TatbachevSettuNa. ''68^ Frey tag oen 20. July 1627. Wien. ^3tine k. ?. Majestät haben mit Allerhöchster Entschll'e» ßung vom 22. Iuny d. I., die Stellt eines Directors der philosophischen Studien an dem Lyceum zu Klagen, fürt, demk.k. Appellations »Rathe, Joseph Pammer, zu verleihen geruhet. (W. Z.) Italien. Die Qi> 0 tidie n n e meldet a»s Noln vom22. Iun., die Kränklichkeit des Papstes habe, namentlich seit seinen letzten frommen Anstrengungen am Fron« l«,chnamsfeste, wieder einen sehr beunruhigenden Cha» rakter angenommen. Der Entschluß der Mächte hin» sichtlich Griechenlands hab« in Rom eine freudige Bewegung hervorgebracht, und Leo X. selbst wünsche nichts sehnlicher, alö sich an di? Spitz« dieses neuen Kreuz» zugs stellen zu können. Er hoffe, die Vereinigung der beyden Kirchen zu Stande zu bringen, und das dem griechischen Ritus utlterworfene Volt mit feinem Kie-rus in den Schoos der Ntchtgläubigkeit zurückführen. Zu der Ernennung der Bischöfe in Südamerika habe sich der Papst,nur sehr schwer entschließen können, und blos die ihm obliegende Pflicht, überall den Leibenden Gläubigen zu Hülfe zu kommen, habe ihn endlich zu jener Maaßregel bestimmt. (Allg. Z.) Königreich beyder Sicilien. Palermo, den 21. Iuny. Heute um io3j4 Uhr Morgens hatten wir ein Eüddeden. In dieser Stadt scheint d!« Beschädigung nicht bedeutend gewesen ;u seyn. Man «lwirtet rn,t Ungeduld die Bericht« aus dem Innern ier Insel. (V. v. T) Die Nachrichten über die ftatt gefundenen Über. fchwemmungin in Messina, Catania und deren Umgeoungen lauten fortwährend betrübt. Nachiverzug von wtnigen Tagen hatten wir neuerdings ein anhal, ^ lendes Regenwetttl, und in ewigen Zwifchenraumen ' siel sog« Schnee. Die srnte wartet w einigcn Gegen« ' den schon auf die Sichel, nur wir harren vergebens > «ul »w besseres Wetter. (0. 2.) < Deutschland. Catlsruhe, den 3^Iuny. Aus Diersheim (Bez. Rheindischofshtim^ wird berichtet, daß am «g. Iuny Abends ein 'höchst trauriges Ereigniß nahmenlosen Schmerz in der dortigen Gemeinde verbreitet habe. Zehn junge, rüstige Männer, der älteste Z6, der jüngste -5 Jahre al^t, gingen amMorgen des Tages aus, um zwey mit Holz beladene Schiffe den Rhein hinaufin die Mün» dung der Drüsche zu rudern. Nach geendigter Arbeit schlugen sie, ?es sauer errungenen Lohnes froh, in «l» nem leichten Fischelkahne den Weg in die Heimath «in» die sle mit allem, was sie Theures für die Unglücklichen enthielt, nicht mehr sehen sollten. Die sonst mit dem trügerischen Elemente Wohlveltrauten gerilthen in eint gefahrvolle Stelle des Stromes in der Nähe des Kill, stetter Sporng« wo ein reißender Strudel das Schiff» chen im Augenblick mit Wasser überfüllte. Einer unter ihnen band sich im erssen Augenblick des bangen Ent« setzenö die Anbmdketle des Kahns um den Arm, das rettete idn; ein anderer hatte die Geistesgegenwart und das Glück, selbst in der Tiefe , es Stromes den slch stets langsam umwendenden Kahn immer mit einer Hand fest« zuhalten: auch er wurde gerettet; von den übrigen acht vermochte stck keine« zu retten. DilseS schreckliche Er» eigniß dat i«i mehrere Familien unaussprechlichen Jam« mer gebracht. Vier Ehemänner hat es getroffen, beson» ders aber bengt es eine alte Mutter, die drey Söhne verlor, und zweylGatlinnen, wovon jede drey unmün« dig« Kinder hat, und die «ine noch ein viertes unter dem Harzen tragt. (Prag.Z.) F r a n k r e i ch. Paris, den 6. July. Den Helden de Larochejaque» lin wird zu St. Audln de Baudigne, wo sie geboren sln5, und wo ihre Asche ruht, ein Denkmahl errichtet werden. Das Grabmahl wird in einer Capelle aufgestellt,welche an ein Hospital stoßt, welches der Graf und die Gräfinn oon Larockejaquelin