Nrilwrmeratious - Preise ftiir Laibach: ««»»jichrig . . 8 fl 40 fl. HMjLhrig. . . 4 „ 20 „ «krtrMrig . ü „ 10 „ Wsuatlich „ 70 „ SR i t der Post: Va»zjLdrig..............12 fl. HaKjSdrig............... 6 „ Birttrljihrig........... 3 „ Macher Rcdaetion Bahnhofgasse Nr. 132. Zustellung ini HauS Wetttij. 86*., monatl. 9 kr. «hutine Nummern 6 kr. Expedition- & Inseraten-Bureau: Tongreßplatz 9tr. 81 (Buchhandlung von Jgn ». Ätcin- mayr & Fed. Bamberg.) Jnsertionspreise: ' Für die einspaltige ä 4 fr., bei zweimalig«^ schaltung ä 7 kr., dreimalu ä 10 kr. Jnsertionsstempel jedesmA 30 kr. Bei größeren Inseraten und öfterer Einschaltung entsprechender Rabatt. Anonyme Mittheilungen werden nicht berücksichtigt; Mannscripte nicht znrückgesendet. Nr. 143. Freitag, 26. Juni 1874. — Morgen: Ladislaus. T. Jahrgang. Die Gemeinden imh hie Nolkssckule |tic^feit ber attfgewanbteti Mittel noch langer Jahre wuuuuueu lUlU UIC -OUU9|tymc. i6ebürfen mirb( ehe sie sich vermindern/und eines Schon wiederholt wurde die Ueberfüllung der Volksschulen und das Ungenügende unserer Schul-hausbauten und deren Gemeinschädlichkeit für Gesundheit und Leben des Heranwachsenden Geschlechtes beklagt. Die Thatsachen und die so vielfach gerügten Uebelstände bestehen leider in einem alles Maß übersteigenden Grade; wir halten es daher für unsere Ausgabe, wiederholt darauf aufmerksam zu machen und zur Abhilfe zu mahnen. Der kürzlich verstorbene Dr. Bock, eine Fachautorität ersten Ranges, sagt in seinem Buche über die Pflege der körperlichen und geistigen Gesundheit des Schulkindes: „Unsere Zukunft hängt von der Schule ab, denn der Weg zur wahren Freiheit, zur edelsten Humanität, zur Vernunft und reinsten Sittlichkeit führt durch die Schule. Aber freilich muß die Schule, wenn sie dies Ziel erreichen soll, ziemlich hohen Anforderungen mehr als bisher gerecht werden. Die Gemeinden und Schulbehörden müssen bei Herstellung und Einrichtung von Schulgebäuden, Spiel- und Turnplätzen u. s. w. vorzugsweise die Rücksicht auf die Gesundheit der Kinder maßgebend fein lassen." Daß dieser Ausspruch so lange ein frommer Wunsch bleiben wird, als die unseren Schulzuständen anhängenden grellen Uebelstände nicht beseitigt sind, liegt auf der Hand. So viel steht jedenfalls fest, daß es bei der Indolenz unserer Bevölkerung, bei dem Mangel von Verständnis und der Unzuläng- toeit längern Zeitraumes, bis sie gänzlich verschwunden sein und wir zu zeitgemäßen Schulhäusern gelangt sein werden. Betrachtet man unsere gegenwärtigen Schul--Häuser und ihre Einrichtung und vergleicht sie mit denen anderer in der Eitftitr vorgeschrittenen Länder, so muß einen die Schamröthe überlaufen und man muß sich höchlich verwundern, daß derartige Spelunken nicht in noch weit ärgerem Grade die Brutstätten von Kinderkrankheiten und Seuchen geworden, als dies ohnehin schon der Fall ist. Während sich in der Schweiz, in Deutschland, in Schweden u. s. w. überall bei den Schulhäusern Schulgärten und Turnplätze befinden, wohin die Kinder beim Stundenwechsel zur körperlichen und geistigen Erfrischung geführt werden können, dieser Vorgang sich aber um so leichter ausführen läßt, als daselbst wirkliche Schulhäuser und feine Schul-kasernen gebaut wurden, ist dies namentlich bei unser» städtischen Schulgebäuden geradezu unmöglich. Hohe Zeit ist es daher, daß in dieser Richtung einmal Abhilfe geschaffen und die Uebelstände, welche unsere Cschulen zu wahren Marteranstalten und Seuchenherden machen, beseitigt werden. Schulgärten, in welchen das Kind durch den Umgang mit der Natur spielend zum Naturfreunde und nach und nach mit Hilfe anschaulicher Belehrung über die verschiedenen Vorgänge in der Natur weit leichter zum gesunden und vernünftigen Men- schen erzogen werden kann, sind bei uns selbst auf dem Lande, wo sie doch so leicht und mit geringen Kosten herzustellen wären, eine Seltenheit, in der Stadt gänzlich unbekannt; den alten Schulgebäuden mangeln nicht nur die Turnplätze, sondern meist auch breite, luftige Gänge, (Eorridorc und zweckmäßige Vorrichtungen zur Lufterneuerung tri den Schulzimmern. Die Turnplätze, wenn solche vorhanden, befinden sich meist in schmutzigen Höfen, iit der Nähe von Räumlichkeiten, die wir nicht näher zu bezeichnen brauchen. Daß also auch der Aufenthalt daselbst kein gesunder ist, liegt aus der Hand, mangelt je; sogar im Freien die reine, erfrischende Lust. Ein weiterer Uebelstand ist der Wechselunterricht, eben durch den Mangel an geeigneten Räumlichkeiten und die Ueberfüllung veranlaßt. Wurde durch den zweistündigen iUifcmhalt einer Klasse die Lust ausgiebig verpestet, so wird das Schulzimmer im Winter oft gar nicht, im Sommer in der Hast und nothdürstig gelüstet, uns es ist leicht einzusehen, in welchen ungesunden Aufenthaltsort die Kinder jetzt kommen. Die ausgeathmete Luft enthält nem-lich neben Kohlensäure noch viel Wasserdampf, sowie ZerfetzungSproducte aus dem Blute und Haut« und andere Ausdünstungsslvsse; diese schaden aber hauptsächlich dadurch, daß schon eine geringe Menge derselben ein ziemlich großes Lustvolumen sättigt, so daß alsdann, weil die Schulzimmerlust bald nichts mehr davon aus dem Körper aufnehmen kann, die Abgabe von Wärme und jenen schädlichen AnSdün- i-t Oesterreichs Champagne. Unter diesem Titel veröffentlicht ein fraiiter Landwirlh, Gutsbesitzer Moriz Ritter v. Vestenegg zu Neudegg, in der landwirthschastlichcn Zeitung der ,,N. fr. Pr." folgende interessante Skizze der unter-keiner Weinkultur, die wir der allgemeinen Beachtung empfehlen. Herr v. Vestenegg schreibt: