Nl. 179, PlHnnm«r<»t. «n l». Mil b« Post »nn,>. ft. lk, halbz. ? »o. Dienstag, 9. August. I»»,»»«»»«,,»»,! F«, lilln« I« Maxime abwartete, dass er sich wieder "°n Angesicht zeigen würde, dachte er, alles scharf «obachtend, über die Mittheilungen nach, welche er rrw?" ^"aenblicke erhalten, wo er sie am wenigsten di-l°^«^wchM durchaus nicht an der Wahrheit d" Mittheilungen. Vertha hatte keine Urfache, finden ^ "°" ^'" S°"per bei Peters zu er- lo, "AH wöchte mit diefer Angelegenheit zu Ende ^eliln' ?ch h"be lange genug den Polizei-Agenten be k "^ ^"" '""nc Zeit auf angenehmere Weise 3ll>P„^ A"''" >^lw verbringen, aber der hentige Nerd, 3^ " "°H ber Eigenthümern, des Armbandes, schal! k c?^' was da wolle, ich werde die Vekannt-'UM derselben machen." hatte ^""b. " °"l biese Weise mit sich selbst sprach, beobacht ^ 6^ versäumt, sein Gegenüb.r zu Als Maxime wieder nach der Loge hinsah, be« merkte er, dass sich alles daselbst verändert hatte. Der Mann war verschwunden, der Vorhang zurückgezogen und doch von der Frau leine Spur zu sehen. „Fort! Sie sind fort oder sie gehen fort!" mur. melte Maxime. „Ich muss sie aber erwischeu! Die Eigenthümern, des Armbandes ist die geheimnisvolle Diebin. Sie darf mir nicht entkommen!" Maxime Dorgüres eilte dem Ausgange zu und kam gerade in dem Moment in dem Gange an als sich der Herr aus der Loge einen prächtigen Pelz. mantel uber d,e Schultern warf. Er war allein; die Dame halte alfo die Loge nicht verlassen. Er gieng fort, um nicht mehr zurückzukommen, denn er gab dem Manne, der ihm feinen Mantel übergeben hatte, ein Geldstück. Er gab nicht Acht auf Maxime, aber diefer beobachtete ihn genau und mehr als vorher fchien es ihm, als fähe er diefes Gesicht, diefen langen, rothen Schnnrrbart fowic diese buschigen Augenbrauen nicht zum erstenmale. Der Unbekannte gicng, ohne sich umzusehen, und Maxime fragte sich, indem er mit den Augen seinen hohen, kräftigen Wuchs maß: ..Wo mag ich ihm nur fchon begegnet fein? Es ist mir nicht möglich, mich darauf zu besinnen. Aber das bleibt sich gleich. Die Dame ist zurückgeblieben und nun, da er sie nicht mehr bewacht, wird sie sich gewiss mehr dem Pnblicum zeigen. Warum sollte sie sich auch verbergen? Sie weiß ja nicht, dass ich ihr Armband besitze. Ich kann sie ganz mit Muße beob-achten, ehe ich nn nächsten Zwischenacle an die Thür lhrer Loge klopfe." Er gelangle wieder auf seinen Sitz, nicht ohn? das Missvergnügen der Lente zu erregen, die er schon wieder störte, als plötzlich eine Erinnerung in ihm aufstieg. «Dieser Mann gleicht Zug für Zug dem Cer° berus, der mir heute morgens die Thür des Hauses in der Straße Iouffroy vor der Nase zuwarf," dachte er. Er wandte sich lebhast um nnd konnte einen Ausruf nicht zurückhalten, der ihm verfchiedene un« willige Blicke zuzog. Ganz im Vordergrunde der Loge, deren Vorhang zurückgezogen war uud in vollem Lichte, zeigte sich die Schlittschuhläuferin vom Skating. Er traute scineu Augen nicht und doch sie war es, denn fic gehörte zu den Frauen, welche man nicht vergijst und niemals mit anderen verwcchfeln kann. Bertha hatte sie als die Besitzerin des Armbande» bezeichnet? „Unmöglich," flüsterte Maxime. „Die Diebin ist einhändig uud diese hier ist im Besitze ihrer beiden Hände, — es müfste denn eine davon künstlich fein. Mag das Armband nun ihr gehören oder nicht, ich muss sie lwthigcn, mir zu antworten." Die Dame fchien leine Ahnung davon zu haben, dass ihr Begleiter vom Skating hier sei und sie mit seinen Blicken förmlich zu verschlingen schien. Sie trug ein Prinzesskleid von schwarzen, Atlas, mit schwarzem Tüll und Jet garniert, außerdem wen'g Schmuck: M>i große Perlen als Oh.ringe und cmen großen Brillanten in der Vroche. Laibachcr Zeitung Nr. 179 1524 9. August 1881. jene Huldigung darzubringen, welche dem Bewusstsein der engsten Verbindung zwischen Fürst und Volk entspricht. Da« Wetter dürfte aller Voraussicht nach dem Feste günstig sein. Seit einer Reihe von Tagen wölbt sich ein klarer, wolkenloser Himmel über dem in bläu* lichem Dufte schimmernden Bodensee, in dessen frischen Fluten die Sonne ihre heißen Strahlen kühlt. Die „Vorarlber ger 2 a nd eszeitung" begrüßt in einem schwungvollen Artikel die bevorstehende Ankunft Sr. Majestät des Kaisers in Bregenz. Sie wirft einen Rückblick auf den ersten Besuch Sr. Majestät in Vorarlberg als Erzherzog im Jahre 1844 sowie auf den zweiten als Herrscher im Jahre 1850. ..Begrüßten wir — schreibt das Blatt — im Jahre 1844 verehrungsvoll den erlauchten Sprossen unseres angestammten Kaiserhauses; im Jahre 1850 den durch stürmische Ereignisse schon frühzeitig geprüften Herrfcher, so begrüßen wir heute in unserem Kaiser den Vater seiner Völker. Und dies in Wahrheit, es hat ja wenige Monarchen gegeben, die es ernster genommen hätten mit ihren Regentenpflichten, wenige aber auch, die mehr geliebt worden wären von ihren Unterthanen als unser allergnädigster Kaiser, der es für eine seiner schönsten Aufgaben hält, von Zeit zu Zeit seine Unterthanen selbst in den entferntesten Theilen des ausgedehnten Reiches zu besuchen und allenthalben Trost, Hilfe, Vnade zu spenden." — „Wir haben schon einmal — fahrt das Blatt fort — darauf hingewiesen, welche große Errungenschaft fpeciell uns Vorarlbergern durch die Allerhöchste Sanction des Arlbergbahn-Baues zuthcil wurde; brauchen wir noch weiter darauf hinzuweisen, wie in Bezug auf Handel und Verkehr, auf Wasserbauten, Flussregulierungen, in Bezug auf Entwicklung der Industrie und das Auf« blühen der Städte mit der Regierung unseres Kaisers eine neue Aera für Oesterreich angebrochen ist? Aber auch eine neue Aera des Rechtes, der Freiheit und der Volksbildung. . . . Diese Gefühle der Loyalität — schließt der Artikel — die in uns Vorarlbergern nie« mals erfchüttert worden sind, noch je werden erschüttert werden, die uns an allen freudigen und trüben Ereignissen, welche das Allerhöchste Kaiserhaus betroffen haben, den innigsten Antheil nehmen ließen, sie bringen wir. tief empfunden, als unser bestes Gastgeschenk unserem geliebten Kaiser bei seinem Einzüge in unser Land entgegen." Wien, 6. August. (Orig.