Lmbllcher Zeitung. Nr. 1«. Pränumsralionspveiö: Im Comptoir ganzj. fl. II, hn!> !, N. 5.50. Für bic ZustcUu»« ins Hüiis hnlbj. 5» !, ,))tit del Pl'st gain,, fl. 15, halbj. fl. 7.5,0, Freitass, W. Jänner ^nserliolisgeblihr l'i« 10 Zeilen : lmalßülr., !<»>. Wlr., Äin. l st.; sonst pr. Zeile im. « lr., «m. 8 lr., »m. IU lr. U. s. N'. Insertionestemvel jrdesm. »U li. 1871. Amtlicher Theil. Se. t. ;::'.d f. Apostolische Majestät haben dem Legationssccrctäl Constantiu Freiherrn v. Trauttcn-berg die k. l. Kiimmererswürde allergnädigst zu vcr leihen geruht. Nichtamtlicher Theil. Wien, 17. Jänner. Zwischen der Verfassnngöpartei in der diesseitigen Reichshälftc und derselben Partei in den Bändern der Slephinskronc besteht cm Unterschied, welcher sehr zn Unannsten dcr ersteren hervorlritt. Während die Deak-Partei cine f^ Olganisatiou mit ancllanntcn Führern Ul'd ni!t strenger Disciplin bildet, n,it voller Eutwick-^ ^"' K^st, N> welcher ihre geistige und numerische ^r/" ^/ beringt, ist b.i dcr dicssettigcn Verfassungs-arti^ ^"^^ "' Führern, an Einigkeit lind an gleich-öers.' in ^l°°rgetrctcn, welcher in Schwäche und ^ '^ """« enden mußte. Beide Parteien haben das ^ ^ .^'^"' baß sie ibre vorzüglichste Stütze in ''^en Nationalität gefunden habeu. Aber wäh- i...« ^"kpartel niemal« m,c Betonung auf die A - st nmung ,'hrer verschiedenen Mitglieder gele.t lat,wüh' nd ste unt offenen Armen jeden aufnahm, weh Namens auch gewesen der iu ihrem Sinne Ungarns Größe «"strebte. lM d.e Versassuug.par.ci in den diesseitigen andern du,^', unweise Annahme eines nationalen Na-mcus lhre c-Mc Ocltung geschwächt und ihren Gegnern «w nur zu leichtes spiel qegm sie selbst in die Hände Mucn. Aig d^ Ministerin!!! Auerspcrg bei uns'seine "»llsamkett begann, da besaß es zwei Fachministcr und «me„ Minister ohne Porlefenillc. welche durch ihre in-«mcctuellc Kraft und ihre Rednergabe eine hervorragende Vtelluug vor dem Voltc und vor ihrer Partei cimial)' Men. beider berichtet aber die Zeitgeschichte von ihre» c>nscinanderc,ct)enden Bestrebungen. von ihren gegenseitigen Anschuldigungen und von der Bitterkeit, mit welcher sie sich gegen einander zn lehren pflegten. Das Ministerium Andrassy hat einen viel längeren Gestand und trotz demselben hat es fast niemals seinen Gegnern eine gebrochene Front zugewendet, oder sie cr-lennen lassen, daß in dcr Unvereinbarkeit dcr Tempera mcnle oder der Ansichten seiner Glieder cine Schwäche verborgen liege. Während nun unsere Versassungspartei nnr zu oft Klagen über äußere Einflüsse hat laut wer» dc>' lassen, welche ihrcr Kraft nachthcilig wurden, übersah sie. daß bei ihr iuncre Zerfahrenheit ihre Eignung, die leitende Kartei im Staate zu bilden, allmälig ab-ya"del, kommen ließ. Die politischen Zustände in den dles,eitlgen Bändern sind so geartet, nm auf Jahre hinaus emer parlamentarischen Negierung große Hindernisse zu dcrcltcn. Diese müssen aocr einen Charakter annch-°/."/ 'vclchcr sie als unüberwindlich cls^eineu läßt, wenn n an die Perfaisungöpnvtci eine feste Organisation an-mmmt, wenn sie sich mcht von einer rxclusio nationalen mudung dcfreit und sähige Führer a» ihre Spitze stellt, un ^ ^'""^lt auch die Eigenschaft bcsitzen, sich nicht die 5ü'7"^ ^ ^lch'eu. Die PaUci. welche bei uns nmk fi?,? Negicruüg in die Hände nehmen will. sein V müb 5'"^°". sie muß fähig und tolerant sich aufzunehme., ..«^lt ^sitzen, fremde Elemente in Die Ge chich /"V". "^ sich selbst zu assimiliren. We,'u sie die n.s ^, ''^lsl'''lic.s Reichskanzlers dcr dcS Erfolges lion vollendeten Thatsachen. D-c Reaction, die nach dein Friedensschlüsse in Preußen voraussichtlich cm-ttctcn werde, könne auf Oesterreich leine Rückwirkung haben, da beide Völker selbe niemals dulden werden. Die österreichischen und preußischen Interessen gegen Osten seien identisch. Ungarn wcrdc durch den inuigen Anschluß an Deutschland gekräftigt. Eine Politik der Rache sei unter allen Umstanden ungerechtfertigt. Nechbauer poleunsirt gegen die Ausführungen Nechbergs und Grculcrs und sagt: Dcr Standpunkt kcr Regierung bezüglich dcS Präger Friedens sei gan^ der scinige: Es sci ein Verdienst, den Präger Frieden gegen zd!e Einigung Deutschlands nicht gebraucht zu haben. Hierauf replicirt noch Rcchberg, worauf zum Schlüsse Graf Beust das Wort ergreift. Graf Beust sagte in seiner Rede unter Anderem: In dcr vorausgegangenen Debatte hat es an lebhaften Angriffen gegen mich nicht gefehlt. Ich bin nicht gewohnt, mich parlamentarischen Angriffen zu entziehen; im Gegentheil betrachte ich es als erwünscht, Rede zu stehen. Die Angrisse sind zweierlei Art, theils über den Gegenstand dcr GcraNinna, hinans, thcils persönlich. Bevor ich zur Beantwortung dcr gehörten Reden übergehe, > muß ich dcr Delegation tmncrlcn, d^iß ich mir der Vcr- j ^anlworlnnu. ihr gegenüber vollständig bewußt bin. Ich! ! füge mich gerne ihrem Urtheile und glaube, man kann! mit den erzielten Erfolge,, zufrieden.sein. Die Kritik ist! ziemlich wohlfeil nnd bcwcgt sich auf hypothetischer! Grundlage. Die Rcgicrnüg vermeidet das Staubauf' wühlen nicht auS Bcsorgniß, daß der Staub uns ins Angesicht knmmt, sondern jenen, mit welchen wir in Frieden und Freundschaft leben. Graf Beust wendet sich gegcn einzelne gemachte Vorwürfe und sagt: Dic ^ freundschaftlichen Beziehungen zu Deutschland wurden^ ohne Verletzung nnserer Würde erzielt, da die Freund- ^ schaft uns angetragen wurde. Der vom Delegirten! Grculcr citirte Spruch Oxenstierna's sei seinerzeit rich-! tig gewesen; gegenwärtig würde er anders lantcn. Die! zwei cwgcariffcnen Stellen im Rolhbuchc bieten keines Ursache d^u. Gegen GrcutcrS Vorwnrf, man sei von Hof zu Hof gegangen. ft, ,u,r zu bcmcilcu, daß Grenlcr darunter den Depeschcnwcchsel verstanden habe, dies aber sei in aller Well Gebrauch. Ueber unsere Be-^ zichungeu zu Preußen abcr beruhigt uns unsere Annäherung an Italici!. Waö tue Anspielung auf die De-pcschc anbelangt, weläe die Ermahnnng an die Concils-Minorität enthält, so hat dieselbe sich stcts an die Regierung angelehnt. Die Abschaffung dcS Concordalcs habe selbst gut katholische Kreise mit Befriedigung erfüllt, wenn auch dicse keinen Ausdruck gefunden. Er habe es übernommen, was im Innern für nothwendig erkannt und durchgeführt worden war, nach Außen zu vertreten. Der Bruch mit Rom sei eine nothwendige Folge dcr Reformen im Innern gcwcfcn. Auf die Rede Hcrbsts, welcher den Abgang mehrerer Depeschen im Rothbuchc kritisch uermelkt, übergehend, erklärt dcr Reichskanzler, das österreichische Rothbuch sei nach dem englischen das vollkommenste. Daß Dcpcschen von Gesandten nicht uollzählig mitgetheilt werden, fordert die Discretion. Dic Depesche vom 28, April sci deshalb nicht im Rothimche, weil sie gleichzeitig in dcr „Wiener Zeitung" v.'iöfftnllichl war. Die Depesche an den Gesandten in London wnvdc zu dem Behufe gesandt, um die Berichte üdcr die Reaction in Oesterreich zu widerlegen. In Betreff dcr galizischcu Angelegenheit war eine wichtige Veranlassung zu dieser Depesche geboten. Das Ullhci! lonnlc ich abgeben, weil ich 1867 Ministerpräsident und Veitcr der inneren Angelegenheiten war. Im weiterer« Verlause derselben Depesche sagt dcr Reichskanzler, habe cr nicht von sich gisprochcn. sondern davon, waS daS gegenwärtige Ministerium gethan und zu thun gedenkt. Bezüglich des Riegcr'schcn Hlcmoran-dums wendet man sich an den Ministtr des Aeußern, weil darin äußere Angelegenheiten besprochen werden. Zum Schlüsse erklärt dcr Reichskanzler gegenüber Giskra's Behauptung in der letzten Sitzung, niemand, der auf verfassungsmäßigem Godcn stehe, sei sein Gegner. Er werde die Verfassung nic verlassen, sie zu stärken, sei! seine Pflicht. Dcr Pessimismus sei von jeher Ocstcr-' reichs größter Feind und habe das Ausland von uns eine bessere Meinung als wir selbst. Unser Kleinmuth ist eine böse Saat, die ;ur Uneinigkeit führt und für die umsonst eine günstige Erklärung gesucht wird. Wir gönnen unseren Nachbarn ihre Siege, wir haben dafür aber in unseren Festungen leine Gefangenen und in den Spitälern keine Verwundeten. Die Segnungen des Friedens werden von Jahr zu Jahr reicher und die Ver< fassung war niemals stärker als jetzt. AuS dem Rolhbuchc ist leine unerlaubte Emmi-schung in die inneren Angelegenheiten zu ersehen. Uebri-gcns ist cs besser, daö jetzige Verhältniß durch freund' schastlichc Aegcgnuncm: zn löiVn, als Incompeten; vor> zuweisen. Halten sie an dem Glauben in die Zukunsl, dann wird dieser Minde nicht erschüttert werden. Kricgschllmik. Der von Vourbaki erstattete Bericht über die Tchlacht bei Moutbeliard nm l 5> d. besagt, daß er sich den ganzen Tag über geschlagen, und am Abend verschiedene Positionen mit Ausnahme dcö Schlosses Mont-bcliard besetzt habe. Das Schloß uon Monlb6liaro, ^'/, Meilen von Gclfort entfernt, befindet sich noch in d^.i Händen der Pü.'i,ßcn, uüd daS ist eine Thatsache von nicht zu unter' schätzender Bedeutung, weil das Schloß von dem Cer' nirnngscolpö Trcskow's befestigt und mit Artillerie reichlich versehen wurdc. Freilich dachte man bei dcr Befestigung weniger an Uebcifällc von Süden »»d und wollte nur einen Sttttzpuiill glgen Belfort gewin-ncn, aber jetzt bewähren sich diese improvisirten Befestigungen vortrefflich, weil Werder jedenfalls weiter zurückgeworfen worden wäre, wenn ihn nicht die Artil< lerie des Schlosses unterstützt hätte. Die Situation Werder's wird jedoch immer bedenklicher. Das 14. Corps leistet, was eine brave Trupp' ^erhaupt zu leisten im St,n,dc ist, wenn abcr die Vcrstcuknngcu (das 2. und 7. Corps) nicht bald an Ort und Stelle sind. so wird Werder uutcrlicgen, die Belagerung von Vcl' fort aufgeben uud nach Elsaß zurückgehen müssen. Der Verlust einer einzigen Schlacht kann den Entsatz voll Aclfort zur Folge haben. Bourbaki versichert, daß er den Kampf mit Anbruch des nächsten Tages, also deö 16. Jänner, fortsetzen werde. DaS Resultat diescr Schlacht ist noch nicht bekannt. Die Pariser Forts widerstehen bisher dcm preußischen Artillcricangriff, nclchcr hanptsächlich gegen die ForlS Issy u»d VauvreS ^richtet ist. Würden diese beidcn Forts genommen, so konnten von ihnen aus die Tuilcricn, das louvre. daS Stadthaus, sowie überhaupl alle öffentlichen Gebäude mit iaci> dem Osten ist, wie im Wcitcren angedeutet wird, als cinc von den Veränderungen z» betrachten, die mil >w' tcr dicsc Rubrik gehören. Die Unterwerfung von Lyo" und dcS südöstlichen Frankreichs überhaupt wird dc»' General in seinem neuen Commando als Hauptaufgal'-zufallen. Das königliche Hauplquartier soll auch nach der Einnahme von Paris in Versailles bleiben. Als Garnison für die Hauptstadt sind die Sachsen, Baic>". Württcmbcrgcr. Mecklenburger, die Landwehr-DivisiM» FmMwn. Ein Molleridyll des 6. Jahrhunderts. (Schluß.) Der geistreiche und liebenswürdige Weltmann wurde von dcr Königin mit jener schmeichelhaften Auszeichnung aufgenommen, welche sie Gästen seincr Art stets zn erweisen pflegte. Sie und die Aebtissin überhäuften ihn mit Gesalllgkeiten, Aufmerksamkeiten und Lodsprüchen. Diese Bewunderung, von zwei Frauen, die cine jünger, die uudere älter als unscr Dichter, ihm in allen Gestalten lüglich ins O!ir gcträniclt, fesselte ihn länge!