Sonntag den 5. September 1880. XIX. Jahrgang. Die „Marbnrger Zeitung" erscheint jeden Sonntag, Mittwoch und Freitag. Preise — für Marburg ganzjührig 6 fl., halbjährig 8 fl., vierteljahrig 1 sl. 50 kr.; fiir Zustellung ins Hau« monatlich 10 fr. — mit Poslversendung: ganzjährig 8 fl.. halbjährig 4 fl., vierteljährig 2 fl. JnsertionSgebühr 3 kr. per Zeile. ErmSßjgolig dcr Nkligiolissond-Sttntt? Marburg, 4. September. Wer hätte geahnt, daß es im Jahre des Heils 1880 eine Regierung Oesterreichs geben soll, welche ihre Behörden auffordert, nachzuforschen, ob nicht eine gewisse Steuer zu schwer sei sttr die Pflichtigen? Und dennoch ist das Niegeahnte jetzt ein wirtliches Ereigniß. Freilich geschieht diese Nachforschung nur zu Gunsten der fetten Pfründenbesitzer geistlichen Standes, welche von ihrem Ueberfluß nur ein wenig beitragen sollen zur Linderung der Priesterarmuth — zur Erleichterung des Loses jener Dürftigen, welche den schwersten Theil der Seelsorge übernommen. Die geplante Ermäbigung wird im nächsten Voranschlage durch Ziffern beweisen, zu welcher Partei das Ministerium Taaffe und die Mehr» heit des Abgeordnetenhauses gehören. Die Ebbe der StaatStaffe wird stch aber den Steuerträgern aller Parteien in trübe Erinnerung bringen, auch den Klerikalen und diese haben nicht ein-mal da» Recht des getretenen Wurmes — das Recht, stch gegen ihre selbstgewählten Vertreter zu krümmen. Von der jetzigen Regierung ist es nicht mehr als dillig, daß sie für den hohen Klerus sorgt. Lernen wir vom Gegner, rl»ffen wir uns an diesem Beispiele auf zur allbesreienden That. Wenn die freisinnige Partei ans Ruder kommt und sie wird kommen: die National- und Wirth-jchastspolitik der herrschenden Partei ist Bürg« schaft genug, daß diese Zeit nicht mehr ferne ist . . . dann ist es die heiligste Pflicht der freisinnigen Vertreter und Minister, für die Erleichterung Aller zu sorgen, deren Wohl ihnen am Herzen lie^t und liegen mub, weil alle zusammen das Volk bilden. Dies eben ist der Unterschied zwischen uns und den Feudal-Klerikalen, deren Schleppe die Nationalen mit solcher Bedientenseligkeit tragen, während sich ihre Vertretenen „mühsam und beladen" hinschleppen durchs bedrängte Leben. Franz Wiesthaler. Zur lgeschichte i)e8 Tages. Die Delegationen sollen Anfangs Oktober zusammentreten. Die Bescheerung sür da» harrende, aber nicht hoffende Volk wird eine Vermehrung der Heereskosten sein — so wahr und sicher, wie die Partei der Reichs-mehrer zur Stunde herrscht. Die Pforte hat den Mächten eine neue Grenzlinie gegen Montenegro vorgeschlagen. Die Diplomaten beginnen, stch des Spiels zu schämen, welches die Türkei mit ihnen treibt und dürsten wohl eine solche Antwort als einfache Ablehnung betrachten. In militärischen Kreisen Deutschlands war man gesonnen, den Tag der Sedanfeier still vorübergehen zu lassen. Die Kriegsrede Gambetta's hat aber diesen Vorsatz zunichte gemacht und ist die Ansprache des Kaiser« Wilhelm an das Heer die Antwort aus jene Rede. Die Beziehungen beider Staaten verschlimmern stch. Die Gutsherren in Irland fahren fort, jene Pächter zu vertreiben, welche die Zahlung nicht geleistet und die geheime Rächerbande ermüdet nicht, mit dem Tod Jeden zu bedrohen, der ^unmännlich genug wäre", ein solches Gut zu pachten. Und zahlreiche Brände, von den Verzweifelnden gelegt, erhellen die irischen Nächte. Vermischte Mchrichten. (Die vorgeschichtliche Zeit in Egyp' t e n.) Die archäologischen Untersuchungen der Gräber atis der ,.alten Zeit" haben ergeben, dab Egypten damals ein ungemein fruchtbares, heerdenreiches Land gewesen, ähnlich wie das alttestamentalische Palästina in den Zeiten der Erzväter, und erst nachher durch einen im ge-sammten Morgenlande sichtbaren Klimawechsel zu einem trockenen, einzig auf die Befeuchtung durch den Nil angewiesenen Lande geworden sei. Für diesen Erfahrungsschluß hat neuerlich Delamotte, einer der gründlichfien Kenner Egyptens und der alten Geographie neuere Beweise ^ erbracht, denen wir nach dem „Kosmos" da». Folgende entnehmen. Delamotte weist zunächst nach, dab der Nil ursprünglich keineswegs der einzige Strom dieses Landes gewesen, sondern dab das vorhistorische Egypten eine Menge anderer Flüsse gehabt habe, welche jedoch seit Jahrtausenden ausgetrocknet sind. Nur ihre Flußbette seien übrig geblieben und würden selbst noch von den heutigen Egyptern Bahr-El'Abjad, d. h. Flüsse ohne Wasser genannt. Jetzt seien diese ausgetrockneten Flubbette nichts als grobe Sandlager, in denen Linant und Somayd ebenso große Lager von Fluß-Kon-chylien vorgesunden haben. Im Zusammenhange mit diesem Flußreichthum des prähistorischen Egypten hat natürlich auch ei«e größere Fruchtbarkeit des Bodens und reichere Bevölkerung bestanden. In vorgeschichtlicher Zeit war nach Delamotte die gesammte Ellens von Chartum, mit einer Senkung von sechzehn Metern, ein großer See, aus welchem der Nil entsprang. Die Katarakte waren vor Jahrtausenden ungleich höher; ihre Granit- und Porphyrdämme hielten den Strom auf und theilten die Wassermassen in viele kanalartige