-Corr.) Wie wir erfahren, hat Se. Majestät der Kaiser die auf Activierung eines versicherungs-techni-schen Bureaus, für welches der Reichsrath im diesjährigen Budget einen Betrag von 11,000 Gulden einstellte, abzielenden Anträge der Regierung bereits zu genehmigen geruht, und steht die Publicierung der diesbezüglichen Allerhöchsten Entschließung unmittelbar bevor. Zur Leitung dieses Bureaus wurde, wie wir weiter vernehmen, der bisherige Oberinspcctor der k. l. priv. Staatseisenbahn-Gesellschast, Herr Julius Kaan, berufen. Die Leistungen des genannten Herrn auf dem Gebiete des Versicherungswesens sind seit Jahren überaus vortheilhaft bekannt. Nachdem er mit Rück« ficht auf feine hervorragenden Specialkenntnisse im Versicherungsfache zum Secretär des 8000 Mitglieder zählenden Pensionsinstitutes der Beamten, sowie des aus 30,000 Mitgliedern bestehenden Pensions- und Unterstützungsinstitutes der Diener und Arbeiter der k. k. priv. Staatseisenbahn-Gesellschaft ernannt worden war, veröffentlichte er schon im Jahre 1864 die Broschüre: „Die mathematischen Berechnungen bei Pen« sionsinstituten der Eisenbahnbeamten" und im Jahre 1869 eine weitere Broschüre unter dem Titel: ,Hur Reform und Neugründung von Invaliden- und Witwenrassen", welche Abhandlungen in Fachkreisen und in der Publicistik allseitige Anerkennung fanden. In den Jahren 1864 und 1865 organisierte Herr Kaan die Versicherungsabtheilung des ersten allgemei-nen Beamtenvereins und berechnete deren Tarife, intervenierte in derselben Weise im Jahre 1871 bei der Gründung der Kaiser-Franz-Iosef-Stiftung für t. l. Officierswitwen und Waifen und steht den genannten beiden Anstalten noch heute als mathematischer Con-sulent zur Seite. Außerdem führte er feither zahlreiche versicherungs-technische Arbeiten für die größten Eisen-bahn« und andere Anstalten des In« und Auslandes, ferner für das Witwen- und Waisen.Pensionsinstitut der Pfarrer und Lehrer der evangelischen Landeskirche Siebenbürgens, für den Schriftstellerverein „Concordia", das Pensiönsinstitut der Hofoper, die k. k. Fostdireo tionen u. f. w., durch. Im Jahre 1866 wurde Herr Kaan den bei der k. k. niederösterreichischen Statthalterei stattgefundenen Berathungen, betreffend die Erlassung einer Instruction für landesfürstliche Commissure bei Versicherungsgesellschaften, zugezogen. Im Auftrage des k. k. Ministeriums verfasste er mehrere, die Bilanz-Prüfung von Versicherungsgesellschaften behandelnde versicherungs-technische Gutachten und wirkte sowohl bei Ausarbeitung des Versicherungsregulativs als bei Berathung der Normativbestimmungen über Hilfskassen in der Gewerbegesetz-Novelle in hervorragender Weise mit. Auch von Seite des ungarischen Ministeriums wurde Herr Kaan wiederholt als erprobter Fachmann zurathe gezogen, so insbesondere bei der ihm übertragenen Ausarbeitung von Statuten und Berechnungen für das projectierte Pensionsinstitut der Staats- und Eisenbahnbeamten und bei der ihm gleichfalls anvertrauten Ausarbeitung der Statuten und Berechnungen für die Invalidenkasse des großen ungarischen Arbeiter-Krankenvereines. Hervorzuheben ist noch. dass Herr Kaan für feine Verdienste um die Gründung und Förderung der Franz-Iosefs-Stiftung von Sr. Majestät dem Kaiser durch Verleihung des Ritterkreuzes des Franz-Iosefs-Ordens ausgezeichnet und von der genannten Stiftung und dem Militärcasino zum Ehren-nütgliede ernannt wurde. Die vorangeführten, turz-gefassten Daten dürften wohl genügen, um die Behauptung , dass die Wahl des Herrn Julius Kaan zum Chef des versicherungs-technischen Bureaus nach jeder Richtung eine vorzügliche ist, vollauf zu rechtfertigen. Zur Lage. Wie leicht begreiflich bilden Betrachtungen über die Gasteiner Entrevue andauernd den wichtigsten Discussionsstoff der gesummten deutschen Presse. So bemerkt die Berliner „National - Zeitung" im Gegensatze zu ihrer sonstigen Haltung, nach welcher sie Besorgnisse vor einer Trübung der deutsch-österreichischen Beziehungen durch die innere Politik Oesterreichs asfectieren zu müssen glaubt: ..Mit stolzer Befriedigung dürfen die zwei Herrscher, die sich heute in Gastein begrüßen, auf die Vergangenheit zurücksehen und mit froher Hoffnung in die Zukunft. Auf dem Bündnisse, das die heutige Zusammenkunft neu besiegelt, ruht der Friede von Europa: nicht jene Art von Waffenstillstand, der bis zur österreichisch-deutschen Verständigung geherrscht hatte, sondern das feste Zutrauen, da>» Deutschland und Oesterreichs geeinigte Macht genügt' den Frieden zu erhalten und, wenn nothwendig, i" gebieten. Vor der kolossalen Macht, welche die beiden Reiche darstellen, zieht sich der böseste Wille scheu zurück. Das Centrum Europas bildend, ist ihnen M gleich mit der gebietenden Stellung die freie WaP jeder Politik zugefallen; sie sind sicher, wohin aucy sie sich neigen, die Bundesgenossen zu finden, die der Starke niemals zu suchen nöthig hat, — sie sauen ihnen von selbst zu." Die „Hamburger Nachrichten" schreiben. „Die Kaiserbegegnuna in Vastein lenkt den Blick aui unsere auswärtigen Verhältnisse. Das Bild, welche» sich ihm darbietet, ist ein durchaus erfreuliches. D/e möglichen Wechselfälle der gukunft vorauszufehen, l!» allerdings wohl niemand imstande. Soweit dagegen die Gegenwart in Betracht kommt, vereinigt sich alles, die Zuversicht auf den dauernd befestigten äußeren Frieden des Vaterlandes zu bestärken. Eine Haupt' stütze findet derselbe in dem innigen Freundschaft bände, welcher uns mit Oesterreich verknüpft." In gleichem Sinne bemerkt der „Hamburgische Correspondent": „An dem Bestände und an del Unentbehrlichkeit des österreichisch-deutschen BündnW ist durch leine der in Europa vorgekommenen M' änderungen etwas geändert worden. Nicht nur die be/ theiligten Völker und Regierungen, auch die auf?