/ als cr vor-hcr^esehen. Wochen, Monate vergingen so und redete der Gast von Wcitcrziehn, so sagte ihm Radcgunde: Warum weiter ziehen, warum nicht liei uns bleiben? D'eser Wunsch dcr königlichen Freundin wnrdc für den fröhlichen Wandere: zum Sckicksalsbcschlnß, er dachte nicht mehr daran, über die Alpen zurückzugehen, richtete sich in PoiticrS ein, trat in den geistlichen Stand und wurdc Priester (spälcr Bischof) dcr dortigen Melropo-litankirche. Der Standcswcchsel erlcichteite den Umgang mit den beiden Frauen, die zudem eines Mannes bedurften, dcr die bedeutenden Oüter des Stiftes nicht nur verwalten, sondern mit täglicher Wachsamkeit gegen die gewaltlhatisjen Anschläge dcr rohen Zeit schützen sollte. Es galt, mit Königen. Bischöfen, Grafen und Richtern zu verhandeln, häufig Reisen und Fahrten an die Kö nigShöfc zu unternehme!,, dcn Mächtigen zu gefallen und mit ^entcn aller Art zu unterhandeln. Wer war dazu geeigneter, als der geschmeidige Römer, dcr bald Berather, Vertrauter. Gesandter. Intendant und Gc-hcimschreiber des Stifles von Poitiers wurde. Ucbrigens verband Fuitunat mit geistiger Geschmeidigkeit die leichten Sitten des kaiserlichen Rom. Rechtgläubig ohne Mängel war cr im wirtlichen Lckcu weichlich und ein Welltind. Bei Gelagen seiner römi-schen und fränkischen Freuud^: bewies rr sich stcts als festen Zecher, fröhlichen Tischuachbar und begeisterten Sänger, und huldigte ohne Maß den Freuden der Mahlzeit. Geschickt, wie alle Frauen, cinen Freund bei den schwachen Seiten seines Charakters ;u fassen und ihn so an sich zu fesseln, wetteiferten Naocgunde und dic Aebtisfin, dieser rahen Neigung des Dichters gefällig zu sein, so wie sie einen cdlcrcn Fehler an ihm großzogen, seine liter.nischc Eitelkeit. Nicht allein dic Erstlinge dcr Klostertafcl schickten sie ihm täglich zu. sondern die feinsten Gerichte, deren Gcnnß ihnen selbst die Regel versagte, boten sie dem verehrten Freunde in Schüssen von Silber, Jaspis und Krystall. Lud man ihn ins Kloster zum Mahl. so schmeichelte dcr Schmuck des SpcisesaalS der rasfiniriesten Sinnlichkeit Blumenkränze bekleideten seine Wände, statt des Tischtuchs be« deckte ein ^ager von Roscnblältcrn die Tafel. Dcr Wein floß in herrlichen Bechern für den Gast. dem kein Gelübde ihn untersagte. 3o mochte cin letzter Schimmer hora^ischer oder tibullischcr Feste auf dieses zierliche Mahl fallen, daS zwei der Welt abgestorbene Nonnen einem christlichen Dichter anboten. Die drei Personen dieser seltsamen Scene richteten zärtliche Worte an einander, die ein Heide hätte mißverstehen können; die Königin nannte dcr Gast seine Mutter, die kaum mehr als dreißig Jahre zählende Aebtissin seine Schwester. Worte, wie „mein Leben, mein ^ichl, Entzücken meiner Seele" gerichtet an die geistlichen Freundinnen, bezeichneten die begeisterte, aber rein«! Freundschaft. den geistigen Licbesbund fieser Sccle!'-Zwar hatte die Aebtissin von der Vclleumduiia. zu leiden und boshafte Dinge flüsterte man sich ü,S Öhr. D^ Ruf dcs Priesters Fortnnat kam dadurch zu Schadeli. aber er rechtfertigte sich. indem cr in einem scincr M' dichte mit Würde erllärtc, er hege für Agnes eine rci" geistige Liebe, cine s,an; überirdische Neigung, und Eh"' stus und die Jungfrau zu Zeugen seiner' HerzenSl,"' schuld nahm. Diescr leichtblütige fröhliche Mann war in seine" UnttrhalllNMii mit der Tochter der thüringischen Köiugl dcr Vcitraut? ihres heimlichen Schmerzes, ihres alt^ Herzeleids nm die in früher Jugend verlorene Heimat Häufig gefiel sie sich in Schilderungen der blutige" Scenen, deren Zeuge sie gewesen und dercn Opfcr s^ fast geworden wäre. Die Erinnerung an den vüterlict!^ Herd blieb ihr stets ein Gegenstand dcr Verehrung. I^ fremden ^aude halte sie nichts lieb gewonnen, als nias die vereinigten Züge des Christenthums und dcr O^ dung trug, und ihrem Heimweh gab sie in ihren in dc" Gedichten deS Freundes wicdergegcbcnen lcidcnschaftlichc" Ergüssen einen Schimmer wilder Poesie, wie cr z""' Beispiele ans folgenden Versen hervorbricht: „Ich s^ dic Frauen in die Knechtschaft schleppen, die Hände gc' bunden und mit fliegenden Haaren; die eine ging nackt^' FußeS im Glut ihres Gatten, dic andere trat ans t>c" Leichnam ihres Bruders. Iedcr halle seinen Gn»^' zu weinen, und ich weinte für Alle. Ich beweinte mc^ todten Eltern und muß auch um die wciucn, welche ^ Lcbcn geblieben sind. Wenn meine Thränen versiegt' mcinc Seufzer verstummen, so gibt sich mein KuM^ 109 doch nicht zufrieden. Wcnn der Wind pfeift, lausche W>. ob er mir Rede stehe, aber der Schalten leincS der ^cem^en will mir wieder cischeincn. Eine Welt trennt m,ch von meinen Lieben. Wo sind sic? Ich frage den anenden Wind, die ziehenden Wolken frage ich. ein Vogel, wollte ich. brächte mir von ihnen Botschaft. Ach, httlte unch nicht dieses Klosters geheiligter Ring. sie Men nnch bei ihnen anlangen, wann am weniqsten sie u>„. .