MN^V^I^ V^ A^M^^ ^IIII^ Nl, 38«. PränumeiationSPreis: Im Comptoirganzj. fl. li, halbj. si. .»i.5<>. Mr dic ^liftcllmiss m« Hau,» hall'j.5,,,Ir. Mit dcr Post gauzj. fl. l5,, yalbj. fi. 7.5,0. Donnerstag, l^. Dezember Instlti on«glbiihi bis l« Zeilen: 1mal«0lr., »m. »l>lr., 3m. I si.; s«nst pr. Zeile Im. y fr., ^m. Xll., Vm. I0»i. «. s. w. Inscrtionestempcl jedesm. 7,0t». 1863. Amtlicher Theil. ode. k. k. Apostolische Majestät haben Allerhöchst den Herrn Karl von Poglcdic von der Stelle eincS Administrators dcS Waraödincr Komitatcs nutcr gleich« zeitiger Rückucrsctzung als Statthaltcreiratl) bei der kroatisch «slavonischen Statthaltcrei zu entheben geruht. Sc. k. k. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom 16. November d. I. den Gutsbesitzer und Handelsmann Francisco Noyo y Salvador zum Honorarvizekonsul in Valcnza mit dem Rechte zum Vczugc dcr tarifmäßigen Konsularge-bührcu allcrguädigst zu ernennen geruht. Dcr StaatSminister hat den Professor der Wiener Handelsakademie Dr. Wilhelm Guncsch zum Prü-fungSkommissär bei dcr judizicllen Abtheilung dcr theoretischen Staatöprüfuugskommission in Wien ernannt. Der Staatsminister hat zwei am k. k. Franz-Io-sephs-Gymnasium in Lcmbcrg erledigte Lehrstellen den Lehrern des Drohobyczcr NcalgymnasiumS Eduard Golebiowsti uud Vinccnz Bicncrt verliehen. Richtamllicher Theil. Laibach, 14. Dezember. Es ist ein großer, ein erhabener AN, den die Ge< schichte des 13. Dezember mit unvcrlüschbaren Zügen zu verzeichnen hat: Sc. Majestät der Kaiser ist nach der Hauptstadt Ungarns gereist, um dort die konstitutionelle Vertretung des LcmdcS von den Stufen dcS Thrones herab mit laudcSuätcrlichcn Worten zu begrüßen und zum Beginne dcr ihr obliegenden Aufgabe einzuladen. Jc großer diese Aufgabe ist, jc schwicrincr die VclliNllnIssc, unter welchen dieselbe ihrcr Lösung zu. nefüln't werden soll, jc bedeutungsvoller für Land und Neich dcr Ausgang dcr nnn zu eröffnenden Verhandlungen sich gestalten muß, — um so inniger und nach-haltigcr erfüllen die Brust jedes VaterlaudSfreundeS Wüuschc, die sich zu eben so vielen mbrüustigen SegcnS-sprüchen umwandeln; um jo fester und hoffnungsreicher hangen Millionen ehrfurchtsvoller Blicke an dem Antlitz deS Monarchen, dcr stiucn Völkern ein Herz voll Huld entgegenbringt und deren Rechte uud Freiheiten zu ihrcm eigenen Wohlc treulich gewahrt wissen will. Es ist dies eben einer jener Momente, wo man „dem Weltgcist näher ist als sonst" und dem überströmenden Gefühle einen Augenblick lang willig die Oberhand einräumen mag über dic nüchterne Erwäaung deS politischen Kri-tilers. Ein Werk dcs Ausgleiches wird durch die Intervention des irdischen Herrschers feierlich inaugurirt; möge demselben der Höchste dcr Herrscher seine himm, lischc Intervention nicht entziehen. Während uns die nächsten Stunden voraussichtlich eine Ncihc von Gerichten über den festlichen Empfang bringen werden, dcr dem Monarchen in den Schwester« städlcn bereitet wird, beschäftigen sich die heute vorliegenden Mittheilungen aus Pest noch mit der Frage ilbcr die zu gcwärtigcndc Haltung dcr Parteien am Landtage. Wir habcn bereits darauf hingewiesen, welch' untrügliche Anzeichen dafür sprechen, daß von einer cigcntlichcn Partciglicdcruug am ungarischen Landtage Angesichts dcr demselben vorzulegenden großen Fragen laum etwas zu bcmerlcu sein dürfte. Dlls im gestrigen Alattc enthaltene Pestcr Telegramm, Welches die Nachrichten von einer Fusion der Parteien auf ciuc Fusion dcr Klublokalitälen beschränkt sehen will, dürfte unserer ursprünglichen Auffassuug leinen Eintrag lhuu, besonders wcun man eine Meldung dcr heute ringe, troffcncu ..Pcstcr Corrcspondcnz" als Kommentar zu jenem Telegramm betrachten kann. Die erwähnte Quelle, deren Uuvcrfäliglichkcit zu bezweifeln in diesem Falle wohl keiu Grund vorhanden ist, bringt nämlich fol-gendeS Referat: Im Deak'Klub fand am 10. d. eine Besprechung statt, bei lvllchcr jedoch nur von der Koustiluirung dic-s«s Klubs die Rede war. LadislauS Kovach, dcr zum ^uästor dcs Unterhauses designirt ist und der auch mit i °^ Zurichtung dcr Mublukalitätcu bcnaut war, machte olc anzeige, daß er mit derselben so weit vorgeschritten "l, "Ul dieselbe am 11. crosfim, und den Abgeordneten sieben zu to.mm^ worauf Franz Deal dcn Antrag! ' ,^ . " Klub zu einem Kasino für sämmtliche Aix «"etc zu erweitern. Mchrcrc seiner Freunde, sagte er, habcn es für nothwendig erachtet, eine Lokalität an« znschaffcn, wo die Genossen derselben Partei stelS zu-sammentrcffen könne». Nachdem er sich indessen mit Mehreren besprochen, schiene cS ihm zweckmäßiger, wenn die Lokalität nicht ausschließlich einer Partei vorbehalte,,, sondern zu einem Abgeordnetenlasino umgestaltet würde. Denn jetzt könne rücksichtlich der größeren wichtigen Fragen ein entschiedener Parteiunterschied gar nicht bestehen. Ein anderer ist dcr Fall z. B. in England, wo einzelne Fragen, welche mit Ja nnd Nein entschieden werden, die Parteien scheiden; etwas Anderes ist cs hier, wo sich eine Verschiedenheit dcr Ansichten erst bei dcr Delaillirung dcr Fragen entwickeln kann. Damals werden sich Parteien bilden, und er glaubt, damals werde cS eine äußerste Rechte, eiuc