Nr. 289. P,linumtl«tlon«plei,! Im «o.nptoir »an,j. ft. il, halbj. N. »'«). ssür die ZusttUun« ln« Hau» halbj. to li. »tit b« Post »°n5 t»., «leßell p». Zeil» « tr.l b« «st«e» Vl«d«tzom»«n> pr. Zeile « tr. 1877. Amtlicher Theil. M,A- l. «nd l. Apostolische Majestät haben mit V°?.?'^ ^"tschließung vom 18. November d. I. dem vo!?l Gottfried Schwab in Prag, anläßlich der stlll,d , ""scsuchten Versetzung in den bleibenden Nuhe-Die,,«,.,'? Allertennung seiner vicljährigcn vorzüglichen «Melstung das Ritterkreuz des Franz Ioseph.Ordens ^Madlgst zu verleihen geruht. Nichtamtlicher Theil. Oesterreichischer Reichsrath. 309. Sitzung des Abgeordnetenhauses. Wien, 21. Novcmber. H Iu Beginn der Sitzung bringt der Präsident Dr. cchbauer dem Hause dm Inhalt eines vom Mini» ,-lprasioenten Für,len Adolf AuerSperg an das Prä- '. 'um gerichteten SchltlbcnS zur «ennlnls, laut welchem Ä" Majeftül die Kaiserin die gelegentlich des Aller. ^!len Namensfeste« dargebrachten Glückwünsche und "trslcherungen unwandelbarer Treue und Ergebenheit ,^ Hauses huldvollst entgegenzunehmen und «llerhüchst "Mn Dant auszusprechen geruhte. .. In Fortsetzung der Generaldebatte über ^le Aanloorlage ergreift der Berichterstatter der Majorität, Dr. GiSlra, das Wort. Redner wendet ^ zunächst gegen die AnSführungen des Freihcrrn von ^clleröperg, wirft ihm vor, den Ausspruch des Grafen Anton ÄuerSpcrg, ^daß es nur einem Fremden '"üglich gewesen, Oesterreich zu zerreißen", unrichtig und ws seinem Zusammenhange gerissen citiert zu haben, 5no fragt, warum er alle seine Angriffe gerade nur gegen ei »e Person zuspitzte und nicht auch von jenen versonm sprach, die vor dem Zustandekommen des "usglciches an der Spitze der Regierung standen und ^n maßgebenden Einfluß auf den Gang und die Vor- .tltitung der Ereignisse ausübten. Redner erinnert daran, u« die Ungarn es gewesen wären, welche den außer« "deutlichen Reichsrath zu Falle gebracht. . Was die Thäliglm des Ministeriums in der " "itde stehenden Frage betrifft, hebt Redner die großen ^Hwieiigleiten hervor, mit welchen jede« Ministerium °" "mpfen hat. Es wäre wirtlich gut, wenn jeder Ab ^ldtittt wenigsten« durch drei Monate auf jenem capl. ^ Elchen Verge spateren gehen tonnte, von welchem lxlnn^ ätzten Tagen so viel d« Rede war. Er würde Cdü '^ die Erfahrung machen, daß man bei diesem zu.^yange auf Dlnge stoßt, die denselben keineswegs Waitn^ln angenehmen gestallen. Redner schließt mit einem Uiit^" Appell "n baS HauS, es zu leiner Verbitterung ^l'ttt ll ^">"tlgen Rcichshälfle lommen zu lassen, deren "sen ja so innig mit den unserigen vrrbunden sind, ^"^_______________________ und in die Spezialberathung der Vorlage einzugehen. (Beifall.) Es wurde hierauf beschlossen, sowol über den Ver-tllgungsantrag Schaupals über den Antrag der Majorität namentlich abzustimmen. Bei der Abstimmung ergaben sich für den Antrag Schaup 86, gegen denselben 185 Stimmen. - Für den Antrag der Majorität, in die Spc. zialdebatte über die Vorlage einzugehen, ergaben sich 169 Stimmen mit „Ja" und 103 Glimmen mil „Nein". Hierauf ward die Sitzung geschlossen. Die nächste Sitzung findet Freitag den 23sten d. M. statt. Die Erstürmung von Kais. Unler den Ereignissen der letzten Tage auf den beiden Kriegsschauplätzen nimmt noy immer der Fall der türkischen Festung Kars in Armenien das Hauptinteresse für sich in Anspruch. Die Thatsache, daß cm großes verschanztes Lager, wie Kars, das mit stürm» freien permanenten Forts umgeben ist, mit Munition und Proviant auf lange Zeit verschen war und von ciner Garnison vertheidigt wurde, welche, wenn auch nicht sehr stark war, so doch auf jeden Fall genügle, den Platz einige Zeit zu halten, durch einen einzigen Sturm ohne vorhergegangene ernste Beschießung nach einem Kampfe von wenigen Stunden erobert werden tonnie, steht einzig da in der Kriegsgeschichte. Annähe, rungbweile lann ste der Erstürmung der Festung Schweid-nitz durch Laudon an die Seile gestellt werden, die 1761 ganz Europa in Erstaunen sehte. Ob sie einen der bei. den Gegner dem Frieden geneigter machen werde, läßt stch vorläufig noch nicht absehen. Bis heute darf man eine Bereitwllligleit, auf etwaige Friedensoermiltlungs. versuche einzugehen, auf leiner Seite voraussetzen. Alle diesbezüglichen Aeußerungen sowol von russischer als auch von türkischer Seile zeigen, daß die beiden lümpfenden Parteien entschlossen sind, diesen blutigen Krieg bis aufs äußerste fortzuführen. Ueber die Details der Erstürmung liegt nun. mehr außer de» kurzen telegrafischen Meldungen der „Daily News" auch ein eingehender telegrafischer Be-richt des SpezialberichterstatterS der «Presse" vor. Der-selbe meldet dem genannlen Blatte hierüber aus Tiflis vom 19. d. M. folgendes: „Die Festung Kars wurde ln der Nacht vom Samstag auf den Sonntag von den Russen erstürmt. Nach mehrtägigem, fast unausgesetztem Bombardement wurde der Angriff am 17., 8 Uhr abends, begonnen, und nach dreizehnstündlgem Kampfe befanden sich alle Forts und die Citadelle in russischen Händen; die Besatzung von Kars betrug 12,000 Mann; die russischen Angriffscolonnen, vom Großfürsten Michael persönlich geleitet, bestanden aus der Moskauer Grenadier-, aus Theilen der 39. und 40. Infanteriedivision und au« Theilen der russischen Besatzungen von Ardahan und Achalzlch — im ganzen an 36,000 Mann, 75 Positions- und 120 Feldgeschützen. „Der entscheidende Angriff wurde von Süden ge-gen die südlichen ^orl« gerichtet. General Lasaress bildete den äußersten rcchlen Flügel und führte seine Co-lonnc gegen oaS vierscitigc Fort Hafts.Pascha'Tabia und die oorllcgende Tunelle Khanli. Das Hauptwerk im Süden, Kanli.Tabia, griff General Grabbe an, welcher bei dem Slurme gegen die beiden Vorredouten dieses Werkes siel. Um Millernacht waren die Werke von Kanli wie das weiter