohl, sein unbedingtes, felsenfestes Vertrauen, welches er seitdem auf Octavio setzte, besonders da wir schon (P. 888 — 889; II. (>. 17—18) erfuhren, dass er diesem das Horoskop gestellt, welches ihm zeigte, dass er unter denselben Sternen wie er selbst geboren sei. Ziemlich kühl aber spricht Octavio (P. 359 — 372; I. 3. 85 — 97) von jenem Ereignisse, seit welchem ihm «Wallensteins Ilerz aufgieng und sein Vertrauen wuchs», und setzt dazu, dass dieser nach seinem Anerbieten ihn lange erstaunt angesehen habe, darauf ihm plötzlich um den Hals gefallen sei und eine Rührung gezeigt, wie jener kleine Dienst es gar nicht wert gewesen. Wie aber dieser Schlachttag Wallenstein nicht nur durch Octavio, sondern durch seine Soldaten selbst verhängnisvoll werden konnte, da sie ihn seiner Unverletzthcit wegen als einen Verbündeten des Teufels, dem Geiste der Zeit gemäß, ansahen, davon später, wenn die allgemeine Stimmung des Heeres vor dem Abfalle desselben klargelegt werden muss. Vor Nürnberg hatte Wallenstein seinen Feinden ungeheuren Schaden zugefügt und glaubte sie dadurch hinlänglich geschwächt, einen Hauptschlag bei Lützen gegen sie suchen und wagen zu können. Aber er hatte sich am Feinde doch verrechnet und ist in Wirklichkeit keinen Schritt seinem bekannten Ziele näher gerückt. Noch zu fürchten stark, ungebrochen, stand ihm der Feind gegenüber, sich durch engere Bündnisse noch verstärkend (1’. 1109—1110; II. 7. 99—100), und an seiner Spitze standen ebenfalls noch zu fürchtende Gegner, der schwedische Kanzler Oxenstiern und Bernhard von Weimar, «der junge weimarische Held». (P. 1068; Jl. 7. 58.) Wenn man die Gemüthsverfassung Wallensteins vor der Schlacht bedenkt, so ist klar, dass der Ausgang derselben mehr als seinen Unmuth waehrufen musste. Wieder fühlte er sich aus der Bahn gedrängt, der einzigen, die ihn zum ersehnten Ziele seiner Hoffnungen führen konnto, trotzdem er doch alles gethan zu haben glaubte, das Glück zu bannen und seine Macht zu behaupten. Zuerst sah er seine Kraft an blinden Naturelementen scheitern, dann an kleinlichen Mitteln, und nun, indem keines von beiden eingriff und eingreifen konnte, musste er doch abermals einsehen, noch zu wenig gethan zu haben. Vielleicht reute ihn die Schlacht bei Lützen insoferne, als er nun glaubte, in diese doch noch mit zu geringer Vorsicht eingegangen zu sein und zu wenig die «tiefsten Quellen» erforscht zu haben,1 aus welchen ihm das Glück fließen sollte, eine günstige Constellation der Sterne abgewartet zu haben, wahrscheinlieh, wenn man annehmen muss, dass er dem Glauben an die Sterne, wenn ihn dieser getäuscht hätte, mehr oder weniger entsagt oder wenigstens misstraut hätte. Gewiss aber ist, dass ihn der Ausgang der Schlacht noch argwöhnischer und finsterer machte und seinen Glauben an die Sterne, jenen unglückseligen Wahn, in seinem Herzen gestählt hat, welcher sich von nun an, einer Furie gleich, an seine Fersen heftet, ihn gerade in entscheidenden Momenten verwirrt, seine Kraft zersplittert, ihm fast alle Freiheit raubt und ihn zeitweise mit sehenden Augen fast blind macht. Wallenstein hat aber ein unbezwungenes Herz (T. 2938; IV. 9. 24), das nicht so leicht etwas verloren gibt und jetzt daher sich andere Wege sucht, seine Pläne und Hoffnungen zu erreichen, noch mehr an diesen festhaltend, je mehr es sich von der Erfüllung derselben weggedrängt fühlt. Und jenes Irrlicht einer Königskrone, das nur seine früheren Gedanken und Handlungen so gaukelnd umschwärmte, vom klaren Verstände verdrängt, unbeachtet, ohne Einfluss, kommt ihm nun als etwas Fesselndes, Beglückendes vor, ja, als eine greifbare Hoffnung, wie seine folgenden Handlungen beweisen, und angestrengter richtet er von nun an sein Augenmerk darauf und sucht es zu bannen. Was dem Wallenstein früher nur Gedanke war, wird ihm nun Wille; die Königskrone ist ihm nun nicht mehr ein bloßes Gedankending, das er nur für sich und seine Träume hat, sondern schon ein erreichbares Ziel, 1 Zwar erzählt der Wachtmeister (L. 875— 87(>; 6. 1J)8 —199), dass immer etwas Großes darauf geschehen sei, wenn das «graue BUcklcin» (Seni) kam und erschien. Aber es beweist dies zu wenig*. Und Seni macht, sich ja bei verschiedenen Gelegenheiten bemerkbar, nicht nur beim Befragen der »Sterne allein. (Vgl. 1*. JI. 1.) mit dem er auch nicht mehr ganz geheim thut, sondern das er sogar seinen Vertrauten und den Feinden anvertraut. (Vgl. S. 35, 36.) Nicht der Gedanke, sondern sein Wille ist nun die tragische Schuld. Allerdings ist es ihm mit der Erreichung einer Königskrone noch nicht völlig ernst, wie er glaubt, er spielt nur noch mit dem Gedanken daran, aber man erkennt, dass Wallenstein nur noch einen Schritt zu machen braucht, freiwillig oder gezwungen, um dieses Ziel wirklich zum Ernste zu machen. So wird nun Wallenstein allmählich Realist; dem Streben, dem Vaterlande Glück zu bringen, steht schon eine gleich mächtige Sehnsucht nach Macht, Gütern, Reichthum und sogar nach einer Königskrone gegenüber. Ja, letztere droht jenes sogar zu überragen; seine Begierden ziehen ihn zur Erde. (Vgl. T. 793 — 809; 11. 2. 109 — 125.) Die Begierde nach einer Königskrone,1 deren Erlangung das Reich des Kaisers noch mehr zerstückelt und verkleinert hätte, also ein Unrecht ist, weiß er mit seinem Gefühle der Rechtlichkeit nicht mehr recht in Einklang zu bringen. Den Zwiespalt zwischen Vaterlandsliebe, Kaisertreue einerseits und Eigennutz anderseits weiß er nicht mehr zu lösen ; er hat die moralische Kraft nicht mehr dazu, sowie er auch den Contliet in seinem Innern, die Abhängigkeit von erträumten Mächten und das Gefühl der Kraft und Freiheit nicht auszugleichen vermag. Während Wallenstein nach dem Glanze einer Königskrone trachtet, ist aber die glänzende Zeit seines Lebens schon vorüber, in der er seine größten Thaten vollbrachte, sein Ruhm aufs höchste stieg, er zeigte, was ein Mann wert sein könne. Und still und unvermerkt unter dem höchsten und schönsten Glanze ist auch schon der Keim des Üblen gediehen, wie cs so häutig geschieht, um dann um so schneller und mächtiger emporzuwachsen, je mehr jener schwindet. Wallenstein, in dessen Seele also das Streben nach einem für das Vaterland glorreichen Frieden und nach einer Königskronc für sich bestimmter geworden, standen zur Erlangung beides nur zwei Wege offen: entweder der Versuch eines neuen Schlages gegen die Feinde oder auf welche Weise immer das verderbliche Bündnis derselben zu lösen und womöglich einen Theil derselben auf seine Seite zu ziehen, um dann nach Vernichtung des anderen mit dem in die Falle gelockten leichtlieh fertig werden zu können; alles dies aber mit Wahrung der Möglichkeit, sieh eine Königskrone, und zwar die Böhmens, seiner Heimat, wo er schon sehr umfangreiche Güter besaß, zu erbeuten. Den ersteren Weg einzusehlagen, fühlte er, aus dem Vorhergehenden leicht erklärlich, nicht mehr die Kraft dazu, da sie ihm doch schon bei Lützen nicht mehr ausreiehte; er musste also, um sein Ziel zu er- 1 Das Streben nach einer KiSnigslcrone hätte allerdings im Drama nocli besser motiviert mul erklärt werden sollen. Schon Goethe fand die Motivierung liier nicht ganz ausreichend. reichen, das zweite Mittel ergreifen, und deshalb beginnt er jenes eigenthiimliche Experimentieren, das er selbst planlos nennt, welches ihm aber seine Feinde am Hofe zu einer furchtbaren Klage um schaffen sollten. Die Widersprüche, in die er sich verwickelt, der Doppelsinn seines jetzigen Lebens und Handelns bringen sein «Schicksal», das Gegenspiel, wider ihn auf, den kaiserlichen Hof und seine Helfer, die vorsichtig und klug Mittel suchen und finden, seinen stolzen, königlichen Bau zu untergraben und mit dem Sturze desselben den Helden selbst zu vernichten. (Vgl. T. 160-—17:2; I. 4. 21 — 29.) Wallenstein knüpfte also Unterhandlungen mit den beiden feindlichen Parteien, den Schweden und den Sachsen, an, um eine dieser auf seine Seite zu ziehen und so das verderbliche Bündnis zu lösen. Dass es Wallenstein dabei gar nicht auf Aufrichtigkeit ankam, liegt auf der Hand. Die Sachsen hatten wenigstens ihre Heimat an der Grenze des österreichischen Gebietes, waren natürliche Nachbarn und nahe Stammverwandte; diesen konnte er also nur die Rachsucht eines Gegners, aber nicht den nationalen Hass entgegenbringen. Die Schweden aber waren Ausländer, hatten entfernt von Deutschland ihre Heimat jenseits der weiten Ostsee. Sic waren nach Deutschland nur um Beute zu machen und Land zu gewinnen gekommen, wie er überzeugt war, und nicht der Erkämpfung des freien Glaubens wegen, wie sic gerne vorgaben; diese hasste er. Er wollte ja Deutschland den Frieden geben, jedes Reich desselben zufricdcnstcllen, aber dasselbe zerstückeln zugunsten eines nordischen Fremdlings, des so gehassten, das war ganz gegen seine Absicht. Sagt er doch selbst (L\ 832 — 844; II. 5. 37 — 4!)): «Es soll nicht von mir heißen, dass ich Deutschland zerstückelt hab’, verrathen an den Fremdling, um meine Portion mir zu erschleichen. Mich soll das Reich als seinen Schirmer ehren, reichsfürstlich mich erweisend, will ich würdig mich bei des Reiches Fürsten niedersetzen. Es soll im Reiche keine fremde Macht mir Wurzel fassen, und am wenigsten die Gothen1 sollen’s, diese Hungerleider, die nach dem Segen unseres deutschen Landes mit Neidesblicken, raubgierig, schauen. Beistehen sollen sie meinen Plänen und nichts dabei zu fischen haben.» Und etwas früher (P. 823-—827 ; II. 5. 28 — 32): «So meint ihr wohl (Terzky), ich soll ihm (dem Schweden) ein schönes deutsches Land zum Raube geben, dass wir zuletzt auf eignem Grund und Boden selbst nicht mehr Herren sind? Sie müssen fort, fort, fort! Wir brauchen keine solchen Nachbarn.» Ein anderesmal (T. 1973—1970; III. 15.144-—147): «Was geht der Schwed’ mich an? Ich hass' ihn wie den Pfuhl der Hölle, und mit Gott gedenk’ ich ihn über seine Ostsee heimzujagen. Mir ist’s allein ums Ganze.» Dies spricht er sogar, nachdem er bereits vom Kaiser abgefallen, schon das Bündnis mit diesen geschlossen hatte. 1 Hier als feindselige Benennung der Schweden. Damit ist die Stellung Wallensteins zu den Schweden klargelegt. Gegen die Sachsen aber spricht er sich in keiner Weise übel aus; sie waren ihm nur seine Gegner.1 Um nun den Feinden einen Schein der Aufrichtigkeit zu geben, blieb er nicht in Feindesland, sondern wie ein «Besiegter Hoh» er nach Böhmen und schwand vom Kriegsschauplätze. (I*. 1066—1007; II. 7. 56—57.) Von Böhmen aus lud er die Feinde zu Unterhandlungen ein, was dieselben, die sich durch die Schlacht bei Lützen so nicht besiegt fühlten, freilich noch übermiithiger machen musste. Dass aber Wallenstein wirklich jetzt schon die Unterhandlungen begann, beweist der ihm (T. 405; I. 5. 183) von Wrangel gemachte Vorwurf, dass sich die Unterhandlungen schon ins zweite Jahr schleppen; die Schlacht bei Lützen geschah aber am 24. November 1632, und die genannte Unterredung fand am Tage vor Wallensteins Ermordung statt, welche am 2. Februar 1634 erfolgte. Also liegt, mit der obigen Angabe übereinstimmend, ein Zeitraum von einem Jahre und zwei Monaten dazwischen. Diese Unterhandlungen sind schon ein arges Zeichen von der beginnenden inneren Haltlosigkeit Wallensteins. Wie konnte er auf diese Weise seine Pläne zu einem günstigen Ende führen, da sich doch die vereinten Feinde gewiss von ihren mit ihm gepflogenen Unterhandlungen gegenseitig eenau unterrichteten und wohl aus denselben bald die Absicht erkennen o mussten, dass sie nur zu Helfern gemacht werden sollten, ohne etwas dafür zu bekommen.2 Um so eher, da Wallenstein ihnen nichts von eigener Hand Geschriebenes zukommen ließ — natürlich, um sieh dem Hofe gegenüber recht-fertigen zu können, wenn cs dazu kommen sollte —, sondern alles von Terzkvs Hand. (Vgl. T. 62- 67; I. 3. 9 —14. P. 854; H. 5. 59.) So durchschaute Oxenstiern, der schwedische Kanzler, Wallensteins Absicht wohl und die Unzuverliissigkeit der Unterhandlungen, denn deren Inhalt war: Schaffung des Friedens und Befriedigung der Schweden durch ein Grenzland (welcher Forderung, von diesen ausgehend, Wallenstein sich schließlich scheinbar an-bequemte (P. 376; I. 5. 154); dafür aber hätten sie ihm zur Erreichung der böhmischen Königskrone behilflich zu sein, was aus den Worten Wrangels (T. 233; 1.5. 11) hervorgeht, nach welchen dieser ihm statt des 1 Der Dichter hat wohl auch dom sächsischen Weimarer Hofe nichts Übles sagen wollen. * Es ist eben sonderbar, dass Wallenstein nicht nur mit den Sachsen, die ein natürliches Erbrecht auf die österreichische Nachbarschaft hatten, ihr Gebiet nicht erst zu rauben brauchten wie die Schweden, sondern auch mit den Schweden, welche er doch so gerne aus den deutschen Landen hinaushaben wollte, Unterhandlungen pflegte. Wallenstein wollte aber zunächst eine von beiden Parteien auf seine Seite ziehen, darum tliat er beiden schön und suchte sie gegenseitig aufznreizen, was diesen doch auftallen musste. Man erkennt, dass Wallensteins Politik an Bestimmtheit verliert, was auch die Erfolglosigkeit derselben verursachte und sie sogar gefährlich machte. Eine solche Politik verfolgte er mit Festhalten eines Zieles, welches gerade seiner Höhe wegen klares, bestimmtes und kraftvolles Handeln voraussetzte. entrissenen Admiralslmtes eine Königskrone auf das Haupt setzen wolle, und aus einem Schreiben Oxenstierns an Wallcnstein, in welchem ihm jener gesteht, dass er den eigenen Einfall des verstorbenen Königs vollziehe, wenn er ihm zur böhmischen Königskrone verhelfe, woran anknüpfend Wrangel schmeichelnd dazusetzt, dass der «Hochselige» zu sagen beliebt hätte, dass stets der Herrsch-verständigstc Herrscher und König sein solle. (T. 238—245; I. 5. l(i — 23.) Die Erlangung der Königskrone von Böhmen, wodurch dem Kaiser ein bedeutendes Land abhanden gekommen wäre, konnte natürlich nur gegen den Willen desselben geschehen, denn dass er freiwillig darauf verzichten würde, konnte bei dessen bekannter Ländergier nicht erhofft werden; das wusste Oxenstiern. Wenn er also wirklich durch Wallcnstein etwas erreichen wollte, musste er darauf dringen, dass dieser unwiderruflich mit dem Kaiser breche und sich ihm anschließe (T. 341; 1. 5. 119), wobei ihm freilich noch dieser Scrupel übrigblieb, ob denn wirklich auch die Officiere und Soldaten Wallensteins zu einer solchen Flucht und Felonie bereit sein würden. (Vgl. T. 324 bis 325; 1. 5. 102—104.) Zur Erfüllung jener Anforderungen wollte sich aber Wallenstein gar nicht herbei lassen, die Schweden dagegen ließen davon natürlich nicht ab; daher die langdauernde Erfolglosigkeit der Unterhandlungen und die Unmöglichkeit, das gegenseitige Misstrauen zu verscheuchen. In welcher Form aber die Verhandlungen etwa stattfanden, 'zeigt die schon genannte Scene P. I. 5. Auch hier gehen die Verhandelnden (Wrangel und Wallenstein), ohne einen eigentlichen Erfolg erreicht zu haben, wieder auseinander, bis dann die Noth schließlich doch eine Vereinigung erzielt. Hätte Wallenstein den Anregungen seines Schwagers Terzky gefolgt, der wie seine noch viel ehrgeizigere und kluge Gemahlin, die Schwester der Gattin Wallensteins, in der Erhöhung desselben auch die größte Erhöhung seines eigenen Geschlechtes erblickte, so hätte er seine Pläne gewiss sicherer und leichter durchgesetzt, denn diese Anregungen giengen darauf hinaus, den Schweden doch ein «Feckchen Landes» zu gönnen, da es ja nicht vom eigenen gehe. Was kümmere es ihn, wenn er das Spiel gewinne, wer es bezahle. (P. 828—830; II. 5. 33—35.) Wallcnstein aber war zu edel dazu, um ein Verräther sein zu wollen an dem Kaiser, der ihm das große Heer anvertraut, und an seinem Vaterlande. Die daraus hervorgegangene Unentschlossenheit brachte cs endlich so weit, dass Oxenstiern die Unterhandlungen abgebrochen wissen wollte (P. 817—823; II. 5. 22—28) mit der Begründung, dass es Wallcnstein nimmer Ernst sei mit seinen Reden, dass er die Schweden nur zum Narren haben wolle, sich mit den Sachsen gegen sie verbinden und dann am Ende sie mit einem elenden Stücke Geldes abfertigen. Fast mit Recht konnte noch Terzky (P. 857—8(iO; II. 5. 62—66) ein paar Tage vor Wallensteins Tod zu diesem sagen: «Was du bisher verhandelt mit dem Feind, hätt’ alles auch recht gut geschehen können, wenn du nichts mehr damit gewollt, als ihn zum Besten haben,» worauf er zur Antwort erhält: «Und woher weißt du, dass ich ihn nicht wirklich zum besten habe? Dass ich nicht euch alle zum besten habe? . . . Der Kaiser, es ist wahr, hat iibel mich behandelt! — Wenn ich wollte, ich könnt' ihm recht viel Böses dafür tlmn. Es macht mir Freude, meine Macht zu kennen; ob ich sie wirklich brauchen werde, davon, denk’ ich, weißt du nicht mehr zu sagen als ein andrer.» Vorderhand aber waren die Unterhandlungen im besten Gange. Der kluge Bernhard von Weimar benutzte die Gelegenheit, da sich Wallenstein durch die angeknüpften Unterhandlungen gebunden fühlen musste, vielleicht auch im Vollgefühle seiner Kraft, diesem, wenn er doch einschreite, kräftigen Widerstand leisten zu können, und drang ins Frankenland unaufhaltsam vor bis an die Donau und stand mit einemmale vor Regensburg, «zum Schrecken aller gut katholischen Christen». (P. 1068—1072; 11. 7. 