äußerste Linke, ein rechtes, ein linkes Zentrum geben; dies jetzt zu antizi-pircn, scheine ihm aber nicht zweckmäßig, und andererseits würde manche Bitterkeit bei dcr Entscheidung der Fragen vermieden werden, wenn durch dcn fortwährenden Verkehr während der Dislusiion ein freundschaftliches Verhältniß zwischen dcn Mitgliedern entsteht, und mancher delikate Gegenstand erfordert cS, daß er mit dcr größten gegenseitigen Billigkeit behandelt werde, waS nur dann möglich sciu wird, wenn die Mitglieder ohne Partciuutcrschied mit einander verlehrcu. Es wird daher besser sein, abzuwarten, bis die Parteien sich während der Diskussionen naturgemäß absondern werden. In Folge dessen beschlossen die Anwesenden einstimmig, daß die Lokalität einfach als Dcputirtcnlasino dienen solle, und Deal übernahm eS, dies bei dcr am 12. d. stattfindenden vorläufige» Konferenz der Gesammtheit dcr Abgeordneten mitzutheilen und die Deputirtenlolle« gen zum Eintritlc aufzufordern. 10. Sitzung des kraillischcn Landtages am I,!. Dezember. Anfang um halb II Uhr. Dcm Hause priisidirt der Herr Landeshauptmann-Stellvertreter v. Wnrzbach. Gegenwärtig Seitens der Regierung: Sc. Exzellenz! dcr Herr l. l. Statthalter Freiherr v. Bach und dcr Herr t. l. LandcSrath Dr. Schöppl. Nach Genehmigung deS Sitzungsprotolollcs theilt der Herr Vizepräsident mit, daß ein Gesuch dcr Stadt-gemeinde Weichsclburg um Bedachtnahmc mit einer Behörde bei der bevorstehenden Organisirung eingelangt sei. Wird dcm betreffenden Komitee zugcfcrtigt. An der Tagesordnung befindet sich zuerst dcr Bericht des Finanzausschusses über dcn Voranschlag dcS Grundcntlastungsfondes pro 1866. Berichterstatter Abg. Snpan verliest den Bericht und gibt sohil, bekannt, daß eine 'Note dcr k. k. Grund-cntlastungs- und AblösuugS-Landes-Kommission vom 5. l. M. eingelaufen fei, womit dieselbe ersucht, daß unter die Erfordernisse, wie bisher, der Betrag von 100 fl. zur Bestreitung der Kosten für die Mappen-topirung aufgenommen werde. Abg. Deschmann beantragt im Namen deS Petitionsausschusses, daß noch ein weiterer Betrag von 200 fl. zu Remunerationen für Steucrbeamte eingestellt uud der Landesausschuß ermächtiget werde, daraus jenen Stcuerbeamten, welche sich bei der Einbringung dcr Grundcutlastungszuschlägc hervorthun würden, von Fall zu Fall Bclohnnngeu zu bewilligen. Nachdem der Berichterstatter diesen lctztcrn Autrag mit Hinweis auf die Zweckmäßigkeit unterstützt hat, iudcm sich dic Stcuerbcamteu durch die Aussicht auf eine Remuneration aufgemuntert finden würden, die Rückstände dcS Grundcntlastungssondes einzubringen, und so dcr Betrag von 200 ft, an Interessen erspart werden würde, — wird zu Remuneratioucn dcr Betrag von zusammen 300 fl. in den Voranschlag aufgenommen, darnach derselbe modifizirt und sohin im Erfordernisse mit 762.300 si. angenommen und zur Bedeckung deS LandcSbeitragcs die Umlage von 26 pEt. auf die direkten und 25 pEt. auf die Vcrzehruugssteuer (Wein, Wein-und Obstmost, dann Fleisch) bewilligt. Weilers werden die Anträge dcS Finanzausschusses auf Genehmigung deS Rcchuul'.gsabfchlusscs dcs obbe. sagten Fondes pro 1863 und 1864 bis Ende Dezember genehmigt. Hierauf gelangt dcr Bericht des LaudesauSschusses ilbcr das Gesuch der Geineindeverlrelung dcr Stadt Laibach um Bewilligung cincr städtischen Umlage nach dcm MicthzinSguldcn, welche die Miethpartcicn zu tra-gen hallen, und um Bewilligung eines neuen Verzeh« rungssteuerzuschlageS auf das Bier mit 40 lr. vom Eimer, vom 1. Jänner 1806 angefangen, durch den Berichterstatter Abg. Dcschmann zur Verlesung. Abg. Kromcr macht aufmerksam, daß der verlesene Gericht eine gehörige Begründung der Nothwendigkeit jener beiden Umlagen vermissen lasse. Zur vollen Aufklärung wäre cS erwünscht, daS Stammvcrmögen der Kommune zn kennen, um beurtheilen zu können, inwiefern sich die außerordentlichen Erfordernisse der Stadtgcmeinde angemessener ans demselben decken lassen. Anch wäre cS zu wissen wünschcnSwcrth, welche Umlagen in der Gemeinde bereits bestehen. Ucbrigens gebe er zu bedenken, daß der Zuschlag ans dcn Micthzins» gulden die Miethparteien um so schwerer treffen würde, als dieselben die Hausziussteucr faktisch entrichten; wogegen die Belastung der Bierlonsumtion mit 40 kr. pr. Eimer die im Entstehen begriffene Bierproduktion fclbft niederdrücken und konkurrenzunfähig machen würde. Aus diesen Gründen beantragt Redner, daß die Vorlage zur gehörigen Anfllarung rückgeleitet werde. Wird unterstützt. Abg. Eosta ertheilt dic gewünschten Aufschlüsse. Das Stammocrmögcn dcr Gemeinde bestehe in einigen Realitäten, die beiläufig 6000 ft. abwerfen, und in dem neu angekauften Gute Unlcrthurn, wofür der Kauf« schilling pr. 72.000 fl. noch zu bezahlen sei. Auf letzterem Gute hafte bereits ein Sparlassendarlehen von 22.000 fl., auf dcn übrigen Realitäten-SliftungSver« binblichteitcn. Dcr Aufnahme ciucs Darlehens für die nächstens der Stadt bevorstehenden größeren Auslage» stchcu daher die bereits vorhandenen Belastungen dieser Realitäten entgegen, abgesehen davon, daß die Abstoßung cincr aufgenommenen Schuld durch Bezahlung der jährlichen Interessen oder Annuitäten bei den unzureichenden Einkünften der Stadt auf Schwierigkeiten stoße. Die Stadt sei bisher in dcr glücklichen Lage gewesen, mit Ausnahme des Verzehrungsstcueräquivalentes, sonstiger Umlagen auf direkte oder indirclte Steuern entbehren zu lönnen. Für die nächste Zukunft sei dies leider nicht der Fall. Denn es seien dic Raten deS KnufschilliugS für das erkaufte Gut Unlcrihllrn, und izwar im Jahre 1866 die erste Rate mit 17.0O) fl. zn bezahlen, ferner dic erste Rate für die mit 30.