>e Zuschauerrolle beschränkten dritten Staaten haben M gewöhnt, in der Allianz der beiden Reiche einen politischen Ruhepunkt, eine in ihrer Weise unverglela? liche Bürgschaft für die Ruhe Europas zu sehen." Auch in der heimischen Presse finden wir äh»< liche Aeußerungen anlässlich der Gasteiner Entrevue. So bemerkt die „Deutsche Zeitung": ,Me Opposition gegen das austro-deutsche Bündnis würde heute als Wahnsinn bezeichnet werden. Man kann »nil Recht behaupten, dass die Situation der beiden Nelche seit dem Abschlüsse des Frankfurter Friedens nicht!0 günstig war wie im gegenwärtigen Momente." ^ "M ..Vaterland" fagt: „Die Zusammenkunft Sr. Apo' stolischen Majestät mit dem deutschen Kaiser ist naA den Auslassungen aller journalistischen Organe beider Reiche von den lebhaftesten Sympathien der Völlei begleitet gewesen. Und in der That, es vereinigte st^ alles, alle äußeren und viele innere Verhältnisse, Uw die Beziehungen Oesterreichs und Deutschlands p einander so freundschaftlich zu gestalten, wie es der Fall ist." Anlässlich der einheitlichen Organisation des g^ werblichen Unterrichtes besprechen „6 eslc Noviny die Reihe der wohlthätigen Vorkehrungen, welche d>e gegenwärtige Regierung während der kurzen Daue ihres Bestandes bereits ins Leben gerufen hat. Das kön. ungarische Finanzministerium hat lau Meldung der ..Ungarischen Post" über Ansnchen °e» k. k. österreichischen Finanzministeriums für die E^ neuerung der Coupons der 100-Gulden-Obllaa tionen der allgemeinen österreichifchen Staatssch^ folgende Termine festgestellt: für die im Monate JA ner verzinsliche Silbecrente den 1. September 1s^ für die im Monate Februar verzinsliche PapierreN» ________________ .^" Gerade diese kostspielige Einfachheit bewies, dass sie einen guten Geschmack besaß. Das Armband mit den Türkisen musste neben diesen kostbaren Schmuckgegenständen sehr ärmlich ausgesehen haben. Sie sah zerstreut auf die Zufchauer. und als sie ihre Elfenbeinlorgnette auf die «hr gegenüber befindliche Loge richtete, erhob sich Bertha Verrier, um den Gruß, welchen sie hinübersandte, bemerllicher zu machen. Aber der Gruß wurde nicht erwidert. „Ich muss mich von diesem Augenblicke an bereit halten, um sie am Entkommen zu hindern," dachte Maxime. Die Brünette musterte nach wie vor die Zuschauer, aber einer der Künstler sprach etwas, was das Publi-cum zum Lachen brachte und sie sah unwillkürlich nach den Lachenden hin. Dabei begegneten ihre Blicke plötz-llch den auf sie gerichteten Augen Maximes. Das war der lrltlsche Moment, aber die Dinge kamen anders, als Maxime vorausgesehen hatte. Madame Sergent verbeugte sich leicht und lächelte ihm freundlich zu. Maxime lächelte auch und. seine verbindlichste Miene annehmend, sagte er sich: ' „Ich werde zu ihr gehen. Gewiss denkt sie das Armband von mir zurückzuerhalten. Sie verlangte es ja schon einmal von mir." Dem Lächeln folgte ein einladendes Kopfnicken, dem länger zu widerstehen unmöglich war. Maxime war aufgestanden und gieng nach dem Corridor. Er schritt auf die Logenfchließerin zu, welche ihn ohne Schwierigkeit passieren ließ und kam so in kurzer Zeit zu der schönen Brünette, welche halb im Dunkeln saß, da sie, um sich gegen das blendende Licht der Rampe zu schützen, die Vorhänge halb zu-gezogen hatte. «Endlich finde ich Sie wieder," begann die Brünette, dem neu Angekommenen die eine Hand entgegenstreckend. Maxime ließ sich nicht lange bitten, ehe er sie ergriff und fühlte wohl, indem er sie drückte, dafs dieselbe keine künstliche sei. «Sie suchten mich also?" fragte er. „Ich bildete mir ein, ich fei es, der Sie suche." „Nun, dann suchten wir uns gegenseitig. Und da der Zufall uns endlich zusammenführte, so wollen wir miteinander plaudern. Ich glaube, wir haben uns viel zu sagen." „Vielmehr, uns viel vorzuwerfen. Sie machten sich über mich lustig, als Sie mir versicherten, Sie verließen Paris auf vierzehn Tage." „Waren Sie so indiscret. heute morgen, trotz meines ausdrücklichen Verbotes, an die Thür des Hauses in der Straße Iouffroy zu klopfen?" „Sie wissen davon?" „Ob ich es weiß! Sie sind schuld an einer Scene, die mir bereitet wurde. Ich bin noch krank davon." „Wirklich? Ich glaubte Sie jedoch trotzdem heute gegen 3 Uhr am Ufer des großen Sees im Boulogner Gehölz zu sehen." ..Ja. das ist so meine Art. Heilung zu suchen. Aber wenn Sie mich sahen, weshalb redeten Sie mich nicht an?" „Weil ich nicht allein war." ..Das heißt, wenn ich recht verstehe, so befände" Sie sich in Begleitung einer Dame." ^ „Wie Sie foeben in Gesellschaft eines Herr" waren." .Ach, ja." ., „Wie, ach! Er langweilt Sie also, dieser He"l „Zum Sterben." „Weshalb dulden Sie ihn?" „Weil ich dazu gezwungen bin." „Es ist also Ihr Gemahl?" ^ „O nein. Was fällt Ihnen ein! Ich würde " einwilligen, ihn zu heiraten wenn er mir auch"., Millionen, die er besitzt, im Heiratsconttacte versO" ben