Tatbacher Seitnng. _______________Dinstag drn 31. AuZust. D l l y r i e n. ^aib«ch, 28. August. Heute Vormittags «M 10'/^ Uhr sind Se. to'nigl. Hoheit Pr>nz Al^ bc rt, Bruder Sr. Majestät des Königs von Preußen, aus Italien kommend, nachdem Hochdicsclben in Adelöberg übernachteten, hicrortS angekenimen, haben die Aufwartung der Civil- und Militär-Autoritäten anzunehmen geruht und, nach eingenom«-mencm Mittagmale, um i'/a Uhr Hochdero Reise «noerzüglich nach Grätz fortgesetzt. Klagen fürt. Am 21. August nmdc am Krapftlde eine Phänomen seltener Art, eine Windhose, gesehen. Um 3'^ Uhr Nachmittags erblickte man bei gänzlicher Windstille in südwestlicher Rich.-tung von Alchufen cme schwarzgraue Gcwittciwolkc, woraus sich perpendicular eine dunkelbraune Säule bis auf die Erde herabscnktc. Man hörte ein heftiges Rauschen und Zischen, und sah die auf dcm geackerten Felde befindliche Erde duich diesc Art von Saugelohr bis zur Wolke in die Höhe ste,gen. Die ganze Erscheinung dauerte ungefähr 6 » 8 Mmu» ten, und verbarg sich dann vor dem staunenden Zu-schtl-in das Schwarz der Govitterwolke. (Klgftr.Z,) Trie st, 18. August. Der König von Wür« temderg hatte auf seiner Fahrt von Vencdig eim'n heftigen Sturm zu bestehen und das Dampfboot war zu verschicdenenmalen sogar in der größten Gefahr und dem Untergänge nahe. Die Reise dauerte 17 Stunden, statt tasi ste geivohnlich in acht Stun, dt„ zurückgelegt »rird. Sc. Maj. fam indeß wohs. dchaltcn hier an und wurde mit Cchüsscn vom Ea--strll bcg.üsu und von dem Muslkcor'^ö d.-s hi.-r gar-nisonirend^n Militärs und dcm Ge'U'ralstabe, so wie von den Repiäsentanten der hohen Behörden fticvllchst empfal,a>„.-^Gestcrn Abend besuchte S.'. Maj. im strengsten Incognito das Teatro Maure-ncr, wo Mcrcadante's ncueste Oper „la V.siast» oufgcführt wurde. Se. Maj. nahm einen P'atz c<«f den Bänken im Parterre ein und all?, die da? O'ück hatten, in dcr Nähe zu sitzen, wissen nicht g.nug die Herablassung zu rühmen, mit N'cscher der Monarch zu seinen Nachbarn sprach. Se. Msj, hab.«, heute Seine Weiterreiset,nch Tcutschland angctlllsn. Triest, 19. August. TaS heute eingelonf.ni? Dampfboot Mahmudie brachte im Allgcnlfin.n befriedigende Berichte über den politijchcn Zustand »n der Levante. In Candia ist die Rlihc vcliig hrlß<-stellt, und die Bcigb.wohncr kcnimc Bewohner des Libanon sträuben sich ncch, und man ist nicht chne Besorgniß, daß eS dadurch ^u neu«« Unruhen und Verwickelungen kommen tonnte, ^_ Die Briefe aus Smyrna vcm 3. entwerfen ein tü< sieves Bild von der lrcstloscn Lage, in welche die durch drn Biand vsiunglücktcn Familien verftht worden sind. Nach glaulwürdigen ?IngabsN bcträ'at die Zahl dcr in Asche gelegten Gcbäude 1^,393, darunter «780 tüirische, 4794 jüdische, 273 griechische und 17 armenische Häuser, 22 Kavawansc-laiS, 2914 Kausiäden im Bazar und 1504 in ver^ schieden.n andcrn Stadttheilen, 10 große und 29 fieine Moscheen, 8 Synagcgen, 5 Bäder und 42 öffentliche Schulen. Das in Smyrna erscheinende englische Journal »Manzari Ehail" sogt.' weun wir den Werth emcS jeden Gebäudes im Durch^ schnitt nur niäß,g zu 20/000 Piaster annehmen, so ergibt sich ein Glsammtschaden von 227,960,000 Piasicr, cder ungefähr 2 M,ll. Pf. St. Es hat 468 sich «in T)Ml'tö gebildet zur Empfangn«b>ne der ein-gehenden Unterstützungen und Vertheilung derselben unter die Verunglückten. — Die Briefs aus Alexandria