tnr Annst, Wißenschalt und geselliges Leben. Nedigirt von Franz Hermann von Hermannsthal. ^? A4. Freitag am ^. November K8HI. Vß^^ Von dieser Zeilschrift erscheinen wöchentlich zwei Nummern, iedes Mal ein halber Noaen. Der Preis des Vlatlei ist in Laibach aaniiöbrigü, bejahlt. Alle i.k. Postämter ncome» Pränumeralion an. In Laibach vränumerirt man beim Nerleger am Raan, Nr. luu, »» ersten Nloolc. Geburt Christi. ic Nacht spannt über Vethlem den schwarzen Schleier aus, Li,, Greis mit einer Jungfrau klopft wohl um, Haus zu Hau«!; Vergeblich war sein Flehen, wo er auch angeklopft. Denn alle Häuser waren mit Fremden »»llgestopfl. Wer ist der ium,»eloolle Greis mit dem Silberbart? Wie heißt die zarte Jungfrau, von Kälte ganz erstarrt? 's ist Joseph und Maria, das hcil'ge Ehepaar, De,» jedes Thor in Nethlem bei Nacht verschlösse» war. Die Stunde der Verheißung, sie rückte naher an, Weg von den, Städtchen Dauid's bricht Joseph sich die Nah», Vis ihn, den Tiefbesorgtcn, Mariens Weh bestimmt. Daß er die Nochiherberge in einem Stalle nimmt. Und hier kam Jesus Christus, der Gottessohn, zur Welt, So glanzlos und so niedrig, der Kälte bloßgestellt! Die Gottesmutter wickelt das Kind in Windeln ein. In einer Krippe mußte sein erster Schlummer sein! Euch, welche das Vci'hänliniß zum schonen Leben rief. Den Trieb «ach Pracht und Größe zum scharfen Stachel schliff. Euch lehret in der Klippe das schone Hlmmelskind Daß alle Herrlichkeiten der Erde eücl sind; Daß des Erschaffnen Pfade nicht Gluck und irdisch' Wohl, Ihm gleich, dem Aruigeboruen, Drangsal bezeichnen soll, Es wären ja die Leiden im schweren Thränenlaud Zu,» schonen Himmelreiche das stchie Unterpfand. Bernhard Tomschitsch. Skizzen aus Krain. in. Volkstrachten in Unterkroin. Von Michael Heinto. Nachdem von jenen Trachten, deren Abbildungen in Valvasor's «Ehre der Herzogthums Krain» vorkommen, und die aus diesem in andere, selbst neuere Werke über­ gegangen sind, kaum mehr eine Spur im wirklichen Leben vorhanden ist, und auch die Beschreibung der Volkstracht in H. G. Hoff's „Gemälde des Herzogthums Krain", der­ zeit nicht mehr dem factischen Zustande völlig entspricht, so glaube ich, eine nicht überfiüßige Arbeit unternommen zu haben, wenn ich meine Skizzen aus Krain mit der vor­ liegenden Schilderung der Volksirachien in Unterkrain fort­ setze. In jenen Bezirken des neustädtler Kreises, welche an den laibacher Kreis gränzen, dann in den Bezirken Sanenstein, Treffen, Seisenberg und Rupertshof, gleicht die Tracht fast ganz jener in der Umgebung von Laibach. Sie besteht bei den Man nern aus einem Hemde von meistens grober, zu Hause er­ zeugter und oft nur halbgebleichter fiachsener oder Hanfe- ner, bei Wohlhabenden aus feiner und weißer Leinwand oder Madopolan, kurzen engen bocklederneu oder groben schwarzleinwandenen Beinkleidern, meistens bis über die Knie reichenden, am Knie umgeschlagenen rindsledernen Stiefeln, einer cüchenen, gewöhnlich rochen oder farbigen manchesternen Weste mit einer Reihe hohler, kugelförmiger, dicht an einander stehender, bisweilen silberplattirter Knöpfe, einem kurzen dunkelfarbigen Spenser aus Tuch, Schaf, wollzeuge oder Manchester, bald mit großen kugelförmigen Metall^ bald mit hornenen Knöpfen versehen, dann aus einem schwarzen Filzhute mir einem ziemlich hohen Gupfe, an dem sich lange, an der untern Hälfte rund herum, an der ober« aber aufwärts geglättete Haare befinden. Der Hut hat handbreite Ränder; um dessen Gupf ist ein