PienainttaiioBS - prnsr Stir Laibach f“H»br>8 . . . Oft.— tr. *°l»ii>hng . . . 3 „ - „ «'-rleItch roiirbe ihr bie Allegoric gem vcr-zeihen unb hatte mich gefreut, roenn Neto durch bitsctt AhaSverus zu Grunbe ging. So abcr sah ich bie Thatbeziehung ber beicen Hauptpersonen in Hamerlings Wcrk nicht recht ein. (,thatbeziehung" — ich vermeibe daS Wort „Wech-fetroirtung," damit sich Schopenhauer nicht arger« .(ich im Grade umbreht, was ihm durch Herrn Goldscheiber doch passirt fein tann, obgteich dieser, und mit allem Rechte, ben Einfluh btS „tiihnen Titanen" auf Hamerlings Wert in Betracht zieht.) AhaSverus ist tine roeltgtschichtlicht Richtung; da-mals zeigte fie sich in Rom; man kbitntc ebenfo gut einen ..AHaSvtruS in Paris" fur bit grohe ftanzbsischt Revolution schreiben. Im zroeiten Gesange verliert Nero, ber Urn-faster seines Zeitalters, mit ber Einsicht, dah in Rom selbst die Mutterliebe, der instinktive na-turlichstt Trieb, seine Geltung verlvren Habe, alle Lust an bem Beftehenben, tS frbftdt ihn, die Le-bensroarme erstirbt; da erfdjeint im Epos ber alle-gorischt AHaSvtruS. Der Altt friert. Im Brandt foil daS Borhandene untcrgehm, dah neucs Leben auS bett Ruineti fproffe — und Nero befiehlt, Rom anzujiinben. Der Golt bcS GenusseS oernichtet die Stadt. Unb ein serneres Beispiel: Im 6. Gesange erscheinl Ahasverns dcm fliidjtigen Nero unb, bringt ihm dadurch das Bcrouhtsein seines Slurzes, des Unterganges seiner Zeit naher; er erfchetni ober auch nach Nero’s GesprSch mit bem Mannt aus btm Germanenvolke, das eine neue Ztit herbeisiihrte: AhaSveruS kbnnte auch als daS in ber Weltgeschichte thatige Prinzip aufgefaht werben, „Ahasverus in Rom," ist eben bieses Prinzip im Neroischen Rom, zerstorenb unb Neucs bauenb. Unb so mag roohl aus bem biSher Gesagten auch crsichtlich fein, dah Herr B. Goldscheiber auf einem fchr cngen Podium steht, wenn er den „AhaS-veruS in Rom" fiir nichts BedeutendcreS halt, als fur „daS Epos der Raserei im Genussc." Herr B. Goldscheiber fagt Seite 11 : „Wenn ber Dichter irgcnb ein Bebenkcn tttigt, feine Ge-banken auf ben offeticn Markt hinanszurufen, so (egt er sit irgenb tintm alten Hcldcn ober einem htimgegangtntn SSnger in ben Mutib. Dieses Mittel ist nicht ubcl unb schon haufig angeroendet roorbcn" Hamerling hat es, behauptet Goldscheiber, untcr der Figur deS Nero angewandt. Einem so bebeutenden Dichter gegcniiber, wie Hamerling ist, muh der Kritiker einen hohern Standpunkt einnehmen. Goldscheiber legt dcm Vcrfasfer des AhaSveruS Absicht, also einen rhetorischen Zrocck unter, unb fiir ben ist mir Hamerling zu groh. Wer cine liberal! unb immer flare unb thiitigt Intuition, roer ein sensible«, nicht bios thcilnchmcn-des, sondern ausnehmendes Herz unb eine raftloft Fantasit besitzt unb nicht zu ben alltaglichen Mcn-schen gehort, bie jebes eben geroonnene geistige Gut in geckenljaftem Geplauber fogleich wiedcr Derschwcn-den, beffen JnncrcS also nimmermehr ruht, daS Ausgcnommene mit sich selbst in Relation zu brin« gen: auf bem laftet ber ©toff unb die Bezichung beSfclbcn auf fein Ich fo briickcnb, bah nut eine Reaftion von intieti hcranS ihm Ruhe, ihm Frei-heit verfchaffen tann. Hierin liegt ber DichtungS-zwang dcS AltmeisterS Gbthc, „der sich frei fchrieb/' unb roer ander« produziren tann, ist eben tein Dich' ter, wenigstens fein fo bedcutendcr — wie Hamet-ling. Dct itiebrige Standpunkt, roelchen Herr Ziehen mttssen. Die turkische Regierung scheint zu finer billigen Beriicksichtigung dieser