Wer längere Zeit in Wien gelebt hat, weiß von der anregenden Kraft zu erzählen, welche der sogenannte „Heurige" auf die leichtblütigen Bewohner der Residenzstadt übt, deren dankbares Herz ihm diesen Nanten auch in das nächste Jahr hinüberträgt, bis am Schlüsse desselben ein neuer i,Heutiger" den im Faß bereits ruhiger gewordenen Vorgänger zu den „Alten" verweist. Wie sie meisten guten Weine werben die österreichischen mit der Zeit kräftiger und stärker in der Wirkung, aber auch schwerer im Blute und hetber im Geschmacke. Den Ruf, in ewiger Jugend i« brausen und — den Geist erheiternd, das Herz erwärmend — die Pulse in immer gleichmäßig beseligende Schwingung zu bringen, ohne sich je zu den „Alten" verweisen zu lassen, genießt bisher nur ‘der Champagner, und auf diesen Vorzug gestützt, hat jenes Ländchen Frankreichs, welches die Natur in agricoler Beziehung sonst am wenigsten 'begünstigt, eine Berühmtheit erlangt, wie ihn keine andere Gegend unseres Erdballes genießt. An Fürstentafeln, wie bei den Freudenfesten der Bürger, in Sibiriens Eißregionen wie in den Kellern der südlichen Pflanzer, in den Harems der Türken wie in den Eajüteu der Weltumsegler springen die Pfropfen der Champagnerflaschen, und gewiß ist noch keine diplomatische Aetion gemacht und kein Weltsricde geschlossen worden, ohne daß der prickelnde Sprudel des Champagners die glatte Zunge der Diplomaten befeuchtet hätte. Dieser Vorzug ber Champagne scheint ein von der Natur gegebenes ewiges Monopol zu sein, da alle anderen Schaumweine, so viele man deren auch in neuerer Zeit künstlich erzeugt, zu dem echten Champagner wie Blei zu Silber, wie Tombak zum Golde, wie das kalte Mondlicht zu dem belebenden Strahle der Sonne sich verhalten. Oesterreich-Ungarn ist ein am edlen Produkte „Wein" sehr reich gesegneter Staat. Die Weine des Erzherzogthums Oesterreich gleichen den Rheinweinen, die edlen Sorten der südlichen Steiermark gehören zu den vorzüglichsten Tafelweinen, Ungarns j glühende Weine haben europäische Berühmtheit und i jene des illirisch-dalmaüschen Dreieckes reihen sich an Kraft und Süße an die Sectweine griechischen Bodens. Weniger bekannt dürfte es aber sein, daß Oesterreich in seinem Innern auch eine Champagne besitzt und daß nur die Entlegenheit dieses Länd-chens von den Hauptströmungen des Weltverkehrs und die geringere Kultur, welche noch in jenen An-grenzprovinzen des ungarisch-türkischen Lebens in der Vorzeit herrschte, diese glückliche Naturanlage bisher nicht zur Entwicklung gelangen ließen. Das zwischen den karnischen und julischeu Alpen gelegene Herzogthum Krain ist das Land, von welchem wir sprechen. Der südliche Theil desselben von Laibach abwärts bis Möttling und der Grenze gegen Karlstadt, also die einstige „»indische Mark", hat von jeher eine ausgebreitete Weinkultur — mit der Eigentümlichkeit, daß, während das Erzherzogthum Oesterreich die Weingärten in der Ebene, die Steiermark sie auf den Hügeln hat, in Krain durchgängig die Höhen der sonnseitigen Alpenzweige, an welche der Frost nicht hinaufreicht, für den Weinbau benützt werden. Krain hat über 17,000 Joch Weingärten, und es ist eine geringe Durchschnittsannahme, wenn man sein jährliches Weinerzeugnis auf 250,000 ^ungsstosfen aus dem Körper erschwert und gehindert wird. Wenn aber die Ueberfüllung und mangelhafte Lüftung unserer Schullocale auf das körperliche Wohlbefinden unserer Kleine» so großen Einfluß ausübt, so ist dieser in Beziehung auf das geistige Wohlbefinden gewiß auch nicht zu unterschätzen. So sind dieselben vielfältig mit Unterrichtsgegenständen und Unterrichtsstunden überbürdet; viele Eltern wollen leider, zumal diejenigen, welche -in ihrer Jugend nicht viel gelernt haben und jetzt die schweren Versäumnisse beklagen, ihre Kinder so schnell als möglich recht klug gemacht wissen. In ihrem Ueber-tifer sind sie oft recht ungehalten über die Leistungen der Schule und der Lehrer, wenn ihre durch den massenhaften Schul- und Privatunterricht fast dumm gewordenen Sprossen nicht Wunder an Klugheit werden. Sie lassen sich durchaus nicht ein» reden, daß durch das gleichzeitige Betreiben der verschiedensten Unterrichtsgegenstände die geistige Spannkraft und Frische ermattet, der Trieb und der Wett, tifer im Lernen auf das unverantwortlichste ertödtet wird. Ein gewiegter Schulmann, Director Dittes, sagt in seinem Grundriß der Erziehungs- und Unter-richtslehre ebenso wahr als treffend: „Das jetzige Geschlecht wird durch ein Ueber-maß von Unterrichtsgegenständen und Unterrichtsstunden leiblich und geistig zerarbeitet. Es dürfte völlig ausreichend sein, in den untersten Klaffen der Volksschule wöchentlich 12, allerhöchsten« 16, in den obersten etwa 24 Stunden Unterricht zu ertheilen, wobei aber immerhin zwischen die einzelnen Lehrstunden noch Erholungspausen treten müssen. Die Resultate würden dann minder blendend, aber solider und nicht mit Nachtheilen (für die körperliche und geistige Gesundheit) verbunden sein. Im ganzen hat es weniger zu bedeuten, ob ein Schulkind etliche Jahreszahlen, Regenten, Käfer, Vocabeln, sibirische Städte u. s. w. mehr oder weniger wisse; sehr viel aber hat es zu bedeuten, daß es einen gesunden Leib, gesunde Sinne und gesunden Menschenverstand habe und behalte." __________(Schluß folgt.)___________________ Politische Rundschau. Laibach. 