westlich liegende Fort Suwari-Tabia erstürmt, die russischen Eolonnen drangen von dort in die Stadt, und nach einem blutigen Siraßen-lampfe wurde auch die Citadelle genommen. Den Angriff gegen die Föns am linlen Ufer des Karsflusses führten die Generale Komaroff und Roop. Der Hauptstu^m erfolgte gegen die Befestigungen auf den Höhen von Tschach» mach; der Kampf dauerte hier am längsten und endete erst in der neunten Morgenstunde. Em Theil der Garnison der südwestlichen Forts, welche emfllehen wollte, wurde von der aus dlr Straße nach Erzerum aufgestellten russischen Kavallerie gestellt und zum Wassenftrecken gezwungen. „Noch vor Anbruch der Morgendämmerung sielen die nordwestlichen Forts Arab» und Kurada^h Tubia. Gestern mittags zog Großfürst Michael umer den Klängen der Vollshyrnne „Üoie eui^k tii-kni" und unter dem Hurrahrufrn der begeisterten Truppcn in die Stadt ein, an deren Thoren ihm General Lori«-Meliloff die Schlüssel der Stadt übergab. Morgen, als am Namenstage des Großfürsten, werden protze Feierlichkeiten in Kars vorbereitet. „Der Verlust der Russen betragt an Todten und Verwundeten 5000 Mann, jener du Türken 7000. der Rest gerieth in Ocsanaenschaft. In Kar» wurden 364 Posülons« und Feldgeschütze verschiedenster Slsteme, darunter auch solche, Welche zur ehelnaliaeu Armee Wulhtar Paschn'« gehörten, oorgefuntun. Außerdem fielen 20 Fahnen, 2000 Pferde, 36,000 Stück Patronen, 2000 Zentner andere Munition und viel/ Prooiantvorrüche in die Hände der Russen. „General Lasareff soll zum FestungSgouverneur von Kar« ernannt werden. Gestern abend« wurden 16,000 Mann nach Erzerum in Marsch gesetzt, und General Loris'Meliloss »ird das Kommando der vor Erzerum stehenden Armee vorläufig übernehmen. — Gestern wurde Krlegsrath in Kar« gehalten. General Fillpoff vom Stäbe, welcher im vorigen Jahre Kleinasien be« reist hatte, soll bei dieser Gelegenheit, wie schon wieder« holt während diese« Kriege«, für eine vorläufige Eernle-rung von Erzerum und die Fortsetzung de« Marsche« gegen Westen in Kleinasten plaldlert haben." Feuilleton. ^ ^herzoglich Albrecht'schen Domänen in Schlesien. (Schluß.) ^esu^" Grund dieser tiefgehenden, höchst interessanten ^lche >> ^ l" den nicht ganz günstigen Resultaten, ^btt, ^üo'rnerbau in Schlesien seit Begründung der ^tbln ^"bahnoerblnounaen mit Galizien und Ungarn i^eisj ^l' Die Grundstücke im Teschner «reise haben s ^cllenx " schweren, nur mit großem Uufwandc zu ^Uel na^" Boden. DaS Klima gestaltet überdies der ^r de n " eine kurze Bearbeitungsdauer und nöthigt t^ zu b , ""dwlrth dazu, eine sehr große Men^e Zug. ^lNtnk^ ""d. wegen des stch auf kurze Zeit zu-°elttrll ""senden Bedarfes an landwirlhschafilichcn ilr- ^ Gclv 5 ^ Löhne zu zahlen. Nebstbei bewirkt das ^ Uns^t>°ue nicht günstige Klima sehr ungleiche s ^lnnb i Er"ten. Durch die Umgestaltung von !'l derben Weideland soll diesen Uebelständen abgehol« »^ Erbük! ""b verspricht man stch hievon nicht nur ^lten » 5 der Rentabilität der in Grasland ver- l°! ^rtrg^s?"' sondern auch eine wtjentllche Erhöhung !i> "" Nef„v desjenigen Ackerlandes, welches nach voll. "trmth^" unter dem Pfluge bleiben wird, indem "lehzucht eine intensivere Vewirthschaf. tung des dann noch erübrigenden Theiles der Ackerfläche gestalten wird. Der Erfolg dieser höchst interessanten Wirthschaft«, reform, welcher umfassende Studien vorangingen, ist nach den bisherigen Versuchen bei allen jenen Grundstücken, welche Gebirgslage haben, als gesichert zu betrachten, bei den mehr in der Ebene gelegenen Lände« reien dagegen von dem erst durch längere und vielseitige Erfahrung festzustellenden Umstände abhängig, ob die Luftfeuchtigkeit auch hier genügen wird, um da« der Grasproductlon zugewiesene Ackerland rasch und dauernd in erlragfähigeS Grasland zu verwandeln. Hand in Hand mit der obigen Umgestaltung der Landwirlhschaft gcht eine entsprechende Reform der Viehzucht, welche zunächst in einer beträchtlichen Vermehrung des Nutzviehes bei gleichzeitiger Verminderung des Zugviehes zutage lrelen wird, in der Weise jedoch, daß die Gesammlzahl der Thierhäupter eine bedeutende Steigerung erfahren wird. Die auf den erzherzoglichen Gütern gegenwärtig schon sehr blühende Viehzucht wird solcherart durch den obigen UmwandlungSprozeß, in dem stch die Landwirthschaft befindet, einen neuen Im-puls erhallen, aber auch manche Aenderung in der bis, herigen Betriebsweise nöthig werden. Während bisher der Schwerpunkt der Viehzucht ln der Milchwirlhschaft lag. soll künftighin mit Rücksicht auf das Bedürfnis nach gesteigertem «bsatze auch die Flelschproduction mehr in das Auge gefaßt werden und für diesen Zweck die bl«. her auf den erzherzoglichen Gutern vorherrschende milch- reiche, aber für Fleischproductionszwecke sich wenig eignende holländische Rindcrrasse mit englischen und norddeutschen Rindern, welche dem Fleischansatze günstiger sind, gekreuzt werden. Es ist begreiflich, daß die Landwirthe Schlesiens den Ergebnissen der obigen Bestrebungen, die Lanowirlh« schaft des Teschner Kreises auf eine den klimatischen und Bodenverhältnissen entsprechende Grundlage zu stellen, mit nicht geringer Spannung entgegensehen. Der erzherzogliche Bergbau umsaßt in Schlesien sowol Steinkohlen» als Eisengewinnung. Auf Steinkohlen wird in Karwin, Peterswald und Pruchna, auf Eisensteine in Vaschla, Vielitz, Trzynietz und Ustron gegraben. Doch werden den schlestschen Hochöfen auch bedeutende Quantitäten ungarischer (Igloer) Eisenerze, und zwar bereits im gerösteten Zustande, zugeführt. Das erzherzogliche Hüttenwesen und die Eisenindustrie umfaßt alle Stadien der Eisengewinnung und Eisenverarbcitung, vom Hochofenbetriebe bis zur Erzeugung von Stahl, Maschinen, Werkzeugen, verzinnten und emaillierten Waren. Auch im schlesischeu Berg« und Hüttenwesen macht