LMacherWMtlM). Nr. 8«. Präulimerationsprci«: Im Comptoir ganzj. ft. 11, halbj. si. 5.5«. stur die Zustellung ins Hau« hatt'j.5,0lv. Mit dcrPost «anzj. st. 15, halbj. sl. 7.50. Mittwoch, !3. März InsertlonSgebilhr bi«I0ZciIen: Imal «0 lr., »m. 8U lr., 3m. 1 st.; sonst pr. .^eile, m. c lr., 2m. 8 lr., 3m. 10 lr. u. s. lv. Insertionvslemprl jedeiün. 20 l^. 1867. Amtlicher Theil. Sc. k. k. Apostolische Majestät haben mit Aller-höchster Cutschlicßnng vom 8. Mär; d. I. den Ludwig von Farkas-Wutotiuovic uou der Würde mid dem Aintc eines Obcrgcspans des Krentzcr Coinitates allcrgnädigst zn entheben gcrnht. Nichtamtlich« Theil. Lnibach, 13. Atärz. Dic crstc nnd dringendste Aufgabe des demuächst zusammcutrctcndcn Rcichsrathes ist die Lösnng der Ver< fassnngsfrage; dringend, weil init ihr erst einerseits die Früchte des Coustitutioiialisnins znr Ncife gebracht werden können, nnd andererseits eben anch niit il,r die Gegensätze, in welchen die verschiedenen österreichischen Voller in gewissen Fragen sich noch immer befinden, aus< geglichen werden sollen. Aei dein Bestehen dieser Gegen-sätze von deren vorläufiger Ausgleichung die Frage der Beschickung des Ncichsrathcs selbst abhängig machen wollen, hieße nicht nnr sich selbst den Weg, zn einer Verständignng zn gelangen, abschneiden, sondern auch das ganze Vcrfassungswcrk der Munarchic in Frage stellen. Denn — so läßt sich hierüber ein geachtetes Wiener Blatt ganz richtig vernehmen -^ der Eintritt in den legislativen Körper, welcher übcr die innere Nc-constitnirnng der Monarchie zn Rathe gehen soll, stellt sich als eine Pflicht dar, welche man dem gemeinsamen Vatcrlandc schnldig ist, welche man ohne Preis nnd ohne Vcdingnng erfüllen muß, wenn man anders die Anf-gaben begreift, welche den Völkern des Reiches in diefcm entscheidenden Momente zugefallen sind. Da gibt es kein Makeln nnd kein Feilschen. Da handelt es sich nicht darnm, diese oder jcnc Richtnng des Ministeriums zu unterstützen, diesen oder jenen mehr oder minder sym-palhischcn Minister »>, dessen Geltung in der parlamentarischen Partciaction eine vollkommen be« rcchtigte nild anerkannte ist, in vollem Umfange angc» wendet werden. Nachdem man seiner cardinalstcn Vcr-pflichtnug gcgcuübcr dein Staatsinleressc nachgekommen ist und den Boden zur Constituirnng der Mouarchie geschaffen hat, dann mögen immerhin die verschiedenen Parteien mit allen ihren Nuauccu diesen Boden occu-Viren und ihn znr legalen Arena der Wünsche nnd For-dcrnugcn machen, welche iui nicht zu mißbrauchenden Namen der Völker geltend gemacht werden sollen. Den Rcichsrath selbst durste mau nicht von Preisen oder Be» dingnngcn abhängig machen, weil der Staat von seinen Bürgern peremtorisch nnd bedingungslos seine Consti-tuirung fordert. Im Rcichsrathc aber kann es keiner Partei verwehrt sein, der Regiernug zn sagen, daß sie mit ihr nnr um einen gewissen Preis oder nur nntcr einer gewissen Bedingung vollständig Hand in Hand gehen könne. Der sranMschc ZrlnclrcorgllnijAillllS-Gkseh-Entwurf. Titel 1. Von der activen Armee nnd von der Reserve. Art. 1. Die Dienstzeit in der activen Armee ist fünf Jahre, nach deren Verlauf die Soldaten vier Jahre in der Reserve dienen. Die Dienstzeit der jungen Lcnte, welche nicht in der activen Armee einbegriffen sind, ist vier Jahre in der Reserve und fünf Jahre in der mobilen Natioualgarde. Das jährliche Finanzgcfctz theilt jede znr Zichuug des Loses berufene Classe in zwei Theile, deren einer für die active Armee nud der andere für die Reserve bestimmt ist. Art. 2. Die Dienstzeit in der activen Armee und in der Reserve wird vom 1. Juli dcö Jahres an berechnet, in welchem die Einbernfencn in die Corps-Matrikeln eingeschrieben sind. In Friedeuszciten crhal« ten die Ausgedienten am 30. Juni jeden Jahres ihren Urlaub, in KriegSzcileu erst nach Eiutrcsfeu des Contingents, welches sie ersetzen soll, beim Corps. Art. 3. Die Vertretung der Nummern auf der Centrallisle wird in Gemäßheit des Gesetzes vom 21ten März 1832 gestattet. Art, 4. Die jnugcn Leute von der Reserve werden nicht znm Loskauf zugelasseu. Sie können mit denen von der mobilen Nationalgardc tanschen, oder sich durch ciucu nntcr 32 Jahr alten Mann ersetzen lassen, welcher den Bedingungen für den Dienst entspricht nnd von aller Dienstpflicht durch dieses Gesetz befreit ist. Die Militärs unter den Fahnen werden nicht zum Los-tanf zugelassen, aber sie können sich durch Militärs derselben Waffe, welche in ihr fünftes Dienstjahr getreten sind, ersetzen lassen. Art. 5. Der Frciwilligcudicnst ist mindestens zwei Jahre. Er genießt die dnrch Art. 13 des Gesetzes vom 21. März 1832 ausgesprochenen Bcgünstignngen nur dann, wenn er nils nenn Jahre abgeschlossen ist. DaS Wlcdcrengagcmcnt in der activen Armee gilt anf 2 bis 5 Jahre. Es kann nnr von Militärs und Freiwilligen, welche in ihrem fünften Dicnstjahr, nnd von Reserve« lcuteu, welche in ihrem vierten Dienstjahrc stehen, ab. geschlossen werden nnd befreit niemals von der Dienst. Pflicht für die Reserve. Titel 11. Von der mo