26. Juni. Inland. Der neue Kriegsminister hat sein Amt mit dem Erlaß eines Cireulärs an die obersten Behörden seines Ressorts angetreten. Der Wortlaut dieses Rundschreibens beweist zunächst, daß Baron Koller die Kriegsverwaltung durchaus auf dem von seinen Vorgängern geschaffenen Boden fortzuführen gedenke, und er kann gewiß fein, daß niederösterreichische Eimer zu 40 wiener Maß schätzt. Dieser Wein mm, welcher bisher zu 3—6 fl. per Eimer von dem Bauer verkauft wird, während der Eimer der besten österreichischen und ungarischen Weinsorten einen Durchschnittspreis von 20—30 fl. festhält, wäre vorzüglich geeignet, die Champagner-Fabrikation in großem Maße heimisch zu machen. Die Zelenika (grüne Traube), Belina (weiße Tafeltraube), die Kraljevina (röthliche Königs-traubc), Ürnina (schwarze od:r blaue Traube) und die Muscateller nebst anderen edlen Sorten wachsen hier größtenlheilS vermengt auf einem fchtefrigen Mergelboden (Lapor), welcher leicht bröckelt, und wenn er ein Jahr auf der luftigen Oberfläche liegt, in gute Erde zerfällt. Der Wein ist leicht und -och haltbar, angenehm zu trinken und den Durst reizend, das Blut belebend, ohne das Gehirn zu beschweren, und in einzelnen Weingärten so reich an Kohlensäure, daß er von Natur wie vorbereiteter Champagner moussiert. (Doch wohl nur, so lange er nicht .fertig" ist? D. Red.) Der größte Theil des Erzeugnisse- wird jetzt von der Landbevölkerung selbst getrunken, weil sie ihn nicht besser zu verwerten weiß, und die meisten Fälle von Uebermuth und Ausschreitungen unter der sonst durchaus nicht kriegerischen Bevölkerung des Landes find der auf« regenden Kraft bet Weine» zuzufchreiben. er hieinit den Wünschen des Landes wie der Armee entgegenkommt. Als ein Symptom des angekündigten strammeren Anziehens der Disciplin muß es auf-gefaßt werden, wenn das Eirculär, welches sonst jedes Eingehen aus Details vermeidet, gerade die Wahrung des Dienstgeheimnisses als eine der obersten Pflichten des militärischen Dienstes hervorhebt. Der befriedigende Eindruck, den das Rundschreiben Kollers im ganzen l-ervorruft, wird noch durch den Umstand erhöht, Laß die Nachricht über bevorstehende Berathungen unter dem Vorsitze des Erzherzogs Albrecht betreffs der neuen Verkeilung der Agenden dementiert wird. Es wird versichert, daß cs dem Kriegsminister vollständig überlassen sein wird, seine Agenden zu vertheilen wie er will, da vonseite des Erzherzogs Albrecht aus die Administration keinerlei Einfluß genommen wird. Eine treffliche Illustration der Versicherungen des „Ezech", daß die böhmischen Bischöfe zu einem systematischen Widerstande gegen die confessio-netten Gesetze sich verschworen und den Kampf fveciell mit der Außerachtlassung, der neuen Verfügungen über die Besetzung der geistlichen Pfründen begonnen haben, kommt aus Prag. Es wird nemtich gemeldet, daß vonseite des König grätzer Eonsi-storiums eine Surrende an die Vicariate ergangen sei, in welcher unter ausdrücklicher Hinweisung auf die cvnfefsionellen Gesetze die neuernannten Seelsorger aufgefordert werden, sich erst nach Ablauf der gesetzlichen Frist von dreißig Tagen zur Investitur vorzustellen. Es wird mithin gerade diejenige Gesetzesbestimmung ausdrücklich beobachtet, deren systematische und planmäßige Nichtbeachtung „Ezech" und „Vaterland" gemeldet und als Beginn des großen Eonflictes signalisiert haben. Die ungarische Regierung hat zu dem Pressionsmittel der Eabinetsfrage ihre Zuflucht genommen, um die Absetzung der Civil-Ehe-De-batte von der Tagesordnung zu erzwingen. Mancherlei (Kombinationen über die Motive dieses Gewaltschrittes werden in den politischen Kreisen Pests kolportiert, und die Anschauung ist allgemein verbreitet, unsichtbare Einflüsse wären in der Frage mit im Spiele gewesen. Mit einer Majorität von fünfzig Stimmen erwies sich der Reichstag willfährig, und Herr v. Bitto hat nun Zeit, sich die Zweckmäßigkeit der obligatorischen EiviUhe zu überdenken. Die Debatte über die Tagesordnung wurde nicht ohne Erregtheit geführt, und daö Ministerium mußte manche derbe und unangenehme Wahrheit einsacken. Ausland. „Fanfulla" bringt folgende beachtenswerte Mittheilung: „Es wird uns als sicher Der italienische Wein ist auch leicht, aber er ist nicht haltbar; die deutschen Weine sind haltbar, aber schwer und wenig süß; der südsteietische und der unganiche Wein sind süß, aber zu hitzig für Blut und Gehirn, gleich dem Dalmatiner; nur der wenig bekannte krainilche Wein hat jene vier Eigenschaften, welche den Champagner kennzeichnen: er ist leicht, süß, prickelnd und haltbar. Wenn sich in diesem bisher vergessenen Lande eine Gesellschaft zusammenfände, welche den Zusammenkauf vom Lande, die Bereitung auf Champagnerart und deren Kellerwiithschaft, endlich die Versendung nach den Absatzorten zu besorge» verstände, so unterliegt eS gar keinem Zweifel, daß der kraini'cht Wein der ebenbürtigste Concurrent des französischen ChampignerS würde, daß er einen dauernden Wohlstand in dem bisher vernachlässigten Lande begründe und auch die ökonomischen Vortheile zu Ehren Gefammt-Oesterreichs zu fördern vorzugsweise geeignet wäre. Neben Liebfrauenmilch und Johannisberger, neben Lafitte, Moöt, Jaqutffon und Sillery sollte der Champagner aus Unterkrain als Elisir d'amore künftig in allen Weinhandlungen seinen Platz finden und Unterkrain in Bälde als die Champagne Oesterreichs zur Geltung komme«! mitgetheitt, daß die deutsche Reichsregierung dieser Tage dem italienischen Gouvernement den Vorschlag gemacht hat, in eine diplomatische Verhandlung zu treten, um möglichst zu verhindern, daß der zwischen der Pforte und dem Vicekönig von Egypten entstandene Eonflict einen provocierenden Charakter annehme. Wir glauben zu wissen, daß die Regierungen von Rußland, England