(FoStnina piMana y gotovini.) Eillitt Zeitung mdiba wtchintlich iMftauüt Mw»H>| nl Iwiln MI- tftrtttetatt «sb »mDoItn««: «rtiemcw» «llca Rr. 6. Mepfcn «1. - ARl«»blg»ge» «ch» W.W 9trmal**H -ß? V tjupfptetfe: Rflr da« Inland cHneljft&ttfl ®in 80-—, halbiäb'ia Din #0—, fta»itÄrtl> Dd> 180—. gftt da» Kulant Erhöhung. Einzelne Nummern Tm Nummer 43 [" Sonntag den 30. Mai 1920._^51^3st^rflslttg Eine Hntscheidung der Kärntner Meschwerde-kommisston. Die Beschwerdeko»m>ssion des Kälntner Land-tage« hat auf Grund der slowenischen Beschwerden ihre erste Entscheidung get-vffcn. D es« teil fft die Beschwerde der »Hrauiln'ci in posojilrlca" (Spar» und Borschußkosse) in Eberndors gegen die Weg« «ahme der Kimei'idjm Bauernwirtschaft in Vübla vaS (welche die Cpailasse überv'h»en mußte, u» nicht ihre Forderungen zu vollerer) urd lautet: „Die Brich »erd« kommissio» stellt sest, daß i« Fallt der Besiedlung »er Lumer jcheu Bau rnwnt-fchaft in Pribla voS die B'stimmungen deS B-fied« lnng«gefetzei irrtümlich angewendet wurden, besonder« scheine» irrtümlich angewendet zu sein die §§ 1 a und 2, Absatz 2, «eil einerseits die Spekulation nicht bewiest» ist und eine solche auch nicht besteht und anderseits der Besitzerin dtr Rumei'ichcn Bauern» wirtschaft auch der allgem inrütz'ge (Sharatter nicht abgesprochen werden kann. Da aber der Landtag, die Landesregierung und der LandeShavplmann nicht da« Recht haben, auf ein schon abgeschlossene» Ber-fahren Eirfluß zu nehmen, rrö^en sich die Beschwerde« sührer aus Grund des Artikel« 144 ves Bunde«-verfossuvgSgesetze« an da» BersasfungSgerichl we,.deu. Die Landesregierung wird gebeten, die BezirkSagrarbehörd e Slagenfurt aus. zuforder«, nationale Gründe beiAgrar-fragt» nicht in Betracht zu ziehen und sie tu Hivkunst zu unterlassen^. Diese Entscheidung gibt den Slowenen eine schöne Genugtuung, ist aber vorläufig ohne prakti-scheu Wert. Wa« hilft e«, wenn bei Fell-r ein» WelKsplüche. Wer den Söttern dankt für reichste Gabe, Sah' im Schob doch nimmer ruhn die Hände, Daß er einst an s-ine« Tagwerks Ende Auch sich selbst elwa« zu danken habe. WaS du dankst der milde» Götterguvst, Diückt dein Haupt zu Bcdrn nieder; Wa« du dankst der eignen Müh und Kunst, Hebt e« zu den Göttern wieder. Anastasiu« Grün (1806—1876). MSKuttur in Hlowenien. Bon Lberlt d. Si. Leopold Lottspeich. Streift man durch die oft »ach Tausenden von Apfelbäumen zählenden Obstgärte» in Slowenien, so schneidet'« eioem in« Herz, wenn man den v-rnach lässigten Zustand der Bäume steht. Besonder« die Vieren Bäume bieten ein geradezu jämmeiliche« Bild. Dürre und gebrochene Hefte, im Innern der Krone ein Wust von Wasserreisern, viele B!ume dichtverzweigt wie et» Urwaldgebilde, der Stamm, die Beste und selbst die dünnsten Zweige über und über mit Moo« und Flechte» bedeckt, so daß dem Baum der Alem unterbunden ist. Bäume mit MiSpelschmarotzer», Krebs auewüchsen und anderen KrankheitSerscheivungen an allen Ecken und Enden. Und die Bäume tragen »och immer Früchte, trotz altedem! Man kann ruhig lagen: E« gibt nicht« aus Bolle« Erd brden, da« gleich genügsam, dankbar sür die geringste Pflege wäre und da« dem Mensche» bis zum letzte» bekannt, wenn er jedoch nicht korrigiert wird? Die Sparkasse soll erst noch u« ihr Recht prozessieren, ba» klar erwiesen ist und da« die Behörden verl'tzt haben'. Es ist wohl Pflicht der Behörden, da« Uv-recht ohneweiter« wiedergutzumachen. Wenn die Be-ichwerdekommission avs die slowenischen Beschwerden nur solche akademische Bescheide erteilen wird, wird fle ihrer Aufgabe schlecht dienen. Atemzüge nur Nutzen bringt und Gute« erweist wie der Obftbaum. Man bedenke: eln vier» bi« fünfjährige« ver» edelle« Bäumchen wird in die Eide veipflanzt und damit ist eigentlich all« Aibett erledigt. Nach weitere» 4—5 Jahre» beginnt daS Bäumchen Flüchte zu tragen, nachdem eS vorher durch seine Blüterpracht da« Auge de« Menschen erfreute und den Birne» Honig bot. Die Ernte wird Jahr sür Irhr ergiebiger und durch mehrere Dezenten genießt der Mensch die edle Gölte« gäbe, speziell den in Slowenien in Hunderten Abarten voi kommenden Apfel. Der große Wert deS Obste« al« Genußstoff ist den Physiologen und Aerzte» wohl bekannt. Er ist bedingt durch den erfrischenden, appetiterregenden Geschmack, de» e« den Pflanzeniäuren und den Aroma flössen verdankt. Dazu kommt feint die Berdauung regelnde Wiikung und nicht zum mindeste» sei» reicher Gehalt an wertvolle» Nährsalzcn, vor allem Kalk und Eise», sowie an anderen lebenswichtigen Stoffe». In«» besonder« ist e« in der Ernährung der Kinder über-Haupt nicht zu entbehren. Wenn Obst mit reichlich Zucker gemengt ?u Marmeladen, Konserven, Kompotten etc. eingekocht wird, so habe» wir ein Nahrungsmittel, daß etn Entrgie'pender erster Ordnung ist. Der Zucker liefert nicht nur Kraft, er liefert fie auch rasch, da er in kü'zester Zeit vom Darm aufgenommen und i» die Köipersäste eingeleitet wird. Er ist also be'onder« für Kiod-r, Kranke und Geschwächte von größtem Werte. Wird also diese energisch anregende Wirkung noch durch die Früchte unterstützt, so finden wir i» den zuckerreichen Obstkonserve», Marmeladen, Kompotten, da» Borgeheu dtr Behörden als falsch bezeichnend, jene auf den regelrechten Weg verweist, der ange-ficht» d«S moralischen Sch-vergewichiS einer solchtu Entscheidung ja mit 8-fofg betreten werden wird, ist innerhalb der in den übngeu Nationalstaaten übliche» Methoden der Behandlung einer ualioualen Minderheit etwoS so Selten.s, daß man nicht genug darüber staunen kunn. Säfte» et«. ein Nahrungsmittel von geradezu unvergleichlichem Weite al« Energiespender. Wenn noch d ran erinnert wird, daß man i» Slowenien au« den Aepfeln (in der Regel au« de» minderwertigen) Most — «in für dir Arbeiter im Sommer unenlb hrliche« Getränk — erzeugt und die besseren A-pfel gut verkaufen kann, so ist die Bedeulung einer rationellen Obstkultur tn Slowenien genügend erhärtet. Alle Tiere und Pflanzen, die dem Menschen diene» bzw. Nutze» bringen, müsse» ernährt bzw. gepflegt ttxtdra — ausgenommen der Obstbaum, der auch da»n Früchte trägt, wenn ma» stch um ihn gar nicht kümmert. Undankbarer und zugleich unkluger Mensch l Wenn du deiue Obstbäume pflegst (z B jedem Apfel» bäum jede« 3. Jahr nur */, bi« 1 ©lande widmest), so wirst du 1. da« Lebe» derselbe» um