(XX) fl. veranschlagte Schusterbrücke mit 11.500 fl., dann ein bereits fälliger Betrag von 7000 fl. für Pflasternngs-arbeiten; hiczu kommen noch sehr nahmhafte Auslagen auf Kanalisirnng und Vertiefung dcS Laibachflnsses, dic Rückzahlung des SparkasscndarlchenS von 22. pro 1866; Refundirung von Schubauslagcn au das Acrar; Entschädigung für den inkamerirten Provinzial-Fond. Oesterreich. Wien, 12. Dezember. Se. k. l. Apostolische Majestät haben die Reise nach Ofen heute, den 12., angetreten. Kurz nach 2 Uhr Mittags im Pester Bahn« Hofe anlangend, zogen Allechochsldicsclben unter stürmischem Jubel der Bevölkerung der beiden Schwcsterstädte im besten Wohlsein in der lönigl. Burg in Ofcn ein. 00. Der „Debatte" ging jüngster Tage aus Klausenvurg die telegraphische Mittheilung zu, daß im jiebenbürgischeu Landtage EomeS Schmidt unter großem Beifall für die unbedingte Union gesprochen habe. Diese Nachricht ist vollkommen unbegründet, Comes Schmidt ist, nach authentischen Berichten, im sicbenbürgischcn Landtage bisher gar nicht erscheinen. Prag, 10. Dezember. Unser Landlag beschäftigte sich in seinen letzten zwei Sitzungen mit zwei die Wirth, schaftlichen und sozialen Verhältnisse des Landes tief berührenden Fragen, nämlich mit den aus der vorjähri. gen Session überkommenen Gesetzentwürfen betreffend die Grundzertheilung uud die vollständige Durchführung der Grundcntlastuug. Ueber die Frage der begrenzten oder unbegrenzten Bodcnzcrstückelung hat daS Haus sein Votum noch nicht abgegeben; es fand dieselbe in ihrer in alle Verhältnisse mächtig eingreifenden Trag< weite noch nicht spruchreif und überwies sie den Bezirks» Vertretungen, damit auch diese Körperschaft ihr Urtheil in diefcr Angelegenheit abgebe. Mit diefem Beschlusse hat der Landtag nach zwei Richtungen hin einen glück« lichen Wurf gethan; zum ersten Male ist den BezirlS-vertrctungen Gelegenheit geboten, ihre Stimme in einer so wichtigen Frage abzugeben, in die Angelegenheiten des Landes selbstthätig einzugreifen, ein Umstand, der gewiß viel dazu beitragen wird und muß, daS Selbst, ßcfiihl dieser Körperschaften als wichtige Institution zu stättcn. Andererseits läßt aber auch die Zusammen, setzung der Bczirksvcrtrctungen gewiß ein odjeltiocS Votum in dieser Frage erwarten; in ihnen töuuen die Vertreter des Bauernstandes frei ihre Ansicht geltend machen, ebenso aber auch der Großgrundbesitz, zwischen welchen zwei Faktoren, dann die Vertreter der Städte, als in dieser Angelegenheit weniger direkt belheiligt, einen wohlthätigen, vermittelnden Regulator für allzu schroff aufgestellte Wünsche bilden. Pest, 10. Dezember. Die Fusion der zwei großen bisher bestandenen Parteien, von welcher in den jüngsten Tagen vielfache Gerüchte verbreitet waren, ist nun eine vollendete Thatsache geworden, welche ihre Bestä« ligung in den Aeußerungen der betreffenden Parteiorgane findet. ..Es gibt leinen Parteiunterschicd mehr!" ruft „Naplo aus. „DieS ist die Parole des TageS. Die unteischcidendcn Losungsworte: Adreßpartei, Beschluß-Partei sind vor d«m gemeinsamen großen Zielpunkte verschwunden . . . Unter der Partcibencnnung, „die Vertreter der Nation," schaaren wir uns unter der gemein« samcn Fahne; nicht vereinzelt, sondern gemeinsam wol» len wir das Vaterland glücklich machen. Dies ist der schönste Gruß, mit welchem der Reichstag das Vater- land begrüßen kann." „Hon," das Organ der sogenannten Geschlußpartei, sagt: „Vor einigen Tagen haben wir gesagt, daß eS dem richtigen Takte des großen Weisen der Nation und dem patriotischen Frcimuthc unserer eigenen Partei gelingen werde, zu verhindern, daß der Landtag sogleich mit einer unheilbaren Spat« tung beginne; heute können wir bereits mit Vergnügen lonstatiren, daß die gewünschte Solidarität zwischen den vaterländischen und liberalen Parteien nicht in daS Reich der Ehimäre gehört." Agram, l2. Dezember. (Agr. Ztg.) Die Land-tagssitzuugcn bleiben höchst wahrscheinlich nur noch eine kurze Zcit unterbrochen. Es finden Besprechungen zwi« schcn beiden Parteien statt, um den leidigen Konflikt zu beseitigen. Wir können nicht ohne Grund die Hoff« nung aussprecheu, der Ausgleich werde gelingen, und zwar um so mehr, weil sich bcide Parteien in versöhn« lichem Geiste begegnen- Wer wirtlich Gutes beabsichtigt und für das fernere Wohl des Landes zn wirken wünscht, der wird sich über den Standpunkt der Partciauschau» ungen zu stellen wissen, denn es handelt sich hier nicht um den Sieg der einen oder audcrcu Partei, soudern um daS Gedeihen dcS Landtages überhaupt. Würdeu hier Lebensfragen zur Entscheidung zu bringen sein, dann müßre cS jedenfalls Aufgabe blcibcu, die Grund« sätze der Partei mit Konsequenz unerschütterlich zu vee< fechten; für jetzt, wie die Sachen stehen, können