58 — 62.) Wohl mag dies Wallenstein mit Verdruss bemerkt haben, aber der Bayer war ja die Hauptschuld an seiner Absetzung am Regensburger Fürstentage (T. 565; I. 7. 122), und so konnte diese Stadt ihm auch nicht sympathisch sein. Auch mag ihn wohl eine gewisse Freude der Rache ergriffen haben, was ihm Qucstenberg (P. 1079; 11. 7. 69) vorwirft, und die Hoffnung, durch die Schwächung des Bayernherzogs wieder die einzige Stütze des Kaisers zu werden. Er ließ Bernhard gewähren. Der Bayer rief natürlich seine Hilfe an, auch der Kaiser schickte sieben Reitende an ihn mit der Bitte zu helfen ab; er tliat es aber nicht. (P. 1073—1078; II. 7. 63—68.) Dem Hofe blieb nichts anderes übrig, als sich einstweilen damit zufriedenzugeben, und hoffte am Oderstrome eine günstigere Entscheidung, denn dorthin hatte sich Wallenstein während der Belagerung Regensburga von Böhmen aus gewendet, wo er Thum, den bekannten Aufruhrstifter, und den Sachsen Arnheim vor sich fand. Sie geriethen wirklich nahe genug aneinander, aber nicht zum Kampfe, sondern sich als — Freunde gastlich zu bewirten, während ganz Deutschland unter der Kriegslast seufzte. (1090—1100; 80 — 90.) Arnheim war Wallenstein ein zu geringer Gegner. Ein leichtes wäre es ihm gewesen, jenen zu unterdrücken, da sieh das schwedische Hauptheer bei Bernhard befand; er aber hatte das Bewusstsein, dass es ihm wenig geholfen hätte, sich des Glückes über jenen zu bedienen, und hoffte, Deutschland mehr durch seine Mäßigung zu nützen. (1101 — 1110; 91 —100.) Durch solchen Beweis der Freundschaftlichkeit glaubte er, die Sachsen am ehesten an seine Seite ziehen zu können und die Lösung des verderblichen Bündnisses anzubahnen. Trotzdem fand er kein Vertrauen, und der Krieg begann von neuem. Bei Steinau mussteein schwedisches Heer unter Führung des berüchtigten, fluchbeladenen Thum, der Fackel des Krieges, ohne Schwertstreich überwunden, die Waffen strecken, und man mietete in Wien schon Balkone, diesen auf dem Armensünderkarren zu sehen, «doch in großmüthige Hände war er gefallen, statt Strafe fand er Lohn, und reich beschenkt entließ der Fürst den Erzfeind seines Kaisers» (P. 1111 — 1122; II. 7. 101—112) und nüthigte ihn nur, Schlesien zu räumen. Auch dieser Act der Großmuth war vergebens. Die Belagerung von Regensburg dauerte inzwischen noch fort. Alles rief den Herzog ins hartbedrängte Bayern. Kr setzte sieh endlich wirklich in den Marsch dorthin, — aber auf dem längsten Wege durchzog er gemächlich Böhmen, und ehe er noch den Feind gesehen, wandte er sich schleunig um, bezog sein Winterlager in Böhmen und bedrückte des Kaisers Länder mit des Kaisers Heer, für solches Vorgehen als Grund angebend, dass das Heer zum Erbarmen war, jede Nothdurft, jede Bequemlichkeit gebrach, weil der Winter herannahte, der Soldat nichts hatte, wodurch er sich das Nöthige schaffen konnte, und ein Jahr lang schon der Sold des Kaisers ausgeblieben war.1 (1*. 1129—1150; II. 7. 120 — 140.) So blieb der Fürst scheinbar unthätig in Böhmen und sah dem kriegerischen Bernhard und der Belagerung, der allmählichen Entkräftung und dem endlichen Falle Regensburgs zu. IV. Wie aber verhielt sich ihm nun der Hof gegenüber, der nach der Schlacht bei Lützen gewollt, dass jener seine kriegerische Laufbahn weiter verfolgt hätte, mit Ärger dessen Beziehungen zu den Reichsfeinden wahrnehmen musste, deren Grund er nicht verstand oder nicht verstehen wollte, ebenso die Verschonung Arnheims und Thurns, die Zulassung der Belagerung Regensburgs trotz aller Aufforderungen und Bitten und sein scheinbar unthätiges Verweilen in Böhmen. Nichts lag näher, als dass er'seinen Feldherrn endlich für einen Usurpator ansah, der nur seine geheimen Zwecke verfolge, unbekümmert um das Heil seines Kaisers und Reiches, und mit launenhaftem Trotze seine Macht seinen ohnmächtig scheinenden kaiserlichen Gegner fühlen lasse. Umsomehr musste dem Hofe Wallensteins Vorgehen verrätherisch erscheinen, da ihm seine Friedenspläne und Träume von einer Königskrone durch Octavio zugetragen wurden, der durch die Schlacht bei Lützen sein Vertrauter geworden war, und gegen welchen er sieh seither, wie gegen Tcrzky und Sesina, den Unterhändler mit den Schweden und Sachsen, frei mit Worten herausgelassen hatte. (1’. 1337— 1339; III. 1.37 — 39.) Wohl hat ihm anfangs Octavio seine Bedenken geäußert und ihn dringend abgemahnt, seinen Abscheu verbergend, aber als er die Erfolglosigkeit seiner Mahnungen eingesehen, berichtete er nun alles unter dem gerechten Scheine, ein treuer Diener seines Kaisers zu sein, dem llofe, umgab seinen Feldherrn mit Horchern, dass ihm auch der kleinste Schritt zur Wissenschaft komme, verleumdete ihn und legte dessen Pläne und Thatcn auf die schlechteste 1 Nach dem Pactum sollte er «las Heer, wie bekannt, nicht mehr auf des Reiches Kosten, sondern des Kaisers erhalten. Weise aus, sich damit entschuldigend,1 dass es nicht immer möglich sei, sich im Leben kinderrein zu halten, wie es die Stimme im Innersten lehre, dass in steter Nothwehr gegen arge List auch das redliche Gemiith nicht wahr bleibe; dieses eben der Fluch der bösen Tliat sei, dass sie fortzeugend immer Böses gebären müsse, er aber seine l’flicht time. YVohl wäre os besser, überall dem Herzen zu folgen, doch darüber würde man sich manchen guten Zweck versagen müssen. Es gelte, dem Kaiser wohl zu dienen, das Herz möge dazu sprechen, wie es wolle. (1J. 342—343; 1. 3. 67 — 08. P. 2416 — 2438; V. 1. 155 —170. 2447 — 2400; 185 — 198.) Wenn der Hof diejenigen Ansichten über Wallenstein und sein Heer bekam und hat, welche Octavio seinem Sohne unumwunden (P. V. 1.) ausspricht, so sah os dort mit dem Vertrauen zu ihm und den Seinen recht schlecht aus. Octavio behauptet: Der Fürst spinne ein (Jom plot aus, dem er nur einen unschuldigen Namen vorsehütze, indem er dem Reiche den Frieden schenken wolle, und weil der Kaiser diesen Frieden hasse, ihn dazu zwingen. Alle Theile wolle er zufriedcnstcllcn und beanspruche zum Ersätze für seine Mühen, Böhmen, was er schon habe, für sich zu behalten. Lügenkiinstc und Ränke streue er im Lager aus, um Meuterei hervorzubringen; alle Bande seien aufgelöst, die den Officier an den Kaiser fesseln, den Soldaten an das Bürgcrleben. Pflicht- und gesetzlos stehe der Fürst dem Staate gegenüber, den er schützen solle, und drohe, gegen diesen das Schwert zu ziehen. Der Kaiser selbst müsse vor seiner Armee zittern und vor der Vcrrüther Dolche in seiner Hauptstadt, so dass er nahe daran sei, seine Enkel nicht vor den Schweden, den Lutheranern, sondern vor den eigenen Truppen wegflüchten zu müssen. Der Bürgerkrieg stehe bevor, der unnatürlichste von allen. Der Obersten seien viele längst erkauft, der Subalternen Treue wanke, ganze Regimenter, Garnisonen wanken schon, Ausländern seien die Festungen anvertraut, und die bestmontierten Truppen hätten Wallensteins Vertraute Terzky, Illo, Schafgotsch, Kinsky, Buttler, Isolani. Durch gro(3e Geschenke und glänzende Versprechungen locke er die Ot'ficiere an sich, wie er ihm selbst die Fürstentümer Glatz und Sagau zugewiesen hätte. Ja, das wisse er, was er auf anderem Wege schon längst in Erfahrung gebracht habe, nicht aus Wallensteins Munde allein, dass dieser zu den Schweden übergehen wolle und ander Spitze dos verbundenen Heeres den Kaiser zwingen, seinen Anforderungen zu genügen. Dies hätten ihm endlich auch von Wallenstein vorgezeigte Briefe der Schweden und Sachsen bewiesen, welche zu bestimmter Hilfe Hoffnung geben. Es sind dies größtenteils ganz neuartige und grundlose Verdächtigungen, die sich mit Wallensteins Bekenntnissen gar nicht vereinigen lassen und noch bösartiger aus ()etavios Munde klingen, da er jenes Vertrauter war 1 Seinem Solino gegenüber, 7 — 378.) Die Anhänglichkeit der Soldaten an ihren Feldherrn, die noch das Bewusstsein nährt, dass man ihm Unrecht thue, er missbraucht werde, dass sein Amt in seiner ganzen Ausdehnung ein vom Kaiser schriftlich bestätigtes sei, trägt schließlich einen glänzenden Sieg davon.1 Alle sind mit dem Vorschläge einverstanden, bis auf die Kroaten, denn diese hatten sich mit dem Kapuziner entfernt, und auf die Arkebusiere aus dem Regimente 1 Dass Wallenstein missbraucht werde, ist auch Ansicht der Ofiiciero. (Vtfl. I\ 1281)—121)0; II. 7. 280—281.) Tiefenbach, die, «sonst wackere Brüder», aber von dem Grundsätze ausgehend, dass Wallenstein doch «des Kaisers Knecht» sei und zu gehorchen habe, als sie von dem Vorschläge hörten, fortgiengen, wenn auch angenommen werden muss, dass sowohl die Kroaten wie diese das aufgesetzte Pro Memoria doch mit unterschrieben haben, da deren Abgang Wallenstein bemerkt haben würde, was nicht der Fall war. Es sind aber jenes böse Anzeichen. Und einem Pessimisten, der ahnt, dass Wallenstein einen Gewaltstreich gegen den Kaiser werde unternehmen müssen, wobei er auf unbedingtes Zusammenhalten seiner Soldaten angewiesen ist, möge noch anderes verdüsternd erscheinen. Der Trompeter, der den Arkebusieren zuruft: «Ihr thut wohl, dass ihr weiter gelit, verderbt uns doch nur die Soeietät,» und resolut hinwirft: «Was? wir gehen einfach nicht hin» (zum Infanten), und der Wachtmeister, ebenfalls wie jener aus einem Regimente Terzky’s, welcher behauptet, dass Terzky’s Regimenter zu Ross und zu Fuß dem Beschlüsse, sich von Wallenstein nicht zu entfernen, unbedingt zustimmen, können Vertrauen erwecken, dass sie mit den Ihrigen in jedem Falle beim Feldherrn bleiben würden. Die Kürassiere vom Regimente Pappenheim, welche unbeschadet des Eides, den sic ihrem Kaiser geschworen, die Anhänglichkeit an den Feldherrn bewahren wollen, sind schon keine unbedingten Werkzeuge dessen mehr. Ebenso erwecken die Jäger, die für Wallenstein leben und sterben wollen, da Freiheit ihr Princip ist, die bei der Macht allein sei, kein volles Vertrauen, desgleichen die Lothringer (Scharfschützen), die mit der großen Flut gehen, wo der leichte Sinn ist und lustiger Muth, die Irländer (Dragoner), die nur des Glückes Stern folgen, und die Tiroler (ebenfalls Scharfschützen), die dem Landesherrn treu sind. (Vgl. L. 1000 ff.; 11. 340 ff.) AVie die einzelnen Soldatengruppen, so sind auch ihre Häupter. Wirklich sollten auch einst nur die fünf Terzky’schen Regimenter Wallenstein treu bleiben, die anderen aber alle abfallen. Jetzt aber lässt sich noch alles mit der Situation Wallensteins zu einem harmonischen, fröhlichen Ganzen vereinigen, wie es auch die Soldaten schriftlich und freiwillig selbst thun. Das Bild des Lagers, ein hervorragendes Kunstwerk, erhält auch durch das prächtige, heitere Soldatenlied seine trefflichste Rundung. VI. Aus dem Obigen aber ergibt sich doch, dass es berechtigt ist zu sagen, dass mit dem «Lager» schon die Katastrophe beginne. Es spielt sich am genannten Sonntage ab.1 Erst nach demselben oder nur theilweise mit dem Schlüsse desselben zugleich beginnen die ersten Scenen der «Piccolomini»; denn zu Beginn des Lagers wird berichtet, dass heute die Herzogin mit dem «fürstlichen Fräulein» hereinkommen werden (L. 57— 58; 2. 9—10), 1 Darum schimpft der Kapuzinor so, weil »lio Soldaten an einem solchen Tage so fröhlich sind. olino dass in der Folge die Unterredung der Soldaten durch das wirkliche, mit Neugier erwartete Erscheinen derselben notliwendig unterbrochen wird, während die zweite Scene des ersten Äetcs der «Piccolomini», eine Unterredung mehrerer Wallenstein’sclier Officiere mit Questenberg, eben dadurch zum Abschlüsse gelangt.1 An demselben Tage war auch schon Sesin vom Hauptmanne Mohrbrand, dem Abgeschiektcn des Gallas, auf dem Wege nach Regensburg zu den Schweden endlich aufgefangen und dem Kaiser ausgeliefert (das «tragische Moment» des Dramas). (P. 2565 — 2579; V. 2. 9-—22. T. 40—53; 1.2; siehe S. 55.) Doch da dieses Ereignis sowohl Wallenstein als auch seinen Officieren und Soldaten noch unbekannt ist, hat es noch keinen Einfluss auf das Drama. Auch den Zuschauer beunruhigt es nicht, da er es noch nicht erfährt. Das «erregende Moment» des Dramas aber ist Wallensteins doppelsinniges Handeln, welches der Zeit nach vor dem Drama liegt, und die endliche Vereinigung des Heeres bei Pilsen, denn dies beides brachte den Entschluss des Gegenspieles zur Reife, sich gegen den Helden und durch seine Hebel diesen in Bewegung zu setzen. Wallenstein ist also doch in eine recht bedenkliche Lage gebracht. Sein Ehrgeiz hat sich auch nicht mehr mit bloßen Gedanken begnügt; er ist bereits zum Willen geworden. Noch ist aber der Frevel nicht begangen, der Schritt gegen Kaiser und Vaterland noch nicht ausgeführt, und im Drama nun, d.h. in den letzten vier Lebenstagen des Helden,3 soll nun der Wille auch zur Tliat umgeschaffen werden, zum wirklichen Ernste werden und das bessere Ich des Helden unterliegen. Die Neigung, die böse That zu begehen, liegt schon in des Helden Herzen, ehe das Drama beginnt; er hat die Versuchung, welche ihm seine Macht und die Intriguen seiner Gegner schufen, nicht von sich weisen können. Auch das «Schicksal» steht schon über seinem Haupte; er ist bereits ver-rathen und verkauft, das Bett ihm schon gegraben, in dein er jäh herabrollen kann. Die schon angedeutete Idee des Dramas ist also: Ein ehrgeiziger Feldherr wird, weil er, durch seine Macht verführt und infolge der Intriguen der Gegner, mit dem Gedanken des Verrathes gespielt, durch äußere Umstände zum Begehen desselben gebracht und so seinem Untergänge entgegen-getricben. (Vgl. S. 53.) In der «Geschichte des dreißigjährigen Krieges» sind Ehr- und Rachsucht die hauptsächlichen Eigenschaften und Motive des llelden. Der Dichter wollte aber die düstere Staatsaction möglichst in eine «menschliche Handlung» 1 Die Eintheilung (los Dramas hat folgendermaßen zu geschehen: Am ersten Tage spielen «Wallensteins Lager* und die «Piccolomini», mit. Ausnahme des fünften Actes, am zweiten dieser und die beiden ersten AufzHge von «Wallensteins Tod». Mit dem dritten Aufzuge dieses Thoiles des Dramas schließt, der dritte Tag. Alles Folgende begibt sich am vierten Tage. 2 In Wirklichkeit dauerte die Handlung des Dramas vom 12. Januar (erster Pilsener Schluss) bis zum 25. Februar 1634 (Wallensteins Ermordung). umgestalten und musste deshalb den Helden dem Zuschauer interessanter und sympathischer machen. Er hat daher die Rachsucht möglichst zurückgedrängt (von ihr spricht nur vereinzelt Qucstenberg 1’. 1080—1081; II. 7. 70 — 71, und Buttler T. 2443 — 2444; IV. 1. 1(5—17) und dagegen desselben warmes Gefühl für Dankbarkeit hervorgehoben (T. 549 — 552; 1. 7. 106—109), zu seinen verderblichen Hauptmotiven aber den Ehrgeiz und den daraus hervorgehenden Eigennutz gemacht und den astrologischen Wahn. Das Streben nach dem Resten des Vaterlandes tritt allmählich zurück, und Ehrgeiz und Eigennutz werden Herzenssache des Helden. Ja, nachdem er schon von allen Regimentern, auf deren Treue er baute, verlassen war, er seine Achtung erfahren hatte, die ihn jedem Mordknechte preisgab, er, von dem Regimente, welches er vor allen auszeichncte und liebte, bekriegt, Pilsen hatte verlassen müssen, träumt er noch von der Gründung eines großen lutherischen Reiches auf dem Boden des von ihm mit Hilfe der Feinde vernichteten katholischen Kaiserstaates und legt einer seltenen Naturerscheinung in diesem Sinne politische Bedeutung bei. (T. 2607—2618; IV. 3. 30 — 41.) Während er aber diese Hoffnung auf eine neue Ordnung der Dinge nährt, erfasst ihn schon sein Verhängnis und vernichtet ihn selbst. Noch ein anderes Mittel wandte der Dichter an, um die Rauheit und Kälte des Charakters des Helden zu mildern und diesen sympathischer zu machen, er theiltc ihm nämlich das Bedürfnis, Liebe zu gewähren und zu empfangen, in vollem Maße zu, machte dieses aber auch zu einem bedeutenden Motive, welches ihn ebenfalls zur That hintreiben sollte. Mehr als je spielt die Liebe im Charakter des Helden nun eine Rolle, ln den ersten Zeiten seines kriegerischen Lebens hatte er seine Familie bereits nach Kärnten gebracht. Abgesetzt hatte er in seiner Einsamkeit auf seinen Gütern in Böhmen und Mähren nicht Sehnsucht empfunden, seine Tochter wiederzusehen, sondern sie im Stifte gelassen, in welches sie schon als zartes Kind gekommen war; er zürnte ja dem Schicksale, dass es ihm nicht einen Sohn verliehen hatte, der ihm der Erbe seines Glückes und Ruhmes werden könnte. (I*. 724—728; 11.3. 8—12. 743 — 747; 27 — 31.) Jetzt erst, nach der Ankunft seiner Tochter im Lager mit ihrer Mutter nach vierjähriger Trennung, entpuppt sicli Wallenstein auch als der zärtlichste und liebevollste Vater und Gatte. Die schönen und edlen Züge seiner Tochter, ihre erhabene Gestalt erweichen wieder das in langen äußeren und inneren Kämpfen erhärtete Herz des Kriegers, und ganz und innig ergibt er sich nun der Liebe. Die Liebe zu seiner Gemahlin erweist er, wenn er sie (P. 652; II. 2. 20) am Hofe mit Achtung behandelt wissen will, und auch sonst. (Vgl. T. 2928; IV. 9. 14.) Am offensten und zärtlichsten tritt aber die Liebe zu seiner Tochter hervor. Er vergisst dabei den Groll, den er bisher ge^en das Schicksal hegte, ja sogar das innerste Geheimnis seiner Brust, das er nur wenigen anvertraut hatte, entschlüpft ihretwegen seinen Lippen, dass er nämlich auf das jungfräulich blühende Haupt den Kranz des kriegerischen Lebens, in einen königlichen Schmuck verwandelt, niederlegen wolle. (P. 748 — 753; II. 3. 