Wunsche cnt= schieden disponirt. Der „N- F. Pr." roirb anS Konstantinopel 30. Oktober gemeldct, datz die mit der Pforte ein-Selciteten Unterhandlungcn cincn grStzeren Umftmg, ol8 anfSnglich in Aussicht stand, angenommen habcn. Far den Moment roirb nur tin Theil dieser Bercinbarungcii iwischen Oesterreich unb der Pforte zur piaktischen Ausfiihrung kommen, unb zwar je« tier, der cine ausgicbige Grenzbewachung seitens der Pforte an ber Ssterreichischen dalmatinischen ©rtnjt stipnlirt. Wichtiger alS dies find bit weiteren Ab-machuiigen, nach welchen fiir ben schr mSglichen Fall ei»cS oUgcmeincn Aufflammens der sudslavi-ichen Insurrection Oesterreich unb die Pforte sich gegcnseitig die Integritat ihreS Territorial-BcsttzcS garantiren. Zur Tagesgeschichte. — Die Generaldirektion der SLdbahn hat sich bent Wiener patrwtischen Hilssverein gegen-tiber bereit erkliirt, siimmtliche Senbungen, welche fttr bit in Dalmatien kampfenden Truppen bestimmt find, kostenfrei zu befordern. Es verdient konstatirt zu iverden, batz die Siidbahn-Gesellschaft die Initiative zu diesem patrwtischen Akte ergriffen hat. — In der Nacht cum 4. auf ben 5. b. M. witthete in Wien ein hef tiger Sturm; er stellte sich etwas spater ein als in Deutschland, wo er, ben Berichten zusolge, namentlich in ben Rheingegenden arg gehaust; in Dresden wars er einen Theil ber Theoterruine nieber. In Prag erhob sich am 3. b. M. ein Sturm, begleitet von einent heftigen Regen-gusse. Zwischen Wien unb Brttnn war in Folge bes heftigen SturmwinbeS die Telegrafenleitnng durch einige Stunden unterbrochen. — (Silt inter e s f a ntet Pro z eh ift gegen-wartig beint Neustadter Gerichte anhangig, auf Cessen Ausgang man allerorts gespaunt ift: Karoline Mes-serer, die Erbin eines Verntvgens von nahezu 100.000 Gulben, satzle ben Entschlutz, ins Kloster, zu gehen, doch fete Berwandten berselden wibexsetzen sich diesem Borhaben unb erklaren bieselbe geisteskrank. Die Ber-Wondten lietzen das Madchen untersuchen unb erwirk-ten die Kuralelverhcingung, wahrend die tirchliche Be-hiirde gegen die Giltigkeil der oderwahnten Bersttgnng rekurrirte unb sich zum Beweise erbot, datz Kvroltne Messerer nicht narrisch set. — Karl August F o r st ner, ber con ntehreren Jnftanzen aus bekannten Griinben zu einent Jahre Setters verurtheilte „Superintendent," lebt jetzt in Mttnchen unb versenbet von bort aus an a tie „beut-s.chen Manner unb Frauen" einen Protest gegen seine $erurtheiluug, bie er (ganz im Ernste) jesuitischen Ein-slUsien zuschreibt. Golbscheiber tingcnommen hat, latzt ihn nur Ein- zelnes sehen, das grotze Ganze kann er nicht iiber- dlicken ttnb somit cntgeht ihtn die Correlation ber Einzelheittn ttnb bie MSglichkeit, die inncrcn Mo- live, die Gesctze ber Erscheinungen zu ergriinben. Daraus flietzen bann so kolossale Berkleinerungen des Dichters, roie z. B. die Bchatiplung, in Nero's Sharaftcr sei a lies nur Laune. Uin Hamer-ling von diesem vcrnichtenben Anwurs zu retnigen, toiltbe ich oorerst corn Herrn Goldschcider bit Gt-weise stir bensetbcn forbcrn unb bann mit Leichtig-feit in eincr liingeren Abhanblung jeben von ihnen widtrlegen. Deshalb genug davvn. Ich gestehe, datz auch mir an manchtn Stellen ber Fadtn zu keitztn schien, so z. B. tain es mir vor, batz bie fleine Spanierin bes ersten GesangtS zu wegroer-fenb, zu episobisch aus bie Seite geschoben werde, »der ich lerntc den Dichter buret) bad Folgenbe berstehen. Er schrieb ein Epos, nicht bit Person, die Zeit roirb gernalt in a