gegenseitige Konzessionen nur als patriotische Pflicht, nur als Tugcud betrachtet werden; denn dicsc Konzessionen sollen nur dahin führen, damit der so sehr gewünschte Landtag am Ende wegen Streitigkeiten über Vorfragen nicht erfolglos werde. ES wird bald Gelegenheit geboten, in wichtigeren Angelegenheiten sich auözusprcchcn uud über diesen Streit hinweggehend dem Ernst der Situation ins Auge zu blickeu. Die Zeit drängt; so wie wir übrigens einerseits keine Ucbcrcilung gerne sehen möchten, so müßte audererscitö die Fortdauer des Partei« zwistcS als unendlich bcklagcnswcrth erscheinen, dasein schlechtes Ende kaum zu bezweifeln wäre. Möge bald dic Einigkeit und der Friede wiederkehren; nur so tön« nen wir Folgen von uns abwehren, die zuletzt für Alle zusammen nur Ueblcs nach sich ziehen tonnen. Ausland. München, 10. Dezember. Die „Aaier. Ztg." schreibt in Berichtigung anderweitiger Mittheilungen Folgendes: Richard Wagner ist nicht aus Vaicrn „fort-gcwicseu" worden, wclchcr Ausdruck nuf eine amtliche Maßregel gedeutet werden könnte. Vielmehr hat Sc. Majestät demselben den Wunsch ausdrücken lassen, daß cr auö Baicrn verreisen möge. Diesem Entschlüsse dcS Königs sind auch keineswegs so vielfache Berathungen mit hohen Verwandten und Personen vieler Staude vorausgegangen, wie jene Korrespondenz glaubt. Es handelt sich vielmehr hier ganz um den eigenen freien Entschluß deS Monarchen, der gerade au dem ersten Tage nach der Rückkehr in die Residenz nur wenige Personen gesprochen hatte. — Se. Majestät der König wurde gestern Abends beim Eintrilte in das t. Hof« theater von dem sehr zahlreichen Publikum mit wahrem Jubel in der allerhcrzlichstcn Weise empfangen. Der König, sichtbar gerührt vou diesem Empfange, dankte auf das freundlichste nach allen Seiten hin. Florenz, 7. Dezember. (G.«E.) Mit wahrem Heiß-hnngcr wird hierorts der Eröffnung deS ungarische« Landtages entgegengesehen; sämmtliche hiesigen Blätter schreiben sich in Koüjelturcu die Finger wund; man knüpft namentlich in den Kreisen der ungarischen Emi-gration große Erwartungen an die Reise Sr. Majestät nach Ungarn. Der Glaube an eine nachhcrige Amnestie, sowie Rückerstattung der tonfiSzirteu Güter bei politisch Vcrurtheiltcn wird als natürliche Konsequenz angesehen. — Die „Gazzctta uffizialc" räth in ihrer Parteinahme für die Sache der Ungarn daS Nichtablasscn von der Forderung ihrer Rechte an und hält den Magyaren bestündig die pragmatische Sanktion vor dic Augen. — Die Hemmungen, welche das österreichische Finanzpru-jekt auf dem Berliner Geldmärkte erfuhr, wurden hier mit Triumph gefeiert; man will hieraus die Schlußfolgerung ziehen, daß die Spammng zwischen den bei« den Kabinetcn dadurch klar vor die Augen trete und iusolange fortdauern wird, bis die Abtretung Holsteins nicht erfolgt ist. — Der König kam heute um 8 Uhr von Via Torrente an uud soll morgen den preußischen Gesandten in besonderer Audienz empfangen. — An dem neuen Gesetzbuche, das am 1. Jänner l. I. inS Leben treten soll, wird Tag und Nacht gearbeitet. — Als letzte Neuigkeit theile ich Ihucn mit, daß Sonntag die Patti im „Barbiere di Seviglia" zum letzten Male auftritt. — DaS Wetter ist sehr milde uud Promenaden sind daher sehr belebt. Nom. Daß der Künig von Neapel daran denke, Rom zu verlassen, wic eS in den Blättern hieß, wird in einem Schreiben auS Rom auf das Bestimmteste in Abrede gestellt. Im Gegentheile äußerte der König erst unlängst seine unerschütterliche Hoffnung, wieder den Thron seiner Väter zu erlangen. Dagegen ist Kö-nigin Marie seit längerer Zcit in sehr gedrückter Stim-mung und sieht leidend und angegriffen aus. vondou. Bei der Ankündigung, daß die Königin von England die ParlamentSsession in Person zu er-, öffnen gedenke, ist von einigen Abweichungen die Rcde, wclchc in dem überkommenen Zeremoniell stattfinden würden. Diese Acndernngcn bcstchcu darin, daß dic ^ö« nigin statt in der alten ungeschlachten Staatskutschc in einem Wagen modcrucu Ursprungs zum Westminster-' palast fahrm wird, daß dic Staatsgewäudcr nicht von Ihrer Majestät getragen, sondern nur auf den Thru» hingelegt werden, daß endlich dic Thronrede statt r>o» der Königin selbst, von dem Lordtanzlcr verlesen wer» den wird. Brüssel, 10. Dezember. Dcr verstorbene Leopold I. König von Belgien, war der Sohn dcS Herzogs Franz von Sachsen-Koburg und dcr Oheim dcS regierende» Herzogs Ernst ll. uud der Königin Viktoria vou Eng" land und ihres Gemals, dcs verstorbenen Prinzen Albert. Er wurdc am 16. Dezember 1790 geboren, trat 1807 als General in russische Dicnstc, lcgtc diesc Stcllc im Jahre 1810 nieder, trat 181^ wicocr in daS ruf' fische Herr und blicb in demselben bis nach dcr zweite» Einnahme von Paris. 1816 vermählte cr sich'mit dcr britischen Throncrbin Auguste Eharlolte, wclchc abcr bereits 1817 starb. Im Jahre 185i0 wurdc er zum sou-ucräncn Erbfürstcu von Gricchculand dcsignirt, wclchcr Würde cr bald wieder entsagte. Am 4. Juli 185Ü, wählte ihn dcr Natioualtongrcß zu Brüssel zum Könige dcr Belgier. 