stch übrigens ein Umwandlung«-Prozeß bemerkbar, nicht minder intensiv als jener, welchen wir an der Landwirthschaft zu beobachten Gelegenheit hatten. Ursprünglich wurden die Eisenwerke f«si ausnahmslos in solche Gegenden verlegt, in "el^n es große Holzquantitäten zu verwerthen na" M" A sich leine andere Verwendung fand. H"". wo di- «roß artigen erzherzoglichen Forste den we.taus größeren 2244 Vom Kriegsschauplatze. (vom Lpezlalberichterstattcv der „Uaibacher Ieitung.") Demirtioi, l4. November. Sowol auf dem bulgarischen Kriegsschauplatze als auch in der Dobrudscha machen sich be« deutende Truppenbewegungen in den diversen Richtungen bemerkbar. Das 14., vom General Zimmermann befehligte Armeecorps hat jetzt so innige Fühlung mit dem Feinde erreicht, daß demnächst größere Ereignisse er« wartet werden könnten. Die Türken setzen dem Vordringen keinerlei bedeutende Hindernisse entgegen, und wird nur ein kaum nennenswcrthes Scharmützel, wobei die Russen zwölf Gefangene machten und einigen Pro» viant erbeuteten, von dort gemeldet. Die Armee Zim» mennanns zählt 60,000 Mann vollständig intacter Truppen, deren Gesundheitszustand auch befriedigend ist und mit denen man dcs Erfolges sicher zu sein glaubt. Eine lebhafte Unruhe und Kampfbegierde hat sich dieses Armeecorps bemächtigt, seitdem die Kunde von den Erfolgen ihrer Kameraden in Bulgarien in die Dobrndscha gedrungen ist. Weitere Meldungen geben Kunde von einem am 9. November von drei feindlichen Tabors Infanterie mit sieben Escadronen Kavallerie erfolgten Angriff auf die Linien des Thronfolgers. Nach Abgabe einiger Kanonenschüfsc zogen sich indessen dic Türken wieder zurück, ohne uns irgend welche Verluste beigebracht zu haben. Die Türken befestigen ihre Positionen und vermehren die Batterien gegenüber Kalarasch am rechten Donau-Ufer. Bei Gelegenheit einer Rekognoscierung nahmen die Rumänen, die 4. Division, Besitz von den dem Bach« lein Sirulasch-Sosu gegenüberliegenden Höhen, ohne von feindlicher Seite in ihrem Vorhaben gestört worden zu fein und irgend einen Verlust zu erleiden. Die un» mittelbar darauf gegen Fort Opancsch errichteten Bat« terien sicherten ihnen die Möglichkeit, die Stellung zu halten, da dic schwache Besatzung der türkischen Rcdoute, welche nur über drei Kanonen verfügt, kaum den Versuch machen dürfte, unsere Truppen wieder zu verdrängen, und das feindliche Objekt außerdem noch durch zwei bei Dolni'Etropol neu etablierte Batterien in verstärkter Weise beherrscht wird. Die Noth zwang neuerdings wieder eine größere Anzahl Einwohner, Plew na zu verlassen und sich bei den rumänischen Vorposten vor Etropol zu melden und um Hilfe und Durchzug zu bitten. Ein mit diesen Leuten im Hauptquartier der 4. Division in Gorni^Etropol vorgenommenes Verhör lieferte wegen der großen Unwissenheit derselben kein Resultat, jedoch stimmten die Angaben darin überein, daß Hunger und Entbehrungen sie aus freiem Antriebe veranlaßt, Plewna zu verlassen und anderswo Unterkunft und Existenz zu suchen. Größere Mengen bulgarischer Bauern meldeten sich unmittelbar darauf einige hundert Schritte weiter westlich bei den russischen Vorposten an, und da selbe eben» falls jedweden Mangel an Nahrungsmittel»! als Grund anführten, Plewna zu verlassen, welchem Vorhaben man sich türlischerseits auch nicht widersetzte, so pochten selbe auf die ihren vorangegangenen Leidensgefährten bis nun allenthalben erwiesene Toleranz und waren überzeugt, daß man ihnen auch diesmal lein Hindernis in den Weg legen dürfte. Der äußere Eindruck, den diese Leute machten, war wol dazu angethan, an Stelle der strengen Kriegsmaßregeln das Mitleid walten zu lassen, denn sie sahen wol alle sehr herabgelommen und elend aus, wahre Jammergestalten, denen man den fürchterlichen Ernst der Lage, welcher innerhalb der türkischen Ver-theioigungslinien bei einem continuierlichen, an Heftig« keit immer mehr zunehmenden Bombardement herrschen muß, an den Physiognomien ablesen konnte. Da aber Theil der Holzerntcn als Nutzholz zu verwerthen in der Lage sind, hat der ursprüngliche Gedanke, welcher zur Begründung und Fortführung von Eisenwerken führte, selbstverständlich jeden Boden verloren. Der Hochofen» betrieb und die Eisenindustrien concentrieren sich gegen« wärtig vielmehr um die Steinlohlcngrnben und längst der Eisenbahnlinien, welche eine billige Zufuhr von Kohlen und Eisensteinen und einen billigen Transport des Produttes nach den Absatzgebieten ermöglichen. In diesem Umwandlunasprazesfe befindet sich im Momente auch das erzherzogliche Hüttenwesen, welches allinälig seine ursprünglichen Sitze verläßt und sich in den ihm durch die neuen Verhältnisse angewiesenen Punkten con« centriert. Von sonstigen industriellen Etablissements sind noch die Bierbrauerei in Teschen (mit einer Leistungsfähigkeit von 80,000 Eimern), eine Rosoglio» fabrlt, eine Oelfabril, eine Spiritusraffincrie und endlich eine Flachs-, Spinn- und Webefabrit nächst Teschen hervorzuheben. Wir haben uns bemüht, in kurzen Zügen ein Bild der großartigen, zur „Kammer Teschen" gehörigen erz. herzoglich Albrecht'schen Domänen vor unseren Lesern zu entrollen, selbstverständlich ohne irgendwie auf Voll« ständigkeit der Darstellung Anspruch erheben zu wollen. Wir wollten nur auf einen der großartigsten wlrth< schaftlichen Organismen unseres Vaterlandes hinweisen, welcher bei eingehender Betrachtung sicherlich in jedem sachkundigen Beschauer einen ebenso liefen als erfreulichen Eindruck zurücklassen wird. (Wr. Ztg.) diese Leute angaben, fich in ihre Heimat verfügen zu wollen, die angeblich in der Nähe von Orhanje liegen soll, von wo selbe mit den letzten nach Plewna dirigierten Proviantcolonnen im Requisitionswege ausgehoben und nach dort gebracht worden sein wollten, so besann man sich doch russischerseits