vom 6. brmgen nichts Erwähnungswerthes. (AUg. Z.) K t c v e r m a r k. Die Gratzer Zeitung vom 26. August meldet Folgendes: Dle Unpäßlichst Sr. Majestät des Kaisers war am 23. d. M. zwar behoben, doch fand Sich Allerhöchstderselbe bestimmt, Seine Ap» partcments noch nicht zu verlassen. Die Herren Stände Sreyermarks hatten an diesem Tage dcm allerhöchsten Hofe und der Bevölkerung der Hauptstadt ein Fest bereitet, das an Reichthum und Slunigkcic der Anordnung Alles bisher in dieser Art Veranstaltete weit übertraf, ein treues Bild der Eigenthümlichkeiten unseres Helmachlandes, eine sprechende Charakteristik der vcrschicoenen Stämme seuler Viwohner Hewahrre, und, auS dem Gesichtspunkte als Volksfest betrach.-lct, seinem Zweckim höchsten Masie entsprach, da sämmtliche Thettnehmcr sich vollkommen befriedigt und zur herzlichsten Fl'o'hllchkeir gestammt fanden. Als Schauplatz wmde eine der reizenden Auen im Süden von Gräh am Murufcr, unfern dcs Schlosses Lledenau, gewählt, dcssen Inhaber Herr Alexander u. Kottowltz Nicht nur hierzu ein ausgebreitetes Terrain von seinem Bcsitzrhuine einräumte, sondern auch mit wahrhaft patriotischem Eifer Alles aufbot, was den Glanz der Feierlichkeit erhöhen tonnte. Eine H?H?, aus Laubmassen bestehende, die Ungezwungenheit der Natur lrcu nachahmende Pforte bczeichncrc den Eingang, von welchem eine geschmackvoll verzierte Brücke über den dort befindlichen'Murarm zu dem eigentlichen Schauplatz des Festes, tlneu» weiten, mir lieblichen Baumgruppcn umkränzten Wiesgrunde führte, von zahllosen Tem» peln, Zelten und Laubhütten bedeckt, mit Masten, filternden Fahnen und Drapperien geschmückt, mit der Pracht der Equipagcn, den Fuhrwerken jeder An, dem bmttcn Farbcnsplcle der Trachten und Uniformen bot n einen Anblick voll Leben und Bcwc-gung dar. Von dem Herrn Landesgouverneur geleitet, t'Hf Ihre Majestät die Kaiserinn, gefolgt von Al-ler.)öch^chrem Hofstaate, nach 5 Uhr Abends auf dem Festolatze ein, und wurden von dem K^eis-HZuptmanne und dem Personale des Krelsamccs zu Grätz an d^ Elllgangspforte ehrfurchtsvoll em^fan' gen, di« die Nationalität der Stcyermärkcr, ihre Urproduktion und die verschiedenen Nahrungszwcig?, von den beschneiten Alpengipfeln hcrab bis zu dcn rcbengrkrönten Hügeln der Südgräi^c abschilderte, doch war cs k.ine trockene Nachahmung, kein übcv' tünchtes Schaustück: in dem vom Adendwinde be-lvcgr.'n Laubwerke des hoch anstrebenden Bogens schlugen warme, treue Steyrerherzen. Der Zug nahm die Nichmng nach einem am Ufer des Flusses errichteten zierlichen Pavillon, woselbst Ihre Majestät von »hren kaiftrlichen Hoheiten den Erzherzogen Johann und Aldrechc, dcm Herrn Landeshauptmann Grafen v. Attcmt, dem Körper der Scände Sccyermarks, den Cioll - und Militär-Autoritäten und den Damen >im Feststaace, begrüßt Hvurde. Kaum hatten Ihre Majestät m dcm Z«l« Platz genommen, als sich ^romaufwärts die Töne einer ländllchen Musik vernehmen ließen, und e»ne Neihe charatterisch dc,corirter Flöße erschien, Men-schengruppen in Ausübung verschiedener Gewerbe .und Hauptbeschäftigungen d.es Landes tragend, Fischer H;lt Netz und Reusen, Korbflechter, Gättncr und Gärtnerinnen,, der geliebten Landesmutter ihre Huldigung mit Blumengewinden und Kränzen dal" brnigend, Gesiügelhändlcr init Steige und Tauben-schlag, aus dencn sich zur Erhöhung des aUgemei'. Nen Vergnügens eine Schaar glänzend geputzter Tauben erhob, während das gleichfalls der Haft entlassene schwerfälligere Wassergeflügel mit lautem Schreien sein Element begrüßte, Obst» und Milch-mädchen, Fruchckörbe und glänzend gebohnte Gefäße tragend, di« Jäger, reiche Ausbeute des Forstrs führend, mit fröhlichen Gesängen und Horn-Fanfaren , Kleinschmiede, Büchsenmacher und Kupfer.