gestiftet haben, und in welchem be, reits vier Schwestern die kranken pflegen. — Die Arbei» len an der Statue Ludwig XVI. zu Bordeaux werden tha, tigst fortgesetzt» schon ist das Plldeslal fertig, und wl,i> 2Z6 eb-l'n mit Mb'rmsr bekleidet. ^ Am 2. d. brach sowohl in der Oegnd von Troyes als zu Arcys »sür» Aude ein heftiges Ungcwitter aug. Die Reisenden in dee Deligenc^ gerxthen in die größte Gefahr; sie wären verlaren ge-lvesen, wenn nicht der besonnene Conducteur und der Poltknecht die Pferde losgespannt hatten. Eine Frau wur. de in die Luft geworfen, und brach beym Herabfallen einen Urm. —Das Leben Napoleons von Walter Seott ist zu Paris und Lonson erschienen. In letzterer Stadt wur» den, ungeachtet i5o Frank der Ladenpreis des Welkes sind, 5aoa Exemplare am erste-n Tage der Erscheinung desselben verkauft. (B.v. T.) Großbritannien und Irland. Go'y von VerlichmgeyZ eiserne Hand befindet sich. jetzt bei) Hrn. Brakes in Bondstreet, und wird in einer Antiquitäten > Sammlung öffentlich-zum Verkauf au5« l^Zebotden., (Prag. Z.) ^ Die Londoner Hofze it u n g vom 2. July en5> hält die Anzeige, daß dem großdritannischen Botschafter (zu Paris) von dem französischen Minister der auswar« tigen Angelegenheit notchcirt worden sey, daß die fran» zöstfche Regierung den Hafen v^n Algier im Blockade« sland erklärt habe, und daß alle erforderlichen Maßregeln getroffen werden sollen, um diese Blockade in W rksamkeit zu sehen. Wst. B.) Portugal. Von der portugiesischen Glänze, den i6. Iuny. Man versichert, daß man in Lissabon off,cielle Nachricht erhalten, die Azoren ha^en, der alten Constitution von Lamego gemäß, Dom Miguel I. zum König von Portugal und Algarbien proclamirt. ' (Prag. Z.) Der C 0 n ftitu t i 0 ne l vom 20. Iuny meldet: >^Die Spannung zwischen Hrn. Saldanha und S>« W. Acourt nimmt täglich zu ; man spricht von neuen bittern Erklärungen, die gegenseitig statt gefunden hatten, und glaubt, daß Hr. Acourt unter dem neuen conMtut>o° gellen System sich nicht werde halten können, ohnedie Interessen seiner Nation und das gegenseitige Vertrauen oufs Spiel zu sehen. — Das Ministerium soll der Ne» gentinn vorgeschlagen haben, eine außerordentliche Ver> sammlurig der Cortes, zur Annahme der organischen Gesetze der Charte, auf den Z. September zu berufen. M«i erkennt täglich mehr die dringende Nothwendig« keit der Ausführung der durch die Charte vorgeschrie« denen Gesetze, «ücksichtlich einer Reorganisation der Ver> w«ltungs- und Oltsbehölden, die durch Wal)lcoliegien «rnannt werden müssen. Die Municipal»Camaras, dllen Verrichtungen jetzt noch ltbensIclnLlich flnd, b^ stehen aus Männern von 1L23, die unter dem Einstufse des Geistes der heftigsten Reaction gewählt worden wa» ren. Da diese Municipalbehörden in Portugal einen großen Einfluß «uf das Volk ausüben, so werden sie als die Hauptquelle der Unruhen und des Widerstan» de.S betrachtet, welch-z die Feinde des constitutionellen Systems ln den Provinzen zu unterhalten ßrelien. — Die Stadt Porto hat den General Stubbs mittelst frey. williger Subscriptisnen einen reich mit Brillanten be« setzten GhrensÄbel, eine Staatsuniform und das eden< falls mit Brillanten besetzte Commandeurkreuz VesThulin« und SOwertordens überreichen lassen.* (AUg.Z.s Spanien. Madrid. 