b i lcn Nationa lgardc. Art. 0. Die mobile Nationalgardc umfaßt außer den Mannschaften, welche vier Jahre in der Reserve gedient haben, alle Losgekauften. Art. 7. Die Dienstzeit in der mobilen National' garde ist 5 Jahre. Art. 8. Die mobile Nationalgardc dient als HilfS-truppc der activen Armee znr Vertheidigung der Festungen, Küsten uud Grcuzcu des Reiches uud zur Aufrecht-crhaltnng der Ordnnng im Innern. Sie kann znm activen Dienst nur durch ein besonderes Gesetz oder in Abwesenheit der Kammer durch ciu Decret bcrufeu wer> den, welches biuucu 20 Tagcu dem gesetzgebenden Körper behufs Nmwandluug in ein Gesetz vorgelegt werden mnß. Art. 9. Die mobile Nationalgardc wird nach Departements in Compagnien, Bataillone, Schwadronen nnd Batterien eingetheilt. Die Osficicrc ^ttdm ""ln Kaiser, die Unteroffiziere, Corporate und Brigadiers von der Militärbehörde ernannt. Die Leute von der mobilen Nationalgardc werden Revuen, Verewigungen und Uebuugen unterzogen, deren Dauer nicht 14 Tage im Jahre überschreiten darf und welche in der ^anpt« stadt des Departements, Arrondissements oder Cantons stattfinden. Befreit von diesen Uebungen sind Diejcni» gen, welche sich über ciuc gcuügcndc Kenntniß der Führung der Waffen nud der Schnle des Soldaten ausweisen. Die jungen Lcnte, welche als Losgekaufte in der mobilen Natioualgarde dicueu, haben sich auf ihre Kosten zn kleiden uud zu cquipircu. Art. 10. Die Leute von der mobilen Nationalgarde können sich jederzeit ohne Ermächtigung verheiraten. Art. 11. Die Officicrc, Unteroffiziere, Corporate nud Brigadiers der mobilen Nationalgarde find der mi-Manschen Disciplin nnd den Militärgesetzcu uuterwor« fcu. Dasselbe gilt für alle Mannschaften der mobilen Nationalgardc währcnd der Dauer der Revuen, Vereini» gnngcn und Ucbnngcn. Der Mensch und die Maschine. Die Anfstcllnng der ersten Dampfmaschine wnrdc zum Aufangspnnktc einer neuen, die Welt bis in ihre geheimsten Winkel erschütternden Zcitpcriodc; die dichten, dnnklcu Rauchwolteu, die dem Ranchfangc der ersten Fabrik cutsticgcu, waren die ersten Zeichen derselben. Rasch, fast mit der Schnelle des menfchlichen Gedankens, folgten Tanscnde von Erfindnugcu dieser großartigen Schöpfung des menschlichen Geistes, unzählige Maschinen schienen aus der Erde zu entspringen, und ehe huudcrt ^cchrc vergangen sind, seitdem der geniale James Watt, in dessen ' bescheidener Wcrkstättc die große Idee ihren zweiten Ursprung nnd ihre erste Rcalisirnng gcfnndcn, das erste Patent anf die Dampfmaschiuc nahm, ~ wie hat fich da die Welt so gewaltig geändert! Dort in der hügeligen Gegend dcö Landes ragen die Ranchfangc hoch in die Wolkcu allen entsteigen dichte Nanchwolten, die der Wind wett von sich treibt, der Welt die neue Zeit verkünden; man Hort das rastlose Gerassel der eisernen Kolosse, das M°Ml "nd pän, meru Feilen nnd Sägen - man weiß stch m der Mitte des Fabritsdistrictes. Hier ziehen stch die Schicueu der neu gclcgteu Eiscubahn - zwei großen Ocdmikcnstrichcn ähnlich - Ost mit West und Nord mtt Sno vcrbln-dcnd, dort tief im Walde arbeitet die Dampfmaschine, die verborgenen Schätze der Erde an das Tageslicht be- fördernd, hier in dem Thalgrund ist ein wnchtigcr Dampfhammer in vollster Thätigkeit, dort legt die Mähmaschine in vollster Regelmäßigkeit die goldenen Aehren zurecht — su sieht die Welt vou heute ans. Was nie der Geist des Menschen geahnt, wovon er nie zu trau' men gewagt, das wird heute zur Wahrheit und Wirt^ lichkcit. Arbeiten, die der thätigste Mensch nnr im Verlaufe von Mouateu vollbracht, bei deucn er sich geistig lind körperlich abgemüht, Arbeiten, auf deren Vollführn»« zn hoffen Wahnsinn genannt wäre, die werden heute in der kürzesten Zeit, tanscndfach mit der größten Genauigkeit uud — fast ohuc menschliches Znthnn verrichtet. Ucberall, wohin die Maschine gcdrnngcn, zeigte sich ihr segensreiches Wirken, jedes Gebiet der menschlichen Thätigkeit weist die schönsten, die größten Erfolge anf, "nd doch begann der Mensch, statt in die Kme zu sinken lind die Crhabenheit des meuschlichen Geistes, der solches zu Staude gebracht, anzubcteu, die Maschiuc zu fürchtcu. Viele erblickten in ihr den Crbfcind der Menschheit, ein Ungehcncr, das dazn bestimmt sei, dcu Mcu-schcu zum Sklaven des Capitals zn machen, sie schraken vor diesem Ricsenkinde der Forschnng znrück nnd verketzerten die Maschine nnd ihre Crfindcr! Nichts ist lächerlicher, aber auch uichtö natürlicher als eine solche Ansicht. „Die Maschine ersetzt die Mcnschenkrnft, sie er« zeugt iu kurzer Zeit viel nud verdrängt den Menschen immcr mehr." dies ist der Grundsatz, vou dcm alle Maschiucnfcindc ansgchen. Dcm ist allerdings so, nnd es wäre die Maschine wirklich ein furchtbares Ucbcl fnr die Menschheit, wenn nicht ein Umstand da wäre, der eine solche Einwcndnng zn Nichte macht. Die Maschine erzeugt iu kurzer Zeit viel, der Producent ist daher in der Lage, seine Waare zn einem billigeren Preise zn liefern, dadnrch wird aber anch der Verbrauch viel grö-ßcr, ja der Verbrauch ist uud bleibt, wie es