1832 vermählte cr sich zum zweiten Male mit Louise, dcr Tochter des Königs der Franzosen Louis Philippe. Auö dieser Ehc stammen außer dem Thronfolger, Leopold Herzog von Brabant (geb. 9. April 18)54), noch dcr Graf Philipp von Flandern und Macie Eharlotte, die Gcmalin des Kaifcrs Maximilian !. uo« Mexiko. Dcr neue König Leopold 11. ist seit 185)4 vcl-mühlt mit Marie, Tochter weiland dcs Erzherzogs Io' scfth, gewesenen Palatins von Ungarn.) Warschau, 7. Dezember. Die Besetzung der höheren Aemter mit Russen wird noch immcr fortge-setzt und auf immer mchr Stcllcu auSgcdchnt. In den NcgierungSkomulissioncn ist vou dcn Generaldirektor-stellen nur noch diejenige dcr Justiz mit einem Polcn besetzt. Die Zahl dcr russischen Abtheilungsdirektore" ist soeben wieder um ciue vermehrt worden, indem das Departement dcr nichtständigen Abgaben dem wirtliche" Staatsrath Parzclsti abgenommen und dem russisch^ Hofrath Scmcnosf vcrlichcu wurdc. Hagesneuigkeitm. — Die Nachricht, daß eine Reform in b^ politischen Administration des l o"l b/'l disch.venctianischenKöl, igreichc« bcvovM' findet in ciiicr Korrespondenz dcr „Ä. ^.- an« VlN^ dig, 5. d. M., ihre Bestätigung. Derselben zufolge dürften diesc Neformcil schon in den nächsten Tngcn ins Leben treten. — Eine Deputation dcS Regimentes König der Aclgicr wird sich zur Leichenfeier des Königs Leopold nach Brüssel begeben. Dem Bcrnchmcn nach wird oaö Regiment von Sr. Majestät dem Kaiscr auch dem ucucn Souvcräu Leopold 1l. verliehen tucrdcn. — Dcr Schluß deS Salzliurger Landtages soll, wie man dcr „Presse" schreibt, nach Gerüchten, welche in Kreisen dcr Lanolagsabgcordncten lursircn, schon aM 21. d. erfolgen. — Die „Wiener Kirchcnzcitung" erklärt in ihrer letzten Nummer, daß ihr allerdings die dcr „Augsbur-ger Postzcilung" nachgedruckten Zitate aus den Brüsseler Kougreßredcn, welche daS Verbrechen dcr Majestälöbe' lcidigung enlhiellcn, beanständet wurden, daß abcr d>c „Angelegenheit bereits völlig auSgetragen sci." — Au der Wiener Bärsc' zirkulirte nach dcr „Wcser-Ztg." vor einigen Tagen ein vorzügliches und ebenso beißendes Bonmot. Ein Vreölauer Handelshaus bedauerte iu einem Briefe an einen Geschäftsfreund, daß cö sich an dem ncuen Anlchen nicht bclhci-ligen könne. Das Wiener Haus erwiederte gelassen-Oesterreich sci auch ohne Preußen fertig geworden u»d werde auch mit Preußen einmal fertig werden. — Herr Staatsanwalt Gabricl ist am 10. d. A Abends von Graz nnch Wim abacrcist. Ein GeM bringt dicsc Reise mit dcr Valalur dcr Obcrstaatsc>"' wallestcllc in Verbindung und will wissen, daß ^ Stautöauwalt Gabricl zum Nachfolger WascrS l>eM' uirl sci. — Auö Pcst wird unter dem l). d. M. gcsch"^ bcn: „Pcst wimmelt gegenwärtig vou Schaustcllu"'^ und Künstlern, wclchc alle hoffen, eine reichliche ^ ^ zu machcn; den großen Imprcssario Ullmauu "''^ "^ Zander Dumas abgcrechuct, sind dic Zauberer Matil) Baschik, Epstein uud Prohaöka, die Kunstrcilcr S«^ Hüttemann und Schlcchla, die Niesen Ianos u"d-"" phy II., diverse Zwerge, Mißgeburten. H^ . " ' Seiltänzer, Panoramen, Toldi IauoS windliche preußische Samson, ein Kalb "'/"""N cm fünf Zentner schweres Schwein, d.c dlcssntcu Floh .Mic" ".dgl- m. hlcr ang ngt. Alle diese Küustler hoffe" ^ besten Geschäfte zu machcn. Dcr Quartiermangel «st w.tts fühlbar, im Hotel ist kein Zimmer unter 4 blS 5 st. pr. Tag 6" ^Der Neltor der Belgrader Hochschule Konstantin Brankovic ist den^- ucrschledcn. 1145 Lokalbericht und Korrespondenzen. Morgen veranstaltet die philharmonische Gesellschaft das statutenmäßig. Konzert zum Brstcu ihrcS Fouoes, welches sich alljährlich durch ein glanzvolles Programm aufzeichnet, Heuer wird, wie wir bereits in diesen Blättern zn erwähnen Gelegenheit fanden, an diesem Abende Mendelssohn« „vedipnö" gegebcn , welches hier noch nie zur Aufführung gelangte großartige Tonwerl sicherlich nicht verfehlen wird, ein zahlreichen Publitum im Rcdouteusaalc zn versammeln. (Theater.) Gestern gastirtc Herr Langer vom landschaftlichen Theater in Graz als „Odiot" iin „Roman eines arincn jnugcu Mannes" init dem besten Erfolge. Die gewinnende ür-schcinnng, das wohltöncnde Organ, die Eleganz in allen Vcwc-gnng?n des Gastes nehmcn sogleich das Pnblilum für sich ein. Ncr Olanzpnnlt seiner Vcistung war die Szene in der Nnine, in wclchcr er auch von Fll. Calliauu wirlsain unterstützt wnrde. lebhafter Applaus und wiederholter Hcruorrnf bewiesen dem talentvollen Gast, daß das Publilmu seme künstlerische Leistung zn würdigen wisse. Nir hoffen, das; wir noch mehrere Abende einen für uns so seltenen Genuß dalien werden, müssen aber anch die Erwartung ansprechen, das; man dafür Sorge tragen werde, das; durch die Mitspielenden leine unliebsame Störung verursacht werde, sondern Alk« dahin wirtc, den (Äcuuß durch harmouischcö Zusam-lncnfpicl zn erhöhen. ____ Aus den Landtagen. Graz, 11. Dczcmdcr. In dcr heutigen Sitzung werden die Äcschlüssc der letzten vertraulichen Sitzung, Pcrsonlllaugclegcuhciten betreffend, veröffentlicht. — Der Statthalter überreicht das Manifest und Patent vom 20. September in flovcnifchcr Sprache. — Im Nachhange zur Beantwortung dcr Interpellation in Betreff der Bauordnung bemerkt der Statthalter, die betreffende Borlage wcrdc binnen einigen Wochen erfolgen. .