° « ^' ^ V'Nl' durch den Stnrm. ich zöge jubelnd " e A ^^-.^^ Prosen zi.tnten und ich hätte B e.?7nd'^°^n "^ 6M' ich umklammerte einen ich schwamm^ lonw,^ Wnem leichten Ti„« ^nm den Schmerz der omglch n Freundin tleser mitempfindend, lebte For un gc he.lt zwischen heitere Got'esfurcht, wolkenlose Freund! v ^^'!.'''^^"!/'^ "" «"genehmen Kleinigkeiten Ua«zc allmälige Entfaltung s. . ^' ' ^ Nadcan.iocns und Agnesens Freund mit ^in'"s^7' l'"^""' sich gewählten eichntt r,n au ! « " °"^ dn" Sturm der Völkermandc-r.'Ng auf uns geretteten dichterischen Nachlasse Da ftndtt man Tag für Tag die Geschichte dies s Bnnde ^dVde7^^7''s ^e«. ihren Geschmack a n ll ? n ^ l ' '^"" H°"g ^u geistreicher und bc-ebter Iwerhaltuna aufgezeichnet. Da findet man d c llemen Ereign., e ans denen dieser so .einförmige und doch so sellge Lebenslauf bestand, die Schmerzen der Trennung, die Langeweile der Abwesenheit und dcn >;ub:l des Wiedcrschns. die empfangenen und gegebenen llcuien Angebinde, die Vlumen. die Früchte, die allerhand Leckereien, die Vinsenlörbe, welche der Dichter mit eigener Hand geflochten, um sie seinen bciden Freundinnen zu bieten. Da werden die im Kloster zu Dreien gehaltenen und mit entzückenden Gesprächen belebten Mahlzeiten besungen und dnnn die einsamen Essen, wo Forlunat, wann er es sich schmecken ließ, bcdancrtr, nur ein einziges Vergnügen und nicht zugleich noch für Auge und Ohr reizende Weide zu finden. Der Dichter gcdcnlt der glücklichen oder traurigen Tage. die regelmäßig jedes Jahr wiederbrachte, zum Beispiel Agnesens Geburtstag und den ersten Tag der Fastenzeit, wo Ra< dcgundc, einem ewigen Gcliwdc getreu, sich in ihre Zelle einschloß, um dort die Zeit der großen Fasten zu verbringen. ..Wo verbirgt sich mein Licht, warum entzieht es sich mcincn Augen?" rief dann der Dichter in einem leidenschaftlichen Tone aus, den, man weltliche Gedanken hätte unterlegen können; und kam Ostern, das Ende ihrer langen Abwesenheit, so gab er dem schwerwiegenden Gedanken des christlichen Glaubens einen zärtlichen An-flua, und sagte zu Nadegnnden: „Du nahmst meine Freudigkeit mit Dir, mit Dir kommt sie wieder zmi'ick; zwiefach lässest Du mich lich'n Feiertag begehen." Dieses sind einzelne Züge aus dem Stillleben dreier gleichgestimmter Seelen, welche in der Mille einer rohen, barbarischen Zeit, der aller edlere Lebensgenuß fremd geworden, die Traditionen einer nahezu bereits versunkenen Cultur, geistiqe Anregung, verbunden mit heitcrcm, maßvollem Lebensgenuß, pflegten. Längst ist das friedliche Fraucnasyl von Poitiers in Staub zerfallen, aber aus den Glättern, in welche eines Dichters Hand seine halzyonischcn Tage niedergelegt, glänzt uns ihr Bild noch immer in frischen, unauslöschlichen Farben. und vielleicht das Gardccorps bestimmt. Das zur Maas« Armee gchölige vierte Armeccorps würde dadurch »er-fiigbiN' werden. Der Klunplinz von Sachsen soll für den Oberbefehl ü^r die gegenwärtig unter Goeben stehende erste Allnce bestimmt sein und dürflc für die Vollendung der Ar^it im Norden zu den Truppen dieses Commandos beträchtliche weitere Verstärkungen erhalten. Zur Charakteristik der Kriegführung werden von deutscher Seite noch fortwährend Beiträge geliefert, welche das Stadium des Guerillakrieges bci allcu Böllern und in allen Jahrhunderten gekennzeichnet haben, welche der Menschenfreund inir mit dem tiefsten Elilscz-zcn lesen kann. So bringt zum Beispiel die Berliner „Voltszcitung" nachstehenden, aus Chaumant vom 27. December d.Uirtcn ^'ldpustbricf, den wir buchstäblich — mit allen ottographischen Irrnngcn - wiedergeben: „Du wirst Dich wundern, daß ich schon wieder schreibe; wir sind gestern wieder von Räliberjagd gekommen, da wir ein Dorf in Grand stecken mußten, wo die FranctireurS drinnen waren, die mußten alle vcr> brennen, denn unser Hauptmann sagte: er wolle leine Gefangene sehen; wir mußten gleich alles schlachten! Denn sie haben einen ^iscnbahnzua, der mit 72 Militärs besetzt war, aus die Schicken gebracht; sie glaubten nicht, daß er besetzt wäre und wollten den Zug plündern, es ist ihr aber sauer aufgestoß^u, denn so wie der Zug kippte, svra^ alles raus; es wurden nur 3 Schaffnern bei dicscr Gelegenheit verwundet, aber (i Mann von nn-sere braven Füsilier ha!>cn sic die Hälse abgeschnitten. Eine Patrouille b.nachrichtcle uns solches in Chanmont, von wo wir qrimmig wie die Löwen auszogen. Es ging nach die Bah», und in den Zug alles in einem Atem. fandm aber keinen von die Hunde sie hatte» sich schon alle aus dem Staube gemacht. Nun wurde große Jagd gemacht, wobei wir Nachts 12 Uhr an ein Dorf kamen, wo wlr sogleich einen Schuß bekamen; und der Haupt-n.