wollte." :« „Gut! Aber, — wenn er nicht Ihr Man" "' welches Recht hat er dann, Sie zu belästigen?" ^ Die Dame unterdrückte, wie es schien, ein 2aH^ ^ denn sie verbarg ihr Gesicht hinter ihrem Fächer " erwiderte: „Fragen Sie mich das im Ernste?" „Sehr im Ernste." Ae „Sie hielten mich also an dem Abend, al» ^ mich nach Hause begleiteten, für eine Dame aus feinen Gesellschaft?" ^.He „Nun. es scheint mir, Ihr Aussehen, Ih« ^p^ch und Ihre Art sind doch die ciner Frau von M"» ,e gebe allerdings zu, dass ich vorhin von einer ^^, hörte, dass Sie mit ihr im vorigen Monat n« ^l gewissen Restaurant soupierten, aber ich dachte, o" eine Erfindung." „Keineswegs. Es ist wirklich so." (Fortsetzung folgt.) ^Laibacher Zeitung Nr. 179 1525 9. August 1381. A 1. Oktober 1881, für die im April verzinsliche 7'lberrente den 1. Dezember 1881. für die im Mo-n«e Mm verzinsliche Papierrente den 1. Jänner 1882. ss""euen Couponsbogen werden aus zwei Halb-^ouponsbogen mit einer Couponanweisung bestehen, -"cil der Nussühruna der Couponerneuerung wurden 9« x"^""garische Centralkasse in Budapest und die "ndeshauptkasse in Ngram betraut. Unbrauchbare und beschädigte Banknoten. „„Die ..Wiener Zeitung" vom 6. d. M. publiciert "Mehenoe Kundmachung der österreichisch. unga- m. ,^er Generalrath der österreichisch - ungarischen "nm yat unterm heutigen Tage das nachfolgende Nor-"ule sur die Umwechslung unbrauchbarer und die Wvergiltung beschädigter Banknoten zu 10 fl. v.J. °«" beschlossen, welches hiemit zur allgemeinen Kennt-"l» gebracht wird. Wien, 4. August 1881. Oesterreichisch.ungarische Bank. Sl-v« «. A. Moser, Gouverneur. »rrn, Generalrath. Leonhardt, Generalsecretär. 1^ .b'e Umwechslung unbrauchbarer und die Theil-"gulling beschädigter Banknoten zu 10 fl. vom Jahre ^. 1880. , "mwechslung unbrauchbarer Banknoten. d?n n^' ^"^ Verfahren bei Umwechslung der für m" Sememen Verkehr unbrauchbar gewordenen X'wten zu 10 fl. vom Jahre 1880 ist ein verschie-""'es, ,e nachdem deren Unbrauchbarleit ll) durch Abnützung. o) durch Zufall oder . l:) mit Absicht K"aeführt wurde. I,n Zweifel ist anzunehmen, den sei "k"°le durch Zufall unbrauchbar gewor- «^ ^ ?"^lh gewöhnliche Abnützung unbrauch-d i a ^m "?""- jedoch in allen Theilen vollstän -kein i)^"!"^en werden, sofern über deren Echtheit ,, ' 6"elf«l besteht, von allen Bankanstalten W Zah. lX'u,."'2enommen und auf Verlangen mit dem vollen "ommalbetrage umgewechselt. sss>n, ^.4 . Ul^ch Zufall unbrauchbar gewordene, be-°?2/' ln Fette. Oele, Säuren, Farbe oder Tinte «l> N °b" damit übergossene oder sonst in ihrem den zn '. ?lfällig entstellte Banknoten können von weise ^"^?"?' ""' b°nn in Zahlung, beziehungs-», ' ° losortlgen Umwechslung angenommen wer« "en. Wenn über deren Echtheit lein Zweifel obwaltet, andernfalls haben die Bankanstalten derlei Banknoten zur Einsendung an die Cenlrallasse der Bank in Wien iu Übernehmen und hierüber Necepisse zu ertheilen, ^n gleicher Weise sind überhaupt alle Banknoten zu behandeln, deren Echtheit im ganzen oder rücksichtlich einzelner (z. B. überklebter) Theile zweifelhaft erfcheint. ^ ^ k' .""brauchbare «anknoten, aus deren Be-chaffenhett selbst ftch ergibt, dass dieselben mit Absicht einer Veränderung unterzogen und hiedurch für den allgemeinen Verkehr in der österreichisch-unaari. ^s^"°^'^ ""brauchbar gemacht wurdm, 7aher msbfondere alle nut fremden Zusätzen versehenen, uberschrlebenen überbrückten, übermalten, stampf p^"en, mit Schriftzeichen perforierten oder sonst in »yrer äußeren Form irgendwie abgeänderten Aank-nvlen werden, wenn gegen deren Echtheit kein Zweifel «eneyt, von den Bankanstalten noch bis 15. September in Zahlung und kostenfreien Umwechslung N6..i?"bl" nach Ablauf diefes Termines derlei ab-2^^^"e. jedoch unzweifelhaft echte Bank-'',7" den Bankanstalten in Zahlung gegeben oder lll« ^"wechslung "berbracht, so hat der Ueberbril'ger kntt '"^ ^^ b'e Fabrications, und Manipulations-"Nen fünf Kreuzer per Stück zu entrichten. Theilvergütung beschädigter (defecter) Banknoten. 5, § 5. Beschädigte Banknoten, an welchen einzelne U^»b/l Zeichnung, des Schriftfeldes oder des unoes fehlen, werden nur mit jenem Betrage ein-d r m ".^" °"s bic unversehrt vorhandenen Theile sck«»??" "°^ "^a'llt. Banknoten, welche derart be-^aolgt sind, dass nur auf einer Seite (der deut- mnm.l'il!' »"« ungarischen) einzelne Theile des Ge-di ^^ l"M'' sü'd so zu behandeln, als ob Nänm.^ auf beiden Seiten der Banknote ab-uunglg waren. lür ^'-^"n Behufe der Bemessung der Vergütung der Ä^'?te «anknoten zu 10 fl. wird das Format L knoten in 100 gleiche Felder getheilt. aesHiA >7"!^Ä"ng der Banknoten in diese Felder eck? N^nrch ^l'^'^" ^n Netzen, welche in recht-der inn")'? »spannt nnd so construiert sind. dass ^ank wte ,n 1! "l? ^^ N"t)"M's das Fornlat der horimnt„l ä . "' ^"°" umgrenzt und dieses durch »lech w" ."^.