viele, viele Jahre verlängern und 2. erhälst du Jahr sür Jahr viel mehr — ost da« Zwei bi» Dreifache — unb viel giößere und schönere Früchte. Die böse Krieg?,eit u»g wohl der Anfang der Vernachlässigung der Obstbäume in Slowenien ge-freie» fein. Die Männer im Felde und die Frauen rollauf beschäftigt, um sich durch« L,ben zu freite». Auch ist e« »icht Frauenaibeit, auf den Bäume» herumzoNelter», abgesehen davon, daß dle Pflege der Obstbäumt von jeher den Männer» oblag. Die Ver-vachlässigung nahm von Jahr zu Jahr zu und wie da« schon im L auch nicht wichig. Wichtig sür uns ist bloß die Tatsache, daß die LaudtagSkom-«iffion sür die Beschwerde« der Minderheit zugunsten der Minderheit entschiede« hat. Ihr von slowenischer Seite nun den Borwurf zu mache«, daß fie nicht von sich au» den begangenen Fehler wieder gut macht, ist naiv, weil diese Kommission dazu selbstverständlich gar keine Kcmpeievz besitzt. Die Tatsache, daß sit, den Stantpurkt der slowenische» Partei al» richtig und Den» — drehen wir einmal den Spieß u« und nehmen wir die phantastevoll« Möglichkeit an, baß auch sür unS die gleiche Errungenschaft »xi-stieren wü-de nie für die so schwer „verfolgten" Kärntner Slowenen! Näml ch eine aui Bolktoer» lreiern zusammengesetzte Beschwerdeko-mission. Und wir würden dieser Kommission unsere Beschwerde» vorgelegt habe«. Recht konkrete EigertumSbeschwerden unserer Minder heil. Nicht nur die Wegnahme einer Bauerrwirischast, die, geschluckt vou einer Sparkasse, BefieblungSzwecken hätte dienen sollen. Diesem eine« Fall könnte die Enteignung deS Scherbaum'iche» Gutei bu Maribor sür Zwccke de« dortigen Straf» hauseil allein als übergewichtige? Gegenstück gegen« übergestellt werde». N-m, sondern wir würden dieser Kommission Beschwerdesälle zur Entscheidung ein-reichen, die in daS K u l t n r l e b e« uvfeier ganze« Minderheit eingleisen, die also nrvergleichlich «ehr bedeute« als lrgenbeiae AgrartMscheidung, beispieli-weise nachfolgende Fälle: Da« Berwö^eu de« Theater- und Kasinovereiu» in Maribor wurde weggenommen. Würde eiue solche Bes chwerde k o mm i ssio n auch hier bei un« entscheide», daß die W e g-uahme zu Unrecht geschah? Da» große HauS deS deutschen Studentenheim» in Maribor wurde weggenommtu. Würde die Veite 2 Cilliet Zeitung ftummer 43 Beschwerdetommissio» entscheide», daß daS zu Unrecht geschah? Da« dreistöckige Eckhau» deS deutschen Mädchen, heim» in Maribor wurde weggenommen. Würde die Beschwerdekommission entscheiden, daß da« zu Unrecht geschah? Die Marburger Hütte wurde weggenommen. Würde die Beschwerdekommission ent-scheiden, daß da» zu Unrecht geschah? DaS Kastuo in Ljubljina und die dortig: Phil-Harmonie wurde» weggenommen. Würde die Beschwerdekommission entscheiden, daß daS zu Unrecht geschah? DaS deutsche Studentenheim in Äc6 vje wurde weggerommen. Würd« eiue hiesige Be> schwerdekommission ebenfalls ent scheiden, daß daS zu Uarecht geschah? Dai, „Deutsche Hau»" in E lje wurde weg. genommen. Würde die Beschwerdekom Mission entscheiden, daß daS zu Unrecht geschah? Und weun sie so ent-scheiden würde, aus welchen Artikel welchen Gesetzes würde sie uuS verweisen, damit da» Unrecht Korrigiert" werde? Die vermögen aller Turnvereine und vieler G:sa»gSvereine wurden wegzenomwe«. Würde die Kommissio» entscheide», daß daS zu Unrecht geschah? Würde sie? Also: erst wenn ein einzige» slowenische« Blatt, der „Ro:o«!i Slovemc* elngeschloss-n, mit gutem Gewissen schreiben könnte, daß eine solche Beschwerde-kommisston in Slowenien überhaupt möglich wäre, erst wenn «in einziger slowenischer Zeitungsschreiber die Frage, ob eine solche Ko»»ifstoa dann auch »ur in eine« einz'gen der angeführte» Fälle bi: gleiche Entscheidung liessen würde wie di; Landtag« kommisston in Kärnten, »it .Ja!' beantworten könnte, erst dann hätte »an in dieser Richtung das Recht, die Entscheidung der Kärntner Beschwerde-kommisston zu kritisieren. Solange da« nicht der Fall ist, täte ma» besser, durch schamvolle« Schwelgen einzubekennen, daß die«bezaglich «ine „Reziproz'läl", d. i. die berühmte Gegenseitigkeit, »icht im blässesten Gedanken vo Handen ist. Man täte gut, genau so zu schweige», wie der „Sloveocc" in seiner Antwort aus die uichtauovhme Schrift der Kärntner .Die Lag« der Minderheit» in Kärnten und Slowenien", die gegen die gleichbetitelte Schrift deS anoynen älterer, gänzlich in Moo» gehüllter Baum au». Die Mehrzahl der Obstzüchter glaubt sich aujrr Stande. Abhilfe schaffen zu können, und macht gar nicht» al» jährlich die immer kümmerlicher ausfallende Einte einzuheimsen. Daß die Obstkultur bzw. da« Obsierträg niS in Slowenien sowohl in q lalitativer wie q iinti. tativer Weise bedeutend zurückgegangen ist, wisse» die Obstzüchter «ur zu gut. Leider find keinerlei Anzeichen bemerkbar, daß 7'/, 3»hre räch Friedensschluß in dieser B ziehung eine Besserung auch nur angebahnt worden wäre. Ja Slowenien stnd alle Voraussetzungen gegeben, um dem Lande durch eine rationelle Obstkultur eine segen». reiche Erwerbs.? teile zu erschließen: daS Klima, die Bodenbeschasscnhett, da« nur spärliche Auftreten von Raupen und nicht zuletzt die in Volke ruhenden und erprobten Kenntnisse in der ObstkaUur. Da» sttirische Obst ist besonder» schmackhaft und zeichnet sich durch feine Haltba.keit au», so daß e» nicht nur im ganzen Reiche (die Woiwodina hat beispielsweise keine halt-baren Winteräpfel), sondern auch im Auslande sehr gesucht wird. Um die Obstkultur in Slowenien wieder auf ihre schon innegehabte Höhe zu bringen bzw. um fie auf die höchstmöglichste Stufe zu bringen, müssen die RegierungSbehölden und die Obstpächter gemeinsam und im Einklänge tätig sein. De» Behörde kämen folgende Aufgaben zu: Die Errichtung je einer Abteilung für Obstkultur in Ljubljaua und in Maribor, mit der Be stimmung, alle in da« Gebiet dir Obstkultur gehörenden Fragen zu studieren und die Leitung d.'r Obst-Cultur al» Zentralstelle zu besorgen. Hieher gehören .Eiriuthiacud" erschiene» ist, vo» der darin ge« schilderte» Lage der Deutsche» in Slowenien schweigt. Er tut gut daran, de»» da gibt e« einfach nicht« zu reden. <£i ist viel bester, durch Schweigen die Richtigkeit der Darstellung in Bezug auf un« zuzu-gebe» alS in diese» Dingen noch immer eine .Gegen» seitigkeit" herauiko»flruieren zu wolle», die