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S)>te4fhraben iti Hermlgedeel ant Xetoeteurl : 11—lf Ute W»t-■ttttagt (ant «alnaöwr der ©onn- aad geiretage.) — Reelainatuaea Hut MrtofteL — Benote, deren BetUflei den Redacteur aadefanat «in«, sannen nicht beriitfRAttjt werden. Nr. 83 Eilli, Donnerstag den 18. October 1894. XIX. Jahrgang Z>ie Kofrätbe. E. T. Wie ein schrecklicher und verderblicher Ballast hasten die Hofräthe an der liberalen Partei. Wenn der Wellenschlag des empörten VolkSwillen« mit dröhnender Gewalt an die Wände de« Paneischiffe« braust, dann werden in den Gesichtern dieser Herren milde, freundliche Falten sichtbar und sie lassen leise und gelinde rethorische« Oel in die aufgeregten Fluthen strömen. G« ziehen die schwankenden Nebel der Erwägungen und Bedenken langsam heran und lagern sich, eben, wenn die Nation von ihren Bernetern Mannhaftigkeit und große Entschlüsse verlangt, mit erschlaffender Macht über die große deutsche Partei. So hat denn wieder die Linke sich auch in der Cillier Sache zu keiner großen, vollwerthigen That aufraffen kömun. Sie hat e« nicht zustande gebracht, trotzdem eS ihr tausendstimmig aus allen Versammlungen ihrer Wählerschaften entgegen-schrie. eS fei nun der Augenblick gekommen, in welchem sie zeige» müsse, daß sie wahrhaft national und volkSihümlich handeln könne. Sie hat es nicht zustande gebracht, trotzdem ihre mit dem Volke in Contakt befindlichen Abge-ordneten drängten und schoben — die Hofräthe blieben die Stärkeren! Die Linke wird also, wie jetzt feststeht, zwar gegen die das flovenifche Unlergqmnasium betreffende Budgetpost stimmen. Z)ie Hroljen. Novelle von Carl Herold. lSchluß.) Dann sinkt er aus seinen Platz zurück, und die Stimme ist seltsam hart und rauh, als er wieder sagt: .Sie waren offen. Eomieß, auch ich will e« sein. Sie haben geliebt, auch ich, — Sie hatten daS wohl von einem Manne von vierunddreißig Jahren auch nicht ander» erwar-tet! Brosamen gegen Brosamen !" Die Comteß sühn ihr Spitzenluch an die Augen und trocknet die quellenden Thränen. ES ist ganz still im Wintergarten, nur irgendwo gluckt das Wasser aus einem Blumentopf in den Untersatz. .Soll ich mich noch mehr demüthigen?" fragt Wildenbrand bebend. .Nein, mein Freund! Es ist ein ehrlicher Handel, wie eS sich für un» ziem«!" Konrad zieht sie an sich, und sie verbirgt ihre überquellenden Augen an seiner Brust. Eberhard Gerung hat still hinter der Musa gesessen. Er sieht die Beiden nicht, nur manch-mal flattern einzelne ihrer Worte zusammenhang-loS herüber zu ihm. Sie kommen nun beide Arm in Arm und schreiten der Thür zu. Da öffnet sich diese, und Magdalene Hartmann tritt ein. Sie nimmt ihre Schleppe aus. und der weiße Atla» des Unterkleide« knistert bei jedem Schritt. Sie fleh« ganz plötzlich, überrascht vor den bei-den dunklen aristokratischen Gestalten, und ihr Blick hebt sich fragend zu Konrad« Gesicht und zwar geschlossen dagegen stimmen. ES ist aber außer allen Zweifeln, daß dann die Post einfach mit den Stimmen der übrigen EoalitionS-Parteien und sonstigen Parlamentsslaven bewilligt werden würde. Trotz aller officiellen Versicherungen aber kann man schon jetzt constatieren. daß eine Reih« von Abgeordneten der Linken die Koalition und den Paneioerband verlassen werden, wenn daS Cillier slovenische Gymnasium persect würde, und so kann und darf man die Hoffnung nicht aufgeben, daß den maßgebenden Persönlichkeiten doch die Einheit der Partei hoch genug stehen wird, um, wenn auch vielleicht nur im letzten Augenblicke einen eventuellen GesammtauStritt der Partei aus der Eoalition zu veranlassen. Wer verbürgt dann der großen deutschen Partei, daß der Hauptschlag, der gegen die Deutschen Unlersteiermark'S geführt werden soll, auch der letzte gegen daS DeutschtHum überhaupt ist? Wenn daS nächst« Mal der Unterrichts-minister mit irgend einer czechischen Forderung, welche die Deulschböhmen oder Mährer bedroht, kommt. waS bleibt dann übrig als doch aus der Eoalition auSzutreten? Wollen die Liberalen sich wirklich von sclavischer Nachgiebigkeit zeigen, sich unpopulär in den bisher sichersten Wahl-bezirken machen und daS dloS, um jene Eoalition zu stützen, die dann der nächste Windhauch aus-einander jagen kann? Wenn unbedingte Nach- empor. Aber er bemerkt e« nicht, mit leichter Verbeugung schreitet er an ihr vorüber. Sie steht einen Augenblick betroffen still. Sie sieht, wie vor der Thür Konrad sich schnell niederbeugt und die Stirn der Comtesse küßt. Und Fräulein Magdalene wendet sich um, ihre Hände krümmen sich in einander, und sie möchte schreien vor Schmerz. Aber eS kommt nur ein leises Murmeln von ihren Lippen: „Die Großen, die Großen! Wie hochmüthig sie auf uns herab-schauen! Alles nehmen sie unS!" Und Fräulein Magdalene schreitet hastig weiter um die nächste Palmengruppe und steht vor Eberhard Gerung. Er spring« von der Bank aus. streck« ihr die Hände entgegen, und «in glückliche« Lächeln fliegt über sein Gesicht. »Magdalene!" stantmelt «r, „Fräulein Magda-lene!' Sie schaut ihn mit einem bösen Blick an. ,WaS wollen Sie eigentlich!" fragte sie herb. Bei ihrem unfreundlichen Ton bleibt er einen Augenblick stumm, dann fragt er leise: .Da« fragen Sie noch! Und müßten eS doch wissen, sollten e« auS jedem Blick, jedem Won erralhen haben." „Ich finde da« Räthsellösen langweilig," sagte sie kühl. »Sie müssen sich damit an An-dere wenden!• Und sie geht weiter, aufgeregt, mit zuckenden Lippen. Sie fühlt nur, daß sie, die Gefeierte. von einem Manne, den sie zu lieben glaubt, verschmäht worden ist. und eS ist ihr ein Bedürfniß gewesen, Jemandem weh zu thun. giebigkeit auf deutscher Seite wirklich die Formel ist, mit der die Eoalition geschürzt wurde, so wäre diese überhaupt nichts weiter al« ein schändliches Verbrechen am deutsch - österreichi-schen Volke. In ganz Untersteiermark henscht große Erregung über die bisherige Haltung der Libe-ralen. Man sagt mit jenem großen Wiener Blatte, man habe schon lang« nichts davon ge-merkt, daß die liberale Partei die Attribute „frei-sinnig" und „deutsch' verdientermaßen trägt. Und die heftige Erregung klingt hinauf bis nach Obersteier, wo die bisherige unmännliche Haltung der Liberalen in der Cillier Fragt Herrn Walj Sympathien in Kreisen verschaffte, die ihm und seinen Principien sonst alles eher, als freundlich gesinnt waren. Auch der Ersolg der VeNranenSmännerconferenz der Deutsch« böhmen wäre ein bedeutenderer und krästi-gerer geweseq und neue absei«« stehende Elemente hätten sich an ihr betheiligt, wenn die liberale Partei den Stimmen aus der Wähler-schast gefolgt wäre und gezeigt hätte, daß e« auch ihr bitter erntt ist, mit der nationalen Solidarität der Deutschen Oesterreichs. Cilli« entschiedene« Auftreten und die Schrift unseres Abgeordneten Dr. Foregger hat eine aufrüttelnde Wirkung besonder« auf die deutfchböhmischen Wählerschaften gehabt und der wird die Partei-leitung Rechnung tragen müssen. Eberhard Gerung verläßt den Wintergarten und geht durch den Rauch de« Spielzimmer« hinüber nach dem Theesalon, wo die beiden Müller noch immer Liebe«politik machen. Don begegnet ihm Herr Emil Vetterlein, der ernst-hafte Verehrer Fräulein MagdalenenS. Er läßt da« Monocle au« dem Auge fallen und ruft Gerung an: „Sagen Sie mal, haben Sie Fräulein Hartmann nicht gesehen? Ich habe die jetzige Fran^aise von ihr, kann sie aber nirgends finden." Eberhard weist ihn hin zu dem Winter-garten, und der junge Bankier stürmt davon. Er hat an diesem Tage mit seinem Papa eine sehr ernsthafte Untenedung gehabt, die ihm nicht gefallen hat. „Nach den bedeutenden Verlusten, die wir in letzter Zeit hauen," erklärte der Vater dem Sohne, „befinden wir unS jetzt in einer sehr schwierigen Lage! Mir scheint, Dir ist daS noch nicht aufgefallen?" Der junge Mann schüttelte mit dem Kopfe. Es war ihm nicht aufgefallen, er hatte zu wenig Interesse für daS Geschäft. „Wir müssen einen Coup ausführen!