^ schmiede in voller Thätigkeit, Faßbinder unter Aus-Übung ihrer lärmenden Profession, eine Darstellung des Weinbaues, überragt von der Ruine Obcrlut-tenberg, in deren Umgebung Steyermarks köstlichste Nebe gedeiht. Ganz eigenthümlich anregend tönten von dem Fahrzeuge die Lieder des slovenischen Volks-stammes mir ihrem Anklänge von Melancholic her» über, Bergknappen unter den ausgehöhlten Felsen, mit Grubenllchtern nach Erzen forschend; ein trefflich dargestellter Eisenhammer mit dunkelrother Glulh und dem naturgetreuen Zlschcn seiner Esse, endlich 4lne ländliche Hochzeit, die gleichfalls heute in Wahrheit gefeint wurde, und bei welcher nach der Sitte des Oberlandes dcr Hochzeitsbittcr seinem Berufe als Spaßmacher getreulich nachkam; den Schluß 469 machte, das Musikcorps des vaterländischen Regimentes unter einem prächtigen, im orientalischen Style ausgeführten Zelte. Hierauf geruhte Ihre Majestät .sich nach dnn in der Mitte errichteten Pavillon zu begeben, wo-s'Idst der Einzug der vorerwähnten Gruppen zu Lande, Tänze und Spiele Statt fänden; den ersten eröffneten Senner und Sennerinen, blumenbekränz. te Rinder, Ziegen und Schafe niit vergoldetem Gehörn führend, ein Staat, der in .der obern Step.» ermark bei dem Hcimzuge des Wcideviches von der Alp.: nie außer Acht gelassen wird; dann folgten prächtige Rosse heimischer Zucht, Schnitter, der Ernte hoch aufgethürmten' Segen mit dem Doppelgespanne von Rindern des schönsten Schlages heim-geleitend, an sie gcftllten sich 5ie Winzer und die Darsteller der oberwähn cen Beschäftigungsarten unter dem Schalle von Liedern und ländlicher Musik. Nach eingetretener Dämmea-ung verfügten Sich Ihre Majestät nach dem Pavillon am Flusse zurü-ch woselbst das Fest mit einem am jenseitigen Ufer abgebrannten Feuerwerke schlosi, daS die Lichtrefiere der Wellen doppelt wiiksam machten. In das Donnern der Polier, das Prasseln der TourbMons And Schmärmcr tönte eiw Zestgcsang in heimathlichen Weisen; stl^ch untergehenden Planeten schwebten tie Purpurlichter der Fallsch>rmracketen, cincr sehr deachtenswmhcn Erfindung eines Steyeunäi'kcrS, langsam dem Westen zu, und als d'.e in allen Farben blitzende Hauptfronte init den Insianien Oesterreichs und dem Wahlspruche, deS glorreich regieren^ den Kaisers Ferdinand, No«tHtu6i-j, sichtbar wurde, erhob sich Alles, übertönend der Segcnsruf für das geliebte Herrsche, paar, und begleitete Ihrc Majestät die Kaiserinn ununterbrochen auf dem durch bengalisches Feuer und zahllose Fackeln erhellten Rückwege. Aber nicht auf diesen Schauplatz allein beschränkte sich die Feier des Festes, glänzend beleuchtet waren auch die Alleen und sämmtliche Fronten des Schlosses Licbcnau, Gebäude, Schlösser; Freudenfeuer strahlten allenthalben im hellsten Glänze: über Alle in stammenden Umrissen ein wahres Ge. bilde der Fccnwelt der Schlosibcrg von Grätz. Gebrach Etwas noch, um die allgemeine Heiterkeit auf's Höchste zu stimmen, so war es die Anwesenheit Sr. Majestät des Kaisers.; doch Hofft das treue Volk von Steycrmark, dasi der