Nebenarme, welche rechts und links von dem Nil ausströmten und das Land bewässerten. Diese Felsendämme verloren jedoch seit zwei bis drei Jahrtausenden an Masse und Höhe, so da^ die Ziedenströme versiegten und versandeten und das Wasier nur noch in das Nllbeit selbst sich ergoß. Um die jetzigen Bahr-El-Abjad wieder mit Wasser zu füllen und das Land von neuem zu l^esruchten, schlägt Delamolte vor, die Feljendämme der Katarakte wieder zu erhöhen und Schleusen zu bauen, wozu natürlich vorher die genaueste Ken t o n. Ein Nkvolutioilür. Von JulinS Grosse. tSortsetzung.) ,»Lesen Sie — im Uebrigen glauben Sie mir, daß ich seit jenem Tage, als Viktor gefangen wurde, nichts unversucht gelassen habe, um zu ihm zu dringen. Es war alles vergebens. Ich war wiederholt bei Regnier, bei Fouche, bel Savary, aber theils lteß man mich gar nicht vor, theils — —" hier erröthete die junge, schöne Frau und setzte flüsternd hinzu: „Sie errall)en, daß Frauen zuweilen Bedingungen angedeutet werden, die sie zwingen, zu resig» niren, um nicht die Selbstachtung preiszugeben." „Und was läge daran", rief die alle Frau mit dUt erstem Spott, „hätten Sie es ersüUt — was ist an einer Bürgerin verdorben, um einen Edelmann — um meinen Sohn zu retten I" „Das ist unerhört, Frau von Deville!" ries Leonie in Heller Entrüstung und gnff zur Glocke, um den allen Jean Baptiste herbelzu« rusen. „O lassen Sie das Schellengeläut", spottete die Alle wieder, „lassen Sie diese Miene der Tugend und Unschuld — ste steht Ihnen schön, Madame, ste steht Ihnen rtthrend, Bürgerin. Aber damit Sie alles erfahren, ich habe Ihre Briefe gefunden, die Sie an meinen Sohn geschrieben haben im vorigen Jahre, ich weiß, dab Sie mit nichts Geringeren» umgegangen sind, als ihn zu heirathen — Sie, eine Bürgerin einen Edelmann; aber um ihn dahin zu bringen, um ihn zu erniedrigen, mußten Sie ihn aufhetzen, eine That zu thun, ein Verbrechen, das ihn feines Avels entkleidete." „O enden Sie, Frau von Deville, enden Sie Ihre Anklagen — nicht hier ist er ausgehetzt worden, sondern in London unter Ihren eigenen Augen; wollen Sie Jemand anklagen, so klagen Sie sich selber an, daß Sie ihn nicht zurückgehalten haben, nicht besser erkannt habe>n Wiffen Sie es aus meinen Briefen, daß ich bereit war, ihm meine Hand zu reichen, so weiß ich nun auch, daß Sie ihn abgehalten haben, meinem Rufe zu solgeti, daß Sie ein Hindernis seines Glückes, eine Ursache seines Verderbens gewesen sind — Sie, seine eigene Mutter! Ich bin nicht ehrgeizig, Frau von Deville, aber das weiß ich, daß Viktor als ein glücklicher Mann, als ein Geretteter in den Armen der Liebe niemals auf so gesährliche Unternehmllngen, niemals in die Schlingen der Versucher gefallen wäre. Sie haben sein Schicksal nur Ihren eigenen Vorurtheilsn zuzuschreiben. Uebrigens beurthtilen Sie ihn salsch, wenn Sie glauben, daß er in England noch ein Aristokrat gebtteben sei —" ^Jch weiß, ich weiß", ächzte die alte Frau, „daß er durch Sie schon srüher auf schlechte Wege gebracht worden, daß er durch Sie Grundsätzen zugesuhrt worden, die ich verabscheue." „Wahrlich, es ist wahr", rief Leonie, „die Adeligen haben nichts gelernt und nichts vergessen. Doch, Frau von Deville, sparen wir heute die bitteren Worte, denn wir Beide haben zu verlieren, und ich bemitleide Sie, sowie mein eigenes LooS. — Wollen Sie Ihren Sohn retten, so versuchen Sie den Weg zutn Konsul seldst, vielleicht, daß er der Mutter ge« lvährt, was er der Mttverschworenen — denn als solche gelt« ich ihm — nicht gewähren durste — haben Ste Vertrauen zu mir, wir wollen noch einmal Alles versuchen." „Vertrauen? — Haden Sie mir schon Bewetse gegeben, daß ich zu Ihnen Vertrauen haben darf? Sie, die meinen armen Sohn rasend gemacht, die ihn ans das Schaffot gebracht hat? Sie, die ich verfluchen werde, wenn sein Haupt füllt! Zum Konjnl gehen — zu diesem Parvenü, zu dem Räuber Frankreichs — lieber will ich den Henker anflehen, dab er sein Werk rasch vollende. O ich llnglückselige — gibt es einen Weg. so ist es nur die Gewalt Landesausnahme durch geschickte Ingeuieure erforderlich sein würde. (Neliquienverehrung.) Aus Koi»-siantinopel wird geschrieben: „Samstag den 31. Aut^ust, nls an: sstnszehnten Tage deS moham-medanischen Fastenmonates Naniazan, wurden in Koiistantinopel im alten Serail die daselbst ailsbewahrten angeblichen Reliquien des Propheten Mohammed, u. zw. dessen Mantel, dann der drei Zoll lange, braune Bart, ein Vorderzahn und der Eindruck vom Fuße Mohammsd's auf einem viereckigen Sll'icke Kalkstein, zur ösjentlichen Verehrung ausgestellt. Der Sultan war der Erste, der diesen Reliquien seine Ehrfurcht bezeigte. Er erschien zu dieser Zeremonie in BegleUuug seiner Würdenträger und vieler Ulemas. Abdul Hamid kniete vor den Reliquien nieder und küßte sie mehrere Male. Dasselbe that dann auch sein Gefolge. Hieraus wurde die Lebensgeschichte des Propheten verlesen und dann zog sich der Sultan in ein anstoßendes Gemach zurück, um hier sieben Stunden im (Lebete zu verbringen. Jetzt erst wurden die Gläubigen zur