— Ueber Antrag dcS Abg. Nechbaucr wird dcr ^an-dcöanöfchnß bcanflragt, die rcchllichc Natur und den Umfang dcr von den steierischen Ständen im Jahre 1754 abgegebenen Erklärnng bezüglich der jährlichen Beitrags-lcistnng zur Dotirung dcr Militürbildnngsanstaltcn zu prüfm und nach Maßgabe derselben entweder die Vcr» Handlung dcr Ncgicrnug zur Zmüctführung auf das ursprüngliche Maß pr. 5000 fl. zu pflegen, oder aber dic Summe zur Förderung des Unterrichts und der Bildnng im Lande zn verwenden; dcr Ausschuß hat ferner bei den Bcsetzungsuorschlägcn für erledigte Stif-tungöplätzc in dcr Ncustädtcr Akademie ohne Rücksicht auf den Standcöuntcrschicd dcr Kandidaten vorzugehen. — Es wird ferner beschlossen, daß dic Stipendien aus dem Landeöfoudö für Mediziner nicht mehr für Studi-rendc an dcr Nicncr, sondern für solche au der Grazer Universität zu verleihen sind. — Das Gesetz znr Bcr« ftflichtuug dcr Annahme dcr Wahl in ciucn Kirchen» oder Schulkonknrrcnzausschuß wird angenommen. — Zwei Anträge des Laudcsauöschusscs bezüglich dcS Bades Ncuhanü werden dem Finanzanbschnssc, dcr Antrag wegen cillcö Ncbcrcintommcna llnt drr Stadt Graz bc züglich iUallstcllcll uor dem 'Ncuthorc dem Mcchellfchaft«. liclichtauöschnß zugewiesen. — Nächste Sitzung Don» mrötag. Mnz, 11. Dezember. Abg. Hann stellt den Antrag auf baldigste Ausführung deö Linzcr Gymnasialbaucs. ^- Zu Schriftführern werden gewählt: Dechant Pflüg! und Abg. Wurmb. — Für die Landcsackcrbanschuic werden vier neue Stipendien und für das Armcnbad-spital in Hall 500 fl. aus dcm ^andcsfond bewilligt. Salzburg, 11. Dezember. Dic Aorcßdcbattc fin» dct erst Mittwoch, den 14. Dezember, statt. Innsbruck, 11. Dezember. Dcr Nechnnngsab-schlnß dcS Landcsfondö für 1804 wird genehmigt. — Den Quarticrgcbmi für durchziehende Truppen wird für das Jahr 1«60 als Zulage zu der vom Militär-älllr bcz^hltcn Vergütung auS dcm Landcsfonds ein Bcitlag von 5 Ncutrcuzcru pcc Hiaun und Tag be-willigt. Troppau, 11. Dezember. In dcr hcntigen Siz. znng wnrdc dcr Vorschlag wegen Aenderung des Ncch-nungöfyslcins bci ttandcslasscn abgelehnt und bcschlosscn, das bisherige Ncchnuugssyslem beizubehalten. (fhcruowitz, 11. Dczclnbcr. In dcr hcntigen Landtagi>sitzung wurde dcr Aorcßcnlwnrf einstimmig an» gcnomincn. Dic Adresse spricht die Ueberzeugung aus, daß dic Bethätigung dcö Rechtes dcr Mitwirkung an der NcichögcsctzgcbunL uur durch die Betheiligung sämmtlicher Länder bedingt sei, imo erkennt an, daß dic Er-lassuug des Scptcmbcrpatcntcö dnrch dic Pflicht bc< stimmt ward, die Rechte dcr Länder dcr ungarischen Krone mit ihren Pflichten ncgenübcr dcm Ganzen zu verbinden. In dcr Verheißung dcr legalen Mitwirkung dcr Länder zur cudgültigcu Gestaltung dcr Verfassung wird dic Gewähr dcr endgültigen Konstilnirung ancr° kannt. Es mogc das Recht dcr Böller zur Mitwir-kuug bei dcr Gesetzgebung keine Schmälcrung durch cinc Modifikation dcr Grnndgesetzc erlcidcn. In dieser Er-Wartung wendet sich dcr Landtag vertrauensvoll der Allerhöchsten Kundgebung zu. Der Vertreter dcr 9ic-5'eruug uahm nicht das Wort. Das Landcspräsidium Ü^dc mit dcr Bcfördcrnng dcr^Adrcssc betraut. Neueste Uachnchlcn misMellrammc. ^est, 12. Dczcmbcr, 6 Uhr 50 Min. Nachmit-^^,.^' Majestät der Kaiser sind um 2 Uhr 10 Min., ^ llllMltan.3 untcr allgemeinem Inbcl dcr Bevölkerung v am">?,!^?' Dlc Ankunft in Marchegg, wo dcr Em-dir,, ^ ^" Taucrnicus und den Landeslomman-—'!^^urst^ Liechtenstein stattfand, erfolgte um 9 Uhr, in Preßburg, wo die Bewillkommnung durch dic städtische Deputation geschah, um 9'/. Uhr Vor-mittags. Ein besonders festlicher Empfang hat noch in Ncuhäuscl, Gran und Waitzcn stattgefunden. Der Pri« mas bestieg in Gran, dcr TavcruikuS und LandcStom-mandircndc in Marchcgg den Zug. Im Pester Bahn-Hofe wurrcn Se. Majestät von einer städtischen Depu-tation empfange, an dcrrn Spitze dcr Bürgermeister Rottenbillcr eine Ansprache an Sc. Majestät richtete, welche im Wesentlichen besagt, daß es stets der heißeste Wnnsch dcr Nation gewesen sci, den König in ihrer Mitte zu sehen, da sie tief überzeugt sci, daß die moralische nnd materielle Wohlfahrt nur bci Einigkeit dcS Monarchen mit der Nation anznhoffcn sci. Dcr Tag, > an wclchcm Sc. Majestät Seinem Vorhaben gemäß gekommen, um Seinem gnädigsten Versprechen gemäß den Landtag zu eröffnen, werde in den Herzen mit ewigem Andcntcn leben, und wenn die Vorsehung Se. Majestät untcr Mitwirlnng Scincr treuen Nation zum Ziele führt, wcrdcn späte Geschlechter freudevoll jenes glänzende Ge-schichtsblalt betrachten, auf welchem Sr. Majestät ruhmvolles Werk dcr Herstellung der achthundertjährigen Verfassung prangen wird. „Gestatten Ew. Majestät den begeisterten Ausruf, daß die Vorfehung Allerhöchstdie-sclbcn zum Heile dcr Nation und des Reiches lauge erhalle!" Sc. Majestät der Kaifcr erwiederten ungefähr: „Es freut Mich, bci Meinem Erfchcincn Ihre loyalen Gefühle wieder zu finden. Seien Sie von Meiner königlichen Huld überzeugt." — Eine ähnliche Ansprache hielt dcr Ofncr Bürgermeister. Der Empfang in dcr Ofucr Hofburg war außerordentlich glänzend. Bei der kaiserlichen Tafcl waren anwesend: die Rcichöbarone Scnnycy, Eziraky, Äatthyam), Karolyi, Nyary, Eßtcr-hazy, Almas,), Majlath, Andrassy, Fürst Palfsy, dcr Primas, Erzbischöfe Bartakovics und Maschircwics, Fürst