au ciuer andern Stelle dieses Blattes nachgewiesen, immer größer als die Erzeugung. Die Ziffern mögen deutlicher reden. Der Verbrauch der Baumwolle betrug in England im Jahre 1 «53 734.023,000 Pfd., im Gcsammtwcrthc von 50.74<>,300 Pfd. Sterling (fast 000.000,000 Gulden ö. W. in Silber), hievon wnrdc ansgeführt an Garn lind Zwirn 130.000,000 Pfd., an Geweben in Garngewicht nmgcrcchnct 285,110,000 Pfd. im Werthe von 25.35)^,800 Pfd. Sterling. Der einheimische Verbrauch stellte somit einen Werth von 31.389,500 Pfd. Sterling, also mehr als die Hälfte der gesammtcn Erzeugung. Mcnschcnkrästc werden durch dic Maschinen jedenfalls erspart, nnd doch zeigt die Erfahrnng, daß bei der größtmöglichsten Anwendung von Maschinen hellte relativ mehr Menschen Beschäftigung finden, als vor dcm Ge-brauche der Maschmcn. Im Jahre 1702 zählte Groß-britanicn uud Irland gegen 15 000,000 Einwohner, darunter gegen 4.000.000 Handarbeiter; dic Maschinen ersetzen also die Arbeit für °l 1.000.000 Menschen. Im Iahrc 1807 berechnete man bei 18 Millionen Ein-wohneru die Zahl der Handarbeiter auf 0 Millionen, die Wirknug der Maschineu zn 200 Millionen. D«e Erzeuguug war also 14 mal so groß geworden lind die Menge der Bandarbeit hat relativ doch mehr zugenommen 'als die'Volksmenge. Der fleißigste Schreiber kann binnen 12 Stunden höchstens 12-13 S>chrc>l,l.MN, 386 Art. 12. Wer von der mobilen Nationalgardc, außer im Fallc gesetzlicher Vcrhiudcruug, dcr Eiubcrufuug nicht Folgc leistet, wird kriegsgerichtlich mit Gefängniß von drei Tagen bis zn cincm Monat bestraft, desgleichen, wer fich von cincr Pcrciuiguug ohne Erlaubuiß entfernt. Versänmniß einer Ncvllc wird im Discivlinarwege bestraft. Art. 13. Außer dem Falle von Vereinigungen, Uebungen oder Ncvncn wird dic Beleidigung cincs Vorgesetzten in Ausübung seines Berufs durch Worte, Gesten oder Drohungen durch die Znchtpolizcigcrichtc nach Art. 225 und 22tt des Strafgesetzbuchs bestraft. Art. 403 idi-äom kaun augcwcudct wcrdcu. Ucbcrgaugsbcstiin ui ungc n. Art. 14. Die gegenwärtig uutcr dcu Fahucn befindlichen Mannschaften gehören uach Vollcndnng ihrer sicbcujährigeu Dienstzeit zwei Jahre lang der mobilen Nationalgardc an, ebenso die Wicdcrcngagirtcu uud ad< Nlilüslrativcu Stellvertreter. Art. 15. Alle diesem Gesetze entgegenstehenden Vc-stimuluugcn sind abgeschafft. Oesterreich. Tricft, N. Acärz. Sc. Mnj. der Kaiser hat auf Bitte der Geineindl-rerwaltnng in Aquilcjn 4W fl. aus seiner Priuatschatullc zur Herstellung des Daches der sogenauuteu ,/Ili^^'ll-l" bei der dortigen Vasiliea nngewicsen. Uuslaud. Vcrli,,. Die „Zciol. Eorrcsp." schreibt: „Dem Pernehmcu nach beabsichtigt dic Negicrnng in Betreff der Neorga nisat i on' H annovcrS die anwesenden haunover'schen illcichstagsabgcordneten als Vertrauens» mäuncr gutachtlich zli hören." Miinchcu. Dic „Vair. Ztg." schreibt über dcu telegraphisch gemeldeten Tod der Herzogin Sophie nuler München 10. d. M.: „Ihre königliche Hoheit die Fran Herzogin Karl Theodor ist gestern Abends 8 Uhr 5>0 Minu< ten verschieden. War schon dies traurige Erciguiß uach dculVonnittags ausgegebcucuBulletin leidcralsnuabweud-bar vorauszusehen, so wird dessen Eintritt darum nicht minder tief und schmerzlich iu allen Kreisen cmpfuudcu; denn allgemein, nugclheilt uud nugchruchclt war dic Achtuug und Theilnahme, welche sich die Dahingeschiedene durch dic hoheu Vorzüge ihres Geistes und Herzens während der zwei Jahre, die sic iu unserer Mitte weilte, zn erwerben gewußt hatte. Prinzessin Sophie, jüngste Tochter des Königs Johann von Sachsen uud der Königin Amalic, Tochter des Königs Maximilian l. von Baiern, war geboren am 15). März 1845. Am 11. Februar I8l!5 wurde sie mit Sr. k. Hoheit dem Herzoge Karl Theodor iu Baieru vermählt, der jetzt lranernd am Sarge der so früh ihm entrissenen Gattin steht. Der lurzcu Ehe cutsproß ein einziges Kind, die Priuzcssiu Amalic Marie, geboren am 24. December 1805). Möge Gott den durch diesen Verlust schwer Gc° prüften Stärke verleihen, daß sie denselben mit Hingebung tragen!" Udiue, l). März. Ein Görzcr Correspondent der „Voce del poftolo" crsncht dieselbe, ihren Bericht über die Thätigkeit des Comit« s der Eniigrirtcn aus Trieft, Istricn, Tricnt und Görz ans Anlaß dcr Ankunft Gari« baldi's dadnrch zn ergänzen, daß sie anch den jungen Emil Pogagncgg ans Görz unter den Mitgliedern dieses Eoniit s aufzähle. (5s w.nc wirklich schade, wenn der Name dieses Görzcr Italia.'.issimo nicht anf die Nachwelt käme! — Der „Pcrscv." wird von hicr geschrieben, das der Exdcputirtc von Eiuidalc, Herr Pac. Valussi, mit der Absicht umgehe, dort ciucu Verein znr „Italian!