Verehrung der Reliquien zugelassen. Die Frauen des Sultans hatten durch Diener ihre Schleier l^iehergeschickt, damit man dieselbeit mit dem Mantel des Propheten in heilsame Berührung brillge." (Weinba u. Die Erdbeere im Weingarten.) In der Versammlung des internationalen land» wirthschastlicheu Kongresses zu Paris (1878) machte Frau de ^?ompar eine mit großem Beifall aufgenommene Mittheilung, welche bei dem so begreiflichen Streben, die Phylloxera zu be-kämpsen, das gegenwärtig die betheillgten Kreise crsüllt, wohl nicht ohne Interesse sein dürste. Frau de Aompar äußerte slch solgendermatzen: „Meine Herren! Ich verlange von der Natur, was die -ivlänner der Wissenschast zumuthen; ich bin nicht gelehrt, doch oft bedient sich Gott unbedeutender Werkzeuge, um Großes zu erreichen. Ich habe die Bemerkung gemacht, daß an allen Orten, wo sich in den Weingärten Erdbeeren befinden, was in der Hälfte der französischen der Fall ist, keine Phl)Iloxera vorkommt, und daß dagegen in den von diesem Schädling befallenen Weingärten die Kultur der aus Amerika importirten Ananas-Erdbeere nicht im Großen betrieben wird. Noch mehr: ebeil auf der Ananaö-Erdbeere habe ich die Arachnlde gesunden, welche die Phylloxera vertilgt. Die Amerikaner sagen es bei jeder Gelegenheit: „Wir hallen keine Phylloxera, doch allerwärts Erdbeeren", und ganz dasselbe vernahm ich vom Konsul voi» Venezuela. Die betreffende Erdbeerensorte stammt aus Amerika, und überall in Frankreich, wo die Phylloxera nicht zu finden ist, fehell Stö diefe wohlbekannte rosenrothe und weiße Erdbeere. Die Touraine besitzt reichlich Ananas.Erdbeeren und dort kennt man die gegen Gewalt. Kommen Sic, wenn Sie Mulh habe» — ich weik noch Altadelige genug, und es sehlt Ihnen nicht an treuen Armen, heraus, hauen sollen sie ihn aus seinem Gesäugniß — heraushauen aus der neuen Aastille, die dieser Mensch aus Korsika aufgerichtet hat. Haben Sie dazu keinen Mulh, fo haben Sie ihn nie» mals geliebt. — Kommen Sie, was zu erkaufen ist von dielen Wächtern, das will ich kaufe» — ich bin reich — ich bin seine Mutter. Nun, was zögern Sie? Wenn Sie ihn liebten, gingen Sie mit und sprächen zu dem Volke — aber Sre lialten es mit der Polizei!" Leonie sah, daß sie es mit einer armen, alten Frau zu thun hatte, deren Geist sellist voln zuimmer zerrüttet war. Nur ein Worl dieser Art auf offener Straße, und die llnglück-liche würbe selbst verhaftet, nach Charenton oder Aici^tre geschleppt worden seill. Dennoch rmpollirte ihr unwillkürlich der Gedanke einer gewaltsamen Besreiung des Geliebten, und ol'gleich nicht sofort einwilligend, konnte sie sich doch iitcht enthalten, die Möglich-keiten eines solchen Unternehmens zu erwägen; aber ehe sie noch ein Wort darüber zu der erregten allen Daine gesprochen hatte, erschien Jean Baptiste auf der Schwelle des Ziinmcrs, um Seine Excellenz den Justiz- und Polizei« minister Negnier zu melden. Phylloxera nicht. Ich gebe Jhnin nun den Rath, uneii Versuch niit diesem eins.lchm Mittel zu machen. Pflanzen Sie Ananas-Erdbeeren. Um zehn Fraliks bekonnnen Sie davon hinlänglich, uin nach Verlauf von zwei Jahren sämmt-liche Weingärten zu bepflanzen. Machen Sie es, wie man es in vorgeschrittenen Ländern macht, wo die Erdbeere zugleich mit dem Weinstocke gesetzt wird." (Jubelseier des Polytechnikums iii Zürich.) Kürzlich beging Zürich die Judel^ feier des 25jährigen Bestandes seines Poll)tech-nikums. Was dieser Jubelfeier einen besonderen Charakter verleiht, ist der Umstand, daß nicht nur die Schweiz, sondern das gesarumte europäische und außereuropäische Ausland an der-fellien partizipirt, denn ain eidgenössischen Polytechnikum sind bis jetzt über 6000 ausländische Schüler unterrichtet »vorden. Ueber diese Ver-hältnisie wie überhaupt über die Geschichte ver eidgenössischen polytechnischen Schule gibt eine von Professor Wolf verfaßte Festschrist interessante Aufschlüsse. AtN Schlüsse dieser Schrift sagt der Verfasser: „Das Schweizer Polytechnikum gehört unzweifelhaft zu den schönsten Schöpfungen des neuen Bundes, es hat bereits reiche Flüchte getragen und ist im In- und Auslande gut akkreditirt, aber es ist, wie Alles in der Welt, der Verbesserung sähig und bedürftig, und wird sie auch erhalten, wenn das durch Erfahrung Bewährte nicht leichtsinnig über Bord geworfeii, das durch sie in Frage Gestellte nicht starr fel^gehalten wird, und unsere Behörden ferner reichlich die Mittel zu beschaffen wissen, ohne die nun einmal, selbst bei den besten organisatorischen Bestimmungen, kein größerer Fortschritt zu erreichen ist." — Ausgezeichnete Männer haben an der eidgenössischen polytechnischen Schule gewirkt. Viele hat der Tos aus ihrem fruchtbaren Wirkuugskreife gerissen; es sei erinnert an Bolley, Deschwanden, Eschec v. d. Linth, Behn-Eschenburg, Cherbuliez, Nüttimann, Semper, Kronauer und Naabe. Andere sind einein ehrenvollen Rufe nach Deutschland gefolgt, wie Th. Vischer, A. Schmidt, Neuleaux, Zeuner, Clausius und Nägeli. Die Behörden waren imlner wieder bemuht, neue und tüchtige Lehrkräfte zu gewinnen. Au der