leider «ich! im entferntesten existiert. Politische Rundschau. Inland. Kcgev offen live der Radikalen in der Korrnptionsaugelegenyeit. Die selbständigen Demokraten und die engere Oppostiion haben ihre Interpellationen bezüglich der Korruption der Nationalversawmlung mit dem Antrag der Dring! chkk i nochmal« vorgelegt und zwar gleichlautend wie die srüheren, damit die Regierung nicht unter dem Vorwand, Daten sammeln zu müsse», die Angelegenheit aus die lange Bank sch eben könne. Die Radikalen bliebe» diesmal jedoch nicht müßig, sondern sie legten ihrerseits zwei Irterpellatione» vor. welche Korrvp'ionSsälle ans Seite der Oppo-stlio» zu» Jihalt haben. Die eine richtet sich gegen den ehemalige» demokratische» Fiaanzminister Dr. Ka-manndi; in ihr wird gesagt, daß unser Staat in de» Jähren 1921 und 1922 au« der L q «idierung«. masse der östreichisch ungarischen Bank 24,665.000 Kronen in Gold und au« der Blairanleihe 12 Millionen Dollar bekommen habe. Die Goldstücke hä'ten als Goldunterlage der Nationalbank, die Dollar aber sür staatliche Anschaffung«» dienen solle». Da« sei aber nicht geschehen, sondern da« Geld sei anderen Leuten an der Bäise verkauft worden, und zwar die Dollars zu einem Kurse von 60 Dinar, während st« iu Wirklichkeit 80 bis 90 Dinar wert waren. Die Radikalen klage» Dr. KamannU an, daß er die Goldkronen und Dollars unter ihrem Wert verkaufen ließ und so den Staat zu Gunsten seiner Bekannten und Freunde schädigt'. Da Dr. Kuma-nudi der Hauptredner der Opposition in der Korrvp-tionSdebatte ist, verlangen fie auf Grund deS Artikel« 72 d«r parlamentarischen Gesch is Sordnung für ihre Interpellation die ErstlingSdriaglichkeit. Die zweite Interpellation richtet sich gegen den Abg. Jojit, der als seinerzeitiger Ernährungsminister bei Bcvziu-nnd Maschivenölavschaffangen unrichtig vorgegangen sei. Dabei habe der frühere demokratische Adgeord-nete Slavko Dnkanec 300 000 Di»ar al« Hsvo.ar verdient. Sine dritte Interpellation bereiten sie gegen Dr. Koros.c vor auf Gcund de« Materials, da« schon früher gesammelt wurde und seinerzeit den Inhalt einer öffentlichen Anklage Davidoviö' gegen Dc. Koroi c bildete. alle in den folgenden 8 Punkleu angeführten Agenden: 1. Obstverwertung, Errichtung von Marmeladen» fabriken, Regelung der ObstauSfuhr, Studium de» Düngen» der Obstbäume etc.; 2. Ausbau der landwirtschaftlichen «»stalten, in»> besonder» betreff sorgfältig angelegter Baumschulen, so daß die Obstzüchte» jederzeit die gewünschten Setzlinge um den Regieprei» beziehen können; 3. Ermittlung der für die einzelnen Gegenden geeignetsten Obsttoten; e» können ja alle Sorten er halten bleiben, nur müssen die großen Obstzüchter nur 2—3 Sorten züchten, damit die Sortierung, Be«. Packung und der Verkauf nach amerikanischem Muster erfolgen kann; 4. Bereit Haltung aller »ur Obftpflege erforderlichen Geräts Lasten, Behelfe und Chemikalien zur Be< kämpfung der Obstkrar theilen zum Selbstkostenpreise. Hichcr gehören: Stahlbürsten, Baumkratzer, Spritzen, Apselpflücker, Dendrin, Sosol etc Beigefügt sei, daß da» üblichste Obstkarbolineum — da» Dendrin — dermalen bei un« 12 Dinar da« kg kostet, während e« in Oesterreich im Handel b!o» 5 Din zu stehen kommt. E« genüzt nicht, daß nur 1 bi« 2 Anstalten — etwa Ljubljana und Maribor — solche Gegenstände am Lager halten; diese müssen vom Obstzüchte? — und da« stnd in Slowenien alle Bauern, Landwirte, Kcuschler — leicht erreichbar nnd b Verträgen bezw. praktische Unterweisung der Obstzüchte? in den einzelnen Gemeinden durch Organe der landwirtschaftlichen Anstalten bezw. durch sonst geeignete Personen; 7. Veranstaltung von ObstauSstellungeu auch in kleineren Orten, so daß auch der kleine Obstzüchter hieran teilnehmen und seine Kenntnisse erweitern kann; 8. Verteilung von Plämien für da» schönste Obst. Wenn die R gierungSb.hö.den so oder in ähnlicher Weise tätig wären und die Obstzüchter da» ihrige zur Hebung der Obstkultur beitragen würden, würd« Slowenien innerhalb von wenigen Jahren an der Spitze der stch mit der Obstkultur befassenden Länder stehen köniien, zum Wohle de« Lande» und der Be« vökerung. Schließlich sei noch betont, daß der Obstbau neben dem hohen wirtschaftlichen Nutzen auch eine» wohltätigen Einfluß auf den Menschen in ethischer und pbynscher Beziehung anSübt. Ja Ländern mit gro ßen Obftbaumpffanzunge», wo da» Obst, wie bei un« in Slowenien, »ur Mostbereitnng verarbeitet wird und der Most in jeder nicht gar zu armen Familie den HauStrunk bildet, stnd die Menschen viel mäßiger, arbeitsamer und friedlebender al» in Gegenden, wo der Branntwein regiert. Wenn in Slowenien alle Bauern und Arbeiter selbst genügend Most ernten bezw. diesen billig kaufen können, wird mancher Weg in» Wirtshaus zu Bier, Wein und Schnaps unterbleiben. Dieser Umstand allein schon sollte genügen, daß die Regierung der Obstkultur ihr besonderer Fürsorge widmet. Man vergesse nicht: Slowenien lebt nur zum geringsten Teil von der Industrie; seine Haup einnahm,quellen find: Viehzucht und Obst. Na«««r 43 Cillier Zeltung Seite S mentS hätte gefetzt werd«» joden, zumal da» At-kommen von der italienisch«» Kammer bereit? ratifi ziert wurde. Dr. Krajaö weist daraus hin, daß in vier vo« diesen Konventionen Verletzungen der Smi veränität«rechte brt jugosla»«sch«u Königreiche enthalten seien, eine Ansicht, die von der Meh zahl d«S Kroatisch«» Bauernklab« und von einem vn> hältnismägig groben Teil der radikalen Abg Pilsudtki sogar ras, »it fich sribst adzuiechnen u»d stch zu erschieße», fich vo« «in«» »^«anten den Revolver zu lrihe» od«, sag« er »« di^em nicht »mzugiheu wisse, sei»e Ord»n»a»z zu rufe». Wenn di«f« sich aber weigern sollte, so möge sich Pilsud«rt — heißt e« in dem gleichen Artikel — aushängen. Selbstverständlich sind die Aeußerungen der Linkspresse über die gestürzte WitoSregieruig «icht weniger li«b«voll. Diese» Teil der polnisch«» Presse ist WIto« nicht« andere« ali der „geduckte Verbrecher', der sich „an den Mauern der Häuser entlang wie ein räudiger Hund ichleicht-. Nicht« kann die Zeriss««-heit des polnischen Volke« und seinen Taumel von Abhang zu Abhang besser kennzeichnen al« die weiteren Aeußerung'» über Wito« in d«m Krakauer „Niprzod': „Dir Hüide hatt« Wito« m»t Bruder-blut besudelt, a« der Siirne gestempelt mit einem