Nr. 134. Pl»nume<-ation«prel«: Im «Lomptoii ganzj. st. 11, halbj, fi. 5'50. yür die Zustellung , halbj, st, 7 50. Donnerstag, 14. Juni. Inseltionsglbll«: yll« N«we 3ns«ate ll» zu 4 Zeilen «5 tr., größere per Zell< u lr, < bei ßnen Anspruch auf Berücksichtigung, welche periodisch wiederkehrenden örtlichen oder klimatischen Ursachen «"zuschreiben sind und daher schon bei der zum Zwecke ^t Regelung der Grundsteuer vorgenommenen Ertrags-"b- und Einschätzung in Rechnung gezogen wurden. V) Hinsichtlich der dauernden Culturänderungen, h l; 7.) Die Ermittlung und Vormerkung der dauern« ^ Culturänderungen hat als Vorarbeit für die in ?"läßt>>t des ß 4l des Gesetzes vom 24. Mai 1869, ^' G> Al. Nr. 88, vorzunehmende Revision des Grund-lkllercatasters zu dienen und Hal sich daher nur auf laiche Culturänderungen zu erstrecken, welche nach den ^liirlichen Verhältnissen und den Aussagen der be-leffenden Grundbesitzer thatfächlich als dauernde er- llheinen. l) Hinsichtlich der Schreibfehler. . § 8. Als Schreibfehler unterliegen der Correctur lene Mlle, in denen der im Grundbesitzbogen bezelch. l'ete Besitzer oder die darin enthaltenen Anfätze der ^ulturgattung, der Classe und der Steuerpflicht oder Steuerfreiheit mit dem Einschätzung«-, beziehungsweise "eclamationsoperate nicht in Uebereinstimmung stehen. Hiezu gehören auch jene Fälle, in denen in den bestehenden Catastraloperaten, den thatsächlichen Verhältnissen entgegen, Privatwege als öffentliches Gut oder öffentliche Wege als Privatvermöge« bezeichnet wurden. In den beiden letzter',, Fiillen hat die Durchführung dirser Aenderungen erst zu erfolgen, bis die endgiltige Entscheidung der diesfalls competenten Verwaltungsbehörde oder des Gerichtes vorliegt, g) Hinsichtlich der Rechnungsfehler. § 9. Als Nechnungssehler, deren Berichtigung vorzunehmen ist, sind die in den Grundbesitzbogen vorkommenden Nichtübereinstimmungen mit den Ver-messungs'.Schätzungs', beziehungsweise Reclamations opcraten riicksichtlich der Ansätze des Flächenmaßes oder des Reinertrages zu betrachten, k) Hinsichtlich der Fehler in der Darstellung auf der Mappe. 8 10. Die Berichtigung der Mappe hat zu er-folgen, wenn die Darstellung der Lage und Gestalt der Parcellen auf der Mappe mit den thatsächlichen Verhältnissen nicht übereinstimmt. Uebereinstimmung des Grundbuches mit dem Cat a st er. § 11. Der Grundstenercataster einerseits und die Eisenbahnbücher, Nergbücher, dann die auf Grund der Operate der Grundsteuerregelung angelegten neuen Grundbücher (Landtafeln) andererseits sind in steter Uebereinstimmung zu erhalten. Zu diesem Behufe sind die vorfallenden Aenderungen lücksichtlich des Grundbuchskö'pers, der Bezeichnung der einzelnen Objecte und deren Darstelluug auf der Mappe, im Cataster sowie im Grundbuche durchzuführen. Organe für die Evidenzhaltung. § 12. Die Aufnahme der eingetretenen Aende« rungen und die Durchführung derselben in den Operate« des Grundsteuercatasters erfolgt unter Ober. leitung des Finanzministeriums, beziehungsweise der Finanz-Landesbehörden durch die hiefür bestellten technisch vorgebildeten Vermessungsbeamten. Mitwirkung der öffentlichen Behörden und Organe. § 13. Die öffentlichen Behörden und Organe haben zur Erhaltung eines mit den thatsächlichen Verhältnissen übereinstimmenden Standes der Catastral- operate, durch Mittheilung der zu ihrer Kenntnis gelangenden Aenderungen an den Vermessungsbeamten, mitzuwirken. Auf Verlangen des letzteren sind demselben amtliche Bestätigungen über die acteumäßig constatierlen Aenderungen auszufolgen. Die besondere Mitwirkung der Grundbuchsbehör-den und der Steuerämter wird in den nachfolgenden Bestimmungen normiert. H 14/ Den Gemeinden obliegt die unentgeltliche Ueberlassung des zu den Verhandlungen des Vermessungsbeamten erforderlichen Locales. Ferner haben dieselben jederzeit auf Verlangen des Vermessungsbeamten 1.) die Vorspann gegen Vergütung der einschließlich des Landcsbeitrages festgesetzten Gebür, 2.) die Handlanger und Boten und die etwa nöthigen Wasserfahrzeuge nebst den dazu erforderlichen Schiffsleuten gegen Vergütung des ortsüblichen Tag-lohnes, endlich die Signale, Pflöcke und beziehungsweise das zur Vermartung erforderliche Materials gegen Vergütung der Localpreise beizustellen. § 15. In den Fällen, in denen auf Grund dieses Gesetzes die Intervention der Gemeindevorstände oder deren Vertreter (Vertreter selbständiger Gutsgebiele) oder von Vertrauenspersonen erforderlich ist, haben dieselben auf eine Entschädigung von Seite des Aerars keinen Anspruch. II. Constaticrung der Veränderungen. Allgemeine Verpflichtung der Grundbesitzer zur Anzeige. § 16. Die Grundbesitzer sind verpflichtet, jede bei ihrem Grundbesitze eintretende Veränderung in der Person des Besitzers oder im Objecte der Grundsteuer, bei Vermeidung der in den nachfolgenden Abschnitten bezeichneten nachtheiligen Folgen, innerhalb sechs Wochen, und zwar: 1.) riicksichtlich des Vesitzwechsels nach erfolgter Besitzübertrügung; 2.) rücksichtlich der Objectsänderungen, nachdem das einen Abfall oder Zuwachs im Objecte begründende Ereignis eingetreten ist, dem Steueramte oder dem Vermessungsbeamten schriftlich oder mündlich anzuzeigen. Der Anzeigepflicht zu Punkt I ist Genüge ge-leistet, wenn das bezügliche Tabulargesuch innerhalb Feuilleton. Der zerbrochene Sporn. Nomcm aus dem Lcbcn einer grohen Stadt. Von Wilh. Hartwig. (68. Fortsetzung.) „. ..Nein," sprach er zu sich, .ich will es nicht thun. ^s ist leicht genug, so etwas zu befehlen, aber cs ,st !!'cht ebenso leicht, es auszuführen. Ich habe keine Uch, mich damit zu befassen. Ich will nicht noch ein-Hal solche Gefahr laufen. Diejenigen, welche solche ?tbeit aethan haben wollen, mögen sie selbst aus-"hren, die Chancen sind nicht günstig genug für mich!" .. Plötzlich aber brach die angeborene Schlauheit V Bahn in seinen Zügen und er fuhr in feinem Selbstgespräche fort: «^ c , . . „Aber wie, wenn ich es nicht thue? Was folgt Unn? Wenn ich die Angelegenheit auf eine andere Mse arrangierte, die mich aus dieser Fährlichlett lie« 'l/ite? Sich vornehmen, eine Sache auszuführen, ,st °n ebenso gut, als es zu thun; und diesmal kann es Arhaupt keinen Unterschied machen, zumal das ganze ^'s'co nur auf meinen Schultern liegt, und die kön-?