32 — 37.) Das Motiv der Liebe ist nicht zu gering anzuschlagen, vielmehr gibt sie, wie sie imstande war, das Geheimnis seiner innersten Träume und Hoffnungen zu entlocken, seinem Streben überhaupt einen festeren und sicheren Halt. Jetzt war es nicht mehr sein kalter Ehrgeiz allein, der ihm die Königskrone als schimmerndes Ziel vorgaukelte, sondern auch die Liebe strebte nun mit doppelter Macht darauf hin, was sie jetzt halb versprochen hatte. Der Held erscheint aber, da er nun nicht bloß mehr in der Befriedigung seines Ehrgeizes, sondern auch in dem Versprechen seiner Liebe betrogen wird, noch tragischer. Als er den Verrath schon begangen hatte und sich mit den Schweden verbündet, presst ihm der Unmuth und Zorn über den Wunsch des Max, seine Thekla zu besitzen, noch die Worte aus: «Eine Krone will ich seh’n auf ihrem Haupte oder will nicht leben. Alles, alles setz’ ich dran, um sic recht groß zu machen .... Nicht niedriger fürwahr gedenk’ ich sie als um ein Künigsscepter loszuschlagen!» (T. 1522 —1525; III. 4. 96— 9!). 1533 —1534; 117—118. Vgl. T. IV. 9.) Seiner Liebe entsprechend kennt Wallenstein auch das Bedürfnis, sich im Kreise seiner Familie von den Miihen seines Amtes auszuruhen und zu erheitern. (T. 1461 ff.; III. 4. 35 ff.) Auch die Zuneigung zu Max und dessen untreuen Vater Octavio tritt bei ihm in dieser Zeit der Noth lebhafter hervor. .Je mehr Herzen ihm verloren gehen, desto enger klammert er sich an diejenigen, welche er für treu und liebreich hält., und bitter beklagt er den Verlust des Max, der den Heldentod gesucht, weil die Blume, das Schöne von seinem Leben weg sei und er es nun kalt und farblos vor sich liegen sehe.1 Er kann auch empfindsam sein. (T. 3438 11'.; V. 3. 53 ff. Vgl. T. 111. 9.) Alle seine übrigen Eigenschaften und Tugenden treten vor den genannten im Drama zurück. So diejenigen, welche besonders seine Soldaten anzog, wie er sieh auch durch das ganze Drama hindurch nicht im Kreise derselben zeigt. Sein Organisations- und Feldherrntalent werden uns nur theils durch Bilder, theils durch Berichte klar gemacht; sie sind keine Hebel mehr. Sie dienten einst nur dazu, ihn auf die höchste Stufe der Macht zu heben, und dies ist schon erreicht. Beispiele seiner Tapferkeit und Unerschrockenheit, deren sonst im «Lager» und in den «Piccolominis» genug gegeben sind, gibt er auch jetzt während der Zeit des Dramas noch (vgl. T. III. 20), aber öfter in der Form innerer Festigkeit und Unerschütterlichkeit gegenüber herein-brechenden Unfällen. (T. III. 6, T. III. 7, 'P. III. 10. 50 ff., T. III. 23 u. ö.) Von seiner Freigebigkeit gibt er noch ein Beispiel dem Max für seine 1 Es ist zu beachten, dass er dieses spricht, während er sich doch dem höchsten irdischen (Jliicke zu nähern glaubt. sorgliche Begleitung und Führung Theklas und ihrer Mutter aus Kärnten. (P. 768; II. 4. 15.)1 Die Art, wie die genannten Haupteigenschaften des Helden, sein i in Grunde edles Herz, das vor einer Befleckung zuriiek-scheut und sich von jeder Unredlichkeit rein bewahren will, sein Ehrgeiz, sein Aberglaube und die Liebe zueinander stehen, und ihr Verhältnis zur Situation des Helden bilden den eigentlichen Kern des Dramas. Es stehen also vier verschiedene Kräfte in Wallensteins Seele in einem sonderbaren Verhältnisse zueinander. Ehrgeiz und Liebe treiben ihn vorwärts, während sein edler Sinn und sein Wahn retardierend sind, eines eine psychologische Gewalt, das andere eine äußerliche für den Zuschauer, aber ebenfalls von psychologischem Werte für den Helden. Im Drama muss cs siel» nun entscheiden, welche Gruppe von Motiven den Sieg davontragen solle. Beide wirken gleich stark in des Helden Seele; um jeden Schritt, welchen ihn eine vorwärts bringt, will ihn die andere zurückziehen. Es kommt also nur auf die Situation und auf neu eintreffende Ereignisse an, welche der einen oder ändern Hilfe bringt. Und wirklich liegt im Drama die Entscheidung eigentlich nicht mehr im Charakter des Helden, sondern hängt von äußeren Umständen, deren erste Ursache freilich er selbst war, von dem «Schicksale», wie er sie nennt (T. 655; I. 7. 211), ab. Es war ja des Dichters Plan, das «Schicksal» möglichst viel zum Falle des Helden thun zu lassen, diesen selbst aber nur möglichst wenig, um sieh auf diese Weise der Anlage der griechischen Dramen zu nähern.3 VII. Die Situation des Helden zu Beginn des Dramas, ihre Höhe, ihre Schattenseiten und das zerstörend wirkende Gegenspiel sind schon geschildert. Während der Held plancrfttllend und hoffnungsvoll stets zu den Sternen aufschaut, blickt ihm der Zuschauer bange nach, denn er ahnt die Macht dieses Motives, wenn es gar seinem Ehrgeize und seiner Liebe zu Hilfe kommen sollte, und blickt auch besorgt aut das Lager zu den 1’üßon des Melden seiner trüben Anzeichen wegen. 1 Wenige Tilge vorher hat er auch (lom Hauptmann Devoroux zwanzig Goldstücke für einen neuen Kock reichen lassen. (T. 3318; V. 2. 9(>.) “ Vgl. Schillers Brief an Körner vom 18. November 1796 und 2. October. Dazu Brief an Körner vom 8. Jänner 1798. Schiller wollte eben Schicksal und Charakter in diesem Drama in enge Verbindung bringen. Eines sollte das andere bestimmen und bedingen. Anfangs kann Wallenstein, da er seine Situation nicht gefährlich sieht, dein Andringen seiner Freunde, mit Hilfe der Feinde den Kaiser mit Gewalt zu zwingen, zu geben, was er nicht freiwillig wolle, leicht widerstehen und sagen : «Die Zeit ist noch nicht da» (P. 958; II. 6. 87), was sich nicht nur auf eine günstige Constellation der Sterne bezieht, sondern auch auf seine psychologische Lage überhaupt. Sein Plan war eben noch nicht reif, sein Merz noch zu sehr von Abscheu gegen eine That, die Max einmal eine Schurkenthat nennt (1*. 2329; V. 1. 67), erfüllt, noch zu widerstandskräftig und zu wenig durch äußere Umstände gedrückt. Wohl hat er (P. 701—702; 11.2.69—70) gemeint: «O! sic zwingen mich, sie stoßen gewaltsam, wider meinen Willen, mich hinein,» nachdem ihm seine Gemahlin die Vermuthungen von einer zweiten Absetzung zur Gewissheit gemacht hatte; aber er sprach es nur im Unmuthe darüber aus und in einer gewissen Vorahnung seines Geschickes und will auch nur zu seiner Sicherung, um keine fremde Macht in seinem Lande zu haben, durch Altringer die Tirolcrpässe gegen die aus Mailand anriiekenden Spanier besetzen lassen. (P. 809 — 811 ; II. 5. 14 —16.) Noch glaubt er, die kommenden Dinge ruhig und voll Zuversicht ab-warten zu können, umsomehr, da er sah, welch imponierenden Eindruck er auf Questenberg machte (P. II. 7), und da er sich während der Conferenz mit ihm auch von der Anhänglickkeit seiner Officiere überzeugte.1 Als er nun auch gar durch Terzky die eidliche und schriftliche Verpflichtung zu unbedingtem Gehorsam und Treue seiner Officiere in Händen hat, die er verlangte, wenn er sich gegen sie verpflichten sollte und nach ihrem Wunsche das Regiment nicht niederlcgcn (P. 892—902; II. 6.21—-31), überschätzt er seine Macht durchaus und die Anhänglichkeit der Seinigen.2 (T. 77 —79; 1. 3. 25—28.) Getrost und kühn glaubt er nun den von Questenberg überbrachten Befehlen des Kaisers mit Berufung auf sein Pactum trotzen und das Äußerste erwarten zu können. (Vgl. P. 926 — 927; II. 6. 55 — 56.) Warten will er, denn seine jetzige Lage musste ihm die Wahl seiner Schritte schwer machen und in Zweifel versetzen. (P. 1370; 111. 1. 69.) Offene Gewalt gegen den Kaiser, den freventlichen Bürgerkrieg, hasst er, umsomehr an der Seite eines verhassten, eigennützigen Feindes; er will vielmehr noch Deutschlands ehrlicher und geachteter Schirmer sein (P. 835—836; II. 5. 40—41), und dazu fehlt die günstige Constellation der Sterne. Dem Befehle des Kaisers aber gehorchen, sich schwächen lassen oder gar abdanken will er auch nicht. (P. 1000 —1001; II. 6. 129 —130.) So ist wirklich der Maleficus, 1 Das Vorgeben, (lern Kaiser nachzugeben und abzmlanken, war natürlich nur eine List, um die Stimmung' und don Willen seiner Ofliciere zu erforschen. (Vgl. »S. 43 Anm. und P. 2316 — 2317; V. 1. 54 — 55.) 2 Das Pro Memoria seiner Soldaten besaß er schon. der ihm schadet, dei’ Zweifel. (P. 965; II. (5. 94.) Das Heer ist ihm noch ergeben, ist von dem ihm zugefugten Unrechte noch überzeugt und entschlossen, die Würde und das Amt seines Feldherrn zu wahren. Jetzt wäre die Zeit zum Handeln gewesen; Wallenstcin aber erwartet das Äußerste, und dieses hat aber dann schon so große Gewalt über ihn, dass er gegen dasselbe nicht mehr aufkommt, sondern, davon besiegt, stürzt. Während sich Wallenstein noch auf der Höhe seiner Macht glaubt, zerbröckelt sein Heer schon zu seinen Füßen wegen des verunglückten Bankettes, der verhängnisvollen Clausei, wegen der Machinationen des Octavio, die nur zum Thcilc auf die Bühne gebracht sind, und der Gefangennahme Sesins. Diese Gefangennahme des böhmischen Flüchtlings, des bekannten Unterhändlers, der von allen Plänen und Hoffnungen Wallensteins weiß und eben Pakete an die meisten einflussreichen Häupter der Feinde tragen sollte, ist das sogenannte tragische Moment der Tragödie, denn nun erhebt sich die Außenwelt, welche im Aufsteigen des leidenschaftlichen Kampfes durch den Helden besiegt wurde, im Kampfe über ihn. Der Inhalt der Pakete und die Aussagen Sesins überzeugen den Hof und auch das Heer bald vom wirklichen Verrathe Wallensteins und begründen alle gegen ihn erhobenen Klagen, wenn auch nur Terzky’s Hand alles geschrieben, da dessen Wort auch den Feinden für das Wallensteins gelten musste. (Vgl. P. V. 2. T. 60 bis 67; 1. 3. 7—14. 100 —104; 47—51.) Nun hat Octavio Gelegenheit und Beweise, jenen wirklich für einen Verräther zu erklären und sein Patent zu gebrauchen. Er thut es mit List, Klugheit und größtem Erfolge. Zu diesem Unglücke gesellt sich eine günstige Constellation der Sterne; Jupiter, Wallensteins Stern, und die glückbringende Venus haben den verderblichen Mars in die Mitte genommen und zu dienen gezwungen. (T. 1. 1. 11 —14.) Damit ist des Helden Schicksal entschieden. Die Sterne drängen zum Handeln (T. I. 1. 32—35), sein Ehrgeiz, seine Liebe; allein steht nun sein Herz diesen Mächten gegenüber. Es kämpft noch lange und kräftig •—• aber vergeblich. Wallenstcin weiß nun, dass er des Hoehvcrrathes angeklagt sei, das Vertrauen nicht mehr herzustellen, dass der Kaiser, da es nun um die eigene Existenz geht, alles anwenden werde, ihn zu erdrücken; er erkennt die Macht des Verdachtes, der sich an seine doppelsinnigen Tliaten knüpft, er sieht, wohin ihn seine Laune, der frohe Mutli des Herzens, sein Gedankenspiel gebracht hat, dass er nun den verhassten Bürgerkrieg beginnen müsse gegen Kaiser und Vaterland, eine Macht erschüttern, die sicher thront in verjährt heiligem Besitze und der Gewohnheit und in der \ ölker Kinderglauben befestigt ist, wenn er seine Existenz und Stellung bewahren wolle. Es schaudert ihm davor, denn nun hat er einen Kampf aufzunehmen, nicht mit einem offenen Gegner, den fürchtet er nicht, sondern mit dem Gemeinen, das ihm in der Brust widersteht; er soll einen Frevel begehen, während er doch die Reinheit seiner Seele bewahren will. (T. T. 4.) Wohl könnte er noch dadurch dem Kaiser und der Welt beweisen, dass er rein geblieben sei, dass er den Befehlen gehorcht oder sein verhängnisvolles Amt niederlegt. Sein «glückliches Gefühl» (vgl. T. 756; II. 71) hätte vielleicht gesiegt, aber zu seinen Füßen sieht er das ergebene Heer, seine Sicherheit (T. 77 — 78; I. 3. 24 — 25), und ober seinem Haupte die Sterne ihm Glück herunterwinken, — sein Ehrgeiz siegt, und mit den Worten: «Die Regimenter wollen nicht nach Flandern, sie haben eine Schrift mir übersandt und widersetzen laut sich dem Befehl. Der erste Schritt zum Aufruhr ist gescheh’n» (T. 127 bis 130; I. 3. 73—70), gewährt er endlich Wrangel Zutritt, um sich auch des Feindes zu versichern. Aber trotz der Unterhandlung mit diesem, die auf die bereits gepflogenen schließen lässt und auf den Inhalt derselben, kommt er noch zu keinem Entschlüsse, denn mit dem übermüthigen Feinde, der sich sogar zu seiner Sicherheit in Egcr und in der Altstadt Prags1 festsetzen will, den Frevel begehen kann er noch nicht. (T. 1. 5.) Er ist verstimmt, will noch überlegen und will ihn lieber doch nicht tlmn (T. 414; I. ß. 4) und nicht Opfer und Gefahren scheuen, den letzten Schritt, den äußersten, zu meiden. (T. 481—483 und 529 — 530; I. 7. 31) — 41 und 86 — 87.) Diese Unentschlossenheit beweist nur, wie mächtig das Gefühl der Rechtlichkeit in ihm ist, ja es hätte trotz der bedrängten Lage, trotz der Constellation der Sterne am Ende doch noch den Sieg davongetragen, wenn Max, dieses Bild der Liebe und Treue, das reine und unbefleckte Ebenbild Wallensteins, früher gekommen und ermahnt hätte. Aber wieder will ein böser Zufall, dass nicht er früher vor Wallenstein hintritt, zu sehr durch die Unterredung mit seinem Vater erschüttert und zerstreut, sondern die Gräfin Terzky, welche an die Lady Macbeth erinnert und mit einer Beredsamkeit, die einem Advocaten alle Ehre gemacht hätte, klarlegt, dass die That ausgeführt, ein unsterblich Unternehmen sei, aller Ausgang ein Gottcs-urtheil, dass zwischen ihm und dem Kaiser nicht mehr die Rede sei von Pflicht und Recht, sondern von Macht und Gelegenheit, und zuletzt auf seine Schmach hinweist, wenn er abtrete, und auf die Planeten. (T. I. 7.) Wallenstein ist nun entschlossen, und nach den Worten: «Eli’mich die Welt mit jenen Elenden verwechselt, die der Tag erschafft und stürzt, eh’ spreche Welt und Nachwelt meinen Namen mit Abscheu aus, und Friedland sei die Losung für jede fluchenswerte That» (533 — 537; 90—94), und als ob er eine Ahnung von dem künftigen Geschicke hätte: «Es (Wrangel) ist sein böser Geist und meiner. Ihn (den Kaiser) straft er durch mich, das Werk- 1 Wallenstoin sollto den lTratschin un<1 die Kloinsoito belmlton. (T. 398 — 399; V. 5. 17(i— 177.) zeug seiner Herrschsucht, und ich erwart’ es, dass der Rache Stahl auch schon für meine Brust geschliffen ist . . . Jede Unthat trügt ihren eigenen Racheengel schon, die böse Hoffnung, unter ihrem Herzen (645 — 654) . . . Geschehe denn, was muss» (201 — 210), lässt er Wrangel zurückrufen und schickt Boten nach Prag und Eger, um dort die Thore den Schweden öffnen zu lassen. So ist also Walionstein wissentlich zum Verräther geworden, sein «glückliches Gefühl« hat nicht gesiegt; er hat seine Seele mit Vcrrath befleckt, und Max ermahnt ihn nun vergeblich mit den edelsten Gründen, lieber schuldlos zu fallen, als die That zu begehen, die schwarz sei wie die Hölle. (T. 777 ; II. 2. 94.) Er stimmt ihn zwar um, erschüttert ihn, aber er kann nicht mehr zurück, denn seine Boten tragen schon seine Befehle nach Prag und Eger. Max aber stirbt lieber den Heldentod, als Untreue und Verrath zu begehen; es gibt noch etwas Höheres als das irdische Dasein. Dem Heldentode des Max, der dem Schönsten, was die Welt darbietet, entsagte, um seine Reinheit zu bewahren, entsprießt unverwelklieher Lorbeer, während Wallensteins Ende, welcher zu spät bereut, dass er nicht seinem Ebenbildc gefolgt sei und sein Leben rein und makellos bewahrt habe (T. 3421—3430; V. 3. 35 — 41), nur mit Bedauern erfüllt. Jetzt fühlt sich Wallenstein wohl noch gehoben, denn er ist nun alles Zweifels ledig, die Nothwendigkeit ist ihm eine Gunst (T. 700 — 701; II. 2. 16 — 17), und von der Zerbröckelung seines Heeres weiß er noch nichts. In seinem Wesen ist aber eine Änderung eingetreten. Früher war er planvoll, aber frei sich zurückhaltend, jetzt ist er planerfüllend, aber gebunden seinem irdischen Ziele zuschreitend. Noch ruft er stolz aus: «Eine Krone will ich sehn auf ihrem Haupte oder will nicht leben . . . Nicht niedriger fürwahr gedenk’ ich sie als um ein Königsscepter loszuschlagen!» (T. 1522—1523; III. 4. 96—97. 1533—1534; 117—118.) Da kommt eine Hiobspost nach der anderen und bringt ihm den gänzlichen Verfall seiner Macht, des Grundes seiner Existenz, seiner kühnen Hoffnungen, seines Strebens und Verrathes. Manchen anderen hätte ein solches Unglück niedergeschmettert, aber in solchen Lagen erproben sich große Charaktere. Wallenstein hat ein un-bezwungenes Herz, aus diesem schöpft er wieder Kraft; er bleibt unerschüttert und findet sogar noch Worte des Trostes für seine Frauen. (Vgl. T. 2938 ; IV. 9.24; 2971—2976; 58—62. T. 1584—1590; 111.6. 19 — 25.) Das Selbstvertrauen und Bewusstsein seines inneren Wertes verlässt ihn nicht, und er ist standhaft auf alles gefasst, was um so bewunderungswerter ist, wenn man auch der Versprechungen gedenkt, die er den Schweden gegeben. (T. 1755 ff.; III. 11.7 ff.) Er fühlt sieh nur als ein entlaubter Stamm, in dessen Innern noch das Mark, die schaffende Gewalt wohne. (T. 111. 13.) Als er Octavios Verrath erfahren hatte und sogar von jenem Regimente, welches er am meisten ausgezeichnet hatte, bekriegt, Pilsen hat verlassen müssen, leuchtet noch immer von seiner Stirne des Herrschers Majestät, Gehorsam fordernd, und ruhig nimmt er dem Festungscommandanten von Eger Rechenschaft ab. (T. 2456 bis 2463; IV. 2. 