tier threr Breite, ber erstt Gesang ist ilberhaupt mehr Einstthrung in bit Situation, wenn auch anderseits nicht gtleugnet ^rtzrn kann, datz in ihrn der Faden fur das ganze gngeknupst roirb. — Dent Pariser „Untver8" wirb aus Konstantinopel geschrieben: Die Tiirken sinb gutmiithige Leute, sic bulbett, was man son ft nirgends butben rolirbe. So zum Beispiel laffcn ste es geschehen, batz in ben bulgarischen Kirchen fttr den Kaiser von Rutzlanb roie fttr ben Lanbesvater gebetet roirb. Unb nun zitirt ber Korresponbent eine Stelle aus ben durch die russischen Popen importirten bulgarischen ©cbetbttchern, in roel-chen zn lesen ist: Anf Befehl bes Czars werde fttr ihn unb seine Familie gebetet. Lokal- unb Provinzial-Angelegenheiten. Lokal-Chronik. — (© ch i l l e r s e i e r.) Jm Balkonsaale des Ka-sino's sinbet morgen Abends ein gemttthltcher Schiller-abend statt, zu welchem auger ben Kasinomitgliebern jeder Berehrer Schillers Zutritt hat. Der Abend be-wegt sich programmlos, doch steheit, roie roir verneh-rnen, Bortrage mtd Deklamationen in Aussicht. — (Neuer Serein.) Es besteht die Absicht, einen Serein „zur Pslege ber italienischen unb sran-zdsischen Sprache" hier ins Leben zu rusen, mtd hat eine diesen Zweck ins Auge sassende Versammlnng erst kttrzlich stattgesunden. ■— (Ein Ersatz fttr die Tabormedail-l e n.) Seit einiger Zeil hat man hier tifters Gelegen-heit, junge Herren mit rothen Fedem ant Hule ge-fchntttcft zu fehen. Wie roir vernehmen, bedeuten diefe Ftdern das neveste Erkennnngszeichen fttr die national-klerikalen Pat'teigenoffen, unb soll namentlich ein Hut-fabritant in Finme mit diesbezitglichen bebeutenbett Liefernngen beauftragt worben sein. Sollen etwa biefe rothen Erkennnngszeichen mit ber Haltmiz ber hiesigen, bie Freube tiber bie Vorgcinge in Dalmatien nur nn-geschicft bemantelnben klerikalen Blatter int Zusammen-hang stehen? — (Zur Nntzanwendung fttr die zu-kttnftige flovenifche Universitat.) Vor kurzem wurde der Professor der Medizin an der Pester Universt tat Dr. L e it h o u f e k eon einent magyari-Blatte deschuldiget, er Habe die beutfche Sprache fttr bie znkttnstig vorherrschende Unterrichtssprache in Un-garn erklort. Hteraus lietz sich Lenhousek durch seine Hbrer rechtfertigen, er Habe nur fttr bie beutfche me-dizinische Termtnologie plaidirt, da eine magyartsche nicht existire. Hiezu benierft ein Wiener Blatt: Dieses Faktnm beweist zunachst, batz man die Unbrauchbarkeit des Magyarischen als Unterrichtssprache enblich aner-kennen will. Man mutz die HanbwerkSauSbrttcke im Magyarischen erst- aufstellen unb kanu bet der Spro-bigkeit ber Sprache nur ungeeignete, irrestthrenbe schaf-fen, hat also doppelt unb dreisach ntehr Mtthe, als beint Gebrauche ber deutschen Unterrichtssprache. — iDie Sternschnnp penscille), welche in den Nachteit zwischen bem 9. unb 13. November sich hansiger einstellen, unb miter dem Namen des ^iovemberschwarmes bekaunt find, werden auch in diesem Jahre die Ausmerksamfeit der Naturforscher unb Naturfreuttbe im hohen Grade an sich ziehen. Jm vorigen Jahre entwickelte sich dieses Fanornen in sel« tetter Pracht in ben Morgenstunden des 14. November unb ist auch in Kraut an ntehreren Punkten beob-achtet roorden. Die Nachte vom 9., 10., 11., 12. unb 13. November werden biesseits unb jenseits des Ozeans zum Behuse der Sternschnuppenbevbachtuiigen durchtoacht werden. Bekanntlich konvergiren die Rich-tungeit bet einzelnen Sternschuuppen um biefe Zeit nach einent Punkte in bem