^»K «9. »84» KamstHg den 29. August. K I I V r i e n. ^alb ach, am 2?. August. Um K Minuten Ä»ch l Uhr Nachmittags H5rt« man «in bem Rau-schen des Sturmwindes ähnlich«« Gelös«; auf ditses folgten unmittelbar sehr bemerkbare horizontale Erdstöße ober Schwankungen, die b,l 2 Secunden anhielten. Iht« Richtung ging von Süd nach Nord. DaS Barometer stand auf 2? Zoll 3 Linien, baS Thermometer auf 2« Grad li. im Schatten, und am Himmel schwebt«« zahlreiche Haufen Wolken. Nähere Details über dieses für hiesig« Gegend nicht unbebeu« Und« Erdbeben werd«» wir nachträglich liefern. Lombarvisch- Venetianisches Königreich. Am Montag den l7. August »st die Eisenbahn V0N Mailand nach Mouza feierlich eröffnet worden. — Di« Gazetta di Milano vom HS. d. M. enthält folgend« Schilderung dieser Feierlichkeit: Nachdem die Arbeiten der Eisenbahn von Mal» land nach Monza beendigt, und auf hem ganzen Scraßenzug« mittelst einer hierzu von dem k. k. Su« derniuw abgeordneten Commission, bei den Locomo: llven und auf den Stationen, di« genaueste Inspec« tion »ergenommen. und alle« in regelmäßigem und befriedigendem Zustande gefunden worden war, nachdem ferner verschiedene Probefahrten unternommen, und endlich die erforderlichen Anordnungen zur g«§ nauenSystemisirung des Dienstes aus gedachter Slra« ße getroffen worden waren, konnt« gestern Morgens zur feierlichen Eröffnung beS neuen WegeS, unter .dem Schuh« und in Gegenwart II. tt. HH. bes durch, lauchtigsten Erzherzogö-Vieekönigs und der burchlauch« ligsten Eczhelzoglnn'Vic«eöniginn geschritten werden. Um 10 Uhr verfügt« Sich das erlauchte Paar wlt den durchlauchtigst»« Erzherzogen und Eljherjo-glnnen, Ihren Söhnen und Töchtern, und der gewöhnlichen Hofbegleitung, auf die Station von Mon. za, von wo sich der Wagenzug ln Bewegung seh,« sollte, und wo di« zu dieser interessanten Handlung eingeladenen Behörden sich versammelt hatten. Hier halle der Inhaber des Privilegiums t>»r Bahn, Hr. Putzer Edler von Reibech, die Ehre, Ihre kaiserlichen Hoheiten zu bewillkommen, und nachdem er Sie in die geschmackvoll ve,zi«lten Säle »in-geführt hatte, wendete er sich ehrerbietigst an Se. k. t. Hohelc den durchlauchtigsten Erzherzog-Vicekönig mit folgender Anrede: «So ist nun jenes Werk zur Vollendung gedle-hen, von btm ich Ew. kaiserl. Hoheit am I. März i83? den ersten Plan vorzulegen die Ehre hatte, und welcher, in Anerkennung des öffentlichen Nuz-zens, am lä. November 1829 von Sr. Majestät unserm erlauchten Monarchen mit «inem ausschlil« ßenden Privilegium begnadigt würd«. «.Diese Eisenbahn, die erste lm lombardisch-ve-nelianischen Königreiche, auf «inem so fruchtbaren und so bevölkerten Boden entworfen, hatte mit jenen Schwierigkeiten zu kämpfen, welchen Unlernehmupgen neuer Art überall unltrlvorfen sind, und cs kostet« Mühe, si« zu überwinden. Aber der Himmel, welcher der wahren und rechtlichen inbustliellen Thätig» keil beisteht und sie segnet, gewahrte meinen Anstlen« gungen reichlichen Ersatz, indem er mich den ersehnten Augenblick erleben ließ, wo Ew. kaisetl. Hoheit die ersten Schritte dieses Unternehmens, dmch II"« und einer so ansehnlichen Begleitung erlauchte Gegenwart, zu einer glücklichen Zukunft mauguriren, wo es mir vergönnt ist, die ehrfurchtsvollsten Gefühle der Dankbarkeit für den so gnädigen und kräftigen Schutz, den Ew. kailtll. Hoheit mir zu gcw5h« ren geruhten, an den Tag zu legen, wo ich die g«, werbsseißige Stadt Monza an die Schwelle der glän-zenden Hauptstadt d,l Lombardei g«r5ekt sehe, und tvo ich, als Dolmetsch der Gefühle sämmtlicher Bewohner dies«, glücklichen Gegenden, j«n« Worte aus« rufen kann, die, kaum aucgesprochtn, sirls in dem ganzen weiten Kaiserreich« wieberhallen, die verehrten Worte: E S le b « F««d inan b I,!