Liechtenstein, FM. Heß, FZM. Grünnc, FML. Ereuncvillc, Eseh, Ramming, die Hofräthe Brann, Papay, Bartos. Abends glänzende Beleuchtung dcr Schwcsterstüdtc. Pest, 12. Dezember. Um 9 Uhr 15 Minuten verkündete daS Kanoncnsignal, daß Se. Majestät der Kaiser die Grenze Ungarns überschritt. „Hirnöl," „Lloyd" nnd „Hungaria" bringen Leitartikel zur Begrüßung Sr. Majestät. „Naplo" bestätigt dic Erwci« ternng des Deat«Elnbs zu einem Dcpntirtenkasi.no. Die Gerüchte von Anregung eines neueren Ausglcichspro-gramms verdienen keine Beachtung. ..Hirnök" sagt, die Minorität schließe sich dcr Majorität an, um die Auf-mcrtsamlcit von sich abzulenken. DaS neue Journal „Magyar Vilag" ist heule znm ersten Male erschienen. Arad, 12. Dezember (Abends). Die Freude über dic Ankunft Sr. Majestät in Ungar» ist eine allgemeine. Nachmittags schmilctle sich unsere Stadt mit Fahne,, und Musitbllnden durchzogen die Straßen. Gegenwärtig ist ohne Aufforderung die Stadt beleuchtet. Agram, 12. Dczrmbcr. Die auf Beseitigung des zwischen dcr national'libcralen und selbslsländig'Nllliona' len Partei obschwebcndct, Konfliktes heute Vor- und Nachmittags gepflogenen Konferenzen trugen das Gepräge eines versöhnlichen Geistes an sich. Man einigte sich in dem Beschlusse, daß den Vanaltafclräthen daö Stimmrecht entzogen, und daß die nach dcm 24. No« vcmbcr d. I. im Landtagssaale geschehenen Vorkomm» nisse als ungeschehen zu betrachten sind. In dcr uäch« stcn Plenarversammlung, deren Abhaltung im Momente noch nicht fcsigcsctzt ist, wird die landtägliche Thätigkeit dort beginnen, wo sie nach der zweiten am 24. v. M. abgehaltenen Plenarsitzung aufgehört hat. ! Verlin, 12. Dezember. (N. Fr. Pr.) Der Krön-Prinz geht Donnerstag zur Kondolenz und BeisctzungS-fcicr nach Brüssel ab. Morgen beginnt die dreiwöchentliche Hoftrauer. Paris, 12. Dezember. (N. Fr. Pr.) Die Verhand-lnngcn wegen Abschluß eiucö Handelsvertrages zwischen Italien und dcm Zollvereine wurden abgebrochen, da Baiern damit nicht cinvclstanden, sich durch Prcnßcn vertreten zu lassen. — Das italienische Defizit belauft sich auf :wO Millionen Francs. Vondon, 12. Dezember. AuS Canton, 15. Nov., wird gemeldet: Die Minister der auswärtigen Mächte ia Japan begeben sich nach Osatta, einer Hanoclshaupt-stadt im Süden NipponS, zur Eröffnung des Hafens für den auswärtigen Handel. Brüssel, 12. Dczcmbcr. Das „Journal dc Vru. Mcs" bringt den Text des Telegrammes, welches Kai« fcr Napoleon anläßlich dcS Ablebens des Königs Leo-pold 1. von Belgien an dessen Nachfolger Lcpold II. gerichtet. Das Telegramm lautet: „Die Kaiferin nnd ich nehmcn den lebhaftesten Antheil an dcr Trauer, die Sie erfüllt. Ihr erlauchter Vater bezeigte mir stets eine' große Zuneigung. Ich habe stets eine gioßc Zuneigung, für ihn empfunden. König Leopold stand im gerechten Rufe hoher Intelligenz und hoher Weisheit. Er wars cincr dcr mit Recht vcrchrtcslcn Monarchen Europa's. Ich hoffe, Sie werden auf dcm Throne den hohen Bei-spielen folgen, welche Ihr erhabener Vorgänger Ihnen gegeben. Bci jeder Gelegenheit werde ich glücklich sein, Ihnen die Zuneigung zu bczcigcn, die ich für Sie hcgc." Es wird versichert, Marschall Vaillant werde als Repräsentant dcS Kaisers den Leichcnfcicrlichlcitcn beiwohnen. Konstantinopel, 11. Dezember. sUcbcr Paris.) Eine Anleihe von 0 Millionen Pf. St. wnrde mit dcm Eredit Mobilier in Paris abgeschlossen. Die Ausgabe erfolgt in Paris, London und Äonslantinopel am 18. d. M. New-Vork, 2. Dezember. Durch cine Proklamation des Präsidenten Johnson wird die Habcas'Kor-pus-Akte in allen an dcr Insurrektion mil ^heiligten Staaten wiederhergestellt. Der Staat Nord-Earolina hat daS VcrfassungSamcndcmcnt angenommen. Dcr „Ncw-Iork Tribnnc" zufolge sind die Beziehungen Nord-Amcrila'S zu England und Frankreich sehr befriedigend. Die Räumung Ehihuahua'S und Eiualoa'S seitens dcr Franzosen wird von republikanischer Seite bestätigt. cheschäfts-Zeitung. Wien, II. Dezember. Die Blätter l'Niigen heutr dic Mittheilung, daß cm Gesetz in Berathung steht, welche« alle Nanleii zur Ausgabc von Kassenscheinen .-w i'"''lcui- ermächtigt. Die Maßregel würde begreiflich vou großer Tragweite sein. Die Mittheilung dürfte sich aber fchon cms dem einen Grunde als irrig erweisen, weil ein solches Gesetz daö Privilegium dcr Na-tionlllbant zur ausschließliche» Notenausgabe antasten wiirde. Dagegen ist die Meldung richtig, daß dir neue Konlnrsordnung ihrer Erledigung cutgcgrngeht. Sie wird vor allen Diuqru dadurch cineu wesentlichen Fortschritt lcniizeichum, daß sie das ÄuS-glrielMrrfahreu in dcu Rahmen des Konliirsuerfahrcuö einbe^ieht. Dlt Aushebung der gesetzlichen Brschrnntuiigcn des ZintzsusieS endlich könnte, obgleich das Handelsministerium dieselbe von seinem Standpunkte aus mit großem Nachdrucke betreibt, nnd ob° gleich daS betreffende Gesetz scrtig vorliegt, vielleicht doch noch riuen Aufschub erfahren, da das Staatsmiuistcrium seinerseits sich verpflichtet erachtet hat, aus die crnsten Folgen hinzuweisen, welche daraus erwachsen möchten, wenn bei der angcublilllichtn Gcld-bcdrängiüß daß jetzt zu 5 Pcrzeul angelegte Kapital — wie cs gleichwohl lannl ausbleiben könnte, massenhaft eine vorthcilhcn'tere Placirnng