-strung" der das Friaul bewohnenden Slaven zn grüudcu. Er will aber damit warten, bis die Abstimmung vorüber ist. Demselben Eorrcspondcutcn zufolge hat der Präfcct vou Udiuc dic Aufgabe, auch den jenseits der Grenze liegenden Thcil dcs friaulcr Gebietes zu regieren — i» süillllxi,-! jl!li(!»liuln natürlich. Venedig, 8. Niärz. Eiuigc aus dcm Arsenale entlassene Arbeiter begaben sich hellte znin Mnni-cipinni, »m dnrch Gclärui eine Versorgung zn cr-trotzen. Dic Polizei schritt cin uud stellte dic Ordnnng wieder her. Padua, ^. Vtärz. Alif den von Verona um 6 Uhr abgehenden nnd nach 8 Uhr in Padua ciutrcffcu-dcu Eiscubahuzug wurden zwei Kilometer jeuscits der Statiou von Viceuza mehrere Flintenschüsse abgefcncrt, dic auf dcu Poslwaggou und einen Waggon 2. Elassc gc« zielt waren und zwar Niemanden verwuudetcu, aber große Bestürzung hervorriefen. London, !». März. Im Hause der Lords hielt gestern der Herzog v. Argylc einc lange Ncdc zn Gnlist cn der Eaudio ten. Er schloß mit den Worten: Unsere Pflicht ist es, dic Beschwerden und beiden der Eaudiotcu in Betracht zn ziehen. Graf Derby bekämpfte diese Rede als gefährlich nnd aufregend. Es sei nicht dic Pflicht ciues britischen Staatsmannes, den Fall dcs osmanischen Reiches dnrch das Anssprcchcn solcher Sympathien zu beschleunigen. Auch scicu die Klagen der Eandioten zum großen Thcil ohne Bcgründnng lind jedenfalls alle übertrieben. Der Anfstand habe sciucu Ursprung in Athen uud sci fortgesetzt wordcu durch Freiwillige unter Mitschuld der griechischen Regierung, welche die Erhebung noch anderer Thcilc dcr Türkei hoffe. DaS habe dic Pforte vcrhindert, cinc versöhnlich» Politik zu bcfolgcu. Die Regierung Ihrer Majestät habc Vorstel» lnngen gemacht, deren Ausführung dic Pforte herzlich zngefagt habe. Die Einiuischmig iu die Angelegenheiten dcr Türkei wäre für deren Unabhängigkeit vcrhängniß-voll. Er bcdanerc die Grausamkeiten, dic anf bcidcn Seiten begangen worden, aber um so mehr sei die beispiellose Mäßignng der türkischen Regicrnng anzucrlcuucn. — In dcr Angelegenheit der D o na n fürst cu-thnmcr wird dcr „A. Allg. Ztg." aus Wicu, l».März, geschricbcu: Ich meldete Ihucn, daß dic Pforte, welche im Princip in die Räumung nller serbischen Festnngcn gewilligt hat, behufs der Verständigung über die Bedingungen, an welche sic dieses Zngcständuiß gclmipft, und die seitens dcr serbischen Regierung als nncnmchM' bar bezeichnet worden waren, den Wunsch äußerte: Fürst Michacl mögc sich persönlich uach Eoustautinopel verfügen. Der Fürst von Serbien nimmt nuu aber Anstand, der Einladnug zn entspreche!', uud wiederholt sein Gesuch der uubediugteu Räumuug. Die serbische Regierung bcnntzt eben die Gnnst der Umstände lind wird wohl anch ihren Zweck erreichen. Briefe aus (5lil«sta"tinopcl vom 27. Februar versichern, daß Serbien Zugcsläuduissc gemacht worden sind nnd daß dieselben bereits die Sanction des Sul. tans erhalten haben. Andere Zugcstäuduissc würdeu Egyp tcu gemacht werden. Dic Gesandten der fremden Mächte nnd ganz bcfouders derjenige Frankreichs bestehen sehr lebhaft auf Änsführuug der vcrsprocheucu Rcforinen. Der Großvczicr hat die Grundlage dcs ^oä(.> civil X^l-poison angenommen; cr würdc dagegen verlangen, daß man dic Eapitnlationcn odcr bcfondcrcn Iurisdictioncn t anfgcbe, deren dic christlichen Gesandtschaften genießen. > — Wic cs heißt, hat in Thessalien cin blutiger Kampf ^ slattgefuudeu. Dic anf deni Plateau von Orta verschanzten Empörer Hütten die Tnrkcn znrückgcschlagen, deren Vcrlnst sich anf 300 Mann bclicfc. Die Pforte weigert sich, dic Wahl dcs giechischcn Patriarchen zu ratificircn. New-Aork, 0. März. Bcidc Häuser dcs Eon-gresscs beschlossen cine Dcnkmimzc für Eyrus Field wegen seiner Verdienste um dic Kabcl'Tclcgraphic. — ?. März. Am Montag wird das Ncfträsen-tantcnhans bis Älai vertagt. Es ist cin Antrag eingebracht : dic Präsidcntcnanklage bis dahin an die Indi-ciaransschnssc zn verweisen. Hagesueuisskeiten. — (Postanweisungen bei Geldsendun« gen.) Mit 15. März tritt bekanntlich cine neue Postinsti« tution ins Leben: die Äemchung von Postanweisungen bei Geldsendungen. In allen jenen Fällen, wo cs sich nur um die Uebersendung von Geldbeträgen handelt und keine specielle Correspondenz nothwendig ist, wird man künftighin des Biiesschreibens nnd aller der mit der Abscndung von Geld« drirsen bisher verbundenen lästigen Manipulationen, des Sie-gelns u. dgl. enthoben sein. Die Anweisungs-Formularien ^ werden von der Postanstalt unentgeltlich verabfolgt. Niese Formulanen enthalten Rubriken zur Ausfüllung des anzuweisenden Geldbetrages in Ziffern und Worten und der voll» ständigen Adresse dcs Adressaten. Auf dem angehängten Coupon kann der Absender den Geldbetrag, seinen Namen mit seiner vollständigen Adresse, das Datum eines Vlieses oder einer Nechnung, die Lilcra, das Folio odcr die Num» mcr eines Conto odcr Beleges, odcr fönst ein Aclenzciche»« angeben. Anker diesen Daten darf die Anweisung aber tei« ncrlei Mittheilung enthalten, widrigenfalls sie der entsurechen» den Gefüllsslrafe verfallen würde. Die Gebühr beträgt N» Kreuzer und ist vom Absender gleich bei der Aufgabe dcs angewiesenen Betrages zu berichtigen, und zwar bei Anwei» sung bis einschließlich 25 fl. durch Austlebung einer Zehn-Ireu^er-Bricfmarke auf die Anweisung, bei Anweisungen über 25 sl. in Varcm. Dem Adressaten wird dic Anweisung un« ^ entgeltlich ins Haus zugestellt. Derselbe bestätigt auf der ! Nückseite den Empfang und behebt die angewiesene Summe bei seinem Postamte, den Coupon aber taun er abtrennen und zurückbehalten. '— (Das unterird if ch e Wie n.) In der jüngsten AusschufMung im Bezirke Landstrabe wurde cin Antrag eingchracht, gegen das, das unterirdische Wien unsicher machende Gesmdel einmal energisch einzuschreiten. 