einigermaßen, und gestützt auf die mannigfachen ernsten Erfahrungen, welche man seinerzeit machte und deren Schuld einzig und allein den Aulgaren zuzuschreiben ist, verweigerte man ihnen nicht nur die Passage, sondern man forderte sie kategorisch auf, sich wieder zurück zu verfügen, da aller Grund zur Annahme vorhanden war, daß es sich einzig und allein wieder einmal um einen kleinen Act der Eour» toisie handelt, welche diese Verräther Ml oxooliones dem Obertommandanten Püwna's erweisen wollten, um auf diese Art mit Orhanje oder Sophia zu verkehren, da nun infolge der facttschen Einschließung lein anderes Mittel existiert, sich mit diesen beiden Orten ins Ein-vernehmen zu setzen. Wenn Osman den noch immer zahlreich in Plewna anwesenden Bulgaren, die ihm endlich keinen reellen Nutzen bringen können, nicht immer volle Fleischtöpfe vorsetzt, so hat dies wol einzig und allein seinen Grund darin, daß er die Rationen für seine Soldaten spart, daß es aber mit den Vorräthen schon so schlecht bestellt sei, daß man infolge dessen den Fall Plcwna's schon nach Tagen zählt, ist jedenfalls den Verhältnissen vorgegriffen, da man selbst in der Umgebung des Generals Gurlo der Ansicht ist, daß sich Osman Pascha, wenn es nur darauf ankommt, immerhin noch vier bis sechs Wochen halten kann. Die in Plewna nach allgemeinen Verstonen noch existierenden Vorräthe an lebendem Schlachtvieh, welches mehrere tausend Stück zählen soll, liefert endlich auch hinlängliche Nahrung, nur tritt oalxi ein anderer Fac» tor störend auf, und dies ist der vollkommene Futter» mangel, und dem könnte nur abgeholfen werden, wenn man sich entschließen würde, oorausgcsetz', daß Salz in hinlänglicher Menge vorhanden ist, Pöckclfleisch zu erzeugen. Für die eventuell noch dort anwesende Zivilbevölkerung mag die Lage allerdings fürchterlich sein, und mail will wissen, daß man heule für einen Mais< tolben schon den Werth eines Francs bezahlt. Würde sich dies bestätigen, dann ist allerdings bis zum vollständigen Verhungern nur noch ein Schritt, da diese armen Leute, die infolge totaler Mittellosigkeit das Ende des Dramas innerhalb der Mauern Plcwna's abzuwarten gezwungen sind, kaum über Geld, am wenigsten aber über so viel verfügen dürften, um den knurrenden Magen zu befriedigen. Daß trotz des rauhen Kriegshandwerkes und dessen Eonsequenzen auch mitunttr Momente emlreten, die, vum ersteren abstrahierend, an die socialen Eonoenienzregeln erinnern, beweist ein Höftichleitsact, welcher vor zwei Tagen vom General Gurlo dem tapferen Vertheidiger Plenum's erwiesen wurde. Der kühne Reilergeneral über« sandte mittelst einer an die nur 500 Meter entfernten türkischen Vorpostenlinicn vorgesendeten OffizierS-Patrouille seinem gegnerischen Obertommandanlen einige der letzten Nummern der „Times" in einem Packele, welche« von einem in höflichster Form abgefaßten Schreiben begleitet war, worin derselbe der Hoffnung AuS-druct gib», daß infolge des unmöglichen Verkehrs nach außen, Oeman Pascha diese Sendung insoferne erwünscht sein möge, da eben darin über die letzten Ereignisse Aufschluß gegeben wird. Schon nach drei Stunden erhielt General Gurlo die Rückantwort auf demselben Wege, und sprach Osman Pascha für den überraschenden und un» erwailcten Erliall dieser Lecture seinen vollsten Dank auS und versicherte, daß ihm dies, vorausgesetzt, baß eS Zelt und Umstände erlauben, gewiß eine angenehme Zer-streuuna für die langen Winterabende bieten würde. Diese Beweise der Anerkennung vonseit! Gurto's für die Verdienste des Gegners hindern aber erstern nicht, seine Truppen immer weiter gegen Westen vorzuschieben und sich auf diese Art der Stellung Orhanje zu nähern. Gleichzeitig schrint sich die nun schon öfter colportierte Nachricht über die Neubildung einer frischen Ballanarmee verwirklichen zu wollen. Dieselbe soll in der beiläufigen Stärke von 50,000 Mann in Tir-nowa conceulriett werden und unter den Befehlen des Kommandanten des 8. russischen Armcecorps, Generals Nadeclij, den Balkan am Schipla- und Elena»Pc,tz überschreiten, beziehungsweise forcieren, da man heute überzeugt ist, daß das Tundschathal von Truppen ml-blüht und Adcianopel so schwach besetzt ist, daß in dieser Richtung lein ernster Widerstand zu erwarten ist. Diise Bewegung wäre als Demonstration gegen Sophia und eventuell dort für den Entsatz Plewna'S concentrierte Truppen zu betrachten. Der Expedition sollen gerüchtweise auch die 2. und 3. rumänische Division (Oberst Tscherkeß und G. AngheleScu) beigezogen werden, und wäre der Umstand auch bezeichnend, daß sämmtliche von den beiden Armeetörpern auswärts befindliche Offt. ziere schleunigst einberufen wurden. — In Simniza arbeitet man rüstig an der Ver< frachtuna von eisernen Baracken, die in der vorläufigen Anzahl von 40,000 Stück demnächst bei den verschiedenen Armcecorps eintreffen werdcn. Infolge fürstlichen DelreteS, ddo. Poradlm, sind die rumänischen Kammern für den 15/27. November l. I. zur ordentlichen Session nach Bukarest einberufen. Hauesnemgkeiten. , — (Der artesische Brunnen im Pest" ">-^ Wäldchen) zählt nicht zu den letzten Meilwurdtgleiten der ^ garischen Hauptstadt. Die« zeigte sich erst Sonntag wild"' die Milglieder de« Finanzausschusses de« Nbgeordnelci.tMe» ^ Wilhelm Zsigmondy's Einladuug diese« großartige Werl, ° technischer und geologischer Beziehung laum se>>"sglclchl" >> dllrfte, besichtigten. Der „Hon" gibt darüber folgcuw: Ver^ „Der Brunnen ist bereit« 951 Meter lies gebohrt, wähl«"»^ tiefste artesische Brunnen (her Pariser) nur 547 Meter h°t. ^ dem Monat Juni geschieht die Bohrung im Dolomit stein, > man 33 Klasler lief eindrang. D»S lcystallrelne, laleschweM ^ Wasser, welche«, an die Oberfläche gelangt, 57'6 Mr»tt«^ zeigt, strömt innerhalb 24 Stunden i» einem ^"^'""«,i. «939 30 Hektolitern au«, was die Gesammtwassermenge der ^ tzen». «ruck« und Margarelh.li.Insel.Väder llberwiegl. V> Quantum tann auch noch uul täglich 1000 Hektoliter ""^" s< erhöht werden. Es >st Zslgmonoy's Absicht, so weit in d>c zu dringen, l,,« er 65 Wärmegrade erreicht und ein Oua erzielt, da« nicht nur ein Bad, sondern auch die MW" stalten mit heißem Ht'lwafser vnsicht. Die wisse!ischal>l>ch° ^ beute während der vieljährigen Bohrung ist lmgcmei» groß! mluder groß sind die lechmfcheu Erfindunzen, die z» »n°^"^„, Zsigmandy und sein Bruder «ela förmlich gezwungen >"°^ Go zum Beispiel ist cs ihnen möglich, i» dieser mWhcnrc» einen Nagel einzuschlagen oder auch (mit den Magnete») l>° zuziehen, wenn derselbe schlecht villgeschlagen isi; s" ""^.