Spitze der Aufsichtsbehörde, d. h. des eidgenössischen Schulrathes, stai'd zuerst Dr. Kern, schweizerischer Gesandter in Paris; ihm folgte aber bereits iin Jahre 1857 Ständerath Kappeler, welcher noch jetzt dieses Amt bekleidet. (ZurGejchichtedesAber glauben s. Die Wunder in Dietrichswalde.) Aus Berlin schreibt man: „Eine Fülle von kindischem Aberwitz wird von polnisch-ullramontanen Blättern über die neuesten Wunder in Dietrichswalde ausgegossen. Der „Goniez Wielkopolski'' erzählt, wie aus vier Weibern, welche den Teufel i,» Lconie glaubte in die Erde sinken zu müssen, als Frau von Deville ausrief: „Sagte ichs nicht — sie hält es mit der Polizei, sie ist gut Freuud mit seinen Henkern — habe ich Dich ertappt, Du Schlange, warum wechselst Du die Farbe, wirst bleich und roth vor Scham und Schrecken — o, jetzt möchtest Du wohl, ich wäre hundert Meilen weit, aber nun bleibe ich hier, Madarne, ich muß voch hören, was es Neues gibt, was sür Foltern ulld Listen und Lügen Ihr ersinnt, — daiin kannst Du mich gleich denuiiclren, ihm gleich mitgeben dem Henker des Korsen, dainit ich doch meinen Sohn noch eininal wiedersehe, ineinen arineir Viktor, Gott tröste ihn." Negnier trat in diesem Moinent herein und verbeugte sich artig vor deii Dainen, während Leonie wie auf gluhendei» Kohlei» stand und in ihrer Verwirrung völlig vergaß, die alteDaine vorzustellen. „Schöiie Frau", fagte Negnier, der sich sichtlich Mühe gab, möglichst liebenswürdig und galant aufzutreten, „erschrecken Sie nicht, daß die heilige Hermandad cs wagt, selbst bei Ihnen einzutreten; aber vielleicht iuäßigen Sie ^;hren Schrecken, weiin ich Ihnen jage, daß ich so glücklich bin, Ihnen endlich gute Nachrichteir zu bringen." „Gute Nachrichten?" erwiderte Leonie zit- sickl h.^lten, derselbe auS^^etrieben wordeil sei. Mun h.^be diese Meibcr ziir Wunderquelle ge-und si^ inlt dein Wasser derselben begossen, damit die bösen Geister aus ii)nen herausführen ; diefe aber hätten gewaltig gebrüllt nnd hätten nicht weichen wollen. Daraus habe von den dort versaminelten Pilgern sich ein Lithauer in einem groben Kittel, welcher den Anzug eines Mönches verhüllt, gemeldet und es übernommen, die Teufel auszutreiben. Bei dreien sei es ihm auch gelungen; der vierte habe aber nicht ausfahren wollen uiid erklärt, er werde nicht weichen, zumal er nicht wisse, wohin. Zuerst habe er in eine Heerde Schweine fahren wollen; dies habe ihin aber der Teufel-Austreiber verwehrt und ihm anempfohlen, in einen Säufer, welcher dort irgendwo iin Graben lag, zn fahren. Der Tenfel sei alsdann auch ausgefahren, wobei das Gesicht des besessenen Weibes schwarz geworden, die Zunge aus dein Munde herausgetreten sei und die Bäume im benachbarten Walde sich zur Erde geneigt hätten u. s. w." Mtichie. Sitzung des Gemeiilderathts vom 2. Sept. Herr Ludwig Bitterl von Tessenberg und die Herren: Dr. Lorber, Dr. Schmiderec, Dr. Duchatsch, Dr. Grögl, Wiesinger, Felix Schmiedl, Halbärth, Stampfl, Hartmann, Janschitz, Joh. Girstmüyc. Petternel, Simon Wolf stellen den Dringlichkeilsantrag: Es möge die Stadtge-meinde Marburg dem „Deutschen Schulverein" als gründendes Mitglied mit einer Widmung von 100 fl. beitreten. Da dieser Antrag durch die Ilnterschriften zahlreich genug uiiterstützt worden, so erklärt der Bürgermeister Herr Dr. M. Reiser, er werde denselben nach Erledigung der Tages-ordnuiig zur geschäftsmäßigen Behandlung bringen. — Herr Wiesinger berichtet über die Petroleumbeleuchtung und beantragt: beim Abschluß des neuen Vertrages foll dem Unternehmer für die Anzündezeit nichts mehr gezahlt werde!,, wodurch die Gemeinde jährlich 171 fl. 87 kr. erspare — die Kaution (100 fl.) soll nicht mehr gefordert, dafür aber Zahlung monatlich nach-hinein geleistet werden. Dem Uliternehmer bleibe freigestellt, Rund- oder Flachbrenner anzuwenden. Das Wort ergreifen die Herren: Max Baron Rast, Wiesinger, Dr. Reiser, Dr. Duchatsch und wird der Sektionsantrag zum Beschluß erhoben mit Ausnahme des Punktes in Betreff der Kaution, welche nach dem Antrage des Hsrrn Dr. Duchatsch beibehalten werden soll. — Die Interpellation des Herrn Eduard ternd und in unüberwindlicher Befangenheit. „Wann habe ich überhaupt von Ihnen Nachrichten erwartet?" „Darf ich ganz offen reden, Madame?" sagte er mit einern Seitenblick auf Frau von Deville. „O, das können Sie vollkoinmen, Herr Minister. Betriff; die Nachricht irgend etwas Anderes als den Einen, so habe ich weiiigslens eine Zeugin, daß Sie dieselben Autworten erhalten werden wie Herr von Savary — und betrifft es ihn — desto besser, denn es ist die Muller dt'ü Unglücklichen." „Ah, Frau von Deville" — und der all-inächtige Minister verbeugte sich vor der nllen gebückten Frau mit den silberweißen Haareii so ehrfurchtsvoll, lvie vor ferner Gedielerin. Diefe jedoch erwiderte weder die Huldigung, noch zeigte sie durch irgend eine Bewegung, daß sie von feiner Anwesenheit Notiz genominen hätte — nur einen Btick des glühendsten Hasses schleuderte sie deln „Werkzeuge des Korsen", deln Henker ihres Svhlles zu. „Das trifft sich ja