^"^- "' h- (s°ll heißen: Aha!) hier sind die Hunde, ^.. " 'A^m uns nun an die Häuser, brachten 3 «n? /ü. «""^' ""lche nun alle mit Posten besetzt, die ^ ss '"">! '.""' ""s die Hänser kam. Es sind viele "en. «üb tonnen ,uch in den 3 brennenden Häuser auch noch viele verbrannt ftin. Diese Arbeit dauerte bis zum Morgen: da ,aate der Hauptmann: nun Kinder müßen w.r was zum Eisen haben; und der Mehre (Maire) von das Dors kam und bat den Hauptmann, daß man doch mchts mchr abbrennen mogle, weil die Bauern n cht ^chul^ daran ,i.io; d.nn die Franctireurö sagten. °s pe wl,.,: stc würden alles abbrennen, wenn sie nicht nue« bekämen. Doch der Hauptmann bestand darauf, ... !^ 5"' ^'^ doch für 190 Mann Suppe. Brot uno Wem hergeben mühten! Der Mehre voller Freuden »??< " '' ""'' .M"öchc!" und in einer Stunde war 'lUcs fcrtig; und wir wurden nun rciiMzogen zum Frühstück; doch konnten wir den Frieden noch nicht traucn, Und sowie wir gcgcssm hatten, ging ein Zliq auf Patrouille und dic ai'dcreü muHlei« nun das Dorf ordentlich durchsuchen; abcr man fand unr Kerle mit blaue Blusen, aber unter diese ein kurzes Chaspot. Diese Arbeiter haben wir unS denn alle gekost. In einen Quar-tier kamen wir, und fanden daselbst einen solchen Hund in einen Kleiderschrank. wc> er sich mit seiner Flinte in einen Winkel drückte; aber er bekam das Bajonet in den Leib so lang eS war. Auf diese Weise kamen noch sehr viele um; und so wird man hier, um sein eigenes Leben zu sichern, zu Morden und Brennen gezwungen." Telegramme. Berlin. 17. Jänner. (N.Fr.Pr.) Der..Staats-Anzeiger" constatirt, der Widerstand der Versailler Stadt-beHürden gegen die Verproviantirung sei gebrochen in Folg' der Verhaftung des Maires und dreier Munici-palräthc. 5)0.000 Francs Contraoentions-Strafc seien gezahlt. Berlin. 17. Jänner, (Officiell.) Versailles, 1«. Jänner. Vor Paris trat o.r Fcind auf der Südfront mit neuen Batterien auf, dcren Feuer jedoch erfolgreich bekämpft wurde. Der diesseitige Verlust beträgt 2 Of-ficiere, 6 Mann. Versailles. 10. Jänner. Am 15. d. hatte Major Koppen vom 77. Regiment bei Marac, nordwestlich von Lanqre?, ein anderthalbstündiges Gefecht gegen etwa 1000 Modilgardcn, welche unter Verlust einer Fahne in wilder Flucht auf Lan^res zurückgeworfen wurd.n. Die bis heute vorliegenden Berichte der zweiten Arnnc ^ (Prinz Friedrich Karl) beziffern unfere Gcsammtocrlustc an Todten, Verwundeten in den siegreichen Kämpfen vom 0. bis 12, d. auf 177 Officicre. 3203 Mann. Dem, Feinde wurden bis jetzt über 22 000 unvcrwundcte Ge-^ fangcne, 2 Fahnen, 19 Geschütze, über 1000 bcladene Fahrzeuge, außerdem eine Mengc von Wagen, Muni^ tion und Armee-Material al'genommcn. Vor Paris dauert! das Feuer unserer Batterien in wirksamer Weise mit! geringem Verluste fort. Berlin, 17, Jänner. (Officiell.) Versailles, 7ten Jänner. Werder behauptete sich auch am 16. d. in der Stellung südlich von Bclfort gegen die erneuerten Angriffe des Feindes. General Schmidt drang in Verfolgung des Feindes, welcher auf Laval zurückgeht, bis über Vaia.es vor und machte wieder über 2000 Gefangene. Alcn^on wurde in der Nacht vom 16. zum 17. Jänner nach einem leichten Gefechte beseht. Bern, 17. Jänner. Ein Telegramm des „Ber ner Bund" aus Pruntrut vom 16. d. meldet: Den ganzen Tag Kanonade nordwestlich von Montbcliard. Die Deutschen haben Nachmittags Croix wieder beseht. Abends 6 Uhr Feuereinstellung. Bern, 17. Jänner, Abends. Von dem Comman-dirtuden der Schweizer Truppen in Pruntrut geht die amtliche Meldung ein, daß heute wiederum auf del gan< zcn Linie Kämpfe stattgefunden haben. Tagesneuigkeiten. , — (Eine Erbschaftsgeschichte.) Im Ru-dolfsfpitale starb vor einigen Wochen ein Mann, Namens Simon Müller, an der Vungenluderculose. Einige Tage vor seinem Tode hatle ev den, PrimariuS des Krankenhauses ein Paket Übergebe!,, in dem sich lllier 15,000 Gulden, theils in Obligationen, theils in barem Gelde, befanden. Außerdem enthielt das Pakct ein Testament, bei dem jedoch die Unterschrift des Testators fehlte. In dem Testamente vermachte Müller feiner Haushälterin das gesammte Vermögen mit Ausnahme von 2000 Gulden, welche er zu dem Leichenbegängnisse bestimmte. Seinem Bruder, über dessen! Aufenthalt Müller nichts angab, vermachte er ein Legat von' 15 Gulden. Das Testament besitzt in Folge der mangelnden Unterschrift des Testators keine Rechtskraft; die Haus' ha'lterin, dic feit Jahren Müller pflegte, geht daher der Testiruug verlustig. Der Bruder, mit welchem der Verstor» bene in früherer Zeit nicht harmonirle, kann das Legat von 15 Gulden nicht in Empfang nehmen, da er bereits im Jahre 1866 starb. Es hat sich nun ein eigenthümlicher Proceß entfponnen. Einerseits beanfprucht die Haushälterin das Vermögen, andererseits erklärt der Fiscus das Vermögen fltr verfallen. Nun war Muller aus Pest gebürtig, und die dortige Commune processirt ebenfalls um die Hinterlaf« senschaft. — (Aus dem Tagebuch eines Belagerten.) Das von „Daily News" veröffentlichte „Tagebuch eines Belagerten" enthält Pariser Nachrichten, die bis zum 6ten d. M. reichen, und ist voll humoristischer Klagen über die Entbehrungen aller Art, denen der Correspondent ausgesetzt ist. Der Banquier will seine Wechsel nicht hononren, seia Geld geht auf die Neige und so ist er kaum mehr im Stande, seine Nahrung zu bezahlen, die er bei irgend einem Restaurant zweiter Classe einnimmt und die in der Regel aus Katzen-, Hunde-, Ratten- und Pferdefleisch be« steht. Auch Elephanlenfleisch hat er bereits gegessen und es hart und ölig gefunden. An Brennholz fehlt es ebenfalls und viele Restaurants