suchen imd dcu ZiuS auf <> oder 7 Perzcnl hincmf-fchrauben wurde. Die Reformen im Postweseu sollen mit der Herabsetzung des Vrirfporto's für dcu intrrucu Verkehr noch nicht abgeschlossen sein, soudrru zunächst durch eine Regelung dr« Fahr-ftostdieustcs ergänzt werden, über dessen Kostspieligkeit bereits seit lauger Zeit in den belrcffeudcu Kreisen geklagt wird. Es dürfte auch dic Fracht für die durch die Fahrpost zu vcrsrudeiidcn Gc» gcnstandc bcdeulrud ermäßigt, dagegen aber die Große der ein-zelucu Frachtslüclc iu einer solchcu Weise limitirl werden, daß nicht Vchältuisse und Paclr von ungebührlichem Umfange ober Gewichte der Postaustalt zur Vcfördcrnug llbeigebeu wcrdcu lünnrn. itaiback, 13. Dezember. Auf dcm heutigen Marltc sind erschienen: 8 Wagen mit Heu und Stroh sHeu 71 Ztr. 55, Pfd.. Stroh «4 Ztr. 9.'l' Pfd.). 2« Wagcu und !» Schiffe (45, Klafter) mit Holz. Durchschnittß-Prcisc. Mlt.- Mssz.- Mll.- !Äg;.- sl. l,. ss. lr. sl. lr. ft. lr. Weizen pr. Mctzcu 3 K2 ^ 3 Vntter pr. Pfund -45, — — Korn „ — — 8 72 Eier pr, Tüick — ii>------- G"'sie ,. -------2!i5 Milch pr. Mast — io . ^_ Hafer „ l 50 I 75, Rindfleisch pr, Pfd. ><« ——. Halbfrncht ,. ------2 «5 Kalbfleisch „ — 16 — __ Hcidcn „ ii l<) 2:j0 Schweineflrifch „ .. iß — _^. Hirse „ 2 10 2 35 Schöpsenfleisch „ -. «>____ Kukurutz „ -------2 50 Htlhndel pr. Stück —30 —— Erdäpfel „ 130------ Tauben ,. -15,«__ i!i»scn „ 4 50------- Heu pr. Zentner 1 50____ Erbsen „ 4------- Stroh „ 130 —__ Fisolen „ 4 5s)-— Holz, hart.,pr.Klft. -------Y5o Rindsschmalz Pfd. —50------- — weiches, „ ____650 Schweineschmalz „ — 40-------^ Wein, rother, pr. Speck, frisch, „ .. 25 — — i Eimer --ig^. — geräuchert „ — , ,r. Weizen pr. Metzcn 4 40 ^ Butter pr. Pfund , — 45, Koru „ 3 30 ! Eier pr. Stlicl . . — 1j Gerste „ li 30,i Milch pr. Maß . —10 Hascr „ 1 i)0 Niudflrisch pr. Pfd. —! 13 Halbfrucht „ 3 40 ! Kalbflcifch „ —,20 Heiden „ 8 2o!> Schweinefleisch „ —' ii<) Hnfe „ 2 —! Schöpsenfleisch „ — i 15 Kutnrich „ ii 50 Hahndel pr, Stück —! 2« Erdäpfel „ 1 Mi, Tauben ., -. IU Linse» „ 4 90 l Hm pr. Zentner . 2 50 Erbsen ., 4 > 50 Ü Stroh „ . IM Fisolen „ 4! 40! Holz. hartei», pr. Klft. 0 20 Rludsschmal; pr. Pfd. — 40 ^ — weiches, „ — -_ Schweineschmalz „ — 40 i Wein, rother, pr.iZimer 5,50 Spcck, frisch, ,. — 28!i — wcißcr ,. 4 5/) — geräuchert, ,< — — ^ Theater. Hcutc Donnerstag den 14. T> r; rmbcr -Zwcitc Gastvorstellung dcS Hcrrn Ludwig i.' angcr vom i^ndes- lhenter iu Graz. c. .5 < ' e Gefangenen dcr (3zarin. i!ustsplcl >n 2 Aufzügcn nach Bayard vou W. Friedrich. Diesem folgt: Am (5lavler. Lustspiel in I Aufzug von Th. Barriere und ^nlcS i'oriu. Nach dcm Frmizüsis6)cu bearbeitet vou M. A. Grauoican. Meteorologische NeobaHlunlM ill LMach. ^U. Mg. 3: fl. und zu 6<> kr. sammt Gebrauchsanweisung allein echt bei Herrn O. I. Grill „zum Chinesen". (22««-^) Zeugniß. Unterzeichnete attcstircn, daß sic durch den Gebrauch der »^. Pattison'schen Gichtwattc radilal von Gicht und rheumatischen Schmerzen dnrch unr zweimaligen Gebrauch dcfroil worden. Ebcrsd 0 rf, Grafsch. Glatz, Kreis Ncurodc, i). April 1865. Johanna Pohl. Ioh. Pohl, Zimmcrftolkr. Photograph L. Krach im Bals'schen Hause, Nr. 18 Theaterkasse, zeigt an, dass er durch den neuesten Anforderungen entsprechende Verbesserungen seines Ateliers und Engagement eines ausgezeichneten Photographen in der Lage ist, Photographien in jedem Genre elegant j und prompt zu liefern, und bittet demgemäss unU weitere geehrte Aufträge. (257«-sj | Amenkamschc StaatsobligationtN zu 100, 500 und 1000 Dollars empfehle ich als sichere und vortheilhaste Kapitalsanlage, auch oesterreichische und ausländische 8taatS]mi>id°e werde stets zum vortheilhaftesten Course kaufen und verkaufen. ])ie reellste Bedienung zusichernd Isaac CoHen* (2485—7) ' Banquier, Wien, Kftrn timer Strasse Nr. & MOLL'S Seldlitz-Pulver. Central-Versendungs-Pepot: Apotheke „znm S'wrch" in Wien. «»5 »e»«»»t«»>«. Jede Schachtel der von mir erzeugten Teidlitz-Pulver und jedem die einzelne Pulverdosis umschließenden Papier ist meine ämtllch deponirte «Schutzmarke aufgedrNckt. Preis einer versiesseltcn Originalschachtel 1 fl. 25 lr. vst. W. — Ocbrauchö-Anwrisima, in allen Sprachen. Diese Pnlucr liehauptcn dnrch lhrc anszerordcntlichr, in den mannia.saltia.sten ssnllm erprolite Wirtsamloit nutcr ftmmtlichen bisher belannten HanSarzcneicn unbestritten den ersten Ranz,; wie denn viele Tausende ans allen Theilen des großen Kaiserreiches uns vorliegende DautsaguussSschreibcn die dctllillirteu Nachweisnngeu darbieten, das; dieselben bei habitueller Vcrstop fuug, Uuver-daulichkeit und 'Sodbrennen, ferner bei Krtlmpfen, Niereulraulheiten, Nervenleiden, Herztlopfc«, nervöse" Kopfschmerzen, Blutcongestionen, gichtartißeu Glieder-Af fectiouen, cubllch bei Anlasse zur Hysterie, Hypochondrie, llndauerudem Brechrriz u. s. w. mit dem besten Erfolg angewendet werden und dic nachhaltigsten Heilrcsultatc lieferten» 3!lk!>tllllat in Laibach bei Herrn 5VU>,«I>« I»!»^«?» Apotheker „zum goldenen Hirschen." Görz: /^tMV^'' Gurkfeld: F>ieck. Mmc/te.?. Gottschee: ^o^. /<>eu. Krainburss: <8lei». <8s^a,/n/^? Aftothtler. 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