sei- denes, sammcenes oder auch manchesternes Band mit einer stählernen plattirten oder auch silbernen Schnalle befestigt. Um den Hals wird meistens ein buntes seidenes oder bäum» wollenes Tuch gebunden. Die altern Männer tragen noch hie und da statt des Spensers lange kaffeebraune Tuch- rocke, welche rückwärts nicht gespalten und am Vorder- theile mit rochem Zeuge gefüttert sind. Diese Röcke ha­ ben keine Kragen und Knöpfe, sondern sind am Halse rund ausgeschnitten, und werden mit eisernen Drahthafteln geschlossen; doch ist dieses Ueberbleibsel der alten Landes- trachc nur noch höchst selten zu sehen. Bei Kälte oder üblem Wetter tragen die Männer Mäntel aus lichtblauem oder schwarzem Tuche, welche bei Handelsleuten schon im fertigen Zustande angekauft werden. Es ist jedoch zu be­ merken, daß bei Regenwetter sowohl Männer als Weiber, mit höchst seltener Ausnahme, mit Regenschirmen versehen sind. Diese sind meistens aus gelber Wachsleinwand ver- IKH fertigt, doch werden schon häufig rothe und blaue baum­ wollene Regenschirme gebraucht. Die Gewohnheit, der Regenschirme sich zu bedienen, ist so allgemein herrschend, daß an Orten, wo viel Volt zusammen kommt, bei Re­ genwetter die dicht" aneinander gedrängten Regenschirme, von einem höhern Puncte betrachtet, sich nicht anders aus­ nehmen, als eine te«tt,cia aus der römischen Kriegskunst, welche tßsdulio (Schildkröte heißt es wörtlich, wir müß­ ten aber Schutzdach übersetzen) dadurch gebildet wurde, daß die Soldaten ihre Schilde über den Kopf hielten, sich fest aneinander schloßen, und unter solcher Bedeckung auf den Feind losgingen. Indessen ist es keine Seltenheit, im ärgsten Regen Leute gehen zu sehen, welche zwar mir einem Regenschirme versehen sind, der sich aber in so kläg­ lichem Zustande befindet, daß er seinem Zwecke geradezu entgegen arbeitet, und das Regenwasser vielmehr strom­ weise auf seinen Träger leitet. In warmer Jahreszeit werden von den Männern häusig weiße oder schwarze, grob­ leinene lange Beinkleider, auch des Werktags weder Röcke noch Westen, und statt der Filzhüce schwarze Strohhüte gerragen. Bei strenger Kälte werden we,ße lange Schaf­ pelze, an welchen am Rücken Blumenverzierungen mit Seide eingenäht sind, und auch Pelzmützen gebraucht. Die weibliche Kleidung besteht aus einem leinwande- nen, bisweilen auch baumwollenen kurzen Vorhemde, Ospetl genannt, einem bis an die Knöchel reichenden Rocke aus weißer oder gefärbter Leinwand. Au Festtagen ist der Rock aus einem dunkelfarbigen Zeuge, Kamelot genannt, mit einem grünseidenen handbreiten Saume unten einge­ faßt, unter welchem ein Sammibändchen oder eine Gold­ schnur angenäht ist. Der Rock hängt mit einem baum- wollzeugenen oder auch seidenen, mit Goldblümchen ver­ sierten Mieder zusammen. In neuerer Zeit werden jedoch Röcke und Mieder aus grell- und buntfarbigen Baumwcll- zeugen getragen. Um den Hals wird ein baumwollenes oder seidenes buntes Tuch gelegt, lieber den Rock wird ein Spenser aus Tuch oder Baumwollstoff, welcher zuwei­ len mit Seidenbändern oder falschen Goldschnüren einge­ faßt ist, getragen. Zwirnene Strümpfe, dann kalblederne Schuhe oder Stiefel bilden die Fußbekleidung. Der Kopf­ putz besteht aus einem hörnernen Kamme, welcher die lan­ gen geflochtenen und zusammen gewundenen Haare fest­ hält. Hierüber wird ein weißes leinenes oder mußelinenes Tuch, r»e«H genannt, das meistens mit weißer Stickerei versehen ist, so gebunden, daß zwei zusammengelegte Ecken am