haben aus Mangel an Brennstoff ihre Locale geschlossen. Der Wein geht in gleicher Weife auf die Neige. Wie lange die Mehlvorräthe noch ausreichen tonnen, ist nicht bekannt. Gegen Trochu gibt sich seitens der Ultraparteien eine böse Stimmung kund. Ein Mauerallschlag zeigte der Bevölkerung an, daß von der Nord-Armee Aussicht auf Entsatz geboten sei. Zwischen Trochu und Ducrot soll eine gewisse Spannung herrschen und General Vinoy geäußert haben, daß alle im Krim-Kriege stattgehabten artilleristischen Leistungen weit hinter denen der preußischen Geschütze bei der jetzigen Beschießung der fran» zösischen Hauptstadt zurückständen. — (Unfall bei einer Bärenjagd.) Auf einer Bärenjagd, welcher der Kaiser von Rußland kürzlich beiwohnte, hat sich ein Unfall zugetragen, welcher, wie der „Nat. Ztg." aus Petersburg geschrieben wird, die höchsten Gesellschaftskreise berührt: An jenem Tage fand in der Umgegend von Klein«Mschera eine Bärenjagd statt. Nach 1 Uhr Mittags kam der Bär hervor, dem Platze gegenüber, welchen der Kaiser eingenommen hatte, und wurde durch denselben angeschossen, durchschritt jedoch noch die Schützenlinie. Der in der Nähe Sr. Majestät befindliche Hofjägermeister Wladimir Iatowlewtisch Starjatin wollte sich überzeugen, ob der Bär zu Tode getroffen fei, und folgte ihm, indem er die Schützenlinie verließ. Kaum hatte ter Hofjägcrmeister einige Schritte gethan, so stolperte er über einen Ast und siel so unglücklich zu Voden, daß sich das in seiner Hand befindliche Gewehr entlud und ihm eine tödtliche Verwundung im Rücke., beibrachte. Der Unglückliche konnte kaum noch einige Worte an den Kaifer richten, welcher sofort zu dem Sterbenden geeilt war. Locales. — (Eisenbahn Triest» Lack.) Bei dem Triester Stadtrath hat ein Consortium um eine Unterstützung für die Arbeiten zur Tracirung einer directen und unabhängi« gen Eisenbahnlinie Triest-Lack angesucht. Das Gesuch soll in der heuligen Stadlrathsfitzung zur Verhandlung kommen. , — (Seltener Fischfang.) Aus Oberlrain, l 18. Jänner, wird uns geschrieben: Vor einigen Tagen wurde in der Blatenca, einem kleinen, durch das Dorf Polii bei Vigaun fließenden Gebirgsvache, der bei normalem Was« serstande höchstens 1 Schuh tief ist, ein Forelle gefangen, die jedenfalls ihres Gleichen fuchen wird. Selbe ist 3 Schuh lang und hatte ein Gewicht von über 8 Pfund. Sie dürfte wahrscheinlich aus einem andcrn Wasser sich in das kleine Vcichlein verirrt haben. Die Landleute meinen, daß dieses Wässerchen eigentlich der Ausstuß eines unterirdischen Sees sei, der sich im Innern des Mmarski vrii, des Verges, der sich zwischen Äigaun und der Äegunöca'Alpe erhebt und eine absolute Höhe von 2939 Fuß hat, der nämliche Verg, in dem sich auch die unter den Namen des Teufelsschlößchens schon im Valvasor vorkommende Tropfsteingrotle de< findet, ausdehnt, in welchem See dergleichen Fische in gro» ßer Anzahl zu finden seien, wie auch deren mehrere und schon größere, als der gegenwärtig gefangene, im Vache Älatenca gesehen und auch gefangen worden sind. Auch wird an der Sage festgehalten, daß die Wasser dieses Sees einmal den Verg durchbrechen und die ganze Ebene bis Möschnach in einen See verwandeln werden. Der Fisch wurde vom glücklichen Fänger an einen Gastwirth abgegeben und verzehrt, der Kopf aber blieb erhalten und ich werde denselben dem Landesmuseum einsenden. — (Theater.) Gestern: „Heydcmann und Sohn," Lebensbild mit Gesang in 3 Acten von Langer — zum Benefize des Herrn Vurmeister. Langer ist unter den modernen „Volksdichtern" noch einer der besten, wir haben in seinen Stücken meist eine lubenswerlhe, edlere Tendenz, vereint mit Nühnengeschick und gesundem Witz, gefunden. Für das Machwerk obigen Titels finden wir leine Bezeichnung. Herr Langer declamirt da gegen dic Sitteulosigleit der Offenbach'schen Operette und gegen die Zoten der modernen VollSstücke und in einem Athem producirt er selbst dle ärgsten Zweideutigkeiten. Von einem Plan, emem tieferen Inhalt ist in dem Stück keine Rede; man kann nur die Darsteller bedauern, welche ihre Kräfte an em solches Mach- ^ wert verschwenden müssen. Unbegreiflich bleibt eS, wie Herr Burmeister ein solches Stück zu seinem Benefiz wählen konnte; man wird es uns daher sicherlich erlassen, in die Leistungen der Darsteller einzugehen, die ihr Möglichste« thaten, insbesonderö wußte Herr Stainl (Schnabel) auS seiner Rolle viel zu machen. Das Haus war schwach besucht. 1!0 — sDiöcesanveränderungen.) Herr Franz barman, auö der Lavanler Diöcese, diöher in Möfchnach kommt als Hausgeistlicher zur gräflich Anlon Brandis'schen Familie. Neueste Post. (TrizMül'Helegl.amme dec „L'übacher Zeitung.') Vcrlin. ltt Jänner, (^fflciell.) Ver failles, R8. Jänner. 