MM^X^*' Prospect Ulltulheilaustalt „Uallnerbrunl? Wclöes in (>)berkrccin. ^ ^o>n-r jrdocl, NrlN die Lnft, Rm ji"ch.Nol, das MchN I. Vorwort. Dir Cnnx'rhlMnissr in Pcldrs sind so cW'nthnmlichcr Art, dass eine ttN'lis mi^fiiln'lichnx' P^schn-ibiin^ al^ qcu'öhulich üblich, am Plccho ist. Tui'ch ^^jälniiir El'sahnmq lx'll,'hrt, habo,i >uir n»^ a,ni,idlich ubcrzonqt, dass ,iiir ,v^'ilii>>^ chronische ^^idcn dil,' Gesa üiinlv^i^'iicration drv Or-ssanisnins, dämlich ,^rä>!i^nn^ dcc< Nl'rucnsystcincs und Vullont-uncklnnq dc^ <^'säs!s»!sl^m^, ain ratioin'llstl'ii und schnellsten zum Zu'lc sührt, ^vtt' da^ Motto schon andouk't, lvird mit drr hic'r üblichen Curuu'tljode der Staudpuutt vertreten, dasv der Mensch weder Fisch uuch Amphibinm, sondern in erster ^inie ein Licht lnft Geschöpf, beziehnnqsn.'eise eine wandelnde Nerven-Pflanze isl, deren uornelunste ^iahriiuq im Lichte !d^ Honne! und der Luft besteht^ M'»er, das^ alle chroilischen Leiden auf i>treislanfstürniMn bernhen, in deren Fol^e sich Ztosfn'echselstockungeu erqel'en, und zwar stets zuerst vom Nervensysteme anvgel)eud, durch dessen maiMlhafte Strahlung lInewatioin auf die Blutbahilen uud die Organe. —- 2 — Zur Wiederherstellung des Normalzustandes hat sich W öie atmosphärische Glektrik hervorragend bewährt. Darlinter ist zu verstehen: der methodische Gebrauch der Lichtlnftbäder, der Sonnenbäder, das Bewohnen der Luft-Hütten, Sie bildet als Quelle höchster Nervenkräftignng und Säftercinigung den Schlverpunkt, die Wlifserapplieatiun den Seenndärpnnkt der Cnr,^ ^n den Lufthütteu lebt nmn gleichsam iin Freien uud empfängt iu mondhelle!! ^cächten bezailbernde Eindrücke. Deren ^,n'eckniäßigkeit und idyllische Lage wird von den bisherigen Bewohnern begeistert anerkannt, II. Landschaft, Bevölkerung, Jureise. Veldes liegt in einer der malerischesten Gegenden Oesterreichs, an einem sehr lieblichen See von 1 ^/2 Stnnden Umfang, Mischen den wildzackigen Kara» wanken, welche sich im Orintuuz bis ,;>> einer Seehöhe vou 2560 Meter erheben, und den malerifcheu Jütischen Alpen mit einer sechsreihigen, amphi-theatralischen Staffage, welche sich im Wnig Triglau bis zu 2^<>^ Meter imposant emporthürmen, Trohdenl mächtige (Gebirge Veldes iil nieitem Kreise umgürten, so zeichnet sich dessen nähere Umgebung doch mehr durch Lieblichkeit uud Vielfältigkeit, als durch (Großartigkeit ans. ^'lehnlich dem hervorrageilden Schlossberge, welcher hart am See eirea 400 Fuß hoch in senkrechtem Felsen libfällt, ist Velde^ von einer Menge kleinerer und größerer, manlwnrfartig hingeworfener Hügel nmgebeu, wovon der höchste eirea 5><><» Fus; relative Höhe erreicht, Ter zweithöchste dieser Hngelberge, Strascha gcuannt, gipfelt in einem felsenumgnrteten Hochplateau mit großartiger Nlindficht alls das umliegende Hochgebirge uud Thalgeläude. Tasselbe ist eirea 20 Vtiuuteu voll der Anstalt entfernt nnd bildet die Lichtbadstation «N itlikuliN", welche für die schwächeren Herren bestimmt ist, Ein so romantischer Lichtbadpark wie dieser, wird sich nicht bald wieder finden. Der für die träftigereu Herren bestimmte, die ' sogenannte «Arnoldshöhc» anf dem Hnndsrückenberge, ist eirea 1^^ Stnnden entfernt nnd merklich höher gelegen, bietet jedoch nnr nach Osten und Norden eine ausgedehnte, herrliche Anssichl, Der nähere, für die schwächeren Damen bestimmte Lichtbadpart «Maricn-hain» liegt in der Elcne alls einem