geliebte Landcövatw noch öfters zu ihm zurückkehren, und mit der nur Oesterreichs Herrscherstammc eigenen Huld und Leutseligkeit die Freuden Seiner Kinbn theilen werde. ^ r 2 n k r e i ch Paris, 49- Aug. Das türkische Reich, das kann keine Frage seyn, ist in Unmündigkeit verfallen, und s«it dem vorigen Jahre kann es sich nur um feine Agonie handeln. M't dem Napoleon'-schen Kaiserreich brach gewissermaßen auch das, os-manische zusammen, indem Napoleon einzig und allein der Mann gewesen wäre, gegen Rußland und England den Umsturz der osmanischen Macht zu verhüten. Was er eigentlich mit der Türkei vorhatte, das ist aber schwer zu sagen; der Gedanke mag ihm in Sinn geschossen seyn, gegen diesen Osten zu ^ine deutsche ihm verbündete Macht gegen Rußland zu befestigen, auf den Thron von Byzanz ein morgenländischcS Karserthum neu zu gründen; denn viele Gedanken schössen durch seinen Kopf, welche alle aber wiederum von seiner riesenhaften Selbstsucht verschlungen ivurocn. Die griechische Hetarie begann unter russischen Auspitien, und was die griechische Revolution eigentlich sagen »volltö, ist leicht zu errathen, auch sahen England und Oesterreich sie mit Widerwillen; aber Frankreich vom classischen Enthusiasmus ergriffen, schlug sich ins Mittel, und wie vorauszusehen, tvat England alscbald auf als noth-gedrungener, obwohl unwilliger Alliirtcr Frank, cichs und Rußlands, im Grunde also wider Frankreich und wider Rußland: Frankreich chcvalcrcsk han-dslnd, Rußland cxsptctatlv und England in. politischer Vesorginß irgend einer Vcrschwistcrung russischer Interessen und französischer Ruhmllebe. Das Ganze hatte zu Folge ein Avortcment, welches aber den Russen Gelegenheit gab, kräftiger in die Angelegenheiten der Türkei einzugreifen als bisher. Da auf einmal, nachdem der russische Einfluß m Con-stantinopel nach einer kurzen Kriegsführung entscheidend geworden war und die Russen gefußt hatten -auf dem Nacken der armenischen Provinzen, brach der Krieg aus zwischen dem eroberungssüchtigen Pascha von Aegypten und der Pforte, wie gerufen. Man ließ gewissermaßen den Pascha vordringen, biS wohin man ihm, im voraus schon, Gränzen zu setzen gesonnen war, um ihm seine Unmacht zu zeigen, so wie seinen Traum auf abendländische« Fuß, mit europäisch organisirter Kriegsmacht, einen asiatischen Thron zu erheben. Als der Pascha erfuhr, daß er ohne Europa nichts scy, und Frankreich der Vollzieher des europäischen, Ecsamnun'illcns m die. 470 ler Hinsicht ward, aber sich doch nicht witzigen lassen wollte, erhielt erdießmaluno zwar englischerseits zu Gunsten Englands und auf Unkosten Frankreichs eine zweite Lehre. Wird es über kurz oder lang zu einer dritten kommen, und welches werden die Lehrmeister seyn? DaS ist die Frage. Was aber den Sultan betrifft, so bedarf er kemec Lehre mehr, er ist in vollkommene Unmündigkeit gerathen. Diese Unmündigkeit beurkundet sich von Tag zu Tag durch dle stets fortwährenden Brüche an seinem Staats-gebäude. Es ist wie ein dumpfer Einsturz von Lawinen und ein Verrollen der Felsen in einer Gs« , birgsgegend, oft wie ganz in der Stille, oder mit einsamen Erdbeben, in denen sich ein Naturgeschick oder eine Gotteshand zeigt, gegen welche k^inc mensche liche Politik etwas Tüchtiges vermag , eben so wemg wie ein Thesdosius oder ein Justinian dem römisch-byzantinischen Kaiserreiche trotz erfochtener Siege auf-helfen konnten; aber