^n auch wohl noch ein wenig mehr tragen, als ohne-"" schon daranf lastet." , Einige Stunden später begab sich Mr. Dalton U gewöhnlichen Zeit zur Ruhe, aber kurz vor Mternacht erhob er sich von seinem Lager und stahl "H. ohne jemanden zu wecken, aus dem Hause. ., Nachdem er sich überzeugt hatte, dass der Nebel M aenug sei, um seinen Plan ausführen zu können, ^lug er den Weg nach dem Dorfkirchhof ein. Gerade ,Wr, Ztg," Nr, U!2 vom 12. Juni 1«8!j) Erkenntnisse. Das l, t. Kreisgericht als Pressgericht in Görz hat ans Antrag der l, l, Staatsanwaltschaft mit dem Eilenntnisse vom 29. Mai 1883. g, 2421. die Weiterverbreitn»«, der Zeitschrift „(>c>rrwlo äi Horiuill" Nr. 42 vom 26. Mai 188» wegen des Artikels „3uIIa proooggiolw tsolorioa" nach § 300 St. (ji, ver» boten. Das l. l. Kreisgericht als Pressgericht in Iglau hat anf Antrag der f. l. Staatsanwaltschaft mit dem Erlenntnissc vom 2. Juni 1883, Z. 3159, die WeiterverbreiUmg der Flugschrift „Erste freie Presse Cisleithaniens. Reaction Revolution. 2. Ma! 1883" nach den ss 65 » und 302 St. G. verboten. Nichtamtlicher Theil. S?. Majestät der Kaiser haben, wie die,.Linzer Zeitung" meldet, dem Pensionsinstitute für Schullehrer« witwen und -Waisen in Oesterreich ob der Enns den Betrag uoii 100 fl. zu spenden geruht. Se. Majestät der Kaiser haben, wie das ungarische Amtsblatt meldet, der griechisch'latholischen Gemeinde Nuqy-Polena 150 fl., den Gemeinden Bogyoßlö, Alsö'Sebes, Homok'Terenne und NM-Csömöte für Schul» und Kirchenzwecke den Betrag von je 100 st. zn spenden geruht. Wien, 12. Juni. (Orig.-Corr.) Es schrillt, als ob eine nüchterne Auffassung der vielbespiochenen „Decentralisation der Eisenbahnen" rascher platzgreife, als es jenen lieb sein mag, welche darin ein neues Agitationsmiltel gefunden zu haben glaubten. In der Provinz, namentlich in den zunächst betheiligten Ländern, fah man die Sache überhaupt nicht mit fcheelen Blicken an, und die „Bohemia" z. B., das Partei-Organ des Prager Casinos, sieht darin lediglich eine «Brotfrage" und meint, Wien dürfte „nicht den Anspruch erheben, hiebei auf die Sympathien politischer und nationaler Genossen im Reichs-ralhe zählen zu dürfen." Die Deutfchböhmen scheinen also nicht geneigt zu sein, der Decentralisation entgegenzutreten, aber sie befürchten nur das Eine, dafs dabei auch die Czechen profitieren können, oder, wie die „Bohemia" fagt, „dafs diefer Gewinn mehr in nationaler als in wirtfchaftlicher Beziehung verwertet werde." Man läfst also „Wien allein den Kampf aufnehmen" ; glücklicherweise ist aber Wiens Bevölkerung denn doch zu einsichtig, um nicht vorher zu prüfen, ob wirklich ein Kampf nothwendig sei. Man wird vorerst abwarten, bis die betreffenden Entschlüsse wirtlich gefasst sein werden, und dann erst prüfen, ob dadurch wirklich Wiens Interessen verletzt werden. Man hat die Dualisierung der Staatsdahn, die gewiss für Wien weit bedenklicher erfcheinen mufste. weil dadurch die Verkehrspolitik eines für unseren Platz sehr wichtigen Transportunternehmens durch eine Concurrentin beeinflusst wird — ruhig geschehen lassen, damals echauffierte sich kein Gemeinderath und kein Abgeordneter für Wiens Interessen. Jetzt aber droht Dr. Ruß sogar mit der — Abstinenz der Linken. Allerdings wird man diese Drohung nirgends ernst nehmen, denn wenn es schließlich drauf und dran käme, wer weiß, ob nicht, wie in der Grundsteuerfrage, Dr. Herbst für Prag gegeu Wien Volieren würde. Zur Lage. Das von der oppositionellen Presfe ausgegebene Schlagwort von der „Verländerung der Eifenbahnen" und der „Decapitalisierung Wiens" fcheint denn doch nicht recht verfangen zu haben. Wenigstens mehrt sich mit jedem Tage die Zahl jener Blätter, welche objectiv genug sind, der Wahrheit die Ehre zu geben und die weit über Gebür aufgebauschte Angelegenheit auf ihr richtiges Maß zurückzuführen. Neuestens hat auch der „Pester Lloyd", dem man doch sicherlich einseitige Parteinahme für das Ministerium Taaffe nicht imputieren kam«, in dicser Frage das Wort ergriffen. Er schreibt unter anderm: „Es darf fchon heute als sicher angenommen werden, dafs den militä« rischerseils erhobenen Forderungen hinsichtlich des Wirkungskreises und Geschäftsumsanges der in Wien verbleibenden Centralleitungen vollste Rechnung getragen wird. Es hat im Laufe der bisherigen Verhandlungen gar niemals eine Phafe gegeben, in welcher die Ansprüche der Kriegsverwaltung einen unausgleichbaren Gegensatz zu jenen der anderen in dieser Frage in Betracht kommenden Factoren gebildet hätten. Die militärischen Bedenken gegen die Ueberweisung der leiten« den Agenden an die in Lemberg und Prag aufzustellenden Filialdirectionen bewegen sich innerhalb solcher Grenzen, deren Einhaltung auch von den anderen Ministerien bereitwillig zugestanden wird. Es darf hiebei erinnert werden, dass die großartigste Leistung, die seit Erfindung der Dampfmaschinen überhaupt auf eisenbahn-techmschem Gebiete