niederen Hügelkamme mit sehr lieblicher Rnndsicht. Die für kräftigere Damen bestimmte Lichtbadstatiou ist eirea 2/4 Stuudeu entfernt auf dem ziemlich steilen Hmnberge gelegen nnd bietet ebenfalls eine wnndervolle Ansicht, namentlich anf die pittoresken Jütischen Alpen. Ans dem See, welcher eireii ^0<» Meter über dem adriatischen Meere liegt, r>igt ein allerliebstes Inselbergchen hervor, anf welchem sich, als malerische Zierde, eine Kirche sammt ktirchthnrm erhebt, von dem aus harmouisches Geläute jeden Samstag Abend lieblich über das Wasser tönt. Gerade jene wie hingesäeten Bergchen verleihen der Umgebnng von Veldcs einen ganz eigenthüm- ' Wcr gründlich« darüber mncrnchtcl sein will, der klnifc sich die Schriften: Nie atm 0 spy ä r i sä, e C n r, Preis Pfeilin^ 1 HasLi ch tluftdad, Preis 1 Marl, Iu haben beim Verfasser m>d im Verlage oun L, Fernau in Leipzig, — :z — lichen Reiz, und obwohl diese von Künstlerhand schmi vielfach aufgenommen nmrde, hört mau nicht selten das Urtheil, hier übertreffe die Natnr jedes Bild. Die Volkssprache in Obcrkrain ist die slavische, indessen sprechen die meisten Männer dentsch, nnd die heranwachsende Jugend lernt die deutsche Sprache ziemlich allgemein. Die männliche Bevölkerung, ein kräftiger Menschen-schlag, obwohl noch ziemlich nncultiviert, bezengt im allgemeinen doch einen gutmüthigen Charakter, Das start durchschnittene Land Oberkrains bietet mannigfache interessante, kürzere nnd längere Thal- nnd Gebirgsausflüge, anch liefert die Gegend in botanischer Beziehung sehr dankbare Ausbeute. Durch die Nähe des adriatischen Meeres nnd den Schutz hoher Berge gegelt Norden nnd Osten erfreut sich Veldes eines sehr milden Gebirgsklimas, was sich namentlich au den angenehmen Morgen nud mildcu Abenden fühlbar macht, welche schon im nachbarlichen Südsteiermark merklich fenchter und ranhersind, Veldes liegt westlich von Laibach und südöstlich von Villach, eine halbe Stunde (per Wagen) von der Krouprinz-Nudolfsbahn^Station Lees-Veldcs ent< fernt. Letztere wird per Nahn von Laibach in anderthalb Stunden, von Villach in drei Stnnden erreicht. Südlich von Villach, nach eirea einer Stnnde Fahrzeit, oder auch wenn man ans Italien über Pontafel kommt, mnfs man dnrch die Abzweigcstation Tarvis fahren, allwo meistens Wagenwechsel stattfindet. Liebhaber schöner Oebirgsansichten können von Villach ans den sogenannten Anssichtswaggon «in welchem man rechter Hand zn sitzen hat) benutzen, wozn mali bloß einer Fahrkarte I, Classe bedarf. Für die bei Tage anlangenden Züge finden sich in der Regel hinreichend Fahrgelegenheiten nach Veldes auf der Station, nämlich Einspänner zu 1 st. nud Zweispänner zu 2 st. Der Postwageu sonne eiu Omnibnswagen nehmen ebenfalls, fo viel als Plätze frei sind, Passagiere nm ^ kr. per Kopf anf. Mit Nachtzügen anlangende Gäste sollten nicht ermangeln, sich früher rechtzeitig Fahrgelegenheiten zn bestellen, nämlich beim Postmeister Schrei in Lees oder direet bei nns,^ III. Beschreibung der Bade- und Curanftalts-Localitliteu. Die Badeanstalt Mallncrbruun liegt hart am östlichen Ende des Sees, mit der .haufttfront nach Sndwesten, dem schönsten Theil der Umgebung, gerichtet. Sie verfügt über zwei reichhaltige Quellen (eigentlich Thermen nen<-tralcn Wassers) mit der Temperatur von tt lind 12^" 15, wovon letztere in einem Bassin aufgefaugeu ist, in welchem mau sowohl Schwimmbäder