Sternbilbe bes i'omett unb es ist bet ben Bevbachtungen, bie auch ber Late an-stellen kann, besonbets dieser llmftanb im Auge zu be-halten. — (J e s uite n mis sion.) Die Vatet ber Gesellschaft Jesu hielten lurch eine Woche ihte Mission in bem am Futze bes Krimberges gelegenen Psattbotfe Ptesset. Trotz ber ungttnftigen, natzkalten Witterung hatte sich eine bebeutenbe Menge Lanbvolkes aus ber Umgebung, ja sogar aus Laibach eingefunben. Die meist arntlichett Banernhtttten waren Nacht« mit burchniitzten MissionSwallsahtetn vvll zepstopst, unb man kann es roohl als bas gtotzte Gluck bieser Mission bezeichnen, batz bei so beroanbten Umftanbett in jeitem Orte nicht eine Epibemie zum Ausbtuch gelangt ist. — (Zum Arbeiterstrif e in I r i e ft.) ©onntag Vormittags sanb im Gasthauslokale zur „Neuen Welt" eine von 5—600 Arbeitern besuchte Nersammlung statt, roobei beschlossen wurde, Moittag Morgens die Arbeiten wieder aufzunehnten, was auch, wie die „Tt. Ztg." melbet, in ber That, geringfttgige AuSnahmen abgerechnet, geschehen ist. — (Theater.) Wir find in der glttcklichen Sage, den geftrigrtt Theaterabend als einen sehr genutzreichen zu be-zeichnen, welchen uns einerseits Herr Ander durch seine glttcf-liche Wahl zu seiner Benefizvvrstcllung, die aus Bellini's „ytachtroanblerm" ftel, anderetfeits aber die wirklich exakte Durchsiihrung dieses wunderbaren Tvnstiickes verschaffte. Der Preis des Abends gebiihrt tern Frl. RLmer als „«miim" nnd Hrn. Ander als „Elvin," bon welchen insbesondere die erstere ihre schwierige Gesangspartie mit autzerordentlich viel Ge-schick und mit Bollendung sang. Bortrefslich unterstittzt wurden die beivcn von Hrn. Wendlik, der als „Gras Rudolf" seine wohlklingende Stimmc mit Erfolg zur Geltuna zu bringen wuhte. 91ur hatten wir das itoftitm betreffend gewitnscht, wenn der Herr Graf nicht im einfachen Salon-anzng erschienen ware, sondern ein fantastischeres Kostiirn ge-wahlt hatte; denn man mag tiber die Zeit ter Handlung denken, roie man will, es patzt in der Oper nicht das schwarze Beinkleid und thut ter Illusion, welche bei Tonstiickeu zur Berrnehruug tes Eintruckes immer mitwirken soll, betcittenden (Sintrng. Die Oper ftellt andere jliiforterun-gen als das Konvcrsationsstitck, und nach dent von Herrn Wendlik gestern zur Settling gebraditen Prinzipe tiinnte Mefistofeles im „Faust" cbeit so gut im Salonroik gefimgen werden, was doch sonderbar aussehen wttrde tint anf keiner Bilhne geschieht Frl. A l l i z a r als „L,sa" tint Frl. A n -ter als „Therese" vollendeteit den angenehmeii Gesammtein-druck, welchen biefe aus einer ltnuntcrbtochcnen Reihe der schSnsten Motive znsantmenzesetzte Oper durch ihte gelun-gene Stufftlhrung aus tas Publikum tnachte. Wir sehen einer (patent Wiederholung dieser Oper mit Jnleresse entgegen und wollen hier nur uoch den Wunsch ausdrticken, datz wir ttoch nianchen so angenehtnen Abend in dieser Sai-son verzeichnett konnten. Aus dem Bereinsleben. Der fonftltiittnneUe Serein hat gestern seine acht-zehttte Bersaminlung abgehalten. Vorsitzenoer war Obmann Deschmann, Schriftfilhrer Dr. b. Schrey, Regierungs-koininissar Herr Regierungsrath Dr. Schvppl. Anwesend 75 Mitglicder. 9Jach Lesung uud Genehmiguna des Protololles der 17. Versannnlung crgriff Dr. b. Schrey tas Wort zum Bortrage tiber tie Aufhebung tes Zahlenlotto's. Retner wies tarauf hin, tah tieser (Segeitslant sowohl im Reichs-rathe, als durch die bfsentliche Meinnng vfters schon zur Sprache fant, tag jetoch einer befrietigenden Lbsung tersel-beii ter misjliche Slant ter Staatsfinanzen, fiir welche ter Aussall einer Einnadrne jahrlicher !