« Hi«rauf geruhten Ihre kaiferl. Hoheiten sammt, lich» Lotal!täl«n in AuZ,«schein zu «ehmen, und 300 dann einen prachtvollen, ansschlkßend hlezu bestimmten Wagen zu besteigen, in welchen auch Se. Eminenz der Cardinal-Erzblschof und Se. Excellenz de« Herr Gouverneur, Graf von Hartig, aufgenommen wurden. In andern vier Wagen nahm das zahlreiche Grfolge der Behörden Platz, und den Schluß machte ein mit Fahnen geschmückter Waggon, der ein« Militär.'Musikbande führte. Das zu Führung des Zuges bestimmte Loco-wotw war die Lcmbavda, aus d«n Werkstätten der HH. G. F. Nennie von London; am Ausgang d« Station gesellte sich ein anderes Locomotiv, d zu entgehen. Er fürchtet übrigens nichts für sich; wenigstens sagt« er gestern, baß die Iahrszeit schon zu weit vorgerückt sey, als daß man noch dieseS Jahr »lwaS g«g«n ihn unternehmen könnte. Hr. Perier geht übermorgen wieder mildem Papin nach Toulon zurück. Ich kann nicht begreifen, wie man in Europa hat glauben können, daß der Pascha die Flotte zurückgeben werde, ohne daß di« 303- die Pforte seinen Forderungen Genüge geleistet. ___ Heule morgen sprach man von einer neuen Sendung Sami Vey'S nach Constantinopel. Ist dieß vielleicht wieder eins der tausend und «in Gerüchte, welche dle Anhänger Mehemcd Ali's aussprengen, auf daß es doch den Anschein behalte, noch sey nicht alle Hoffnung einer Ausgleichung verloren? Sie sehen wohl ein, daß die Dinge nicht lange so mehr gehen können; daS ganze Gebäude muß endlich zusammen-stürzen. Was würde aus Aegyplen werden, wenn der Pascha stürbe oder nur erkrankte? Er ist 72 Jahre alt, und hat keinen einzigen Mann um sich, Nl.f den er sich verl.iffen könnte i Voghos Bey ist alt, kränklich und von ben Türken verabscheut, Ibrahim Pascha aber hat nicht die Geisteskräfte seines Waters. — Aus Syrien haben wir seit meinem Letz. l,n keine frischeren Briefe. — Der Nil steigt mächtig uud man fängt an zu fürchten, daß die Ueber-schwemmung zu,stark werde, was alsdann für Aegypten dasselbe Unglück herbeiführen würde, wie wenn er zu niedrig bleibt. — Hr. Perier und Hr. Coch,let, die, >vie es scheint, den 'Auftrag hatten, den Pasch« zu Concessionen gegen die Pforre zu bewegen, damit «in Arrangement eingeleitet werden könn«, sind ganz» lich «ntmulh'tzt: Mehcmeo Ali will in diesel Hinsicht keinen NlUh anhören. Wer ist Schuld daran? Niemand a!S die Minister Frankreichs» hätten sie nnt den andern Mächten gleiche Stellung gehalten, so, würde der Pascha schon Vernunft angenommen haben. Wahrscheinlich werden sie ihn doch zuletzt in der, Schwppe lassen müssen,. Dcr Marseille Semaphore bringt ein Schrei-bln aus Alexandria vom 27. Juni, worin ebenfalls erzählt wird, Hc. Pcrier habe dem Pascha wei.