blutige« Zeichen, dem unverwischbare» Stigma Kai*«. Fluch und ewige Schande hängen wie eine schwere Wolke über diese» M«»sch«n. Die Spure» seiner Schritte zeichnet« Blut, seine Kleider waren durch-näßt von den Tränen der Unglückliche», gegen die er sich wa«dt« mit einem Hausen von Blutsaugern, Räubern. Bedrückern und Dieben ... Der Himmel wendet sich von »hm ab und die Hölle nimm« ihn nicht auf i» ihren Schoß." Aus Stadt und fand. Da« Leichenbegängnis de« in Graz verstorbenen Direktor« Herrn Viktor Braöt«? fand in Celje am DonnerStag um halb 6 Uhr abends rom Bahnhof au«, wo der Leichnam in de» Nachmittagistunde» au« Graz eingelangt war, statt. Von alle» S«it«u, besonders au« Maribor und den Zwischrnstatiooen waren zahlreiche Deputation«» eingetroffen, welche dem unvergeßlichen seinerzeitigen Ch's die letzte Ehre erweisen wollten. Au« Ljubljana kam «in Sondrrzug mit Eisenbahnern an, a« deren Spitze Herr Esenbahndircllor Borko stand. Am Bahnhöfe hielten der Abteilung«chef Herr Ingenieur Schneller und im Namen der B.hrverwaltung Herr Ivan Hrib«r Abschiedsreden, in Venen sie die schönen persönlichen und stivdeimämgt» Eigenschaften deS verstorbene» priesen. Der Eisenbahnergesan^Sverein .Dccva' au« Maribor sang «in Traurrlied, woraus sich der Leichevzug, an skiner Sp tze di« Eisenbahner, kopellen „Drava" aui Maribor und „Sloga" au« Ljadljana, in Bewegung setzte. An die leidtragend«» Familienmitglieder schloß fich di« lauge Reihe der StandeSgenossen an mit Direkwr Borko, dem frühe-ren Direktor Dr. Bricko, Vertretern v.ncschiedener Sektionen und Stationen und zahlreiche» Deputati-onen der Eisenbahner au« ganz Slowenien an. Auch die Cillier Bürgerschaft und die Beamtenschaft be wiesen ihr« Verehrung für den verstarb«»«» und seine F«»ilie durch zahlreiche« Erscheinen. Bor de» offenen Grabe saug der EisenbahnergesangSverei» „Slo^a" a«S Ljabljana da« Lt«d „Erhöre uu«, o Herr!" In tiesster Rührung nahmen di« Trauer« gäste Abschied vo» dem verehrten Man», dessen edleS Herz und desie» bewundernSwerte Arbeit i»m«r in der Erinnerung fortleben werden. Todesfall. Ja C-lje starb am 25. l. M. H'rr Herbert Skaza, Handelsaug,stellter der Firma König, im Alter von 20 Jahre». Evangelisch« Gemeinde. Am Sonntag, dem 30. Mai, findet der Semeind«gotte»dienst um 10 Uhr, der Kindergottesdienst berett« um S Uhr in der ChristuSkirche statt. Montag, den 31. Mai, wird um 8 Uhr abeudS im Gemeindesaale ein« Libelstund« abgehalten. (Fraoengestalten au» dem Neue» Testaments Die Vt«ferveoffizter»prüfnng bei der Kiwalleriettuppe hat «it gutem <£csolje in N i ab» gelegt Herr Hau» P»tan, Sohn de« bekannte» Kiüsmanns Herr» Luka« Putan in Celje. Schülerkonzert« der Glasbena Matica. Die Mafikfchule der GlaSbena Matiea veranstaltete heuer nicht weniger al« drei Schülerkvszert«, die sich ohne Ausnahme zu Ehrentagen für — Meister und Schüler gestalteten. Wegen Erkrankung unser«« Berichterstatters beginnen wir mit der Veröffentlichung der Kovzevberichte erst in unserer nächste» AnSgabe. Prom«nadekon»«rt der Militärmnfik-kapelle im Stadtparke. Sonntag, den 30. d. M., fiadet i» Siad parke vo» halb 11 bS 12 Uhr ei« Promenadekonzert der Militärmufiklapelle au« Ljab-lj-ma statt. D«m BerfchönerungSverein und allen anderen Faktoren, di« hiesür in Betracht kommen, wäre zur Erwägung anheimzustellen, ob denn der Weg aus den P öavnik bezw. zur „C ljika kcö," denn nicht schon ei«»al repariert werden könnte. Die dort erfolgten Erdabrutschunge» fird schon ganze zwei Joh e alt. so daß die Passage geradezu leben«-gefährlich «st. Auch «ine Berichtigung. In einer der letzten Run »er» erschien im Ljubij i«aer „Juti o" gegen d«» hitfige« Arzt Herr» Dr. Gollitsch «in« Hetznotiz, weil dieser, trotzdem er ein Deutscher ist, zum FabrikSarzt der hiesigen Zinkhütte bestellt wurde. Da da« Senre solcher Roüze» ja genugsam bekannt ist, können wir un« die Uebersetzuug ihres Inhalte« süglich ersparen. In seiner Folge vom 27. Mai bringt der „Zutro" «in« Richtigstellung zum Abdruck, wobei er dieSmal den Angegriffenen bloß »it de« Anfangsbuchstaben sein,« Namens bezeichne», wählend i« der H'tz"0tiz der volle Name genannt wird. Dies« später« Notiz lautet: Zur Notiz, veröffentlicht unter der Ueberschrift .Für unsere Rechte", berichtet un« die „Delav«ka vele> gocija bratovSke skladnici- (Srb«iterd«legation d«r Bruderlad,) in der Cillter Zinkhütt«, daß di« frei» gewordene Stelle de« FabrikSarzte« Dr. S. a»f ausdrücklichen Wunsch der Arbeiter» schaft und nicht Infolge deS eigenmächtigen Be. fchlufies der FabrikSleitung übertragen würd«. Der Bau d«r Umgebungsschule wird fortgesetzt. Der Ljubljanaer „Jutro" vom 27. Mai berichtet: DaS UnierrichiSministelw« hat dai verbot bezüglich deS Baue« der C'llier Umgebungsvolk«-schule annulliert. So sind diejenigen, die «in« so große H'tze gegen die U«gebung«schule veranstaltete», also auch in letzter I stanz adgebraun». Die Aufschreibung von Vieh. Wägen, Automobil,» und Motorrädern im Brretche deö M.lilärkreisti Celje fi idet vo» l. Juni b 8 15. Juli statt. I« J,t«refs« jede« einzelnen ist eS gelegen, der Aufforderung pünktlich nachzukommen damit er nicht nachiräglich zur Aufschseibung nach Celje kommen und sonstig« unangenehme Folg« zu tragen haben muß. Schluß d,S heurigen Schuljahr«». Wie au« Beograd gemeldet wird, soll da« heurige Schul) ihr an Volksschulen am Vidovdan, d. i. am 28. Juni, geschlossen werden. Zwei gefährlich« Diebe und Ginbrecher wurde» dieser Tage i» Ljubljana sestge-nommen, und zwar der Ansührer ciaer «gelrechteu DiebSbande namen« Kiemen und sei« Adjutant Vavdtk. Au« der lange» Brschre«buag ihrer Raub-zäg« wär« hervorzuheben, daß fie in der letzten Zeit euch in Koöevje gastierte». So brachen fie in dieser Stadt in di« Häuser de« Herrn Johann Koscher und H«rru Johann Krops et». Zm Koscher'ichen Hause statteten sie auch dem Zimmer de« dort wohnenden Arztes Dr. Krauland ei»«« Besuch ad. wobei sie eine golden« Uhr samt Kette mitgehen ließen. In der Nacht dis 8. Mai geisterte« sie in Mitterdorf im Sasthause Georg Petsche, im Hause de« Joses Li-gmuud, de» Mithta« Kreiaer, und deS Fleischhauer« Pestl und im Pfarihos herum, wo sie überall reichlich: Beute macht«». Dai ganz« Land war über di« zahlreich«« Diebstähle in Ausreguig. Die vn Haftung de« Anführer« Kieme« hält fei», Komplizen