als auch die so wichtigen ableitenden Beinbäder nimmt. Anßer diesem Bassin wird auch der See zu Vollbädern benutzt, sowie dessen Wasser zwecks Vorwärmnng dnrch die Sonne in ein Reservoir gepumpt, um lichtelettrisch zn den meisten Curbäderu verwendet zn werden. Die Temperatur des Sees schwaukt im Sommer zwischen IN bis 20" li. Wenig über den Seesfticgel erhaben liegt der Badesaal für die Damen, nnmittelbar darüber > ^vix. Vie >,. t. CurMtr wollrii umt den Kutschern am Vahliiiof»,' i^cs nachdrücklich vrrlaiMll, zu uns ncfühn z» werden, iudem diese öfter fälschlich uorsseben, das>? alles bei un^ beseht sei, weil sie wn deil ^asthäuscru, denen sie die Fremden zuführen, reinuueiicrt werden. deren Sonnenbad-Oallerie, Ein Stocklverk höher nnd lim die ^halbe Handbreite rückwärts (weil die Anstalt an einem Abhänge steht» befittdet sich der Bade« saal für Männer sowie ebenfalls darüber deren Sonnenbad-Gallcrie. Neben der letzteren ist ein gemeinschaftlicher, gnt ventilierter Wohn- nud Schlafsaal für zehn Herren vorhandeli, hanptfächlich für solche, N'elchc möglichst billig logieren wollen. Eine Originalität des Vcldeser Cnrortes besteht i>t der sogenannten Lufthütten-Colonie, welche eirea zehn Minntrn entfernt gegenüber der Enr-anstatt, hart am See nnd in nach Norden und Westen vom Scl)lossberg sehr geschützter Lage errichtet ist. Diese Hütten, mit flachen Dächern versehen, in verschiedenen Grüßen, nämlich von einem kleinen bis zn einem ziemlich großen Zimmer, sind in ihrer nach dem See gerichteten Hanvtfront ganz offen, zn gelegentlichem Verschluss mit Vorhängen versehen; Kastanienbänme nmgeben sie von allen Seiten, Um je nach der Witternng die Hütten stärker oder schwächer lüften zn können, sind größere Lüstnngsöffnnngeu mit Verschlnss balken nach rückwärts ganz oben an der Decke angebracht. Eine solche Hütte ist für je zwei Individuen mit genügenden Möbeln ausgestattet nnd bildet für jene, welche die atmosphärische Elektrik ernstlich ansnützen wollen, das ständige Qnartier. Nicht nnr Herren, sondern anch Damen mit ihren Kindern können in denselben Untertnnft nehmen, Kinder indes nnr dann, wenn sie nicht so lebhafter Natur sind, dass sie die Nachbarn stören. Alljährlich werden diese originellen Abhärt!lng'?qnartiere nach Bedürfnis vermehrt. Das betreffende Grundstück besitzt nämlich eine Anlage für 2« folcher Hütten in zwei Reihen, wobei zwischen denselben eine geräumige Kastanienallee zn schattigen Spaziergänger! einladet. Die rationell gesnndheitliche Beschaffenheit der Lnfthütten, vereint mit einer lachend lieblichen Lage, gestalten deren Vcwohnnng für sich allein schon zu einer halben Cur. Mir Kranke, welche dnrch Schwäche oder Schmerzen am (Nehen verhindert sind, bietet das Schiffrndern zwecks Wiedcrerwärmnng nach den Bädern einen sehr günstigen Ersatz. Das Wohn- und Spcischaus musste einstweilen (loealer Intrignen wegen) im Dorfe Veldes oben, eirea 15 Minnten vmi der Vnde Anstalt entfernt, errichtet werden. Die Mehrzahl der Cnrgäsle speist dorten, nnd zwar stets im Freien unter einer Veranda. Anßer diesem Wohngebände stehen den p. t, Cnrgästen noch verschiedene andere Privatwuhnnngen nnd Gasthäuser zur Verfügnng, falls nnscre Wohnräumc besetzt sind. Seit der Saisou 18«8 spielt in Veldes täglich eine Curmnsik im Curpark. IV. Eigcntl)ümlichkeit der Eurmethodc in Veldes. Um sich eine richtige Vorstellung vom Cnrorte