6s wurde collstatirt, das; von den Caoalnnlndungen m, der Donau bis in das Innere der Stadt und Vorstädte allerlei Diebsvoll sich in den CancUen aufhalte, das die Canalgilter auöhebt, in Nellerräume und liefliegende Magazine einbricht und in den Canülen ständiges Quartier hält. (5s wurde die Bestir' wortiing einls „Strcifzuges" angerathen. — (Erdstöste.) Aus Gmund wird gemeldet: Am ?. Mlirz AhcndZ 8 Uhr ward in Oberlärnten durch einige Tecunden ein Cldbehen verspürt, welches die Nichtung von Norden gegen Eüden hatte. Dasselbe war dem Rollen eines schweren Fuhrwagens ähnlich und wurde von vielen Personen dcr Stadt wahrgenommen. Cinzclne Gegenstände in den verschiedenen Localcn wurde» dulch den momentanen Stoß in Bewegung gesetzt. Das Barometer zeigte am Tage ves Erdbedeus weit unter veränderlich. Die Kälte war ziemlich bedeutend. — (C'iu Sonderling.) Am 8. d.M. wurde der den Wienern allgemein unter dcm Namen „der Eckensteher d. i. nugefähr 6—7 Druckbogen liefern. Die moderne Dovpclmaschinc bedruckt iu 12 Stunden I2M0 Äogcn, folglich wirkt die Buchdruckerpresse zur Bcrbrcitnng geistiger Erzcngnissc hellte 200 mal mehr als dcr Mensch vor 400 Jahren. Das sind Thatsachen die sich nicht leugnen lassen. „Durch die Maschinen wird bewirkt, daß der Lohn dcr Arbeiter immer geringer wird." Nein, uud abermals nein! Hat man früher dem Arbeiter mehr gezahlt als heute? Noch iu dcn Dreißiger Jahren war dcr ^ohn per Tag im Mittel 1 Zwanziger odcr Z5 kr., hcutc ist der Mittcllohu 1 si., alfo fast 3 mal, odcr selbst nach Abzug dcs Agio 2 mal so groß als damals. Daß vor vier Iahreu ill Nien dcr ^ohn größer war als hcucr, hat gewiß seinen Grnnd nicht in dcn Maschinen. „Dic ^ngc dcs ArbciterstandcS ist dennoch schlechter als ehedem'/' — Es ist wahr; aber man bcdentc nur, daß sich hcutc in dcr Wohnung dcs einfachsten Arbeiters Gegenstände finden, dic scin Borfahrcr für dcn höchstcn Luxus gchaltcu hätte. Freilich sind die Sachcn billig, dies wurde abcr unr einzig nuo allciu durch die Ma< schincn bewirkt, nnd weil sie billig sind, tanst man sie. Ein gedrucktes Banmwollenzcng war ehemals zu Staats« llcidcrn wohlhabender Bürger verwendet, hcutc dürftcu sich wcuigc Arbeiterfamilie,' fiudcn, bei dcncn cs nicht hcimifch wärc. Mau wcist gcrnc anf dic Lage dcs Arbeiters in England. Im allgemeinen steht sich dcr englische Arbeiter weit besser als dcr österreichische, andererseits hat dcr große Historiker Macaulcy unumstößlich iiachgewicscu, daß dic Noth unter dcn arbeitenden Elasscn znr Zeit dcr Königin Elisabeth, wo dcr Wohlstand dic höchstc Stufe crrcichtc, vicl größcr war, als cs hcntzu' tagc dcr Fall ist. Die Maschine hat biöhcr der Mcuschhcit uicht mir nicht geschadet, sondern sich derselben als dcr größte Wohl-thätcr crwicscn. Es ist cinc irrige Ansicht, daß die Maschine dcn Arbcitcrstand zu Gruudc richte, daß sic ihu zum Sklaven machen wolle. Wenn dcr Arbeiter scinc Zeit versteht nud sciuc ihm vou dcr Natur verliehenen Graste rccht nnd nützlich vcrwcudct, immer wird cr hoch übcr dcr Maschine stchcn. Dcr Mensch fühlt in fcincr Brust den schöpferischen Geist, cr kaun ^icnes schaffen, dic Maschine nur uach dcr vorgelegte,' ^chablouc, tciu Haar bcsscr odcr schlechter arbcitcu. Dräugt auch dic Ma-schiuc dcu intclligcntcn Arbeiter von cincr Bcschäftignng wcg, gcwiß, cr wird uicht Noth habcu um cinc andcrc. Er wird trachten, anf lohnendere Wcifc fciuc Kräfte zu vcrwcudcu, nud cr wird sie auch fiudcu. Das wirk» samstc Äiittcl gcgeu dic Maschinen ist — Bildnng, Iutclligcnz. Dic Maschine drängt den Arbcitcr gleichsam dazu, daß cr ciu dcukcndcr Äicnsch werdc, sic führt ihn, wenn nnch nnfrciwillig, dcr edlen Acslimmnng dcs Aicuschcn entgegen. Es kommt leider vor, daß oft Arbeitern Vcfchäfti-gnug fehlt; doch sind nie Maschinen daran schuld, dicS wird durch Geschäftsstockungen, Handelskrisen, äußere' und polltische Verhältnisse bedingt, wic cs lcidcr jctzt bci nlis dcr Fall ist. Doch auch dics wird vcrgchcn.! Wenn abcr vorgeworfen wird, daß dic Maschinen von dcr Dampfmaschine bis herab zu dcr Nähmaschine dcn Ruin dcs kleineren Ocwerbestandcs bedingen, so hat cs scinc Bcrcchtignng. Wcr sich nicht will zn Grnndc richten lassen, verschafft sich anch die Maschinen; gerade so wie cs vor hundert Jahren lächerlich gewesen wärc, wcnn cin Schlistcr ohnc Hammer uud der Ahle hätte arbeiten wollen, cbcu so wird cs iu cinigcn Jahren lächerlich er» scheinen, wcnn cin Schneider die Nähmaschine nicht be-nntzt. Das ist cin Zng dcr Zeit. Wo die Kosten für die Anschafflliig cincr Maschiuc groß siud, dort soll das Princip der Association dcr Vcrgcsellschaftnng scinc Gel-tnng habcn. Nic war dic Maschine (cin Ocistcskind, uicht dcr