<5"^"l gezogene Fäden in' je zehn ^ weite Abstände gelhelU wird, wodurch 100 gleichförmige, 13 2 Millimeter breite und 9 Millimeter hohe viereckige Felder gebildet werden. § 7. Jedes Feld, dessen Raum durch die unter das Netz gelegte Banknote zu 10 st. nicht wenig, st ens bis zur Hälfte ausgefüllt wird. ist mit zehn Kreuzern zu berechnen, welche von dem ganzen Nominalbetrage der Note in Abzug zu bringen sind. Fehlende Theile, welche an den Berührungspunkten von zwei oder mehreren Feldern liegen, sind nicht mit den für die einzelnen Felder entfallenden Theil-betragen zu veranschlagen, sondern mit jenem Betrage in Abzug zu bringen, welcher den fehlenden Theilen zufammengenommen entspricht. § 8. Banknoten, welche von Parteien in bereits durchschlagenem Zustande überreicht werden, dann solche Banknoten, aus welchen Streifen herausgeschnitten oder welche aus zwei oder mehreren Streifen zusammengesetzt sind, eignen sich nur dann zur sogleichen Be« messung und Vergütung, wenn kein Verdacht eines unrechtmäßigen Besitzes, beziehungsweise lein auf bestimmte Personen weisendes Anzeichen einer betrügerischen Absicht vorliegt. In diesem Falle kann die Vergütung bei durch, schlagenen Banknoten nach dem Ergebnisse der Bemessung (tz 7), bei herausgeschnittenen Streifen jedoch nur in der Art stattfinden, dass für jedes Feld. dessen Naum durch die Banknote nicht vollständig ausgefüllt wird, der Betrag von zehn Kreuzern, daher un ganzen wenigstens cm Gulden in Abzug zu bringen ist. § 9. Banknoten, deren Beschädigungsart die An-wendung des im § 6 aufgestellten Bemessungsmaßstabes nicht zulässt, wie zum Beispiel verkohlte, durch Fäulnis zerstörte oder von Mäusen in unmessbare Theile zernagte u. f. w. Banknoten, sind gegen Rcce-pisse zu übernehmen und an die Eentrallasse in der Bank in Wien zum Befund, beziehungsweife zur Vornahme der Theilbemessung einzusenden. § 10. Die Bemessung und Auszahlung der Vergütung, insofern die erstere im Sinne der vorstehenden Bestimmungen bei den Bankanstalten selbst vor-genommen werden kann, hat in der Regel sogleich bei der Einreichung der beschädigten Banknoten zu erfolgen. Sollte dies aber mit Rücksicht auf den Andrang der eigentlichen Kassengeschäfte nicht möglich sein. so sind den Parteien für die überreichten beschädigten Banknoten Rccepisse auszufolgen, und ist die Bemessung spätestens am zweiten Geschäftslage nach deren Ein-reichung vorzunehmen. 8 11- In allen Fällen, in welchen die Partei sich durch die von der Bankanstalt vorgenommene Theilbcmessllng von Banknoten beschwert glaubt, sind dle betreffenden Banknoten vor Auszahlung des Theil« bctrages u n d u r ch s ch l a g e n an die Centrallasse in W.en behufs definitiver Bemessung zu leiten. Hat die Partei den von der Bankanstalt bemessenen Theilbetrag in Empfang genommen, so ist dle Bemessung als eine definitive zu betrachten und kann hierüber lein weiteres Verfahren stattfinden. Hagesneuigkeiten. — (Ein unglücklicher Sturz) Staats-secretär Baron Fejervary ist. wie aus Pest telegraphiert wird, fammt seinem Pferd bei den Honved-Manövern in Ueszocg gestürzt, auf eine Bahnschiene aufgefallen und hat sich den linken Fuß gebrochen; er Wird drei Monate lang das Bett hüten müssen. — (Vom Großg lockn er.) Man schreibt am 4. August vom Glocknerhause: „Das Zuströmen der Glocknerbestciger ist fortwährend im Wachsen begriffen; bis 31. Juli d. I. waren im Glocknerhause 400 Personen. Die letzte Woche kamen über Ferleiten vom Salz-burger Turnfeste überwiegend Sachsen hiehcr. meist in Partien zu 25 bis 30 Mann. Am M Juli 0. I. übernachteten 26 Deutsche — darunter kein einziger Oester-reicher — im Glocknerhause. Die Glockncrfcchrten werden heuer zumeist von hieraus, weniger von der Kalserseite ausgeführt. Von illustren Persönlichkeiten sind diesmal keme zu erwähnen." — (Duell zwischen Director und Schauspieler.) In Klausenburg fand am Freitag zwischen dem gewesenen Theaterdircctor Ludwig Tcmes-Vary und dem Schauspieler Bcln Szombathclyi ein Duell statt, zu welchem ein Wortwechsel zwischen den Frauen der Duellanten Anlass gab. Die Distanz betrug dreißig Schritte; der erste Schuss gehürte Temesvary. der sei. nen Gegner am rechten Schenkel verwundete; Szom-bathclyi wurde in das Spital überführt; sein Zustand ist lein gefährlicher. Gegen Tcmesliary wurde ein Haftbefehl erlassen. — (Selbstmord eines Art ill er ie-Haupt-mannes.) Der Hauptmann des I. Artillerieregiments Wilhelm Rodler hat sich Donnerstags in den Vormittagsstunden, nachdem er sich durch längere Zeit auf dem Nordwcstbahnhofe von Leitmeritz ausgehalten hatte in der Nähe deS Bahnhofes in die jetzt seichte Elbe begeben und hier durch einen Schnss sein Leben geendet. Nachmittags suchten zwei Altillerie-Ordonnanzen den Hauptmann Rodler, um ihm ein aus Prag eingelangtes Telegramm einzuhändigen, fanden denselben jedoch nicht mehr. Der Bahnwächter Skrivan der österreichischen Nordwestbahn beobachtete den Lebensmüden schon seit 10 Uhr vormittags und war ihm dessen eigenthümliches Benehmen aufgefallen. Die auf eine Sandbank angeschwemmte Leiche wurde von einem Handlungscommis aufgefunden und an das Ufer gebracht. Hauptmann Rodler war vollkommen montiert, mit umgeschnalltem Säbel, nur die Kappe fehlte. In seiner Uniform wurde nur ein Brief aufgefunden. Hauptmann Rodler hatte ein Verhältnis mit der Tochter eines hochgestellten, bereits pensionierten Beamten. Dieselbe kam mit ihrem au» dem Verhältnisse entsprossenen 3'/,jährigen Sohne abends in Leitmeritz an. logierte sich im Hotel ..zum rothen Hirsch" ein, ohne eine Ahnung von dem tragi« schen Ende Rodlers zu haben. — (Ein Gerippe im Walde.) Wie Innsbrucker Blätter melden, wurde am 3. d. M am Nieder« Vrandjoch, nordwestlich vom Mühlauer Thörl, ein menschliches Gerippe in sitzender Stellung aufgefunden. Man vermuthet in demselben die Ueberreste des vor sechs Jahren bei einer Jagd spurlos verschwundenen Schriftsetzers Peter Kammerle von Hötting. Außer einigen Theilen der Lodenjoppe. einer Brieftasche und etwas Silbcrgeld wurde bei demselben weiter nichts mehr gesunden. — (Räuberischer Ueberfall auf einen Postwagen.) Ein Militär-Postwagen wurde bei Bilel in der Herzegowina am 5, d. M. von einer starken Räuberbande unter dem Häuptling Kovac'evlc' angefallen; nach erbittertem Widerstände tödtcten dir Banditen den Postconoucteur u„d zwei Soldaten