* „Ich bin damit einverstanden", erwiderte der apathische Sohn. „Eine Speculation an der Börse?" Der Vater hatte gelacht. „Diesmal nicht, augenblicklich ist nur Gelegenheit zum Ver-spekulieren ; wir haben dieselbe in letzter Zeit leider zu häufig benutzt. Nein, Du musjt heirathen! Fräulein Magdalene Hartmann." Die liberale Partei darf Cilli nicht fallen lassen und eS ist zu hoffen, daß eS ihren nationaleren Mitgliedern gelingt, diefe Erkenntniß zum Durchbruche zu bringen. Die liberale Partei hatte in letzter Zeit bereit» mehrfach Unwillens-äußerungen der Deutschen zu fühlen bekommen und sie würde bei fernerem Frevel am deutschen Nationalgefühl denn doch einmal sammt ihrer HosrathSpolilik und ihren Hofräthen auS Oester-reich hinausgeblasen werden. i » • Der heute ausgegebene Staatsooranschlag enthält lediglich beim Titel ..Mittelschulen" in der Post Nr. 56 folgende kurze Bemerkung: In Cilli. Pauschal«Erforderniß für die Activirung eine« Staat». Unter gymnafiu m s mit deutsch-slovenischer Unterrichtssprache (für «in Vierteljahr) fl. 1500. Auch die Erläuterunaen zu dieser Budget» post sind sehr mager. Aus Seite 345 wird nur zur Speeisicirung der Gesammterhöhung des Erfordernisse« für Mittelschulen um 112.800 fl. angeführt. Präliminirung de« Pauschalersorder-nisfes mit der Tangente für ein Vierteljahr für das im Schuljahre 1893/96 neu zu eröffnende deutsch-floveniiche Untergymnasium in Cilli. Im außerordentlichen Erforderniß erscheint für dieses Gymnasium nichts eingestellt. Mmschau. — (VertrauenSmännerconferenz in Prag.) Abq. Dr. Ruß gab namens de« Vorstände« eine auSsührliche Darlegung der Entwicklung der Angelegenheit des Cillier utra-quistijchen UntergymnasiumS und legte ausführlich die Bemühungen dar, welche der Vorstand an-gewendet hat, um die Einstellung eines bezüglichen Betrage« in da« Budget 1895 hintanzudalten. Es entspann sich hierüber eine eingehende Debatte, an der viele Clubmitglieder theilnahmen und aus deren Verlauf hervorgeht, daß die Vereinigte deutsche Linke seineizeit gegen die Errichtung eine« slovenischen Gymnasiums in Cilli stimmen werde. Insbesondere sprach Strach e in diesem Sinne. Herr Emil Vetterlein hatte sich einen Augen-blick besonnen. Dann jagte er: .Ja. da« geht! Bevorzugt habe ich sie stets." .Suche Dich heute Abend zu erklären! Das Aussenden der «arten allein befestigt unseren Credit wieder vollständig." Und nun suchte Herr Emil Vetterlein die AuSerwählte. Er fand sie im Wintergarten auf einer versteckten Bank, zurückgelehnt, das Taschentuch vor das Gesicht gepreßt. Und er läßt sich dort neben ihr nieder und beginnt eine Unterhaltung, die nur er führt. Vom SubscriptionSball kommt er auf den Circus Renz und von diesem aus die nächsten FrühjahrSrennen zu sprechen. Dann fällt ihm plötzlich die Fran<.?aiie ein. und er führt Magdalene zurück in den Saal. Sie kommen zu spät, der Tanz hat bereits begonnen. Sie fitzen nun allein an der einen Seite de« Saale« und fchauen in die lächelnde, knixende, coquetiierende Menge hinein. Magdalene versteht nicht, wa« er spricht. An ihrem Ohr klingt etwas vorüber von Liebe, in ihrem Herzen ist etwa«, was aufschreit, sich windet und bäumt. Und sie fährt plötzlich auf, als Herr Emil Vetterlein ihre Hand ergreift, und mit einem wehen Lächeln sagt sie: „Kommen Sie morgen, ich werde Papa darauf vorbereiten." DaS Fest rauscht weiter und weiter. Gegen Morgen erst verstummen die fröhlichen Tanz-wei'en, und die dicht verhüllten Damen huichen hinaus, um in die vorfahrenden Wagen zu springen. Eberhard Gerung steht fertig zum Ausbruch im Vestibül. Da kommt Magdalene an ihm W-cht- — (Bei der ReichSrathSwahl in O b e r st ei e r) wurde der Liberale Lorber mit 767 Stimmen, gegen 687 de« radikal» nationalen Eandidaten Walz gewählt. — Die Wahl, sagt die „N. Fr. Pr.", war eine der deutsch-liberalen Partei auferlegte Kraftprobe, die zu den bittersten Erfahrungen der Partei gezählt werden muß. Wäre der Wahlbezirk ver-loren gegangen, welcher den letzten Obmann der Vereinigten deutschen Linken in den Reich«-rath entsendet hatte, so wäre die moralische oder vielmehr die demoralifirende Wirkung der Nieder-lag« ungeheuer gewesen. Sie hätte nicht blos jenen au» der Verirrung (?) deS deutschen Volkes dervorgegangenen Gegnern, welche die nationale Arbeit und die Vertiefung des Nationalgesühl» als Parole ausgeben, wenn sie den Vertheidigern des DeutschthumS in den Rücken fallen, einen Triumph bereitet. Die Niederlage wäre^in dem steirischen Wahlbezirke ein Zeichen der Schwäche in einem Augenblicke gewesen, in welchen, die Linke es mehr als jemals nöthig Hai. stark zu sein, und schlimmer al« der Verlust de» Wahl-bezirkeS wären die Folgerungen gewesen, welche nicht blos die Feinde deS DeutschthumS, sondern die deutsche» Wählerschaften selbst darauS ge-zogen hätten. — (Stimmen über die Haltung der Liberalen gegenüber Cilli). Einen tiefen Blick in die Karten der Libe-ralen hat die »Politik" gethan. Sie schreibt: Die Linke und die Regierung rechnen darauf, daß die kritische Budgetpost auch ohne die Stim-men der Deutsch-Liberalen zur Annahme getan-gen werde. Der Schlußessect wäre also der, daß die Regierung ihr Versprechen einznlösen ver-mochte und der Forderung der Slovenen Genüge getdan ward, ohne daß sich die Linke dafür cx-poniren mußte, womit sich auch das oppositionelle Gewissen ihrer Wählerschaft zu beruhigen ver-mochte.— Eine jämmerliche Partei, die sich für Hofrathstitel und Sektionschefsstellcn verkauft! Die „Münchner Neuesten Nachrichten" schreiben; Wa« war da wieder einmal von dem enormen, nie wieder gut zu machenden Schaden die Rede, der die deutschen Interessen in Oester-reich treffen würde, wenn tic Slovenisirung deS deutschen Gymnasiums in Cilli gesetzlich verfügt werden sollte! DaS letzte feste Bollwerk deutschen WesenS und deutscher Cultur in den südlichen Alpenländern würde mit der Auslieferung Cilli'« vorüber, und Herr Emil Betterlein begleitet sie an den Wagen. Sie steigt schnell ein, dankt mit einem kurzen Kopfnicken und will die Hand, die er noch hält, zurückziehen. Aber er ist damit nicht einverstanden. Er muß doch zeigen, und wenn er auch nicht perade viel Zuschauer ha», daß da» heutige Fest des Union-ClubS nicht umsonst gewesen ist, er küßt die kleine Hand. — Im Vestibül stecken zwei Herren die Köpse zusammen; sie werden sich bereits darüber klar, daß dieser Kuß einen äußerst wohlthätigen Ein-fluß aus die schwierige sinancielle Lage der Firma Vetterlein und Sohn ausüben müffe. Gerung schreitet schnell hinaus in die Winternachl. Er weiß nun, daß es für ihn keine Hoffnung mehr gibt. „Ach die Großen, die Großen!" sagte er leise, und seine Pulse fliegen. .Wa» ist'S sür ein Leben! Sich verschenken, ver-handeln und einzig um den schnöden Mammon!" Er fühlt die schneidende Winterluft nicht; wie glühende» Blei geht eS durch seine Adern. Eine kleine Strecke geht er die Straße entlang, dann bleibt er stehen und starrt dem Wagen nach, der an ihm vorüberrollt. Er hat etwa» Helle» darin blinken sehen, ein blaffe» Gesicht. da» ihm für immer verloren ist. * » * Auf der Straße daher, schnellen Schrittes, sind zwei Leute gekommen, ein Mann in ver-tragenem alten Ueberzieher und an seiner Seite ein junge» Weib. Sie hält in der einen Hand eine Blechkanne. gibt sie nun dem Mann herüber und sagt: .Trag Du, mich friert an den Fingern. Und ich dars nicht mit steifen Händen an die Arbeit kommen." H94 an die Slovenen fallen und da« Vordringen der slavischen