die Iustiniane oder die Theo- dose unter den Türken __ wie härten sie sich dahin verirrt? Die hiesigen Zeitungen übrigens polemifi-ren noch immer viel hln und wider über eine Politik, welche Constantinopel zu stützen gedacht hätte durch die Vergrößerung des Pascha's von Acgyptcn mir der Aussicht, daß, als Freund o^r Franzosen, etwa Ibrahim noch Constantinopcl gedrungen wHre und fcinen Vater als Sultan, «nd Wicdcraufbauer dcs türkischen Reichs erklärt hätte; als ob die Russen Coilstancinopels haloer, die Engländer Aegyptens halber jemals gewähren, lassen könnten? Wenn man abeM,>wie die meisten unsrer Journale, von einer ' AindtjN Geringschätzung dcs Aus-landes ausgeht, lm-mer die große Nation und Napoleon im Zinn hat, das Vergangene, erträumt, wie will man da im Scande seyn, das' Mögliche mit festem Geschick durchzuführen? Frankreich hätte vielleicht die Hauptrolle ,sp^elen können in den Angelegenheiten des os--mamschen Neichs, wenn diese Chimäre der Erneuung desselben durch dcn Pascha von Aegypten ihm nicht «ingewohnt gewesen wäre, des Pascha's, der ohne Volk ist und nur durch Soldaten herrscht, des Pascha's, welcher ist weder ein Türke, noch ein Arabers sondern nur cin Soldat. (Allg. Z.) Toulouse, 12. August. Gestern gegen 3 Uhr Nachmittags sah man einen FuhrmannskarreN, welcher Mit 10 Pferden bespannt und mit grossen Zwei' gen von Pappeln und Trauerweiden ausgeschmückt war, vom Faubourg St. Michel aus sich nach dem Capitol in Bewegung setzen. Die 10 Pferde waren m .'Mcr langen Reihe vo? einander gesv^nnl und auf jedem derselben saß cin Bewohner dieser Vor» stadt; die Zweige bildeten eine Laube; vorn auf dem Karren stand em Mann, welcher in der rcch» ten Hand eine umgekehrte Muskete hiclt, von der ein Trauerfior herabhing; der Wagen selbst war mit den Gewehren der Nationalgardisten des Fau< bourgs beladen. Als man vor dem Capitol angelangt war, wurden neun Pferde abgespannt und der Karren fuhr mit dem übrig gebliebenen zehnten um seine Ladung abzuliefern vor dem Bureau im Innern des Capitols vor. Nachdem dieß geschchcn tchrte der Karren nach dem Faubourg zurück, wie er gekommen war, nur fehlte der Triumphator mit dem umgekehrten Gewehre. Er war, als einer dcr Letter während der Unruhen erk^rmt und auf dein Capitol festgenommen worden. Eme zahllose Menschenmenge hatte sich versammelt, um dem sonderbaren Aufzuge, welcher sich ourch die frequcntesten Straßen der Stadt bewegte, zuzusehen, doch ist t>!< Ordnung keinen Augenblick gestört worden. Die G<* wehre der Nationalgarde werden überhaupt pünlb» lich abgeliefert und wenn einer oder der andere z'H« gert, so geschieht es unter Einsendung motivirttr Entschuld,gungöschrelben an die Behörde. Das Thes« ler zu Alals lst vor kurzem der Schauplatz ein«s S«andalS gewiscn, wtlchec seinen Ursprung ln tn» den französischen PcnterreH ganz besonderS eigen,N Zügcllosigtcll hat, dießmal aber leider von ernst«« und traurigen Folgen begleicht gewesen ist. Ein Herr im zweiten Range fiel durch die Art, sein Fen» glas zu gebrauchen, einigen Personen des Panel?»» auf und als er den lauten Bemerkungen der, letzte»» zum Trotze mit seinem Beäugeln fortfuhr, blkch alsbald das ganze Parterre m das wüthendste G«^ schrei: ä ba« I« lor^lwii, a la z)ortu 1« !l)»'Au.ttv' aus. Der Lärm ward, als der Bezeichnete ruylg seinen Platz behauptete, so groß, daß die Polizei, wiewohl ohne