12 — 19.) Mit derselben heroischen Kraft geht er weiter seinem Untergänge zu, seine geistige Kraft, seine Willensstärke und Un-ersclnitterlichkeit bewahrt er bis ans Ende, des Glückes gewiss, das ihm vom Himmel winkt und der nahen Vereinigung mit einem großen schwedischen Heere. Dadurch hauptsächlich bringt er die tiefe und erschütternde Wirkung hervor. Zu einer vollen Consoquenz des Handelns kann er sich freilich nicht mehr aufschwingen und zeigt manchmal nur äußerliche Festigkeit. Wenn er, nachdem er Maxens Unterschrift nicht gesehen, gesagt hatte: «Er braucht das nicht, er hat ganz recht» (T. 126; I. 3. 72), so ist dies deshalb begreiflich, weil er jenes ihn selbst verehrenden Idealismus kannte und auch wohl einsah, dass er durch die verlangte Unterschrift zu jenem wie zu den anderen Generalen in eine zweideutige Stellung gerathen sei. Aus der Fassung aber zeigt er sich anfangs in der peinlichen Scene mit Buttler, jenem rachsüchtigen Obersten, der bald darauf ihn, Illo und Terzky mit Hilfe gedungener Hauptleute hinmordet (vgl. S. 43 Anm.), (T. 111. 10), mehr aber in der Unterredung mit Max (T. 111. 18), welchen er anfänglich bedroht, als Sohn seines treulosen Vaters zu behandeln und Unmensch zu sein, dann aber wieder durch die zärtlichsten und ergreifendsten Worte zur Anhänglichkeit bewegen will. Auch in der .Scene mit den zehn Kürassieren erscheint er nicht als der zu befehlen gewohnte Feldherr, sondern weich und zärtlich sich selbst zum gemeinen Manne herablassend. (T. III. 15.) VIII. Wallenstein spricht im Drama öfters vom «Schicksale». Es ist der Glaube an ein solches eng verknüpft mit seinem astrologischen Wahne, nach dem es keinen Zufall gibt. Allerdings bezieht sich dies nur auf bedeutende Ereignisse. Die Gefangennahme Scsins nennt er zwar einen bösen Zufall ('1'. !)8 — 99; T. 3. 45 — 46), aber er spielt doch auf diesen wie auf die Planeten an, wenn er (T. 655 —656; 1. 7. 211 — 212) sagt: «Recht, stets behält das Schicksal, denn das Herz in uns ist sein gebietrischer Vollzieher.» Mit dem Glauben an ein Schicksal hängt auch das unbedingte Vertrauen zu Oetavio zusammen. Dieses unbedingte Vertrauen steht ganz im Gegensätze zu Wallenstein dem Realpolitiker, denn mit sonderbarer Blindheit verschließt er sich gegen fast offenkundige Dinge, er, der doch sonst immer Menschen und Dinge richtig zu beurtheilen und zu behandeln verstand. Terzky und lllo erkennen bald den Octavio als einen Falschen, einen «Schleicher» und «Fuchs». (P. 885; II. 6. 14. T. 1613; 111. 7. 21. T. 857; II. 3. 14.) Auch die anderen Officiere nennen ihn heimlich eine Katze. (P. 2207; IV. 7. 9.) Oftmals ermahnen lllo und Terzky Wallenstein, diesem nicht zu trauen, doch ohne Erfolg, die Warnungen werden ihrem Neide und ihrem Hasse zugeschricben. (T. 878 — 87!); 11. 3. 35 — 39.) Das Pfand vom Schicksale und das Horoskop sind ihm Sicherheit genug, und er unterstützt sogar seinen gefährlichsten Feind. (P. 1291 — 1292; 11. 7. 382 — 383; T. II. I.)1 Es ist wohl begreiflich, dass Wallenstein, nachdem er die schreckliche Aufklärung vom Handeln Octavios erhalten, auf einen Stuhl erschüttert sinkt und sich das Gesicht verhüllt. (T. III. 8.) Des liederlichen Iso lani Abfall, dem er so viel Gutes gethan hatte, hat er ertragen können und sich über dessen Undankbarkeit getröstet (T. III. 7); des vertrauten, geliebten, ihm vom Schicksale ans llcrz gelegten Freundes Falschheit raubt ihm momentan seine Kräfte. Da aber Terzky meint: «Da siehst du’s, wie die Sterne dir gelogen!» richtet er sich wieder auf und spricht: «Die Sterne lügen nicht, das aber ist geschehen wider Sterncnlauf und Schicksal. Die Kunst ist redlich, doch dies fa’sche Herz bringt Lug und Trug in den wahr-haft’gen Himmel. Nur auf der Wahrheit ruht die Wahrsagung; wo die Natur aus ihren Grenzen wanket, da irret alle Wissenschaft. War es ein Aberglaube, menschliche Gestalt durch keinen solchen Argwohn zu entehren, o, nimmer schäm’ ich dieser Schwachheit mich! Religion ist der Thiere Trieb, es trinkt der Wilde selbst nicht mit dem Opfer, dem er das Schwert will in den Busen stoßen. Das war kein Heldenstück, Octavio! Nicht deine Klugheit siegte über meine, dein schlechtes Herz hat über mein gerades den schändlichen Triumph davongetragen. Kein Schild iieng deinen Mordstreich auf, du führtest ihn ruchlos auf die unbeschiltzte Brust, ein Kind nur bin ich gegen solche Waffen.» (T. 1667 ff.; 111. 9. 7 11'.) Man hat diese «sophistische» Rede gewöhnlich getadelt, doch auch sie hat ihre psychologische Motivierung in des Helden Lage und Charakter. Das innerste Wesen desselben macht eben der Glaube an die Sterne aus. Dieser durchdriivt sein ganzes Denken und Handeln, er ist ein bedeutender Theil seines Ich. Und nun sollte er auch diesen aufgeben mit dem Glauben an seine äußere Macht? So sehr er auch diese rings um sich zerstieben sieht, die Kraft seiner Seele, die besonders in diesem Glauben Nahrung sucht und findet, will er nicht brechen lassen. Kr fühlt wohl, dass, wenn auch dieser schwinde, er 1 In der «Geschichte des dreißigjährigen Krieges» hat Schiller das felsenfeste Vertrauen zu Octavio als eine Tochter seines Stolzes erklärt, der sich dio Möglichkeit zu irren nicht eingestehen wollte und ein einmal iiher Personen gefälltes Urtheil nicht mehr zurücknahm. Vielleicht hat der Dichter zur Begründung des Vertrauens auch an diese Stelle gedacht. selbst nicht nur äußerlich, sondern auch in seinem innersten Wesen zerfallen müsse und vernichtet sei. Das Vertrauen, welches ihm die Constcllation der »Sterne einflößt, bewahrt er auch fürderhin, und cs stärkt ihn in den folgenden Unfällen, da er sich des Schutzes des Himmels sicher fühlt. Dieser Glaube gibt ihm stets wieder die Kraft, sich aus Verzweiflung an sich selbst und seine Existenz und aus Haltlosigkeit schnell wieder zu erheben. Darin zeigt sich eben der Heroismus eines Menschen, wenn er in den furchtbarsten und erschütterndsten Unfällen immer wieder Herr seiner Seele und seines Leibes zu werden vermag. Am letzten Lebensabende, an dem er den Jupiter, seinen Glücksstern, nicht vom Himmel leuchten sieht, ist ihm wirklich bange, aber ein Gewitter nur verhüllt ihn, er musste wieder und noch klarer erscheinen (T. 3413; V. 3. 28), — auch da verlässt ihn die Hoffnung nicht. Die Gnadenkette aus dem Kriege von Friaul, die ihm immer ein Talisman galt (T. 3530; V. 4. 14), zerbricht an diesem Abende, und er erfährt die beängstigenden Träume der Gräfin Terzky: alles dies erschüttert den Helden noch nicht; er will ein neues Glück beginnen, die Hoffnung ist noch seine Göttin, sein Geist ist noch ein Jüngling. (T. 3561—3562; V. 4. 45 — '16. T. 3540 ; V. 4. 24.) Im Drama, d. i. in den letzten vier Lebenstagen, erscheint also Wallenstein nach allem Vorhergegangenen wirklich mehr passiv als activ. Er ist ein Gemisch von Verstand und Aberglauben, von Vorsicht und Übermuth, auch von Idealismus und Realismus. Er ist bedacht auf seinen guten Ruf und die Unbeflecktheit seines Lebens und auf das Beste Europas, dabei aber ehrgeizig und eigennützig. Von stolzem Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen getragen, fühlt er Neigung zu kühnem Frevel, sich aber auch in Abhängigkeit von ihm erträumter Mächte und zurückgehalten von seinem im Herzen wohnenden edleren Gefühle. Eigentlich unfrei, traut er sich die Kraft zu, in jedem Momente sich frei entschließen zu können. Eine große Tliat trägt er in sich herum, ohne sie eigentlich tliun zu wollen oder den Kräften nacli-thun zu können, was ihn wortreich, aber thatenarm macht. Er ist in der Regel groß, kann aber aucli manchmal klein erscheinen, seine Fassung verlieren, zwischen Weichheit und Starrheit schwanken. Er hat nur Momente, wo er Realpolitik treibt, und kann bald darauf wieder Visionär und Träumer sein, der sieh gegen alle Deutlichkeit der Verhältnisse und Zustände um sich herum verschließt. Des Helden Ehrgeiz und Virtuosität im Grübeln sind im Drama nicht durch entschiedene Energie des Willens balanciert; sein Ehrgeiz ist ein zu bedachtsamer Ehrgeiz geworden, der dem Zuschauer manchmal unerklärlich erscheinen kann. Die Stärke scheint in ihm mit der Schwäche gepaart, hie und da ist die Stärke gar nur die Schwäche mit dem Scheine des Starken, denn er lässt sich auch von der Umgebung bestimmen (die Gräfin Terzky bestimmt ihn, Max stimmt ihn um). So erscheint nun Wallenstein fast einem Hamlet ähnlich. Aber alle diese Widersprüche und Sonderlielikeiten lösen sich auf und sind begreiflich, wenn man des Helden Situation während seiner letzten vier Lebenstage klar vor Augen hat, d. h. den Blick nicht nur auf die Gegenwart gerichtet hält, sondern auch stets auf seine Vergangenheit. Das Schicksal, der Geist, der sittlichen Weltordnung, der alles Endliche trägt und zum Unendlichen hinleitet, lässt Wallenstein für seinen Frevel büßen. In der 1’ iillc seiner Macht konnte er der Versuchung nicht widerstehen und trat aus dem Geleise. Der Kaiser hatte ihm den Schutz seines Reiches anvertraut und ihm dazu eine Heeresmacht in die Hand gegeben, über die er selbst wie ein Kaiser schalten sollte; geblendet aber durch diese Macht, strebte er eine frevelhafte Höhe an, verwickelte sich dabei in bedenkliche Umstände, und die rächende Nemesis1 wollte, dass derjenige, der die Treue brach, durch Verletzung der Treue der Seinigcn zugrunde gehen sollte. Mit unvorsichtigem Stolze hat er mit dem Gedanken, die Treue gegen den Kaiser zu brechen, gespielt und die Treue der Regimenter gegen diesen und ihren Eid für nichts gehalten, und gerade an dieser für nichts gehaltenen Treue gieng er zugrunde. Er baute auf die Treue der Regimenter, und er selbst konnte die dem Kaiser schuldige Treue aufgeben, den Krieg in dessen Lande tragen und «den heiligen Herd der Laren» umzustürzen wagen. (T. 2441; IV. 1. 14.) Deshalb hat er seinen Untergang verdient und durch diesen seinen Frevel gesühnt. Gordon, der «die beschränkte Reurtheilung theilnehmender Gemüthlich-keit» darstellt, aber öfters die Rolle eines griechischen Chores übernehmen muss, spricht sich folgendermaßen über Wallensteins Untergang aus: «O, was ist Menschengröße! Ich sagt’ es oft: Das kann nicht glücklich enden. Zum Fallstrick ward ihm seine Grüß’ und Macht und diese dunkelschwankende Gewalt. Denn um sieli greift der Mensch, nicht darf man ihn der eignen Mäßigung vertrauen. Ihn hält in Schranken nur das deutliche Gesetz und der Gebräuche tiefgetret’ne Spur. Doch unnatürlich war und neuer Art die Kriegsgewalt in dieses Mannes Händen, dem Kaiser selber stellte sie ihn gleich, der stolze Geist verlernte sich zu beugen. 0, scliad’ um solchen Mann, denn keiner möchte da feste stehen, mein’ ich, wo er fiel» (T. 2480 bis 2493; IV. 2. 35 — 49), während ihm um Illo und Terzky nicht leid ist, da diese fluchwürdigen Verführer Wallenstein den Samen der Leidenschaft ins Herz gelegt hätten und sie selbst durch ihre Schlechtigkeit und nicht durch die Gewalt der Sterne getrieben worden seien. (T. 2742 — 2748; V. 6. (iC>—72.) Ähnlich behauptet auch Questenberg, der kluge Diplomat, dass die Armee, welche als furchtbar Werkzeug dem verwegensten der Menschen blind gehorchend hingegeben worden sei, eine schwindelnde vom Schwindelnden 1 Darum wollte Schiller auf dem Titelblatte der ersten Ausgabe das Bild der Nemesis haben. geführt, für das schlimmverwahrte Herz eine zu große Verführung gewesen sei, die selbst dem besseren Manne hätte gefährlich werden müssen. (P. 306 bis 308; I. 3. 31 — 33; 328 — 330; 53 — 55.)1 Jene bedenklichen Umstände nun, die Wallensteins Unglück wurden und von ihm öfter «Schicksal» genannt werden, sind aber weit entfernt von 1 Otto Ludwig ein© interessante Skizze eines Wallensteindramas nach moderner Anlage gezeichnet, welche liier in den Hauptzügen angeführt sei. Dieser hätte alle politischen Acteurs des dreißigjährigen Krieges auf der Bühne erscheinen lassen: Wallenstein, den Kaiser, Gustav Adolf und Max von Bayern. Weit vor Schiller hätte er mit Wallensteins Erhebung zum Herzog und Oberbefehlshaber begonnen. Ehrgeiz zeichnet, den neuen Machthaber aus, und hoffnungsvoll sieht er der Zukunft entgegen, bestrebt, des Kaisers wirksamster und wichtigster Trabant zu sein. Er erscheint als ein großartiger Parvenü, der sich selbst den Kurhut auf den Kopf setzen und alle anderen unter seinen eigenen bringen möchte. Der Hof zu Wien hätte sich abgespielt, der zu München, der Regensburger Fürstentag, die Krise für Wallensteins Charakter. Die Fürsten klagen, und der Kaiser lässt ihn fallen. Mit großartig verhaltenem Stolze ergibt sich Wallenstein. In der Zurückgezogenheit zu Gitschin brütet er seino Pläne aus. Er wird ein finster grollender Grübler, den sein Astronome Seni durch seino Prophezeiungen noch mehr erregt, und Rachsucht bewegt mächtig seino Seele. Er hat Gewissheit, dass der Kaiser ihn wieder brauchen werde, das aber steht bei ihm fest, nur sich selbst zu thun, was er von nun an thun würde. War er bis hieher Dienstmann und Mitarbeiter des Kaisers, so wird er nun ein rücksichtsloser Egoist. Mit. unerhörten Vollmachten wird er plötzlich (in der Mitte des Dramas) wieder in dio Höhe gehoben, während die innerliche Unhaltbarkeit seines Verhältnisses klar zutage liegt. Das ganze Treiben des Krieges und in Wallensteins Lager sollte dargestellt werden. Soldaten wollte Otto Ludwig vielfach auf der Bühne erscheinen lassen, den Helden nicht nur durch ihre Reden charakterisieren, sondern ihn selbst in seinem Scharlachrothen Mantel unter seinen Soldaten vorbeiziehen lassen. Geliebt wird er, aber nur wie ein Thierbändiger von seinen Bestien. Max von Bayern hätte den katholischen Süden, Gustav Adolf den protestantischen Norden repräsentiert. An Wallensteins Seite wäre seine weichherzige Gemahlin gestanden, welche die ehrgeizige Laufbahn ihres Gemahles nicht versteht, ihm gegenüber aber als iibermüthig beleidigte Intriguantin die Gemahlin des Max von Bayern. Shakespeare’sche Contrasto sollten auch sonst vielfach benutzt werden. Vor der Schlacht bei Lützen zeigt Gustav Adolf dio Begeisterung eines Helden, der sich erst durch ein frommes Gebet zu Gott erhebt, während Wallenstein in frecher Stimmung und fieberhafter Aufregung seino Schlachtfront abreitet. Im Gegensätze zu dessen frecher, übermiithiger Soldateska steht Gustav Adolfs in Manneszucht gehaltenes Heer. Gustav Adolf fällt, aber als Sieger geht Wallenstein bergab. Seino Grausamkeit schafft ihm Feinde und Verräthor. Langsam fällt er, aber sicher, während sein Stolz bis zum Äußersten steigt, so dass er sich sogar mit den Seinen gegen den Kaiser verbündet. Sein Tod sollte auf der Biilmo erfolgen. Fest geht er seinen Mördern entgegen und schüchtert sie ein, dass liuttler selbst ihm den Dolch in die Brust stoßen muss. Ein Todtengericht zwischen Max und dem Kaiser hätte die Tragödio geschlossen. — Diese Analyse steht im vollsten Gegensätze zur Schiller’schen (Jomposition. Otto Ludwig hätte ein einheitliches Charakterbild durch das ganze Stück gezeigt. Das Gegenspiel wären nicht vollständig kleinliche Werkzeuge gewesen, und der Held, als Shakespearo’schor Held, hätte sich durchwegs selbst sein Schicksal, sogar in unbedeutenden Ereignissen, geschaffen. Im Schiller-schon Drama sind das Gegenspiel Begebenheiten, die allerdings durch des Helden Zuthun entstanden sind, welcho ihn aber im Drama bereits ohne viel eigenes Thun mehr bergab stoßen. Die Anlage des Ludwig’schon Dramas würde allerdings zerrissen gewesen sein, denn der Schauplatz wäre Wien, Regensburg, Gitschin und Lützen gewesen. blind waltenden Verhängnissen. Der Dichter wahr wohl überzeugt, dass ihm das Zeitalter nicht gedankt hätte, wenn er eine Tragödie im Sinne der alten Griechen geschaffen hätte. Er lehnte sich nur der Anlage nach äußerlich an dieselbe an. (Vgl. S. 53, Anm.) Die Verhältnisse, die sich Wallenstein schafft, sind mit seinem Charakter eng verbunden. Selbst in den letzten Lebensstunden ist er noch kein willenloses Werkzeug der Verhältnisse, denn als ein Mann der Kraft und des Muthes will er mitten unter den Trümmern gelockerter Staatsverfassung in einem Unrechten Kampfe eine neue Ordnung der Dinge herbeiführen. (Vgl. T. 2609 — 2610; IV. 3. 31 — 32.) Auch die Gefangennahme S es ins ist kein blinder Zufall, denn auch diese wird sogleich als aus der Causalverbindung der Ereignisse hervorgegangen erkannt und hat seine volle Begreiflichkeit aus den Voraussetzungen des Stückes. Um die Unterhandlungen durchzuführen, hatte Wallenstein den Sesin zu den Feinden geschickt, und selbstverständlich wird sein Gegenspiel, das davon wusste, alles versucht haben, dieses Unterhändlers habhaft zu werden, was auch gelang. So lagen also in des Helden Brust selbst seine Schicksalssterne. (Vgl. \\ 962; II. 6. 