Nro. 97. ^^^^^^^^^ AMMk^ HW!)M ^MNM — Der rußische Großhändler Filimanow, hat als erklärter k. k. Edelmann von dem Bassa in Belgrad einen sehr schön abge-faß en Fcrman erhalten, des Inhalts, daß olle türkische Vasallen und Unterthanen, zu Folge des freundschaftl. Verständnisses der Pforte mit dem hohen deutschen Imperator , ihm auf seiner Reife durch das vsmanische Gebiet alle mögliche Hilfe und Unterstützung verschaffen sollten. Hr. Filimanow, der sich heute in Semlin befindet, führt bey 5QO,QIQ steyrische Sensen und andere Eisenwaaren mit sich. , ^emberg den 2^.. Wmterm. Vorgestern ist die P)st von Konstcintinopel zum erstenmal über Bukarest angelangt; allein die Briefe wurden erst qestcril ausgegeben. Man wirb folglich erst mit dem nächsten Posttage genauer hievon sprechen können. Von dem neuen Hospodar in der Moldau , Michael Suzzo, hatte sich das Gericht verbreitet, daß er in seiner Würde eben nicht fest sitze. Es ist aber nichts weniger als dieß ; denn die Türken sind viel zu fein, als daß sie nicht einsehen sollten , wie sehr sie durch jede dieß-fällige Veränderung ihren Frieden mit Rußland erschweren, würden. litterarische Nachricht ans der Geschichte der Universität zu Bonn zu» Kenntnis dcr ältern Zeiten. Unter Karl demGroßen leiteteHillebald, ciutr der, größten Gelehrten seiner Zeit, die köllmsche Kirche. Unter ihm ward aus einem Provinzialsinod beschlossen , leine Unwissenden zum Pastoralamte zuzulassen, sie sogar vom Pr esterthum auszuschließen. Aber die im l2ten Iah,hundert durch denMönch Lom-bardus in die Theologie eingeführte Scholastik, die Kunst, spichndig ohne gründlich zu seyn , verdrängte die gesunde Vernunft und alles verfiel in die vorige Unwissenheit.' Der Erchischof Konrad befahl semer Geistlichkeit sich wenigstens imLesen ;u unterrichten. M.t jedem Tage wurde es finsterer. Papst Urban der VI. glaubtcLicht zu verbreiten, als er im Jahr I Z88 ohneMitwirkung des Erzbischofs Dietrich, die Universität zu Kölln errichtete; allein dieß wirkte aufs Ganze Nichls: denn es blieb Nacht. Dieses crkante Papst Martin der fünfte., und schickre dcn Kardinal Brand, um der überall einreißcnden Unwissenheit der Geistl'chkcitSchranken zu sezen.Dieser glaubte dem Uibel am sichersten durch das Gesez abzuhelfen, daß kein Kanonikus Siz und Sinne im Kapitel haben, noch zum Genuß der Einkünfte zugelassen werden solle, wenn er nicht wenigstens Latein reden köne. Allein alles half nichts, und die Studien blieben iu dieser traurigen Lage bis zumIahr 1773, in welchem die Akademie zu Bonn errichtet, und im Jahr 1784 zur Universität erhoben wurde. U3ird alle Dienst - und Frevtage nachmittags um 4. Uhr auf dem Platze Nro. 183. in der von Klemmaysrschen Buchhandlung ausgegeben.