der Escorte und raubten das ganze Gcld. Gendarmerie und Soldaten verfolgen die Räuber. — (Ein Denkmal für Kaiser A lex an-der II.) In Moskau wird ein großartiges Denkmal für Alexander II. errichtet werden. Die Künstler aller Länder sind zur Bewerbung zugelassen. Die Preise lie» tragen 6000, 4000, 3000 und 2000 Rubel. — (Drei Duelle.) In Schwedt, im Regie, rungsbezirke Potsdam, haben in den letzten Tagen des Juli zwischen Officieren der dortigen Garnison drei Duelle stattgefunden, deren drittes für den Herausforderer einen tödtlichen Ausgang nahm. Ueber die Ver-anlassuug dieser Duelle berichtet nun oaS „Liegniher Tagblatt": Lieutenant v. Geysu wurde bei einer Turnübung in Schwedt von einer momentanen Nervenschwäche überfallen, die ihn verhinderte, einen Sprung auszuführen, den mehrere feiner Kameraden vorher gemacht hnttcn. Die Officiere, die das mit ansahen, riefen ihm zu. er sei ein «Feigling"; da aber Geyso Proben seines Muthes schon mehrfach abgelegt hatte und es sich um eine geringfügige Sache handelte, so nahm er das als Scherz auf und gab dem Vorfalle leine weitere Folge. Indes zeigte ihm bald das Benehmen seiner Kamera» den, dass diese der Angelegenheit eine ernsthafte Bedeutung beilegten, und so forderte er nach einer Rücksprache mit seinem Schwager und Pflegevater, Freiherrn von Richthofen. dic drei Officiere, die ihm den Ausdruck „Feigling" zugerufen hatten. In dem Duell, bei dem fein Schwager felbst zugegen war und sein Freund, Lieutenant v. Oheimb, ihm sccundierte, war ein zwei« maliger Kugelwechsel ausgemacht. Die ersten beiden Duelle waren ohne ernste Folgen verlaufen, beim dritten jedoch, gegen einen Herrn v. Wrochem, gab dieser den verhängnisvollen Schuss ab, durch den Geyso gelobtet wurde. Der Verstorbene war wegen seines ehrenvollen Charakters allgemein geachtet. Er tonnte leine glänzendere Revanche haben, als das viele Hunderte zählende Leichengefolgc. Locales. — (Vierzigjähriges Priefierjubi-läum.) In Bresowiz bei Laibach feierten am 3. d. M. sünf Geistliche der Laibacher Diöcese gemeinschaftlich den vierzigsten Jahrestag ihrer im Jahre 18-41 erhaltenen Priesterweihe. Von den betreffenden fü»f geistlichen Jubilaren sind drei, nämlich der Herr Dechant Sylvester Keöe und die Herren Pfarrer Franz Karun und Johann Potoknil, im Seelsorgedienste noch activ thätig, während sich die beiden anderen, die Herren Pfarrer Simon Kosmak und Josef Stcrbenec. bereits im Ruhestande befinden. — ( Laibacher Orgelschule.) An der hie-sigcn. vom krainischen Cäcilienvereine erhaltenen Orgel-schule wurde das heurige Schuljahr kürzlich mit einer theils im Gebäude des fürstbischüslichen Knabenconvicts „Aloysiauum". theils in einem Lehrzimmer des Lyceal-gebäudes abgehaltenen Schlussprüfung beendet, bei welcher die Schüler ihre erlangten Kenntnisse im Einzel-und Chorgesange. im Orgel- und Clavierspiele, in der Musiktheorie, sowie in der Liturgie und Geschichte der Kirchenmusik darlegten. Als Prüfende fungierten unter dem Vorsitze des Herrn Pröpsten Dr. Anton Iarc die Herren: Domorganist Anton Förster als Schulleiter, Präfect I. Gnjezda und der FraiiciScaner.OrbellSpne. ster Paler Angelil. Der Prüfung unterzogen sich sämmtliche 14 Schillrr dc>r Orgelichul-; zwc> derselben haven hcuer mit gutem Erfolge die dritte Abtheilung vollend« und verlassen hiemit die Schule. Laibachcr Zeitung Nr. 179 152« V.Vnguft 1881. — (Zum Brande in Grafenbrunn.) Das Pfarramt zu Grafenbrunn bei Illyrisch.Feistriz in Inner-kram ersucht uns um Veröffentlichung der nachstehenden Vitte: «Bekanntlich wurde unsere arme Ortschaft am 1. August d. I. von einem verheerenden Brandunglücke heimgesucht, das binnen wenigen Stunden 39 Bauern» gehöfte nebst allen dazu gehörigen Wirtschaftsobjecten einäscherte und die Bewohner in die schwerste Nothlage versetzte. Da nur wenige der betroffenen Besitzer und selbst diese nur mit kleinen Beträgen versichert waren, so ist der angerichtete Schade ein ganz unverhältnismäßig hoher. Derselbe ist nm so empfindlicher, als leider auch die ganze Heu«Ernte mit zugrunde gieng und auch das heurige Jahr. gleich den vorangegangenen, der überaus großen Dürre wegen ein vollständiges Missjahr zu werden verspricht. Einige Besitzer, die während des Brandes nicht zu Hause waren, haben buchstäblich alles verloren, selbst die Kleidung und die nothwendigsten Hausgeräthe. Die Nothlage ist daher in der That groß und allgemein und dringende Hilfe nothwendig, um wenigstens den Allerärmsteu eine kleine Unterstützung schaffen zu können. In dieser traurigen Lage wende ich mich daher namens meiner Pfarrlinder an die öffent« liche Mildthätigkeit und erbitte für dieselben gütige Spenden — sei es nun in Geld oder in Natural-gaben. — welche von dem hiesigen Pfarramte sowie von der Gemeindevorstehung mit wärmstem Danke und einem herzlichen „Vergelts Gott" entgegengenommen und quit« tiert werden. Grafenbrunn, den 7. August 1881. Anton Ponilvar, Pfarrer." — (Littaier Gewerkschaft.) Dienstag, den 6. September d. I.. um 9 Uhr vormittags findet in Littai ein außerordentlicher Gewerkentag der Littaier Gewerkschaft statt. — (Vom Wetter.) Dem von der meteorologischen Eentralanstalt in Wien ausgegebenen neuesten Bulletin zufolge lässt die anhaltende gleichmäßige Ver-theilung des Luftdruckes eine Aenderung der Witterungsverhältnisse nicht so ball) erwarten. Die Winde sind schwach und streichen vorwiegend in südlicher Richtung. Der Himmel ist glüßtenthells heiter, die Temperatur anhaltend hoch. Für die nächsten Tage ist demnach sowie bisher andauernd heiteres und warmes Wetter bei lo-caler Neigung zu Gewittern voraussichtlich. — (Technische Literatur.) 