Petiik, Zibert und andere nicht ab, ihr sauber«? Handwerk in Obelkaia weiterzubetreibeo, den» au« der Umgebung von T jc, Bled und Kranj gelangt ständig «eu« Kund« von E>»brüch«n und Diebstählen nach Ljubljana. Der „Uradnt llst" (Amtsblatt) de« Ljab. ljanaer und Marburger V«rwaltung«gebieteö ver« öffentlicht i» seiner Folge Nr. 48 vom 22. Mai die Verordnung bezüglich der 4 Millionen-vinaranleihe der Stadtgemeiude Ljubljaua zum Zweck de« Baue« eine« Wohnhause«, seruer den Erlaß über di« Au«, schreibuug der Wahlen für die Handel« , Gewerbe, und Jnvustiiekammer in Ljubljina und Erlässe verschiedener Aemter und Behörden. Daß e» einen Radtosender auch In Beograd gibt, dürfte« bisher die wenigste» Radio-amatrllre in Slo»enie» bet ihren Empfängen ge-spürt haben. Diej'nige«, die „Radio Beograd" schon einmal gehör« haben sollten, dü st« di« Nachricht iateressiere«, daß gegenwärtig Versuch« bezüglich der Uebertragllllgen aus dem Naliouolthealer stattfinden. So berichtet wenigsten« der Ljubljinaer »Jetro^. O)er handelt e« fich am Ende nicht doch um de» neuen Sender in Zagreb und um das Zagreb er Natoaaliheaier? Der HL Kongreß der jugoslawischen Esperantisten fand zu den Pfingstseierlag,n t» Maribor statt. Am Sonntag hielt um 9 Uhr früy der Geistliche Do«c auS Zrzreb in der FcanziS-kanerklrch« «in« feürtihe Predigt in der Welthiif«-ip ach: Eiperanto. Um 10 Uhr wurde d«r Koagreß unter zahlreicher Bete>l'gu»g und bei freitm Eintritt dr« Publikum« im großen Saal de« .Nirodn, dom" «öffnet. Am Abend fand ebevdort eine große Uaterhaliungtvttanstaltung statt; eS wurde auch «in Ei>akt«r in Esperanto'prach« gegeben, «m Montag besichtigte» die Kongreßteilrehmer da« Elektriziiäti' werk iu Fala. Seite 4 Cillier Zeitung Nu»mer 43 Die Auflösung der nationalistischen Organisationen Okjuna und Srnao verlangen, wie der Ljnbljanaer „Jutro" zu berichten weiß, die Radi6ianer von den Radikalen als Bedingung für ihre weitere Mitarbeit in der Regierung. Die kroatische Bauernpartei habe sich sür diese Forderung entschlossen infolge der Ereigniss: auf der Versammlung S«. Radiö' in Stara Pazova und Sombor, besonders aver wegen dc« versuchten Attenta'S auf Rad ö. Auch eine Auslegung. Ja seiner letzten Lonutagtiiummer bringt der Ljubljanaer „Slovenec" eine seitenlange Siellungnahme zr der in Kärnten erschienenen Ariti CarinthlocuSbroschüre „Die Lage der Minderheiten in Kärnten un» in Slowenien", worin bezeichnenderweise von der Lage der Minder-hiit in Slowenien mit feinem Wort die Redt ist. Aber auch die Art, wie.da« in der Broschüre sest-gestellte Entgegenkommen der Kärntner Behö den gegenüber der slowenischen Mi-rderheit gedeutet und gedreht wird, ist zumindest originell. So schreibt da« Blatt z. B. an einer Stelle: Als besondere Freundlichkeit können wir e« auch richt anerkennen, daß »an die Slowenen wählen ließ, obaohl ihre i! sie irrtümlicherweise nur von 50 und nicht von 100 Wählern unterschneben i''i, wie ei da« Gesetz vm schreibt. Die deutsche Mehrheit braucht unsere Vertreter, nicht wir sie. Und die Deutsch:« waren tn Sorgen, wo« die Welt glauben weide, wen.» die Slowene», die fast ein Drittel der B-völkerung bilden, zurückgewiesen werden. Die W,lt beunruhigt sich über die Bersolgnngen der Slowene», waS würde sie sagen, wenn sie jetzt zurückgewiesen werden, w.nn auch scheinbar gesetzlich? DaS war maßgebend, nicht aber irgendeine Freundschaft zu ur S. — Äir denken, daß eS ganz belanglos ist, waS die ft&mfntv Behörde» dazu veranlaß!?, widergesetzlich ent. gegenkommend in Dingen der politischen R chic ihrer Minderheit zu sein. Rar da« Faktum ist bezeichnend für die ganze Lage. D-nn eS ist un» wahrscheinlich viel, wenn man in fe» alltäglichen »ivaS werden die anderen sagen" soweit g'ht, daß man fo?ar die klaren Bestimmungen deS Gesetzes verletzt! Oder glaubt der Auikelschreiber deS .Slo venee", daß man bei uns auch so zarte Nerven haben und eine Wahlliste für die Gemeinde oder daS Parlament, die den Bestimmungen des Gesetzes u ich I entspricht, deshalb bestätigen könnte, we>l fosst »die Welt irgendwas dazu sagen" würde? Denn, »icht wahr, aus diese Welt, die selber reich'ich Butter am Kops hat, wird doch sonst gepfiffen, auch wenn nicht da« Gei'tz dahinter ficht. Der Pandur. We schon vorher au» den Blättern hervorging, trommelten die nationalistischen Oiganisationen bezw. die selbständigen Demokraten und Radikalen alle« zusammen, i m die Versammlung Radiä' In Sombor zu stören oder zu sprengen. Der ladi^ianische Unteistaatasekreiär im Inner Ministerium D", Pernar traf jedoch feine Gegenmaß^egeln und zog svvlele Gendarmen zuscrnmen, daß die Versammlung trotzdem abgehalten werden konnte. Dazu schreibt der Ljubljana?? „Jutro": Allgimein wird da« Vorgehen de« radic'ianischen Unter staaissekretäts Dr. Pernar verurteilt, der für die gestrige Ber sammlung in Tombor an die Polizei den Auftrag ausgab, von der Waffe Gebrauch zu machen. Der radikale Klub erhielt auS Somlor den Bericht, daß bei der Versammlung viele Unschuldige geprügelt wu'der. Die radikalen Minister bezeichneten gestern abend« Dr. Pernar als „richtig» Panduren" und erklärten, daß er sich unmöglich gemacht habe. Von den Radiöianer» sagten fie, daß sie fich al« die wirklichen Batinaschen erwiese» häite». Große« Eisenbahnunglück in München. Am 24. Mai l. I. fuhr in der Station Ostbahn. Hof in München in der Richtung von Rosenheim nach München verkehrende Personenzug aus einen anderen dort haltenden Ptrsonenzug aus. so daß mehrere Wagen dieses Zuge» vollkommen zetfiöit wurdet». Aus den Trümmern wuiden 33 Tote und über 100 Schwerverwundete geborgen. Salzdurger Festspiele. DaS Programm der diesjährigen Saizburger Festpel« (7. bis 29. August 1926) steht nunmehr fest. Mox Rein, hardt wird im Festspielhaus Goethe« „Faust" (Erste Aufführung 14. August), am Domplatz Ha^o von HofmannSthal« „Jedermann' (Erste Aufführung 7. August) und im Siadttheaier Goldvni« Lustspiel „Der Diener zweier Herren" (20. Augusi) insze. nieren. Mozart'S „Don Juan* kommt im Stadt-theater am 10. und 22. unter Leitung Franz LchalkS, Mozart« „Die Entführung au« dem Serail" unter Bruno Walter am 9. und 28. August zur Ausführung. Für die Regie der „Entsührung* wurde O-enegisfeur AloiS Mora (Dreiden) gewonnen. Bruno Walt»r dirigiert außerdem Johann