und Deutschland über die egyptisch-tiirkische Affaire schon einig sind, und die Anwesenheit Odo Russells, des englischen Botschafters am deutschen Kaiserhofe, in London wird mit dieser Angelegenheit in Verbindung gebracht. Was nun das italienische Gouvernement betrifft, so soll dasselbe erklärt haben, es sei bereit, mit allen Kräften dazu beizutragen, daß diese orientalische Frage, die dem Anscheine nach noch eine leicht zu lösende ist, keine ernsten Umrisse annehme." Den „Daily News" wird Aehnliches aus Rom telegraphiert. Die klerikalen Hetzer lassen weder Lebendige noch Todte in Ruhe. In der baierischen Abgeordnetenkammer kam am 23. d. der Antrag des Finanzausschusses, von den Kriegsentschädigungsgeldern zwei Millionen für Knnstzwecke auszufcheiden und insbesondere eine halbe Million für den Bau des Afabemiegcbäudes zu bewilligen, zur Debatte. Diesen Lnlaß benützte der Abgeordnete Pfarrer Rußwurm, um dem verstorbenen Kau Ibach ein schandbares Pamphlet ins Grab nachzusenden. Insbesondere geiferte dieser Edle gegen des Meisters „sogenannten" heiligen Michael, welchen er als die „erbärmlichste jener Soricaturen, durch welche das Volk fanatisiert und verdorben werde", bezeichnet«. Herr v. Lutz wahrte die Manen des großen Tobten gegen die Rohheit des ultramontanen Angreifers und hat dafür das gefamntte freisinnige Deutschland sich zu Dank verpflichtet. Die Belferet des jenseitigen Lagers aber, welche so empfindlich thaten, als in den Nekrologen auf Mallinckrodt hie und da ein tadelndes Wort zum Vorschein kam, sollten am wenigsten sich wundern, daß das „De mortuis nil nisi bene“ stellenweise außer Gebrauch gesetzt wird. Wie unendlich klein erscheint doch, als Sohn seines Vaterlandes betrachtet, Hermann v. Mallinckrodt gegen Wilhelm v. Saulbach! Und doch haben die Liberalen zugestandenermaßen und trotz der heimtückischen klerikalen Sarkasmen wider den zu ihnen gehörigen Meister dem Heimgegangenen Haupte der Ultramontanen die vollste Gerechtigkeit widerfahren lassen! Wie sich jetzt herausstellt, war die neulich von der „Times" mitgetheitte Erklärung des Marschalls Mac Mahon, er werde sich keinesfalls dazu hergeben, die dreifarbige Fahne burch die weiße zu ersetzen, der Hauptbeweggrund der seinerzeitigen Sendung von Cheönelong zum Grafen von Ehamborb gewesen, dem lediglich mityeihellt ivCibeit sollte, was der „NeunecanSschuß" von den Möglichkeiten und 'iJiottjroenbigfeiten der Lage denke. Wie jetzt telegraphisch gemeldet wird, hat der Zwischenfall rück-sichtlich jener Meldung der „Times" die Spaltungen zwischen den Conservativen vergrößert. Man glaubt allgemein, Mac Mahon werde nach der Voraussicht» lichen Verwerfung der verschiedenen VerfassnngS-anträge in einer Botschaft die Organisierung bet Gewalten, entsprechend dem Votum am 20. November» verlangen. Auf dem nördlichen Kriegsschauplätze in Spanien wird mit jedem Tage einem entscheidenden Zusammenstoß zwischen den feindlichen Heersäule« entgegengefebe« Die Truppen von Bilbao st»b bereits in Lodosa angekommen, darunter die Bri-, gäbe Garces in der Gesammtstärke von ungefähr j 51)00 Mann. Seit dem 11. d, langten beständig neue Geschütze dort an, durch welche die früher nur vier Stück zählenden Batterien auf sechs Geschützt gebracht worden sind. Die Nordarmee ist, wie btt „K. Z." geschrieben wirb, jetzt an 40,000 Man« starr und besitzt 84 Kannonen vrri'chiebenen Kaliber»» Kruppsche, bronzene von zehn Zentimeter und ^ I birg-kanonea und einige Mitraillensen. Die Starre der Carlisteil wird auf 34 Bataillone, zu etwa 700 Mann ein jedes, berechnet. Dieselben haben diesertage Kriegsrath gehalten. Mendiri, der Gene-ral-Capitän von Navarra, war der Ansicht, daß man nicht nur Allo, sondern auch Dicastillo ohne Widerstand räumen müsse, weil man im anderen Falle diese Ortschaften der Zerstörung preisgeben würde, ohne sie schließlich halten zu können. Dorre-garay dagegen, der Oberstcommandierende, sah mehr auf den Ehrenpunkt und drang darauf, daß keine Position ohne Widerstand aufgegeben werde. Die der carlistifcheu Sache unbedingt ergebenen Bewohner jener Ortschaften haben ihre der Zerstörung geweihten Wohnungen schon verlassen.______________________ Zur Tagesgeschichte. — Ein auf gehaltener Schnellzug. Als vorgestern Nachmittags der von Wien kommende Schnellzug Nr. 205 von Kieinrnünchen gegen Linz fuhr, bemerkte der SNafchinenführer Hemebinger in einiger Entfernung auf dem Geleise einen Mann stehen. Hemediger gab ein WarnnngSsignal. nach dem ändern, bet Mann ging von den Schienen nicht weg. Dem Mafchinführer blieb nichts übrig, als den Zug zum Stehen zu bringen. Als dies geschehen, lief der bisher auf den Schienen gestandene Mann in ein nahes Gehölz. Später trafen ihn die ihn verfolgenden Sicher-heitswachmänner. lieber die Ursache feiner Handlungsweise befragt, gab er an, er hibe nur sehen wollen, ob der Zuz rechtzeitig stillhalten könnte. — Der Münchner Bierstrike. 