Veldes anzueignen, ist es nöthig zu wisseu, dass siel! zweierlei l^äste daselbst einfinden, nämlich s^ genannte Sommerfrischler, die zahlreicher erst von Mute bis Ende Juli ein treffen, sich in den verschiedenen Gast^ nnd Privatliänsern am See einlogieren und der Hanptzahl nach mit Ende Angnst wieder abziehen. Dieselben benutzen außer den Seebädern auch die Bäder im sogenannten Louisenbade, in einer kohlensänrereicheu, eiseuhältigeu Quelle von 1«" li; sie genießen die niilde, reine Luft auf Spaziergäugen, Seefahrten sonne auf kleineren und größeren Ausflügen iu die Umgebnngeu. Tie andere Grnpfte umfasst diejenigen Gäste, denen es ernstlich um eine gründliche Erholung oder um Herstellung ihrer verlorenen Gesundheit zu thun ist. Diese sind die eigentlichen Cnrgäste, welche dnrch die, gemeinsamen Zwecke, welche sie verfolgen, und die gemeinschaftlichen Eurmittel zu eincr förmlichen Eurfamilie verbunden werden. Die ersten Gäste dieser Kategorie erscheinen schon Ende Mai, die letzten verschwinden gegen Ende September, indem die Anstalt jeweilig am l, Inui eröffnet und am 3O September geschlossen wird. Der Schwerpunkt der in Veldes üblichen Heilmethode wird, wie schon erwähnt wurde, iu die atmosphärische Eur gelegt, weil diese für uns ^ als Lichtluftsseschöftfc — in chronifchen Leiden viel geeigneter l adäquater) ist, als die einseitig ausgeübte Wafsereur. Keine andere Badeart, heiße sie, wie sie wolle, tanu eine ebenso gründliche Umstimmnng lkräftignng) des Nerveusystemes und des Gefäßsystemes hervorbringen: ein hochbeglückcnderes Gefühl körperlichen Behagens, als wie solches im Lichtluftbadc bei schönem Wetter am frühen Morgen erweckt wird, ist kaum denkbar; ähnlich, wie dnrch heitere Musik, wird man von einer gehobeneu, fröhlichen Stimmung dnrchströmt l elektrisiert). Leider geht das Verständnis dieser relativ nenen Gesundhcitslehre, obwohl sie klar nud einfach wie das Ei des Eolmnbns ist, furchtbar schwer in die Köpfe, weil das mehrhundertjährige, tiefgewnrzelte falsche Dogma von der «bösen kalten Luft» nnd der «Gefährlichkeit der Sonnenhitze > ihr gegenüber steht! Wohl kommen in «Mallnerbrunn ' alle möglichen Formen der Wasseranwendnng (warme wie kalte) vor, doch in untergeordnetem Grade. Schon vor Gründung der Anstalt hatten wir Gelegenheit, die Schädlichkeit mancher Kaltwassereuren, sogar Nervenüberreizung selbst bei milder Wasseranwendnng, kennen zu lernen, und seither machten wir häufig die Erfahrung, dass alte Hydropathen durch eiue einzige hier durchgeführte Enr mehr erreichten, als bei jahrelangem Wasferpritfcheln, woraus fich leicht erklärt, dass hier dem Cultus der atmosphärischen Elektrik der Vorrang eiugeräumt wird. Eine fpäter kommende ^eit kann diefer therapeutifchen Reform eine dankbare Anerkennung nicht verfagen. Nicht selten wird uus bei tief chronifchen Leiden die Frage gestellt: ob man wohl sicher auf Besferuug oder Heilnng rechnen könne? Damit beweist der Fragesteller, dass er noch auf dem veralteten medieinischen Boden steht, wo man die Krankheiten als etwas Sächliches anschaut nud behandelt, als ob sich ein ertränkter Körper, gleich einem schadhaften Rock, reparieren ließe! Er übersieht, dass die Natnrheiltuude nur kraute Individueu kennt, in welchen die Seele, d, i. die Gegenwirkung der Naturheilkraft, anf die Eurreize «Reaetionsfähigkeit! die erste Rolle fpielt uud unr in zweiter Linie