Strauß' „Die Fledermau«", deren Ausführungen Oberregisfeur Dr. Lothar Wallerstein (Frankfurt) inszeniert. Cle> mcnS Krau« besorgt die musikalische Leitung von Richard Strauß' „Ariadne auf Noxo»", deren Regie Dr. Wallerstet» übernahm und deren Neuausstattung Profeffor Olkar Strnad entwarf. Das Ballett der Wiener Staatssoper bringt unter Leitung Franz Mozart« „Les potits risvs" und Gluck'« „Do» Juan'; al« Einleitung zu diesen Ballettabenden kommt Pergolest« einaktige Oper „La sorva padrona" mit Elisabeth Schumann, Richard M^yr und Viktor Madin zur Darstellung. Die Wiener Philharmoniker bestreikn unter Krau«, Schalk und Walter am 15., 26., 27. und 29. August vier Orchesterkonzerte und spiele« am 22. August bei dem Bormittagiikonzert de« Wiener Männergefangvereine«, der am Abend desselben Tage? ein reine« Bokalkonzert bringt. Da« Ro'öquartett, die Bläservereinigung der Wiener StaatSoper und namhafte Solisten ergänzen in Kammermustkabenden da« Programm der Festspiele, die durch ein historische« Kirchenkoezert im Do« am 7. August eröffnet werde». Der vollkommene AuSbau de« Festspielhauses ist nunmehr sichergestellt, wird ansaugS Mai in Angriff genommen und bis Juli fertiggestellt werde». Jeuerwehrwesen. Brandgefahr durch landwirtschaftliche Produkte. A. Düngemittel. 1. Der Stalldünger: Nur der ältere, schon längere Zeit auf de« Hofe lagernde Stalldünger kann von Gefahr fei». Feste und flüssige Exkremente mit Stroh, Sägespänen, Laub, Torf, Schilf ver-mengt, von der Lust abgeschlossen, nehmen mit der Zeit eine gleichartige Beschaffenheit an und zerfallen schließlich zur pulverigen Maße. Es entwickelt stch Wärme, die ausreicht, die ga»z trockene Dünge. Masse zu verkohlen, nicht aber um zu einer Verbrennung mit Flamme zu führe». Dies geschieht erst, wen« zu diesen inneren Vorgänge» noch äußere hinzutreten, wie starte Bestrahlung deS Düngers durch Sonne oder Ausweisen heißer Asche. Natürlich ist bei hoher und längerer Lagerung und villiger AuStrockuung der Düngermaffen eine Ver-kohlung, die bi« zu« Glimmen führen kann, »icht ausgeschlossen. DaS Beste gegen Berkohlung de« Dünger« ist feine rationelle Pfl'ge, welche im In» teresse deS Landwirte« liegt. Die« bewirkt man durch Feuchthaltung de« Düngers gegen Luft, Licht, Wärme, nicht allzuhohe und lange Lagerung und Fernhaltung aller wärmehaltenden Stoffe, als Asche, Schlacken u s.w. Namentlich Sägespäne dringe man nicht in Dung-lagerstätten. Die Neigung zur Selbstentzündung ist bei jeder Düngeart verschieden. Unter normalen Ver-hältnisien ist sie am stärkste» bei Pferde-, Vogel-, Ziegen-, Schaf- und Rindviehdünger, fall« sie mit Streu vermischt sind; dann folgt der mit Streu vermengte kälteste Schweinedü»ger. Die Torfstreu ist weniger gefährlich al« Strohstreu. FeuerwehrNongreH in Zagreb, von, 27. b>« 29. Juni findet in Zagreb ein Kongreß der Feuerwehrmänner statt, an dem sich Delegateu au« dem ganzen Staate beteiligen werden. Sport. Gin Sieg de« jugoslawischen Sokol in Lyon. Zu Pfingsten fand in Lyoo, dessen Bürgermeister bekannt der frühere Ministerpräsident Herriot ist, ein Wetturnen zwischen den Auswahl-turnern der Belgier, Tschechoslowakei,, Franzosen, Holländer, Jugoslawen und Luxemburger statt. Dabei errang da« Sokolmitglied Peter Sumi au« Ljubljana den 1. Platz und den Titel „Champion de« champiooS", die jugoslawische Gruppe al» ganze de» 2. Platz unter den wettkämpsenden Nationen. Dai Resultat deS Lyouer Wetturnen« ist nach der Reihenfolge der Sieger nachfolgende«: 1. Tschechoslowakei, 2. Jugoslawien, 3. Frankreich, 4. Luxemburg, 5. Belgien und 6, Holland. Der 30. Mai — ein Interessanter Sporttag für Maribor. Der „Motoklub Maribor" ist bereit« in der Lage, über seine Veranstaltung am 30. Mai verschiedene Einzelheiten zu belichte». Daß da« Interesse sür das Renne» -icht nur in de» Grenze» unsere« Staates verbleibt, sondern da« gesamte Ausland beschäftigt, zeigen die Nennungen von Fahrern au« Deutschland, Oesterreich und Italien. Der österreichische Automobilklub sendet eine Abordnung mit Autvmobileu und Motorrädern zu« Besuch, davon auch einige Starter, welche erst zu Beginn des Rennen« genannt werden, nach Ma- ribor, was unbedingt al« Beweis sür die große Bedeutung diese« Rennen« ausgefaßt werden darf. Nicht zu vergessen ist die Beteiligung feiten« der jugoslawischen Klub«, welche ihren Besuch bereit« gemeldet hibeu. Nachstehend sei ein AuSzug aus der Starterliste g bracht, der eine Gewähr bietet, daß stch erstklassige Fahrer in diese Konkurrenz begeben. Fahrer Geiß, Psorcheim (Deurschland) „ Wiener Meiitersahrer „ Zisert, Gra, „ Zalokar, Ljubljana, „ «opai, Ljubljana. „ Babrö (Motoklub Maribor-„ «unaj. Zagreb. „ Strban, Zagreb, „ hraiian Zagreb, „ Pepo Baumann (MK.M.) „ «Sonnenschein MS.M.) „ Divjat (M.Ä.M.) TZ.W. Motorrad Henderson Super New Jinperial Monel Goyon B. S.A, B. ©. A. Zenith Zenith Motoguzzi Sunbearn Rudge Puch Silbstoerständlich kommt noch eine größere Anzahl anderer Starter in den Kampf, aber teil- weise noch »icht uominativ bekannt find, sonder» nur von den Klub« avisiert wurden. Es genügt jedoch, auf die angeführten Fahrer zu verweisen, um sich ein Bild von der Bedeutung dieser Beranstal-tung zu machen. Um den Besuchern des Motorrad-rennenS die Möglichkeit eineS rasche» ErreichenS der Rennbabn aus der These» zu gebe», wird ei» AulobuSverkehc vv, 13 Uhr (1 Uhr Nachmittag) vom Haup'plotz- eingerichtet; jedenfalls wird auch die Bahnrnroaltung um Einschaltung eineS Sonder-zugeS auf die These», welcher um halb 14 Uhr abgegeu dürste, ersucht werden. Die Eintritttpreise sind ebenfalls in der erichDingbare» Höhe von 15 Dinar per Person gehalten und Siudenteu zoh le» bei vor weis ihrer Legitimation, wie auch Militär vom Naredntk abwärt« 10 Di«, Automobile u»d Wage» samt samt einem Bedienten etn Standgeld von 30 Dinar; Mitglieder de« „MoioklubS Marr-tot" bei vorwei« ber Klublegitimatio» haben fteien Eintritt. Dadurch ist e« jedem einzelnen ermöglicht, dieser ungemein interesfauie» Veranstaltung beizu-wohne», ohne stch dabei größere Au«la,ea zu ma-chen. Fär Erfrischungen während de« Ren»e»S ist ebenfalls besten« gesorgt. Am 30. Mai vormittag» stadet um halb 11 Uhr vom Trg svodode au«-gehend eine Propigandafahrt durch die Stadt mit Beteiligung sämtlicher Mo!orradfahrer und jener