91.)1 Durch die Bearbeitung des dreißigjährigen Krieges war Schiller Herr dieses gewaltigen Stoßes geworden, welcher bei ihm nothwendigerweise eine dramatische Gestaltung annehmen musste, während auch seine philosophischen Ideen, die seine Seele durchdrangen, darnach rangen, ein poetisches Gepräge anzunehmen. Seiner Neigung gemäß zeigte sich auch diesmal der Dichter als Tragiker der Tliat, denn sein Held steht im Kampfe mit der Außenwelt, während Goethes Helden im Kampfe mit der Leidenschaft, dem Zweifel, der Entsagung, der Empfindung überhaupt unterliegen. Im Posa und Don Carlos hatte Schiller versucht, die fehlende Wahrheit durch schöne Idealität zu ersetzen; hier hat er den erfolgreichsten Versuch gemacht, die bloße Wahrheit für die fehlende Idealität, die sentimentalische nämlich, zu setzen.3 Seine Anschauungen und Anforderungen waren klarer und bestimmter geworden. Er verdankte dies dem Studium der alten Tragiker (besonders des Euripides und Sophokles), dem Studium des Aristoteles, Shakespeares, der Kritik der Urtheilskraft von Kant, welche ihn von seiner Ideenwelt hinaus auf die sinnliche, erfahrungsmäßigo Anschauung hinwies, und besonders dem Umgänge und der thätigen Freundschaft Goethes, welcher dieses große dichterische Werk von seinem Beginne im Jahre 1796 (während die Keime desselben 1 Vgl. dazu den lirief Schillers ;in Körner vom 8. Jiinner 1798. - Vgl. lirief im Körner vom 22. November 1791! und lirief ;m Körner vom 14. April 1794. bis 178(5 zurückreichen) bis zu seiner Vollendung im Jahre 1799 (am ‘27. März; ist aber erst im Jahre 1800 im Drucke erschienen) mit regstem Interesse begleitete. Nicht ein der alltäglichen Wirklichkeit entnommener Stoff lag da zugrunde oder den Beziehungen des Privatlebens, sondern ein Stoff, der eine der höchsten Interessen der Menschen, den Staat, behandelte an einem großartigen, nationalgeschichtlichen Gegenstände, der nicht in zu ferner Zeit lag und dem Gedächtnisse noch nicht ganz fremd geworden war. Der Dichter verstand es aber auch, den von einer hohen Idee getragenen Stoff durch reiche, markige, in spannender Folge sich entrollende, herrliche Bilder zu ziehen, und hat auch deren poetische Schönheit durch die angemessenste und würdigste Form erhöht. Seine ganze dichterische Kraft musste er hier aufwenden; er fühlte aber dadurch eine bedeutende praktische und theoretische Förderung der Kenntnis des Dramas und die vollkommenste Gewissheit seines Berufes zum tragischen Dichter. Schulnachrichten. I. Personalstand des Lehrkörpers und Lehr-fächervertheilung. a) Veränderungen während des Schuljahres 1893/94. L)r. Franz Rie., V., VI., VII., wöch. 17 St. 20.) Johann Josef Klein, Assistent beim Zeichenunterrichte. 21.) Anton Foerster, Domchor Dirigent, lehrte Gesang als Frei fach, wöch. 5 St. * Dicnerschal't. Johann Skube, Scliuldiener und Mundant; Josef Simončič, Schuldiener und Laborant; Anton Bitenz, Hausmeister. II. Lehrverfassung. a) Obligate Lehrgegenstände. Der Unterricht in der slovenisclien, französischen und italienischen Sprache wurde nach dem für diese Lehranstalt mit dem h. Min.-Krl. vom 3. Mai 1880, Z 10.754, genehmigten Lehrpläne ortheilt. Zufolge dieses h. Erlasses ist das Slovenisehe für alle Schüler, welche bei ihrem Eintritte in die Lehranstalt von ihren Eltern als Slo-venen erklärt werden, in allen ('lassen obligater Lehrgegenstand. Solche Schüler besuchen in den drei Oberelassen statt des italienischen den slovenisclien Unterricht. Das Italienische ist in den Oberelassen für jene Schüler obligat, für welche das Slovenisehe nicht obligat ist. Das Slovenisehe als Unterrichtssprache, kommt nur bei diesem salbst und bei der Ileligionslehre in den Parallelelassen der I. und II. Classe, welche von Schülern slovenischer Muttersprache besucht worden, zur Anwendung. Beim Unterrichte in allen übrigen Gegenständen ist der mit dem h. Min.-Erl. vom 15. April 187!), Z. 5007, genehmigte Normallehrplan mit den durch die h. Min.-Erlässe vom ‘23. April 1880, Z. 0233 (betreffend den Unterricht in der Geometrie und im geometrischen Zeichnen), vom 20. October 1890, Z. 25.081, unter Berücksichtigung der vom h. Landes-Schulratho zufolge h. Erlasses vom 21. November 1891, Z. 2787, angeordneten Übergangsbestimmungen (betreffend die schriftlichen Aufgaben) und vom 17. Juni 1891, Z. 9193 (betreffend den Unterricht im Freihandzeichnen), bedingten Abänderungen sowold inbetreff des für die einzelnen (Massen vorgezoiclmctcn Lehrzieles als der angesetzten wöchentlichen Stundenzahl zur vollen Geltung gekommen. b) Freie Gegenstände. 1.) Slovenisehe Sprache für Nicht-Slovenen. Um Schülern, für welche das Slovenisehe kein obligater Gegenstand ist, Gelegenheit zu bieten, sich die Kenntnis der slovenisclien Sprache anzueignen, hat das h. Ministerium für Cultus und Unterricht mit dem Erlasse vom 19. September 1880, Z. 13.377, die Errichtung eines slovenisclien [,'reicurses bestehend aus 3 Jahrgängen mit je 3 Unterrichtsstunden wöchentlich, angeordnet und den Lehrplan genehmigt. 2.) Gesang. Dieser Unterricht wurde in 5 Stunden wöchentlich ortheilt; hievon entfielen 2 Stunden auf den I. Ours, je 1 Stunde auf den II. Curs A (Knabenchor), II (Männere hör), A und B zusammen (gemischter Chor). 3.) Stenographie. 1. Abtheilung: Wortbildungs- und Wortkürzungslehre mit Lesen und Schreibübungen verbunden, wöch. 2 St.; II. Abtheilung: Satzkürzungslehre, wöeli. 1 St. 4.) Analytische Chemie. Infolge der Verordnung d. h. k. k. Min. f. C. u. U. vom 15. April 1879, Z. 5607, werden zu diesem Unterrichte nur Schüler aus den zwei letzten Classen der Oberrealschule zugelassen. 5.) Modellieren. Dieser Unterricht wurde in 4 Stunden wöch. an Schüler der drei Oberelassen ertheilt. Stundenübersicht nach den genehmigten Lehrplänen für die k. k. Staats Oberrealschule in Laibach. Wöchentliche Stundenzahl in der [ Zu- Lehrgegcnstände ii.ii. I. b. II. a. II. I>. III.». III. 1., IV. v. VI. VII C 1 a s s o SMiumcn Religion 2 2 2 2 •> 2 2 1 1 1 17 Deutsche Sprache 4 4 3 4 4 3 3 :i 3 34 Slovenische Sprache (obligat) . 4 4 2 2 3 3 3 21 Französische Sprache — — — — 5 5 4 3 3 3 23 1 Italienische Sprache — — — — — 3 3 3 >J Geographie und Geschichte . . 3 ,'i 4 4 4 4 4 3 3 3 35 Mathematik 3 3 3 3 3 4 5 4 5 36 Darstellende Geometrie .... — — — — — 3 3 3 1) Naturgeschichte :i 3 3 — — — 3 2 3 20 Physik — — — 3 3 3 — 4 4 17 Chemie — — — — — — 3 3 !) Geometrisches Zeichnen .... — — 3 3 3 3 3 — — ir> Freihandzeichnen j i; (> 4 4 4 4 4 4 3 3 42 Schönschreiben l l 1 1 — — — —■ — - 4 Turnen | 2 2 2 2 2 2 2 1 1 1 17 Zusammen . . . . 24 28 25 2!) 30 32 34 35 I 36 35 308 III. Lehrbücher, welche im Schuljahre 1894/95 beim Unterrichte benützt werden. Religionslehro: I. a. CI.: Fischer, Religionslehre, 18. Aull. — I. b. CI.: Lesar, Katekizem. — II. a. CI.: '/.etter, Kath. Liturgik. — II. 1). CI.: Lesar, Liturgiku, 3. Aull. — III. CI.: Fischer, Geschichte der Offenbarung, I. Th., (>. Aufl. — IV. CI.: Desselben II. Th., 6. Aufl., und Kaltner, Lehrbuch der Kirchengeschichte, 2. Aufl. — V. CI.: Desselben 2. Aufl. — VI. und VII. CI.: IVappler, Kath. Religionsichre für höhere Lehranstalten. Deutsche Sprache: I. bis IV. CI.: Willomitzer, Grammatik für österreichische Mittelschulen, 5. Aufl. — 1. CI.: Fr. Neumann, Lesebuch für Unterrealscbulen, I. Th., 3. Aufl. — II. CI.: Desselben II. Th., 3. Aull. — III. CI.: Desselben III. Th. — IV. CI.: Desselben IV. Tli. — V. CI.: Janker A. und JVoe H., Deutsches Lesebuch für die oberen Classen der Realschulen, I. Th., 3. Aufl. — VI. und VII. CI.: Desselben II. Th., 6. Aufl., und VI. CI.: Mittelhochdeutsches Lesebuch für Obcrrealschulen, 2. Aufl. — Als Lcctüre: VI. CI.: Lessing, «Minna von Harnhelm»; Shakespeare, «Julius Caesar» (Schulausgabe). —• VII. CI : Goethe, «Hermann und Dorothea», «Iphigenie auf Tauris»; Schiller, «Wilhelm Teil»; Lessi/ig, «Laokoon» (Schulausgabe) Slovenische Sprache: 1 bis V. Cl.: Ske/, Janežičeva slov. slovnica, (i. A uti. Skct, Slov. čitanka za I. r. sred. š. — 11. Cl.: Desselben za II. r. — 111. Gl.: Desselben za 111. r. — IV. Gl.: Desselben za IV. r. — V. Gl.: Skit, Berilo za V. in VI. r. sred. š. — VI. Gl.: Suma n, Slov. slovnica — V. Gl : Pajk Janko, Izbrane narodne srbske pesmi. — VI. lind VII. Gl.: Skct, Slovenska čitanka za VII. in VIII. r. sred. S. Französische Sprache: 111. und IV. CI.: Beeiltet, Sprach- und Lesebuch, I. Stufe. 4. und 5. Aull. — V. und VI. Gl.: Beeiltet, Lesebuch, 3. Aull. — V. bis VII. Gl.: Beeiltet, Grammatik für Mittelschulen, II. Th., 3. Aull. — VI. Gl. (II. Sem.) und VII. Gl.: Beeiltet, Chrestomathie für die oberen Classeu, 3. Aufl. Italienische Sprache: V. CL: Mtissafia, Ital. Sprachlehre, nur ‘23. AuH. — Letturc italiane, I. Th. — VI. und VII. Gl.: Mussafia, Ital. Sprachlehre, 21. und 22. Aufl. — VI. Gl.: Letturc ital. per le cl. infer. delle seuole medio, 111. Th. VII. CI.: Letturc ital., IV. Th. Als llilfsbueh: Sauer, Ital. Gespräche. Geographie und Geschichte: I. GL: Richter, Lehrbuch der Geographie. - II. bis VII. Gl.: Stipan, Geographie, (1. Aufl. — II. (M.: Gindety, Alterthum, 9. Aull. — III. Gl.: Desselben Mittelalter, 10. Aufl. — IV. Gl.: Desselben Neuzeit, 8. Aufl.; im II. Sein.: Mayer, Vaterlandskunde (Ausg. f. Rcalsch), 2. Aufl. —- V. Cl.: Gindety, Alterthum, 8. Aull. — VI. Gl.: Desselben Mittelalter, 7. Aufl. — VII. Gl.: Desselben Neuzeit, 8. Aufl.; Hannak, Vaterlandskunde (Oberstufe), 9. Aufl. — Atlanten: Stie/er, Schulatlns (Ausgabe für die österreichisch-ungarische Monarchie); J'utzger, Historischer Sclmlatlas, 11. Aufl. Mathematik: I. Gl.: Močnik, Arithmetik für Unterrealschulen, I. Th., 19. Aufl. - II. GL: Desselben II. Th., 18. AuH. — III. Gl.: Desselben III. Th., 18. Aufl. — IV. bis VI. Gl.: Gajdeczka, Arithmetik und Algebra für die oberen Clnsscn, 3. Aufl., und Übungsbuch, 2. Aull. — VII. Cl.: Haberl, Algebra, (i. Aufl. — V. bis VII. Gl.: Hočevar, Geometrie und Übungsaufgaben für die oberen Classon der Realschule. Geometrie und geometrisches Zeichnen: 1. Gl.: Strcißtcr, Formenlehre: I. Th. - II. bis IV. (H.: Desselben II. 'Pli. — V. bis VII. Cl.: Strcißtcr, Elemente der darstellenden Geometrie. Naturgeschichte: I. Gl.: Pokorny, Thierreich, 20. Anti. —- II Cl.: Pokorny, Mineralogie, 17. Aufl.; Pokorny, Pflanzenreich, IG. Aufl. V. Cl.: IVoldric/i, Zoologie, (i. Aufl. — VI. Gl.: Wretsehko, Botanik, 4. Aufl. —- VII. Gl.: Hochstctter und Bisehing, Mineralogie, 7. Aufl. Physik: III. und IV. Cl.: Krist, Naturlehre, (i. Aufl. — VI Cl.: Wallentin, Physik (Ausgabe für Realschulen), 4. Aull. Chemie: IV. Cl.: Kauer, Klemente der Chemie, 8. Aufl. — V. Cl.: Mittereger, I. Th., Anorganische Chemie, 4. Aufl. — VI. Gl.: Desselben II. Ib.; Organische Chemie, 4. Aufl. Freie Gegenstände. Slovcnische Sprache: 1. und 11. Jahrg.: Lendou šek, Slov. Elementarbuch; 111. Jahrg.: Skct, Slov. Sprach- und Übungsbuch. - Stenographie: Scheller, Lehr- und Lesebuch der Gabelsb. Stenographie, 3. Aufl. IV. Haus- und Schulaufgaben zur schriftlichen Bearbeitung gegeben im Verlaufe des Schuljahres 1893/94. In deutscher Sprache. V. VIlINNO. 1.) Unser Herbst. (Tn poetischer Darstellung.) — 2 ) Die Spielleute im Kyff-hiiuser. — 3.) Küstenland und Binnenland. (Ein Vergleich.) -- 4.) Wissen ist Macht. - 5.) Ein Bild aus der Ilias. (Nach freier Wahl.) — C>.) Bericht eines athenischen Kriegers über den Verlauf der Schlacht bei Salamis. — 7.) Aussaat und Ernte als Bild des menschlichen Lebens. — 8.) Einfluss der Dichtkunst auf die Bildung. - 9.) Horaz und Klopstock als Odendichter. — 10.) Athen der Centralpunkt griechischer Bildung. — 11.) Die Alten unsere Lehrmeister in der Poesie. — 12.) Roman und Epos. VI. 4'lasso. 1.) Die Musik der Sprache. — 2.) Thcodorieh und Karl der Große in Geschichte und Sage. — 3.) Der Sehwümmesammler. (Ein herbstliches Waldbild.) - 4.) Sifrit. — 5.) Germanisches Hcldenthum. — (5.) Fürstcngestalten aus der Geschichte des deutschen Mittelalters. — 7.) Der Krieg ist schrecklich wie des Himmels Plagen; doch ist er gut, ist ein Geschick wie sie. (Schiller.) — 8.) Ursachen des Verfalles der deutschen Poesie gegen Ende des Mittelalters. — 9.) Die Folgen der Kreuzzüge. — 10.) Reformbestrehungen in Sprache und Dichtkunst, welche der zweiten Bliiteperiode der deutschen Dichtung vorangiengen. 11.) Coriolanus Charakter und tragische Schuld im Drama Shakespeares. -— 12.) Leasings literarhistorische Bedeutung. VII. ClHNSC. 1.) Die Weltlage im 17. Jahrhunderte. — 2.) Die Poesie im Sprichwort. 3.) Die Metalle im Haushalte der Natur und des Menschen. 4.) Die Allegorie beim Dichter und beim Bildhauer. — 5.) Die Männergestalten in Goethes und Schillers Jugenddramen. 6.) «Die Kunst, o Mensch, hast du allein.» (Schiller, Die Künstler.) 7.) «Des Lebens ungemischte. Freude ward keinem Irdischen zutheil.» (Schiller.) - 8.) Die Entwicklung der menschlichen Cultur. (Mit besonderer Berücksichtigung der Gedichte: «Der Spaziergang,» «Das eleusische Fest» und «Die Glocke» von Schiller.) — 9.) «Der Wirt zum goldenen Löwen.» (In Goethes «Hermann und Dorothea».) — 10.) Welche Ausbeute gewährt «Hermann und Dorothea» dem Maler? - 11.) Wie hat Schiller in «Wallenstein» versucht, die Eigenschaften des antiken und modernen Dramas zu vereinigen? — 12.) Die historische und eulturollc Bedeutung der Ostmark (Reifeprüfungsarbeit). In sloveniselier Sprache. V. < 1.) Zima v narodnih pravljicah in pripovedkah. 2.) Zabave v pozi mulcem času. —- 3.) «Ta ni možak, ta ni za rabo — Kdor videl tujih ni ljudi. (Levstik.) - 4.) Bistveni razločki med živalsko pravljico in basnijo. - 5.) Božične navadi; na Kranjskem. (i.) Kmet in meščan. - 7.) Ocena narodne pesni «Lepa Vida». - S.) Kaj narod pripoveduje o desetnicah in o desetih bratih. -—- 9.) Razgled z Ljubljanskega grada. — 10.) Zvonovi in človek. 11.) Zgodovinska polistava narodne pesni «Pegam in Lambergar». — 12.) Turški boji v narodnem pesništvu. VI. ('lasse. 1.) Bogomilin značaj v Prešernovem «Krstu pri Savici». — 2.) Glavna svoj-stva srbskih narodnih pesni. 3) Arabci v srednjem veku s posebnim ozirom na njih omiko. — 4.) Bistvo lirskega pesništva. — 5.) Ocena Prešernove elegije «V spomin Andreja Smoleta». — (>.) Glavne ustavne oblike starodavnih držav. — 7.) Uporaba parne sile. 78 50- 2 Biihler Balthasar II. h. Kaiser Fraliz .1 osef Krain. Spare. 22. XII. 93, Z. 4212 50 3 Habe Franz II. 1>. Mathias Sever I. PI. .Matthäus Sigur a. im. 11. k. k. Land.-lieg. 27. VII. <12, /.. 917« II. k. k. Land.-Keg. 25. 11. 91, Z. 2430 I 8(>-45-— 4 Widmar Pius III. n. Mugorl’sches VVaisenhamlslin. 2. PI. Krain. Land.-Aussch. 17. IX. 87, 7j. (>147 50 — 5 Jak .Josef III. h. Kaiser Franz Josof Stadtm. Laibach 11. V. 94, Z. 10.073 50- 6 Negovetie Richard III. I>. Joli. Kallist,er 3. IM. 11. k. k. Land.-Keg. 23. VII. 92, Z. «443 248- 7 Hriifach Karl IV. Unbekannter Stifter 2. 1*1. II. k. k. 1 jand.-Reg. 2. II. 91, Z. 1045 40 «2 8 Bučar Franz IV. Joli. Kallister 7. PI. II. k. k. Land.-Keg. 21. IV. 92, Z. 1180 248- i) Hiti Ernst IV. Kaiser Franz Josof Krain. Spare. 22. XII. 93, Z. 4212 50 10 Monzin Franz IV. Kaiser Franz Josef Krain. Spare. 2I>. XI. 92, Z. 3575 50- — LI Bollnuzer Haimund V. Kaiser F ran z Jose f Stadtm. Laibach 20. IV. 91, Z. 7759 50- 12 Pavšek Johann V. Kaiser Franz Josef Stadtin. Laibach U.V. 94, Z. 10.073 50- - 13 Cankar Johann VI. Kaiser Franz Josef Krain. Spare. 8. XI. 90, Z. 3593 50-— 14 Hayne Emanuel VI. Kaiser F ranz Josef Krain. Spare. 2«. XI. 92, Z. 3575 50- - 15 Karren Friedrich VI. Jak. v. Sehellenbiirg II. k. k. Land.-Reg. 1. VII. 94, Z. 8372 öl- 10 Karren Theodor VI. Jak. v. Schellenbui'g 11. k. k. Land.-lieg. 23. V. 92, Z. 5874 öl"— 17 Rot hl Mathias VI. Georg Mauritz II. k. k. Land.-Keg. 4. III. 90, Z. 1129 23-05 18 Špan Eduard VI. Kaiser Stadtm. Laibach Franz Josof 28. XII. 92, Z. 24.804 50-— 1!) Franz Leo VII. Ant. Alex, tiral' Auersperg f>. IM. II. k. k. Statth. (iraz 20. II 90, Z 2754 3«0- - Sunimo . . , | 1702-67 h) Locales Unterstützungswesen. Unters tiitznngs ver ein. Dieser Verein hat die Unterstützung dürftiger, gesitteter und fleißiger Realschüler dureli Ueischaffung von Schulbüchern. Zeichenrequisiten, Kleidungsstücken, Aushilfen in Krankheitsfällen u. s. w. zum Zwecke. Seine Wirksamkeit ist aus dem nachstehenden, der Generalversammlung vom 15. März 1894 für das Jahr 1893 vorgelegten Jahresabschlüsse zu ersehen. Nr. Einnahmen II. kr. 1 1 Cassarest vom Jahre 1892 98 63 2 Geschenk der Sparcasso 200 ■— 3 Weitere Geschenke 56 08 4 Mitgliedei-Beiträge 194 5 Coupon Erlös 73 00 Summe . • «22 91 Nr. | Ausgaben 1 Für Schulbücher......................... 2 » Schi eib- und Zeichenrequisiten...... 3 Geldunterstützungen ........................................ 4 Für Kleidungsstücke..................... 5 » das Eincassieren der Mitgliederbeiträge und für Quittungsstempel................................... Ergänzung dos l?etrages für den Erlös der gezogenen Lose auf 240 fl.................................... Cassarest.......................• . .................... Summe . . . II. kr. 259 23 59 25 128 10 149 92 4 13 4 23 18 05 622 91 V ere i nsvermügen. 10 Fünftel-Lose vom 1860er Anlehen ä 100 H., und zwar: 1. Serien-Nr. 056, Gew.-Nr. 15, Abth.-Zah] 1 II, 2 1972, 7, IV, 3. 2420, 12, V, 4. 4350, 5, IV, 5. 12108, 13, V, 0. » 15430, 4, V, 7. ?> 17944, 14, I, 8. 17944, 14, 111, 9. 18288, 8, V, 10. 18452, 11, 111; 2 Staatssehuldvorschreibungen, und zwar: 1. Nr. 8140!) vom 1. Mai 18!