Aristokratie, sondern dcs Voltcs) cin Fcind dcr Mcnsch-hcit, uud sic wird cs auch uicht sciu, so laugc cs dcr Mcusch vcrstchcn wird, dic Maschinc dnrch seinen Gcist zn beherrschen. Dic Stclle dcs Sklaven vertritt dic Maschinc, nicht aber die dcs mit Vcrstand bcgabtcu Menschen. „Jenes thätige leblose Wcscn — sagt das Anch dcr Erfindnngcn - - mit stählcrucu Kuüchcln nnd Arincn uud dcu ihm dicustbar gcinachtcn ?latnrträftcn ist nur vom Uuvcrstaudc als Erbfciud des fleißigen Haudwcrkcrs uud Fabrikarbeiters dargestellt worden. Daß dieser Sklave dcr Znknnft mit seinen Nicscuarmcu dcu Menschen erfasse nnd dessen selbständige Kraft nnd Existenz zermalme, ist uicht möglich, fo lange der Mcnfch mit seinem schöpferischen Geiste die bewußtlose Kraft der Maschinc zn beherrschen und dnrch die Macht seiner Kenntnisse die unvorhergesehenen Wirkungen derselben sammt ihren Umwälzungen auszugleichen weiß." 387 bekannte, 60 Jahre alte Privatier Franz Vaumer zu Grabe getragen. Derselbe diente im Jahre 1830 als Hauptmann in der österreichischen Armee und erbte von seinem Vater die Summe von 200.000 Gulden. V. verlieh hierauf die Armee und ging nach Palis, wo er längere Zeit lebte. Im Jahre 1638 lehrte er wieder nach Nien zurück und crblc von seiner Großmutter abermals ein nicht unbedeutcudcs Ver» indgcn. Seit dieser Zeit lebte V. fortwährend in Wien und führte eine absonderliche Lebensweise. Des Morgens 0 Uhr konnte mau ihn täglich „ob sch0n ob Negeu" in einem sehr defecten Anzüge im Prater vromcnircn sehen, worauf er sich in ein Eas<^ begab. Nach dem Diner, wclchcZ stets 2 Stun» den währte, postirte sich V. abwechselnd am Graben, Stc« fansvlatz oder Kohlmarlt, wo er vo» 4 Uhr Nachmittags diö 10 Uhr Abends an ein und derselben Stelle wie eingewurzelt verweilte. V. war ein Geizhals, und nicht uninteressant ist zu erfahren, daß er, der beinahe eine halbe Million besaß, einen Anzug ost Jahre lang trug. bis dieser ihm ordentlich vom Leibe siel. Seine Nauchrequisilcn bezog cr von der Straße, da cr sorgfältig die weggeworfenen Ci-garrenstumpfsu auflas, sie trocknen lies;, zerschnitt und dann zn Rauchtabak herrichtete. Locales. — „Zur Richtigstellung allMiger irriger Ansichten anläßlich der Localnoliz in der gestrigen Laibacher Zeitung" erhalten wir vom P. T. Herrn Bürgermeister Dr. E. H. Costa die Mittheilung, „daß nach den llarc» Bestimmungen der Lcinrtagöwcihlotbnung silr das Herzoglhum 5lrain die Landtags - Wählerlisten nicht öffentlich ausgelegt werden, und daß sür allfällige Neclamationtn lein dcstimmtcr Modus oder Zcitvuult festgestellt ist. LZ bleibt daher jeden» Wähler, welchcr sich iu srimm Ncchtc beeinträchtigt fühlt, übcilassen, dagegen in beliebiger Weise zu reclamircn." — Wir habcn dieser Mittheilung uur beizufügen, daß in der besprochenen Localnotiz nirgends von der öffentlichen Auflegung der Wählerlisten die Ncde war, es aber wohl selbstverständlich jedem Wähler frcislchen müsse, sich durch Einsichtnahme in diefelbcu zu überzeugen, ob er darin aufgenommen sci, wcil die Neclmnalion fönst offenbar unmöglich wäre. Wir acceptiren mit Vergüüglu die Aufklärung !u Vetrcff der 3l e c l a m a » tions form uub wiederholen im Urbrigen die ausgesprochenen Wünsche wegen Beschleunigung der Wühlerlistenauf» legung und Zustellung der Legitimationslarten. Vei diesem Anlasse möchten wir auch die P. T. Herren P e u s io n i st eu aufmerksam macheu, ihre Rechte bei Zeiten zu wahren. — (Theater.) Die gestrige Reprise der „w eiße u Frau" siel reckt gut aus, so daß das Publicum mit der Aufführung ebenso zufrieden sein tonnte, wie der Veneficiant Herr Neiscr mit dem Besuche dt'Z Hauses. Von den Mitwirkenden, die alle recht Lobenswerthes leisteten, wie wir schon anläßlich der eisten Aufführung zu erwähnen Gelegenheit halten, hebcn wir diesmal ga»z vorzüglich Herrn Ander hervor, der gestern Abends ungewöhnlich gut dispoinrt war und sür seine Leistungen verdienten Beifall fand. Eiugesclidet. Vö gibt Personen, welche sich zur Aufgabe zu macheu scheinen, selbst die widersinnigsten Verdächtigungen und Verleumdungen auszustreuen. Mau kann wohl in der Regel dcm richtigen Sinne des Publicums die Vcnrlheiluüg überlasse u, was es von dcrlci perfiden Partcimanövern halten soll. Nachdem die Gefertigten jedoch wiederholt darauf auf» wertsam gemacht wurden, daß an öffentlichen Orten von einzelnen Personen mit Bestimmtheit behauptet wurde, die Gefertigten beabsichtigten, eine Erhöhung der für die Landesau>'schußdci> scher besiimmten Fumlionvgebühlcn zu bcantragen, — so halten sie sich verpflichtet, solches hiemit als eine freche Lüge und boshafte Verdächtigung zu bezeichnen. Laibach, am 11. März 1807. Dr. Lovro Tomall, Dr. (5. H. (5osta, Dr.I.Bleiwcis, Landcöausschuß. Landesausfchuß. Landesauoschuß. Offenes Sendschreiben an Herrn LucasSvc< tec, Magistrats commissar in Laib ach. Um die Wahlen zu dcm nun aufgelösten lrainischen Landtage uach dem Vorschlage des National-WablconM's in Laibach hier durchzusetzen, habeu Sie sicb wiederholt in unsere Mitte begeben, sich sowie die