3n München ist durch die Äcaft deS menschlichen Willens Unglaubliches geschehen. Am SamStag hat dort that-fächlich der Bierstrike von Seite der Arbeiter begonnen, und man wird nicht fehlgehen, wenn man hinzufiijt: „unter dem Beifalle de« großen PublicumS". Die Arbeiter der Centralwerkstatte haben den Sirike eröffnet und ihnen schloffen sich noch circa 5000 Mann aus anderen Fabriken in der gänzlichen Bierenthaltung an. Nach der Behauptung des ÄrbeiterblatteS „Zeitgeist" hätten SamStag allein 10,000 Arbeiter das Biertunken eingestellt. Gegenwärtig geben 16 äBirthe infolge be« •Btrites den Liter bereits zu 8 kr. ab. Anderseits sollen die Brauer fest entschlossen sein, von dem bisherigen Preise zu 9 ft. nicht abzuweichen. — Den Unteroffizieren und Soldaten der münchner Garnison ist des Bierstrike- wegen jeder Nachturlaub entzogen worden. — Fünfzehn Perf onen vom Blitze getroffen. Der „Cornere delle Marche" berichtet, daß, als am 14. d. gegen 11 Uhr Vormittags in dem Dorfe ßareto d'Esi ein Gemutet herannahte, fünfzehn Personen nichS Eiligeres zu ihun hatten, als den doc-Uzen Ktrchihurm zu ersteigen und mit allen Glocken 31 läuten, im Glauben, auf diese Weise am besten den zu kommenden Blitz unschädlich zu machen. Javes. fen war das Gewitter auSgeotochen und Die ersten Blitze, die losfuhren, waren gegen den Kirchihurrn gerichtet, wo im Augenblick sämmiliche sü»sz«yn Personen be» wuß,o9 zu Boden gestreift wurden. Mail eilte von allen Seiten zu Hilfe, und erst nach vieler Mühe konnte ®>än fi- zur Öefianung bringen; doch war eS ihnen "°ch nnmözlich ein Wort zu iprechen, denn der elektrische Strahl haue die Zungen Aller gelähmt. Die meisten waren indes bald wieder völlig hergestellt, nur zwei schweben noch in Lebensgefahr, da sie ihe»ls am Kopfe, %tl« am Rücken und am Bauche Bcandwundeu davon -trugen. — Bon den russischen Ge me inde gcrich-ie» wird die Gerechtigkeit tu gar sonderbarer Weise J'otttcitrt, die „autonome" GerichtSpiaxiS der Bauern «»nt nemlid) sehr häufig noch ote — PtUgilittafe. ist in Rußland beim Militär und in Der Cri-winalpiaxi« Oie Prügelstrafe abgejchaffi, aber die (Sc-««inoejjeitchte prügeln noch wacker darauf loS. Im -Nvrkautichen wurden sogar Bauern wegen rückständiger Abgaben von Ihresgleichen mit Prügelstrafen belegt vM* Gemeinde in Rußland haftet |oudati|d) für tue ttuetiingäuge). Die Einwirkung Oec Prügelstrafe vom lÄtmetnOegetichte st-h, «aiüilich tm «ethUlimfle i« ihrer Anwendung. I« PoUatoa'lchen wird von dem Bauer die körperliche Züchtigung als eine unauslöschliche Schande angesehen, ebenso auch im Kiew' schen, Chartow'fchen rc„ während man im MoStoui-fchen die Sache leichter nimmt. Und doch ist das Volk im ganzen genommen nicht sehr dafür, daß das bäuerliche Gemeindegericht umgestaltet würde.______ Local- uno Proviuzial-Augelegeuheiten. — (Festschießen.) Die laibachet Rohrschützengesellschaft veranstaltet am 28. und 29. d. M. ein Festschießen auf beweglicher Scheibe zu Ehren des H:rrn Bürgermeisters k. !. RegierungSrath-S 8 a f ch a n. Der festliche Empfang des Herrn Bürgermeisters vonfeite der Rohcfchützen am Schießstande findet Sonntag den 28. d. um 3 Uhr nachmittags statt. Das mit sehr schönen Besten ausgestattete Festschießen beginnt am 28. d. früh um 9 Uhr. Sowohl beim gemeinschaftlichen Schützenrnahl im „Hotel Stern“ als auch am Schießstande wird eine Abtheilung der Kapelle des Jnf.-Regiments Sachfen-Meinigen die Musik besorgen. Der Schießstand wird festlich beflaggt fein. — (Zur Erinnerung.) Am 28. Juni 1774 um 3 Uhr nachmittags ist in der Vorstadt Krakau eine so große FenerSbrunst entstanden, daß durch den heftigen Wind die Flammen über den breiten Laibachfluß getragen und in einigen Stunden 139 Häuser, das Jesuiten-Collegium, Gymnasinm und Seminariurn, die Kirche» St. Jakob, St. Florian und der heit. Rosalia in Asche gelegt und nur mit der größten Anstrengung die übrige Stabt von der Verheerung bewahrt wurde. Einen Monat später, den 28. Juli, ist aber auf der St. PetetSvorstadt nachts 11 Uhr das Feuer abgebrochen, und eS find bis zum Morgen 140 Häuser nebst vielen Wirtschaftsgebäuden ein Raub der Flammen geworden. Hunderte von Familien haben Hab und Gut verloren und kaum das Leben gerettet. — Zur Erinnerung daran wird am 29. d. in der hiesigen Domkirche eine Dank- und Bittfeier abgehalten werden. — (Eine neue GrabenSfchändung auf dem lat Dächer Friedhof.) „Slov. Nar." klagt die laibachet Geistlichkeit, welcher tue Ueberwachung des Friedhofes zu St. Christoph obliegt, eines neuen Vandalismus an, verübt an dem Grabdenkmale Korilko'S. Vor kaum zwei Jahren — schreibt derselbe — haben sie den Raum verlauft, wo Der berühmte froinifdje Geschichtsschreiber Linhart begraben liegt, und feilt steinernes Denkmal beschädigt unO hinausgeworfen, und erst als das „Laib. Tagdlott" seine Stimme gegen Diese Schmach erhoben, stellten sie Den Grabstein wieder in ber Nahe Des Grabes auf unD besserten Den Schaden ans. Jetzt haben sie einen um oaS slooenifche Volt Dtelvetbiemea Mann aus seiner Ruhe gestört. Abgebrochen und hmauegmotfen haben sie uns den Denkstein Korilko'S (gestocoen tm Jahre 1839), des Sammlers und Herausgeoers der |looeni|d)en Volkslieder, die mitreist bet Ueoer|etzung Anastasius GcÜnS die ganze oeut|d)e Welt kennen und achten gelernt hat Jcgen» cm retchec laioacher Philister hat sih in den Kopf gesetzt, gerade an Dieser «stelle seine ooscuce Familiengruft zu errichten. Weil er vielleicht an seinen Beutel geklopst, Daß eS nur so geklungen hat, fragte jener Pf . . . den diese Sachen angehen, einen Pfifferling nach dem, waS sich Ich.ckc uno nach Der Pieiät, Die wir verdienten VoKeangehöngen fchuiDen, uno heute liegt Oer Denkstein Äocitkos demoliert am Boden und man wird ihn vielleicht hinauswerfcn, wenn man ihm nicht vielleicht dort cut Plätzchen gönut, wo Kortifo — mcht begraben liegt, Koruto, Oec freund PuSucnS (der ihm Die Inschrift verfaß,), Cop'«, Kopitais's, tkastetec', Rudi«' u. f. w., ein Monn, der, oofchon ein Pole, unter unserm Volte geleot uno ihm einen Schutz gerettet hat wie unsere Volkslieder! Darum erwarten wir, Daß ganz liatbach Protest erheben wir» gegen daß rohe, pictät- und rücksichtslose