> bis 6 Milliviten schwer-wiegend ware, cntgegeiifteht. Da man jetoch oon ten Staats-iitSnneriL Oesterreichs zn erwarten berechtigt ist, tah fte schadliche Staatseinrichtungen befeitigen tint beffereS an berett ©telle ersinnen luetten, nut da tie Bortheile ter Aufhebung tes Lotto's fttr tie Wohlfahrt tes Staates ttber-wiegeitt roarett, so mbge tie iiffenkliche Meiiiung tiefen Ge-geuftttiit nicht auger Acht lassen. Retner gibt sotann eine lurze Ertstehungsgeschichte tes Lotto's, welches im Jahre 1751 mit ter Mottviruug einge-ftthrt lotirte, tag „tie Lantesinsassen tint besonters Frem ten ein Verlangen nach einer wohlregulirten Lotterie tragett," nut welches a »fangs niittels eines Pribilegium pribatmn eiitem Jmpreffarius verpachtel, im Jahre 1786 aber in tie eigene Uiegie tes Staates genontmeii, int Jahre 1813 neuer-tings unt zwar in ter gegenrotirtig uoch bcsteheuten Weife geregell und bor uichl so laiiger Zeit erst in eittigen Kron-landeru (Krakau 1854, aiiilitdrgtenze 1855) cingeftthrt wurte. Retner befpricht sotann tie nachtheiligen Folgeu des Zahlenlollo in Bezng auf VolkSwohlstand, vie Moral unt Lolksbiltung, foroie tie ungtlnftige Slellung tes PublikumS tem Aerar gegeiiitber, namentlich in Rttcksicht ter geriitgen Wahrscheinlichkeil eiues Gewinnstes. Durch das Lotto roerte tas Lerlangen, schnell reich zn werden, geweckt, es werden tazu tie unlauteificti Millel geivLhlt. Dies zeigen tie Straf-verhantlungeu gegen mtglittflidie Lottospieler, welche oft fremteS Vennogen berspielen. Das Bbrsenspiel unt tie groge Lotterie feieti mit tem Zahlenlotto nicht zn vergleichen, tessen Rachtheile even hauptsachtich turum so grog find, weil es bei der grogen Masse des Bolkes, bei ten Lohnar-bcitern, tleinen Gewerbstenlen so beteuteiiteii Eingang fin-tet, welche oft, statt ten Erwerb in ter Arbeit zu fuchett, Fortuna walten laffeii. Das Lotto sei teimiach ein Feint ter Arbeit, welche tas roirtsamstc Fiintament einer gesnn ten Privatwirthschaft ist, unt tie Portheile, die ter Stoat aus ten Eiunahmen teSselben ziehl, werteit itbenvogen von ten Nachtheilen, welche burch tasselbe ter Bolkswvhlstand crfiihrt. Retner gibt einige stalistische Saten tiber die Er-trSgniffe tes Lottogefalles in Oesterreich unt fpeztell in jtraiii an unt kontnit schlieglich auf tie Frage ter Bvlks biltung zu sprechen, indent er tarauf hinweist, dag durch das Lottospiel auch der Hang zum Aberglauben tnrch Traum bilcbel u. tgl. geweckt wettte, tag man bestrebt sein nittsfe, tem Aberglauben auf jetem (Sebiete entgegen zu wirken. Es sei also die Aufhebuiig des Lotto's nothwendig, und menn von alien Mitteln, welche theilweise schoil in Berathung stehen sollen, mn ten hiedurch eintretenben Ausfall in den Staatseinnahmen zu ersetzen, abgesehen werde, werden stch die Vortheile dieser Matzregel fiir den ©toot in anderer Form zeigen, intern derselbe in dem zunehmen-den Boikswvhlstande, in ter moralischen Hebung des Vol-fes, in ter Erhvhung ter Steuereinnahmen tine Entschii-tigung aus intircftem SBege finden werde. Bcreils im Johre 1849 sei von dem Ssterreichischen Finonzminister die Aushebung des Lotto's befiirroortet worden vom Stand -punkte der ©ittlidffeit, welche es erheische, datz das Volk die Existenz anf feincn Fleitz, seine Betriebsamkeit. nicht aBer aits die triigerischen Wechsclsalle eineS unberechenba-rcn Zusalles griintc — donn vom