1^. „Gesammelte Aufsätze technischen Inhaltes" nennt der Verfasser, Fa-brilsbesiher und Ingenieur Georg R. v. Winiwart er die zweite Ausgabe eines Werkes, welches soeben im Verlage von Rudvlf Lechner in Wien erschienen ist und eine Fülle von schätzenswertem Material au der Hand wissenschaftlicher Erfahrung dem Leser vorführt, daher fowohl dem Fabrikanten als dem gebildeten Laien als treuer Nathgeber in verschiedenen technischen Fragen zu dienen berufen ist. Der Verfasser hat sich in dem vorliegenden Werke die Aufgabe gestellt, nicht alleiu seine eigenen Erfahrungen, welche derselbe während seiner 30jährigen Thätigkeit als Fabrikant zu sammeln Gelegenheit hatte, einem größeren Leserkreise zugänglich zu machen, sondern vervollständigt seine Ausführungen in streng objectiver Weise, durch genaue historische Daten und Vergleiche von Beobachtungen englischer und fran« zosischer Fachmänner, wie dies namentlich hinsichtlich seiner Aufsätze über die Anwendung des in der Bau-technik bei uns noch viel zu wenig gewürdigten verzinkten Eisenblechs in gründlichster Weise der Fall ist. Auf einer autographierten Tafel finden wir Ingenieur v. Winiwarters Constructionsprincip der Dächer aus canneliertem verzinkten Eisenblech dargestellt, welche sich von gewöhnlichen eisernen Dächern in Bogeuform dadurch vortheilhaft unterscheiden, dass das verzinkte cannelierte Eisenblech als selbständig tragfähiges Material Verwendet wird. wodurch die complicierten und die Kosten erheblich vergrößernden Vogensparren entfallen, die dann das Eisenblech als todte Last zu tragen hatten. Von besonderem Werte erscheint uns des Verfassers Idee, das eiserne Bogendach gleichzeitig mit einer eisernen Luftschichte herzustellen, um dasselbe als schlechten Wärmeleiter von der Temperatur der Lust unabhängig zu machen, und zwar durch Hinzufügung einer Lehm-stackendecke, bestehend aus mit Strohseilen umwickelten Holzplatten, die, in Lehm eingetaucht, fest aneinander geschoben sind und auf den V-förmigen Gurten aufliegen. Das innere des Daches ist dann einem gewölbten Mauerwert ganz ähnlich. Diese ebenso geniale als in der Form gefällige Constructionsmethode hat Ingenieur v. Winiwarter, als Erster in Oesterreich, im Jahre 1854 eingeführt und seither ungefähr an 60 Dächern in den verschiedensten Spannweiten mit Erfolg angewendet, wie wir beispielsweise aus einem Anerkennungsschreiben (pHF. 133) der Sftinnereifabril zu Pottendorf bei Wiener-Neustadt über ein für dieselbe derartig ausgeführtes feuersicheres Dach von über 6 Meter Spannweite entnehmen. Außer diesem interessanten Thema begegnen wir einer Reihe von kürzeren lehrreichen Aufsähen, welche, größtentheils schon früher in der Zeitschrift des Ingenieur- und Architektenvereins erschienen, theils rein technische, theils praktische Fragen besprechen, und von denen wir die Abhandlung über Ventilation und Luft» erneuerung befonders hervorheben. da diese wichtige Frage — obwohl ein schon vielfach erörtertes Thema — von den berufenen Kreisen leider immer noch zu wenig Beachtung findet. Deshalb muss man jede derartige ernste Mahnung an diejenigen, welche darin Abhilfe schaffen könnten, im Interesse der Gesundheitspflege mit Freuden begrüßen, umsomehr, wenn es. wie eben hirr, in einer Weise geschieht, die auch jeden Laien von der Wichtigkeit dieser „Lebensfrage" überzeugen mufs. Ein Artikel über die zweckmäßigste Construction von Stubenöfen gehört ebenfalls Hieher, und sind auch diese Auf< sätze durch mehrere Skizzen und zwei autugraphierte Tafelu in bester Weise vervollständigt. Ferner finden wir eine Beschreibung der vom Verfasser coustruierten patentierten Dampfkessel, eines Glühofens. Mittel zur Verhütung von Kesselexplosionen, sowie von Unglücks« fällen bei Felsenfprengungen u. a. m,, deren ausführliche Erörterung den gegebenen Raum für eine Kritik weit übersteigen würde. Wir sind vollkommen überzeugt, dass die vom Verfasser in seiner Vorrede ausgesprochene Erwartung: mit diesen Aufsätzen zu manchen nützlichen Anregungen Veranlassung gegeben zu haben, sich erfüllen werde, und können nur wünschen, dass eine günstige Aufnahme von Seite des Publicums denfelben veranlassen möchte, recht bald ein zweites Heft folgen zu lassen. Neueste Post. original.Telegramme der „Laib.Zeitung." Bregenz, 8. August. Der Kaiser wurde beim Besuche der öffentlichen Anstalten überall v?n der Bevölkerung aufs lebhafteste begrüßt. Nachmittags defilierten die Schützet, des ganzen unteren Theiles vou Vorarlberg, nach dem Schießstande marschierend, über 800 Manu stark mit 16 Musikbanden, vor dem Kaiser unter endlosen Hurrahs, die Hüte und Waffen schwingend. Der Kaiser begab sich nach dem Schieß-stande, wo er aufs huldvollste mit einzelnen Schützen sprach. Der Hoftafel wohnten der baierische Prinz Ludwig, der Großherzog von Toscana und zahlreiche hervorragende Persönlichkeiten bei. Abends Beleuchtung des Bodensees. Wien, 8. August. König Kalakaua ist abends nach Paris abgereist. Prag, 8. August. Der Handelsminister Pino ist abends hler eingetroffen. Berlin, 8. August. Die „Germania" meldet, dafs die Ernennung Kormus' zum Äifchof von Trier bereits dlnch päpstliches Vreve erfolgt sei. Washington, 8. AmM. Präsident Garfield ist heute vormittags behufs Erleichterung des Eiterabflus. ses in vollkommen befriedigender Weise operiert worden. Brestenz, 8. August. Bei dem gestrigen Empfange auf dem Bahnhöfe erwiderte Se. Majestät der Kaifer auf die Nnfprache des Bürgermeisters mit den Worten: „Ihre Begrüßung im Namen der Landeshauptstadt Vorarlberg