(2 über 200 II. mit Mai- und November Coupons, 2. » 170024 » 1. August 1892 über 400 fl. mit Februar- und August-Coupons; Sparcassabueh Nr. 207.705 der krain. Sparcasse über 340 II ; im ganzen ltiOO II. Nennwert in Obligationen und 340 II. bar. Sowohl die Obligationen als auch das Sparcassabuch sind vinculicrt. Verzeichnis der P. T. Mitglieder des UnterMtiitzimgsvereiiies. (lJio mit * bezeielineten Mitglieder sind gründende.) Herr Camillo Graf v. Aiehelburg, k. u. k. Rittmeister a. I). » Auer Georg, Hraucreibesitzer. Der löbl. Ausbilfscasseverein. Ilerr Baumgartner Johann, Fabriksbesitzer. » Boyschlag Karl, Dircctor der Gasfabrik. » Bilina Ferdinand. Bürger und Handelsmann. » Dr. Binder J. J., k k. Oberrealsehulprofessor. y> Borghi Josef, k. k Oberrealsehulprofessor. » Brunet Franz, k. k. Turnlehrer. » Cattelan Peter, Gutsbesitzer, Fiumieello. Frau Chlan, Ingenieurs-Gattin. '^Se. Exeellenz Freiherr Conrad v. Eybesfeld, Minister a. D. Herr Cossulich, Edler v. Pečine, Theophilo, Gutsbesitzer, Gradišča. » Eder Franz, Bürger. » Eger Franz, Bürger. » Dr. Eisl Adolf, kais. liatli, Straf haus- und Bahnarzt. » Eisbacher Andreas, Handelsmann, Tüffer. Frau Erhovniz Antonie, Notarswitwe, in Reifnitz. Herr Filippi Donato, Realitätenbesitzer in /ara. » Franke Johann, k. k. Oberrealsehulprofessor. » v. Ferenchich Robert, Director der ung. Actien-Gesellschaft, Budapest. •Frau Gnesda-Prossinagg Joseline. Herr Gnjezda Johann, k. k. Oberrealsehulprofessor, Consistorialrath, Besitzer des goldenen Verdienstkreuzes mit der Krone. » Hamann C. J., Kaufmann. * » Ludwig Graf Hoyos, Rittmeister. y Jagodiz Emanuel, k. k. Finanzrath a. 1*. » Janesch Johann, Fabriksbesitzer. » Janič Vineenz, Gutsbesitzer, Oilli. * » Dr. Jare Anton, inf. Propst, jub. k. k. Landessehulinspector. » Dr. Junowicz Rudolf, k. k. < (berrealschuldirector. Kambersky Josef, Sections-Ingenieur der Südbahn. » Kasch Franz, Handelsmann. » Kästner Michael, Handelsmann. > Dr. Keesbacher Friedrich, k. k. Regierungsrath, Landes-Sanitätsreferent, Ritter des Franz-Josef-( )rdens. » Keller Franz, k. k. Oberrealsehulprofessor. Firma lg. v. Kleinmayr & Fed. Bamberg. Herr Klinpfinger Hermann, Chef ingenieur. » Knapi tscli Balthasar, k. k Oberrealsehulprofessor Herr Kordin Josef, Handelsmaun. » Krcminger Franz, k. k. Oberrealselmlprofessor. » Krisper J. Vincenz, Handelsmann. » Leskovic Karl, Privatier. » Levee Franz, k. k. Oberrealselmlprofessor. Frau Luckmann Adele. Herr Luckmann Josef, Handelsmann, Sparcasse-Präsident. » Luckmann Karl, Director der krain. Industrie Gesellschaft, Ritter iles Franz- Josef-Ordens. » Luckmann Theodor, Realitätenbesitzer. > Mahr Arthur, Lehrer an der Handelslehranstalt. :f: » Mahr Ferdinand, kais. Rath, Director der Handelslehranstalt, Besitzer des gol- denen Verdienstkreuzes mit der Krone. » Malitsch Alexander, Privatier. * » Mally Karl B., Fabrikant, Neumarktl. » Maurer Heinrich, Handelsmann. » Mayer Karl, k. k. Oberstlieutenant und Commandaut des 20. Landw.-Bat., Cilli. » Mikusch Lorenz, Handelsmann. » Mühleisen Arthur, Handelsmann. » Naglas Victor, Möbelfabrikant. » Orožen Franz, k. k. Professor an der Lehrer-Bildungsanstalt. » Perdan Johann, Handelsmann. » Petech Karl, Dampfmühlenbesitzer, Gimino. » Pire Karl, k. k. Oberrealselmlprofessor. » Pirker Heinrich, k. k. Oberrealselmlprofessor. Pleiweis Josef, Fabriksbesitzer. » Proft Clemens, k. k. Oberrealselmlprofessor. » Bavenegg Emil, Gutsbesitzer in Smerek. Friiul. Rehn Gabriele, Erziehungsinstituts-Inhaberin. Herr Reya Felix, Edler v. Casteletto, k. u. k. Hauptmanu i. R. 3 Rutar Simon, k. k. Gymnasialprofessor. » Samassa Albert, Besitzer des goldenen Verdienstkreuzes mit der Krone, k. u. k. i lof-Glockengießcr. » Dr. Schaffer Adolf, Privatier. d Schmitt Ferdinand, Handelsmann. » Seemann Alois, k. u. k. Oberst i. R. » Simonetti Ferdinand, Hausbesitzer und Juwelier. *1 )ie löbl. krainische Spareasse. Die löbl. priv. Spinnfabriksgesellschaft. Herr Stadler Georg, Cassier der Papierfabrik in Josefsthal. r> Emanuel Ritter v. Stäuber, k. k. Oberrealselmlprofessor. Stedry Wenzel, jub. Oberingenieur. *Se. Excellenz Dr. v. Stremayr, zweiter Präsident des Obersten Gerichts- und Cassationshofes. Herr Stricel Ludwig, Steinkohlenliäuiller. » 'Pili Karl, Kaufmann. Firma Tönnies Gustav. Frau Tomšič Gertrude. Herr Treo Anton, Haus- und Realitittenbesitzer. » Trenn Matthäus, Privatier. Herr Kegierungsrath Dr. Valenta Alois Edler v., k. k. Professor und Director der Landes-Wohlthätigkeitsanstal ten. * » Velkoverh Johann, k. u. k. Oberlieutenant i. R. und Hausbesitzer. » Verderber Johann, k. k. Finanzrath a. D., Kitter des Franz-Josef-Ordens. » Vesel Josef, Lehrer an der k. k. gewerblichen Fachschule in Laibach. » Vilhar Johann, Privatier. » Vovk Franz, Privatier. » Voss Wilhelm, k. k. Oberrealschulpi'ofessor. » Dr. Waldherr Josef, Institutsvorsteher. » Witschl Franz, Lan des-Oberingenieur. » Witt Jakob, Inhaber eines Herren-Modc-Geschäftes. * » Zeschko Albert, Handelsmann. » Zeschko Valentin, Privatier. » Ziakowski Emil, k. k. Oberrealschulprofessor. Der Vereinsausschuss besteht aus folgenden Mitgliedern: Dr. Rudolf Junowicz, k. k. Oberrealschuldirector, Obmann; Franz Kreminger, k. k. Oberrealschulprofessor, Obmannstellvertreter; Emil Ziakowski, k. k. Oberrealschulprofessor, Vereinscassier; Franz Levee, k. k. Oberrealschulprofessor, Vereinssecretär; Dr. Josef Wahlherr, Director und Inhaber der Privat-Lehr- und Erziehungsanstalt; Johann Gnjezda. k. k. Obcrrealschul-professor; Emanuel Ritter v. Stäuber, k. k. Oberrcalscl 1 u 1 professor. Der Verein spricht im Namen der unterstützten »Schüler allen Wohlthiitern den verbindlichsten Dank aus und erlaubt sich, den Verein allen edlen Jugendfreunden bestens zu empfehlen. Der Schüler der VII. Classe Karl Kotnik spendete dem Vereine 5 (1. — Die Firmen Souvan und Krejii in Laibach gewährten bei Anschaffung von Schülerkleidung dem Unterstützungsvereine eine bedeutende Preisermäßigung. Die Verlagsfirmen lg. v. Kleinmayr & Fcd. Hamberg in Laibach, Mauz, Gerolds Sohn, Holder, Graeser, Pichlers Witwe und der k. k. Sehulbücher-Vcrlag in Wien vermehrten die Bibliothek mit einer nicht unbedeutenden Schenkung von Schulbüchern. VI. Vermehrung der Lehrmittel-Sammlungen. I. Bibliothek. a) Lehrerbibliothek. Neue Anschaffungen: Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild. (Forts.) — Verordnungsblatt für den Dienstbereich des Ministeriums für Cultus und Unterricht, Jahrg. 1894. — Zeitschrift für das Realschulwesen, 19. Jahrg. — Österreichische Mittelschule, 7. Jahrg. — Literarisches Centralblatt, 1894. - Lite- raturblatt für germanische und romanische Philologie, Jahrg. 1893. Jagic, Archiv für slavisehe Philologie, 1 (>. Bd.— Mittheilungen des Musealvereines für Kraiu, (i. Jahrg. — Izvcstja muzejskega društva za Kranjsko, 4. leto. — Peterniann, Geographische Mitteilungen, Jahrg. 1893. Petermann, Ergiinzungshefte. — Westermann, Illustrierte Monatshefte. - Ljubljanski Zvon, 13. leto. — Lyon, Zeitschrift für den deutschen Unterricht, 7. Jahrg. — Argo, Zeitschrift für krain. Landeskunde, 2. Jahrg. — Tick, Don Quixote von la Mancha. — Zschokke, Novellen und Dichtungen. — Böhm, Steiner Alpen. — Eder, Handbuch der Photographie. (Forts.) - /Vciß, Costiim- kunde. — Globočnik, Verwaltungs- und Ueehtsgesehichte Krains. — Jedina, An Asiens Küsten und Fürstenhöfeii. Roscoe und Schorlemer, Ausführliches Lehrbuch der Chemie. (Forts.) — Österreichische 1 ilütter für Stenographie, Jahrg. 18!);$ und 1894. - Engelmann, Bilderatlas zur Ilias und zur Odyssee. — Blum, Das deutsche Reich. — Onken, Allgemeine tJeschichte in Einzeldarstellungen. (Alterthum und Mittelaite.r.) — Miklosich, Beiträge zur altslovenisehen Grammatik; Das Imperfect in den slavischon Sprachen; Die slavischcn Elemente im Magyarischen; Subjectlose Sätze; Uber den Ursprung der Worte von der Form altslovenisch Tr'lit; Über die langen Vocale in den slavischcn Sprachen; Uber die zusammengesetzte Decliuation in den slavischcn Sprachen; Über (Joethes «Klaggcsang von den alten Frauen des Asam Aga»; Die Verba impersonalia im Slavisehen; Vita sancti Methodii. —- Miklosich und Fiedler, Beiträge zur slavisehen Philologie und (Jeschichte. 15d. 11. — Letopis matice slov. za leto 1893; Zabavna knjižnica. (Forts.) — Sienkieivicz, X ognjem in mečem. (Forts.) — Rutar, 1’oknežena grofija Goriška in Gradiščanska. Schweiger-Lcrchenfehl, Zwischen Donau und Kaukasus. — Österreichisch-ungarische Revue. -Cohn, Kryptogamen-Flora von Schlesien. (Forts.) — Weiß, Apologie des Christenthums. — Reuleaux, Das Buch der Erfindungen. Bd. 1. — Lyon, Festschrift zum 70. Geburtstage Hildebrands. Geschenke: Vom hohen k. k. Ministerium für Cultus und Unterricht: Josef Ressel. (Denkschrift.) — Vom löbl. krainischen Landesausschusse: Bericht über Verhandlungen des krain. Landtages, 33. Bd. — Vom Herrn k. k. Realschulprofessor Johann Gnjezda: C. II. Antworten der Natur. — Vom Herrn C. Pollack: Brockes. Irdische Vergnügungen in Gott. III. und VIII. Th Tübingen 1750 und 1753. Durch Tausch: Die Programmsammlung wurde um 278 Jahresberichte vermehrt. Gegenwärtiger Stand der Lehrerbibliothek-. 2279 Bünde, 305 Hefte und 3 Blätter. />) Schülerbibliothek. Neue Anschaffungen: Scheffel, Ekkehard. — Titus, Das Sternenzelt. Elm, Wissmanns Reisen durch Afrika. —- Das neue Universum, 14. Jahrg. — Verne, Zwanzigtausend Meilen unterm Meer. — Jedina, An Asiens Küsten und Fürstenhöfen. Graesers Schulausgabe classischer Werke, 48 Hefte. — Gutsmuths Spiele, 8. Autl. — Lukas, Gutsmuths Gymnastik für die Jugend. Dimitz, Geschichte Krains. — /.öhrer, Österr. Sagen- und Märchenbuch. — Groner, In Ritterburgen. — Freitag, Die Fabier. — Groner, Heldenthaten unserer Vorfahren. — Zöhrer, Der letzte Ritter. — Baron, Das Christfest. — Campe, Robinson der Jüngere. -—- Düngern, Märchen und Sagen. — PHeninger, Hilfe in der Noth. — Proschko, Ein Mann von Wort. — Frisch, Im Waldhof. — Hoffmanu, Mylord Cat; Das Wahre Glück; Opfer der Freundschaft; Der Pachthof; Selig sind die Barmherzigen; Im Schnee begraben; Das große Los; Wohltlmn trägt Zinsen; Hoch im Norden; Fritz Heiter; Das treue Blut; Säen und Ernten; llochmuth kommt vor dem Fall; Gute Seelen. ___ Horn, Zwei Savoyardenbüblein; Wie einer Walfischfänger wurde; Von einem, der das Glück gesucht; Durch die Wüste. — Grosch, Der Zitherklaus. -Hoffmanu, Münchhausens Reisen und Abenteuer. — Kühn, Schwester Martha; Jakob, der kleine Farmer; Farm im Urwalde. — Niebuhr, Griechische Heroengeschichten. -Otto Hoffmanu, Prinz Eugen. — Kobänyi, Österreichs Flagge im hohen Norden. — Loserth, Rudolf Habsburg. Niedergesäß, Naturkundliche Spaziergänge; Denksteine der Cultur. ____ Noe, Der Wildgärtner; Fahrt der Sibylle. — Pichler, Die Brüder; Steinmetz von Speier; Am Fuße der Aehalm. — Bäß/er, Der Niehelungen Noth; Gudrun; Die Roland-Sage. — Conscicnce, Bürgermeister von Lüttich. — IViseman, Fabiola. -—- Grillparzer, Traum im Leben; König Ottokars Glück und Ende. — Reuh'ou.x, liui'h der Erfindungen. II. bis VIII. Bd. Werther, Kleine moralische Erzählungen. Tom Browns Schuljahre. Gerstendörfer, Eine Fahrt auf der Donau. — Liappo/d, Kärntner Sagen. Stifter, Der Hochwald. — Leixner, Die bildenden Künste. ■— Grube, Charakterbilder aus der Geschichte und Sage. Wichner, Vor dem Arlberg. — Wagner, Illustriertes Spielbueli. — Wagner, Entdeckungsreisen in der Wohnstube. — Lange, Lincoln. — Leixner, Illustrierte Ge- schichte des deutschen Schriftthums. — Sienkieioicz, Z ognjem in močem. ■— Koledar Družbe sv. Mohorja. - Cilenšek, Naše škodljive rastline. (Forts.) Lamp}', Jeruza- lemski romar. (Forts.) — /.oljski, Na krivih potili. (Forts.) — Stari, Kitajci in Japonci. - Slomšek, Življenja srečen |>ot. — /anežic, Deutsch slov. und slov.-deutsches Wörterbuch — Danica, Koledar za 1894. - Kamilic, Pobožnost molitvena. — Trstenjak, Ptico. (Forts.) -— Gojtan, Fabijola. — Vrtec, Jahrg. 1893. — Sauer-Motti, Italienische Gespräche. — Sauer, Ital. Convcrsations-Grammatik; Schlüssel zur italienischen Con versations-Grammatik; Ital. Conversations-Lesebuch. Geschenke: Vom hohen k. k. Ministerium für Cult ns und Unterricht: ’J'euber, Auf Österreich Ungarns Kuhmrsbahn; Ehrentage Österreichs. Vom Herrn k. k. A’eal-schulprofessor Emanuel Ritter v. Stäuber: Moliere, L’Avare; Des Fourberies de Seapin. Scribe, Le Mariage d’argent; Le. Verrc d’eau. Scribe et Rougemont, Avant, Pendent et Apres. Picard, Los deux Philibert. Me/esvil/e et Duveyrier, Michel Perrin. Wafflard et Fu/gence, Le Voyage a Dieppe. Bayard et Vanderburch, Le (Jamin de Paris. Duport et Laurencin, Casimir. Rtienne, La jeune fern me eolere. BouiUy, L’Abbe de 1’ Epee. Saint- Pierre, Paul et Virginie. Rrckmann-Chatrian, L’Ami Fritz; Vier Erzählungen aus Contes populaires und Contes des bords du Ithin. Daudet, Neun Erzählungen aus Lettres de raon Moulin und Contes Clioisis. Dumas Plre et Dauzats, Quinze jours au Sinai'. Töpffer, La Bibliotheque de inon Onele. Le Sage, Ilistoire de Gil Blas de Santillane. Maistre, Le Lepreux de la Cito d’Aoste. Galland, Siudbad le marin. L/a/e;y, L’invasion. —- Vom Herrn k. k. Realschu/professor Franz Levee: Koblar, Zmaga pri Sisku dne 22. junija 1593. Radies, /ur Siegesfeier der Schlacht bei Sissek. — Von der Verlagsbuchhandlung Kleinmayr &* Bamberg: Nedved, Vaje v petji; Kratek nauk o glasbi; Početni nauk o petji za ljudske šole. — Vom Schiller der L. a. Classe L.copold Turner: Willomitzer, Deutseh-üstorr. Eskimo. Grube, Gerstäckers Belehrungen über Polynesien und Australien. Grimm, Märchen. Gegenwärtiger Stand der Schülerbibliothek: 2125 Bände, 40!) Itefte. 2. Die geographisch-historische Lehrmittelsammlung. Die geographisch - historische Lehrmittelsammlung hat im Schuljahre 1893/94 durch Ankauf folgenden Zuwachs an Lehrmitteln und Lohrbehclfen erhalten: Mayr und Litksch, Weltkarte zum Studium der Entdeckungen mit dem colonialen Besitze der Gegenwart. Franz Schmid, Graphische Darstellung der Entwicklung von Österreich-Ungarn. — Neubcrt, Ansicht der Ruine Habsburg in der Schweiz. LLübner-furaschek, Geographisch-statistische Tabellen aller Länder der Erde, 42. Aufl. — Scibert, Zeitschrift für Schulgeographie. — Mittheilungeu der Geographischen Gesellschaft. in Wien, Jahrgang 1893. — Zeitschrift des Deutschen und österreichischen Alpenvereines, Jahrgang 1893. Geschenke: Vom krainischen Landesai/sschusse: Sieben photographische Ansichten von Schauobjecten im krainischen Landesmuseum «Uudolliuum». — Vom Herrn Rudolf König: Modell eines Singhalesen-SchiHes. — »Cart.a di cabottaggio del Man! Adriatico» auf Leinwand aufgezogen in zwei Mappen. Die im Jahre 1892 ungelegte Münzensammlung hat im Verlaufe des Schuljahres 1893/94 nachstehende Bereicherung erfahren: 4 ungarische Kossuth-Noten. — 2 altere österreichische: Banknoten. — 3 Noten der argentinischen Republik. — 21 alt-römische Münzen, 2 venetianisehe Münzen, ferner 9t) österreichische, 4 englische, 3 französische, 4 italienische, 1 spanische, 1 päpstliche, 1 serbische, 2 Schweizer, 8 türkische, 2 russische, 5 rcichsdcutsche, (i nordamerikanische Scheidemünzen, welche der Sammlung vom Herrn Heinrich Baron Lasarini jun. und von den Schülern Thurncr Leopold der I. a. (Ü., Hiša/ Rudolf, Blaž Frans, Peterca /oh., Si/ar Franz, Schmutz Kar! der I. I). CI., F.berle Max, Korman F.merich der II. a. (!1., Arko Adolf, Dolinšek /'ranz, Koprivnikar Anton, Kovačič Rieh., Makar Daniel, Meden Milan, J’raprotmk Friedrich, Prosenec Franz, Sa/ran Leopold der 11. b. CI., Godina Arthur der III. a. CI., Juvan Ernst der III. b. CI., Premitzer Karl, Klemenčič Afax der IV. CI. und Leskovic Hugo der V. CI. geschenkweise überlassen wurden. I{. Natnrgesehiehtliehe Lehrmittelsammlung. Die naturgcschicht/iche Sammlung erhielt im Schuljahre 1893/94 durch Ankauf folgenden Zuwachs: Entwicklung der Bachforelle (YVeingeistpräparat). — Meies taxus (I)achs; ausgestopft). — Siige des Sägehais (Pristis antiquorum; 135 cm lang). Geschenke: Herr Regierungsrath Prof. Dr. Alois Valenta Edler von March-thurn schenkte einen getrockneten Seestern und ein liochengebiss. ■—• Herr Rudolf König, Bahnliofrestaurateur in Salzburg, übergab mehrere große Conchylien aus dem ind. Ocean. — Die Herren Ottomar Bamberg und Victor Galič schenkten einen (i-jährigen, in Oberkrain erlegten Gemsbock. — K. k. Postofßcial und Rea/itäten-besitzer Herr Josef Flek überließ eine größere Anzahl lobender Fische dem Schul-aquavium. — Herr Rea/schu/professor Jo/t. Pranke, überließ zwei Bachforellen, eine amerikanische Quellen- und eine Regenbogenforelle, welche in der Fischzuchtstation Kaltenbrunn bei Laibach aufgezogen wurden. - Herr Rea/schu/professor Josef Borg/li übergab eine Zipplerchc (Anthus pratensis liechst., vulgo Zippe). Von den Schülern der VI. (Masse: Fortuna Ferdinand-, zwei lebende Grottenolme. — Dorer Anton: ein Kugelfisch. — Grandi Johann: Branzin. — ßa/lis Josef: eine Stammseheibe des australischen Banmfarrns. — Fritsch Wilhelm: mehrere Mineralien (Heulaudit, Augit). — Socher Adolf: antluazitithnliche Steinkohle von Lipoglav. Von den Schülern der Y. (Masse: Verbizh Raimund und Goritschnigg Franz: Tropfsteine und Knoehcnrestc aus der Adelsberger Grotte, Lava von Neapel. Von den Schülern der II. (Masse: Fajdiga Josef: zwei Schneckengehäuse (Murex, Pteroceras). -— Puc Rudolf: drei polierte Stammscheiben der Eiche, des Nuss- und Pflaumenbaumes. Kormann F.merich: Marmor vom Untcrsberg. — Wennig Otto: drei Tropfsteine von Adelsberg. Von den Schülern der I. Classe: Hopfgartner Otto: eine Braunkohle von Swile bei Zwischenwässern. — Karton Johann: Eisenblüte von Eisenerz. — Koller Albert: Calcit von Bleiborg. — Peterca Johann: Cymbium aethiopieum. — Romauch Friedrich: Seestern Steckmuschel und Korallenstock. — Slitscher Friedrich: Uohgeweih im ersten Lebensjahre. Die Cabinetsbibliothek erhielt durch Ankauf: Colin, Beiträge zur Biologie der Pflanzen VI. Band. — Kerner A., Schedae ad floram exs. Austro-Hungaricam, (i. Lieferung. _____ Verhandlungen der k. k. zoologisch-botanischen Gesellschaft und der k. k. geologischen Keichsanstalt. Jahrgang 1893. — Ocsterreichisehe botanische Zeitschrift. Jahrgang 1893. Geschenk: Vom Herrn Rudolf König, Bahnhofrestaurateur in Salzburg: Freyer Heinrich, Specialkarte von Krain. Gegenwärtiger Stand der Sammlung. Zoologie: Wirbelthierc 328, wirbellose; Tliiere 17.042; Skelette und Skelettheile, anatomische Präparate und Modelle 90. Botanik: Herbarium l’lemelianum (12 Fascikel); Thucmen, Mycotheca univer-salis (23 Centurion); Kerner, Klora cxs. Austro-llungariea (20 Cent.); Kryptogamen (6 Fascikel); Samen-, Früchte und Drogucnsammlung 226; sonstige botanische Gegenstände 1 12. Mineralogie und Geologie: Naturstücke 1100; Edelstein-Nachahmungen 31; Krystallformen 130. Abbildungen und Karten 295; Gerüthe 23; technologische Gegenstände 50; Hiichcr 915; Hefte und Blatter 530. 