die An-gemessenheit der Enr-Applieationen in Frage kommt! Die ausgesuchtesten Eurreize bleiben anf den leblosen Körper wirkungslos! Da es bis jetzt keinen Maßstab gibt, die selbstthätige Naturheilkraft eiues Kranken abznmessen, sondern diese mir dnrch die Eur selbst nnd ihre Nachwirknng klargestellt werden kann, so ist die oberwähnte Frage eine müßige; jeder Arzt, welcher iu solchem Falle eine bestimmte Zusage der Heilling gibt, handelt entweder gewissenlos oder ist er ein Eharlatan! - si Feruer verwirft die Naturheillehre dcu medieinischeu Ttaudpuutt or: licher Krankheit» nämlich die örtliche Behandlung zur Hauptsache zu ntachen indent sic den Grundsatz anfstM, dass der menschliche Organismus ein intcstricrcudcs Ganzes bildet, daher dor Gcsmumtorgauismns zilr Wieder Herstellung des (Gleichgewichtes bei jeder bedeutenderen Loealstöruug »Leiden, herangezogen loerden soll. Endlich erklärt sie die Einheitlichkeit aller Leidens z ust ä nde damit, dass sie ohne Unterschied aus ^reislanfstörilngen der Säfte hervorgehen; sie beruht daher ans einfacher, solider Grundlage, die siezn eineiil gailz sclbst-ständiqcn Heilfystem stempelt, welches keine ^'ran the its form grundsänlich ausschließt, wenn anch vorgerückte Ertrankungen, weil unheilbar, hie nnd da eine Abweisung erfordern. Zehr viel hängt von der Ausdauer in der Eur ab, ob dieselbe befriedigend oder dnrchgreifend nachwirkt. Eine zu kurze Enr ist manchmal so viel wie leine Enr, aber nicht ansgeglichen wird, oder ilidem die Kranlheitsstoffc nnr anfgeriihrt, aber nicht zur Ansscheidnng gebracht n>erden. Der erste hygienische Cnrsus gegelt tiefe chronische Leideu sollle nie nnter zwei Viouateu daueru, indem erfahrnngs mäsn'g festgestellt ist, dass mau für jedeu Curmonat auf die sechs^ bis acht fache Zeit lyterifcher «lailgsam besferude) oder kritischer ^iuit stiirmiseheu Aus scheiduugen begleitete» Besserung rechnen taun. Erst nach Ablanf dieser Zeit darf man sich ein maßgebendes llrtheil über die Eurwirkuug gestatteu. Hie nnd da kommt es vor, dass der zweite Enrentluo viel wirk< samer, dnrchgreifender ist als der erste, besonders wenn dieser von knrzer Dauer gewesen ist, Schwer-Dieruentrauke sollten den ersten Cnreyklns ans drei oder vier Monate ansdehnen, lim bei schlechtem Wetter Ruhepausen ein treten zu lassen. Die wirksamste Cnrperiode ist stets von Ansang Juni bis Ende Inli, weil die Sonnenstrahlen im Frühsommer anf das vegetative Leben fördernder Wirten, als felbst die wärmeren Ztrahlen des Nachsommers «siehe Huuts Au gaben in nnseren Schriften), Ebenso gestaltet sich dieselbe um so durchgreifender, -je entfernter nördlich oder südlich der Wohnort des Cnranten vom Enrorte liegt, d, i, je bedeutender der klimatische Unterschied ist, welcher zwischen beiden besteht. Entschieden abznrathen ist es, Familienangehörige mitznbringen, welche die Cur nicht zn machen beabsichtigen, es sei denn zum Zwecke ernstlicher Pflege des Kranken, aber auch dann nnr, wenn sie von den (lurgrnndlchven vollständig überzeugt sind: im andern Falle oewirten sie, weil ihnen als t^e snnden >Statiunen, badet daselbst je nach der Witterung in der Dauer lion einer ^icrtelstnndc bis zn fünf Stunden, näinlich läugstens bis 10 Uhr, Das Frühstück wird in der Negel mitgenommen und im Lichtbade verzehrt. Zwischen M nnd l Uhr folgen die vormittägigen Sonnenbäder, durchschnittlich eine Stnnde dauernd, loelche