Hochfluth auch geaen Graz u. s. w. kaum mehr aufzuhalten sein! Man hätte meinen sollen, eS würde von der Vereinigten Deutschen Linken gewiffermaßen Himmel und Hölle in Be-wegung gesetzt werden, um einen solchen geradezu vernichtenden Schlag der clerical-conservativ-sla-vischen Partei abzuwenden — und wa» geschiebt ? E» wird ein Protest erlassen; man hält im Parlament einige Reden voll hochtönender Pbrasen, stimmt gegen den betreffenden Budget-posten und bleibt gut Freund der Regierung, die ihrerseits das Versprechen abgibt, in Zukunft nicht wieder die Deutsche" als eine politische Null betrachten zu wollen. Eine geradezu u n-männliche, jammervolle Politik! Wenn e» den Herren von der Vereinigten Deutschen Linken wirklich unmöglich ist. Streiche, wie die Vernichtung des deutschen Bollweike» Cilli aufzuhalten, wenn thatsächlich die Verhält-nisse stärker sind, al« die deutsche Cultur — in GotteS Namen; aber dann tritt man wenigstens aus der Coalition mit seinen mächtigeren Gegnern a u S und wahr« sich dann wenigsten» die Achtung seiuer politischen und nationalen Feinde, sowie seiner Freunde im Auslande. — (Herr D r. L u e g e r) hat letzten Sonntag seinen 50. Geburtstag gefeiert und al» Gratulant hatte sich hiezu auch Herr F e i ch-tinger auS Graz eingesunken. ES ist be-merkenswertb, daß sich der erste Theil der Feier in der Votivkirche abspielte und daß hiezu der ge-sammte clerikile Heerbann erschien. Diesem hatte sich auch Herr Feichtinger angeschlossen, der namens der Steirer bei der nachmittags statt-flesundenen Festfeier Herrn Dr. Lueger einen Pokal überreichte. Die deutschnationalen Abge-ordneten hatten sich mit Ausnahme des Abg. G a r n h a s t von der Feier vollständig ferne gehalten, insbesondere wann die Vertreter der Antisemiten der Couleur Schönerer nicht eischie-nen. Alle Reden. welche geholten wurden, athmeten durchaus reaktionären, psäffischen und undeutschen Geist und in der aufdringlichsten Weise betonten die Herren immer wieder ihren „Patriotismus". Inmitten des christlich-socialen Jubel» geschah etwas Unangenehmes. Von den Gallen.'», de« Festsaal s fielen nämlich plötzlich Flugblätter herab, welche von deutsch-national-antisemitischer Seite kamen und in welche» der sonderbaren reaktionären Sippschaft, welche da Er nimmt ihr das Gefäß ab. „Wa» ist denn daS?" frugt er und deutet auf die glänzende Fensterreihe des Union-Club«. „Ach. ein GesellschaftShau» ; da sind aber nur die ganz Großen d'rin, die ganz Großen!" Und die Frau schaut neugierig zurück, nach den flimmernden Lichtern. „Diese Nach« war Ball da. da wird's hoch hergegangen sein! Aber jetzt gib mir Teinen Arm, wir wollen unS auch 'mal so führen, wie die Großen l" Und sie drängt sich dicht an ihn an, und sie lachen Beide. „Laß mich los!" sagt der Mann. .WeShalb soll ich'» nicht auch 'mal so gut haben wie die seinen Dame»!" .Da» paßt sich nicht sür u»S!" .Ja. wo« paßt sich denn sonst?• fragt sie heiter. Er nimmt sie plötzlich beim Kopf und gibt ihr einen schallenden Kuß. „DaS paßt sich, und nun schnell, daß wir nicht zu spät kommen." Sie eilen dahin, und im Vorübergehen stößt der Mann an Eberhard Gerung. Er wendet sich halb um. und mit einem Nicken sagt er zu seiner Frau: „Die Großen! Die Großen! Wir müffen schon an die Arbeit, und die kommen jetzt erst auS Lust und Jubel zum Schlafen!" Und die Beiden eilen schnell weiter, die Straße hinaus. Aber mit langsamen Schritten schleicht er nach seine», einsamen Heim, wo n-chl Schlaf, nicht Ruhe seiner erwarten. .Deutsche Lesehalle." 1894 beisammen war, einig« derbe Wahrheiten gesagt wurden. Die Verbreiter der Flugschrist, junge Schöoererianer, wurdrn von den um die vorge-rückte Stunde bereits halb betrunkenen Christlichsocialen — bekanntlich meistens czechische Ge-werbetreibende — jämmerlich geprügelt und hinausgeworfen. Und diesem Gesinde! bringt Herr Ftichtinger seine Grüße! Ob die Grazer Gewirbetrtibenden wirklich damit einverstanden sind, mit einer solchen Gesellschaft in Verbin-düng zu bleiben ? Die Deutschen Untersteiermarks müßten sie dann sehr bedauern l Materielles und geistiges Weamten-elend. Cilli, 17. Octeber. Manchrn BtrusSkreisen dürfte eS vitlleicht überflüssig erscheinen, daß die Regelung oder vielmehr Erhöhung der Beamtengehalte jetzt auf der Tagesordnung st«ht und m«in«n selbe am Enk< wohl gar, baß die Beamten vhnedieß auf Rosen gebettet und auch für die Zukunft und daS Alter ausgezeichnet versorgt seien. — Be* trachtet man aber die Sache etwas näher, so wird man sich der Ueberzeugung nicht verschließen können, daß dem nicht so sei. Schon, wenn wir daS Anlagekapital eines Beamten an Mühe, Zeit und Geld, — abge« sehen von der nothwendig vorausgesetzten Jntelli-genz — inS Auge fassen, so wird sich dieses Anlagecapital in den wenigsten Fällen verzinsen, u. zw. damals schon gar nicht, wen» man wie ge-wohnlich an die Arbeitskraft der Beamten auch noch sehr hohe Anforderungen stellt. Aber auch sonst sieht eS mit der Versorgung im Falle der Arbeitsunfähigkeit oder TodeS und insbesondere in Rücksicht auf die Hinterbliebenen sehr windig aus. Oder nennt man es etwa eine Versorgung, wenn der vorzeitig, vielleicht gerade durch zu anstrengende Dienstleistung arbeitsunfähig gewordene Beamte mit ein paar Achteln feines GeHalles abgespeist wird oder wenn im Falle dessen Todes dessen Ehegattin ein paar hundert Gulden Pension erhält? Abgesehen von solchen UnglückSfällen ist eS Thatsach«, daß der Beamt« bei den heutigen TheuerungSverhältniffen mit Familie nicht mehr leben, — geschweige denn standesgemäß leben kann. Und zu all dem Ungemach kommt noch der Umstand, daß der Beamte trotz seiner angeblich so hervorragenden socialen Stellung gerade auch in politischer Beziehung thatsächlich der rechtloseste Staatsbürger ist und daß es schon eineS gewissen GradeS ErfahrungSfchlauheit bedarf, um alle die Klippen nach Oben und Unten zu um-schiffen. Geradezu Krebsschäden an dem Beamten-körper aber sind die heule geltenden Disciplin»?, gesetzt und der Mangel von Dienstespragmatik. Die DiSciplinargtsetze oder DiSciplinarver-Ordnungen der Beamte» ließen sich am besten mit jener Verordnung vergleichen, nach welcher alles verboten ist, waS nicht ausdrücklich als erlaubt b«zeichnet wird. — Tiefe Gesetze bedrohe» durchaus nicht etwa bestimmte That» Handlungen — wie daS Strafgesetz mit DiS-ciplinarltrafen —, sondern sprechen von AmiS--pflichten, Verhallen u. f. w., ohne daß auch nur annäherungsweise angegeben wäre, was darunter zu verstehen sei. — So ist denn der Beamte nun sozusagen sein ganzes Wohl und Wehe — die DiScivlinaroorschriften waren auch Pensionirun» gen und Entlassungen — ganz und gar der Ansicht der vorgesetzten Behörde preisgegeben. „Deutsch- ZP«chL- ohne daß diese Ansicht wegen Mangels bestimmter gesetzlicher Formulierung als eine GesetzeSauS-legung aufzufassen wäre. In ähnlicher Weife steht eS mit den Vor» rückungSverhältniffen. Auch da ist die Meinung deS Vorgesetzten unumstößlich und wehe dem» jenigen, der diesen etwa gar noch opponiren wollte; sofort würde daS diSciplinare DamokleS» schwer« mit seiner kautschukähnlichen Dehnbar» feit über den Unglücklichen hängen. — All« diese Verhältnisse bringen eS mit sich, daß sich die studierend« Jugend nur dann dem Beamten» stände zuwendet, wenn sie eben im einzelnen Falle durch die Verhältnisse dazu gezwungen wird, und ist wohl auch der derzeitige AuScul» tantenmangel in der Justiz in gleicher Weise eine Eontrairung dieser geschilderten Thatsachen. Sollen sich aber diese beklapenSwerthen Verhältnisse zum Besseren wenden und soll den Beamtenstand seinen Traditionen gemäß auch in Hinkunft eine Vereinigung der besten und in» telligentesten