^. staube, einen mit dem Gewichte oou zehu Zeulucril elng^ ^ nen, zerbiochenen Eisenleil sowie gebrochene Röhren "bzulü" ^ und herauszuziehen, und gegenwärtig wird infolge eincr ge' Elfindung Bcla Zsigmoudy's die Bohrung mit Hilfe dcs ^ aufwärt« dringenden Wasser« duppell fo rasch lumerlstelligt, frllhcr durch dcn Druck oou oben. Jitters»! ist auch die ^ sung dcs Wülwcgradis iu t>cr Ticsc (05 (Krad), wllchc v^' bisher üblichen Messungen gänzlich abweicht. D°S se^ " ,^ hoch emporschießende Wasser wird gegenwärtig iu de« ^ ^ Btraßentanal geleitet. Ist einmal der Brunnen vollends man in iene Oegend de« SladlwäldcheuS mit der gewl» . Wärme einen ewigen Pslauzeosommer zanbelu, wählend »' Wasser zu Heilzwecken >„ liiöhleu fortlcllct, Dic Besucher l^ ^ Herrn Zstgmoudy ihre Anerkennung au«, während dic^ ^ Hilf«ingeuimr David fllr dessen bisherige Thäliglcit w' Hauptstadt, welche zu diesem Zwecke 200,000 st. opferte, "M Danl sagte." ,, y, -lLinselteueö Familienfest) wurde «w c„ in Tepliy gefeiert. Fllus Ehepaare hallen — wie man der „ ^ fchreibt — an diesem Tage 02« Fest der silberne» H°^^' «e< si« beschlossen, dasselbe gemcmfam zu begehen. Nebe» sc>^ ^, mulhllcheu, familiären Charakter bot diese« Fest i"^ ,H, wohlthueude Erscheinung der cou^ssillnelleu Eintracht in ^ denn von den fünf Jubelpaaren gehörten zwei dem lalh"^ ^ zwei dem evangelischen uud eine« dem israelitische« si"s Belenntnisse an. ,. z,l — (Raubmord.) Au« Graz, 1!). November, >"" „. «Presse" geschrieben: „Seil gestern sind wir durch "^" hei» sigeu Raubmord allarnnerl, der in dem belebten, meist """. ^l« tern der Waggonfabrik und des Stahlwerke« bewohnlen ^ illlger«d0lf, auch Neu.Mefico genannt, vorfiel, «""""^t" hörten au« einem Hause e>u Röcheln, forschten nach u»d ^i ,n dem «eller dcs Hause« den Wemhändler Peter K« < ^ Pipal in Ungarn, welcher den Keller gepachtet Holle, n" D,c lluffcudeu Halswunde in feinem Blute am Boden l'^" ' h<»' Thäter mußte dcu Weilihäudler iu dem Moment überrasch ^, als derselbe gerade mit einem Heber Wein au« "'". ,F' ziehen wollte, denn Kniers hielt noch de» Heber in del ^ hafl geschlossenen Hand, und dil Blulspureu flthrllU bl« 1" ^,i Fasse. Da die Vcicflafche fehlte, in welcher Knier« ^"g, e»' fllr den vttlaustcu Wein zu verwahren Pflegte, so ist "^ F ,^5, tödllich Äerlehte wurde in da« allgemeine KrautenhaU« ^l gen, konnte aber leider nicht die geringste Andeutung , ^1 Peifou de« Raubmörders machen, nach welchem lm 1> da« eifrigste fahndet." ^ — ( Eleltrische « Teleph 0 n.) V°r mchr "' ^^"' Jahren sind an velschiedenen Orten Versuche gen">ch ^c"" Mittelst Elektricität in einem Trlegrafendrahte Tö»e °"^!""' Orte zu Übertragen. Die diesfall« uo» den PhyM" ^ ^„F Werlheim, Marian uud Henry gemachten ErfahlUl'St' ^ ,ß6 der Frankfurter Oberlehrer Reiß und construierte «M ^ ^el^ da« Telephon zur Ueberlragung musllalifchec T"", ' ^/'^ Orte mittelst einer Drahtlcilmig, welche« Tclepho" " ^ A» zigcr Illustrierten Zeitung" vom 30. Juni d. 3- " ° ,,g/,< "'. fchen Telephon dargestellt worden ist. Re>ß' 2>l<"^ M'l" s anlahten Elisha Giay in «hicago im Iah« ls^ ^.^c ^ Telephon zu construieren. Linen Uhnlicheu Äpp"^ ^^ l>^ ^ Lacour nach Vlay. Aber alle diese Tllepho"» si« ^ „„> »»^ Anfang diese« Jahre« von dem iu Sch«t'lc"'d a^",, jelle. ^ Amerika eingewanderteu Nlefanber Vraham Aell «^ ^ ^ Einsachheit und Leistung b.lrifst, UbcrlrofftN wo ^^ c^ fendunge« uud Empfang«°pparal fiud, beide U° ,^ Kt^ ^ ftruiert. äußerst einfach Mld Übertrage» die """ ^ ">t ^ ganz deutlich an entfernte Orte, welche unter e> ob^MK gut isolierten Leitung in Verbindung stehen, un ^, ^ ^ weudung von eltltiifcheu Batterien. D" "^'^'^„,, «bec ^ d, M. enthält eine ziemlich detaillierte 3"l" InfM"""^" Apparat. Da« Telephon ist ein sehr interest."!, ^.^ ^v^ Darstelln», eine« physikalische» Erpcrimentes- ^ ^eN^ Veschnfsenhelt al,er soll es nicht a.elig»et l"«. ^^l>. ^ Einrichtungen l>c« elektrische» Telegrafe» «" °' ) V^ ,^l, -(Ueberfa.len von einem Hirsch^.-' nomi.'verwaller H«r Zum wurde, wie das „? 2245 lvolvi», ^' °^ ^ "^ ^'^ ""'"^ Nblndftunde au« der Sli» len ull^ "^ "°^ ^"""" Domicil zurilcllehrte. von einem star- »veil, n ^^"l°llcn. der ihn zu Voden warf und mit dem Ge- zw'ic^ beschiidigle. Herr Zum lämpste mit dem Thiere fast l stunden und wnrdc aus der peinlichen Situatton durch zw,i "er. die aus sm« Hilftsufe herbeieilten, befreit. Der Hirsch Hi «,°"^ "^ benachbarten Thiergarten de« Grasen Oclavian «y entsprungen. «°r etwa 14 T»gen hat dieselbe Veftie einen «"eOer überiolleu und erheblich verletz«. ""(D'e größten Diamanten.) In einem Aus« « »e. bm bil „Wiener Abendpost« au« dem Guche Slreeler«: » "noun 8wuL8 »ucl ßom8" bringt, hecht e«: ,L« ist nicht so ">l, gtllon zu bestimmen, welcher der jetzt belannlen Diamanc " der giößie >st. Der Verfasser nennt ,wei »tivaleu um diesen Semite!: d«„ Vragauz» in der portugiesischen Konigslrone und ,''N, welcher dem Najah von Mattan in Vomeo gehört. Jener " Krone Portugals ist von zweifelhafter Qualität und wird °" München al« weißer Topas bezeichnet; der