bewirkt wurde, die stau« nend rasche Versammlung der deutschen Armeen in dem strategischen Aufmarschraume am Rhein sowie zwischen dem Rhein und der französischen Grenze Ende Juli und Anfangs August 1870 mit Eisenbahnen zuwege gebracht worden ist, die unter normalen Friedensve»Hält- nissen von fünf verschiedenen, räumlich entlegenen 2en-tren aus verwaltet und geleitet wurden. Auch spater, als nach Auflösung des norddeutschen Bundes die suddeutschen Staaten in ein engeres Verhältnis zu dem neuen deutschen Reiche traten, geschah für die Centralisation der Bahnverwaltungen bis heute nicht viel. Das „Extrablatt" begleitet diefe Aeußerung des „Pester Lloyd" mit folgenden Bemerkungen: «Die ungarische Presse zeigt sich in hohem Grade erstaunt über die lebhafte Erregung der Geister, welche die angeblich bevorstehende Decentralifation der Bahnen «' Oesterreich mancherfeits hervorrufen. Man ist drüben in Budapest gewissen Iournal-Correspondenten, welche in dieser Angelegenheit den Mund so überaus voll genommen, keineswegs „reingefallen" und hat dein-gemäß auch völlig ruhiges Blut behalten." — D>e „Gemeinde. Zeitung" sagt: „Das Geschrei über die Gefahren der Decentralifation der Eisenbahnen dauert fort. Obwohl es sich verständigerweife nur u»n die nothwendige Verlegung gewisser Agenden im Betriebe nach den Landeshauptstädten handelt, fo schreie" doch die Leute, als ob schon die Eisenbahnen selbst ruiniert werden sollten." Auch die auswärtige Presse wendet der Discus-sion über die Decentralisierung der Eisenbahnen ihre Aufmerksamkeit zu. So lässt sich die Münchner „Allgemeine Zeitung" schreiben: „Wenn wir' lich die Gefahr vorhanden wäre, dass die Central-leitungen unserer Eisenbahnen, um den Wünschen der verschiedenen Nationalitäten zu genügen, nach den Provinzialhauplstädten verlegt werden könnten, so wäre nichts natürlicher, als dass die Stadt Wien, volN Selbsterhaltungstriebe geleitet, ihre Stimme gegen diese Absicht erhöbe und von allen unterstützt würde, welchen das Wohl derselben am Herzen liegt. Allein diese Gefahr ist nicht nur nicht nachweisbar oder weMg-stens nicht in dem Maße, als sie ausgemalt wild, nachweisbar, sondern es ergibt sich vielmehr, wenn man die Eisenbahn-Gesellschaften mustert, welche von ihren hiesigen Centralleitungen aus administriert werden, dass sich unter denselben nur zwei befinden, auf welch? die Regierung überhaupt eine Ingerenz ausüben könnte, und zwar auf die eine, nämlich die Elisabeth. Westbahn, schon jetzt und auf t»e Franz - Josef. Bahn im Falle der Verstaatlichung. Letztere ist aber nicht nur eine Frage der Zelt, sondern es ist. selbst für den Fall, dass die Verstaatlichung durchgeführt fein follte. zweifelhaft, ob es im Staatsinteresse gelegen fein werde, den Sitz der Cen-tralleitung dieser in Wien einmündenden Eisenbahn anderwärts hin zu verlegen, während es sich wohl von selbst versteht, dass die verstaatlichte Elisabeth-Westbahn ihre Centralleitung in Wien behalten und sie nicht mit einer solchen etwa in Linz oder Salzburg vertauschen werde. Ueber alle anderen großen Eisenbahnen, welche hier ihre Centralsitze haben, gebieten die Actionäre, und was jene galizischen Bahnen betrifft, deren Sitz nach Lemberg verlegt werden so", fo darf man nicht vergessen, dass dieselben ohnehin, was ihre hauptsächlichen Betriebs-Angelegenheiten betrifft, an Ort und Stelle administriert werden." Aus Lemberg wird unterm 11. d. M. berichtet: Die amtliche Zeitung meldet, dass der bisherige Landmarschall Dr. Zyblikiewicz für die nächste P^ riode des Landtages in feiner Würde bestätigt und der Verweser der griechisch-katholischen Metropolit von Lemberg, Bischof Sylvester Sembratowicz, zunl Stellvertreter des Landmarschalls ernannt wurde. Ae polnischen Journale sprechen ihre Befriedigung über diese Ernennungen aus. Einer officiösen Ngramer Meldung zufolge findet am 20. Juni in Budapest ein Ministerrath über die Reorganisation der Landesverwaltung statt, insoweit der Gesetzentwurf gemeinfame Angelegenheiten, nämlich die Steuermanipulation und die Comitatsver-waltungsausfchüffe betrifft. Nach dem Herablangen der Allerhöchsten Genehmigung wird die Einberufung des Landtages erfolgen. Von den Landtagen. Wien, 12. Juni. Der Schluss der Session des nie der österreichischen Landtages ist für den 21. d. M. in Aussicht genommen. Bis dahin sollen außer der heutigen noch sechs öffentliche und eine vertrauliche Sitzung abgehalten werden. Die Erledigung des aufzuarbeitenden Materiales foll in folgender Ordnung stattfinden: Donnerstag, den 14. d. M.: Feuer-polizei-Ordnung für Wien, Normalschulfonds, 20 Anträge von verfchiedenen Ausschüssen. Samstag, den 16. d. M.: Nechnungsabschluss des Landes- u"b Grundentlastungsfonds, Zwangsarbeitsanstalt, Wahl eines Ersatzmannes in den Landesausfchuss, kleine Anträge. Montag, den 18. d.M.: Organisation der Landes-Siechenhäuser, Vermehrung der Abgeordneten, kleine Anträge. Dienstag, den 19. d. M.: Antrag des Abg. Dr. Dinstl. betreffend die Schulgesetznovelle, M-richle aus dem Schulausschusst; abends um 6 Uhr findet eine vertrauliche Sitzung statt. Mittwoch, den 20. d. M.: Antrag des Abg. Dr. Kopp, betreffend d>e Decentralisation der Eisenbahnen, kleine Anträge. Don- l.'