Köpf« bilden, so verbessere man in angemessener Weise die Beamtengehalte und gebe man den Beamten klare und gute DiS» ciplinargesetze und endlich auch eine gerechte DienjteSpragmatik. Dann werden aus dem Be» amtenkörper auch jene häßlichen Auswüchse ver» schwinden, die man gemeiniglich mit dem Worte Streberthum bezeichnet. Ans Stadt und Land. Cilli, 17. October. Slovenische Seye in unserer Stadt. Die Beamten unseres Postamtes er» fahren feit jüngster Zeit heftiger Befeindung von slovenischer Seite. Es sind vor Allem die Schreiber der hiesigen bekannten windischen Advocaren, welche sich in der Belästigung unserer braven, ihren Dienst ohnehin mit wahrer Ausopferung versehenden Postbeamten gefallen. So ist es ein ganz besonderer Spaß der Herren, ein mit deutscher Adresse versehenes Eouven hinzulegen und sich dann zu beklagen, wenn der Beamte nun ein deutsches Rezepisse ausstellt. Kommt eS aber wirklich vor, daß irrthümlich ein Beamter das Rezepisse für einen Brief mit slovenischer Adresse deutsch ausfertigt, so imitiren die jungen Herren eine fürchterliche Entrüstung und werfen mit Drohungen verfchiedener Art um sich. Da sich aber der Verkehr bei unserem Postamt, wie es ja bei unserer kerndeutschen Stadt selbstverständlich ist. fast nur deutsch ab-spielt und die allermeisten Brief« nur teutsche Adressen haben, so ist ein Irrthum, wenn zu-fällig einer der jungen Herren mit einer flo» venischen Adresse demonstrirt, leicht möglich. Die Herren aber gehn» soweit, den vielbeschästig» teil Beamten zuzumuthen. daß sie slovenische Recepisse in lateinischer Schrift und nicht in Currentfchrift ausfertigen sollen. Wenn dann der Beamie durch solche Chicanen in seiner Amtswaltung gestört und ausgehalten wird, verrathen die Herren eine innige Freude. Tamit zeigen die slovenischen Agitatoren wieder von Neuem, baß sie Feinde jener Beamten sind, welche, ob nun Teutsche oder Slovenen. Böhmen oder Angehörige anderer Nationalitäten, von der slovenischen Deutschenhetze nichts hören wollen und dem Wahlspruche huldigen, daß sich der Beamte nicht in jenes chauvinistisch« Treiben, welches so traurige Früchte in den verschie» denen slavischen Ländern bereits gezeitigt hat, einlassen soll. Socialdemokratische Versammlung. Sonntag sandim Gasthause ..Zum Felsenkeller" in der Gemeinde Umgebung Cilli eine sehr zahl-reich besuchteArbeiteroersammlung statt, die vom Schneidergehilfcn Ludwig Z a d n i k einberufen worden war. Als viegierungScommissär fungirte BezirkScommissär Rudolf Zopf. Zum Vor- 3 sitzenden wurde der Agent D r o f e n i g gewählt. Auf der Tagesordnung stand die Frage deS allgemtintn dir«ct«n Wahlrechtes. AIS erster Redner erläutert« Zadnik der Ver-ammlung die Bestrebungen der Arbeiterschaft ausführlich in deutscherund slovenischer Sprache: ein zweiter Redner wurde derart leidenschaftlich, daß er zur Ruhe verwiesen werden mußte. Schließlich wurde eine daS allgemeine directe Wahlrecht betreffende Resolution angenommen. Die Versammlung verlief vollkommen ruhig. — Bemerkenswerth war die starke B e t h e i» ligung slovenischer Landarbeiten und Bauern an der Versammlung. Be-kanntlich hat letzten Sonntag die socialdemokra-tische Arbeiterschaft in Massenversammlungen in oanz Oesterreich sür ihre gegenwärtige Haupt-sordetung, daS Wahlrecht, demonstrirt. Aus dem Amtsblatte Feilbietun» gen. Franz: Realitäten des Johann Wrifchnik in Teschooa und Präkop (1050 fl.), am 15. November und 17. December. — P et tau: Rea» lität beS Wilhelm und der Marie Skubitz in Pettau (3519 fl. 80 kr.), am 24. October. — Marburg, l. Dr.»U.: Realität deS Johann Lorber in Jahringberg s 1104 fl. 41 kr. und 48 fl. 70 kr.), am 17. October und 14. No-vember. — Marburg, l. Dr »11.: Realität des Franz und der Marie Wratfchko in Wolfs-berg (930 fl.), am 17. October. — Erinne » x u n fl. Einberufung des Thomas und der Marie Sovre, des Jgnaz und der Marie Soore, sämmtliche unbekannten Aufenthalte». Klage auf Verjährungsanerkennung und LöschungSgestat-tung von Tabularlasten. Tagsatzung am 30. Oc-tober. K. k. Bezirksgericht Tükfer. — Kund» machung. Zum Concurse über da» Vermögen be» August Haide in Rohitsch. Tag-sahet 12. November. Südmark. Die für ben 14. November in Aussicht genommene grünbende Versammlung ber Grazer Männerort»gruppe ist mit Rücksicht auf ben Festabend, den der Verein deutscher Kunstfreund« für den 7. ?!ooember angesetzt hat, ausgeschoben worden. Sie wird in der ersten Hälfte de» Monats December stattfinden. — Die Mitgliederwerdungen für die in der Grün« dung begriffenen Ortsgruppen zu Hartberg und Judenburg machen erfreuliche Fortschritte. Tbierseuchen in Steiermark. Aus-weis der Stanhalterei über die in der Berichts-Periode vom 3. October bis 10. October 1394 in Steiermark herrschenden, beziehungsweise er-loschen erklärten Thierseuchen. Es ist herrschend: der BläSchenauSschlag an den Ge-schlechtsiheilen der Zuchlrinder in den Gemeinden RoginSkagorza und Sibika de» Bezirkes Cilli und die Rotzkrankheit der Pferde in der Gemeinde Feistritz bei Knittelfeld des Bezirkes Judenburg. Deutscher Schulverein. Wien. I I. Oc» tober. In der Ausschußsitzung am 9. October wird der FrauenortSgruppe Rumburg, weiter» den vereinigten Ortsgruppen Tannwald, Tiefen-bach - Dessendorf und Schumburg, ferner der Ortsgruppe Schönpriesen und der Ortsgruppe Königsberg in Schlesien für Festveranstaltungen, sowie der BezirkSvertretung Mahrenberg für eine Spende der Dank ausgesprochen. Nach Kennt-nißnahme der Danlsagung der Ortsgruppe Eisenkappel und der Schulleitung WollmerSdorf für gewährte Schulumerstützungen, ferner de» Danke» der Gemeinde Blumendorf für eine Schulbausubvention und endlich de» Berichte» über die Wiederbelebung der Ortsgruppe Hum-meln-Plan werden Subventionen und kleine Unterstützungen sür die Schulen in Görz, Slein-aujezd, Neu-RohoSna, Payreschau, daS Gym-nasium in Gottschee und den Kindergarten in Schurz bewilligt und eine Angelegenheit der Schule in Deschney berathen. Schließlich ge« langen Angelegenheiten der VereinSanstalten in Dentsch-Benefchau, Gottschee (Fachschule) Königin-Hof, Maierle, Pilsen. PrzivoS, Putzlitz, Sagor-Littai und Wischau zur Erledigung. — An Spenden sind dem Vereine zugekommen: O.-G. Gleisdorf fl. 13.20; O.-G. Bisenz fl. 49'—; O.-G. Jablonetz fl. 6-—; O.-G. Neuberg fl.3-15; 4 Fr.-O.-G. Hennersdorf i. Schl. fl. 1.—; O.-G. Sufftein fl. 4 44; O.-G. Gutenstein in Körnten fl. 2'50 und LicitationSergebniS fl. 7-70 :Fr.-Og. Bodenbach fl. 29 50. Tüdsteiermark braucht nicht erst slavisirt zu werden. e« i st bereit« vollkommen ilooenifch, ruft das Marburger Wenden-organ. welches sich wie alle «ndern slovenischen Blätter über die Broschüre unseres Abgeordneten fürchterlich ärger», auS. DaS wackere Preß-reptilchen hat nämlich entdeckt. dab die süd» steirifchen Deutschen eigentlich — Slovenen seien und führt eine Anzahl Namen an, denen es durch Austausch der Buchstaben slavischen Klang zu geben sucht. Du- Herren mögen sich einmal ihre eigenen Parteigrößen näher besehen. Da haben sie einen, der den unslavischen Namen Pfeifer trägt, dann die Herren Einspiele?, Hader» lap u. f. w. Oder bei den Jung- und Alt-czechen die Herren Spindler, Krumpholz, Herold, Rieger, Scholz, Purckhardl u. f. f. mit Grazie! DaS sind doch, wenn man nach den Namen ur-theilen will, lauter deutsche Renegaten, ja selbst der Führer der Jungczechen. Dr. G r e g r ist deutscher Abstammung, da ja feine Eltern auS Steyr nach Böhmen kamen und Greger hießen. Mit den slavischen Siammbäumen sieht's also windig auS! Die vielen deutschen Renegaten, welche im slavischen Lager kämpfen, zeigen, daß in Oesterreich die Regierung die Slaven immer begünstigt und dadurch das Ueberlausen zu ihnen