Automobilisten, welch« bereit« znm Besuch de« Re»> nens einget, offen stnd, statt. «Ätrtschafl und Verkehr. Die HopfenauSfichten im Saazer Hopfen« gebiet lassen sich, wie tsch:cho lowakische Blätter be-richten, nicht gut an, weil infolge de« aadaueraden Regen« der letzten Zelt die Elkrankung der Pflanzen «vorm zugenommen hat. Die E»nteau»ö pichen. Einnahmen an staatlicher Verzeh-rungssteuer und an Ta en Im Monate März wurdes in unserem Staate 65 8 Millionen Dinar an VerzehruogSsteuer und 102.8 Millionen Dinar an Taxen eingenommen. A» VerzehruogSsteuer wurden 31 Million?» Dinar über die Budgetquot« für den angeführten Monat hereingebracht. I« Budgetjahre 1S25/26 betrugen die Einnahme» 78ij.v Millionen Dinar an BerzehruogSsteuer und 1173 Millionen Dinar an Toxe». Ueber da« Budget für diesen Ze>tabsch»itt wurden 184.9 Millionen Dinar an verzehrungtsteuer und 213 Millionen Dinar an Ti xen eingeuo««en. In Pexivrh Nr. 06, Gemoirnio Braslortfo, ist ein kleiner Besitz (Wohnhaus samt Zugehör) Obst« garten und Feld proiswert zu verkaufen. Näheres bei A. Rojnik. Celje, Ljubljanska cesta Nr. 6. Nummer 43 Cillier Zeitung •ehe 5 51 Der Doppelgänger des Herrn Emil Schnepfe. Roman von Karl Schüler. Amerikanische« Copyright by Robert Lud in Stuttgart 1916. Dorival drückt« ihm ein Soldstück ta die Hand. Er war froh, mit einem Lösegeld davon zu kommen, denn schon kamen auch auS den vorderen Zimmern einige zweifelhafte Gestatten, die ganz so aussahen, als ob ihnen daS Niederschlagen und Ausplündern eines gut gekleideten Menschen ein wahres Herzensbedürfnis bedeutete. Max brachte ihm seinen Mantel und seinen Hut und verlangte für die Flasche W.in drei Maik. Dorival zahlte ohne Murren und verlieb schleunigst da« Gast zimmer des Wirtshauses „Zum biederen Oldenburger". Der Alte mit dem Vollbart stimmt« hinter ihm her „Ein Profit der Gemütlichkeit" an und der Chor fiel begeistert ein. Ein feiner Regen stäubte durch die Straßen. Do ^ival sah fich nach einem Auto um, um fo schnell al» möglich aus dieser Gegend fortzukommen. Aber kUn Wagen war zu sehen. Nur von ferne hörte er, au« der Richtung nach dem Alcxanderplatz, di« Glockensignal« der elektrischen Bahnen, das Pfeifen der Stadtbahnzüge und die Hupp.'nrufe schnell dahinjagendrr Automobile. Eben wollte er im Geschwindschritt dem Alexan» derplatz zueilen, als ihn jemand am Rockärmel zupfte. Er wandte stch rasch um. Bor ihm stand der kleine Bucklige. „Hab ick Ihnen nich vor Max-n g warnt?" fragte «r. „Wenn der alle Gustav nich dajewesen wir', et wir' Ihnen schlecht je/angen". „War daS der Mann mit dem grauen Bart ?" „Iawoll?" „Der Mann sah so anständig auS. Wr» treibt er denn?' forschte Dorival. Die Hand deS Buckligen fuhr leicht und glatt in die Manteltasche DorivalS und hielt ihm, als ste wie» der zum Vorschein kam, seinen Schlüsselbund entgegen. ES war »ur ein erläuternder Handgriff. „Det i» fein J-.schäft", sagte er. Der alte, wür-dige Mann war also ei» Taschendieb. „Zeigen Sie den Max an", drängte der Bucklige. „Ich din Z uge". „Ich will'S mir mal bi« morgen überlegen", ant» «ortete Dorival. „Gute Nacht!" Er wollte weitergehen, aber der Bucklige hielt ihn noch einmal zurück. „Darf ich bitten, dann beugen Sie stch mel ein bißchen zu mir herunter", bat er, „ick habe Ihnen etwas Geheimes zu sagen". Er drehte den Kopf nach links und rechts, als ob er fürchte, belauscht zu werden. Weit und breit war niemand zu sehen. Aber Dorival tat dem kleinen, komischen Kautz den Gefallen. Der Buckliche bracht« feinen Mund dicht an DorivalS Ohren. „Wenn St« mal Papier brauchen, mit Stempeln und allem, fsin Mensch in Berlin macht Ihnen die so fein wie ich", flüsterte er ihm zu. „Wenn Sie mir nötig haben, fragen Sie nach mir bet der Rosinenolga, Sie wissen doch, in der Kaffeeklappe am Wedding". „Schoß, schön, ich werde an Sie denken", sagte Dorival fich aufrichtend, „aber genug sür heute. Leben Ste wohl 1" „Sie auch, junger Herr. Und vergessen Sie mir nicht!' Zehn Minuten später saß Dorival in einer Auto dtoschk« uvd fuhr in schnellem Tempo seiner Wohnung zu. Er betrachtete seine Absicht, einen Einbrecher in Sold zu nehmen, al» gescheitert. Am Schloßplatz wollte er nach seiner Uhr sehen. Seine schöne, goldene Uhr war fort. DaS auch noch! Die hatte ihm sicher der Taschendieb mit d.m würdigen, grauen Vollbart gestohlen oder — der Bucklige. Dem hatte er j« zu dem Diebstahl der Uhr eine wunderschöne Gelegenheit geboten, al« er fich tief zu ihm niedergebeugt hatte. „vergessen Sie mir nicht!" hatte da» Männchen ihm noch nachgerufen. Der Verlost der Uhr würde da für sorgen, daß dieser Wunsch de« Manne» in Erfüllung ging. Dorival ging betrübt zu Bett. 8. Am anderen Morgen, gleich nach dem Frühstück, fitzte stch Dorival in den b zugt, Belohnung bis zu 100.000 Mark zugesichert. Angebote unter usw. Dann verfaß!« Dorioal noch eine dritte Anzeige, in d«r eiu junger Mann eine passende Gelegenheit, ein ihm durch Erbschaft zugefallenes Kapital ta Höhe von 250.00V Mark gewinnbringend anzulegen. Noch an demselben Tag trug Dorival diese drei Leimruten in drei verschiedene Anzeigebäro». Am fol-genden Tage erschienen fie in schöner fetter Schrift und 24 Stunden später hatte Dorival viele Hunderte von Angeboten. Seine erste Anzeige, in der er 5000 Mark zu leihen suchte, schien am wenigsten Anklang gefunden zu habe». ES meldeten fich nur siebzehn Selbstgeber, die außerdem sämtlich sehr mißtrauisch waren. Dreißig Vermittler boten ihm in der Angelegenheit ihre Dienste an. Die zweite Anzeige hatte schon einen besseren Erfolg. Dem jungen, ehrgeizigen Mann, der für einen Titel hundert tausend Mark ausgeben wollte, boten einhundertneun» undachzig Ehrenmänner mit besten Beziehungen ihre hilfreichen Hände an. Der eine wollte thm einen Gra-fentitel, der andere den Titel eine« Kammer Herrn verschaffen, viel« boten ihm den Titel eine« Kommcrzieu-rat» an, und auch sein besonderer Wunsch, Konsul zu werden, konnte ihm von vielen Seiten garantiert wer« de». Einen gewaltigen Treff:t aber hatte er mit der dritten Anzeige gemacht. A «nähernd vierhundert gute Menschen, von denen ihm jeder einzelne verstcherte, daß seine Angaben streng wahrheitsgetreu seien, wollten ihn in kürz ster Zeit zum vielfachen Millionär machen, wenn er ihnen sein Erbe vertrauensvoll in die Hände legen wolle. Herr