Stondpnnkte der Staatswirtbschaft, welcher cs nicht zntraglich set, roenn jShrlich tin SBetrag von 6 bis 7 Millivnen einer den Er-intrb nnd Wohlstond belebenten Verwendung entriicft werdt. In England, Fraukreich, Dentschlond besttht kein Lotto mehr, nur Oesttrreich und der Kirchcnstaat erfreuen fid) noch dieser Einrichtung. Oesterreich m6ge ouch diese Ge-tneinsamfeit mit Rom ousgeben und dos Lotto onshebtn. Redner stellt sodann den Antrog: Der konstitntionelle Verein spreche eine Resolution aus: „Das Zohlenlotw sei ouszuheben." Der Obmornt bringt diesen Antrog znr Abstimmung. Derselbe wird einstimmig ongenonimen. (Schluh solgt.) Angekommene Fremde. Am 8. November. Stud* Wien. Abeles, Uhrmocker, Wien — Freiherr v. SBedfe, Reichsminister, Wien. — SDiilch, Ksm., Wien. — Musquitter, Kfm., Kanischa. Elel’aeit. Pauli A., Geistlicker, Borst bei Driest. — Pauli Bcsitzer, Morautsch. — Sachs, M., Agram. — Ko-vai, St. Beit. — Zgur, St. Veit. — Becker, Kausm., Berlin. — Wettendorstr, Czakaturn. — Schuster, Asm., Graz — Supancic. Finme. — Besser, Ksm., Leipzig. Marklbcrichtr. RudolfSwerth, 8. November. Die Dnrchschnitts-Preise stellten sich anf dem heutigen Markt, wie solgt: Witteruug. Laibach, 9. November. Morgemiebel. flicif. ©pater Ausheiternng Nachmittags zunehmende Bewvlkuug. Wolkenzug aus Slidwest. Warmc: iDZorgens 6 Uhr — 0.8", Nochm. 2 Utir + 7.4" (1868 + 6.9", 1867 + 13.6°). Barometer: 326.47'", im sollen. Dos geftrige Togesmittel der WLrme + 2.9°, nm 1.4°, uitter dem Normale. Berstockene. Den 8. Oktober. Primus Flegar, Potentol-Jnvolide, alt 48 Johre, in der Karlstadtervorstadt Nr. 6 on der Lun-geutuberkulose.______________________________________________ Gedenktafel fiber die am 11. November 1869 slattftndenden Lizilationen. 1. Feilb., jiavai’jdje Berlohreal., Prawald, 16.055 fl. 40 tr., BG. ©cnosetsd). Am 12. November. Relizitotion der ter Joseso Trost von Potroga Nr. 30 gehiirigen Real., BG. Wippach. — 3. Feilb , Vicii'scke Real, Grotz-Bukovic, BG Feistriz. — 1. Feilb., Pelok'sches Hous mit Garten, Rudolsswerth, 500 fl., KG. Rndolsswerth. — 1. Feilb., Sabec'sche Real., Zagorje, BG. Feistriz.__________ Ein Lehrling findet in eiitem Schnittwaaren - Geschiifte hier sogleich Ansnahme. Wo? fagt tie Retottion dieses Blattes. (372—2) Weizen pr. Metzen Kom „ Gerstt „ faser „ albsrucht „ Heiden „ Hirse „ Kukurutz „ Erdopsel Linsen „ Erbsen „ Fisvlen Rintsschmolzpr. Pft. Schweineschmalz „ Speck, frisch, Speck, gerouchert, „ fl. kr. fl. 4 80 Butter pr. Psund . — 3 20 Eier pr. Stiick ■— 2 80 Milch pr. Matz . — 1 70 Rindfleisch pr. Psd. — 4 10 Kalbsteisch „ — 2 88 Schweinesleisch „ .— 2 88 Schopsenfleisch „ — 2 60 Hahndel pr. Stiick . — 1 30 Tauben „ — 4 80 Heu pr. Centner . 1 4 80 Stroh „ 1 3 84 Holz, hartes, pr. jtift. 6 — 45 — weiches, „ — — 40 Wein, rother, pr. — 30 Eimer .... 8 — 40 — weitzer . . . 7 Wiener BSrse vom 8. November. Staetsfonde. Sverc. often. Wiibr. . bto. Rente, ost. Pap. bto. bto, lifUtnSilb. 8ofe von 18r>4 . . . Lose eon i860, ganje Sole »on i860, Funs!., ----- Priimcnsch. v. 1864 ,| 114.50 Onmdentl.-Obl. Stciermarl zu 5 pCt. Jtarittcn, itroin n. Kitstrnland 5 „ Ungarn . . zu-> „ Stoat, u. Slav. 5 „ Siebenbllrg. „ 5 „ Aotlou. Rationalbanl . . . Creditanstalt . . . N. 8. ESeoinPte-Gef. Analo-Lsterr. Bank . Oeit. Bobencrcb.-A. . Ccft. H>>poch..Dan- . Sreier. EScoinpt.-Bk. Kais. Fcrd.-»!°rdb. . Silbbahn-Gefellsch. . Kais. Elisabetd-Bahn. Carb-Ludwig-Ladn Sieboib. Eiscnbahn . ičaif. ffranj°2oses«b.. ftimrt.