veranlaßt hat. Ohne diese deutschen Renegaten würden ja die Slaven überhaupt noch viel weiter in der Cultur zurückgeblieben fein. AlleS Wissen wurde den Slaven durch deutsche Renegaten zugetragen. Ohne diese hätte man sie kaum zu den Europäern rechnen dürfen, da sie ja eine vollkommen inferiore Rasse sind. Ueber das Laibacher slovenische Tbeater wird geschrieben: Trotz allen Be-streben« der slovenischen Blätter, über ihre neu-organisierte slovenische Bühne so günstig als möglich zu berichten, erwachsen denselben dennoch allerlei Scherereien, die den Beweis erbringen, daß die Slovenen eigentlich noch immer nicht recht über ein Dilettantentheater hinausgekommen lind. Der neue Mufentempel. in dem den Deutschen daS Verweilen bereits so unangenehm gemacht wird, daß dieselben schon ernstlich an die Schaffung eines Fonds zur Erbauung eineS eigenen veutfchen Theaters in Laibach denken, will nämlich den Slovenen trotz Engagierung vieler croatifcher Bühnenkräfte noch lange nicht die rechte Befriedigung bringen. „Slooenec" klagt, daß ihm ob seiner bestmöglichen Kritiken über slovenische Vorstellungen von Seite seiner connationalen Schauspieler Briefe zukamen, die ..an Rohheit und Arroganz noch nicht Dagewesenes bieten." Zwei solche nationale Ergießungen publiciert das Blatt in „getreuer Uebersetzung ins Slovenische" und constatiert, daß dieselben von croatischen .Künstlern' herrühren. Einer derselben droht dem Blatte, falls eS sich nicht an die ertheilte künstlerische Lection halten sollte, damit, daß er sich bestimmt und in einer ganz entsprechenden Weise (l) Genugthuung verschossen wolle. „Slo-venec' ertheilt den slovenischen Schauspielern, die keine wohlmeinende Kritik vertrage», nun den ernstlichen Rath, die Bühne zu meiden und dafür fein „hinter dem Ofen zu bleiben". Für die dermalige Bühnenfähigkeit der slovenischen Sprache ist übrigens auch jener Passus des genannten BlatteS bezeichnend, welcher den Mit-gliedern der slovenischen Bühne empfiehlt, während der slovenischen Vorstellungen doch auch in slovenischer und nicht in einer anderen Sprache zu singen. So zeigt also daS slovenische Theater gleich zu Beginn feiner neuen Etablierung Dinge, die einen tieferen Einblick in jene gegnerischen Institutionen gestatten, die auf Kosten lvr Steuerzahler uiit nationaler Hast ins Leben gerufen wurden. Aus Hochenegg wird uns geschrieben: Sonlitag, den 21. d. M. findet in den hiesigen Gaiihoflocalitäten de» Herrn HanS Putsche? ein großes W e i n l e s e f e ft bei jeder Witte- „yentlche rung statt, und zwar mit folgendem Programm: 3 Uhr nachmittags: Einzug mit Musik in Be-gleitung von dem Herrn Bürgermeister Jgnaz D r e mm l, dem Secretär und Gemeindeschreiber, weiterS von den Herren Polizeimännern Anton L e d l und Anton L e g w a r d t; ferner Jolgen auch dem Zuge Mädchen in steierischer Tracht. Um 6 Uhr abendS wird das eigentliche Fest beendet und darauf folgt ein gemüthlicher Abend mit Tanz. Partei- und Gesinnungsgenossen, welche vom Eomit6 nicht verständigt worden sind, wollen die» als Einladung betrachten. Für gute Küche und Weine ist gesorgt. Eintrittskarte pr. Person 30 kr., Familienkarte 50 kr. Das ReinerträgniS ist für den Marktverschönerungs-Verein bestimmt. Jahr- und Viebmarkte in Tteier-mark. Am 24. October: Graz, Getreide«. Heu-. Stroh-. Laden- und Kohlenmarkt am GrieS-, Holzmarkt am Tietrichsteinplaye. Krautmarkt am Lendplaye. — Pettau, Wochenmirkt. — Am 25. October: Graz, Hornviedm.'rkt nächst dem Schlachthaus?. — Gai, Bez. Leoben, V. — Rann. Bez. Pettau. Schweinemast. — Wifel. Bez. Rann. I. u. D. — Am 26. October: Graz. Stechviehmarkt nächst dem Schlachthaust. — Pettau, Wochenmarkt. — Am 27. October: Graz. Getreide-. Heu-, Stroh-, Laden- und Kohlenmarkt am Gr es-, Holzmarkt am Dietrichsteinplaye. Krautuiarkt am Lend« platze. — Vorau. V. — Am 28. October: Anger, Bez. Birkfeld, I. u. V. — GaiShorn, Bez. Rottenmann, I. Wegen 1 st. 10 Kr. sEigenbericht der „Deutschen Wacht".} Der Bürgermeister von Hochenegg, Herr Moriz Stalln er erdielt vor längerer Zeit von Seite des Steueramies Marburg eine Aufforderung, er möge das Sieueramt da-rüber aufklären, wieso eS komme, daß so wenig an Stempelgebührcn von Lizenzscheinen für Musikunterhaliungen u. s. w. an vasselbe abge-sührt werde. Herr Stallner antwortete auf diese Ausforderung dem Steueramet, daß die Stempel eben in Natura auf den meisten Lizenzgesuchen schon ausgeklebt seien u. legte zur Jllustrirung auch gleichzeitig ein solches Original-Lizenzgesuch bei. Das schien ganz gut zu sein. Aber Herr Stallner hatte, da er mit gutem Recht der Meinung war. daß die Anfrage deS Steuer-amtes sowohl al« seine Antwort eine d i e n st-liche war. sich bei letzterer eines Dienstcouvertes bedient und dasselbe mit der Bezeichnung „porto-frei' abgesendet. Vier Wochen später aber erschien plötzlich beim Bürgermeister ein Finanzwachausseher, der ihm mittheilte, es sei gegen ihn die Anzeige erstattet worden, daß er sür private Ange-legenheiten portofreie DienftcouvertS verwende. Da man sich von der Richtigkeit der Anzeige überzeugt habe, so sei Herr Stallner »im kurzen Wege" v e r u r t h e i l t worden, das doppelte Strafporto von lv Kreuzern und außerdem eine Strafgebühr von 1 fl. zu zahlen, welche er gleich, um weitere Unannehmlichkeiten zu ver-meiden, zu Handendes Beamten erlegen möge. Herr Stallner erklärte daraus, daß er die Aus-kunkt an das Postamt nur als eine dienstliche ansehen konnte und noch ansehe, da er als Privatmann absolut nichts mit Musiklizenzen u. f. w. zu thun habe und als solcher gar nicht verpflichtet gewesen wäre, dem Steueramt über-Haupt eine Auskunst zu geben. Er betrachte aber den Fall als einen principiellen, da zweistl-los zahlreiche Bürgermeister und Gemeindeoor-stände ganz ähnlichen Fällen in ihrer Amt«. Wirksamkeit begegnen würden und eS daher von allgemeinem Interesse sei, endlich einmal darüber Klarheit zu erhalten, ob denn wirklich die be-tressende Funktion keine dienstliche wäre. Er werde darum keineswegs dem auf „kurzem Wege" trflsssenen Urtheil folgend, zahlen, fon-dern eine regelrechte Verurteilung abwarten. Auf die Bemerkung, daß der Strafbetrag ohne-bin nur ein minimaler fei, antwortete Herr Stallner. daß es ja darauf gar nicht ankomme, 1894 sondern, daß er nach seiner Ansicht in dieser An-gelegenheit überhaupt nicht verurtheilt werden können. Es trat eine Pause von mehreren Tagen ein. Dann lief eine Ankrage von Seite veS SteueramteS ein, in welcher die Gemeinde aufge-fordert wurde. Auskunft darüber zu geben, ob der Bürgermeister Stallner einen guten Leumund genieße, ob er verschuldet sei und Aehnliche» mehr. Man war in der Gemeinde über diese Anfragen ziemlich consternirt und der Vicevür-germeister beantwortete dieselben einfach mit der Bemerkung, daß die Gemeinde Hochenegg Herrn Moriz Stallner zum Bürgermeister gewählt habe und wohl wisse, wem sie dieses Ehrenamt an-vertraut habe. Man fand es aber doch fonder» bar, daß wegen des Strafbetrag,s von I fl. (!) so umfassende Erhebungen angestellt wurden und zwar um so mehr, da ja der zu dieser Strafe verurtheilte Bürgermeister der Gemeinde Reali-tätenbesitzer ist. Nach einigen weiteren Tagen er-schien auf einmal eine steuerbedördliche Com-Mission in Hochenegg. bestehend auS zwei Herren, welche nach Herrn Stallner verlangte. Derselbe wurde in das Gemeindeamt vorgeladen und ihm dort eröffnet, daß mit ihm in Angelegenheit deS unfrankirien DienftcouvertS ein Protokoll auige-nommen werden müsse. DaS.Verhör' war ein sehr umfassendes. Bürgermeister Stallner mußte, dem Sinne einer aus dem Jahre 1834 herrührenden Verordnung zufolge, angeben, wer er sei, wer seine Eltern waren u. s. w. Der Steuer-behörde