Gebaren jener (nationalen?) Geistlichen, Oie leider m dieser Sache zu emscheiden haben. Von der Wahrheit de« Gelugten kann sich jeder, der einen Gang auf den Fueohof «acht, leicht selbst überzeugen. — (Ausflug oet Sänget des ptzil-harmonischen Beteln*.) Sonntag und Montag de» 28. und 29. d. M. unternimmt Oec Sänget- chor des philharmonischen Verein« ans der Kronprinz Rudolfsbahn einen Ausflug nach Tarvis und von dort nach Raibl und auf den Predil. In Raibl wird Mittagstation gehalten; übernachtet wird in TarviS. Am zweiten Tage wird auf der Radolfsbahn nach Ratschach gefahren und von dort ein Abstecher nach de» weißen-felser Seen gemacht. Nach Rotfchach zurückgekehrt, wird sich die Gesellschaft nach Jauerburg begeben, von dort eine Partie noch dem rothweiner Wafferfoll unternehmen und in BeldeS zu Mittag fpeifen. Abends Rückfahrt nach Laibach. Da die Bahnberwaltnng nur in dem Falle eine 50perzentige Ermäßigung des Fahrpreises zugestkh!, wenn wenigstens fünfzig Theilnehmet sich melden, fo ergeht an alle Mitglieder und Freunde der philharmonischen Gesellschaft die freundliche Einladung, sich so zahlreich als möglich an dem interessanten Ausfluge zu beiheiligen und die Legitimation«-karten morgen bei Herrn Fr. Fink zu beheben. — (Dessort'S ethnologisches und anatomisches Museum.) Er ist befannt, daß Wach« mit oder ohne Zusatz ein vortreffliches Modellier-material abgibt und mit Vortheil zu plastischen Darstellungen von Perföntichfeiten und Gruppen, anatomischen Präparaten und ändern merkwürdigen Objecte» verwendet wird. Herrn Deffvrt gebührt das Verdienst, diesen Darstellungen eine Ausdehnung gegeben zu haben, die sie zu einem schätzbaren Hilfsmittel der Völkerfunde (Ethnographie) und der Naturwiffenfchafte» zu machen geeignet ist. In den Räumen der Schießstätte befindet sich gegenwärtig eine reichhaltige Abtheilung von Dessort'S permanenter Kunstausstellung i» Wien, deren Besuch ja niemand versäumen möge. Ein Rundgang durch dieselbe ist nicht nur interessant in ethnographischer Beziehung, da Typen der verschiedenartigsten Völterstämme vorgeführt werden, sonder« bietet auch z. B. in der Gorillagruppe für den Natur» forscher einen unschätzbaren Beitrag. Von welchem Jaterefse ist eS ferner für jedermann, die Theile feines Körpers in ihrem gefunden und fronten Zustande, de» wunderbaren Bau des Ohres, des Auges, die Entwicklung des menschlichen Embryo'S in feinen verschiedene» Staoien kennen zu lernen. Dies und andere», wovon wir hier nur kurze Andeutungen geben könne», bietet Dessort'S Museum in reichlicher Fülle und i» sorgfältig auSgesührten Präparaten. Wen wird e« schließlich nicht interessiere», einen Blick in jene Nachtseite der menschlichen Verfehrtheiten und Grausamkeiten zu werfen, in die Geschichte jener dunklen Zeiten, in denen die Träger der Macht und cer öffentlichen GerechtigteitSpflege durch Unwissenheit und Aberglaube» ihren Mitmenschen aus die schauderhafteste Weise ein Geständnis obpreßten, wir meinen die Abtheilung, welche die Inquisition, ihre Marterwerkzeuge und Folterqualen in lebensgroßen naturgetreuen Darstellungen zur Anschauung bringt. Das olleS muß man selbst sehen, feine Beschreibung ist tm stunde, die entsetzlichen Eindrücke wiederzugeben. Wir machen das geehrte Publicum LaibochS nochmals oufmerffom und laben selbe» umsomehr zu zahlreichem Besuche ein, als Herr Deffort hier kuc kurze Zeit sein interessantes Museum zur Anschauung ausstellen wird. — (Am Kumberge) hatten sich aut 23. d. als am Vorabende des Johannistages gegen 50 Touristen, darunter auch mehrere Dame» aus dem benachbarten Cilli, eingefunden. Der Sonnenuntergang uub der darauf folgende Abend war herrlich und al« unzählige JohonniSfeier erglänzten, da tonnte man den Horizont nicht mehr unterscheiden, denn wie Sterne leuchteten die entfernteren Feuer von de» Höhen, fo daß Himmel und Erde in einander verschmolzen zu sein schienen. > Am Kumberge selbst war eine riesige Holzpyramide ausgestellt, welche bi« zum späten nächsten 'Morgen brannte, so daß sich die laibachet Touristen daselbst »och ihr Frühstück, bestehend in Thee und ErbSwurstsuppe koche» tonnten. — (La« Lehrerelend Krain«) macht anbetroärie bereu« Aussehen und bringt die merkwürdigen V rhälinisse und wahrhaft" türkischen Zustände unsere« Lande« in Ruf. Man bemitleidet die trat» «ische Lehrerschaft; ja in «eit entfernte» Länder» sind «ackere Staubeigcnofien bereit, ihr zuhilfe zu eile«, wie das nachfolgende Schreiben zeigt, welches wir der „Laibacher Schulzeitung" entnehmen: .Troppau, 12ten Juni 1874. Wenn nicht gegründete Aussicht vorhanden ist, daß der in Nr. 11 Ihres BlattteS enthaltene Aufruf schleunigste Abhilfe des berührten empörenden NolhzustandeS zur Folge haben wird, so wird der Unterzeichnete, wenn anders dicS Anerbieten Vonseite der hautet Lehrer angenommen wird, Schritte thun, damit die schlesische Lehrerschaft zur Milderung der Lage Ihrer College» in den Landgemeinden Krains mit ein Schälstein beiträgt. Erbitte Bericht. Hochachtungsvoll P. Ehrat, Redacteur des schlesischen SchulblatteS. — (Zur Nachricht für unsere Leser.) Heute liegt dem „Laib. Tagbl." die PränumerationS« «inladung auf die „Geschichte des Landes Kram* von Herrn August Dimitz, k. k. Finanzraih und Secre-lär des historischen Vereins in Kram, bei, welche in nächster Zeit im Verlage von Jgn. v. Kleinmayr und Fedor Bamberg in Laibach erscheinen wird. Wir wachen das geehrte Publicum umsomehr auf diese-umfassende GeschichtSwerk KrainS aufmerksam, als eS nicht nur einem dringenden Bedürfnisse nach einer eingehenden und quellmäßigen Geschichte unserer Heimat abhilft, sondern der Name und der Fleiß des Verfasser?, sowie sein genaues Quellenstudium alle Gewähr bietet, daß das Werk rin in jeder Hinsicht gediegenes fein werde. — (Unglück bei d er Papstfeier.) Wie men dem „Slov. N.