gewährt Mir eine auf- richtige Freude. Verne werde Ich einige Tage »n Ihrer Stadt verweilen, deren Interessen Mir besonders am Herzen liegen, und welche durch die endliche Erfüllung des lange gehegten Wunsches einer directen Eisenbahnverbindung mit der Monarchie voraussichtlich einer glücklichen Zukunft entgegengeht." Rom. 7. August. Heute vormittags haben von halb 11 bis halb 12 Uhr ungefähr 3000 Personen in einem Theater ein Meeting gegen das Garant«' aesetz abgehalten. Von Seite der Aehörde wurde da« Verlesen der Tagesordnung, welche das Gesetz abgeschafft haben will, untersagt und die Sitzung sodann aufgehoben. Es fand keinerlei Unordnung statt. London, 8. August. Der Deputierte Vourle >>' Samstag nach Kßnstantinovel abgereist. Der am 2ten Mai verhaftete Deputierte Dillon ist gestern aus dein Gefängnisse entlassen worden. Petersburg, 7. August. Der „Regierung«-böte" veröffentlicht ein kaiserliches Rescript, welch« dem Großfürsten Michael Nikolajewitfch für dessen langjährige und thatenreiche Wirksamkeit als Statt' Halter des Kaulasus dankt. Sodann heißt es weites Wie immer von besonderer Hochachtung erfüllt für tm von Eurer Hoheit dem Throne und dem Vaterlande geleisteten Dienste, habe ich es jetzt für gut befunden, Sie zu meinem nächsten Mitarbeiter in den höchsten Staatsangelegenheiten durch Ernennung zum PlG' denten des Reichsrathes zu berufen. Angekommene Fremde. Am 7. August. . Hotel Vtadt Wien. Aal. Franll. Katz, Schaffer, Spitzer lM» Schulz, Kflte.. Wien. — Graf Bulgarin«, l, t. Nümmertt. Vcncdiq, - Dr, Velluszig. Rentier. Trieft. Hotel Elephant, slchtl. Privat; Fabiani, Kfm,. und Wiring", Agent, Wien. — Hopfncr, Professor, Gräfin Nugent «n° Nördlingcr, Trieft. — Peimic mit Familie, Nndolfswert. "" Wahlcuvil. Reis., Schwcchat, Mohren. Gasparek. Musilcr. Wien. - Schriebt. LeobcrSdoi! ^ Visin (larolinc, Trieft. Verstorbene. Den 5. August. Iosefa Pogiba, Taglöhnerslochtel. 14 Monate, hradeclydors Nr. 30. Tuberculose. — Maria S"' Näherin, 19 I.. tlolesiagasse Nr. 2, Lungen- und Darmluber-culosc. Den «Äugn st. Georg Mozetii, Maurerssohn, 4 Mo«, Polauastrasze Nr. 53, Fraisen. — Amalia Strohal, Evidenz' Haltungs-Gcomctcrsgattin, 5« I.. Polanastrahc Nr. 21, GelM' crweichung. Im Livilspitale: Den 5. A u au st. Lorenz Iereb, Kaischlerssohn, 14 3' Erschöpfung der Kräfte. — I»lef Erjavc. Inwohner, l»13' Magenlicbs. Meteorologische Beobachtungen in Laibach. . _i O n . ^T s ^ W Z: ^ z« M 7 U. Mg. 736 68 ^15 8 windstill Nebel 8. 2 „ N. 734 21 ^-27 8 NW. schwach heiter 0'00 9 „ Ab. 733 35 ->210 windstill heiter Morgennebel, sehr heisz und schwill; längs der Alpe" Höhcndunst, sonst wolkenlos; Mondhof. Das Tagesmittcl del Wärme 4- 215«. um 17° über dem Normale. ^ Verantwortlicher Redacteur: Ottomar Bambera^, W Danksagung. > M Für die herzliche Theilnahme während der W ^ langwieriqen Krankheit, für die schönen Kranzspenden W M nnd für die zahlreiche Begleitung zur letzten Ruhe- W ^ statte der Frau W W sagen den herzlichsten, innigsten Danl W W die trauernden Hinterbliebenen. > Curse an der Wiener «örse vom lt. August 1881. (N«. . . ' . 12N75 129 — 2l«dlt»Ü..........183 25 i»^?li Theih.Regulierung«. und Sze- gediner Lose.......115 75 116 «udoIf«-Ü.........19 50 20 — «rtimienanl. der Stadt W«en 135 75 136 ~ t>onllU'ReguIlerung,«-Lost . . 116 75 N7 --Vomänen» Pfandbriefe . . . 144- 144 50 vefterr. Tchatzscheine 1881 rück» zahlbar.........— - — — «lüesterr. Schatzschelne 1862 rück» zahlbar.........101 - 10150 Ungarische Voldrente .... 117 95 11810 Ungarische Eisenbahn-Nnleihe . 135 25 135 75 Ungarische Giscnocchn-Anleihe, Cumulativstücke......134 75 135 2b Nnlchcn der Stadtgemeinde M«, MV. V......"I - - 10350 Grundentlastungs-Obligationen. Gelb Wa« Vöhmen......... 106- 10« 50 Nleberösterrelch...... 105 50 10650 «alizlen......... 101 50 102 - ViebenbUrgen....... 99— 100— Temeser «anal...... 9850 9925 Ungarn.......... 99 75 10025 Actien von Banken. Veld wa« «nglv'Sfterr. Vanl.....160 10 160 30 «reditanstalt.......558 40 368 70 Depositenbank.......259'— 261 - Lrebltllnstlllt. ungar.....3«0 75 361 50 Österreichisch, ungarische «anl 834 - 836 — Unionbanl .... . . 150 — 150 25 ««llehrsbanl.......151 - 15150 Ni«n«r «llntverew.....14230 142— Actien von Transport-Unter» nehmungen. Telb Ware Alföld«Vahn .......17950 180--. DonaU'Dampsschiff-GeseNschaft 642 - 644 — Elisabcth-Westbllhn.....210 50 211 ~ FtidinandS-Nordbahn . . . .2333—2339- «tll> war« Franz.Ioseph-Vahn .... 19425 19475 »alizische Varl-Lubwlg.Vllhn . l!89 25 229 75 lcaschau.OderKerger Vnhn . . 154 75 155 25 Ltmbera-Lzernowih:r «ahn . 186 75 187 50 Lloyd - Gesellschaft.....658 - 661 - Vefterr. «orbweftbahn.... 227 25 22? 75 , lit. L. . 268 50 269 — «udolf-Nahn.......16U25 167- Ttaatlbahn........355 50 356 — Kiidbahn.........l33'25 133 75 Theih.Nahn........243 - 249 - Ungar.-zaliz. Verbindungsbahn 17150 172 — Ungarische Nordostbahn ... 172 50 173- -Ungarische Westbahn .... 17550 176 — Wiener Lramway-Gesellschaft . 209 70 209 90 Pfandbriefe. «lla.öft.Vodencreditanft.li.«d.) 116 75 117 25 (t.N..V.) 10150 10175 vesterreichisch. ungarische Nanl 10170 10180 Una. «ooencredit.Inst. («.««.) 100 - 100 50 Prioritiits-Obligationen. Elisabeth.B. 1. Em.....100 - M) 50 Fnd..N«db. in Silber . . . 10s- Velb «"»" Franz-Ioseph.Vabn .... 10225 1^ Nal. Carl.üubwlg.U., «. 1881 99 80 10" ^ Oesterr. Norbwest-Nahn . . 103 25 1^:« Blebenbürger Nahn .... l^'40 94 < Ztaatsbahn 1. «m.....178 b0 .^.o vüdbahn 5 3°/.......133 - !?^ . z 5°/.......11575 I!" Devisen. „ «uj deutsch« Plätze.....57 35 .^,75 London, lurz« Sich» .... 11765 ^^ Geldsorten. «eld