-ler« Zugeständnisse angeralchcn, eo habe sich arer zu nichts als zur Rückgabe der Flotte verstehen wollen. Er glaube weniger als je an eine Ausgleichung, und setzr daher die Kriegtrüstungen fort. Eine große Scndung Munition werde a!sl)ald mit Kriegsschiffe« nach Sprien abgehen, wo alle ägyptischen Streitkräf-l» concenlrirt werden sollen. (Allg. Z.) A h i n a. Macao, l?. März. Seil einigen Wochen sseht ts hier ziemlich ruhig ans. Die Engländer sind in Macao geblieben, und harren mit gespannter Erwartung auf die Dinge, die da kommen werden. Die Chinesen theilen dieß ängstliche Gefühl in hohem Grabe; aber dennoch stellen sie sich ganz unbeküm, m,ic um den AuSgang der Ereignisse. Das gemeine Volk hat hier indeß weit mehr Vertrauen zu der Gerechtigkeit seiner Sache und zu den guten Absicht e eö sich handelt, als eine moralische, denn sie sind sich der Sünden, die sie gegen die politische Ekce und gegen das Völkerrecht began« gen haden, so wenig bewußt, daß sie sich keiner Beleidigung oder Bedrückung schuldig halten. Unter all diesen streitenden Ansichten, die bald mehr als ein bloßer Worlkrieg seyn werdrn, blicken wir mit Zuversicht zu dem Herrn der Nationen empor, der die guten Absichten, die er mit China hat, der Vollbrln: gung nahe führen zu wollen scheint. Es dämmert ein Tag der Hoffnung auf, und die Zeit rückt heran, wo dieses Land in die große Völkerfamilie eintreten soll. (Mg. Z.) Vermischte Nachrichten. Man liest im Journal de l'Arrondissement du Havre: „Es hat sich so eben in einem Gasthofe von Havre ein Abenteuer ereignet, das mit Glanz in ben Fecnmährchcn, oder dcr Tausend und Eine Nacht figurircn würde. Unter den des Tages über ange> kommencn Reisenden, die an der Table d'hote speis» ten, befanden sich Drei, d,e durch eine geheimniß-volle Simpathie sich gegenseitig angezogen fühlten, miteinander ins Gespräch kamen, und natürlicher Weise von ihren Reifen sprachen. Der Eine war an demselben Tage aus den Vereinigten Staaten gekommen, wohin er sich mit dem Wunsche, sein Glück zumachen, begeben hatte. Tr kam nach Mähn-ger Abwesenheit zurück, und cr schien nnt der Par.-chie, die er ergriffen, schr zufrieden.— Der Zweite war zur nämlichen Zeit aus Frankreich a/rcis't,.und verwegener als dcr Erstere, wollte erdmch seinen, Muth das Glück erjagen, welches jener in den Wechselfäl-fällen des Handels gesund«» hatte; demzufolge hat-te cr dem Viceto'nig von Aegypten seinen Degen an» geboten, welcher für 20 ruhmvoll unter den Waffen verbrachte Jahre ihm Ehren und Vermögen zugetheilt hatte. — Der Dritte war ein Künstler, und hatte seit 20 Jahren als Zeichner an fast allen, auf Befehl der Regierung unternommenen Entdck-kungs-Reisen Theil genommen; cr kehrte mit einem mühsam ei wordenen Auskommen und einer Staats-Pension in ssinc Geburtsstadt zurück. Diese 3 Männer waren aus Nouen, und in derselben Straße, in demselben Hause geboren; sie waren Brüder, und ihre Wiedererkennung war äußerst rührend. Bei dem Tode ihrer Aeltern waren sie an demselben Tage abgereist, und durch ein sonderbares Zusammen» treffen kehrren sie an dem nämlichen Tage, nach eine? Abwesenheit von 20 Ighren, ohne daß einer 304 der 3 Brüder je Nachrichten von den Veiden anderen erhalte«/ zurück." Auf der Nürnberg-Flirrher Eisenbahn, die jetzt ouch Plätze für das liebe Vieh eingerichtet hat, meldete cin jüdischer Schweintreiber eine Sau mit 12 Ferkeln an, und erbat sich für die letzteren »Kinder.-Billets« zu halben Preis. Die „Gazette de France«, der bekanntlich die Allianz Frankreichs mit England stets ein Dorn im Auge war, sagt: Englands politische Händel sind stets Waarenhändel: in China schlägt es sich des Opiums, in Neapel des Schwefels, am Senegal des Gummi's wegen he,um. Sehr treffend stellt eine Carricatur den englischen General dar, der, sieg» reich in St. Sebastian einrückend, den Degen in der Hand, die brittische Fahne aufpflanzt, und dabei ausruft: Jetzt laßt die Baumwollenwaarcn vorrücken! Verleger: Ignaz Alois Cdler v. Kleinmayr. N R 2.ott05t'ehungett. In Gratz am 26. August 1640: 11. 