beiden anderen Candidate», des sloucnischen Comite's zunächst Ihren Gönnern des gcist. lichen Standes, sodann auch den meisten hiesigen Bürgern, wie sonsliaeu Personen von Einfluß anempfohlen, endlich hicl« ton Sie es für Ihre patriotische P,Mt, nach Rcifniz zu fahren und in Gegenwart der bciden Herrei, Capläne in den Gasthäusern des früheren und jchigcn Bürgermeister? dcm Gcmeinvcvorstandc und einigen Ausschüssen Ihr bis« heiiacs Willen im Landtage zu schildern, ferner anzudeuten, wodurch es Ihnen nicht möglich war, Äedculeoderes zu lci-slcn woraus Sie bci nttierlichcr Wahl insbesonders in Ac» lreff der Steuer» Herabsetzungen in Auosicht stelltcu. Schließlich hadeu Sie sich dic Angclobung, nach d,m Vorschlage dcs NationabWahlcomii6's zu wählen — mittelst Handschlag bclräfligeu lassen. Die Herren Capläuc hoben dagegen hervor, daß es sich um den katholischen Glauben handle. welcher untergraben würde, wenn nicht nach NM Vorschlage des nat.onalen Co. wild's gewählt werde, und nannten den zur Wahl vorgeschlagenen Herrn 6-------r den Anlichnst. Zudem wurde erllärt, daß die Wähler des Mar tes Reifniz nach Goltschee und retour uuentgcltlich würden sah< ren lonncu, und es hat dcr Herr Caplan Nlchard Franl schon am Tage vor der Wahl die Fuhrlosten für die Wähler bezahlt. So geschah es, daß auch hier nach Wuusch des Herrn Dr. Blciwcis und seiner Gesinnungsgenossen gewählt wurde, wofür insbesondere die Wähler aus dem Martte Reifniz so gut bewirthet wurden, daß sie, vom Weine erhitzt, iu eine Schlägerei geriethen, welche durch das Einschreiten der Gendarmerie beendet wurde. Die „Nalioualeu" Krams mögen immerhin diese Vorgänge gutheißen, wcil sie den ersehnten Erfolg zu Stande brachten und weil selbst in England derlei vorkommt. Wir hingegen glauben behaupten zu dürfeu, daß die meisten Wähler in Goltschee von der Bearbeitung durch Sie, Herr Lucas Svctcc, oder einen Ihrer Gesinnungsgenossen lüustig verschont zu bleiben wünschen und daß wir gern auf die Eiuführung dcr Schattenseite» im öffentlichen Leben Eng» lauds verzichten wollen. Ihr Auftreten, Herr Svctec, war cine Zudringlichkeit, welche um so mehr getadelt werden muß, als Sie, obwohl Slave vom reinsten Wasser — in dcr alldeutschen Stadt Gottschee die Wahl des Herrn S., eines Slovene«, ohne entsprechende Vesähiguug und ohne genaue Kenntniß unserer Verhältnisse zum Hohuc aller Gottscheer anzucmvfchlcu sich anmaßten, was Sie wohl nur deshalb thaten, weil Hcrr E. ein Schwager des trainischen Majoroomus, d. i. des Dr. Blciweis, ist und daher voraussichtlich mit dem Lehtcrn und mit Ihnen blindlings Hand iu Hand gcheu wird. Die Annahme Ihres Vorschlages ist aber nicht nur Ihrer großen Zudringlichkeit, sondern ebenso den Operationen zweier hier seßhaften Slovene», welche sich vielleicht unbewußt zu Werkzeugen der gegen die Gotlschecr ausa/führteu Schmach hergaben, fowie den Bestrebungen dcr National. Clcucalcn zuzuschreiben. Wir verleimen nicht, daß die Vertreter von Gottschce im Landtage nicht den AuZschlag gebeu werden, wir wissen auch, daß der Wuusch, es möge für uusere deutsche Gegeud ein Deutscher oder doch gemäßigter Slovene in den Landlag gesendet werden, schwer zu erreichen ist, wcil die slovcnischcu Bezirte Großlasch'ch und Reifniz und ebenso dcr Martt Rcisniz mehr Wahlmänucr habeu, als der Bczirl, bezichuugswcise die Stadt Gotlschee. Echou deshalb hatten die blovcnen Krains in ihrer offenbaren Majorität leinen Grund, uns durch die Agila» tionen des Herrn Suetcc und seiner geistlichen Gduncr in der Wahl zu bevormunden, uud wir hoffen bci der nächsten Wahl von Slovcncn, welche den Gebrauch dcr deutschen Sprache wo nur möglich meiden, nicht beeinflußt zu werden, weil es uns daran liegt, dah unser Abgeordnete, damit wir wenigstens ihn verstehen, im Landtage deutsch spreche. Den geistlichen Herren möchten wir hmgcgcn den jüngst erichiencncn Hirtenbrief eines italienischen Bischofs ans Herz legen, welcher seiue Ansicht dahin aussprach, daß dcr Priester nicht berufen fei, in den Gang der Politik einzugreifen. Unsere Kirche ist ja auf einem Felsen erbaut, und die Landtagsucrhandlungcn werden dieses Gebäude nicht unter« wühlen. Uns allen solku aber die Worte eines der größten Denlcr Englands wiederhatten: „Gewisse Menschen bedürfen nichts zu ihren Erfolgen, ali das; die Guten schweigen und nichts lhuu!" Gottschee, am 10. März 1807. Mehrere Wähler. Telegramme. (TriMal-Tclcgramm dcr „Laibachcr Zeitung.") Wien, KH. Mär; Abendü. Tc. Majestät der Kaiser ist „ach Dfeu abgereist. 