äußerst glücklich", sagte Negnier, „unv verinehrt meine Befriedigung, eine doppelte Freude machen zu können. Uebri-gens", wandte er sich zn Leonie, deren Worte er wohl verstanden zu haben schien, „bin ich Ihnen noch einige Erklärungen fchuldig. Ich Janschib vom 17. Juni l. I. betreffend die mangühaste Beleuchtung in regnerischen Nächten zur Monvscheinüzeit veranlabt die Sektion (Berichterstalter Herr Wicsinger) zu dem An-trage, daß zwanzig Laterncn auch zur Mond' scheinszeft bis Mitternacht brennen sollen; die Kosten belaufen sich jährlich auf 252 fl. Der Herr Bürgermeister befürwortet diesen Antrag. Herr Mox Baron Naft wünscht, es möge ein Mitglied der Kontrolkommission mit der Regelung der Anzündezeit betraut werden. Herr Dr. Duchatsch beantragt, zwanzig Laternen ganznächtig brennen zu lassen. Herr Johann Girstmayr bespricht die Kostenlrage und einpftehlt den Antrag der Sektion. Herr Bitterl von Tessenberg äußert sich in gleicher Weise. Dem Antrage der Sektion wird beigestimmt. -- In Marburg wird ein Schützenv^rein gegründet. Die Statthalterei will aber den Z 11 der Satzungen, welcher von der Verwaltung des Vermögens durch die Gemeinde im Falle der Auflösung handelt, nur bestätigen, wenn der Gemeinderath sich zur Usbernahme dieser Verpflichtung bereit erklärt. Dem Antrage des Berichterstatters Herrn Bitterl von Tessenberg gemäß wird diese Erklärung abgegeben. — Herrn Anton von Schmidt wird der Ur« laub bis Ende Ottober verlängert. (Berichterstatter Herr Bitterl von Tessenberg.) — DetN Gesuche des Herrn Dr. Nupnik, ihm die Jagd in der Gemeinde Kärntnerthor zu verpachten, wird nicht etUsprocheit und soll der Stadtrath ein Jagd« und Schiebverbot erlassen, gehörig bekatlnt machen und die Vollziehung twsrwachen. (Berichterstatter Herr Dr. Heinrich Lorber.) — Der Stadtordnung gemäß soll ein Drittel des (Äemeinderalhes erneuert werden. Heuer scheiden aus: die Herren: Max Baron !)iast, Mathias Wohljchlager (bereits ausgetreten), Dr. Lo-^ber, Fetz, Hartmann, Dr. Grögl, Leyrer, Hnldärty, Pichs und Kokoschinegg. Die Ausschreibung der Wahlen soll ersolgen und bilden die Herren: Dr. Schmiderer, Janschitz, Simon Wols und Felix Schmiedl unter der Obinannschast des Herrn Bürgermeisters das Wahlkomite. (Schluß folgt.) (Städtisches Gesälle inMarburg.) Das Platzsammlungs- und Abmaßgefälle der Sladtgemernde Marburg belief sich im verflossenen Monal aus 1116 fl. 26 kr. Die Gesammt« einnähme seit 1. Jänner beträgt 8!Z77 fl. 78 kr. — gegen 811V fl. 40'/s tr. in der glelchen weiß eine edle und hochstnnige Dame, die ich leider mehrmals abweisen lassen mußte, weil ich nicht in der Lage war, ihre Bitten für einen Unglücklichen zu erslrüen. Schon seit Sie das erste Mal vor mlr clschicncn, habe ich eine ungeheuchelte Bewunderung für Sie gewonneti, und seit ich BiNor DeviÜe selbst kennen gelernt habe, begrerfe ich Alles, obgleich sich dieser Feuer köpf und Enrage so herausfordernd be» nahm, wie irgend ein Catllina; indeß folche Hetven sind wohl quolifizirt, einigen Eindruck auf jchöne Frauen zu machen . . ^Sie wollen mir eine gute Nachricht bri».-gen . . nnterbrach ihn Leonie. „Allerdings, und lch wollte Sie dabei zu« gleich bltltn, mir behülflich zu sein — nur Ihttm überhaupt dankt er mein Interesse. Also hören Sie. Zunächst — es ist kein Hinderniß mehr, daß Sle den Geliebten sehen dürfen —. auch für grau von Deville tncht, für seine Mutter." Leonie erschrack. „Um des Hitninelswillen, doch nicht etwa als letzte Gnnsi?'^ „Im Gegentheil, meine jchöne Frau. Der Konsul hat beschlossen, den armen Verführten volle Amnestie zu gewähren, wenn sie um Gnade nachsuchen wollen." Leonie sprang auf. Alles Blut fchoß ihr zum Herzen, Sie brach vor Freude und Ent- Zeit des Vorjahre« und 7836 fl. 13^2 kr. in den ersten acht Monaten des Jahres 1373. (Volksschule.) Von Unter-Kölsch — 1. September — berichtet man uns: „Der Schulschluß in Kötsch wurde Heuer wie schon seit Iahren nicht — festlich begangen. Herr Graf Nugent hatte zu diesem Zwecke 30 fl. gespendet, womit den Schülern — 168— ein Mittagmahl verabreicht wurde. Spiele, Gesang und Neden einiqer Knaben und Mädchen in deutscher und slovenischer Sprache gaben dem Feste die Weihe und man sah es den frischen Gesichtern an, wie fröhlich, wie glücklich sich die Kleinen in ihrem Elemente fühlten. Die Prüfung fiel zur überraschendsten Zufriedenheit ar^s, besonders war es die dritte Klasse, in welcher vorwiegend deutsch geprüft wurde, — ein schlagender Beweis für jene Männer, die sich von den Tratschweibern nur durch die Hose unterscheiden und jede Gelegenheit tienützen, Lehrer und Institutionen der Neuschule zu besudeln. Bedauerlich ist, daß von allen Vätern der Kinder nur ein einziger dern Feste beigewohnt." (Pferderotz.) In Verhole und Bischosdorf, Bezirkshauptmannschaft ÄUi, herrscht der Pferderotz. (Neblaus.) Die Untersuchungen, welche von den Herren: Professor Rösler (Klosterneuburg), Dr. MuUö und Adjunkt Hansel (Marburg) im Südosten der Steiermark vorgenommen worden, machen es leider zur traurigsten Gewißheit, daß sich die NeblauS