«ibacker Aeituna Nr. ^34 1161 14. Juni 1883. nerstag. den 21. d.M.: Präliminare für das Iah 1884, kleine Anträge, Schluss der Session. Sollte die Tagesoldnung in der jeweiligen Morgensitzung nicht erschöpft werden, findet die Fortsetzung in einer Abend' sitzung statt. Vom Ausland. In der Sitzung des preußischen Abgeord« neten haus es am 11. d. M. bemängelten bei Be« rnthung der Kirchenvorlage die Abgeordneten Rei« chensperger und. W indthorst die Vorlage in verschiedenen Punkten, da dieselbe nur ein Nothbehelf sei; sie sprachen die Hoffnung aus, dass die Commissions« berathung weitere Abmilderungen herbeiführen werde. Windthorst erklärte, das Centrum müsse sich die definitive Stellungnahme zur Vorlage bis zum Schlüsse der Berathung vorbehalten. Der Cultusminister bestreitet, dass es sich nur um eine Nothseelsorge handle; die Vorlage sei ein ernster Versuch, ob es möglich ist, den Frieden auf dem Gebiete der Anzeigepflicht zu erleichen und einen Zustand zu schaffen, wie er vor 1849 und 1867 bestanden. Die Vorlage bezwecke den Frieden auf denselben Grundlagen, wie sie bereits in anderen Staaten bestehen. Bezüglich des Einspruchs' techtes könne die Negierung auf das Indigenat eben so wenig verzichten wie andere Staaten. Was die Vor< bildulig drr Geistlichen angehe, so sei diese Bestim» Mung nach dem Gesetze vom Jahre 1882 geregelt. Die Vorlage sei ein Act des Friedens, und die Re« gierung hoffe, dafs das Haus dieses auch anerkennen werde. In der Sitzung der französischen Abgeordnet e n k a m m e r vom 9. d. M. behandelten mehrere Nedner eine für den französischen Weinbau ungemein wichtige Frage: die Alkoholisierung gewisser von der Ernte von 1882 herrührender Weinsorten. Der Antrag zur Gestattung dieser Mischung, welche sonst behördlich untersagt wäre, gieng von dem Vertreter einer Weingegend, Herrn Bernard Lavergne, aus. Der Antragsteller machte geltend, dass ohne diesen «lkoholzuiatz viele Weinsorten ganz und gar für den Konsum verloren wären. Herr Lavergne wünscht, dass der Staat bei diesem Verfahren seinen Nutzen finde, Und beantragt eine Steuer von 20 Francs per Hekto» liter Alkohol. Herr Raspail nannte den von Herrn Lavergne gepriesenen Modus eine Weinpanscherei, eine Vergiftung u. f. w. Der mit Alkohol zu 15 Grad untermischte Wein sei eben kein Wein mehr, sondern ^ gesundheitsschädliches Surrogat. Der Finanz-Alnister, Herr Tirard, unterstützte mit Wärme den m,trag des Herrn Lavergne und macht Herrn Raspail den Vorwurf, dafs seine Angaben über die Weinver-sälschung dem Handel der französischen Producte schweren Schaden zufügen könnten. Bei der Krisis, unter welcher der Weinbau so viel zu leiden hat. sei e» eine Humanitätsfrage, selbst einen geringen Theil der Ernte zu retten. Was die Weinpanscherei anbetrifft, so erklärte Herr Tirard, dass er bis jetzt gegen die Fälscher mit großer Strenge vorgegangen se, und dass er in Zukunft die Maßregeln noch verschärfen wolle. Trotzdem Herr Guichard die officielle Weinverfälfchung, Wie er die Alkoholisierung nannte, als Fachmann bekämpfte, wurde der Antrag dennoch mit 260 gegen 230 Stimmen angenommen. — Der Steueraus-weis für den Monat Mai ist noch ungünstiger als jener pro April. Die eingegangenen Beträge sind um acht Millionen hinter dem Voranschläge zurückgeblieben. Es wird hervorgehoben, dass der Ausfall sich meistens bei den Rubriken Registraturgebüren und Besteuerung von Wertpapieren fühlbar macht. Das erklärt sich durch das allmähliche Verschwinden vieler Finanzgesell-schaften und durch die Verringerung der Börsengeschäfte. In den russischen Ostsee-Provinzen wachen sich schon seit geraumer Zeit Agitationen gel« lend, welche auch schon zu mehrfachen agrarischen Gewaltthaten geführt haben. Letten stehen gegen Deutfche Und werden darob von einem Theile der national' russischen Presse belobt. Neuestens hat sich nun der in Diitau residierende Gouverneur von Kurland Geheim-lath Paul v. Lilienfeld zu einer öffentlichen amtlichen Kundgebung in dieser Angelegenheit veranlasst gesehen/ Eine officielle Beilage zu der „Kurländischen Gouvernements-Zeitung" vom 2. d. M. publiciert nämlich einen Erlass des Gouverneurs in deutscher und lettischer Sprache an sämmtliche Stadt- und Land» Polizeien. Kreisgerichte und Gemeindeverwaltungen, worin es heißt: ..Da seit einiger Zeit die statute», wnhig nur zur Förderung des geselligen Verkehres ^stimmten ..lettischen Vereine" einen ausgesprochen agitatorischen Charakter angenommen haben und eine 'tets wachsende Aufregung unter der Landbevölkerung des mir Allerhöchst anvertrauten Gouvernements her-vorrufen. so beauftrage ich hiemit. in Verfolg der von 'nir zu verschiedenen Zeiten bereits erlassenen Vorschriften in Hinsicht auf das Vereinswesen ,m allge-'"einen sämmtliche Stadt- und Landpolizelen. mit aller Energie gegen das stalutenwidrige Verhalten der „let« t'schen Vereine" die gesetzlichen Maßregeln zu ergrei-,'kn. Den Niga'schen lettischen Verein sowie alle kur-lÜndischen «lettischen Vereine." in welchen ich als Ehrenmitglied ausgenommen bin, fordere ich hiedurch auf, mich aus der Zahl der Ehrenmitglieder zu streichen. Die kurländische Gouvernements-Obrigkeit ist nach wie vor bereit, alles zu thun, was m ihren Kräften steht, um die materielle und geistige Entwicklung aller Bevölkerungsclasfen des Gouvernements ohne Unterschied der Nationalität zu fördern, dabei aber auch fest entschlossen, mit allen ihr zu Gebote stehenden gesetzlichen Mitteln die sich im Lande kundthuenden Tendenzen der Umsturzpaitei zu bestrafen und zu unterdrücken. Aus London wird unterm 12. Juni gemeldet: Das Unterhaus erledigte gestern in der Special» berathung die Bill, betreffend die Dotation für die Lords Al>sw und Wollen unter Ablehnung aller Amendements. Griechen und Türken. Der „Pol. Corr." schreibt ihr Correspondent aus Constantinopel unterm 7. Juni: Dak M'sstrauen, welches die Türken gegen die Griechen hegen, steigt mit jedem Tage, und m türkischen Kreisen war