5l. 7a. 25. 9. Die nächste Ziehung wild am 5 September 1640 »n Gratz gehalten werden. ^rrmnen - Nnfrige htl hi«l Angekommenen und Abgereisten. Den 22. August »8^0. Hr. Albert Barsche, konigl. preußischer Assessor, von Trieft nach Wien. — Hr. Eimbek, konigl, preußischer Kammergerichts-Assessor, von Trieft nach Wien. — Hr. August Iacobi, konigl. preußischer Kammer-Zerichts-Assessor, von Trieft nach Wien. — Hr. Anton v. Gilbert, Gutsbesitzer, von Wien nach Trieft. — Hr. Heinrich v. Seebach, Privater, von Klagenfurt nach Trieft. Den 25. Hr. Gustav Zwirina, Apotheker, von Wien nach Triest. — Hr. Graf v. Arco, Privater, von Wien nach Triest. — Hr. Conrad Gomoatt, Handels-Agent, von Trieft nach Salzburg. Den 2». Hr Alexander Graf v. Sladniekl, k. k. Gubernial-Secrecär, von Salzburg nach Triest. __Frau Theresia Mayer, Handelsmanns - Frau, von Wien nach Triest. — Hr. Joseph v. Assauer, k. k. Professor/ von Gor; nach Grätz. — Hr. Freiherr v. Vaselli, k. k. Gubernial-Concipist, von Triest nach Grä'tz. — Frau Theresia GherS, Private, mit Schwester, von Triest nach Grätz. — Hr. Anton Novacovich, Beamte, von Triest nach Wien. — Hr. Graf v. Alevis Wasilieff, konigl. russischer Garde-Lieutenant, van Triest nach Wien. — Hr. Julian Czartkousky, Gutsbesitzer, mit Familie, von Gorz nach Gr5tz. — Hr. Heinrich Pigott, engl. Edelmann, von Wien nach Triest. — Frau Theresia Preinitsch, Handelsmanns Gemahlinn, von Cilli nach Triest. ^-Hr. Nicola«« Borchio,'Handelsmann, von Gratz nach Trieft. Den 27. Frau Iosepha Sc.irnco, Schiff-Capi-läns-Gattinn, von Triest nach Wien. — Hr. Leon» hard Mayer, Fabriks-Director, von Gratz nach Triest. — Hr. Ludwig Nemelh, ungar Hof, Agent, von Trieft nach Wien. — Hr. Joseph Saucrman, Schau« spieler, mit l9 Personen, von Agram nach Trieft.— Hr Joseph Winter, sönigl. preußischer Hofrath, von Triest nach Wien. — Hr. Ernst Iarke, k. k Rath, mit Gattinn, von W>'en nach Triest. — Hr. Rudolph Ritter v. Moro» Fabrik«.Inhaber, von Triest nach Klagenfurt. ^erjeichniß der hier Verstorbenen. Den 20. August l8«o. Der Iosepha Pilletitsch, Sattlers-Witwe, ihre Tochter Aloisia, alt ? Jahre, in der Stadt Nr. I6l, am Keuchhusten. — Frau Elilabecha Strohmayer, pensionirte Lehrers-Witwe, all 72 Jahre, in der Capuziner-Vorstadt Nr. 22, am Schlagstuß. Den 2l. Dem Urban Pleschko. Aufleger, seine Tochter Anlonia, alt 15 Jahre, in der Graoischa» Vorstadt Nr. l, an der Auszehrung. Den 22. Dem Wohlgebornen Herrn IgnHz Alois Edlen v. Kleinmayr, Buchhändler und Realitäten-Besitzer, seine Frau Gemahlinn Wilhelmine, geborne Raab, alt 29 Jahre, in der St. Peters. Vorstadt Nr. l22, am nervösen Gallensieber. — Geo-g Mikusch, Binder-Geselle, alt 56 Iahie, in der Gladischa-Vorstadt Nr. 5i, am Gedärmbrand. — Herr Franz Slrauchfeld, bürgert. Sattlermeifter und Hausbesitzer, alt 56 Jahre, in der Capuziner-Vorstadt Nr. 6?, an der Verstung der linken Herzkammer, und würd» gerichtlich beschaut — Dem Joseph Belovich, Verzehrungssteuer-Aufseher, sein Kind Eduard, alt , V, Jahr, in der Sl. Peters - Vorstadt Nr. 120, an der Ruhr. Den 24. Maria Smreker, Köchinn, alt «? Jahre, in der Capuziner-Vorstadt Nr. ,3, an der