2lm >7. erneuerter Ver such Vourbaki'ö gegen Herder, welcher scine mit schwere:» Grsi'iitzen verstärkt' und verschanzte Position siegreich lnl>a««pt>te. alle An» griffe abwi.o. Die "Armee Bon.Vati's ist in volle», )tuck;l,ge. Vor Parii> Fortsetzung der Veschi^ftung Mlt g,»tcr TVirfttng. B erlln >U Jänner. Das Abgeordnetenhaus nahm die Haiseradresse »^.; , dagegen stimmten die Polen. Havre erbat sich am >7. d. den Geleitschein zu. London, r (5onferenz. Von d.r Schweizer grenze wird gemeldet: Die'Pleupel» vertrieben die Franzosen aus allen Grenzortschaft»n, letz tere rrtirirteu südlich auf Vlamont und Pont Noide. Ä)i ü u ch eu , « tt Jänner. Der Minister! des Aeuftern erklärte seine Befrildignng über die austro preuftische 'Annähernng, e^ erblickt darin das eiuzige Vtittel zur Verwirklichung der gvopveutschen Idcc. Brüssel, zu. Jänner. Das Vertheidi-gung0lomit<» zu itlllc bech zur ^lnözahlunf! gttal^icnicn Thcil- i.'ioidcndc ooi', !N Gulden 50 ll. ucini ganzjährigen Eillägnissc ftcr 5)2 Gulden 50 ll'. Pcsl, 18. Iaui^r. Il, dcr hcntigcli Sitzung dcr i)lcichelall)vd^lcgalil)n wzndc die Tpcciull>cliattc ül?cr das ^iinistcrlllui dcö ^cußcln bcc»digl u»d fauimtlichc Ans-schußanträge ancil.noini^eu. Zuin '^i^posilionofoüdö jpricht zueist Cancli. Redner tau»', der Dcüli'chlist übe!' den Dispositionsfonds teinc ^ute Scile ab^c»iinncn. Das Minlslerimn l)at aüdcre Ätitlcl, lun auf die Pr>sfe z», Willen. Gcldcr, uon der uersassui'ssillrcucl. Viazoritäl dlwillilll, diculen vor nicht langer Zctt dc»zu. um maßlos zn schu'ähcn, u.'as uclsasiuu^eurci: w«v. ^)e!tz fi„dct l>t,n Ditpositiolisfonds adsolnl nothwendig. dic< nicbl die Zustände Europas eine fcstc Form lrhalleli. Rediur iu>>cll die ^lcllun^ dcl Rcs>,iclli'>g zur 'ömischcn Fra,ic und wünscht Belohnnl'g uiit dcr päpstlichen Machl, welche sjlößcr !>!, als icnc des italienischen 5iünlc^s, Glvcholsti empfieljlt die AunnlMc dcr R^n^nngcjsnmmc. B'crschrni>!!, wenn sie l)ie;u die Älittel lwtire. In staati>sol!^ ga»:; entbehren, l.«r ;u falschen Honjecturen n,id Coml.lnnlioncn so viel Anlaß lnctct, da cinc offen? Rechnn,!n,i>lca.!ma. uninöglich >,l; doch dlirfc er dies nicht uns Nüch'iM aus seinen AmlönachfolM'. Die D»»tschvist über den Diöposuions-jond ist so nickhaltSIos, daß ^r nichts liinznfm'm lönne. Er muß die Behauptungen, welche der Verzicht auf den Pichi'und hervorgerufen, grundlos clklären. Der Ursprung der politischen Hetzen liege nicht in der Plcßleitung. sondern in der falschen Richtung des politischen Lebens. Staa'.spoli>l sei ein unrichtiger Ausdruck Das Ministerium i): Hand bitten zu dein Geschäfte niit Italien, uin, w>'n ! nicht dcn ganzen, so doch Thcilc dcs Kirchenstaates zu occupircn. Redner verliest 2itzungi>d3 denen! h^uorgcyt, daß sclbst ein itulmuschcr Minister die Oc^ clipation Roms als unklug crkla^l,.'. Während de^ Reichs tai^zlcr bchanplct, dic ilali^isckc iltc^icrung sei ohne inoralischc und materielle Macht, erklärt ^anza in öffent-licher Sitzung, daß er jede Bewegung niederwerfen weide. Dcr Papst kann tcin Stück des Kirchenstaates ausüben. oh'.!c eidbrüchig zu werden. Glas Bcust sagt: Der Vorredner habc ihn an die Jugend erinnert, wo er mit Bildern spielte und das ^ischnittene wieder zusammcngcsetzt werden mußte. Es tain immer darauf an, ob cl' alles an den rechten Platz zu geben wus;tc. Die kaiserliche Regierung hat i^it der italienischen nicht cmcn Han^i gemacht, da leine gegenseitige Verpflichtung und kein Object für eine Transaction vorhanden. ES war tcin OlNüd uud keine Anregung, der italienischen Regierung schroff entgegenzutre" tcn. Er la,m nichts dafür, daß italienische illiinister die Situation zn rosig sah^i. Ocslcrrcich hat cS abgelehnt, gegen die Occupation Rome ^l protcnircn, weil, wenn dieser Tadel mehr al? ^emonstration sein sollte, wir in unnölhige Bcrwicklungcn gcriclhen. Die Invasion dcö Kirchenstaates ist schon oor 10 Jahren erfolgt. Der RlichölVmzlcr verliest cinc Depesche des damaligen Ministers, welche von Blncm Mcysenbug concipilt und an Äach gcrichtet war. Ocstcrrcich stand damals mächtiger nls heule da und lehnte doch eine Intervention ad. Berlin, 18. Iüimcr. Officicll wird aus Äre-villicrs, !?. Iinmer ^lichtet: In der Nacht zum 17. d. bcsctztc Ocn.ia! Kellcr Trahier, überfiel Chencbicr, nahm die Bagage dcr Fra>,;^s<'> und inachtc 400 Gefangene, Morgens wurde der ^ingiisf dcei Fcindcs lui^derholt, blieb ubcr erfolglos. Bei '^ilüitbcliard und westlich uon ^uzc cnlspann sich line lebhafte Kanonade. Um 4 Uhi Nachmittags griff der Feind dcn Ge< !,cral KeUcr mit bedeutend übcrlcgcilcn 5kräftcn an; — .^cller erhielt sich jedoch in scincr fcslcn Stellung bci Trahier. Der dieSseiligeVcrluft in den drei letztm Tagen beträgt etwa 1iiO0 Todte und Verwundete. Berlin, 18. Iänncr. Minister Itzenplitz theilte den 5iammern eine Proclamation des Königs nn die deutsche Nation mit, worin er die Annahme der kaiserlichen Würde für sich lind seine Nachfolger auf dem preußischen Throne anzeigt. Die Proclamation fagt, der König übernehme die Kaiscrwürdc in dcin Bewn^tsm» scincr Pfncht, w deut»« schcl- Treue dk' Rechte dc.