die Verstimmung gegen Griechenland selbst damals, als man mit so großem Widerstreben den Epirus und einen Theil Thessaliens abzutreten hatte, nicht so tief, wie gegenwärtig. Man halte damals gewähnt, dafs diese Territorial'Cession gute Beziehung/,, zwischen Griechenland und der Türkei etablieren werde, und dass beide Staaten sich gegen den sie gemeinsam bedrohende?, Panslavismus verbrüdern würden. Griechenland verhält sich aber kalt und passiv und alle griechischen Banquiers und Kaufleute, welche hier fabelhafte Vermögen besitzen, liquidieren ihre Geschäfte, um sich entweder nach Paris oder nach Athen zurückzuziehen. Die Pforte hat einen griechischen Beamten nach dem anderen aus ihren Diensten entlassen, und es gibt jetzt kein einziges Amt von irgend einer Bedeutung, das von einem Griechen bekleidet würde. Den Türken wird überdies höchst ärgerlich zu Muthe, wenn sie sehen, wie eine große griechische Kirche nach der anderen gebaut wird und wie die griechischen Schulen in schönen und mitunter großartigen Gebäuden untergebracht sind. Aus allen diese!, Gründen hat sich denn auch seit einiger Zeit eine Art Kriegszustand zwischen dem griechischen Pa-triarchat und den Türken herausgebildet, welcher keine versöhnliche Lösung finden kann. Die Türken führen laute Klage, dass die griechischen Rajahs sich als Vorposten des Hellenismus benehmen, dass alle Er-ziehungs-Etablissements eigentlich politische Propaganda betreiben und die religiöse griechische Gemeinde einen Staat i>n Staate bilde. Auch gegen die hellenische Regierung richten sich natürlich die tütkischen Anschuldigungen, indem ersterer der Vorwurf gemacht wird, dass sie in Macedonian Emissäre unterhalte und mit den Albanesen sich zu verbrüdern suche. Des weiteren klagen die Türken, dass ihre Delegierten, obschon zwei Jahre seit der Cession an Griechenland verstrichen seien, dennoch die Frage der dem Vakuf gehörenden Ländereien, welche die griechische Regierung in den neuerworbenen Provinzen an die Türkei zurückzugeben hat, nicht zu lösen vermögen, und dass auch die auf Griechenland fallende Quote der türkischen Schuld von diesem nicht übernommen worden sei. Kurz, die Stimmung ist beiderseits eine überaus üble. Was nun den seitherigen Verlauf des Conflictes mit dem Patriarchen betrifft, fo haben die heilige Synode und der gemischte Nationalrath beschlossen, an die Pforte einen neuerlichen Takrir zu richten, in welchem dieselbe zum letztenmal? gebeten werden soll, die von ihr inbetreff der Berate und der Testamente von Christen verfügten Maßregeln zurückzunehmen und die Dinge im Ltawä yuo zu belassen. Der Takrir, mit dessen Redaction ein aus zwei Mitgliedern der heiligen Synode und zwei Mitgliedern des gemischten Natio« nalrathes bestehendes Comite betraut wurde, wird mit der Erklärung schließen, dass der Patriarch in dem Falle, dass die Pforte an ihrer Entscheidung festhalten follte, sich von den Gefchäften des Patriarchates zurückziehen werde. Naim Efendi, der. wie gemeldet, von der Pforte mit der Inspicierung der griechischen Schulen betraut wurde, hat am 1. Juni dem ökumenischen Patriarchen feinen ersten Besuch abgestattet. Die Unterredung drehte sich selbstverständlich um die Mission Naim Efendis, der schon in nächster Zeit in Begleitung des seit langem durch das Patriarchat zum Inspector der Constantinopeler griechischen Schulen ernannten Herrn Vafides an die Ausführung feiner Ausgabe schreiten wird. Hungersnoth in Kleinasien. Man schreibt der Pol Corr." aus Konstanti-nopel. 7. Juni: Seit länger als einem Monate herrscht in Erzin-gian, wie einem Privalbriefe aus dieser Stadt zu entnehmen ist, eine drückende Hungersnoth und die Ein« wohner können sich selbst Brot nur mit großer Mühe verschaffen. Die ärmsten unter den Nothleidenden, darunter zahlreiche Frauen, demonstrierten wiederholt vor dem Palais des Gouverneurs und wurden dann durch Vertheilung von Getreide auf kurze Zeit beschwichtigt. Viel schwerer als Erzingian wurden die westlich von dieser Stadt gilegen'n Kreise Gerschenis, Guraschat und Kemakh heimgesucht, in welchen die Noth geradezu entsetzliche Dimensionen angenommen hat. In dieser Gegend sind Fälle von Hungertod vor« gekommen. Nach glaubwürdigen Berichten sind die Einwohner mehrerer kurdischer und türkischer Dörfer im Kreise Kemakh gezwungen, sich ausschließlich von Kräutern zu nähren. Der Preis des Getreides ist um das Fünf- bis Sechsfach? gestiegen; und die Händler wollen, da die neue Ernte erst in dritlhalb Monaten eintritt und die Bevölkerung fehr arm ist, kein Getreide auf Credit liefern. Die Localregiernna. bi?tet alles auf, um die Noth zu mildern, und hat alles ver« fügbare Getreide in die genannten Kreise abgeschickt. Es heißt jedoch, dass nur minimale Quantitäten vertheilt wurden, und dass es zweifelhaft fei, ob die Sendungen werden fortgefetzt werden können. Des weiteren hat die Behörde den Pieis des Getreides fixiert und angeordnet, dass die Getreidehändler, die ihre Ware auf den Markt nach Erzerum schickten, dieselbe nach den heimgesuchten Provinzen senden. Als jedoch diese Maßregel die Wirkung hervorrief, dass die Händler den Import gänzlich einstellten, zog die Behörde ihre Verfügung zurück. Mehrere Kornwucherer, welche die Noth der Bevölkerung zum Gegenstande von Speculationen machten, wurden gezwungen, ihre Getreidekammern zu öffnen und den aufgespeicherten Vorrath abzuliefern. Der Preis des Kilogrammes Getreides sank infolge dieser Mahregel um zwei bis drei Piaster, beträgt jedoch noch immer das Dreifache des gewöhnlichen. Um die Situation genau kennen zu lernen, hat die Behörde