-Surcfer E.-B. Stfotb^gium. Bahn . Ffnndlirififo. Nation. o.SIO. vertoSb. nn». riod.-Creditanst. Mz.ost.Bod.-Crebit. bio. in SSI.riickz. . @elb Ware 59.3(1 59A0 68.75 68.85 88.50 89.— 92,SO 93.20 98.50 99.- 114.50 115.— 92.— 92.60 86,— 94.— 79.25 79.75 82.50 83.50 74.50 76.- 70S.— 704.— 219.50 «20.- 785.— 790.— 214.50 215.— 21)4.™ 266.— 75.- 77.- 2035 2040 242.15 24U.50 17,0.60 177.50 226.75 227.25 160.— 161.- 172.— 173.50 163.— 164.— 162.— 162.50 93.80 93.90 OO.SO 91.— 107.50 108.— 89.50 90.— Geld Left. Hyxoth.-Bank. 98,— Prlorltilta-ObUg.! Siibb.-«SeI. zu 500 fft., nu.60 i bto. litCild 6 241,— i Norbb. (100 fl. li'Ui.) no.— Sieb.-B.>.W.)! 87.75 8tubolf0b.(3OOfL6.2B.)l 91,— i}tanj'3of. (200fl.©.): »2,- Lose. Erebit 100 fl. S. W. . Dcn.-Dampsfch.-Gef. zu 109 fl. CM. . . Triefter ICO fl. CM. , bto. 60 fl. o.W. . Cfcnct . 40 fl. o.W. ©aim . „ 40 „ Palffy . „ 40 „ Clary . „ 40 „ St. GcnoiS „ 40 „ "ISinbifSfltig 20 „ SBaTbftcm . 20 „ Kcglevich . 10 RvrolfSflift. lOii.ilti. W oohael (3 SUicn.) Rugsb. 100«. fribb.W. Franks. 100 fl. „ „ Conbon 10 Ps. Sterl. Paris 100 Francs . SXtinsen. itaif. Miinz-Ducaten. SO-FrancSniiS. . . BereinSthaler . . . ©ilbct . . . . 103.60 103.1)0 124.30 49.40 5.881 9.94 1.83 122.- Telegraphischer Wechselkvurs vom 9. November. Sperz. Rente Ssterr. Papier 59.15. — 5perz. Rent« 6fterr. Silber 68.70. — 1860er StaatSonleheii 93.—. — Bonkoktien 706. — Kreditoktien 221.75. London 123 95. — Silber 122.50. — St. I. Duloteii 5.86. Theater. H eute: Dorf und Ltadt, Sdjaitfpitl in 5 Akten. Morgenr Zum Borthcilc be« Herni H. Mllllec MariL Stuart, Schauspicl in 5 Aktcn. Gasthaus zur Ncinhalle! Unterfertigtc gibt dem p. t. Publikum gleichzeitig bei ErSffnung ihres Gosttzouses kund, totz fie von Eieute ab befte Flirsorge fiir ^ruhftiick unt Naclitmal treffen wild ulit latet itnter Zusidierung promptester Bediemmg zu zohlreichem Besucbe hvflichst cin. (373—3) Al-isia Neustadter. I Dr. Eduard Deu, ^ Advokat, M beehrt sich hiemit bekaunt zu geben, ^ dass er seine Advokaturs - Kanzlei in M Adelsberg erOffnet hat. (374-2) ^ M I mmmwmwMMMwmMmmmmmm 162.-153.- 91.60 127.-k>9.— 34.-40.— 29.-54.-31.— 21.60 L5.6H 16.60 16.- 108.80 103.U0 124,40 49.50 5.89 5 9.94 s 1.83s 122.25 Wir Franz Josef der Erste, belt GottcS Gnaben Kaiser von Oesterreich. Apostolischer itiinig vo» llnqarn nnd Bohinen :c. ;c., gcbeit zn miffcn alien Denen, die eS betrifft, basi tins Oarl I>olt- Parsumcur in Wien, Hcrnals. allerunterthiinigft ttvtven aueil v^cuun, CIC vv Vttujyt, tan imu uau run, 4^.111wimut ut ^vicn, lyv.iu.lu, uut.uuitt.v* vor„cflellt hat, bah er ein Haarwuchsmittel, gcnannt: Orlentallsclie Krauter - Haarwuch* - mtb Bartwuchs-Kraft-Essenz, ersunden hade, so haben Wir Unr, von bem Wunaohe geleltet, fttr das Wohl Unaerer Vo liter und fiir die National - Industrie zu sorgen, nno niitzliohe Bestrebungen jit fordein, bewogen gesunben, kraft Unaerer kdniqllchen Macht nub beson-deren Crnade bem Carl Poit, feincn ErOcn mtb Cessionaren fiir bit genannte Ersinbntig cin ansfchliejj-liches Privilegium in Unaarn unb Sieve,tbiirgen miter belt gcfctzlichen Scbingitiiflcit zu erlhcilen. yn Folge beffen Wir Ench, Uuferen gctrenen Iliitcrthaneii in Unqarn imb Siebcnbiirgen. jeben StanbeS, Range«, Grabes, CharakterS:>nb Amtes, blc bievon wie unmet STmibc erhalten, kraft bieser Unset« Utlunbc ansbriicklich verorbnen unb oefchlen, baft Jhr Ench geaen Carl Polt ijffentlich sowohl a(6 in, Geheimen jcber StLrung, Hinbernng unb jeben BerboteS enthaltet, hingcgen