^ Rcichcs und seincr Glieder' zu schützen, den Frieden zu wahren, die Unabhängigkeit ^culschlaulls zu stützen, des Volkls Kraft zu stärken, und in dc,r Hoffnung, es werde dem deutschen Volke vcr-c>öuut ftin, den ^ohn seiner heißen opferwilligen Kämpfe! !n einem dauernden Frieden und innerhalb solcher Grenzen zu genießen, welche dem Vaterlande die scit Jahrhunderten entbehrte Sicherheit gegen etneulc Angriffe der Franzosen gewähren werden. Das Abgeordnetenhaus beschloß die Beantwortung der königlichen Proclamtion durch eine Adresse. Bordeaux, 18. Iünncv. Prioatnachrichten der „Correspondenz Havas" melden: Das materielle und moralische Resultat des BombaroementS ist unbedeutend; ^ — die Stimmung der Bevölkerung ist ausgezeichnet. « Der „Temps" veröffentlicht daS Schreiben des I diplomatische!, Cc>!v5 iü Paris u^i Gismarck, in wclchcin bcllagl wird, daß dns Bombai^ement nicht früher ango -eigt wurde; zugleich werden Maßregeln zuin Schutze ihrer Landsleule vclln'^gt. Cbanzy meldet: Der Rückzug gcschicht ill gutel' Ordnung; — bei unseren RccognoScirungen wurdm Gefangene gemacht. ?l!cnfon wurde von uns gcräumt. Bourb^li meldtt die Fortsetzung seines Vormarsches anf Bclfort. Bordeaux, l8. Iänncr. ^.Tr, Z.) Eine Dc< p.schc Äonrbakl'S vom 17. d. meldet den erfolgten Haupt-anariff und dcn Persuch einer Umgehmia, des linkcn feindlichen Flügels, Die Umgehungen »ppen wurdcn aber sclbst bedroht und lounten nur ilnc Positionen bc-h^l,p!ci!. Dcr Feuid hat eine furchtbare Artillerie und cihiclt allseits Verstärkungen, wodurch cr in seinen fcslcil Stellungen unseren Anstrengungen widcnichcn konnte, sich gleichwohl definitiv verhallend. DaS Wetter ist nn' geheuer schlecht, der Vormarsch schr schwierig, was mich bestimmte, morgen in die vor der Schlacht eingenom» mcm'n Stellungen zurückzutehien. Brüssel. 19. Iäuncr. (Tr. Z.) Aus Llllc wird glmcldct: 3t. Quenlin wurde von deu Deutschen gc< räumt und von den Franzosen wieder besetzt. Hamburg. 19. Iännc'.'. l,Tr. Z) Ei» Tclr« gramm aas Alcn^on vom 18. d. mcld>'!, die Armee dcs Großheizogs von Mecklenburg marschirc übcr Mcyennc nach Rcnnes. Helegraphiscker?^cl^selcourH vom l9. Itiüller. 5pcrc. Motalliqiles 58.—. 5prrc Metalliques mit Mai^ und Novcmbrr-Zmsm 5,8.— — 5p>.'rc. Vtlllioual-Anlehen 67.25> 1««0cr Slaatö-Aillchcu N4.30. - Baiilactieli 724 - Elkdü' Äcticu ^50,40. — London 124 20. Silbrr 122.-. — K, l Mlluz-Dllcaten 5.85',,. — Napolclliid'or 9.95',,. Angekommeuc Fremde. Am 18. Iiiüurr. .^t»»«lT ^H'l<5». Die Herren: Engel, Kaufmann, Wien, -Mnsil, Nris,, Brilnn. — Bilchler, Szigeth. Säianza, Kfm,, Praq, — Graf Lantlnen, Wiftpach. - Schwarz, Kfln, Wien. - Toramitti, Kaufm, Udinc. «^.««»«'»»t. Tic Herren: Gmjnp, Privat, Trieft. ^rauci, Matterödmf. Toiuitti, Agram, Buchlcr, Kaufn,., Tviesl - Oos, Pfarrer. Studenc, - >!oprivnitar, Pfarrer, Sava. — Potocnic,, Ingenieur, Galizien, - Gaber, Besitzer, Ma^ durg. — Maier, Kaufm, Wien. - Caktes, Private, Trieft Theater. Heute: Vlaulmrt. Operette in 4 Alten von Offenbach. ^? 3 " ^? " ^ ^ ^ ^ " »^ ^ ! Z ! nZ« ^Z « '" ^",^ 6U.'M^. '323st, — l^. SW.fchmach grüßlh. dem. / ,9.Ü ,. ')i. 3^1 «<> -r-2.« SW. mäß,g ganz bcw. c«"" '10.. Ab. 320.8, j 4n SW. stiNm. tlilbc ""«"' Abwechselnd Rcaett. Nach 5 Uhr Alicnds lebhaftes Gcwillrr ! in Slld mit arellen Vlitzm >md Donner, dnrch eine Viertelstunde ! mzwischc» dichter Hligclschaucr, die eiiizelnen Ha^ltonicr t'oii ^ Hclselnlchgrüszc, später Blitze in Süd. VtachtS ftilrmischcr Süd. Das Tagesmittel der Wärme ^ 1.7", um 2 9° llber dem Normale. ! Verantwortlicher Nedaclmr: Ignaz v. K l e i n m a y r. HU^tl^tllWi' Wien, 18. Jänner. ^!ii 100 st. ^ Einheitliche staalsschuld zu 5 ,'Vl.- ! w Noten vcrzin«l. Mai-November 57,90 58.10 „ „ ,. Fcdrnllr-Auansl —.— -.— „ Sicher .. ^ülmer-Imi 67 20 «7.30 ,. „ Äpnl-Octc»her. —.- —.— Vo!cn,I1«39 ... 2.')?.— 25«.— ^ ., 1854 (4 "/„) zu 250 fl. 88 50 89.-,. « l.8ttu ;u !>lX) si. . . <<4.80 '.i5,-! „ ^ 1^0 zu 100 fl. . .107 50 U'8. - ! „ „ 1864 ',u 100 fl. 119 50 119.75, S,aatö:Domä«!.'N^Psallddriefe zu > 1^0 sl. <) W,, in E^!l'?r . . i li,!.- N9,25^ ». Ornnd^ntlastutt^H-QbUgatWurz>. > Fi!r 100 st. ! Vöhlmn . . ,u 5 ft<5t 94- ^95.- Ooli,veu......5 - ?2 75 ?«..- Nieder-Oesterreich. . ., ^' , ^5 — 96.-Ober-Oesterreich . . . 5 ., 94. 95,- Siebenbürgen.....,' ,. 74 50 75, ^^ttrmo.' , 92 50 93 50 Ungarn . . , . ,. 5 „ 77 75 78 — O. Andere öfseutiiche Alllehen N»ci. Eis^nbahnanlehcu ^i !. Acticn von Ban«nsttwte«. Geld Wlia,-!' Nual<"öfteri. Ganl , . 203 80 204.20 Baiikvernn.......229.50 230 50 Bodm-Crcditaustlllt . . . .2^0- 243.- Ercditcmslalt f Hand?! u. Gew . 250 — 2!>0 20 Endicauslult. ail^lm. unaar. . 83.75 84 25 EÄcümftt^Gcsellschaft, „, o. . . 935. 938.— Franco-öswr. V«>il . . , . 99.75 100.- Gencraldanl......»9.50 90.- Handrlöbant.......96.— 96.50 ' ^atimlattiailk . , . , , 739 - 741.- ! Umoubant.......232 80 233 — Nl,rfwykni!?......95.50 96.50 Ber!ehrsbllul.......1.^2.-. 133.— »p« As>i^l ^^<, Hv^ttsp'>rtntlternei»l ! >»«ftei<. Veld Waare l Mfll!c'-sswmanel Bahn .16950170.— ! Böhnl, Wlstbuhn ..... 243. 244 — > ^arl-^ud-.uia-Vnhn.....242.25 242.75 ,' Äoll„ll'Da>npfschifss. Gesellsch. . 559 — 561. -! ^lisl,^c.h.Wcstbll!)u.....221.— 22150 Elisabeth-Weslblchn (Linz -Bud-weiser Strecke).....184.- 184,50 ^s,llnl^".drch!«-Vi,rc ler-N«im . 163 — 163 50 Geln Waal? ss,uu-,,^ased»)^«a!n . . .'89 75 190-L«,nb?rIK Waare E!is.-W:stb, in S. vcrz. (l. Tmiss.) 93 50 -." F?rdii!and«!'Nordb. in Silb »erz. 104. - 104.^ ^.c.nz-Ioscphs-Vihn .... 94.- 94 ^ Z.Earl.eu>:l?. V. ^. S. ver>..l,G:n. 103 - 103 25 >7»ch'.-,r Nordw^'.^nb'l . . 9340 9360 l >^sl»' Waare Siebend. Bah« iu Silber verz. . 87.75 88.— StaatSb. G. 3"/„ ^ 500 Fr. „!. E,». 135.- 135 50 Slldb.G. 3"/«» 500 Frc, pr. Stilcl 114 50 115 — Solco,i?d'o'- . . 9 ,. 95z,. 9 ., 96 « Prcuß. Easseilscheine — „ - . - . — ,' Hiüier . . 121 .. 90 .. 122 , 15 „ »trawische GrmidentlastungS - Obligatiolien, Pri-vatnoünm^ 86-- G?id. - Waui,-'