Stein ist 1«80 "°l schwer und von der Größe eine« Hühnereies. Die portu» ^l'lche Regielluig g.tn leiucu Ausschluß llber den Werth des e< '^' ^lceeler aber veiauschlagt denselben, wenn es wirtlich " Diamant ist, uus die ungeheure Summe von 00 Millionen 12N^ ^"l'"8- Das Juwel von Vornco wurde vor ungefähr " I^hrm „us h„ Insel selbst gefunden; sein Gewicht ist «oral. Wie es hecht, habe cn, Gouverneur von Natavi» U.00U Dollur« und zwei «riegsschisie dafttr geboten, doch ver» »kblich. So vi.le Kämpfe auch schon um drs Steines willen an-^zlltelt worden sind, f° hat doch die Familie des Rajah sich , ^n „Talisman" zu bewahren gewußt. Der Diamant Orlow "" tussischeu «aiserszcpter wiegt 194"/. Karat. Katharina II. hatte "' Sic,,, um 90,000 ft. getauft und llberdle« noch dem Kauf. ""lie, der jh„ ^^, ^^^llcht, eluc lebeuslilnglichc Iahresreule °n 40,000 st. ausgeworfen. Der Orlow ist uuvorlheilhast ge. '^l'ffen. Unter den rufsischen Nronjuweleu bchndet sich ein ^ia> "'ant im Gewichte von 86 Karat, der nur zumlhcil geschliffen ^' ^s i,l begreiflich, daß man nur mil Widerstreben daran »'ht, Diamanten schleifen ^u lassen. Die Vortheile davon sind '"^' llels augcusälllg, und der «Hewichlsuerlust if 78 itaral herunter. Da« ^lageudstc Beispiel dicser A>,l bildcc jcc>»ch der viclblrNhmte Ü°h>ü!>0l, dec 186 Kara! im Gcwichle uach England lam und ^51 dmch da« Schleifen 80 Karat verlor. Wie Keuner verlern, steht seine Zunahme an Glanz in leinen, Verhältnisse zur Wewichlsvclmiliderung. Sir David «rewster habe dieses Resultat lorauSgcseljeu und deu Prinzen Albert daooc gewarnt." — (Karl Hugo -I.-.) In Mailand starb am 15. d. M. der Schriftsteller «arl Hugo, geboren in Pest 1808. Sein Familien« Name war «ernstem. Im Burgthealer wurde von ihm da« ^auerspiel „Brutus und Lucrezia" mil Vlllck aufgeführt; von ^tn sonstigen Weilen sind noch bemerlenswerth e»ne Vebicht-^llilniung: „Psalmen eines armen Ponten" und die Dramen: "Der Kaufmann vou Marseille", „Das Schauspiel der Welt", "Der Stellt der Weisen". In den letzten Lebensjahren führte der lgabtt Mann, dessen Orüßenwahu mehr zur Schau getragen °^ wirklich empfunden wurde, alö „Fürst der Poesie", wie Hugo ^ lelbft nannte, ein recht lümmerliches Dasein. fokales. ^«lversammlung der l. l. UandwirthschaftK-Gesellschaft für Krain. Laib ach, 21. November. (Fortsetzung.) Hy^bjuuct Bruß triigl das Präliminare der d^ L^" und Ausgaben für das Solarjahr 1878 Hl,«^, Einnahmen betragen demzufolge 4185 fl., die ^« ' 4114 si. 40 lr.. daher sich mit Ende des dllrfte ^ ein Ueberschuß per 70 ft. 60 lr. ergeben Wech^'Ahazhizh: Ich würde denn doch eine klarere ll«z^ ""Biegung wünschen oder mir wenigstens Auf-sdlta, bitten, wie eS mit den für das Thier-bche^.und den VersuchSHof aufgenommenen Posten ^. die mir etwas zu hoch gegriffen erscheinen. !" dtr^k Ausschußmitglied 3- Sch ollmayer: Es ist '^ die s!> dringend nothwendig, daß mehr Klarheit l»,d ^.^^"ungen aelana-, damit nicht der Versuchshof !^"ge>l ^^beschla^ Lehranstalt fortwährend in den Rech-^ö Pn/^ tinnndcr vermengt werden. Die Einnahmen Mrte^"l)°fes "ls Versuchshof ^ nämlich meine ^ fl I!'""« — betrugen 757 si., die Ausgaben s'^eu u,^ ^un daher nur glauben, daß die AuS->l"t> ^ . Einnahmen für beide Anstalten vermengt VllsbesH. "aß ,^ichi bestimmt gesondert ist, was für die ^Leneb.'Wiranstalt und was für den Versuchsgarten ^UiIie/t l ^ruß- Die Einnahmen werden eben n die K^'b da läßt sich nicht genau scheiden, was u^ben ws?le und was für den Vcrsuchshof aus« ^>^'Deiwels: Es gibt da nichts weiter zu be. ^""ftall ^ Gebäude ^hört für die Hufbcschlag- ?'^schl°a lj? karten für den Versuhshof. Daß die llk. ^e,uw"°^rllnstalt ihren Zweck erfüllt, beweist wol lh ^ ^'i l.7 ^!"lw"d, daß andere Lällder, in aller ^inrl^ " Beispitl Tirol, uns um Bekanntgabe . ^'""8 ersucht haben. Ich bin jedoch selbst überzeugt, daß die Rechnungen ganz nach dem alten Schlage gemacht werden und man stets zu scheiden vergießt, was für die Schule und waS für den Versuchshof ausgegeben wird. Ich glaube daher, es wäre am zwes» müßigsten, daß die Herren Rechnungsrevlsoren ein Formulare ausarbeiten würden, wie die Rechnung künftighin gelegt werden soll. Dr. Pollukar: Wer mit dem bei uns geübten Rechuungswesen nicht vertraut ist, kann die vorliegenden Rechnungen nur sehr schwer verstehen. Ich beantrage daher, es werde der Centralausschuß der Gesellschaft beauftragt, ein Formulare festzustellen, nach welchem die Rechnungen künftighin verfaßt werden sollen. Dr. Ähazhizh: Sollte das Rechnungsschema auch das bisherige bleiben, so würde ich trotzdem eine gewisse Reihe und Ordnung empfehlen, so daß die Auslagen und Einnahmen für jedes Objekt in einer bestimmten Relhtn-folge, und zwar nacheinander angeführt wnoen. Landeshauptmann Dr. Ritter v. Kaltenegger: Der Antrag des Herrn Dr. Pollular ist ganz am Platzt und ich unterstützt denselben wärmsten«. Dcr Eindruck, den die Rechnungen der Gesellschaft auf mich machen, ist gleichfalls ein sehr unklarer. Ich bin ferner auch der Anschauung, daß es wol am Platze wäre, daß sich der EentralauSschuß mit der Frage beschäftiget, wie durch eine ökonomischere und rationellere Gebarung mit dem GesellschaftSvermögen, eine zweckmäßigere Verwen. dung desselben erzielt werden könnte. Fllialoorstand Ogulin: Ich empfehle bei der Rechnungslegung da« Rubrllenschcma, wie es bei oen Verrechnungen des Staates gebraucht wird und welches jeden Augenblick den klarsten Einblick in den Stand der Rechnungen gestatte!. Präsident Freiherr v. Wurzbach-Tannen-berg: Dem Verlangen der Generalversammlung, die Rechnungslegung der Gesellschaft nach der SlaalSoer. rechnnngswissenschaft einzurichten, wird entsprochen werden. Die Generalversammlung ist ja in erster Linie be. rufen, alte, im Gebrauche stehende Einrichtungen