Nro. XVII. Wie viele müssen nicht als alte Jungfern sterben, Und waren doch der Mode Zier. Zu lange spielten sie mit Körben, Drum Madchen, hüte dich dafür. V)ien. <^)ie österlichen Ceremonien sind heuer allhier so wie in R o m gehalten worden. ' In der lutherischen Kirche war am Gründonnerstag und Chorfreytag ^Kommunion unter zweyen Gehalten. AmChorfreytag wurde ein Cantate Ms dem Ramler, der Tod Hesu genannt, von den hiesigen Sangern, Davaljeri/Teuberin u. dgl. gesungen. .Bey einem Recitativ wurden die In-^strumenten dahin gerichtet, wie die Ouden mit Lanzen und Waffen zu Jesu tratten, daß viele Anwesende glaubten, es wären fürwal>r Schwerter; darauf folgte eine Rede mit dem Eingänge : „menschliche Seele, reiß dich aus dememLeibe, begebe dich auf den Berg, wo der Fürst des Lebens für dich stirbt; heut ist dev Tag, wo sich der Himmel mit d«r Erde vereinigt u. s. w. Vor ein paar Jahren wurde ein Friseur zum Straffenkehren verurtheilt. Die Strafjahre liefen ^äus/ und der Kerl kam auf freyen Fuß. Nun hat er vvr einiZsn WochenM M Ungarn jemand erstochen, und wird U diese That vermuthlich mit dem Le-Mben büßen müssen. W Paris. M Unter den Offiziers einer gewissen W Garnison, welche aus einem Infan-» terie - und einem Dragonerregiment » besteht, soll es zu gefährlichen Hän-^ deln gekommen seyn. Nachdem sie, um sich zu schlagen, vor die Stadt hinausgegangen, nahmen, sagt man, die Soldaten Parthie für ihre Offiziers ; es kam zu einem allgemeinen Gefecht, und von dem Feuer, so sie Korps gegen Korps,gemacht, sollen,< vhne die Getödcten, 420 verwundet^ seyn. Ohervheinsirom vom 6. März. In denSchweizerkantons verbreiten die Unruhen sich immer weiter. Die Inwohner der Stadt Stein am Rhein in der Schweiz haben ihre gewöhnliche Abgabe an Zürch abgeschlagen, und ihre alte Freyheit gesucht. Gegen diese Anwandlung von Freyheit aber ließen die Zürcher 720 Mann einrücken, davon jeder Bürger täglich ^Mann verköstigen muß.Auch in Avpenzell stehts nicht gar wohl um dcn lieben Hausfrieden. Der gewesene Landamtmann Suler lebte schon 8 Jahr in Konstanz wohin er sich ge-fiüchtet hatte. Kürzlich erst, sagen Briefe, ward er unter dem Vorwan-de eines freundschaftlichen Besuches einige Stunden weit in dasSchwei-zergebiet gelokt. Er ward empfan-sen/ blicht von einem Freunde/ son- dern von 2O Mann, auf Schlitten weitergeführt, und den ZtendiesMo-nats, wie man sagt, lag ihm derKopf zwischen den Füssen. Viel Gutes wird wahrlich aus dicsemBlute nicht sprossen: Suter, behaupten viele/ sey unschuldig. AbentheuerUch und doch kein Roman. Ein alter braver k. k. Offizier, der Alters und seines dicken Bauchs we/ gen den beschwerlichen Dienst bey ei> ncm Granzrcgimcnt nimmer versehen konnte, verkaufte vor 12 Jahren seine Charge, und kaufte seinem Sohne ei- ,ne Untcrlieutcnantöstelle. Mit ^dem Reste equipirte er den jungen aber gcschlckten Mann, mW war Willens sein Leben als Mentor b.ey ihm zuzu, !br.ingen. Aber der neue Lieutenant ^starb im leztcn preußischen Kriege. ,Der gute Vater verlohr I' Nro. 35. m Tyrnau, den ic>. dem Ios. Iemka, s. S.M 17 Wochen. Nro. 57. hintern Kapuzinern, den 12. dem Jakob Wagner, s. S. alt 3 4 Jahr. Nro. 2o. ,n Krakau, den 14. dein Simon Tscherne, s. T- alt 2 Jahr. Brodgewicht.