Erfolg, einschritt. Darauf ward e,ne Abthc,Iung der Garmson rcquirirt; k^um erschien möesscn dieselbe, als das ganze Parterre die Mar< selllaise anstimmte. Die Truppe fällte da.5 Gewehr um dle Inhaber des Parterre's zu zwingen, das Haus zu räumen. Kaum aber hatte d>eß Manöver begonnen, so ftogen aus dem ersten, zweiten und dritten Range zerbrochene Vänke, abgerissene Loge»-polster, Lampen und endlich aus dem Parterre so< gar Pflastersteine, welche man herbeigcbracht hatte, auf die Truppe herab. Fünf Militärs, worunter cin Offizier, wurden gefährlich venvundct ins Hospital gebracht und nne Menge junge Lcutc sind durch Bajcn' N nufactur, Werk oder Gewerbe), so kann ihm fär das ausgezeichnetste Erzeugnis; derselben immerhin noch der entsprechende Preis zuerkannt werden. -"> §. 11. Die goldenen Medaillen sind nur für solche Manufakturen, Fabriken, Gewerbe und Werke bestimmt, welche bei der Ausstellung durch eine Reihe (llu.^mjiw) ausgezeichneter Erzeugnisse man? nigfaltlger Arc emen ausgedehnten und vorzüglichen Bellied dargethan, oder eine neue und wichtige Erfindung zur Anschauung gebracht, oder ein Erzeug-niß geliefert haben, welches außer einer großen technischen Vollendung sich auch noch durch seine Ge« meinnützigkeit als besonders wichtig bewähret» — Z. 12. Um diese Medaillen kann man mit dem An86mdl6 (§. 11) in verschiedenen GewerbSausstcl' lungcn so oft in Concurrenz treten, als dasselbe in den meisten seiner A.tikel auf eine in die Augen fallende Welse sich vervollkommnet hat. — §. 13. Mit einer silbernen Medaille sind einzelne, durch Qualität, Zweckmäßigkeit und Vollendung der Arbeit sich auszeichnende Stücke, welche aber die für die goldenen Medaillen verlangten übrigen Erfordernisse (§. 11) nicht besitzen, zu belohnen. __ §. 14. Die broncenen Medaillen sind für solche Erzeugnisse bestimmt, welche wenigstens in Einer Beziehung (§. 13) sich als in ihrer Art ausge» zeichnet darstellen. __ §. 15. Zur ehrenden An er. kennung mittels eines Anerkenn ungs , Di« plomes sind jene Gegenstände geeignet, welch« einen besonderen Fleiß verrathen, oder wenn auch trefflich gearbeitet, doch an sich minder bedemcnt, und darum zur Belohnung durch eine Medaille nicht geeignet sind. — §. 16- Außerdem soll ein Diplom zuch jeder Medaille beigegeben, und darin der Grund der Zuerkennung derselben aufgeführt werben. — §. 17. Mit einem Diplome sind aber auch alle jcne schon früher mit einem Preise bethcilten Aussteller zu belohnen, die zwar auf einen neuen Preis (nach §. 8) keinen Anspruch haben, sich aber der bei frü>-heren Ausstellungen erhaltenen Preise neuerlich würdig bewährt haben, eben so auch alle jene ausgestellten Artikel (Nn,86mli!t»s, oder einzelne Stücke), welche in ihrer Catcgorie gar keine Medaille erhalten konnten, aber an sich, jedoch minder als die wirklich damit betheilten, derselben würdig waren. D ie V creins » D irec ti on. e> ältern Lom> V zu , l>2 vH. < 62244 bardische» Schulden, der in >/ zu 2 i,»4 v. H. > — Floren; und Genua aufgt« / zu 2 v. H. < ^. nommenei« Aulehen s i« t3^v.H. ) — Central ° Casse. Anweis. iahrl. Dioconto 3 ^2 pCt. b^ ^ — — Hirse . < . 2 » ,0^ , «» — Heiden . . 5 ^ 46 ^ ^ — Hafer . . . i , »8 « v A. Nattonehungen. In Wien am 25 August i8/»i: 66. 35- 58. 69. ^?. Die nächste Ziehung w»id am 4. Sep, tember »g^i in Wien gehalten werden. In Gratz am 25. August,841. 29. 64. ,7. 46. 