mit ciner mild abkühlenden Wasserapftlieation, ineistens iu einem ,^albbadc bestehend, endigen. ^I^, Das Lichtbad soll grundsätzlich ein Abknhlnngsbad sein, N'ährend das Sonueubad eine (Hrhiluingsapplieation bildet beide im richtigen Verhältnis, d, i, im individuellen Gleichgewicht geübt, rufen die höchste ^eruen--Gntwicklnng lernst! hervor. «Wer Kraft hat, hat alles! Wer kcinc hat, dem fehlt alles!» sagt Ideler. Hieranf legen loir das Hanptgewicht, weil der Organismus alsdann von selbst diagnosiert; absolut sicher, wie kein Professor, weiß er den Fehler zu finden nnd macht sich über kurz oder lang an die Remednr der loealen Kreislaufstörung, insoweit keine unheilbare organische Entartnng vorliegt. Dem Abkühlungsbade folgt natürlich ein Erwärmnngsgang, diesem das zweite Frühstück, wonach mit einer Mittagsruhe oder einem Mittagsschläfchen die Vormittagsenr befchlossen wird. Zwischen 2 nnd ^> Uhr werden die nachmittägige!! Sonnen und Lichtluftbäder durchgeführt. lHrstere, iu der Dauer eiuer halben Stniide. sind meistens nnr auf den Unterkörper gerichtet; es folgen darauf in der Negel ebenfalls nur theilwcife Wafserabknhlnngen, nämlich Veinbäder, Sikbäder, untere, Abreibungen 2C, lind diesen wie immer ein Erioariiiungs-Sfta.ziergaug. Da an trüben Tagen die Sonnenbäder ausfallen, werden dieselben durch Vett- und Theildampfbäder oder ^ii'mMiMl,M^ ersetzt, nm das volle Mcicha.cwicht der dnrch dacl morgendliche Lichtbad öfter stark entzogenen Wärme wieder herzustellen. Um halb <> Uhr abends, wo die Tagesaufgabe der (5nr oollcndet ist, vereinigt man sich znm gemeinschaftlichen Hailptmahle. Leidenden, denen Fenchtwicklungeu verordnet sind, werden solche meistens nachw oder auch nachmittags statt des zweiten Sonnenbades gegeben. Die Cnr, mit dem inzwischen nöthigen Ruhebedürfnisse, füllt die Zeit derart aus, dass mau zu geistiger Arbeit nieder aufgelegt ist, uoch Zeit dazu findet; von Langweile kann keinc Nede sein. Die freie Abendzeit nach dem ,v>ai>ptmahle wird zn gruftpeuweifeu Spaziergängeu oder Seefahrten oder znr Anhörnng der Cilrkapelle beniitzt. Die Beköstignüg ist für dir Mehrzahl eine vegetarische, weil erfahrnngs gemäß znr ^ördernng der Genesnng am zuträglichsten befnnden; indes nnrd hierin niemandem ^wang auferlegt, sondern (5'inzelnen nnrd anch Fleisch verordnet. VI. Tnrifpunktr. Z^ 1.) Eintritts'AIlgemein-Consnltation ........st. ,', - 2.) Fiir Cnr mit ärztlicher Leitung, zwei Dienern zn den Halbbädern nud Abreibungen, mit Zngabe eiiler wollenen Schwitz decke, sowie eompleter Curlost < vegetarisch <, per Monat >', ^<» Tage ' lt)<»' - vesterr, 3,) Cur wie «^I> ^ ohne Cnrkost nnrd nnr ganz an^nahmou'eife gestattet, wie 5, B. bei außerordentlicher Magcuträntlichteit, per Monat ll lio Tage...........fl, 7'i' 4.) Cnrlost ohne Cur für Begleiter der Kraulen.....> 3ti' 5.) Für jede Portion gebratenes oder gedünstetes Fleisch . . « - -36 tt.) Bei abgesondertem Speisen im Curwohnhause für jede Hauptmahlzeit mehr..............» —'20 Wenn in den Lnfthütten abgesondert gespeist wird oder Wenn die Speisen in andere Wohnungen geschickt werden müssen, für jede Hauptmahlzeit mehr....... '3<> 7.) Gästc in fremden Quarticreu habeu nothwendig befundene oder gewünschte Visiten zn honorieren........ 1 ' — A.) kästen, welche eine neue Wolldecke verlangen, statt einer ge° brauchteu gewaschenen, n>ird e^ freigestellt, dieselbe zu kaufen oder 5i fl, Entschädignng zn zahlen. !).) Cnrgcbranch oder .