in Marburg muß es nun doch gewiß b-kannt sein, daß Herr Stallner Bürgermeister von Hochenegg und deshalb doch gewiß eine vertrauenswürdige Persönlichkeit ist. Endlich war diese Einvernahme zu Ende und die beiden Herren, welche die Commission bildeten, verließen Hochenegg wieder. Die Steuerzahler in Hochen-egg sowohl, wie auch anderSwo, welche von der Geschichte hörten, sind aber sehr nachdenklich geworden. ES handelt sich bei der ganze«: Angelegenheit um 1 fl. 10 kr. Die Kosten der ver-schiedene» .Erhebungen" dürften aber bereits eine ganz andere Höbe erreicht haben und be-sonders die Commission, welche nach Hochenegg entsendet wurde, dürste nicht ganz billig gekom-men sein. Die beiden Herren waren genöthigt gewesen, um nach Hochenegg zu gelangen, sich eines Wagens zu bedienen und hatten sich dort mehrere Stunden aushalten müssen. Und das Alles wegen I fl. 10 kr.! Iöeater. Eine richtige unv rechte Theaterwoche, wie sie Cilli wirklich nicht gewöhnt ist! Aber das heitere kräftige Lachen unsere» TheaterpublikumS zeigt, daß es in ihm nicht übersättigt wurde, sondern gerne auf alle die unsinnigen Launen, die unsere modernen Possendichter bewegen, eingebt. DerSonntag-Nachmittag gehörte den Kindern. Da zog die Görner'sche Märchencomödie „Dornröschen" mit all ihrer Schwerfälligkeit über t ie Bühne. Aber unsere Kleinen waren scharfe Kritiker — sie lachten einfach nicht über die langweiligen und für ihren Horizont unpassenden Originalscherze der Comödie, aber desto mehr über da«, wa» Herr H eri\feld in köstlicher Laune vortrefflich extemporierte. In der Kinder-comödie lernten wir auch Frl. Markforth^ eine überaus sympathische Erscheinung kennen. Die übrigen Mitspieler hielten sich gl,ichsall» ganz wacker. ^ „ Der Abend brachte bte drollige Posse: „H : i r a t h auf Probe" und Dank dem raschen Tempo de« Spiel« auch einen vollen Erfolg. Sehr hübsch gab Frl. Köhler die resolute junge Wienerin, die eventuell auch einen gewagte» Scherz versteht und bewies dabei, daß sie die Naturlaute von den .entern Gründen' noch gar nicht verlernt hat. Frl. G e r g e l y als Pepi Kolbl gewährte den jedenfalls interessanten Anblick eines Stubenmädchens, da» ein gewählteres Hochdeutsch al« seine Herrin spricht und errang sich gleichfalls ledhaften und ver-dienten Applaus. Vorzüglich war Frl. V al-m o r e als Schwiegermutter. E« lies wirklich 1894 manchem Zuhörer eine wahre Gänsehaut über den Rücken, wenn er bedachte, daß er sich in einer unvorsichtiaeu Stunde eine solche Schwieger-muller, wie sie Frl. Valmore so naturwahr zu geben wußte, aquiriren könnte. Die Damen Slauber und Austerlitz errangen durch ihr guie« Spiel lebhafte Anerkennung. Ein Wiener Hausherr, verein ganzmerkwürdigeS„Weanerifch' sprach, war Herr Schwartz. Der tüchtige Künstler spielte übrigen« vortrefflich. Wahre Lachsalven entfeffellte Herr Herrufet d, und erspielte sich auch überaus lebhaften Beifall. Herr F e m m i n g e r als Fleischhauer Patonai sand gleichfalls für fein Spiel lebhafteste An» erkennung. ebenso Herr R e n 6 als fescher Deutschmeister und Herr S t e r n f e l S als alter Bauer. Alle« in Allem: Ein Abend, an dem man sich vorzüglich unterdi.lt. TienStag abend» cüeng die „O rientreife', der Schwankdichtercvmpagnie Blumentbal und Kadelburg über unsere Bühne. Em Schwank von übe»strömender Lustinkeit, der den Spielern rti4e Gelegenheit, sich Beifall zu erringen, gab. Eine Glanzleistung bot besonder» Frl. Roh land als Thea. Die j«»qe Dame möge es uns glauben, so hübsch sie den naiven unschulds-vollen Augenaufschlag zu treffen weiß, so lebendig ihr Spiel ist und ei»» fo all.rliebster Backfisch sie war. jede Bewegung weist sie doch mehr zum Fach einer jugendlichen Liebhaberin. Frl. Köhler (Henny Fiedler) gefiel wie immer. Frl. Valmore ebenso als Schwtegermama. und Frl. Hell (Sarah Bartdoldy) gleichfalls ganz befonder«. Vorzüglich war Herr Sigmund Herrn selb al« Ecmm.rzienraih Herbig und Pantoffelheld, fein unglaublich sicheres Spiel entfesselte lebhasten Beifall. Sehr gut war auch Herr R e n v als verliebter Chemiker Brückner und Herr E ck e r t (Robert Fiedler.) Herr S ch w a r tz und Herrj Femminger waren gleii gut in Maske und Spiel, desgleichen der Eonsul Bock des Herrn S t e r n f e l S. — Samstag find« stau : „Tes R i t t m e i st e rS Vierte. Lustspiel in 4 Acten von Carl Laufs. Beginn halb 8 Uhr. Aus dem Herichtsfaate. fEiz.-Ber. d. „D. Wacht'.) Bom Morde freigesprochen. Vor unserem Kreisgerichte stand die 21 jährige Agnes R o m i ch wegen G i f t m o r d an» geklagt und der 10jährige Johann Saksek wegen Mitschuld an diesem Verbrechen. Die Anklage erzähl« darüber Folgendes: Tic 65jährige BesitzecSwitwe Anna Romich lebte als AuSzugsberechtigte bei ihrem Sohne Johann Romich, Grundbesitzer in Poklek, und dessen Ehegattin Agnes Romich. gebor-uen Rostschan. DaS Verhältnis zwischen Schwieger-mutier und Schwiegertochter war kein gutes; es kamen häufig Sireiiigkeiten wegen des Aus-gedinge« vor; in letzterer Zeit sah sich Anna Romich bimüisigt, ihre Schwiegertochter wegen Ehrenbeleidigung zu klagen und hätte die bezügliche Tagsatzung am 17. Mai 1894 stattfinden sollen. Am 15. Mai l. I. vormittags kochte sich Anna Romich eine Erd äpfelspeise, genoß einen Theil hievon zum Frühstucke, den Rest sparte sie sich al» Miliagesfen auf. stellte den Topf mit der Speise auf den in ihrem Zimmer befindlichen Sparherd, sperrte die Thüre ab und begab sich ungefähr gegen 10 Uhr vormittags mit einem Rückenkorbe auf ihr Feld arbeiten. Beim Abgehen auf'S Feld kam eS zwischen ihr und AgneS Romich noch zu einem Wortstreite, weil kurz zuvor der Gerichtsvollzieher Anion Feller beiden Weibspersonen die bezüglichen Vor-ladungen für den 17. Mai 18 '4 zugestellt hatte; in, Zorue rief Agnes Romich der abgehenden (Schwiegermutter nach: „8aj ie iiher crkne" „Die kann sicher krepiere n.") Gegen 2 Uhr nachmittags kam Anna Romich vom Feld« zurück und machte sich daran. daS Mittag-essen zu verzehren; sie genoß ungefähr 12 Löffel von der Erdäpfelfpeife; bald darauf wurde ihr schlecht, sie erbrach viermal. Nicht« GuteS ahnend, nahm sie den Topf mit dem „Aentsche Wacht" Reste der Erdät>felfpeise und begab sich damit zu ihrem zweit.« Sohne, dem in Pircendol seß-haften, verehelichten Grundbesitzer Romich, der im Topfe fosort Arsenikkörner in zahl« reicher Menge vorfand. Die gleiche Wahrnehmung machte auch Franz Znidaric. Anna Romich kehrte nicht wieder in ihr Aus-zugSzimmer zurück, sondern versperrte ihre Wohnung und zog zu Jakob Romich »ach Pircendol, woselbst sie nach neuntägiger Krankheit unier ausgesprochenen Ver» giftungSfymptomen starb. Die ärzt-liche Untersuchung der erkrankten Anna Romich, die nach ihrem Tode durchgeführte Obduction der Leiche und die chemische Untersuchung der Speise-reste, des Auswurfes und der Leichentheile der Verstorbenen stellen unzweifelhaft fest, daß Anna Romich an Arsenlkoergiftung eines gewaltsamen Todes verstorben ist. Anna Romich wurde am 16. Mai l. I. unter Eid vernommen und hat den Verdacht der Thäterschaft mit Bestimmtheit aus ihre Schwiegertochter AgneS Romich und deren Neffen, den zehnjährigen Johann Sak>ek gelenkt. ES sehlt jeder AnhaltSpunkt zur Annahme, daß Anna Romich einen Selbstmord verübt habe, wohl aber hat die Untersuchung ein schwer-wiegende« Beweismaterial dafür ergeben, daß Agnes Romich unter Mitwirkung ihreS besagten Neffen die von Anna Romich genoffene Erd-apfelspeise vergiftet habe. AgneS Romich lebte, wie erwähnt, in Unfrieden mit ihrer Schwieger-muttcr, es verdroß sie, daß sie, die bisher unbescholien war. wegen ihrer mit dem Straf« genchie in Conflict kommen sollte; sie war darüber erbittert und klagte weinend ihr Leid ihrem 