mehrere Vertrauenspersonen nach den erwähnten Kreisen entsendet. Keinesfalls ist es bloß die enorme Preissteigerung des Getreides, auf welche die Noth dieser Gegenden zurückzuführen ist, sondern etmlso der vollständige Mangel an Geschäftsverkehr und die daraus refultierende allgemeine Armut der Bewohner. Tagesnemgkeiten. — (Trupften-Inspicierung) Se. Majestät der Kaiser haben am 12. d. M. früh um 6 Uhr die Insfticierllng der Trupp?», im Prater fortgesetzt. Zuerst wurde das Infanterieregiment Hoch« und Deutschmeister Nr 4 Sr. Majestät vorgeführt. Um 7 Uhr war die Inspicierung der ..Wiener Edelknaben" beendet, und Se, Majestät der Kaiser nahmen hierauf die Besichtigung des Regiments Wilhelm I., deutscher Kaiser und Kiilüg von Preußen, Nr. 34 vor. Der Inspection wohnten Ihre k, und k. Hoheiten der durchlauchtigste Kronprinz Erzherzog Rudolf und der durchlauchtigste Herr Erzherzog Ilihanu, ferner der Oberststallmeister O. b. C, Prinz von Thuru und Taxis, der Landescommandierende Corpscommandant FZM. Baron Bauer, die dienstfreie Generalität und zahlreiche Stabs- und Oberofficiere bei. Se. Majestät der Kaiser waren vor 6 Uhr in Begleitung der beiden Geueraladjutanten FIM. Baron Mandel und GM. Freiherr« v. Popp. dann der beiden Flügeladjutanten Major Grafen Rosenberg und Major Grafen Christalnigg erschienen. Um halb 9 Uhr war die Inspicierung zu Ende. Se. Majestät kehrten in die Hofburg, der durchlauchtigste Kronprinz nach Laxenburg zurück. — (Oesterreichischer Fischereioereiu.) Am 6. d. M, vormittags wurden über Veranlassung des Ausschusses des österreichischen Fischereivereins eine Anzahl von 6500 heurigen, künstlich ausgebrüteten Huchen von delegierten Ausschussmitgliedern des Vereins ohne neu« neuswerten Verlust in Nebenarmen der Donau ober und unterhalb Tulln an geeigneten Stellen partienweise ausgesetzt — (Der ..Blitzzug" in Gefahr.) Wie dem ,.P. Ll." gemeldet wird. ist der am 8. d. M. mit einer Verspätung von 10 Minuten um 4 Uhr 55 Minuten in Bukarest eingelangte Blitzzug nur durch die Vorsicht des Lokomotivführers einer ihm drohenden Katastrophe entgangen. Der in der Nacht vom Donnerstag auf Freitag niedergcgangrne wolkenbruchartige Negen hatte nämlich in den Einschnitten der Bahnstrecke Krajoua-Turn'Se-verin den Bahnkörper an mehreren Stellen unter Wasser geseht und namentlich am Ende eines solchen Einschnittes, wo die durch donsellien wie durch eine Flussrinne ab» strömenden Gewässer durch die Sammelwasser eines seine Richtung durchkreuzenden Grabens zurilckgedämmt wxr-den, einen völligen Teich gebildet. Als der um 4 Uhr 20 Minuten nachmittags von Vercierova abgegangene Blitzzug kurz nach Mitternacht in die Nähe dieser Stelle kam. hielt sich der mit den Localverhältnissen durch langjährige Fahrten vertraute Locomotiuführer (ein Veteran der Stroußberg'schen Zeit) für verpflichtet, beim Passieren derselben jede in einem solchen Falle gebotene Vorsicht anzuwenden. Er befuhr dieselbe zuerst mit der vom Zuge losgekoppelten Maschine und passierte sodann die bedenklich erscheinende Stell? mit dem Train im langsamstem Tempo, Sei es nun, dass durch die Erschütterung dieser Fahrt der vom Wasser schon arg mitgenommene Bahnkörper der nagenden Gewalt deß Wassers noch niehr preisgegeben wurde, oder dass der kurz nach dem Blitzzuge um 1 Uhr morgens dieselbe Stelle Pas- Laibacher Zeitung Nr. 154________________________________1Itt2 14. Juni 1883. fierende Personenzug eben im Hinblicke aus den kurz vorher abgegangenen Vlihzug nicht die gleiche Vorsicht walten ließ; kaum eine halbe Stunde, nachdem letzterer den gefährlichen Punkt anstandslos befahren, entgleiste der ihm folgende Personenzug infolge der Unterwaschung der Schie»engeleise. Zwei Heizer wurden tödtlich verwundet (nach einer anderen Version ist der eine von ihnen auf der Stelle todt geblieben), mehrere Passagiere erheblich verletzt. Wohl kam der Blitzzug mit einer Verspätung in Vukarest an; doch wird diese Abweichung vom Stundenplan der Benützung dieses raschesten Ver« lehrsmittelö zwischen Pari» und Konstantinoftel nicht so nachtheilig sein, alö wenn dieser Expresszug gleich den Beginn seiner Fahrten mit einem Bahnungliick eingeleitet hätte. — (Russische Universitäten.) Sämmtliche Universitäten Nusölands zählrn gegenwärtig, abgesehen von den Professoren der Theologie, den Lectoren und Privatdocenten, 218 ordentliche, l03 außerordentliche Professoren und 164 etatmäßige Docenten. Fiir den Unterhalt dieser Lehrkräfte waren im ganzen 1056800 Rubel ausgesetzt worden, von welcher Summe 654 000 Rubel auf die ordentlichen. 200 000 Rubel auf die außerordentlichen Professoren und 196 800 Rubel auf die Docenten kommen. Wie die St..Petersburger «No« wofti" melden, beabsichtigt das Ministerium der Volks-aufklärung. mit dem nächsten Jahre die Zahl der ordentlichen Professoren um 42, die der außerordentlichen um 22 zu vermehren und das Amt der Docenten vollständig eingehen zu lassen, — (Die Fälschung des Rothweines durch Fuchsin) lässt sich bei Anwendung von grob gepulvertem Braunsteine, den man mit der zu untersuchenden Substanz tüchtig durchschüttelt, leicht nachweisen. Zwei Milligramm Fuchsin im Liter waren nach der Probe mit Bestimmtheit noch an der schön rosenrothen Farbe des Filtrates zu erkennen, während die gewöhnlich zur Herstellung deS Nothweines benutzten Färbemittel, sowie echter Rothwein nahezu farblos oder bränlichgelb werden, wie zum Beispiel bei Rolhholz-. Blauholz« oder Orseille.Eztract Locales. — (Der hohe krainische Landtag) wird, da in dem landschaftlichen Nedoutengebäude dermalen kein Raum vorhanden