“ aus Wippoch schreibt, hat man in St. Veit den Kindern in der Schule (!) ausgelra-gen, an dem Tage des PapstjubiiäumS Höhenseuer anzuzünden und brav zu schießen. Die Kinder kamen natürlich diesem Befehle noch, zumal er von geistlichem Munde auSgegangeu. Beim Schießen wollte jedoch ein Poller nicht lokgehen; der Bursche, der den Grund untersuchen will, beugt sich mit dem Gesichte über den Poller, in diesem Augenblicke geht et !oS und zerschmettert ihm den Kopf. Abgesehen davon, dcß dem „Gefangenen im Vatikan", dem zu Ehren auch an cmdern Orten bei dieser Gelegenheit Menschenleben zum Opfer sielen oder jugevdkraftige Jünglinge zeitlebens zu Krüppeln geschossen wurden, durch dicS unsinnige Pöllergeknaüe wenig Ehre wiederfahren sein dürste, fragen wir, wie können nur die Priester Jahr auS Jahr ein die vielen Unglückrsälle verantworten, die sie durch deS Bnbefehlen oder Zulaffen des tollen PoilttschießenS bei festlichen Gelegenheiten verschulden? — (Der Nutzen deS Turnens.) Don scchrrännischer Seite werten folgende Daten bekannt gegeben: Bei der Aufnahme wie beim Abgange der Turnschüler wurde die Körperschwere, der AlhmungS-und Schulterumfang derselben sestgestkllt. Es hat sich dabei gezeigt, daß im Durchschnitte die Gewichtszunahme 4 Pfund betrage, die höchste Zunahme war 12 Pfund, die geringste 0.5 Pfund; die Zunahme leg Umfanges der AthmungSorgane betrug im Durchschnitte 1 30 Zentimeter, die Zunahme de» Schulter-«msangeS 1 32 Centimeter. — (LehtbüchetundLehrwirthschaften für den landwirtschaftlichen Unterricht.) Bei den vom Ackerbauministerium im vorigen Jahre abgehaltenen Conferenzen über daS Unterrichtswesen an Ackerbauschulen und landwirthschastlichen Mittelschulen wurde ebenso wie auf dem letzten agrarischen Kongresse der Mangel passender Lehrbücher sür die genannten Lehranstalten betont. Um diesem Uebelstande abzuhelfen, hielt eS daS Ackerbauministerium für angezeigt, eine Bewerbung in dem Sinne auszuschreiben, daß man die erwünschten Kategorien von Lehrbüchern bezeichnete und an Fachschliflstellet die Einladung ergehen ließ, gegen eine angemessene Vergütung die Verfassung eines derartigen Lehrbuches zu übernehmen. Dieser Modus wurde gewählt bezüglich der Lehrbücher für Physik und Chemie, dann Naturgeschichte und LandwirthschastSlehre, laudwirthschaftliche Gesetzeskunde, Zeichnen und 8er». »efien für den Bedarf von Ackerbauschulen, theilS manueller, »heil» theoretischer Richtung, ebenso bezüglich der Lehrbücher der landwirthschastlichen und der chemi fchen Technologie für den Gebrauch in laniwirthschast Uchen Mittelschulen. Die Vortheile für jene Bewerber, welchen die Verfassung zuerkannt werden wird, sind so einladend, daß eine ziemlich zahlreiche Bewerbung seitens tüchtiger Fachmänner erwartet werden darf. Eine andere im Interesse te8 landwirthschastlichen UniertichtS-wesenS einzuleitende Maßregel betrifft die Sicherung angemessener Demonstration^ und Lehrwuihschaften, um den Schülern die nrnhige praktische Anschauung auf landwirthsLaftlichem Gebiete iu entsprechender Weise beizubringen. Diese Anschauung könnte zwar durch eine mit dem erforderlichen Verständnisse eingeleitete Verbindung einer Wirtschaft mit der landwirthschastlichen Lehranstalt vermittelt werten, cg empfiehlt sich jetoch weit mehr, daß der Schüler schon vor dem Eintritte in die landwirtschaftliche Lehranstalt oder auch in den Ferien zwischen zwei Jahrgängen als Aspirant auf einer zweckmäßig eingerichteten Wirthschast unter angemessener Leitung in dem Getriebe des landwirtschaftlichen Gewerbes sich bewege. DaS Ackerbau-ministerinm hat daher, nachdem Vonseite der Land-wirrhschaftSgesellschaften und Vereine eine Anzahl entsprechender Wirthsckasteli bezeichnet wurde, an die Besitzer derselben die Anfrage gerichtet, ob und unter welchen Bedingungen sie geneigt wären, einem oder mehreren Aspiranten der Landwirthschaft die Verwendung in ihrem GutSbetriebe zu ermöglichen. Jene Wirtschaften, von deren Besitzern zustimmende Antworten einlangen sollten, werden öffentlich bekannt gegeben werden. Derlei Aspiranten hätten in der Regel für ihre SuskiUation den mit der betreffenden Gutsverwaltung zu vereinbarenden Betrag zu zahlen sowie die Mühewallurg des mit ihrer Änliitung betrauten WirthfchaftSorgc>,LeS zu belohnen, aber das Ackerbau-Ministerium ist bereit, mittellose ausgezeichnete Schüler in dieser Beziehung zu unterstützen. Die Aspiranten wären verpflichtet, am Ende j.der Woche eine schriftliche Arbeit über die Dikprsiiirnen und Verrichtungen der Woche, sowie über die dabei gemachten technischen und lendwirthschasilichen Wahrnehmungen zu liefern._____________________________ Eiugrsruvck. Löbliche Redaction! In dem gestrigen Eingesendet komm! folgendes zu berichtigen : statt „obwohl Herr Pohlin aus Triest bei ■ dieser letzteren Realität im Grundbuche noch als Mit-> e i g e n t h ü ni e r eingetragen ist" - soll es heißen: ob- * wohl Herr Polin aus Triest bei dieser letzteren Realität: im Grnnddnche noch als E i g e n t h ii m e r eingetragen ift. > Eben so soll es statt „bei der zweiten Beäugen-! scheinignngscvmmissio n" richtig heißen: am zweiten Tage der Schadenerhebung, indem außer uns Beiheiligten und beigezogenen Sachverständigen keine Behörde amtierte. Ich bitte diese meine