ab» zuändern, beziehungsweise zu verbessern, und der Central« ausschuß wird stets in bereitwilligster Weije den Aufträgen der Generalversammlung nachkommen. Ich werde mir nun einige kurze Bemerkungen über den VersuchS-hof — wenn man Wons a uon luoeuclo einen Hof, auf welchem nahezu gar keine Versuche gemacht werden, überhaupt so nennen darf, — erlauben. Wir müssen die Realität der Gesellschaft in zwei Theile schei. den, nämlich in die Hufbejchlag.iiehranstall und das Thlerssiital und in den sogenannten Versuchsaarten. Die ersteren zwei Anstalten üben eine für das Land wirklich segensreiche Thätigkeit aus, welche sowol seitens des hohen Ackerbauminlsteriums als auch durch den Um» stand anerkannt ist, daß andere Länder sich nach den vorzüglichen Einrichtungen dieser Anstalt erkundigen. Leider läßt sich etwas ähnliches vom Garten nicht sagen. Meine Herren, der Polanahof ist in unserem In. ventar mit einem Werthe von 3400 si. angeführt, ich werde jedoch nicht irregehen, wenn ich behaupte, daß eine nahezu vier Joch große, in der Landeshauptstadt Laibach gelegene Realität mehr als 20,000 fl. werth ist. Der Garten könnte in ganz anderer Weise verwaltet werden, er sollte wenigstens oaS sein, was sein Name besagt, und so, wenn auch der Landwirlh. schaftSgesellschaft als solcher lein Erträgnis, so doch der Landwlrthschaft im allgemeinen Nutzen bringen. Ich stimme daher dem gestellten Antrage: der Eentralaus, schuß möge in genaue Erwägung ziehen, wie durch eine rationelle Verwaltung dieser Realität den Zwecken der Gesellschaft besser entsprochen werden könne, vollkommen bei. Dr. Ahazhizh: Die Rechnungen der Gesellschaft, in fo weit selbe den Versuchshof betreffen, gleichen dem Orakel von Delphi. Ich bin daher dafür, daß eine Kommission bestellt werde, welche den Entwurf einer besseren Bewirthschaftung des Versuchshofes festzustel» len hat. Landeshauptmann Dr. Ritter o. Kalten egg er: Meine Absicht, als ich den Antrag des Herrn Dr. Po-llular unterstützte, war nicht, gegen eine statutarische Bestimmung über die Verwendung des Versuchshofes zu verstoßen. Ich wollte lediglich nur das Unzweckmäßige der Rechnungslegung betonen, die sonst ökonomisch ganz richtig sein kann. Dazu bewogen mich die vom Herrn Schollmayer angeführten Ziffern, welche einen angeblichen Nutzen aus dem Versuchshofe ausweisen, während dies aus der Rechnung nicht ersichtlich ist. CenlralauSschuß F. Schollmayer: Eine Anstalt, die für die Landwirthschaft etwas Ersprießliches leisten soll, wird nicht nur selten einen Nutzen bringen, sondern in der Regel elwaS tosten. Wenn Sie aus dem Ver. suchshofe eine Bauernhube machen wollen, um davon einen Gewinn zu erzielen, dann dürfte derselbe Ihnen wol einiges tragen, er würde aber seiner Widmung nicht mehr entsprechen. Es ist wahr, daß einzelne der Lehrer der Husbeschlag.Lehral'stlllt eine kleine Entschädigung be» kommen, und auch ich verheimliche es ja nicht, daß ich für die Besorgung deS Versuchsgarlens monatlich 15 si. erhalle. Soll aber der Versuchshof seinem Zwecke ent. sprechen, dann sollen daS Land ober die Mitglieder noch etwa« darauf zahlen, aber niemand gibt elwaS zu diesem Zwecke, Ich v!n daher vollkommen dafür, daß die NuS-gaben und Einnahmen deS VersuchShofes und der Huf- »eschlag-Lehranstalt strenge geschieden in die Rechnung aufgenommen werden, damit man sieht, wa« jede der beiden braucht. Auch würde lch beantragen, daß sich der EentralauSschuß durch Fachmänner verstärkt und untersucht, in wie weit da» eine oder daS andere Objekt deS Polanahofes zur Hufbeschlag-Lehranftall oder zum Versuchshofe geHort. Landeshauptmann Dr. Ritter o. Kaltenegger: Ich muß die Ausführungen des Herrn Schollmayer in so weit als unrichtig bezeichnen, als er behauptet, daS Land trage für die Hebung der Landwirthjchast nichlS bei. Dem entgegen muß ich bemerken, daß vom Lande jährlich eine Summe für landwlrtyschaftliche Zwecke votiert wird. Sekretär Dr. Bleiweis: Ich muß der An-fchauung des Herrn Schollmaycr, als ob darüber erst zu entscheiden wäre, welcher Anstalt die einen oder die anderen Lokalitäten gehören, entschieden entgegentreten. Die Lokalitäten, welche die Hufbeschlag Lehranzlalt und deren Thierarzneischule innnehaben, gehören eben dieser. Ich bin seit 2? Jahren Direktor diejer Anstalt, lehre sieben Gegenstünde und bin zugleich Sekretär der Gesellschaft, beziehe aber für alles das nur 100 fl. mehr als unser Diurnist. Wie die Hufbeschlag-Lehranstalt eingerichtet sein soll, darüber haben wir hier nicht zu entscheiden, indem dies die Verordnung deS Unterrichtsministeriums bestimmt. Der jetzige VersuchShof war unter Bürgermeister Hradetzly, der sich sehr für denselben interessierte, ein wahrer Musterhos, spüler ent-prach er durch seine Thaten seinem Namen nicht und wurde Versuchöhof getauft. Ich glaube, das sollte er im ausgedehnteren Maße auch bleiben. Ein Complex, der vier Joch mißt, ist nicht zu klein, um auf demselben verschiedenartige Versuche machen zu können. Fllialoorstand Ogulin: Die Feststellung eine« WlrthschaftSplancs seitens des CenlralauSschusseS für den Vrrsuchshof wäre am zweckmäßigsten, damit der Wirthschaft« desselben genau wühle, wie er vorzugehen habe. Centralausschuß F. Schollmayer: Wenn man behauptet, daß der Versuchshof vier Joch zur Bewirth-fchaftung hat, so lst dies unrichtig. Zu diesen vier Joch sind der Hofraum, sämmtliche Wege, ote Plantagen und Rasenplätze beigezählt, jo daß zur eigentlichen Bewlrlh-schaftung nur eine Fläche von 1'/, Joch erübrigt. Der Präsident formuliert nun folgenden Schluß-ant rag: Der Centralausschuh w»ro beauftragt, die Verhältnisse des Polanahofes in Erwägung zu ziehen und unter voller Wahrung der dem Tyierspitale und dessen Schule auf die Lolalilairn zustehenden Rechte darüber Bericht zu erstatten, wie derselbe am