25. Iuny. Don LuiS Fernandez de Csr» doba, zuletzt,erster Secretär bey der Gesandtschaft in Paris, geht als bevollmächtigter Minister unseies Hofs nach Dänemark. Grafla Ferronnays, gegenwärtig fran» zösischer Bothschafter in Petersburg, ist zur Zufrieden» hei-t Gr. katholischen Majestät als solche« nun nach Ma« drid ernannt. —Unsere nach Lissabon gehenden Cabi» ne-tücouli«« klagen, daß ste ln Portugal überall mit dem Nuse: Corcundas (Servile) und mit dem revolu» tiFnairen Gesang : Tragala tuS« rvilsn empfan» gen werden. Unsere Regierung hat l>em L>ssaboner Ca» dinet deßhalb eine Note übergeben. (Allg.Z.) Der Courtier'fransais, der in einer Csrre« spondenz aus Madrid vom 25. Iuny die gleiche Ansicht über den neuesten Schritt der spanischen Regierung hm° sichtlich VerVerhältmsse zu Rom aussprichl, sagt weiter: »Nach den neuesten, dem General Sarsfjeld zugekom> menen Befehlen wird die Brigade des Generals Rodil als Bcobachtungsw-rps an d« Gränze von Portugal bleiben. D>e übrigen Truppen werden aus Mangel an Lebensmttteln und aus Furcht vor ansteckenden Krank' hetten nach CacereS; Talaveira de la Neina, Oropesa, Velada und dle umliegenden Gegenden vertheilt, obwohl sie beständig in Cantonnirung bleiben. D'e Gesammtzahl d^r Truppen soll zehntausend Mann betragen. Man sagt, es sollen viertausend Mann nach Catalonien ge» schickt werden. Der Odergeneral hat aber noch keinen Befehl dazu erhalten. — Hr. Villalba, vormals G«' sandter zu Rio,Janeiro, ist zum Secretär des neuen Botschafters nach Paris ernannt, findet abee bey den > Chefs des Ministeriums ^r auswärtigen Angelegen» > heilen Widerstand, da er beschuldigt wird, ein Negro zu seyn, und dem Cortesnunister, itvarista San Mi' - guel, Vastmale gegeben zu haben. (AllZ. I) 2^7 Ionisch« Inseln. Corfu dei, 23. ItU'y. Es soll für gewiß seyn, daß t,er englische Vice. Admiral Co.drigton den Commandanten der'englischen Schiff- "i den verschi«. denen Kreuyunge« die dringendsten Befehle zugeschickt Habs,, sogleich „ach den Dardanelle-n zu ftgeln , wo sich alle versammeln müssen. ^' '^') Levant e. Die Politiken Angelegenheiten d« Levante ver. wackeln sich immer mehr. Der Großherr, der flüher, so oft der Dey von Algier gezuchtiget wurde, gar tel« nen Antheil zu nehmen schien, verlangt jetzt Rechen« schaft über die Gründe, die Frankreich bewegen einen semer Untergebenen den Kneg anzukündigen. Man versichert a>lch, schon seyen Befehle an den Pascha von Hgypten ergangen/ dem Dep von Algier Snccurs zu schicken. (0.'l.) O 5 mannischetz NeiK. Am »4> Iui'y fand die feyerliche Audienz des lai» M.,Mischen Gesandten, Herrn v. Ribe « upier r e, beym Großherrn statt. Unter den neuern Verfugungen der Regierung ist Vorzüglich diejenige bemert«n3werth, welche die Auf° ftellung eigner C i vi l - G o u v er n e u re i» den Pro« vmzen anoldnet/ so daß lüerflighin den Piischa't nilr das Commando überdie Truppen, und die Militär Gewalt zur Aufrechthaltung der Nuhe und Sicherhett^leiben, die eigentliche?ldministratlon aber, utib besonders di« Verwaltung der öffentlichen Einkünfte und Verthcilung der Steuern undAuflagen eignen, unmittelbar von der Pforte abhängigen, Obecbeantten anverrrant iv.ilde. Mit dieser neuen Einrichtung ist bereits in Smyrna de? Anfang gemacht worden; jedoch ist der Umfang der Atnibut« des neuen Civil. Gouverneurs noch nichl hin» löuglich bekannt. In der Hauptstadt hat sich in der letzteren Zeit kein« «nde« Veränderung in den höheren Ämtern ergeben , «ls die Absetzung des bisherigen Sahire. Nasiri y^^ Intendanten deS Proviant'Wesens, AarifEfendi, Ü^gen welchen sowohl von den Unterthanen der Pforte als vonden fremden Kaufleuten vielfältig« Klagen echo» ben norden waren; em gewisser Risa.Efend, hat feine Vte.il? erhalten. Ührig»ns werden hier so wobl. als ^in den Provinzen, oie Werbungen, Tn,ppen.'Mun' gen und Casernei^Bsuten anfs Thätigste fortgesetzt. Über die Operationendes SerasNers von Rnme» lien, ReschidPascha, hat die Pforte seil der Über. g,abe der Citadelle von ?l th,en keine weitern Nach'rich« ten erhalten ; IhrsH im P a sch a soll mic einem Thei' le