ibtit im Bereichc IlngarnS unb SiebenbiirgenS bcit Genutz, Gebrauch unb bič Berwerthnug Ilnserer ihin gniibigft bewilligten Siegiinftigungen unb Erlaitbititz fiir gesichert unb oh, c irgcnb toetdic Bcrkiirzung, Storung unb Behiuberung ju geftattcn, vielntchr selben gegcn jeglichen Sterer, Berlegcr biefe« UnfcrcS aUergnibigftcn PrivilegiumS lit schiihen unb ju wahren (tie Enere Aufgabe unb Pflicht erachtet 1111b anwtber nicht hanbelt. Urkunbe beffen haben Wtr gcgcmrSttigc« Privilegium in Unfcmu Namen au6fcrtigen laffeit. ©egebcn zu Feat-Ofen am zehnteu November Eiutaufenbachthnubert sechzig acht, PrivilegiumS-Abschrift Zahl 1S.7V4. ' - '■ :: . FrilllZ JoScI m. p. Wir Franz Josef der Erste, von ©Otte« Gnaben Saifcr vou Ocftervci«), Konlg von Ungatn unb SSBmctt :c. ic. Nachbem Un6 Carl Poit, Patfnmettt in Wien, Hernass, allernntetthanigst vorgestellt hat. baft er nach fcinent tcftei) Wissen unb Gewiffen ein HaarwnchSmittel, gcnmmt: Orientalieche Krauter - Eaarwucho-unb Bartwucha-Kraft-Esacnz, crfititbcit l'abe, fo habcn Wir Hit« l'ewogen flcfitnbcn, bent Carl Polt, feincn ffirbcit unb Ceffionaten, fiir bic gcnitnnte (Srfinbuitg cin anSfchttcftlicheS Privilegium ill belt gefaranttcn Laubetn UnfercS Reiches, mit Ausnahme Uiifcrc« KouigreicheS Ungatn ltnb ©iebenbthgen , untcr ben im Patente vom 14. August 1862 cntlmltcnen Sebinguugen ju vrrleihen. ($6 fell bcr Ptivilegittc nicht nur bicfcS ihm alletgniibigst berlicbeitin Privilegiums sich zu erfreuen habcn. foubcrn Wit verorbnen zngleich, baft waytenb bcr Piivilegiuni»baner, von bem Tagc bet offentlichen Kniibmachiing bieser Urfnnbc ange-fangen, sich auftct bem Prlvilcgirteu Scbetmauu cutlmltcn foil, bic von H-m angejeigtc unb befchriebenc th-finbung anSjuiibcu, bei Setnteibuug bcr in ben 86 39 unb 40 Unfctce Patente« vom 16. August 1852 zu beii bar in festgeietzten Gclbstrafen bis 1000 fl. ii. W. obcr in ZahlnngS UnfShigkeitSsiillen zu bem (licfiir zu biiftcnbcit Arreste jit erhalten. Den Bchorbcn, bie c6 bctvifft, criheilcn wir belt gcmcffcnflen Bcfchl. iiber bic Haudyabimg bicscfl Privilegium« unb bie baniit MrSuitbeiten SBebingungeu jit wachen. ..... Zu beffen Bcstiitigung habcn Wir gcgentvartigc Urkunbe ut Unfercm Lamcn aueferttgcit unb felbc mtt ltnfctem kaiferlichen 3nftcgci befrSftigcu lasscu. ,V1, So geschchcu In Uitferet kaiferlichen Hanpt - imb 'Jiefibcujftabt Wicu am jchntcn 2age be« Mouatc« November im Oahrc bc« Hetl« Eintaufcubachthunbett fechjig mtb acht unb Unferer Reichc im zwaitzigstcn. PtivilcgiumS-Abfchtist Zdtl 20.419,3586. I'raiiK JoSpl ni. p. Jetzt ift 6*s Wilber tniMl! Das allerneueste, beeite uml ob^rato Mittel zur ®§8T Er"2;:,].tnng- nnd Bofoiderunp des Wachstiiums dor Kopfhaare und Baitln «8^,. ist' untev alien bi« ictit c: i,thcnbc» H . Nvttchsmittelu einzig und allcin die von Sr. k. k. Apostol. Maj eat. tit doaa Kair/ ?>r Fraaz Josef den. .£ vaten von Oesterreich, Konig von Ungarn und Bohmen rc. :c,, mit einent ausschliehlichen k. k. Privilegium fttr den qanzen Nmsang der t. r. bsterreichischen Staaten und der gesammten ungarischen Kronlander mit Patent vom 10. November 1868, Zq.HI 20.419/3586 und Zahl 16.764, ausgezeichntte Miss" »rip ei i alas c Es e* "VA Krauter - llaatrwuclis - und Bart wuclis - Kraft - Essenz. (Wmc«lHaarwuchS - unb Barttouch«-Kraf t-Esfenz Bon Carl Polt in Wien anSbrllcklich jU vetlangen. ^ ^ ^ Berleger unt) fiir die Redaktion verantwortlich: Ottomar Bamberg. Druck von Jgn. v. Kleinmayr & Fed. Bamberg in Laibach.