auch dorthin verbreitet hat. In Kapellen bei Nann sind ungefähr dreißig Joch infizirt. Die Forschungen werden eisrigst fortgesetzt. Behufs Tilgung sind die nöthigen Maßregeln angeordnet worden und dürfen aus den Gerichtsbezirken Nann, Drachenburg urrd Lichtenwald keine Neben ausgeführt werden. (Für die Aufnahme in den Ge» meindeoerband.) Der Beschluß des Land, tages, laut welchem die Stadtgemeinde Pettau für die Aufnahme in den Gemeindeoerband eine Gebühr von fünfzig Gulden einHeben darf, ist v0tn Kaiser genehmigt worden. (Jacobini im Schloße Faal.) Der Nuntlus, Kardinal Jacobini, befindet sich beim Grasen Zabeo in Faal als Gast und weht zu diesem Zeichen die päpstliche Fahne von der Zitme des Schlosses. (Parteiwesen.) Heute findet in Marburg eine Versammlung von Führern der na-tional'klerikalen Partei statt, um zu berathen. ob ein Kandidat für die Neichsraths-Wahl ausgestellt werden soll. (Bildungskurs für Arbeitsleh-rerinnen.) Am 15. Septeinber wird hier im Gebäude der Mädchenschule die Ausnahme in zücken in ein krampfhaftes Weinen, Schluchzen und Lachen aus. „Haben Sie es gehört, Frau von Deville, haben Sie es gehört, Viktor wird frei, wir werden ihn fehen", und sie zog die alte Frau empor, um sie zu urnarmen. „Ich höre wohl, ich höre wohl, aber ich glaube nlchtü mehr. Sehen Sie sich vor — sehen Sie sich vor. Warum hat man es nichl bereits meinem Sohne eröffnet, warnm bringt malt ihn uitS nicht mit? Warnn, ist er nichl jchon auf freiem Fuße, wenn nicht neue Bedingungen daran hängen? O, es ist Alles nur eine Komödie." „Durchaus nicht, Frau von Deville", wandte Negnier ein. „Es handelt sich um keinerlei Bedingungen, nls um die angefühlte, allein ich lvill nicht verhehlen, daß es mein Wunsch war, ihm dicse Botjchast durch seine Geliibte selbst milzutheilen, wert ich dann um so sicherer hoffe, daß er die Formalität dss Gnadengesuches leichter erfüllen wird." „Zweifeln Sie daran, Herr Minister?" „Allerdings, schöne Frau, ich kenne meine Leute." (Kortsehuug folgt.) diesen Bildungskurü siatisrnden. Bedingungen sind: 1. das znrt'tckgelegts t7. Lebensjahr oder dessen Vollendung iln Kalenderjahre; 2. sitiliche Unbescholtenheit und physische Tüchtigkeit; 3. das Entlassungezeugnisz der Nolksschnle; 4. eilttge Geübtheit im Handarbeiten, welche durch eine Alifnahmsprüfung nachzuweisen ist. (Verminderung der Tanzunterhalt n n g e n. Sperrstunde.) In den Änsthänsern von Wind.-Feiftritz ist folgeude „Kundurachnng" angeschlagen: „Der Gemeinderath hat in seiner am 17. d. M. stattgesundenen zum Beschlüsse erhoben, daß von nun all, außer der Faschingszeit, die Abhaltung der Tanzmusiken untersagt ist und werden demnach van Seite der Gemeinde keine Musiklizenzscheine mehr erfolgt. Ferner wurde mit Nucksicht aus die Orts-polizeivorschristen die Eiilhaltung der geschlichen Sperrstunde, das ist 11 Uhr Nachts für alle öffentlichen Gast- und Kaffeehäuser mit Ans-nahme der Einkehrgasthäuser, welche um 12 Uhr die Sperrstunde einzuhalten haben, angeordnet, und wird dieser Beschluß znr allgemeinen Kennt-niß gebracht mit dem Beifügen, daß von nun an auf die strikte Einhaltung dieser Anordnungen mit aller Strenge gefehen wird und daß Da-widerhandelnde mit einpfindlichen Geldstrafen belegt werden; im Wiederholungsfalle alier die Gasthaus-Konzession entzogen wird. Stadt-gemeindevorstehung Windlsch^Feistritz am 20. August 1680. Der Bürgermeister: v. Forma-cher m. p." Letzte Tschechischerseits soll während der Delegationensitzung in Pest versucht werden, die Magyaren zu gewinnen. In Kroatien hat sich eine „Unabhängige Nationalpartei" konstituirt. Eine große Anzahl mahomedanischer Falni-lien in Boöniett-Herzegowina bereitet sich vor, nach Konstatttinopcl auszuwandern. Die rumänischeNegierung hat eine Lieferung von zehntausend Militärzelten ausgeschrieben. Der Albattierbund sendet dreizehntausend Freiwillige nach Arta. (Eingesandt. Dritte FortsctMiig dkl Rechnung übrr die Empfänge und AiiSgalim bei Rcslaurirung der Kirche Lt. Josef. Mit 20. August l. I. Iilieb eiil ungedeckter fl. kr. Kostenrest ..............750 L4 Hiezu kommen: sur den Anstrich deS TlinrmeS, Abnahme und Wiederansscjulng des Thurm-kreuzeö der akkordirie Betrag per .... l37 — An Entlohnung des Sammlers Hrn. Gsellmunn in der Umgebung Marburgs...... x» Fnr Einschaltung in die Marbnrger Zeitnng lant Rechnung vom 1. Scpteniber l. I. . . 4 i'g Verbleibt mit 4. September l. I. ein ungedeckter Kostenrest per ..........S03 L0 Zur Deckung dieses KostenresteS geruhten l)nld. vollst zu spenden nachstellende Herren nnd Damen: Se. Flirstb. Gnaden zum zweiten Male fl., Arau Miklautschttsch zum zweiten Male 5 fl., Vrandstetter I fi.. Hoffmann fl.. Pacheriiig 5 fl., Nngeu. 2fl.. Ungen. I fl., Ungen. fl., Vormilndl .'',0 kr., Pelikan 100 fl., (^ert 50 fl., Zettel 1 fl., Graf Nugent 5 fl., Nendl l fl.. Vetgl 1 fl., Dobei 20 kr., b^orischek ''!l)ercsia t fl., Gorischek Maria 1 ft., Ricdl fl.. Pa- pksch 40 kr.. Stumpf 1 fl., Jauk fl., Hul'er 2 fl., Protner I fl., Schaupcl t fl., Mnster 50 kr., Lakscher 50 kr.. Kop 10 kr., Partliifch 40 kr.. Germaschek 10 kr., Jost 1'.