1'ater Josef Rotschan. Mit Grund ist daher anzunehmen, daß dieser Vorfall in der leichtsinnigen und unüberlegten Agnes Romich ben Entschluß wachries, die ihr ohnedies miß-liedige Schwiegermutter aus dem Wege zu räumen. Sie und ihr kleiner Neffe waren am selben Tage die Einzigen im Haufe, Arsenik stand ihr zur Verfügung und wurde auch später im Hause vorgesunden. Als ihr Mann, Johann Romich. am Abende desselben Tage» vom Markte nach Haufe kam. erzählte ihm Agnes Romich das Ereignis des TogeS mit dem Bemerken, daß sie der That beschuldigt werde. Der Zeuge Johann Zupan hat um diese Zeit ein Gespräch der Agnes Romich mit einem Manne (wahrscheinlich ihrem Manne) belauscht und u. a. solgeude». in flo-venijcher Sprache geführte Zwiegespräch ver-nommen: Sie (Agnes Romich): „WaS glaubst Du. wird was daraus— Er: ..Ich weiß nicht." — Sie: „Warum hab' denn ich das gethan!" Er: „Was hast Du denn gemacht. Du dummes Weib." Johann Romich stellt dieses Gespräch mit seiner Frau in Abrede. Zeugin Marie Romich hat ihr Feld neben jenem der verstorbenen Anna Romich und hatte am 15. Mai, aus diesem Felde arbeitend, Gelegenheit, wahrzunehmen, wie Agnes Romich zwischen 2 und 3 Uhr Nachmittags eilends auf da« Feld ihrer Schwiegermutter kam, sich zum Rückenkorbe, welche» Anna Romich auf dem Felde zurückgelaffen hatte, begab, mit den Händen hine»ngr»ff, jedoch nichts herausnahm und sich eilendS wieder nach Haufe begab; daraus kann gefolgert werden, daß Agnes Romich nachsehen wollte, ob sich der Topf mit der ver-gifteten Speise, welchen Anna Romich in Gegen-wart ihrer Schwiegertochter fortgetragen hatte, nicht im Korde befand; dann hätte sie denselben zu sich genommen, um die Spur ihrer Thai zu verbergen. Die Verantwortung der Agnes Roniich, daß sie dafelbst ihr Tüchel suchte und fand, wird von der Zeugin Marie Romich entschieden bestritten. Die Aussagen des zehnjährigen Johann Saksek laffen jede» Zweifel schwinden, daß AgneS Romich die Thäterin sei. Derselbe hat sowohl vor der Gendarmerie, als auch bei der gerichtlichen Einveruehmung und Confrontirung mit AgneS Romich am 29. Mai und 6. Juni l.J. mit vollster Bestimmtheit und unter genauer Darlegung de« Sachverhalte« und allen mit 5 den OrtSverhällniffen in vollem Einklänge sichenden Einzelheiten Folpende« angegeben: Am genannten Tage, gegen 1 Uhr nach-mittags, fei er mit feiner Tanie Agnes Romich vom Felde nach Haufe gegangen; Letztere habe sich in ihr Zimmer begeben, während er im Vorhaufe wartete. Nach einigen Minuten fei Agnes Romich, die rechte Hand zur Faust gel-a!U haltend, aus dem Zimmer gekommen und habe ibn beauftragt, nachzusehen, ob die Anna Rom, 1) eine Speise bereitet habe: Beide begaben sich zu einem Fenster der Anna Romich; Agne« riß einen Flügel des FensierS auf, befahl dem Mn.ilwu, ins Zimmer zu sieigen und ihr einen Topf, welcher sich auf dem Sparherde befand und welcher, wie er fpäter sah. eine Erdäpfelfpeife enthielt, zu bringen; das habe er gethan; Agnes Romich gab die rechte Hand in den Topf hinein und rührte mit der linken Hand mit einem Löffel, den ihr der Knabe vom Tische geben mußte, in dem Topfe herum. Er habe sodann den Topf auf seinen früheren Standort getragen und den Löffel, welchen die Agnes Romich ab-gewifchi haben mußte, weil er rein war, auf den Tisch zurückgelegt, worauf er durch das Fenster wieder auS dem Zimmer stieg. Agne« Romich habe ihm über den Vorfall Stillschweigen geboten, und habe sich hierauf in dem beim Hause vorübe, fließenden Bache die Hände gewaschen. Als später AgneS Romich die Schwiegermutter mit dem Topfe vom Hause fortgehen fah, fei AgneS Romich sehr auf-geregt und grün vor Zorn gewesen und habe sich in slovenischer Sprache solgendermaßen zu ihm geäußert: „Wie kommt eS, daß die Alte mit dem Häfen da geht; wahrscheinlich geht sie aus« Feld eisen; Tu brauchst aber Niemandem etwas davon zu sagen." Diese Aeußerung stimmt vollkommen mit den von der Zeugin Marie Romich gemachten Wahrnehmungen überein. Nachträglich hat Saksek dieses Geständniß wider-rufen und will glauben machen, daß er diezu nur durch die Furcht vor der Gendarmerie und dem Unterchfu»ngSrichter bewogen worcen sei. Johann Saksek, obwohl noch ein Knabe, hat die Anna Romich meist roh behandelt, war stets mit der AgneS Romich im Einverständniß und wurde schon einmal im Besitze von Arsenik be-treten, so daß der Verdacht gerechtfertigt erscheint, daß er nicht bloS ein willenloj-S Werkzeug der Anna Romich war. daß er vielmehr > anz gut gewußt und auS dem Betragen der Agnes Romich entnommen hat, daß es sich hiebei um die V-r« giftung der alten Anna Romich handle, weShalb er als Mitschuldiger der von Agnes Romich begangenen That anzusehen ist. Währen» also die Anklagesrist so belastend lautete, erwies sich der Sachoerhalt bei den Zeugenaussagen als wesentlich ander«. Nach einer VertheidigungSrede Dr. Schur bi'S wurden den» auch die Angeklagten f r e i g e-sprachen. Kunst und Schristttmm Die „Lyra", Wiener allgemeine Zeitschrift für die littrariscd« und musikalisch« Welt, herau»-g«geb«n und geleitet von Anton August Naaff. er-öffnet mit ihrem stattlichen 1. Oetober-Hifte bereit« ihren 18. Jahrgang und enthält u. a. folgend«»: Niets W. Gad«, LebenSfkiu« und «in fthr characttri-stischis Original-Bild d«S neidischen hervorragend«» Tonkünstler», der auch mit «wem id«lmelodisch«n Lirde (Li«b«»dtnkmal — au» d«m Nachlaß) — würdig vertreten ist. Auch d«m vor »«nigen Wochen v«rstorb«n«n verdienstvollen Altmeister der deutschen Musiker Böhmen», Ed. Tauwitz, widmet di« „Lyra" «in Erinn«rung»btatt. Ei» Männerchor von Ed. Tauwitz d«n> Dichter («. A. Naaff) gewidmet, erscheint in der Btilag« al» letzte Künstlergab« d«S vtiblichknkn Meister». Verschiedene Aufsähe, eine inhal reiche Sävgerhall« sür di« Interessen der d«utfch«n Gesang-Vereine, n«ue Lied«r-Dichtung«n von Martin Greif, A. A. Naaff. — Jutiu» Sturm, vervollständig«» d«n Inhalt dr« I. H«fte« d«r an-rrkannt bewährten Kunstzeitschrist. die sich einer stetig wachsenden Beachtung und Geltung erfreuen dars. «I»»tNch« »k, «ntnnatrn Schnlle» fi»» >» in Ixt «llch.. »und- o«» Wattta»« • t>«n»tans Frit« lta»ch »» tftui. .Deutsche Wacht' 1894 1 5 S|>arciisse-Kiiii(liiiiicliinis. Die Sparcasse der Stadtgemeinde CILLI übernimmt in Verwahrung resp. ins Depöt: Cassenscheine and Einlagsbttcher von Sparcassen und anderen Credit-Instituten Staats- und Banknoten Goldmünzen gegen eine mässige Depot-Gebühr. Die näheren Bedingungen sind im Amtsiocale der Sparcasse der Stadtgemeinde CILLI zu erfahren. Die MPirection. AI« Nebenstellen der laterr.-nng. Rank übernimmt di« Sparcasse der Stadtgemeinde Cilli auch alle bankfähigen Weehael zar Debermittlung an die Bankfiliale Grai. 1—53 fi U Giro-Conto bei der osterr.-ungar. Bank Nr. 4, Lit. E. Nnthron>L.tthionqnel le (Sauerbrannversandt and Badeanstalt) bewährt gegen harn- sauie Diathese (Gicht, Gries u. 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Zahl 22109 die Ausschreibung der Lieferungen pro 189'> für das hiesige Krankenhaus mit dem Bedeuten angeordnet, daß sämmtliche Offerte mit einem 50 kr.-Stcmpel versehen, versiegelt, längstens bis I. November l. I. birett an den Landesausichuß in Graz einzusenden find Die Ausschreibung der Lieferung umfaßt: Steilch, (Srbätfi, Nein, R!ebl. Milch. Vetrofeum. Holz und Steinkohle für das gante Jahr I8V5. Ausdrücklich bedingt wird, daß bei Petroleum der Preis nur per Kilo und bei Holz nur per Raummeter loco Anstalt gestellt werden darf. Die Milch ist ebenfalls loco Anstalt zum fixen Preise per Liter zu offeriere». Zu» weitere» wird bemerkt, daß die Hfferenten die nötigen Hffertsbfanqnelle in welch,« die ??erpfficht«ngen der Lieferanten angeführt erscheinen in der Änstattskan;tei zn beheben haben, da nur diele -Rlanqnelle verwendet werden dürfen. Endlich behaltet sich die KrankenhauS-Verwaltung das Recht vor. den Lieferungs-Vertrag ohne Angabe eines Grundes gegen monatliche Kündigung jederzeit, bei wiederholter wesentlicher Beanständigung der Lieferung sogleich zu lösen. K r a ii f c u ()a u § = 2$ c r w u l tunq Cilli, am 9. October 1894. 