Berichtigung in Ihr geehrtes: Blatt aufnebmen zu wollen. (371) Hochachtend _________________________________Andreas Pogacar. kräftnug. — Johann Mayr, Couduetcurskiud, 1 I. 5 Öt.,. Kapuziuervorstadt Nr. b2, heutige Bräune. — Agnes Drehet, Zuwohneriu, 28 I., Civilspilal, chronische Luugeu-tuberculose. Man biete dem Glücke die Hand! 300,000 M. Crt. im günstigen t'alle als höchsten Gewinn bietet die neueste grouse Geld - Verlosung, welche von der holten Regierung genehmigt und garantiert ist. Die vortheilhafte Einrichtung des neuen Planes ist derart, dass in den folgenden 6 Verlosungen im Laufe von wenigen Monaten 35,800 Gewinne zur sicheren Entscheidung kommen, darunter befinden sich Haupttreffer von event. M. Crt. 800,000, speciell aber 300.000, 100,000, 75,000, 50,000, 10.000, 30,000, 30,000, 15,000, 13.000, 10,000, 8000,6000, 5000, 3000, 152 mal 3000, 3G0 mal lOOO, 410 mal 500, 17,700 mal HO etc. Die nächste zweite Gewinnziehung dieser grossen, vom Staate garantierten Geld-Verlosung ist amtlich festgestellt und findet schon am 15. und 16. Juli 1874 statt und kostet hierzu 1 viertel Original-Ren.-Los nur 11. 1 75, 1 halbes » » > » » 3'f>0, 1 ganzes » » » » » 7-— gegen Einsendung des Betrages. Alle Aufträge werden sofort mit der grössten Sorgfalt ausgeführt und erhalt jedermann von uns die mit dem Staatswappen versehenen Original-Lose selbst in Händen. Den Bestellungen werden die erforderlichen amtlichen Pläne gratis beigefügt und nach jeder Ziehung-senden wir unsern Interessenten unaufgefordert amtliche Listen. Die Auszahlung der Gewinne erfolgt stets prompte unter Staatsgarantie und kann durch direcle Zusendungen oder auf Verlangen der Interessenten durch unsere Verbindungen an allen grösseren Plätzen Deutschlands veranlasst werden. Unser Debit ist stets vom Glücke begünstigt und hatten wir erst vor kurzem wiederum unter vielen anderen bedeutenden Gewinnen 3 mal die ersten Haupttreffer in drei Ziehungen laut officieilen Beweisen erlangt und unseren Interessenten selbst aus: bezahlt. Voraussichtlich kann bei einem solchen auf der solidesten Bnsis gegründeten Unternehmen überall auf eine sehr rege Betheiligung mit Bestimmtheit gerechnet werden, man beliebe daher schon der nahen Ziehung halber alle Aufträge baldigst (lirect zu richten an (369 — 1) S. Steindcckcr & Comp., Bank- und Wcchselgcseliilft in 11 n in Ii u r g. Wiener Börse vom 25. Juni. Witterung. Laibaiib, 26. Juni. Morgens trübe, schwacher Ostwind, Wottenzug aus Westen, nachmittags Sonnenschein. Wärme: morgens 6 Uhr + 12-1°, nachmittags 2 Uhr + 18-7° C. (1873 + 21-2«, 1872 + 26-0 C.) Barometer 735-47Millimeter. Das gestrige Tagesmittel der Wärme -s- 14 3”, um 4 5° unter dem Normale; der gestrige Niederschlag 8-65 Milli-meter, Regelt.________________'____________‘ Av^r-ommene ftreiuiic. Am 26. Jnni. llotel Stadt V. len. Crusik, Oberstlieuteuant, und Koppl, Reisender, Wien. — Sapla, Handels»,., Sturia. — Koppner, Ingenieur, und Havranek, Brtinn. — Mad. Nekerrnann, ArztenS-Gattin, Schönsten!. — Perlii, Reisender, Sissek. llotel Elefant. Pollak, Graz. — Redo, Triest. — jtlemeuM, St. Petrograd. — Moser, Kaufmann, Kla-genfnrt. Hotel Enroiia. Zay, Agent, Triest. Balrlselier Hof. Sonoan, f. k. Hauptmann, mit Fran, Triest. — Jenko, St. Peter. — Loniariü, Fiume. Sternwarte. Fuchs, Nassensuß. — Rumpf, Möttting. Mohren. Brixy, Lieutenant, und Jakobovii, Agram. - Modib. Oblak. _______________________ »erstorbene. Den 25. 3uni. Elisabeth Justin, Klavierstimm-richter«gattin, 61 I. 7 M., Et. Peterevorstadt Kr. 99, Lungensucht. — ffitttraub Ponfur, Gassobrikeheitzer-gattin, - ■ - —----------, —-------- — „ . ■ 69 I. 3 M, St. Peterkvorstabt Nr. 35, nUfltmcine Ent- ■xx« ln feSn v. A ieb”*«*berg in Lalvach, Staatsfonds. 1 Ware 5j)ac. 8?ente, iifV&ti). tito. tto. öst. in Gilb. 69.35 69.45 74.80 74.9< 8cje »ob 1854 . . . . 99.50 I(jO.— irrte Bon i860, ganji 109.2 b 109 50 8e(c oo« 1880, Oiinft 110.— 110.7c Prämien!,-. v. 1864 132.£0 132— Grandcutl. - Obi. Kicbenbät.j. 73.- 71.50 Ungarn zu . . 75- 75u5ü Action. rlnalo-Bank Swoitanstatt . . . . 135.- 135.50 222.50 iS?2.7: DePofitenbank .... 129.50 130.50 EScompte-ilnstalt . . 858.-- 863.- Franco - Bank . . . Hanbetsbank 30.- 31.50 64.50 65.— »tattonalbanl .... 987.- 9 9.- Deftcrr. allg. San! . 44.- 45.- Lest. Baulgesells. . . 190.— Union » Bank . . . . 100.- 100 50 BereinSbank 5.25 5.75 BerkebrSbank 86.- 87.- «lföld-Bahn 144.50 14a.— «arl-Ludwtg-Babn. . *atf. «ltsabety-Babu. Ralf. jJtanj*3ofef»b.. 248.— 249.- 206.- 206 50 200.60 2*1 50 Etaat«bahn .... 817.50 318.- «üddahn 139.501139.75 l’fiuidhriefc. Ware fSji. cft. 8cb..i?rtbif, b;o. tn 33 3 tiatton. ü. ÜB. ... . '.Uii. Bod.'Sreditanst. 95.— 83.75 91 30 85.50 95.60 84.- 91.50 85.75 Vrioritilts-Obl. jkran,.goscfS-Bahn . Oest.-Rordwestdahn. Siebenbllrger ElaiNSdahn jsiibb..<8ef.ju 600 ijt. tto. 80118 0 xilt. 101.75 Ü6.50 79.-139. -108 60 95.50 102.-96.75 79 60 139.60 109.-95 7» Lose. (ivebit »8 8tubolfS«£ 159.60 12.- 160.60 12.85 Wechsel (3Mon.) äufl»b.l00H.(übb.*B. Srankf. 100 fl. „ _ Hamburg . . Uoubon 10 Bf. eteit. Paris ioo Franc» . 93 .10 93.50 64.60 111.50 «4.20 83 60 93.70 64.70 112.60 «4.2» Münzen. Ralf. Münz. Ducate». -0-Kranc,stück . . . Preuß. »afienscheille. ©tlbet 5.31— 8.94- 1.65- 106.76 6.38— 8.96-- 1.66' 106.90- Telegraphischer Cursbericht am 26. Juni. Papier-Rente 69-36 — Silber-Rente 74-60 — 1860er Staats-Anlehen 109 30 — Bankactien 895 — «rebit — London 11150 — Silber 10576 — 20- Franc»-Stücke 8-92. Verleger und für die «edaction verantwortlich Ottomar «amberg?