'Nächster Tage wird eine allerhöchste <5ntschlirs?unss die fiir den L«. Mär; in Anösicht gestellte (?»nbe« rufung dcs NeichoratheS auf kurze Scit ver» tagen; dann wird ein kaiserl. Patent die neu zu wählenden Landtage von Böhmen, Mähren und Krain zur Ävahl ihrer NeichSrathSabge-ordneteu einberufen. Pest, 11. März. Bci Beginn des heutigen Siz-zung der Ma g n at enta fc l forderte dcr Vorsitzende Hraf Cziraty dic Mitglieder anf, sich morgen vor dcr zwischen ^ und 3 Uhr erfolgenden Ankunft Sr. Maje-stat in der Bnrg cinznfindcn. Schriftführer Toth iwcr-orachtc sodann die Vcschlüsfe der Deftnlirtcntafcl l'eziig. lich dcr Prefsc und der auf das gegenwärtige Ministerinm ,zn beschränkenden ertheilen Ermächtigungen. Die licidcn Schriftstücke wurden verlesen uud für morgen II) Uhr, anf die Tagcöordnuug gesetzt. Hicruuf kau: der Beschluß der Deputirtentafcl bezüglich der Mnmcipien zur Äc< rathnng und wurde, nachdem Tomcsany, Szögyeny, Ba-ron Silnon iltevay, Baron Nitolanö^ay, Baron ^a< diölanö Wcnlhcim nnd Graf Anton Szcchen dafür gc« sprochcn, einstimmig angenommen. Minister Wcnlhcim erklärt, die Regierung halte es für eine dringende Auf-gadc, hinsichtlich der Regelung dcr Munlcifticn baldmög. lichst ein definitives Gesetz zn Stunde zn bringen. — In dcr Nute r h a n,? s i tz u n g wurden uach dein Rcfc< rate dcr Pelitionscoinluission die Petitionen den betrcf< fcndcn Mlnistcricn Angewiesen. Während dieses Referats überbrachte Baron Niajtheuyi den znstimmendcn Bcschlnß dcr Äiagnatcntafel bezüglich der Bewilligung von 4«.000 Rekruten. (Wird mit Eljcnrnfcn anfgcnommen.) Schließlich fordcrtc dcr Präsident dic Abgeordneten auf, sich zum Empfange Sr. Majestät dcö Kaisers morgen nm 2 Uhr in dcr königlichen Bnrg cinznfindcn. Verlin, 11. März. Norddcnt scher Rc i chS -tag. (Fortsetzung dcr Vcrhandluugcn über den Vcr-fassnngöcntwnrf.) Braun (Wicöbaden) betont, die nationale Einignng sci die Hauptsache. Man müfsc den Süddeutschen nicht mit schönen Redensarten nachlaufen, sondern sie den eigenen Arbeiten überlassen. (Großer Beifall.) Graf Bismarck beglückwünscht den Redner nnd sagt sodann: Die Annahme dcö Entwurfes mache dcm deutschen Volke die Bahn frei, worauf dcr dcntschc Ge-nins sein Ziel finden werde. Es handle sich jetzt darum, welches Mluininin von Opfern man dem Partienlaris» mns abfordern könne. Redner fragt, wer ein verantwortliches Ministerium einsetzen sollte? Prcnßcn wollte nicht mediatisircn. Nicht die Anwendung von Gewalt gegen Fürsten nnd Volk, sondern Vertragstreue gegen Prcnßcn müsse die Basis scin. Die Ncgicruug sei allen möglichen Vcrbcsscrnngcn zugänglich. Die Constitntio-ncllcn selbst erkennen die Nothwendigkeit eines Ueber-gaugsstadlnmö nnd dic zeitweilige Unabhängigkeit dcs Bnndcshccres von dein Votum des Parlaments an. Die Einignng mit Süddeutschlaud sci angebahnt. In den Machtsragcn werden Nord' nnd Süddcnlschland zu» sammcnslchen. Redner glaubt nicht, daß die Landtage das von dem Reichstage vereinbarte Werk verwerfen werden. Arbeiten wir rasch, fährt derselbe fort, setzen wir Dentschland in den Sattel, reiten wird es schon köuncu. Gegen Freihcrrn von Münchhanscn (hannoverischen Erministcr) gewendet, weist Graf Bismarck in dcu schärfsten Ausdrücken den Vorwurf ciucs Bruches dcs Vertrages von ^angensalza znrück. Dcr hannoverische Hof sci dcr Hcrd von Intriguen gewesen. Derjenige Minister wäre ein Vcrräthcr, welcher nicht die Gelegenheit znr Beseitigung einer solchen Dynastic be« nntzt hätte. Dresden, 11. März. Das „Dresden. Ionrnal" meldet: Die Beisetzung der irdischen Ucbcrrestc dcr Her» zogin Sophie findet auf Schloß Bauz statt. Dcr Krön« Prinz wird derselben beiwohnen. Hcnte wnrdc achtwöchcnt-lichc Hoftrauer angelegt. Die Vorstellnngcn im Hof« theater werden Donnerstag wieder ansgenommen. Telear.iphische Wechselcourse vom 12. Mae;. lifterc. Metalliqueö 00.40. — f.perc. Metalliqucö mit Mai' uud Novcmbci-Ziuscn 0^.40.— 5perc. National Anlehcu 70 2'>..-Bant-actirn 737. — Creditactieu 185».20. — 18<;0er Stllatöa'ilebei> «7 .75). - London 128.10. — K.l. Dneateu «!.01. cheschästs-Zeitung. .slrainbura, 11. März. Auf dem hmtigeu Marlte siud evfchicucu: /4 Wagen nrit Getreide, 5>2 Slllct Schwciu,,', das Stllct zu 17 bis 19 fl., uud 4 Wagru mit frischen» Spcck. _______DurchschuittS-Prcisr. fl. lr. i"si! lr. Wcizfii pv. Mctzcn 6 90 Buttrr Pr. Psimd . — j IZ' ,ssoni „ 4 30 Eirr pr. Sliick . . —! iz Ollste „ - " Hiilch pr. Viaß . —! 10 Hasrr „ 1 i'0 N.ndslcisch ftr. Pfd. — 17 Halbsnlcht „ — — Kalbfleisch „ — 22 Hridrn „ 3 35 SchU'siiirslrisch „ — I^i Hirse „ 2 80 Schöftsmfkisch „ ^. — Kuluvuh „ 4 --! Hälnidkl pr. Stück — — Erdäpfel „ 1,90, Tauben „ — 10 ^'iiis?!, „ ^ " Heu pr. Zentner . 1 20 Erbseu „ — l - ^ Stroh „ . __, 70 Fisolen „ 5 12 Holz, hmtcö, pr. Klft. 4 — N,nd<i»d Dejas, l I. Nittiileisler, oou Wien. --K°upiiltl, o ch den 1 >'j. 'März: Montonie, der Ma»n vo» ^ise». Pariser Lebensbild in 5> Acten vou Feuillet Vlorgen Donuerstag deu 14. Miirz: Zum Vorlheilc dcr hies!l>cn Arumi. Dcr .slönig^licntcnallt. Lnstspicl iu -1 Acten von C. Guhlow. Casino-llestaiiration. ! Heute Mittwoch-. Strcichllrchrstrr dl>r Ucg.-Misck dcs 7. Artilleric-Rcg. l Ansang nm halb ,^ Uhr. — Eintritt frei. "se ÜTM^^ 4!i > 4,5 'W^ftlM^,' f. ga,,;bew. 12. 2 „ N. , 822 2a -r-12,1 W. schwach , heil« ^ 0.uo ^ i ^10.. Ab. ! 321,7, -l" 7,8 W. schwach ! trübe ! Morgens Aufhciternnss. Son»ic,e, »ranne Wittenlnss. Nach dem Blnienilaleüder der Hochzeitstag der Vögel nnd dcr cl,ic Fri'chllnn.Slaa,. j Verantwortlicher Redac-tenr: Ignaz v. Klei » maUr.