36. Die nächste Ziehung wird am H. September 16^1 m Grah gehalten werden. Z. ,2^9. s») Nr. ,225. Edict. Von dem Bezirksgerichte Neudegg wird dem obrvtsenden Jacob Wouka mittelst gegenwärtigen Eoictes erinnert: Es habe wioer denselben bei diesem Bezirksgerichte der Laibacher Handelsmann Scribe, um Zustellung des zu seinen Gunsten, svcgen schuldigen 269 fi. ^ kr. erwirkten tZontu« maz. Urtheiles gebeten. 'Da dcr Ausenthaltöort veö Jacob Wouka diesem Gerichte unbekannt, fi mitzubringen haben. Anmerkung. Bei der ersten Fellbietung ist kein Kaufsliebhaber erschienen. Bezirksgericht Rupertshof zu Neustadt! am ,6. August Z. 1246. (1) Wohnung zu vermiethen. Im Hause Nr. 59 in der Pol-lanavorstadt ist eine Wohnung im ersten Stocke, bestehend aus zwei Zimmern mit oder ohne Möbel, und zu ebener Erde ebenfalls zwei Zimmer mit der Benützung des halben Gartens, zu vermiethen. Das Nähere erfährt man daselbst bei der Haus-eigenthümerinn. 474 Z. 1255. (1) Eine honette Familie, nahe dem Schulgebäude wohnend, wünscht mehrere Knaben in Kost und Quartier zu nehmen, am liebsten solche, welche die erste Grammatical-Classe besuchen. Das Nähere ist im Zei-tungs-Comptoir zu erfahren. Z. 1238. (1) Nachricht. Am ?. k. M. September werden im Schloßgebäude zu Thurn a. d. Laibach mehrere Einrichtungsstücke als Wasche, Kleiderkästen, Tische, Sesseln und dergleichen im Wege einer freiwilligen Versteigerung veräußert werden. Tne Stunden der Licitation sind Vormittags von 9 bis 12, Nachmittags von 3 bis 6 Uhr. Z. 123Z. (l) In der Eger'schen Gubernial-Buchdruckerei in Laibach, Spitalgasse Nr. 267, ist zu haben: Sammlung der politischen Gesetze und Verordnungen für das Laibacher Gouvernement-Gebiet im Königreiche Illyrien. Jahr 1839. Herausaegeben auf allerhöchsten Be« fehl unter der"Aufsicht des k. k. illyrischen Länder-GuberniumS. — Ein und zwanzigster Band. Laibach 1841. Im Verlage der Eger'schcn Gubcrnial-Bllchdruckerei. — 43 Druckbogen (mit Inbegriff der eingeschalteten Tabellen) stark. 8. aus Fiumaner Leon-Pavia« Papier. — Steif gebunden, festgesetzter Preis 2 st. 40 kr. C. M. Z. 1237. (1) ' ' ^ Literarische Anzeige fur Freunde gesellschaftlichen Gesanges und erheilernoe, auch belehrende billige Lecture. Bei Neopold Vaternollt, Buch-, Kunst-, und Musikhä'ndler in Laib ach, ist a 20 kr. zu haben das erste Heft der Polyhymnia, Eine Sammlung von mehr als 500 weltlichen Ludern, gesammelt und herausgegeben v.Ioh.Müller. Diese Liedcrsammlung aus den Abtheilungen: " Vaterländische Lieder — Gesänge vermischten In« Halts — Trinklieder — Volkslieder — Gesellig» keitsgesange bestehend, welche von dem Heraus« geber munteru Kreisen und Liebhabern des Ge« fanges gewidmet ist, und den Zweck: Frohsinn und gesellige Freude zu erwecken und zu erhöhen, auch einige hei ere Augenblicke zu verschaffen, nicht verfehlen wird; kann daher Jedermann an« gelegentlichst ancinpfohlen werden, und um tie Anschaffung so viel möglich zu erleichtern. ce° scheint diese Liedersammlunq in trei Heften, «m l4tl ausweißen Medianpapicr< im gefärbten Um« schlag gehestet, wovon das Erste bereits erschienen, und gegen Erlag dcS festgesetzten Pränume« rationü-Betrages ohne aller Vorauszahlung in Empfang genommen werden sann. Das zweite und drille Heft werden schnell nacheinander fol gen, so baß in kurzer Frist dle beiden letzten Hefte den ?. l. 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