Nacken herabhängen. In den meisten Gegenden der anfangs erwähnten Bezirke, so wie auch in den Bezirken Treffen, Seisenberg und Rupertshof, besteht der weibliche Kopfputz aus der bekannten, in ganz Krain vor­ kommenden unförmlichen Haube, welche aus einem am Kopfe bis zur Stirne anliegenden Vordercheile und einem helm­ artigen Hintercheile zusammengesetzt ist. Dieser Hinter» theil besteht aus einem aus Draht geformten Gerippe, worüber zuerst rosenrothe Sceifieinwand und über diese in kleine Fältchen gelegter weißer Organtin gezogen ist. Am Hintercheile werden lange buntfarbige seidene Maschen angebracht; in der Gegend um Neustadtl sind an Fest­ tagen hellrothe Maschen am Vordertheile der Haube ober der Stirne beliebt. Bei vermöglichen Weibern oder Mäd­ chen ist der sonst meistens aus schwarzem Zeuge bestehende Vordercheil, Form genannt, oft mit achter Gold- und Perlenstickerei versehen, desgleichen tragen dieselben Röcke und Spenser aus schweren Seidenstoffen, wie nicht minder goldene Ohrgehänge und Halsketten. Auch tragen derlei Hausfrauen hie und da metallene, oft silberne Gürtel um die Hüften, wovon ein Theil bis unter das Knie reicht und ein geschlossenes Taschenmesser festhält. Die Spenser der Frauenzimmer haben in der Regel sehr kurze Taillen, so zwar, daß die Falten der Röcke bis unter den Arm reichen, daher diese langen Röcke, um im Gehen nicht zu hindern, bei weiteren Gängen an den Hüften hinaufgezogen und mittels eines Sacktuches um dieselben fest gebunden werden. In den ebenen Theilen des gurkfelder Bezirkes, besonders gegen den Gurkfluß zu, kleiden sich die Männer Sommer und Winter an Fest, und Werktagen in ein wei­ tes Beinkleid aus zu Hause erzeugter grober Leinwand, über welches das Hemd aus gleichem Stoffe, um die Hüf. ten gegürtet, bis auf die Mitte des Schenkels herabhängt. Dazu tragen sie Tuchspenser und die gewöhnlichen Filz­ hüte, im Wincer auch Schafpelze und rindslederne Stie­ fel. Die weibliche Kleidung besteht ganz aus zu Hause erzeugter, meist halbgebleichtcr Leinwand, und hat übrigens die oben beschriebenen Bestandcheile. Nur die verehelich­ ten Weiber tragen hier unter dem Hauptcuch, ^eca, weiße leinwandene oder baumwollene mit ordinären Zwirn­ spitzen besetzte Häubchen. (Fortsetzung folgt.) Der Herr, der immer altes Brot aß. Nach dem Englischen. Um das Jahr 1815 befand sich unter den Personen, welche die Gewohnheit hatten, de Foy's wohlbekanntes Kaffeehaus im Palais Royal regelmäßig zu besuchen, ein keiner alter, sehr sorgfältig gekleideter Herr, dessen Anzug übrigens aus laurer Anachronismen bestand. Sein Kopf war eingewickelt in eine lange walliser Perrücke, an wel­ cher ein langer dicker Zopf herabhing, und die, von der Rückseite betrachtet, einem ausgewachsenen Kohlhaupt, an dessen Umfang der Stängel noch baumelte, nicht unähnlich aussah. Seine Pantalons waren von schwarzem Tuche, auf halbem Wege, seine vollen Schenkel entlang, begeg­ nete ihnen ein Paar hessischer Stiefel, geziert mit Qua­ sten und glänzend wie die Oberfläche des allerfeinsten Spiegels; eine lange grüne Weste zog sich in Falten Hernie- der und bedeckte zum Theil einen runden, schön vorsprin­ genden Bauch; ein weiter, schlotternder Rock von dunkler Farbe, der mit großen glänzenden Metallknöpfen geschmückt war und stark an die Zeiten der Republik erinnerte, le. deckte weiter unsern Mann, und ein Hur, aufgethürmt in der Form eines Zuckerhutes, ragte über der Petrücte empor und vollendete den Anzug,