4. Die physikalische Lehrmittelsammlung erhielt folgenden Zuwachs durch Ankauf: Eine Zeigerwage, — eine Fallmaschine nach Galilei, —- ein Differentialthermometor. — eine Elektrisiermaschine nach YVims-hurst, — einen Chronograph, — einen Brenner nach Tecln. Durch Schenkung: Von dem Schüler der VI. Classe Johann Grandi: ein Galvanopliorelement. (System Vogt) -—■ Von den Schülern der VII. Classe: einen mikroskopischen Polarisationsapparat nach Nöremberg, um zweiaxige Krystallc mit großem Axemvinkel vollständig zu überblicken. Die Cabinetsbib/iothek erhielt durch Ankauf: Poske, Zeitschrift für den physikalischen und chemischen Unterricht. — Müller-Pfaundler, Lehrbuch der Physik, IX. Auflage, II. Band, 1. Abtheilung, 1. Lieferung. Durch Schenkung: Vom Herrn Regierungsrathe Prof, Dr. Alois Valenta Edlen von Marchthurn: Dr. Eder, Über das sichtbare und das ultraviolette Emissions-speetrum schwachleuehtender verbrennender Kohlenwasserstoffe. — Dr. Eder und Eduard Valenta, Über den Verlauf der Bunsen’schen Flammenreaction im ultravioletten Spectrum. — Dr. Eder und Eduard Valenta, Über das Emissionsspectrum des Kohlenstoffes und des Silicium. ■— Dr. Eder und Eduard Valenta, Über das ultraviolette Linienspectrum des elementaren Bor. —- Dr. Eder, Beiträge zur Spectralanalysc. Die physikalische Sammlung zählt jetzt 407 Nummern mit 747 Stücken. 5. Chornische Lehrmittelsammlung;. Angeschafft wurden: Ein Iietouchierpult. — Ein Anreibcr. — Zwei Vignetten. — Vier Stück Cassetteneinlagen. — lloffmanns Apparat zur Demonstration der Gleichräumigkeit des Sauerstoffes und der aus ihm gebildeten Kohlensäure und sehwcfeligon Säure. — Ein Kupfcrkessel. — Außerdem die nothwendigen Reagenticn, Präparate und Glassachen. Die Handbibliothek wurde vermehrt durch: Fischer-Wagner, Jahresbericht der chemischen Technologie. Jahrgang 1892 und 1893. Geschenkt wurde vom Herrn Oberhüttenverwalter Karl Mitter in Idria sein Werk: Über das alte und moderne Quecksilberverhüttungsweson in Idria. Im ganzen besitzt das Laboratorium 147 größere Apparate. Sl <>. Ij(*1irinitti'Isaminlnuji' fiir (las FiUMliiindzoiclinoii. Zugewachsen durch Ankauf die Gipsmodelle: L Serie: A. Nr. 11: Fünf parallele Gerade; 1 Serie: B. Nr. 12: Volles dreiseitiges Prisma; Nr. 13: Volle vierseitige Pyramide; Nr. 14: Volles vierseitiges Prisma; Nr. 15: Hohles vierseitiges Prisma; Nr. l(i: Voller Würfel; Nr. 17: Volles sechsseitiges Prisma; Nr. 18: Voller Kegel; Nr. 1!): Voller Cylinder; Nr. 20: Volle Kugel; Nr. 22: Quadratische Platte; Nr. 24: Quadratische Platte mit kreisförmigem Ausschnitte; Nr. 25: Sechsseitige Platte; Nr. 26: Achtseitige Platte mit quadratischem Ausschnitte; Nr. 27: Kreisrunde Scheibe. — II. Serie: Nr. 1: Vierseitiger Pfeiler mit elementarem Sockel; Nr. 2: Einfacher Sockel (gothiseh); Nr. 3: Vierseitiger Pfeiler mit Simsplatte; Nr. 4: Cylindrische Nische mit Abschluss und Sockel. Gegenwärtiger Stand: 8 Vorlagewerke. — Modelle: I. Serie: A. 11 Stück; />’. a) 19 Stück; b) 15 Stück. — II. Serie: 11 Stiiek. — III. Serie: A. 7 Stück; />’. 7 Stück. — IV. Serie: ’. 3 Stiiek; C. 12 Stück; D. 3 Stiiek. O.-H. na VII. Statistik der Schüler. C 1 assc* I 1. Zahl. 1. ;i |i.., n:l 11.1. Hl.ajlll.lijlvVlV.b | V. VI. VII. N Zu Kii.le 1892/93 . . . Zu Anfang 1893/94 . . . 1 Wahrend des Schuljahres eingetreten r>s 58 | 43 i 54 ' 33 j 54 i 34 40 28 40 24 21 29 | 24 52 46 33 19 41 1 8 ! 346 410 > i Im ganzen also aufgenommen Darunter: Neu aufgenommen, u. zwar: Auf (irund einer Auf- 58 54 64 40 40 21 52 33 42 17 411 nahmspriifung 07 53 3 3 6 — 3 — — — 125 Aufgestiegen .... — o — 3 — — — 1 — 6 Ke peten ten Wieder aufgenoinmen, 11. z.: I — 1 — l — 3 Aufgestiegen .... 47 33 25 21 40 31 40 17 254 Kepetenten Während des Schuljahres 1 1 2 4 5 8 2 — 23 ausgetreten 17 9 4 4 3 3 5 7 - ■v' j Sch Hierzaltl zit h'ntle ISM/U f 1 )arunter: 41 45 50 3ö 37 18 47 26 42 17 359 Öffentliche Schüler . . . 41 45 49 36 37 18 47 24 42 17 356 Privatisten 2. Geburtsort. Laihach und unmittelhare 1 2 3 Umgebung Krain mit Ausschluss von 13 14 15 15 13 4 19 8' 14 7 122' Laihach !) 24 11 19 5 9 15 9 15 2 118 Steiermark 8 2 K — 7 _ 2 2 5 2 36 Küstenland — — 4 1 2 2 2 T 3 3 18 Kärnten 1 1 1 1 1 1 i 2 !) Dalmatien 1 — 1 — 1 3 Niederösterreich .... 1 1 1 1 2 2 1 9 Oberösterreich — — 1 1 2 Tirol 1 1' 1 3' 1 Vorarlberg — — 1 — I I Böhmen — — „ 1 1 2 I Mähren 1 1 1 j Sehlesion 1 ! Galizien 1 1 Kroatien 1 3 1 1 6 , Ungarn 2 — 3' 1 3 — 2 11' Herzegowina 1 — — — — — 1 1 Italien — — — — 1 — 1 2 Deutschland — — 1 1 — l 3 Baiem 1 1 2 Irland — — — — 1 ! Kgypton 1 1 — — 2 — 4 Summe * l>ic rechts lieigcselzlen k 41 j 45 | 49'| 30 j 37 ein ereil XilTeru be/cidinen «lie 18 47 ’rivalislen. 24- 42 17 | 3563 C 1 n !~S !S o c 0J E E rt 3. Muttersprache. 1. a I. I> 1 II- a II. h III. a 111.1 ! IV. 1 V' V!. I VII. i 1 N 1 Deutsch Slovenisch Italienisch Kroatisch 3!) 1 t 1 43 1 42 61 1 36 31 5 1 18 23 21 3 ! io» 13 1 21 18 3 i ^ 6 2 1762 155 21‘ 4 Summe ■ 41 45 491 36 37 18 47 24* 42 17 356s 4. Religionsbekenntnis. Katholisch des latein. Kitus 3!) 44 48’ 36 36 18 45 24- 40 17 347» Katholisch des griech. Ritus — 1 — — — — — — — — 1 Evangelisch, Augsh. Oonf. . 2 — 1 — 1 — 2 — 1 — 7 Israelitiscli — — — — — — 1 — 1 Summe 41 46 491 36 37 18 47 24- 42 17 356“ 5. Lebensalter. 11 Jahre i) 1 10 12 1(1 8 9' 1 28' 13 » 14 1!) 14 6 4 57 14 » 6 12 15 13 13 4 4 0' — — <571 15 » 2 2 7 13 11 8 9 2 — — 54 16 » — 2 4 ■> 5 5 17 8 5 — 48 17 » 1 — — 4 l 13 9' 12 3 43' 18 — — — 1 — — 3 2 15 4 25 19 » — — — — — — 1 3 6 5 15 20 2 4 6 21 » 1 1 2 '23 » 1 — 1 Summe 41 45 49* 36 37 18 47 24- 42 17 356“ 6. Nach dem Wohnorte der Eltern. Ortsangehürige .... 25 24 32 21 17 9 30 17a 26 10 211'- Auswärtige ll> 21 17' 15 20 9 IV 7 16 7 145' Sunimo 41 45 491 36 37 18 47 24-’ 42 17 356“ 7. Classification. d) />< Ende den Schuljahres 1. Kortgangsclasso mit 1 Vorzug 5 1 4 1 i> 3 4 3 2 29 I. Kortgangsclasso . 34 33 391 30 28 12 31 12- 28 15 262:l Zu einer Wiederholungs- 2 prüfung zugelassen . . 5 1 — 3 4 4 2 6 — 27 II. Kortgangsclasso . . . — 4 4 4 1 1 6 6 2 — 28 III. Kortgangsclasso . . — l — — — 2 — 1 — 6 Zu einer Nachtragspriltung 1 krankheitshall). zugelassen — — 1 — 2 — 4 Summe 41 45 49' 36 37 18 47 24- 42 17 ! 1 35(i‘ 6* b) Nachtrag zum Schuljahre 1892/03. Wiederholung8" Prüfungen waren bewilligt. Entsprochen haben Nicht entsprochen linhen Nicht erschienen sind Nachtr.-Priif. waren hewill. Entsprochen haben Nicht entsprochen haben Nicht erschienen sind »Somit Endergebnis f. 1.892/93 L. Fortgangscl. m. Vorzug I. II. » III. » . . Ungeprüft blieben Summe 8. Geldleist, d. Schüler. Das Schulgeld /.11 zahlen waren ver| »II ich tot: im ersten Semester im zweiten Semester Zur Hälfte befreit im ersten Semester im zweiten Semester . Ganz befreit waren: im ersten Semester im zweiten Semester . Das Schulgeld betrug in ganzen: im ersten Semester im zweiten Semester . Summe Aufnalimstaxen zahlten im Gesammtbetrago von 270 (1. 90 kr. Lehrmittelbeiträge zahlten . im Gesammtbetr. v. 410 fl. Die Taxen für Zeut/nis-duplicate betrugen 3 tl. 9. Besuch der nicht obligaten Lehrfächer. t I. Curs Slov. Sprache I II. t III. > / I. I II. > , . / I. Abtheil Stenographie ' |( Analytische Chemie . Modellieren .... Gesang 10. Stipendien. Anzahl der Stipendisten Gesammtbetr. der Stipendien 1702 tl. (>7 kr. C 1 a s s e J I.a 1.1> II. a II. b II I.a IIl.b|lV.a IV. 1» V. 1VI- VII. N H (» 3 3 I •> 3 4 i) 4 43 7 0 2 J 1 2 3 4 !) 4 39 ! 1 1 1 3 1 1 1 1 :i :( 2 3 5 1 3 2 5 2 9 . 49' 30 25 20 15 21 21» 14 36 16 5 258- 4 2 4 !) 4 — 4 7 5 1 — 40 1 2 - 2 2 4 2 — 1 — — 14 5 7» 43 33 34 28 24 28' 24 46 1!) 8 344* 24 23 25» to 2!» 2 21' 11) 11 7 162- 15 14 25 II 24 5 21 13* 18 1 8 1542 1 !S 2!) 28 28 1 11 li) 29 20 1 30 10 2 222 26 33 2(i 2(5 12 14 28 II 23 9 208 ■ISO 460 520 2011 580 40 440 200 230 140 321)0 320 300 500 220 45)0 100 '120 300 370 160 3180 800 760 1021) 420 1070 140 8<;o 500 600 300 6470 57 53 3 3 10 — 1 2 — 129 68 54 54 40 40 21 52 33 41 17 410 IS 7 2 27 17 17 1:5 7 5 4 1 30 1 — 9 4 1 2 3 IM 2 !) (i 55 6 14 5 25 5 1 6 4 3 1 8 1 — — 2 1 2 4 2 6 1 19 VIII. Maturitätsprüfung. Im lierbsttennine 18!)3 wurde die Reifeprüfung am 27. September unter dem Vorsitze des Herrn k. k. Landessehuliuspectors J»S(f Snm4 ! 4. April 2 — 4 1. a. und b. 43 Zeck; Fucli.s aus dem Loch; Prellball; Reifspiel. 11. April 2 — 4 II., III. a. und b. «8 Tag und Nacht; Diobsohlagcn; Reifspiel; Har- | lauf; l’rellball; Hoecia. 2 ü. April 5—7 I., II., III. a. und b. 81 Holland und Seeland; Tag und Nacht; Dieb-schlagen; Plumpsack; Dreiheinhmf; Stelzengehen ; Kreisball; Prell hall; Schhigball (Kužki). ' 8. Mai X 1 IV., V., VI., VII. 40 Kužki; Barlauf; Schleuderhall; Stclzengehen ; Itoccia; Bogenschießen; Speerwerfen. 23. Mai */*6-7*8 1, II.. II1. a. und b. 88 Urbär; Itarlaufen; Schlaglaufen; Jakob, wo bist du? Hinkkampf; Stehball; Rundhall; Sauball; (Jroquct; Itoccia; Stclzengehen. ! 2. Juni V* 6 - Vs 8 IV., V.,VI. 4!) Itarlaufeu; Schlagball; Itoccia; Croipict; Speer- j werfen; Stclzengehen. I (>. Juni 7*6-'/*8 1.,II.,III. a. iiikI b. 94 Zielreißcn; Reiterkampf; Jägerspicl; Schleuderball; Itoccia; Stelzen. 13. Juni */* 6 - 7* 8 IV., V., VII. 48 ltarlauf; Dritten ab.sclilagen; Kužki; Boccia; ()ro(|uet; Pfeilschießen. 1(S. Juni 7*5 — 8 1.,II.,111. a. und b. 80 Ailsllilg auf den «Golovec». Spiele: Räuber und Gendarmen; Die Jagd. Datum Spielzeit Classe Anwesende Spiele ! 20. Juni '/..(5 - V28 IV.,V., VI. 48 Kužki; Schleuderball; Croqnet; Boccia; Stelzengehen. 23. Juni ‘/•■(5 - ‘/28 I., II., 111. a. und 1). 87 Jägerspiel; Plumpsack; Barlaufen; Reifspiel; Schlagball; Schleuderball; Boccia; Croquet; Stelzciigehon. 30. Juni V,(5 - '/,.8 IV.,V., VI. 45 Schlagball; Schleuderball; Stelzen; Boccia; I Croquet. 7. Juli V-j (> - '/-,8 I.. II., 111. a. und b. 71 Diebschlagen; Schlagball; Schleuderball; Reifspiel; Stclzeiigchen; Boccia; Croquet. XII. Gewerbliche Fortbildungsschule. Diese Lehranstalt wurde im Jahre 18ö(i als gewerbliche Sonntagssehule errichtet; im Jahre 1872 wurde sie reorganisiert und der Unterricht auf alle Abende dev Wochentage ausgedehnt. Mit den Verordnungen des hohen k. k. Ministeriums für Cultus und Unterricht vom 24. Februar 1883, Z. 3(574, vom 14. September 1. Classe. 8.) Professor Josef ßorghi lehrte Geschiiftsaufsiitzc in der III. Classe. !).) Professor Franz Orožen, Vorstand der 1. a. Classe, lehrte Gesehäftsaufsiitzc in der I. a. und II. a. Classe. 10.) Professor Franz Keller, Vorstand der 1.1>. Classe, lehrte gewerhl. Ueehneu und elem. Freihandzeichnen in der I. I). Classe. 11.) Wirkl. Lehrer Karl Pirc lehrte gewerhl. Rechnen in der I. a. und II. b. CI. 12.) Assistent Johann Klein assistierte beim Zeichenunterrichte für Kunst- und Kleingewerbe. Im Schuljahre 1892/93 wurden 261 Schüler, d. i. 7 Gehilfen und 254 Lehrlinge, aufgenotnmen und nach ihren Vorkenntnissen und Gewerben vortheilt, und zwar: 1. a. CI. 60; I. b. CI. 52; 11. a. CI. 40; II. b. CI. 41; von diesen besuchten: Abtheilung für Kunst- und Kleingewerbe 38, Abtheilung für mechanisch technische Gewerbe 36, Abtheilung für Baugewerbe 7; III. CI., Abtheilung für Kunst- und Kleingewerbe 20, Abtheilung für mechanisch-technische Gewerbe 17, Abtheilung für Baugewerbe' 31. Von sämmtliehen eingeschriebenen Schülern waren ihrer Muttersprache nach 216 Slovencu, 37 Deutsche, 3 Kroaten und 5 Italiener; dem Glaubensbekenntnisse nach 260 Katholiken und 1 Evangelischer. Dem Gewerbe nach waren unter den sämmtlich eingeschriebenen Schülern: Hauschlosser 44, Bautischler 9, Maurer 11, Spengler 10, Zimmerleute 3, Orgelbauer 1, Büchsenmacher 5, Passbinder 1, Gießer 4, Kupferschmiede 2, Maschinenschlosser 28, Metalldreher 9, Schmiede 1, Uhrmacher 8, Kunstschlosser 5, Modelltischler 1, Feilhauer 1, Bildhauer 3, Buchbinder 17, Buchdrucker 20, Drechsler 1, Goldarbeiter 4, Möbeltischler 15, Thonwarenerzeuger 9, Zimmermaler 1, Tapezierer 7, Anstreicher 2, Vergolder 1, Bürstenbinder 1, Kürschner 2, Kiomer 3, Gürtler 4, Sattler 3, Schneider 17, Schuhmacher 3, Gärtner 5. Der Schulausschuss setzte sich aus folgenden Herren zusammen: Herr Feter Grasselli, Bürgermeister der Landeshauptstadt Laibach, als Vorsitzender. » Jakob Smolej, k. k. Landesschulinspector i. K., Vertreter der Untcrriehtsverwaltung. » Dr. Karl Mathis, k. k. K’egierungseoncipist, Vertreter der Untcrriehtsverwaltung. » Johann Murnik, kais. Rath und Landesausschussmitglied, Vertreter des Landesausschusses. » I)r. Rudolf Junowicz, k. k. Realscliuldirector, Vertreter der Handels- und Gewerbe- kammer. Anton Klein, liuchdruckereibesitzcr, Gemeinderath, Vertreter der Stadtgemeinde. » Johann Tomšič, k. k. Ubungsschullehrer, Gemeinderath, Vertreter der Stadtgemeinde. » J'hiHpp /.upaneič, Baumeister, Vertreter der Gewerbetreibenden. Zur Bestreitung des Kostenaufwandes erhielt die Schule im Jahre 1893 folgende Subventionen: Staatssubvention..................................................II. 2300, Subvention der Stadtgemeinde Laibach...........................» 500, Subvention aus dem krainischen Landesfonde.........................» 300, Subvention der Handels- und Gowerbekammer in Laibach » 100, Beitrag aus der Kaiser-Franz-Josef-Stiftung für die gewerblichen Fortbildungsschulen Krains..............................» 250. Die Stadtgemeinde Laibach stellte die Beheizung und Beleuchtung der Selml-locali täten bei. Von diesen Beiträgen wurden die Remunerationen für die Unterrichtgertheilung und Leitung, für Kanzlei-Erfordernisse, Lehrmittel 11. s. w. bestritten und für arme Schüler Lehrbücher, Schreib- und Zeichenrequisiten gekauft. Die gewerbliche Fortbildungsschule ist mit einer reichhaltigen Lehrmittelsammlung versehen. Auch die Lehrmittel der Oberrealsehule stehen für den Unterricht in den einzelnen Lehrgegcnständen zur Verfügung. Die Lehrmittelsammlung erhielt in diesem Schuljahre folgenden Zuwachs: Durch Ankauf: Centralblatt für das gewerbliche Untcrrichtswescn summt Supplementband. (Fortsetzung.) — Haeuselmanns letztes Zeichentaschenbuch für den Lehrer. -—■ Uerdtle, Mustergiltige Vorlageblätter zum Studium des Flachornamentes der italienischen Renaissance. — Holder, Vorlageblätter für Schlosser, Schmiede, Kupferschmiede u. s. w. — Brandeis, Die moderne Gewehrfabrication. -—• Rothe, Vorlagen für Spengler. Hoch, Schlossconsti'uctioncn. -— Lange, Vorlagen für Töpfer. Durch Geschenke: Vom hohen k. k. Ministerium für Cultus und Unterricht zufolge Erlasses vom 27. Jänner 1894, Zahl 19Ü2: Rothe, Vorlagen für Spengler. Vom Herrn Schneidermeister Kunc als Verfasser: Schnittvorlagen mit Oonstructions-Tabellen für Männerkleider; Krojni vzorci. XIII. Verzeichnis der Schüler am Schlüsse des Schuljahres 1893/94. (Die Namen der VorzugNSC*liüler sind mit Im II» feil er »Schrift gedruckt.) I. 11. 1. Benedikt Josef, Laibach. 2. Benedikt Leo, Laibach. 3. Bilina 1 Ferdinand, Lailiacli. 4. Dietz Eduaril, Bärenheim, Kinin. 5. Engelmann Emil, Alexowitz, Mähren. (!. Fritsch Ernest, Loke, Steiermark. 7. Germ Arthur, Cairo, Egypten. 8. Grebenz Karl, Höflein, Nioderösterreich 9. Hopfgartner Emil, Ladija, Krain. 10. Ilorn Rudolf, Wittislingen, Bayern. 11. Ohm - Januschowsky, Ritter v. Wissehrad, Alexander, Laibach. 12. .larc Karl, Laibach. 13. Jäger Rudolf, Krainburg. 14. Jeran Kranz, Laibach. 15. Karlon Johann, Leoben, Steiermark. Iß. Kirchschläger Otto, Laibach. 17. Koller Albert, Tarvis, Kärnten. 18. Koller Richard, Stalzern, Krain. 19. Kukec Wilhelm, Luke, Steiermark. 20. Lädst ii tt er Johann, Ober-Domžale. I. I». 1. Ambrožič Josef, Laufen, Krain. 2. Bižal Rudolf, Altenmarkt, Krain. 3. Blaž Franz, Senosetsch, Krain. 4. Burgar Anton, Reifnitz, Krain. 5. čadež Johann, l’ölland, Krain. (i. Cerne Johann, Krainburg. 7. Dornik Victor, Neumarktl, Krain. 8. DraSeek Anton, Laibach. 9. Golob Karl, Oberlaibach. 10. Gosler Franz, Adelsberg. 11. Götzl Adolf, Laibach. 12. Jager Ludwig, Maunic, Krain. 13. Jenčič Kranz, Mannsburg, Krain. 14. Kobal Wilhelm, Laibach. 15. Koree Josef, HotederSie, Krain. 1(5. Košar Ludwig, Illyr.-Feist.ritz. 17. Kuttin Franz, Adelsberg. 18. Lab Milan, Laas, Krain. 19. Lichteneker Albin, Laufen, Steiermark. 20. Magister Heinrich, Laibach. 21. Makar Nikolaus, Liešee, Kroatien. 22. Martinčič Friedrich, Kostanjevica, Krain. 23. Mesesnov Alois, Laibach. (lasst*. 