944—2 Ter Verwalter: Schaffenrath. Allein-Verkauf in der Papierhandlung J. Rakusch in Cilli. ££f/rf! nit Sie^ell nrk-Hcrzcii (Patent si. KBESSEL). Gebrauchs-Anweisung. Der PATENT-SIEGELLACK mit Do^ht ermöglich» «<, ohne eine Eitraschmohflamme (brennende* Licht etc.) ru siegeln. Man braucht nur die SIEGELLACK-KERZE antuenden und kann alsdann n»ch Bedarf siegeln, indem m:m dieselbo nach unten (geneigt aber den in siegelndt n Gegenstand hält und den Siegellack mit der brennenden Spitze soweit ausbreitet als für das auszudrfkki nie Siegel erforderlich i»t. Die Siegellack-Kerze brennt ununterbrochen weiter. Allein-Verkauf in der Papierhandlung J. Rakusch in Cilli. Jeder 802-10 iHann kann fl. 200.— monatlich ohne Capital und Risico durch Auanütznng seiner Bekanntschaft bei Vei kauf eines »ehr gesuchten Artikels verdienen. Anträge unter , Rentabel" befördert die Annon-ccn-Eipedition M. Dukes, Wien I/l. Hled II r. G89 J obann Minie ordiniert Ring«trasse 11, Hochparterre. Ignaz Barsis Brunnengasse Nr. 10, Zimniak'sches Haus 9:.2—.1 eröffnet neuerlich einen Schnittzeichner- und Näh-Curs,und werden Damen unter den bekannten Bedingungen täglich aufgenommen. Daselbst werden auch Damen-Toiletten nach Mass angefertigt, und finden Lehrmädchen Ausnahme. Bäckerei, eventuell auch mit Oaithaus, wird zu pachten ge-ucht Anträge an die Verwaltung die"«.* Blatte». 926—4 Das k. k. conc. und protokollirte Geschäfts-Verniittlnngs - Bureau d<-s Johann Htangl, Graz Alleegasse 10 vi<-ii-vi< dem rarkthejter hat ;itet* nnr altere nnd irangbare, empfehlens-werthe Geschäfte vorgemerkt ut.d zwar auch sammt Realitäten l» kaufen, abzulüsen und zu pachten. Käufer nnd Pachter werden für die Provinz unter den coul&ntesten Redingnissen besorgt. I AnswärtigeKäufer undPilrhter werden auf di« vielen nnbefngten Vermittler aufmerksam iremuelit, die Auskünfte in Gasthäusern und Privatwohnungen ertheilen ans di« unreellste Art, unwissentlichen Leuten hiefür grossen Schaden machen ) Ein Handel8lehrling aus besserem Hause, mit guter Schulbildung und Kenntnis beider Lande» sprachen, findet sofort Aufnahme bei F. Matheis, Rann a. d. Save. 9 1 — 3 Für Hochftchüler oder auch Fräuleins. die zur weiteren Ausbildung dorthin kommen wollen, sehr guter Koatplati in höchst anständigem Hause. Anfrage: Frau Natalic Voiun, Graz. 8terrpfer» gaw.« Nr. 3, 8. Stock. 8i:*-3 Alfred Pungerscheg #3i-i2 Bachbinder Cilli, Herrengasse, empfiehlt sich zum Einbinden aller Zeitschriften und Bücher, ao-wie aller in diese» Fach einschlägigen Arbeiten bei billigst- n Preis- n. Im Specerei waren-Geschäft des Franz Zangger in Cilli finden zwei Commis, welche der deutschen nnd slovenischen Sprache iu Wort nnd Schrift mächtig, gute Detiiilisten und auch im engros verwendbar sind, Aufnahme, und können per 1., eventuell 15. November eintreten. Persönliche Vorstellung erwünscht. 9S9—2 Eiserne Wein-Presse ist zn veikaufen in Neukloster.930-5 .Kundmachung. Für den am 2. Jänner 1895 beginnenden (!urä an der Landes-Hufbeschlagsschule in Graz kommen für würdige und mittellose Hufschmiede 10 Landesstipendien »>> 50 fl. mit freier Wohnung nach Maßgabe des Raumes in der Anstalt, ferner von mehreren Bezirksvertretungen, sowie landwirtschaftlichen Filialen gewidmete Stipendien, ebenfalls k 5<> fl., zur Verteilung. Die Bedingungen hiezu sind: Ein Alter von mindestens 18 Jahren, Gesundheit und kräftige Körperentwicklung. Heimatrecht in S t e i e r m a r k, gute Volksschulbildung und eine mindestens zweijährige Verwendung als Hufschmied. Außerdem hat sich jeder Bewerber mittelst eines Reverses zu ver^ pflichten, nach Absolvierung des Lehrcurses das Huffchmiedgewerbe min-destenS durch 3 Jahre in Steiermark, beziehungsweise im Bezirke, von welchem er ein Stipendium erhalte» hat, als Meister oder Gehilfe auszuüben. Die an den Landes-Ausschuß zu richtenden, mit dem Reverse, dem Tauf- und.Heimatscheine, dem Lehrbrief, Gesundheils- und Schulzeugnisfe, dem Arbeitsbuche, Vermögens- und Sittlichkeits^eugniffe belegten Gesuche der Bewerber sind bis längstens 10. November 1894 an den Landes-Ausschuß einzusenden. Solche Hufschmiede, die kein Stipendium anstreben und den CurS hören wollen, haben sich unter Nachweis deS Alters von mindestens 18 Jahren einer zweijährigen Verwendung als Schmiedgehilfe, einer guten Volksfchul-bildung unter Vorweis des Lehrbriefes und Arbeitsbuches längstens in den ersten 3 Tagen des Eurses beim Anstaltsleiter zu melden. Graz, am 10. October 1894. Vom strieimärkislhrn LandrS-AiiSsihiissc. 945 Theodor Gunkel's Kaiser Franz Josef-Bad Tüffer Unter-Steiermark. Södbahnstation Jlarkl TststVr. Tag- nnd Naeht-Eilzöge. Heisse Thermen. 38*/«* Celsius, «eit Römerzeiten bekannt zur Heilung von G-Ienks-Rheumatismen, Gicht, Frauenl iden, schwere Reconralescenz etc. Auch für die berühmten kalte«, wirksamen Santtbider ist ein eigenes Bad erbaut. Waldreiche Gegend, schattiger Park, ilektrische Beleuchtung. Nissige Preise, auch ganze Pension, im Mai fl. 2—3 per Tag nnd Person inelusive Zimmer. Stets steigender Versandt von Thermalwasser. Badearzt: Dr. M. Ritter von Schön-Perlashof. Eine hlibsch eingerichtet, in frequenter Gasse, wegen Abreise sofort zn verkaufen. Auskunft erteilt di« Verwaltung der „Denttchen Wacht*. S4.">—12 8 ..Kcntsche Wacht 1834 CILLI FBITZ HASCH CILLI Buch - Handlung. Grösstes Lager tnD Werken an* allen Wissenschaften. Prompte Expedition aller belletristischen o. Mode-Joarnale des In- u. Aaslandes. Beise-Lcctürc. 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Wntzbltch«. ?cn'N«« 440—40 Carl, Marie und Elsa Berger und Dr. Josef Kovatscbitsch geben im eigenen und im Namen ihrer Verwandten Nachricht von dem Ableben ihrer innigstgeliebten Mutter, bezw. Schwiegcr- und Grossmutter und Schwester, der Frau Maris Weissenberg, geb. Kovatscbitsch, Privaten, welche Dienstag, den 16. October 1894, l/jö Uhr morgens, iu ihrem 54. Lebensjahr« nach kurzem schweren Leiden, versehen mit den beil. Sterbesacramenten, selig in dem Herrn entschlafen ist. Die irdische Hülle der theueren Verblichenen wird Donnerstag, den 18. October, um 4 llbr nachmittags vom Trauerhause aus, auf dem Friedhofe der Stadtgemeinde Cilli zur ewigen Ruhe bestattet werden. Die heil. Seelenmesse wird Freitag, den 19. October, 8 Uhr Früh, in der deutschen Kirche gelesen werden. Cilli, am 16. October 1894. »47 Wasserdichte Fussbekleidung, widerstandsfähig gegen jede Witterung, schöner, leichter u. dauerhafter als jede andere Ledersorte, nur aus Rossspiegel-Leder der k. k. ausschliesslich privilegirten Rossleder-Fabrik MART. HASSEK'S slg. Wwe. & SOHN, TREBITSCH (Mtthron). WM- Goffrttnz Aregeuz, verpackt in rothen vier-eckigen Paketen mit Pfarrer Kneipp's Bild ist nach dem Gutachten, Zahl 392, des Herrn Dr chugfiug, Z»irect«r der landwirtschasilich-chemischen Versuchsstation Feldkirch ein Präparat, das einen Bohnenkaffee ähnlichen Geruch und Geschmack hat und neben dem vollen Genußwert auch den vollen Nährwert des Malzes besitzt. — Mü großem Vortheil wird dieser Kneipp-Malz-Kafiee als Kaffee-Ersatz verwendet. — Zu haben ist derselbe in den besseren Spezerei »ad Lonlumgeschäfieu. 187—25 3>it reichhaltigst- und gediegenste Illustrirte Gttav-beste vo» PiiillnoHeN Jf. fy.'-Sj ®ni» #ro fcrft ' v». 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