^ostbcnützung nllter einem Monat wird im Verhältnis berechnet, 10.) Der Tarif über die öfter verlangten Extra spei sen zum zweiten ^rnhstück ist der Cnrhansordnuug beigegebeu, Staatv oder Privatbeamten uud Uilvermögeuden, welche auf Ehre versichert!, dass weder sie noch ihre Gattin die Mittel besitzen, um den vorstehenden Tarif einhalten zn können, wird nach Umständen ein entsprechender Nachlass bewilligt, indes uur dann, weuu sie sich vor Autritt der Cur darum bewerbe». Nachträglich gewünschte Ermäßigungen werden ab' solut abg ewiefeu. Wie iu allen Curanstaltcu üblich, versteht sich von selbst, dass die Cur-gäste bei uns Quartier zu bezirheu haben, soweit oder sobald solches frei ist, uud zwar vorzugsweise iu der ^nfthütteneolmne, weil dasselbe den Cur-gruudsätzeu harmouisch entspricht, Wünscht jemand dennoch anderswo Quartier zu nehmen, so beanspruchen nur dafür eine Entschädigung im Betrage eines Lufthütteuplahcs I. Classe ä, fl. 1'25 per Tag. > Tiud bei Ankunft eines Gastes momentan alle ^ogierplätze bei uus besetzt, so ratheu wir dringend, sich nie an ein fremdes Quartier zn binden, ehe mit nns darüber Rücksprache gepflegt worden ist, da hänftg voraussichtlich oder unerwartet ^nfthiittenplä^e frei werden, Ergiinzungs-Bestimmungen. Die obigen Cnrpreise sind als Abonnementstare anzusehen und müssen, streng genommen, im vorhinein bezahlt werden. Da jedoch iu der Regel hievon abgeseheu wird, so gelteu folgende ^ormeu: i.j Unterbrechung der Cur zn Ausflügen, kurz, Abwesenheit jeder Art bis zur Ausdehnung von drei Tagen wird iu der Berechuuug nicht berücksichtigt. 2.) Der Austritt aus der Cur uud dem Quartier soll uns wenigstens drei Tage früher bestimmt augezeigt werden, Wo dies nicht geschehen ist, erfolgt die Abrechnung geuau drei Tage weiter uoiu Momeut der Kündigung, oder wo diese unterblieben ist, vom Moment des Austrittes au, ?j.) Gäste, welche auf regelmäßige Vormittaa/>Sonnenbäder präuumc-riereu oder sich dazu auf der Souueubädertafel einreihen lassen, füllen einen __ H __ Enrvlcch ans, muffen daher don vollen Kurplatz bezahlen, gleichviel, ob sic die übrigen Curapplieatiouen benutzen oder nicht; denn ohne Tonnenbad gibt es kein regelmäßiges Lichtlnftbad, nnd in beiden liegt der Curschwerpunkt. Einzelne Sonnenbäder können nnr verabreicht >verdeu, wenn Plätze hiezn frei sind. 4.) Der gewöhnliche Curdieust trifft die Diener m den Stllnden uon 4 Uhr morgens bis 10 Uhr abends, nnt Ansnahme von 2 bis Z Uhr nachmittags, wo fic Rnhe- nnd Schlafzeit haben. Der anßergen'öhnliche Dienst fällt in die Stnnden von 10 Uhr abends bis 4 Uhr morgens sowie Sonn« nnd Feiertags nachmittags von 2 Uhr an. Der allenfalls in Anspruch genommene außergewöhnliche Dienst innerhalb obbenanntcr Stnnden, wie er durch acnte litrankheitszustände mitunter erforderlich ist, wird für eine einzelne Stunde oder einmaliges Aufstehen des Dieners bei der Nacht mit 20 kr,, für . zwei oder zweimaliges Anfstehen mit 30 kr. und für drei und mehr Stunden mit 10 kr, per Stnnde berechnet, insofern man fich nicht mit dem betreffenden Diener zn feiner Zufriedenheit schon direct abgefunden hat. 5.) Leibstücke, wie Leib- und Brnstbinden, Brinfatschen, Kopf- nnd Ge-sichtshanben, Klystiersftrihen lind andere extra angefertigte Stücke, find in Vorrath vorhanden, werden anf Wnnsch verabfolgt, allein nicht wieder zurück genommen, nnd haben festen Tarif. ^,vi«. Man wolle sich gefälligst die richtige Adrcfse an nns inerten, nämlich: «Post Vcldcs in Obcrkrain», nm eine Verwechslung mit Velden am Wörthersee in Kärnten zn verhüten, Kegternent WohmmgI-Vermietungen in meiner Uaturheilnnstalt „Wnllnerbnmn" in Veldes (Oberkrain). 