21. Linhart Josef, Ober-Siftka l>. Laibach. 22. Linhart Karl, Laibach. 23. Mintto llumhert, Spalato, Dalmatien. 24. Nagy Josef, Laibach. 25. Oblak Josef, Laibach. 2(i. Okoren Franz, Moste b. Laibach. 27. l’lazer, Ritter v., Richard, Salloch, Krain. 28. I’odbregar Josef, Velike Itloke, Krain. 29. Rainor Josef, Suhodol, Steiermark. 30. Roinauch Friedrich, Trebinje, Herzegowina. 31. Ruaril Anton, Marburg, Steiermark. 32. Slitscher Friedrich, Laibach. 33. Smnlik Karl, Karlstadt. 34. Thoman Alois, Laibach. 35. Tlmmer Leopold, Lienz, Tirol. 3(i. Verhovec Karl, Marburg, Steiermark. 37. Wagner Theodor, Pettau, Steiermark. 38. Waibl Rudolf, Fiume. 39. Walland .1 osef, Marburg, Steiermark. 40. Witt ltcinhold, Laibach. 41. ZsehranszhyJosef, Kronstadt, Siebenbürgen. Classe. 24. Mlač Johann, St. Andrea, Kärnten. 25. Ferne Victor, Laibach. 2(i. Peršl Karl, Laibach. 27. I’eterca Johann, Laibach. 28. Petrovčnik Johann, Unter-KaSel, Krain. 29. Blanko Johann, Laibach. 30. I’odkrajäek Karl, Laibach. 31. Pogačnik Heinrich, Zirknitz, Krain. 32. Pož Rudolf, Wippaeh. 33. l’uppis Kmil, ('erkovskavas, Krain 34. Rode Franz, Zaperce, Krain. 35. Rozman Ivlwin, Laibach. 3H. Schmutz Karl, Wien. 37. Sitar Franz, Mekin, Krain. 38. Smole Alois, Kronau, Krain. 39. Stupica Konrad, Laibach. 40. Svetlič Richard, Laibach. 41. Stajer Franz, Laibach. 42. 'l'ojkal Johann, Šavnapoč, Steiermark. 43. Vašič Konrad, Škrljevo, Krain. 44. Žagar Franz, Markovec b. Altenmarkt. 45. Žumer Franz, Unter-Gttrjach, Krain. II. a. (lasse. 1. Calligaris Alois, Koncili 1). Monfalcone. 2. Cardachy .Josef, Alexandrien, Egypten. 3. Christ Alfred, Jessnitz, Preuß.-Schlesien. 4. (-irk Johann, Laibach. 5. Cosulich, Edler v. Pečine, Alois, Triest. (>. Dettela Leo, Bischof lack. 7. Diewok Karl, Laibach. 8. Drašler Josef, Laibach. 9. Eberle Maximilian, Laibach. 10. Effenberger Johann, Zakopane, Galizien. 11. Eisbacher Wilhelm, Markt Tiilfer. 12. Fajdiga Josef, Fiume. 13. Fioritto Mariano, Fiume. 14. I lanusch Anton, 1 [aasberg b. Planina, Krain. 15. llanžek Johann, Brdovce, Kroatien. 16. llladik Rudolf, Ainöd, Krain. 17. Hofer Franz, Laibach. 18. Jakhel Rudolf, Tschernembl, Krain. 11). Kaiser Robert, Laibach. 20. Knechtl Anton, Strido, Ungarn. 21. Korman Emerich, Graz. 22. Koutny Odo, Laibach. 23. Kreminger Hermann, Laibach. 24. Luckmann Johann, Laibach. 25. Miotto Bartholomäus, Spalato, Dalmatien. 26. Moll Johann, Rudolfswort. II. b. 1. Arko Adolf, Laibach. 2. Avčin Johann, Dorn b. St. Peter. 3. Biihler Balthasar, Oberlaibach. 4. Brinšek Josef, Uly r.-Feistritz. 5. Bukovnik Maximilian, Laibach. 6. Öad Josef, Laibach. 7. Dolenc Augustin, Haidenschaft, Küsten- land. 8. Dolinšek Franz, Laibach. 1). Gorup Bogumil, Fiume. 10. Gratzer Adolf, Gottschee. 11. Habe Franz, Podbreg b. Wippach. 12. Hribar Johann, Kronau, Krain. 13. Jeras Ernst, Laibach. 14. Kastelic Edmund, Rudolfswert. 15. Kobal Aurelius, Laibach. 16. Koprivnikar Anton, Littai, Krain. 17. Kovačič Richard, Gloinitz b. Laibach. 18. Kraigher Peter, Hraše b. Flödnig. III. a. 1. Baizar Raimund, Laibach. 2. Bögel Franz, Laibach. 3. Cattelan Peter, Cividale, Italien. 4. Christ Hermann, Fraustadt, Preuß.-Schles. 5. Diirhešič Oskar, Fiume. 6. Faleschini Franz, Laibach. 7. Ilail Emanuel, Graz. 8. Hajnšek Leopold, Pristava, Steiermark. 27. Moll Josef, Trifa.il) Steiermark. 28. Müller Karl, Bregenz, Vorarlberg. 20. Nagy Victor, Laibach. 30. Noč Josef, Laibach. 31. Od lasek Andreas, Vižmarje b. Laibach. 32. Pavliček Johann, Marburg, Steiermark. 33. Pirkovitscli Otto, Knittelfeld, Steierm. 34. Rotter Bruno, Prevoje, Krain. 35. liybai Roman, Ehrenhausen, Steiermark. 36. Scarpa Johann, Triest. 37. Sehemerl Rudolf, Tolmain. 38. Sedlak Franz, Altenmarkt, Krain. 39. Selak Rudolf, Sairach, Krain. 40. Stadler Maximil., Josefsthal b.Laibach. 41. Stanek Alexander, Graz. 42. Stropnik Karl, Laibach. 43. Str/ina Karl, Laibach. 44. Troltsch Maximilian, VVUrbenthal, Schlesien. 45. Twrdy Gordon, Laibach. 46. Udovö Karl, Friesach, Kärnten. 47. Wagner Moriz, Laibach. 48. Walland Eugen, Krainburg. 49. Wenig Otto, Graz. Privat ist: 50. Riboli Josef, Fiume. Classe. 1!). Krajnar Franz, Laze b. Planina, Krain. 20. Kunc Albin, Laibach. 21. Meilen Milan, Laibach. 22. Mencinger Leo, Krainburg. 23. Milavec Josef, Planina, Krain. 24. Pavšič Johann, Selo b. Laibach. 25. Petrič Johann, Gurkfeld, Krain. 26 Praprotnik Friedrich, Sairach, Krain. 27. Prosenec Franz, Wocheiner-Fcistritz. 28. Puc Rudolf, Laibach. 29. Satran Leopold, Mašun b. Grafenbrunn. 30. Slivar Franz, Laibach. 31. Stritar Paul, St. Martin b. Littai. 32. Šiška Anton, Laibach. 33. Tomažič Miroslav, Laibach. 34. Windischer Franz, Laibach. 35. Zencovich Albert, Radmannsdorf, Krain. 36. Zirkelbach Wilhelm, Laibach. Classe. 9. llünigschmid Adolf, Laibach. 10. Jancsch Otto, Laibach. 11. Janič Max, Cilli. 12. K a s c h K m i 1, Laibach. 13. KlimpfingorHermann, Neuberg, Steiermark. 14. Kraschna Alois, Laibach. 15. Kutschera Armand, Ratschach, Krain. 16. Leva Karl, Triest. 17. Lininger Alfred, Laibach. 18. Uk ter Pilades, Quonstown, Irland. 11). Loos Ernst, Laibach. 20. Maurich Eugen, Triest. 21. Mayer Richard, Linz. 22. Novak Koloinan, Gran, Ungarn. 23. Nussbanin August, Sturje, Kram. 24. Oset Karl, Marburg, Steiermark. 25. Pečnik Karl, Stein, Krain. 26. Pettaucr Friedrich, Laibach. 27. Pollak Ludwig, Fünf haus, Nieder« »storreich. III. I) 1. Bonač Johann, Kronau, Krain. 2. Cesar Johann, Jasterbarsko, Kroatien. 3. Dolenec Anton, Präwald, Krain. 4. Hruschka Alexander, Saehow, Böhmen. 5. .Ink Josef, Laibach. (>. Jašovec Karl, Stein, Krain. 7. Kozin Adam, Laibach. 8. Kraigher Josef, Adelsberg. 1). Lenassi Hugo, Planina, Krain. IV. 1. Adler Stanislaus, Laibach. 2. Auer Albin, Breznica, Krain. 3. Brilli Anton, Laibach. 4. Briifach Karl, Laibach. 5. Bučar Franz, Adelsberg. 6. Bukowitz Augustin, Radmannsdorf, Krain. 7. Cacak Alois, Laibach. 8. Chladek Josef, Friedenthal, Krain. ‘J. Cli 1 nn Kl*nst, Steyr, ()berösterreich. 10. Cosulich Pompejus, Edler v. Pečine, Triest. 11. Detela Leo, Neumarktl, Krain. 12. Domianovič Paschal, Laibach. 13. Förg Richard, Laibach. 14. Fuchs Michael, Auronzo b. Belluno. 15. Gostiša F ranz, Loitscli, Krain. 1(1. Gspan Kitter v. Alfons, Landstraß, Krain. 17. Hämisch Victor, Planina, Krain. 18. Hiti Krnst, Senosetscli, Krain. 19. Hiti Josef, Senosetscli, Krain. 20. Hladnik Johann, Loitscli, Krain. 21. Istenič Peter, Alexandrien, Egypten. 22. Jeloßnik Bernard, Laibach. 23. Kirchschläger Franz, Frankfurt a. M., Deutschland. V. c 1. Anor Paul, Laibach. 2. Holtauzer Kaimund, Laibach. 3. Bregant Josef, Laibach. 4. Drahsler Slavomir, Laibach. .*>. Erbovn ic Egon, Reifnitz, Krain. (>. Goritschnigg Franz, Gratwein, Steiermark. 7. Jelovšek Maximilian, Oberlaibach. 28. Prihoschitz Leopold, Villach. Z\). Tücher Stefan, Krainburg. 30. Ravenegg Johann, Draga-Smreg, Krain. 31. Risniondo Anton, Makarska, Dalmatien. 32. S v. li o 1 z K a r 1, Reschitzbanya, l Jngarn. 33. Seitz Johann, Steinbrück. 34. Senica Franz, Cilli. 35. Terdina Ludwig, Laibach. 3(5. Twnly Egon, Laibach. 37. Widmar Pius, Laibach. . Classo. 10. Michor Michael, Saak, Kärnten. 11. Modic Ludwig, Ivanjeselo, Krain. 12. Negovetič Richard, Adelsberg. 13. Pour Eugen, Laibach. 14. Praprotnik August, Corgnale, Küstenland. 15. Primožič Caspar, Freudenthal, Krain. 1(>. Šircelj Josef, Rojano b. Triest. 17. Trtnik Wilhelm, Laibach. 18. Wohinz Karl, Nassenfuß, Krain Jlasse. 24. Klemontschitsch Maximilian, Laibach. 25. Klopöar Rudolf, Laibach. 2(5. Kokoli Karl, Graz. 27. Mencin Franz, Laibach. 28. Miklauc Rudolf, Laibach. 21). Mulia Adolf, Corgnale, Küstenland. 30. Naber Gottfried, Korneuburg, Niederösterr. 31. Novak Wilhelm, Kremnitz, Ungarn. 32. Perne Josef, Laibach. 33. Pirc Johann, Matena, Krain. 34. Plankar Franz, Laibach. 35. Premitzer Karl, St. Veit a. d. Glan. 30. Prottner Rudolf, Alexandrien, Egypten. 37. Puppis Gustav, Loitsch, Krain. 38. Ri boli Hieronymus, Fiume. 39. Semen Maximilian, Gurkfeld, Krain. 40. Šetina Franz, Laibach. 41. Šiška Karl, Laibach. 42. Šmue Josef, Laibach. 43. Spoil August, Laibach. 44. Tollowitz Alexander, Laibach. 45. Treo Roman, Laibach. 4(i. Verli Anton, Zirknitz, Krain. 47. Vošnjak Samo, Tinje, Steiermark. lasse. 8. Kolec Johann, Cirkuljane, Steiermark. 1). Kočevar Wladimir, Unter-Auersperg, Krain. 10. Krejči Anton, Laibach. 11. Lazarini Pius, Freiherr v., Flttdnig. 12. Linhart Adolf, Laibach. 13. No«* Karl, »Šiška b. Laibach. 14. Pavšek Johann, Laibach. 15. Scarpa Peter, Triest. 1(). Schober Max, Tulln, Niederö.sterreich. 17. Schmiedt, Franz, Rudolfswert. 18. Skabcrne Victor, Krainburg. 11). Stembov Ignaz, Tomačevo b. Laibach. 20. Štebi Anton, Laibach. 21. Tarmann Gustav, Villach. 22. Vessel Johann, Triest. 23. Ve r b i / h Ka i im u n d, Wien. 24. Železnik Albin, Egg ob Podpetsch. Privatsten: 1. Aichelburg Maria Ernst, Graf, Oberinais, Tirol. 2. Leskovic Hugo, Laibach. VI. Classe. 1. Adamič Victor, III. Kreuz, Krain. 2. Haitis Josef, Wippach. 3. Bartl Karl, Laibach. 4. Benedek Felix, Planina, Krain. 5. Bregant Franz, Laibach. (>. Cankar Johann, Oberlaibach. 7. Dorrer Anton, Laibach. 8. Eberl Wilhelm, Laibach. 9. Edler v. Ferenchich Robert, Wien. 10. Fortuna Ferdinand, Laibach. 11. Fritsch Wilhelm, Graz. 12. Gaspari August, Komen, Küstenland. 13. Götzl Gottfried, Graz. 14 Grandi Johann, Triest. 15. Ilayne Emanuel, Seisenberg, Krain. 1(). Justin Felix, Laibach. 17. Juvane Leopold, Loitsch, Krain. 18. Kajzel Alois, Laibach. 19. Kambersky Emil, Pottau, Steiermark. 20. Kersnik Johann, Triest. 21. Klemenc Karl, Laibach. 22. Konen Bosidar, Planina, Krain. 23. Korren Miroslav, Planina, Krain. 24. Lapornik Franz, Rotje b. Trifail, Steiermark. 25. Leitner Paul, Klagenfurt. 26. Matičič Martin, Eibenschuss, Krain. 27. Möller Josef, Laibach. 28. Nussbaum Josef, Sturje, Krain. 29. Pau8chin Alois, Laibach. 30. Plazer Adolf, Ritter v., Salloch, Krain. 31. Prclovsck Mattli., Mannsburg, Krain. 32. Prinz Josef, Zagorje, Krain. 33. de Redange Wigo, Maunitz, Krain. 34. R ö 1hl Mntliias, Laibach. 35. Santa de Kosmas Alexander, Wien. 36. Socher Adolf, Leoben, Steiermark. 37. Špindler Herbert, Laibach. 38. ►Siegel Peter, Neumarktl, Krain. 39. Špan Eduard, Laibach. 40. Terček Konrad, Laibach. 41. Tiegl Gottlieb, Nieder-Obersbach, Br»hmen. 42. Treo Rudolf, Laibach. VH. Cl.asse. 1. Brandt Karl, Wimsieilel, Bayern. 10. Luckmann Lambert, Laibach. 2, Elsbacher Heinrich, Markt Tiitl'er. 11. Pirch Maximilian, Triest. 3. Fasan Wladislav, Masern, Krain. 1‘2. 1 ’ulciani Josef v. Glücksberg, Kufstein 1. Edler v. Ferenchich Gabriel, Wien. 18. Schweitzer Rudolf, Laibach. 5. Franz Leu, Stubing b. Gra/.. 14. Sherjal Oskar, Triest. (i. llünigsclunid Richard, Laibach. 15. Siegl Hugo, Laibach. 7. Knapitsch Hugo, Laibach. lli. Souvan Leo, Laibach. S. Kotnik Karl, Verd b. Oberlaibach. 17. Sega Ignaz, Laibacli. 9. Laureneie Ernst, Triest. O.-K XIV. Kundmachung für das Schuljahr 1894/95. Die Aufnahmsprtifungen in die erste Classe werden am 16. und 17. .Juli, ferner am 17. und 18., erforderlichenfalls auch am 19. September, allgehalten werden, ln jedem dieser Termine wird über die Aufnahme endgiltig entschieden. In die erste Classe eintretende Schüler haben mittelst eines Tauf- oder (Geburtsscheines nachzuweisen, dass sie das zehnte Lebensjahr entweder schon vollendet haben oder noch in dem Kalenderjahre, in welches der lieginn des Schuljahres füllt, vollenden werden. Zugleich wird von ihnen bei der Aufnahme ein Frequentationszeugnis der Volksschule, welcher sie im letztverflossenen Schuljahre angehört haben, gefordert werden, welches die ausdrückliche Bezeichnung, dass es zum Zwecke des Eintrittes in die Mittelschule ausgestellt wurde, ferner die Noten aus den Sitten, der Religionslehre, der (deutschen) Untcrrichtsspraelic und dem Rechnen zu enthalten hat. Bei dieser Aufnahvispriifung werden folgende Anforderungen gestellt: .Jenes Maß von Wissen in der Religionslehre, welches in den vier Jahrescursen der Volksschule erworben werden kann. Fertigkeit im Lesen und Schreiben der (deutschen) Unterrichtssprache; Kenntnis der Elemente der Formenlehre der (deutschen) Unterrichtssprache; Fertigkeit im Analysieren einfach bekleideter Sätze; Übung in den vier (Grundrechnungsarten mit ganzen Zahlen. Eine Wiederholung der Aufnahmsprüfung, sei es an ein und derselben oder an einer anderen Lehranstalt, ist unzulässig. Zur Aufnahme der Schüler, welche sieh für eine höhere Classe melden, und zur Vornahme der Nachtrags- und Wiederholungsprüfungen ist die Zeit vom 17. bis 1 H. September bestimmt. Von anderen Mittelschulen kommende Schüler müssen das Studienzeugnis vom letzten Semester mit der Entlassungselausel sowie auch etwaige Schulgeldbefreiungsoder Stipendien-Decrete vorweisen. Schüler, welche in eine der nächst höheren Classen dieser Anstalt aufgenommen werden sollen, haben entweder ein entsprechendes Zeugnis über die Zuriicklegung der vorangehenden Classe an einer öffentlichen Realschule der im Reichsrathe vertretenen Länder und Königreiche beizubringen oder sich unter den gesetzlichen Bedingungen einer Aufnahmsprüfung zu unterziehen. Jeder neu eintretende Schüler entrichtet eine Aufnahmstaxe von 2 fl. 10 kr. und einen Betrag von 1 fl. für die Schülerbibliothek nebst 50 kr. zur Deckung der mit dem scliulmäßigcn Betriebe der Jugendspiele verbundenen Auslagen; den Beitrag von 1 fl. 50 kr. entrichten auch alle der Lehranstalt bereits angehörende Schüler. Da das S/ovenische zufolge des hohen Ministerin!-Erlasses vom ;S. Mai 1880, Z. 10.754, für jene Schiller ein obligater Lehrgegenstand ist, welche beim Eintritte in die Realschule von ihren Kltern als Slovencu erklärt werden, so ergibt sich für letztere die Nothwendigkeit, ihre Kinder persönlich zur Aufnahme vorzuführen und im Verhinderungsfälle ihre diesbezügliche bestimmte Erklärung der Direetion schriftlich zukommen zu lassen. Im Sinili! des hohen Erlasses des k. k. Landcsscliulrathes für Krnili vom 12. Mili 1884, 'A. liOl, können aucli Schüler liichtslovenischer Muttersprache »um obligaten slovenischon Unterrichte zugelassen werden, wenn sie die diesbezügliche Erklärung ihrer Eltern vorweisen und die erforderlichen Sprachkenntnisse besitzen, welche durch eine Aufnahmsprüfung erprobt werden. Für solche Schüler bleibt dann das Slovenische durch alle folgenden Studienjahre an dieser Lehranstalt ein obligater Lehrgegenstand. Das Schuljahr 189-1 /95 wird am 18. September mit dem hl. Geistamte in der St. Elorianskirche eröffnet werden. Der regelmäßige Unterricht beginnt am 19. September. Laibach im Juli 1894 Die Direction. 1873/74. 1874/75. 1875/76. 1876/77. 1877/78. 1878/79. 1879/80. 1880/81. 1881/82 1882/83. 1883/84. 1884/85. 1885/86. 1886/87. 1887/88. 1888/89. 1889/90. 1890/91. 1891/92. 1892/93. 1893/94. I. Directe Deduction der Begriffe der algebraischen und arithmetischen Griindoperationen aus dein Größen- und Zahlenbegriffe. (Fort Setzung.) Vom Professor Josef Finger. II. Über den geographischen Unterricht an unseren Mittelschulen. Vom Realschullehrer Dr. Alexander Georg Supan. III. Aus (lein chemischen Laboratorium. Vom Professor Hugo Ritter v. J’erger. I Über Inhaltsberechnung der Fässer. Vom suppl. Lehrer Joh. Berbuč. II. Aus dein chemischen Laboratorium. Vom suppl. Lehrer Balthasar Knapitsch. Der Apfelbauin (I’yrus inalus L.) und seine Feinde. Vom Professor Wilhelm l ass. Das Rechnen mit unvollständigen Deeimalbriiclien. Vom suppl. Lehrer Josef Gruber. Die Verunreinigung des Laibacher Flusswassers bei seinem Durchlaufe durch die Stadt. Vom wirkl. Lehrer Balthasar Knapitsch. Die Sprache in Trubers «Matthäus». Vom Professor Franz Levee. Kinde sur le roman francais du 17‘‘ et du 1H1' siecle. Vom Professor Emanuel Ritter v. Stäuber. Die Bergwerke im römischen Staatshaushalte. Vom Professor Dr. Josef Julius Binder. Die Bergwerke im römischen Staatshaushalte. (Fortsetzung.) Vom Professor Dr. Josef Julius Binder. Bestimmung der Kriimmuugslinien einiger Oberflächen. Vom Professor Clemens Proft. I. Les romanciers de 1’Empire et de la Restauration. (Premier partic.) Vom Professor Emanuel Ritter v. Stäuber. II. Kranjske šole in Habsburžani, njihovi pospeševatelji. Vom suppl. Lehrer Johann Vrhovec. Versuch einer Geschichte der Botanik in Krain (1754 bis 1883). Vom Professor Wilhelm Voss. Versuch einer Geschichte der Botanik in Krain (1754 bis lSSil). (Fortsetzung.) Vom Professor Wilhelm Voss. Streifzüge auf dem Gebiete der Nibelungenforscliiing. Vom Professor Dr. Josef Julius Binder. Stapleton. Neznanega prelagatelja evangelija preložena po Stapletonu v XVII. veku. Vom Professor Anton Raič. Stapleton. (Fortsetzung.) Vom Professor Anton Rate. Florenbilder aus den Umgebungen Laibachs. Vom Professor Wilhelm l ass. Die Einwirkung des Wassers auf Blei im allgemeinen und insbesondere die des Wassers der städtischen Wasserleitung in Laibach. Vom Professor Balthasar Knapitsch. Die Eiufalle der Türken in Krain und Istrien. Vom Professor Franz Levee. Die Gewässer in Krain und ihre nutzbare Fauna. (Erläuterung zur Fischereikarte von Krain.) Vom Professor Johann Franke. Untersuchung des Säuerlings bei Steinbüchel in Krain. Vom Professor Balthasar Knapitsch. Schillers Wallenstein als tragischer Charakter. Vom suppl. Lehrer Dr. Franz Riedl