> kr.. Perjchou '10 kr.. Alois Mnster 1 fl., Meichcnltsch 5 fl., Nngeuaniit 1. fl. 50 kr.. Agne» V icher 5 fl. Ungenannt 1 fl. 60 kr., Ungenannt 1 fl. Summe des Empfanges btS 4. September l. I. 233 30 Von» Aostenreste per......... abgezogen obiger Empfang per.....' 30 verbleibt mit 4. September 18^0 ein unge- deckter Äostenrest per.........' Genehmigen den ticfgefnhltcn Dank für Dero'l)och. l)erzigcn Spenden und die nnlerthanige Nute ilm Dero fernere, grosuniltljige Mithilfe zur glücklicheu Äollenduna des liegonnenen Werkes. Et. Magdalena in Mtirl'nrg am 4. September 1880. Die Kirckenvorstehung Kundmachung. An der k. k. Staatsoöerrcakfchute zu Marburg findet die Aufnahme der Schüler für das Studienjahr 1880/81 am 13., 14. und 15. September von 9—12 Uhr vormittags in di-r Direktionsfanzlei statt. Marburg am 8. August 1880. 952) Die Direktion. Apitttzösischer Attterricht mit ptuiser Aussprache! Die Französische Lehrerin, welche schon durch drci Jahre niit bestem Erfolge Unterricht in der Französischen Sprache hierorts ertheilt, nnd iin Besitze vorzüglicher Lehrbefähi-gungsjeugnisie aus Paris und Wien ist, nimmt Schiilerinnen sür den ersten Unterrichts sowohl, wie zur höheren Ausbildung an. Sie^war in Paris mehrere Jahre als Lehrerin nnd Erzieherin nnr in den vornehmsten Kreisen thätig; nnd erwarb sich somit die reinste Pariser-Anssprache, sowie die, dnrch die dortige Akademie vorgeschriebene Lehrmethode, welche sich wesentlich von der in Deutschland gebriinchlichen nnterscheidet. Kärntnerstraße Nr. 8 im 1. Stock. 97« «liplom üvr Laiizikuiist uittl InIZndrr 8el»ulv kijpvrUelie Viltliinx lo DZra», 971 siclt clen ?. 1. k'amilieQ vou Marburg clio ergodovste ^littdeiluuA brivAeQ, äa88 or ^16 im vertl03Leueu »salu'o 80 aueli lieusr im Lept^ember äoit vintrotssQ ^irä. Voxvll Ävr koivrtsKe ist äu8 Aros-Vati1 eillsi' xutou da iu vousLtsr ^öit so viele seklsokto I^äkmssodivsn av-xexrissöll veräsu. — vi« vorziUxlleltstvn uaü üu^Isiok dilllxstvn AlkseNinvn aUvi^ Systeme lieisrt seit einsm .sadro ' äis ^Uxemelnv Aittli-ma«elilovn Aiiv^vrlaxv ZS» uv^24 0°, Minimum durch Strahlung -s-IS'l" E. Wind tagSiiber schwach anS SO, NachtS stark au» NW. Tage warm, größtentheils heiteit^_ Marvnrg, 4. Sept. (WochenmarktSberlcht.) Weizen fl. 3.2V, itorn sl. 6.10, «Lerste st. 4.90, Hafer st. 3.20, kulurutz fl. 6.20, Htrje fl.5.40, Helden st. 5.90, Erdäpfel fi. 2.50, Fisolen 14 kr. pr. Ägr. Linsen 24, Erbjen 21 kr. pr. Agr. Hnsebrein 14 kr. pr. Ltr. We,zengrleS 28kr. Mundmehl 26, Semmelmehl 22, Polentamehl 14, Rindschmalz fl. 1.20, Schweinschmalz 74, Speck frisch 55, geräuchert 72 kr., Äutter fi. 1.05 pr.Klgr. Eier 1 Sl. 2 kr. Rlttdsitlsch 53, Aalbsteisch 54, Schweinfleisch juug 53 kr. pr. Klgr. Milch fr. 12 kr., abger. 10 kr. pr. Liter. Holz hart geschwemmt st. 3.—, ungeschwemmt st. 2.20, weich geschwemmt fl. 2.30, ungeschwemmt fl. 2.50 pr. Meter. Holzkohlen hart st. 0.70, weich 50 kr. pr. Httltr. Heu fl. 1.90, Stroh Lager ft. 1.70, Streu 1.— pr. 100 Klgr. Pettau, 3. Septemb. ^WoaienmarktSpre ije.) Weizen fl. 7.35, Korn ft. 6.20. Gerste fl. 4.90, Haser ft. 2.95, Kukurud st. 0.L5, Hlrse fl. 0.—, He.deu sl. 0.—, Erdäpfel fl. 2.60, Fisolen fl. 0.— per Hektoltr. Eine Leiter 972 Klafter lang, wird gekauft. ,?v». äckvokaten. XotKre vriieksorten äemtei' U kseiseoufAnte »M t'»elureo MWM keelinunzen ^ Kireiilare UWix» vriefkSpse MM- kouverte 6ss FkMmNts tw M«»^W ompflvklt 8ioli ZUN Uvbvfnakmv sllvi' kuLbllruvk /^i'bviten bei mügliek8t billiger koi'vvtinung. foslkArtea ?!>rte?^ettel !'roxi'»l»me künIailunKen 8pel8elt.islen ÄÄWÄi- ^liseliliixxettel ^imvneen Visilknrlen ^ I.ieserseneine Ns vruelisorten kkrrjimtei' Formulare Beilage zu Nr. 107 der „Marburger Zeitung" ^1880). Ilie ^liZiIviiili! llis Ililiiilel «»ll Iiiiiiiülne iii dogivlit mit 16. LsptowIlZH?' Ä. ilir !lellt-?o!lnto3 Leliuh'adr. vis de8tel^t aug I^'ackgedulsv, äer kankmäilnisellen uvä kaut- ni!i.niliKet»'in>» o " ^S'Z ris)s 0.2 « ^ ^ s Si « ^ Z -a Z g' Z S K dvö ^ s « o « „ s co a do K»L ^ c/i > S xZ ? tt s A ßuz -'L '«-«KL « S_ci L-'T!Z Ä Z °°Z ^ 'S cz c- ^ xz ^ ^ ^ c: 2) ^ ^ ^ ^ IM .?L,^ ^ bl.Z ^ ^ LL d0'^ » Z o . » kS 'S »--Lw .!S ^L'v o'? 'I s a: ^ rZ « s - ZZ ^ '^.L-Z .S-LZÄ'L. Li« < v«? «v ^ « :- « « ''S Os-UkH ^MRISSISöK Das wegen seiner schnellen und grundttchen ZZe-seitiguug von Schweryöriglieit, temporärer Hauv-yeit, Hyrensausen und Ayrenssuss, Hyrenstechen und Hyren»Katarrh b.riihmt gcwordcne und vor wie „ach unübertroffene (65v Vbcr>!abs«rit Dr. V. Schmidt's KedörVßi ist unr echt, wenn ouf der rothcn PclpierumhüUung ntlicnftthtndc Schutzmarke vorhanden! Altdercn-Ms hat man eS mit unechtem Fabrikat zu thun! WK^Ein ^verbessertes" Ober-staboarzt Vr. Schmidt'sches Gehör-Gel gibt es nicht"WW — dagegen ein „vcrlxsscrtcs Fallljikat", welches fälschlicherweise sur Dr. Lchmidt-skchö (Äedör-Oel von Wiener Nachalimern in den Handel get>racht »vurde! Preis pr. Flasche mit Gebrauchsanweisung fl. 2; ist allein ^cht und unverfälscht zu haben in Graz bei Apoth. I. Purgleitner, Apotheke