ist. wie „Sluvenski Narod" meldet, in den Localitäten der früheren Schießstätte tagen, und soll der lübl. krainische Sparcassenverein. als Eigenthümer der letztgenannten Ubication, dazu bereits seine Iustiin-mung gegeben haben. — (Herr I. Ritter v. Schneid) hat seinen Eommeraufenthalt in Reichenhall unterbrochen und ist gestern hier eingetroffen — (Für die culturgeschlchtliche Ausstellung) anlässlich der 600jährigen Jubelfeier im Juli sind gestern aus Altlack von Seite des Herrn von Strahl fünfzehn Colli per Bahn eingelangt. Dieselben enthalten eine große Anzahl höchst wertvoller alterthüm-licher Gegenstände, viele herrliche Gemälde und dergleichen mehr. Herr v. Strahl bemerkt in dem an das Nusstellungscomite gerichteten Schreiben, dass er diese Gegenstände nnr im Hinblicke auf die Allerhöchste An< Wesenheit Sr. Majestät aus den Räumen seines Besitz-thums habe ziehen lassen. — (Die Generalversammlung desLai-bacher Volks lüche-Vereins), welche gestern abends 6 Uhr in den unteren üocalitäten der früheren Schießstätte abgehalten wurde, war fehr zahlreich besucht, und es hatten sich die ausübenden Mitglieder fast vollzählig eingefunden. Das neue Ehrenmitglied Herr Dr, Ritter v. Guttmannsthal-Benvenutti beehrte die Verfammlung mit feiner Anwesenheit und richtete eine längere, warm und tief empfundene Ansprache an die Herren und Damen des Vereins, die mit Begeisterung aufgenommen wurde. Es fprachen ferner der Obmann des Vereins, Herr Stadtcassier Heng-thaler, und der Cassier Herr A, C Achtschin. Der frühere Ausschuss wurde mit Acclamation wiedergewählt, und es wurden bloß zwei Neuwahlen in denselben vor< genommen, für zwei wegen Domicilwechfels ausgetretenen Ausschussmitglieder. Ein ausführlicher Bericht über diese Generalversammlung folgt. — c«. — (Promenade-Musik.) Heute nachmittags ü Uhr findet beim Schlosse Tivoli seitens der Musik kapelle des k, l. 17. Infanterieregiments eine Promenademusik statt. Das Programm lautet: 1.) Marsch; 2) Ouvertüre zur Oper „Die Zigeunerin" von Balfe' 3.) „Laura"-Walzer anS der Operette „Der Bettelstudent" von C. Millöcker; 4,) „Tombola", Polka frany von Pannhans; 5.) Chor, Sextett u«d Finale aus der Oper „Lucia di Lammermor" von Donizetti; 6) „I'a.886 partout", Polka schnell von Ed. Strauß. — (Unbestellbare Brlefpostfendungen) Beim hiesigen k, k. Postamte erliegen selt 22. Mai nach« stehende unbestellbare Briefpostsendungen, über welche die Aufgeber verfügen »vollen, und zwar: Ulmar Johann in Brasce. Ziltzer Franz in Budapest, Iatler Anton in Ungvar (zwei Briefe), Rudolf Bartholomäus in Kirchheim. Moinik Martin in Belgrad, 8tari iuMu, po äo-luköo 1'oaiuouik, in Salloch, Vaasch Vicentu in Ham< bulg. Marolt Franz in Lack bei Steinbrück, Praznik Francisca in Velikalola, Visin Carolina in Venedig, Korenöiil Fanny in Trieft?. Clun Aneta in Trieft. Iel-lersig Enrichette in Trieft, Kozel Iernej i» Koftajuovec, Komatii Johann in Wolfsberg, Gertrud Jakob in Genua, Schwarwitzel Josef in Klagenfurt. Marad in Salloch. Labo?ovka N, in Hörberg, Preml Mateuz in Feldkirchen. Siberer Johann in Laibach. Oöba Francisca in Nenöe. Wonkar Fanny in Budapest. Caropresi V. in Trieft (zwei Briefe). — (Aus den Nachbarländern) Aus Graz schreibt man unterm 12. d. M.: Gestern abends 10 Uhr kam der 17jährige Zimmermaler Josef Grichaneg im betrunkenen Zustande in die Wohnung seines Iiehvaters Franz Baumlirchner, eines 58 Jahre alten Holz» schneiders in der Snckftraße Nr. 3; im Stiegenhause wurde Grichaneg von dem Hausherrn der Trunkenheit wegen zur Rede gestellt. Grichaneg eilte in das Zimmer seines Ziehvaters, erfasste ein Brotmesser und wollte dem Hausherrn nacheilen. Franz Baumkirchner und dessen Haushälterin erfassten den Grichaneg und ließen ihn nicht außer die Wohnung gelangen. Dabei entstand eine Balgerei, als plötzlich Baumlirchner mit Blut über» strömt zu Boden sank. Baumkirchner hatte einen Stich mit dem Brotmesser in die Brust erhalten und verschied sofort. Der Thäter wurde verhaftet. Aus Abbazia meldet man, dass die Südbahn vorläufig ein Hotel mit 60 Zimmern neben der Kirche in Abbazia erbauen lässt. Nächstens soll die Villa Cho-rinsly mit einem Kostenaufwande von mehreren hundert-taufend Gulden zu einem Curhaufe umgewandelt wer" den. Es sind diesmal sämmtliche Wohnungen bereits vergriffen, und wird sich die Badesaison recht lebhaft ge-gestalten; nur fchade, dass so wenig Localitäten vorhanden sind. — (Literatur.*) Nr.36 des praktischen Wochen, blattes für alle Hausfrauen „Fürs Haus". Dresden, Klostergasse Nr. 5 (Preis vierteljährlich 1 Mark), enthält: Ueber das Anrichten. — Dcr Hausgarten im Juni. — Erzählen. — Spargel. — Nur für Natur. — Vom Feuer deS häuslichen Herdes. — Wie Einer abends löscht sein Licht. — Feuchte Hände und ihre Abhilfe. — Das Testament. — Für den Elwerb. — Unsere Kinder. — Zimmergärtnerei. — Musik. — Hausthiere. — Hausmittel — Die Wäsche. — Für die Küche. — Räthsel. — Fernsprecher. — Echo. — Briefkasten der Schriftstelle. — Anzeigen. — Probenummer gratis in allen Buchhandlungen. — Notariell beglaubigte Austage 15 000. — Wochenspruch: Hilfe, die er aufgeschoben, hat er d'rum nicht aufgehoben; Hilft er nicht zu jeder Frist. ____________ Hilft er doch, wenn's nöthig ist. * Alles in dieser Rubril Ana.ezela.te ist zu beziehen durch die hiesige Buchhandlung I"" Korn . 4 67 5 76 Eier pr. Stück . . — 2-^ Gerste (neu) „ 4 55 5 7, Milch pr. Liter . — 8 ^ " Hafer . 3j 9 3 16 Rindfleisch pr. Kilo - 60 ^ ^ Halbfrucht .-------6 40 Kalbfleisch , — 52^^ Heiden „ 4 23 5 87 Schweinefleisch „ — 60 ^ "" Hirse , 4 87 5 33 Schöpsenfleisch __Z6 —-" Kukuruz „ 5 60 5 58 Hä'hndel pr. Stück — 45 -^ ^ Erdäpfel 100 Kilo 3 57-------Tauben . — 18 - -^ Linsen pr, Heltolit. 