1.) Im Zeitraum vom 1, Jänner bis AI, Mai werden sämmtliche Wohnplätze oder Quartiere uur obligatorisch vom 1. Juni ab vergeben. Da viele Oaste die Cur nur durch fünf und fechs Wochen gebrauchen, wird in der Regel zwifchen dem 8. und 111. Inli die zweite Serie von Wohnnngen frei. 2,) In der Zcitveriode vom 1. Inni bis 1.'», Angust jedes Jahres können Wohmmgs - Vestellmigen für Vruchtheile dieses Zeitranmes meinerseits als Vermieter höchstens acht Tage vor der gewünschten Antrittszeit definitiv zugesagt werde««, falls nicht zufällig eine entsprechende Wohnung auf den Termin des Anfragcrs frei wird, indem es unbillig ist, früher eingezogene Mictsparteien später eintretenden zuliebe, welche sich das Quartier nnr früher zusicherten, zn delogieren. Z."> Eilte Ausnahme wird blos; dann gemacht, wenn die mietende Partei das gewünschte Quartier entweder vom 1. Juni oder vom Tage des Frei-werdeus au obligatorisch übernimmt, 4,) Für jedes bloft contrahierte Quartier muss der Wohunngszins, im Minimnm für einen halben Monat, sofort nach der Vcrcinbarnnq eingesandt werden, andernfalls wir uns als Vermieter nicht für gebunden erachteu. — m - 5.) Wird die Wohnung bis zu:u Ablauf des vorausbezahlteil :>, Conto Betrages nicht bezogen, so ist der Vermieter berechtigt, dieselbe anderen Parteien zu übergeben. si,"! Bei der Beziehung einer Wohnung hat sich jede Partei zu erklären, für welchen Zeitraum sie dieselbe positiu übernimmt, woran beide eontrahierende Theile gebündelt sind, 7.) Stellen sich Nachfragen für besetzte Quartiere ein, so wird die jeweilige Vesitzvartei befragt, ob sie dasselbe für einen späteren Zeitpunkt, als den früher angegebenen, zu behalten wünscht. «.) Da mit 15). August der Höhepunkt der Saison vorüber ist, alsdann mehr Quartiere frei werdeu, als Nachfrage besteht, so kann letzterer von diesem Zeitpunkte au in der Regel sofort entsprochen werden, Verzeichnis der Wohnräume. ^. Im Wohnhausc, oben im Dorse Veldes gelegen. 3««,« L.°ck. «e»m. ssms.« "»«"«"». "»« v"" b°! N»w«„ d..^ Nr, w«t zah. ,»h< ««'°' '° ^'^ 1 Pe.l^ Pech ! -, P.ch ^"^" iisterr. Währ. per Tag nach ^ » 2 III. 1 0 1 _ beide - 1 . 30 . __ . ^_ . 1 III. 2 0 0 — ja — — > 80 . 1 . 60 » Trieft im Jänner 1892. Arnold Nikli, naturwissenschaftlicher Arzt. Vom Verfasser sowie von L. Fernau in Leipzig durch alle M beziehen: W> Wikl'i A., tNrundlchren der Naturheilkundc (frilher «Allgeineiue Mirregeln» betitelt) mit graphischer Verlanfsskizzc dfsHeiluuaMornanges. ?, Auflage. Preist Mark4«) Pf. --------Tas Lichtluftbad mit praktischer Auleitung. Z, Auflage. 1 Mark. --------Bett- und Theildampfbädcr, mit lithographierter Tabelle/ für Aerzte und Laien. 4. Auflage. ^ Mark, — — Me diätetische ^amiihalisirniuss. 40 Pf. --------Lehrbuch der Natnrheiituudlv I, Theil, T> ie Firberkrankheiteiu besonders für den gesammten Lehrerstand Teutschlaud^ nud der Tchiveiz geschrieben, ii Mark, — — Die atmosphärische Cm oder die Sonne der schärfste Diagnostiker und Progno- stiker, Preis «0 Pf, Buchdruckers von Klrmmayi 6, Vanwerg i» LaiDach.