Erich Labwein aber ha te stch auf alle drei Anzeigen gemeldet! Seine Angebote hatten alle drei den gleichen Wortlaut: Geehrter Herr! Ihre Anzeige in der heutigen Zeitung hat mein Interesse gefunden. Ich kann Ihnen sofort mit Gewünschtem dienen und bitte um Ihren umgehenden Besuch. Hochachtungsvoll Erich Labwein. Der erste Schritt war geglückt. Dorival gab Galdino den Auftrag, alle Briefe zu vernichten, mit Ausnahme der drei Karten de« Herrn Labwein, aber auch von diesen opferte er noch zwei Stück und behielt nur die Karte zurück, die die Chiffre der Anzeige trug, in der der Konsultitel gesucht wurde. Dorival wollte stch als der titelsüchtige Iüng ling mit den hunderttausend Mark bei dem Winkel» bankier einführen. DaS Geschäftslokal des Bankhauses Erich Labwein lag tn der Jägerstraß«. In einem der älteren Häuer. Man mußte drei Treppen erklettern, eh« man vor der Tür stand, hinter der der vielieitige Mann arbeitete. Dorival studier!-, ehe er die Hand auf di« Tür» klink« legte, die zahlreichen, auf weiße Pappschilder ge« malten, sür den B.sucher bestimmten Verordnungen. Auf einem dieser Schilder war zu lesen: „Geschäftszeit 1 von 10 bis 3 Uhr, auch während der Börse geöffnet". Auf einem anderen la« man: „Besprechungen mit dem Dirtklor nur nach vorheriger Anmeldung". Sin drittes Schild enthielt die Aufforderung: „Herein ohne au» zuklopfen". Dorival kam dieser Aufforderung nach. Er trat in ein klei»eS Stübchen, da» durch einen schmalen Zahltisch ta zwei Teile geteilt war. I, dem Außenteil standen ein halbes Dutzend Stühle für War» tende. Gegenwärtig war keiner dieser Stühle besetzt, nur an einem lehnte ein Damenschirm. Auf der anderen Seite de» ZahltischeS stand ein hohe« Schreib» alt, vor dem auf einem Drehstuhl ein ältliches Fräulein faß. An einer Seitenwand des Zimmer« stand ein Regal, das mit Akten von unten bis oben angefüllt war. Die heraushängenden Aktenschwäaze waren verschieden ge« färbt, einige gel», andere rot, wieder andere blau, so daß daS Aktenmaterial dc« Herrn Labwein einen recht bunten Anblick bot. Dieser Wand gegenüber stand ein offener Büroschrank. In diesem Schrank standen in R ih und Glied Flasche«, Standgefäße, Blechdosen und allerlei Kasten und Kästchen, die sämtlich numeriert waren. Die Bedeuiung dieser Kollektion wurde dem Besucher durch ein Plakat erklärt, da» an der offenen Tür des Schranke« befestigt war. Dorioal la«: „82 durch die Firma Erich Labwein verwertkte Patent«". Neben dem Schrank befand fich ein« Tür, die tn ein zweite» Zimmer führte. Da die Tür nur angelehat war, konnte Dorival hören, daß stch zwei Personen über die Verwertung einer Hypothek unterhielten. Di« eine dieser Personen, welche die Hypothek beliehea haben woAe, war der Stimme nach eine Dame, vermutlich die Besitzerin de» Schirms. Nach seinem Eintritt hatte da« Fräulein am Schreibpult Dorival mit kurzem Ausblick gefragt: „Sie wünschen?" Al« Dorival der Fragerin erklärt hatte, daß er Herrn Labwein zu sprechen wünsch-, hatte er die Aufforderung erhallen, auf einem der Stühle Platz zu nehmen, da der Herr Direktor noh beschäftigt sei. So fand Dorival Z:rt, fich umzusehen. Er hatt« stch zu diesem Besuch wohl vorbcreitet. Seinem Di«ner hatte er erklärt, daß «r einige Tag« verreis«. Er war auch mit «in«r Handtasche nach dem Bahnhof Friediichstraße gefahren, hatt« stch eine Fahr, karte nach Köln gelöst, d«n Fernzug bestiegen und sich von Galdino da» Gepäck in da» Abteil reichen lassen. Aus dem Bahnhof Zoologischer Garten hatte er den Zug verlassen und war mit seinem Gepäck tn einem Automobil nach einem Hotel am Potsdamer Platz gefahren. Dort hatte er stch zwei Zimmer im ersten Stock gemietet und stch in die Fremdenliste al« Fabrikant Heinrich Rotmüller au» Elberfeld eintragen lassen. Auch Besuchskarten, die auf diesen Ramm lauteten, ttug er ta seiner Brieftasche. Sein Aeußere» hatte er dadurch etwa» verändert, daß er stch einen fertigen Anzug ge-kauft hatte, der in Farbe und Schn tt lebhaft von den Anzügen abstach, die er sonst zu tragen pflegte. Aus dem Zimmer nebenan drangen Worte. Do-rival hörte den Direktor seiner Besucherin die Schwie, rigkeit schildern, die stch heute der Beleihung einer Hyxo.hek entgegenstellten, noch dazu einer zweiten Hy pothek. Er selbst köane fich aus das Geschäft nicht ein-lassen, er wolle aber sehen, daß er die Hypothek bei einem Geschäftsfreund unterbringe. Er bedang stch eine Proviston au» und ersuchte die Frau, ihm die Hypothek zu „treuen Händen" zu übergeben. Zögernd ging die Frau auf den vorfchlag ein. Sie erzählte, daß ste da» Geld unbedingt in den nächsten Tagen brauche, eine ihrer Töchter wolle heiraten uvd der Schwiegersohn verlange die Mitgift in barem Geld. .Hat er recht', hörte Dorival Herrn Laba»«m bemerken. Dann verstcherte er seiner B.sucherin, er würd« tun, wa» in seinen Kräften steh«. Gleich darauf trat die Dame in da» Vorderzimmer. Sie war eine gut gekleidete Fünfzigerin. . „Wen darf ich melden?" piepste da» änliche Fräulein j tzt Dorival ai. Er reichte ihr eine feiner für diesen Besuch angefertigten Karten. Da» Fräulein la«. ,Ia welcher Angelegenheit wollen Sie den Herrn Direktor sprechen, Herr Roimüller?" Dorival gab ihr die Postkarte mit der Unterschrift de« Herrn Labwein. DaS Fräulein prägte stch die Chiffre ein, schlug in einem Buch nach, und hatte bald gefunden, wa« ste suchte. „Betriff! Beschaffung eine« Konsulats?' Al« Dorival zustimmend nickte, verschwand ste in da» Z'mmer nebenan, um den Herrn Direktor auf den neuen Besucher vorzubereiten. Sie kam bald wieder und öff >ete eine in der Zahltisch eingebaute Türe: Herr Direktor Labwein lassen Herrn Rotmüller bitten". «rite 6 Cillier Zeitung Nu»n 43 Elnlagenstand: Dln 13,000.000 — Gegründet 1900 Geldverkehr: Dln 90,000.000'— Spar- und Vorschussverein in Celje registrierte Genossenschaft mit unbeschrankter Haftung Hranilno in posojilno drustvo v Celju m m regiatrovana zadruga z neomejeno zavezo im eigenen Hause i: Glavni trg Nr. 15 übernimmt W Spareinlagen gegen günstigste Verzinsung Die Renten- und Inralidonjteuer Ton den Sparainlageiinsen trlgt die Anntalt Ofwijhrt BUrgschafts- und Hypothekar-Darlehen sowie Kontokorrent-Kredite mit entsprechender fiieherstellung unter den günstigsten Bedingungen. 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