zum Hirschen. KU. Alles undcrwarig nnnc'ncirte Gchör-Oel ist keil, echtes Ot'erstcibSarzt und Pl)ysikuö Dr. Schmidt'scheö sondern Kalsjsikat! M »WWW MMN» --I 391) U IN ßMf'SommersprojsenSeife-WT zur voUstündigen Entfernung der Sommersprosien empsikhlt ü, Stiick 45 kr. Zi'öiüg's Äpothek«', ^ruMvorsindt. Keller auf 30 Startin ist zu vermiethen in der Postgasse Nr 4. Ikie iinzelleiiereiiVerllizle welche die große Londoner Eisenmöbelsabrik t»vI6«le-rlvKv vrutlier» «1,6 t^ump. bei dem jüngsten liedeutenden Falliment der Glaögower Bank erlitten hat, haben dieselbe so erschüttert, daß sie beschloß, ihre Fabrik zu sperren und die massenhaft vorrathigen, vor« zilglichen, bei allen Ausstellungen mit goldenen Me« dalllen ausgezeichneten eisernen Möbel nm den vierten Tyeil des Fabrikspreises gänzlich auszuverkaufen. Ich osserire demnach die voin obigen Hanse bei mir komnussionirten wunderschönen ^elne wahre Prachtarbett und eine nnerielchte Zierde jeder Wohnnilg und jeden Zimmers) zu dem fabelhaft billigen, noch nie dage»vesenen Spottpreise pr. Stück nur 8 fr. (früherer Preis sl. 32.50). — Bestellungen chektnire auch einzeln, so lange der Vorrath reicht, in stets vortrefflichen fehlerfreien Exemplaren sofort gegen Geldeinjendung oder Nachnahme: s. »LAVIL», I^Z.SSZIZ.'WS'd'kSZIZ.-I.iS.g^Sr, Wivn, l-anästrassv, kärtnsrgassv lii-. l3. JuSbesvndere siir deil Herbst und Winter sind eiserne Aetteu, da sie einen »mmerivährenden Schuß gegen alles llngeziefer nnd Unreinheit darbieten, eine anverwilstliche Dauerhaftigkeit besißeu nnd zusammen-legbar sind, den hölzernen in leder Beziehung bei Weitem vorziiziehen. (631 923 soo SlllSvil zahle ich Dem. der beim Gebrauch von RöSler'S Aahtt-?^?nndwasser, « Flasche SS kr., jemals lvikder Zahnschmerzen bekommt oder auS dem Munde riecht. Wilh. Röster, Wien, Negicrungsgasse 4. Äerstorbene in Marburg. 29. August: Holzkuecht Rosa, WirthStochter, 3 Wochen, Triesterstraße, Darmkatarrh; Schön nerker Maria, SchneidcrStochter, 31 I., Kriehuberstraße, Lungentuberkulose; 30.: Oratsch August, Balinkesselschmieds-söhn, I Jahr, Neue Äolonie, Bronchitis! I. September: Ußar Amalia, BahuschlosserStochter, ü I., Franz-Josef-slraße, DiphlheritiS' Luk eschitsch FrannSka, Realitäten-besiperStochter, 2 Mon, Weinbaugasse, Magen- n. Darmkatarrh. kW«« lileiilmiklle der Herbst- und Wintersaison, NoveantvS in WoN-stofffen, Lyoner FaiUeS, Seiden-Sammt, Batent'Sammt in allen Farben, glatt, gestreift und defsinirt. Besatzstoffe und Plttstbe. Depüt schwarzer Ternv und französischer Cachemiri'. per Meter 500 St. schivarzer Terno, rein Wolle .... fl. —.48 100 „ „ Lyoner Faille....... fl. l.Ü0 „ ,» ,, 12. ...... sl. 600 „ Cachemir, Ind., alle Farben .... fl. —.80 1000 „ ^ills koillt, dicke Waare...... fl. —.37» 500 „ Flanelle, doppelt breit........fl. 1.05 Lrancl ftiaga^in k^rix tlx, Leopold Lang, niTi? I., Provinz-Aufträge prompt gegen Nachnahme, anf Wunsch Muster gratis nnd franko, die nach getroffener Wahl M retourniren sind. (9ü3 Erjtr ültrstk ech ten /alirik des geprüften erste vorzügliche Oualitiit von k^olix Zuppaneg in »all l)vi jnnLlii'uolc. Wer früher einen Löffel voll Caffee nahm, der nehme jetzt '/a Löffel voll nnd '/» Löffel von diesem Surrogat hinzu. Wem er noch zu stark ist, der nehme weniger Beisatz. Durch diesen Surrogat-Caffee erspart man die Hälfte des wirklichen Caffee. (927 Niederlage bei Herrn ?. ?. llolksok ii» Alardurx. HI«» 8 8eiiIIil! kiilver. IV1WD F»F»lHO vsvv auk ^säsr LokaoktvI-Lticz^uvttv ^cNsr uvä woills vörvlö1f»edtv k'irm» kukxeäruollt ist. Lo!t 3l) ^adrvv ststs mit äsm dssteu Ilrfolxc» aoxevavät xvxsu ^s6ö ^rt AIuKvnIcrniikItvlten unä V«rÄnuunx«tttttrui>x«n (vis ^xpetitlosiIltsit, Vsr> stvxkllvx sto.), xsxeu Kluteonxvtttlvnvn uau litt-morrltoi^alivltien. Lssvlldvrs kvrsovvll em» ptvdls^ 6is villv sit2vQäs I^sdellkvvi8s tülire». ?a1siLK»ts vsräsli xvrielitlieli vsrkolAt. preis einer verfiegelten Orig.-Schachtel Isi.ö.W. Wrsn?l»r»nnt^vvin iillä 8»!/. suvsriässixsts Lsl1)8t-.^r2t sur Hilf« Zor 1ei6siiävli ^vvLoktivit ltisi »llön innereli uuti äusss-r«ZQ Lllt^üväunxsn, xsssvu <1is msi8tsu Kraulrlivitou, VvrvunäiivxvQ a1!or.^rt, Lopk-, Oliron» und ^alin-sckmsr?, Kits keliä^en uucl »llvus >Vuvävn, Xrslis-sodääsll, öranä, vutsiilldöts.^uxso, I^älimuuAsu unü Vvl'lst^unKsu ^oäer .^rt, vto. etv. In Fiaschrn s. Gclirauchs-Änwrisung!tv Iir.ij.W. »rsod I,odortllriu> v»n Itrollii ^ l^»., lierxen, ^iurveßv». Dissor ^krau ist ävr einsiAv, 6er unter ttllen im Haullöl vvrl^vwinvuävn Lortvu su ürstliottLu ^vsoksQ Kseiß^uvt. ist. (12 preisjsl.ö.U.pr.Fiasches.Gebranchsanwcisung. 1)vi Lloll, ^pvtkvlcer, Ic. Ic. Ilosliotkraut, Vis» 1'uottlaudvn. T,)6/c/t6 7,t6»,e,' VlL».r1)urK: N. Leräajs, Uoriö (?o. und 5. Xoss, .^xvtlielcor. Oilli: -I. 1^upt'6r8ol!miv(I, „ liaumliaeli's ?ott!^u: (!: (jirvä, O. Lelnvar^, liaäkvrsduig. 1^. (^. .^närieu, I<^ln I^vIn'jittiM vil«!' prillitiliilnt der deutfchkn und flovcnifchen Sprache mächtig, lvi'd allsogleich in ein Tnch-, Curreut- und Mvdegeschäst aufgeniimtnen. (96(j Anfrage im l^omploir d. Bl.