8-----------Heu 100 Kilo . . 2 80 - " Erbsen „ 8-----------Vttoh „ . . 178 ^ Fisolen „ 10-----------Holz. hart., pr. vier -" Rindsschmalz Kilo — 95------- Q.-Meter 6 40 — ^ Schweineschmalz „ - 86-------— weiches, » 4 40 -"" Speck, frisch , - 70-------Wein, roth., 100Lit,-------24 ^ — geräuchert » — 78-------— weißer . -------20 Angekommene Fremde. Am 12. Juni. Hotel Stadt Wie«. Gunlcl sammt Tochter, Amsterdam. "7 Nlibenu. Eroncnbcra., — Nisdan, Vesihcr, Pola. — LupiN'' Kaufm., Wien. — Mulley Maria, Untcrloitsch. Hotel Elefant. Edler v, Krismantt, Herrschastsbcsiher, Pökle?' — Kuralt, Marinecaplan, Pola. — Rudolf, Ingenieur. Graz. — Aubcrmann, Theresiopel. — Kaufmann, Krclch-"" Ialliö. Ksm,, Gutcnfcld. — Vodntter, Tauscher, ssulla. Me., und Türmer. Neis,, Wien. — Edelmann. Neis,, Marburg. Bairischer Hof. Römisch sammt Frau, Wien. — Kraßniß"' Private, Pola. Kaiser von Oesterreich. Mihaliö. Ingenieur, Adelsberg. — llara- baich, Kaufm., Veglia. Meteorologische Beobachtungen in «aibach^ ° 1 N n ° ft U 7 U. Mg. 738.00 , >I4.6 O. schwach heiter , 20 13. 2 „ N. 737.52 -i-24.8 SW. schwach heiter ^aeN 9 ., Ab. 738,64 -l-13,0 SW. schwach heiter "" Morgens Nebel, dann heiter. Abendroth. Nachts Nch"'' Das TageSmittcl der Wärme -j. 19,1«, um 0,7« über dem ^ol' male.___________________________________________^. Verantwortlicher Redacteur: P. v. Nadics. ii«z Course an der Wiener sorse oom 13. Jum 1883. <«»« v« o«-^» °°ur»°l«..<, ^ ..... I Gel» ^«llf Vta«ts.«nlehe«. Aotenrent».......?«9'15 » Papierrcnte b"/« .... 8? 0» »7 20 « Eiseub,-Nnl. I20fl. ö.W.S. 140 —------- , Oftbah».Prioritäten . . »i« 91 »0 , Etaat«»Obl. (Nng. Vftb.) il, — —— » „ vom 1.187« 9»— »»50 » Prä«icn»«ul.»loofl.ö.W. 114 50 ilk- -^h«itz.««g,<'ole 4»/o 1«1 fl, . . io,-7ll 110 — Arnndentl.' Obligationen (fül loo fi.E.'M.). Ao böhmischt.......1«Y- - l0?'— '/° galizische.......»8 la »8 90 °/° «ichrijche.......I0i zr, i(,5Ll> ^«Mcbclöfterrlichisch«. . . . 105-75 10« ?b ^/° ?b«iöfterieichilche . . , . 104 eo 105 50 ^° Nliiische.......103 — 10b-— '°ltoallsch« unb slavonische . »»'—io« — "/»flebenl>ürail«.....»»üa Ll»?0 Geld Ware 0°/,, T«me«var»V«nattl . . «-«5 3» ?5 e°/, »ngarische......9s 75 100« Undere öffentl. Nnlehe«. Donau'Rcg.'Vose 5°/o in« ft, . li4«» 116'— dto. «lnleihc 1878, steuerfrei . 10» — l0» 5s, Anlehnn b. Stadtglmcinde Wlen 1017b 10» 60 Nnleyen d. Stabtssemeinbe Wien (Silbn ober Gold) . . . .--------------- PrämienoNnl.o.Vtabtgem.Mtn 1»«0« 12^ — Pfandbriefe ifitrlOOfl.) Vodeucr. allg. often. 4>/,<>/<> Void il» »o ii»-ll', bto. in 50 , „ 4'/, °/<> »5-30 S5-l^ bto. in b« „ , <"/, . »1 »c, »z-30 dtü. Prämien^Schulbverschi.3«/, 9?'?5 9b-^b Ocft. Hypothelenbanl ioj, b>/»°/° ion ^0 ic,2 — Oeft.'Ung. Van! Verl. b°/, . . l00 «o 10110 bto. , ^/,°/« - - »»I» si»«« bto. , <°/« . . ,i»o 921« Una. »lla.Vobenclebit'Ncllenaes. in Pest in 34 I. veil. 5'/,°/» . 101-75 10» 5c Prioritöts. Obligationen (für ion fl.^. Tlisabcth'Wl:! bahn 1. «lmiffton lallO 103„.....108 !»0 10t 80 ^,,!,,lsch>: Karl. Ludwig»Vahn «m. 1««l ANN«. S, 4>/,«/n - . 99-- 9» L5 Oesteir. Vierbwestbahn .... 103 30 10» 60 Siebenbürger.......»8 30 32'LU Held War« Gtaatsbahn 1. «mission . . . 1«—lS3 5n Sübbaon l^ »'/»......1«»-—13» z,; ' . ^ö......'^<» ^ l«a »a Ung.'gauz. «ay» . . , . g,,o „^ ^ Diverse Lose (Per Stils). Kreditlose in» fl. ..... ^975 170-^5 «llaly.Lose 40 ft.......,2-z? 39 — 4°/p Donau.Damhfsch. i<»u fl. . ,^_ i(.,.^ eaibacher Pramirn.Unleben «0 fl. 23'— «4-- Ofener Lose 40 fl. . 4^-». ^ _ PaM.L°se «ss. ' ' ' ^.75 ^ „5 Nöthen »reu,, oft. O«s. v. I« fi. iz.^. ^,z<, Nudolf.dos« l0 fl. . . ^ ,g.^ ,„..» Salm.!.'°se 40 fl, . ' ' ' 5z.ül> 53 50 St..Tenois.v°se 40 ft. ?.." ^.^ Waldftcin-Lose ^n ft. - - - ^ »> ^ Wmdischgrätz.Lose »0 ff. ' . ^ ,7,5 ^.,5 Van! - Actieu (P^i Ttü7). Nnglo«Oefterl. Van! 120 N. . , no — lia fa Vanl Deposttcnb^, Ma, 2ou ft. ... 20b 50 Lul — sso — üypotbel^t,., ijst. !i<>0 ft. 25°/« «. ell— ««-Landerbanl ust. ii00fi.O. bo«/ ^. i« kc , «Nestbahn 2a» II. . . . 3t0 — 205 — Vuschtiebtaoer Eisb. 5«n ff. VM, 83^, — 800 — , <1it. ») 300 fl. . 185 - 187 — Donau » Dampfschiffahrt ^ Ves. Oefterr. son fl. LM.....5»z — 5»»-— DlllU'Li<.c«at.»Db.°Z.)z!0llN.S. i^g 50 ig, _ Dur98 - i»3 L sserolnano«'?lordb. lauu fl. LVl. !i?li? z?«'! sfran,'Iosef'Vahu 200 ss. Sill, 1W-50 198-76 ssünflirchen»sjarcserHis,200ft.H. 218 5ll «l» Lu i»alz.«arl°i!lldwig«V 2N0fl. 2M. ^9» 75 300 «5 Vla,'«öflacher H,.H.2U0ff.ö.W. !««k —,«s,« 2s. llahlenber«'!tisenl>. 200 ss. , . z« 60 3?K0 Kaschau«Oberb. «lisenb. 200fl. S. ii»'!'>0 16!» 7b Lloyd. äsl.»ung., Trless5nafl,HP.'. y?g — «81 — Oefterr. Nord:ve!tb, «uu fl, Silb. i»9 75 liUl, >ü dto. (Ut. «) 20» ft. Silver . 2l?-6<: 2l» — Prag»Durer Visenb. 150 sl. silb. 57— 6? 5L «ubolf- Äahn 200 fl. Silber . 103 — is« 50 Siebenbürg« «ilsenb. 20a fl. 2, i«z-5n 154 5c. Vtaat — Nng. Horboflbabn 200 ff. Silber l56 2»i i5«-7« Ung.Wlftb.(l»aab.Oraz»«)aft.S. 1«« 25 1«S'75 Indnftrie>Actien ip« Stück). Egydl unb lllnbber«. Llsen- nnd Stahl'Ind. in W,en «00 st. . —>— — — Cifenbabun,..Le!hg, I.200fl. 40«/n — — —-. ..ElbemM", Paplerf. u. V..O. «8 - S8'« Viontan^Oesells. österr.»alpine . ?2'5c> ?2-?5 Piager Lisen,Inb.°Gcs. 200 ff. i»r-5l) 19!»'— Salllo»3aii. «kisenraff, 100 ft. . 12>-, — »!l5'5V Wassenf.'G., Oist. in W. il» fl. 1^1 — 14» .» Irifailer »ohl«nw»G«s. >N0 — — — Devisen. Deutsche Plätze......5S 45 58«5 London.........»la —i2y«0 Paris.........47 4?, 47 5?» Petnsburg.......—-— —-— Nalnten. Ducaten........ »U7