seiner Truppen von Psttras gegen Korintt) aufgebrochen seyn *). Aus Salonik erfährt man vom 3. d. M. daß sich noch immer griechische Kreutzer imGolf vonVol o auf» halcen, ohnejedoch einen neuen Landungs-Versuch un> ternommen zu haben. Der Pascha von Salonrk' Hai auf Befehl der Pforte, seinen Sohn mit i5c»o Mann nach Volo gesendet, welche Provinz unlängst mit sei. nem Gouvernement vereinigl worden ist. Dec Goifvo^ Salonil wnrde fortwährend von Seeräubern beun« ruhiget/ welche kürzlich auf den Inseln Thasso und Imbro gelandet waren, und ,r>eyrere Onschafien ge> plündert hauen. AufImbro nahmen sie allerostharen Paramente undGeräth? aus den griechischen Kirchen, un, ter dem seltsamen Vorwande, daß diese Schätze ihnen als Griechen, gehörten. Zwey j o n is ch e Fahrzeuge wuröen von diesenPiraten i>nGo!f von Salonit abgegriffen, und oerdankien ihre Rettilng nur dem kräftigsten Wioer« stunde, wobey der Capilan «ines dieser Fahrzeuge verwundet wnrde '^^). * Berichten al>S Corfu vom 26. Iuny zufolge wae 0er VeraSkltl, bal? nach der Omn«hme 0er Alro, poll?, nach West^ Grilchenland aufgebrochen, uni) gegen die Mitte gedachten Monats in Theben angelangt; ei n5urde w Mejs 0 l 0 ngi etwartet. Em Thell seinel Truppen, soll bereits ;u Galon» nno Nachov» (wo !M verfiossenln Winter 0,e l)i, h'gen Gefechte zwischen Om er ^Pascha urU)Ka« r» l 9 ka kl vorgefallen waren,) eingetroffen seyn. Nach denselben Beuchten hatte Ibrahim Pascha einen Theil seiner Araber nach Tr>pol>zza, den andern gegen N 0 1 int t) aufbrechen lassen, um 0>ese Feste (A k r 0 . K or i n t h) zu belagern. D'e D'stcictc von 'vatras und Gastuni, jtalaorita unb VoNizza, undmehiett andere Släot« und Ott» schuften in Morea soUenfich 0em Idta»)lm Pc«. scha unterworfen hüben. ") In einem Schreiben aus Corfu vom 26. Iuny heißt «s: «Gestern Nachmittags langte aus den Ge. wäilern von ?)I 0 r e a die «ngl,sche KrieqsdliggP«. liean, Capttän I r by, mit Depeschen für oVn Vice . Admnal S>r Eduard C 0 dr, ng t,y^ (welchc« den Adrmral Sir Harry Ne ale imCommando l>^ englischen Ststticn im Archipkla^us «blysl, undun« 238 (Der zuSmyrna erscheinende, cm die Stelle des 5p3ct2tt?ur Oi-ient^I getretene) Obzcrvatllni- Iinpar-tiHl enthält ein Schreibell aus Sa,no s vom 5. Iuny worin es unter andern heißt: „....Der Gouverneur Logorheti Hai in einer zahlreichen Versammlung die Adresse vorgelesen, welche er oon 3ord Cochrane «rbalten hat. Seine Satelliten antworteten mit oem Geschrey: Es leb« die Freyheit! Es lebe Lord Co chra° N e ! Die den Samier» verheißene.Plünderung der Schä, tze derMuselmänner in Smyrna hat bey jenenMen» schen, fur welche N^ub und Plünderll«g zu Wasser und zu Lande so grosien )^eitz haben, den höchsten En« thllsiasmus erregt. Ihre MistikZ vermehren sich täglich, um die Schiffahrt an den benachbarten Küsten von Klein-Asien zu stören, und die friedlichen Bewohner derselben in beständige Angst und Schrecken zu ver» setzen. (Ost. B.) Livorno, H. Iul. Ein von Smyrna hier an. gekommenes Schiff warb im Archipel von zweygriechi-schei» Mystiks angehalten und geplündert. Sparer traf «S auf «in französisches Kriegsschiff, das ihm den Fall der Akropolis mittheilte. — Von Malta war eine engli« fche Eckadre von 9 Schiffen nach Alexandrien abgesegelt. Man vermuthet, sie habe del, Aufcrag in Gemeinschaft längst am Vord deg Limensck'iffes Asia in Corfu angekommen ist) und den Commissär Sir F. Adam aufdieserNc' 5e an. Ht'ute Morgens verbreitet sich dasGerücht, da^' eine bedeutende Än^M Seeräuber sich in vem Vesih von Skyro geseht habe, und diese Insel wahrscheinlich zu ihrem Haupt» quartier und zur Niederlage der geraubten Waaren machen wolle. Da sämmtliche auf 0