zweckmäßigsten zu bewirthschaften sei, so daß er der Vnno-wirthschaft wirtliche» Nutzen drmge. Bei der Abstimmung wird dieser Unlrag angenommen, sämmtliche Übrigen im Verlaufe der Debatte gestellten Anträge jeooch abgelehnt. (Fortsetzung lolgt.) — (Abstimmung.) In der vorgestrige» Sitzung de« österreichischen Abgeordnetenhauses wurde die Vcneral« dcbattt über die V » u lv o 11 a g e, die oaö Haus belauntlich durch mehrlre Sitzungslage lcbhast beschilsligt hatte, zu führt. Wie wir im telegrafische« Theile unserc« geliligm OlatleS bereits gemeldet haben, endete dicsllbe mit dem veschlusse, in die Spezialdebatle Ulxr die Rcgierungsoorlllgc einzuglheu. De« regen Inttressc entsprtchcuo, mit dem mau ullfeil« dem Ergeb« uisse der Abstimmung entgegensah, beschloß da« Haue aus Vor» schlag der Abgeordneten Oppenheim« und Schüssel, sowol llber den Schaup'schrn Bcr«agung«an»r»g als auch llber jenen, in die Spezialdebaltc eiuzugehcu, die namentliche Ubstlmmung vor» zunehmen. Der Antrag des Abgeordneten «schaup wurde mit 165 gegen 86 Stimmen, somit mit einer Majorität vou W Slim» men, abgelehnt. Der zweite Antrag: in die Spezialbeballt einzugehen, wurde hieraus mit 1i>9 gegeu 103 Stimmen zum Veschlusse erhoben. Bon b,n zehn «eich«rulhe-abgeordneten au« kraiu, welche bis nus die beurlaub« ten drei Herren: M. H ° tschewar , Dr. I. l» az lag und H. Graf Thür« der Sitzung vollzählig bc,»vohuleu. stimmte«, wie wir den Aostimmungsllsten entnehmen, die Herreu Graf « arbo, Vras Hoheuwarth und Wilhelm Pfeifer lUr den BcclllgungSllnlrag, beziehungsweise gegen Tingeheu in die Svlzillldeoalte, dagegen die Herren K. Deschmann, Rlll« von Langer, Dc. Schasser und Dr. Supo. u gegen den Vcrtagullg«ai,trag, rrsprclive fll r da« Eingehen in dit Spe« zialdebatte. — (Drama tische Vorlesungen.) Der Vchrisl-fleller Herr Friedrich Luez vüranstallet heute und morgen abend« im landschaftlichen Redoutensallle dramatische Vorlesungen, und zwar wlrd derselbe heule da« Shale« speare'schc Lustspiel „ W ° « i h r w o l l t l" in d e u t s ch e r und morgen Scribe'« Inlriguenlufispiel ,, Ei» >chtelN>er,e, di« er liest, nachgerllhmt. Speziell über semc «Siebergobe A'tlllt, zur eefuna gela.'genden Sha^P««'/««'^l»lp ""- ",*" ° ' wollll" Nuß«, sich der „H.m.<>°.c',chc 2'«""" '« l"««"« 2246 Weis«: „Der lebensvolle, echt dramatische Vorlrag bestätigte ans« neue den bedeutenden Ruf des Künstler«, den er in Hannover scholl vor vier Jahren ducch seiue Vorlesungen im Haustein' fchen Saale bewährte. Wie damals, so waren auch jetzt witdtr die Haupteigenschaften des Künstlers tiefes Verständnis des Dich« ters, ein großes dramatische« lalent uud glänzende Mittel, das» selbe gellend zu machen. Eine sehr interessaule Zugabc war die Rechtfertigung dee Titels: „Was ihr wollt l"; sie überzeugte uns von neuem, mit welcher Heistesschtlife der Künstler seine Auf» gaben durchoriugt." — (Die Feftfeier in Gotische e.) Wie wir gestern bereit« turz mittheilten, fand Sonntag den 18. d. in Totlschee zur Vorfeier de« Allerhöchsten Namensfestes Ihrer Majestät der Kaiserin ein geselliger Abend mit musikalischen Productio-nen statt, welcher m der am Schlüsse angeregten und von der Versammlung freudig angenommenen Grlludung eines „Gollscheer SludeuteN'Unterstutzungsoelein« einen würdigen und wohlthäti» gen Abschluß sand. Ueber den Verlauf des Festabends lommt uns heule au« Gotische« von befreuudeler Hand «in längerer Vericht zu, den wir zum giüßcreu Theile hier folgen lassen. Unser Korrespondent schreibt uns: „lis ist nur das einstimmige Uttheil aller, wenn ich sage, daß die Peraustalter dieser gelungenen, ebenso angenehm als würdig verlaufenen Festfeier einem allgemein gehegten Wunsche enllpiochtn haben. Den nächsten Anlaß hiezn gab der Beschluß de« Lehrkörper« des Gymnasiums, da« Namlnsfest Ihrer Moje« stäl dec Kaiserin nach einer Feflmesse, wobei der Gesang durch die Studitieudcn besorgt melden sollte, als Fenaltag zu begehen und bei diefem Anlasse zugleich selbst eine Zeichnung von Heitrii. gen sllr einen zu eriichlendcn „Unterstützung«»»«!» für Studierend« zu Goltschee" vorzunehmen. D,r ausgesprochene Wunsch, eS miige eine Vorfeier dieses Festes, «o mügllch mit musikalischen Barlläglu, derchou eulbehrte, veraustallet welde», fauo ni engeren und weiteren Kreisen die freudigste Vei« ftimmuug. Die musillunblgeu Kräfte, die sich bereitwilligst zur Mitwirkung erboten, die Herren: Vcziilöhauplmann Dollhoff, Roben «raune, Baron Ingeuhaef, Bezirlsrichter Ledenig, Pro» llfsor Gcidilili, Hofholzer, Häuf, uud Fräulein Adele Krusit, ver-rlNiglen sich zur Zusammelistelluug eines sehr aufprechenden Pro» grammes; d,e Herren Hofholzer und Varon Ingenhaef führten üdeibil«, die g«fchmacluolle Decorielung des Saale« au«, der einen wahrhaft llbcrrafchenden Anblick bot. — Von der Nuefüh» rung de« Programmes sei hier nur kurz erwähnt, daß die« selbe nm t>er meisterhaft vorgetragenen Ouvertüre zu den „Huge« nolten", ausgeführt durch die Helren Dollhoff und Nrauue, begann, mit dem lliorlrage der Arie „Die Nacht ist still" aus dem „Nachuager von Granada", wobei der herrliche Haiitou de« Baron I u g e n h a e f zu voller Gellung gelaugte, eine würdige Forlsetzung fund, und daß dem gelungenen Vortrage sämmtlicher acht Nummern da« sehr zahlreiche Pnblllum in gehobener Stim« mung lauschte und wiederholt stürmischen «eifall zollte. Allgemein wurde aueilanut, daß e, worin er auf die «edeutung der Feier hinwies und den Gefühlen Ausdruck gub, »elche die zahlreichen Festlheilnehmer befelllen, uud nachdem die ganze Versammluilg mit laulen Fceullenrufen in da« drel» malige „Hoch" auf das Wohlergeheu und Glück Ihrer Majestät der Kaiserin und des ganzen kaiserlichen Hauses eingestimmt halle, lud dieser werlthätige Schulfreund r,« excellence alle Giiiln'l der lernbegierigen Jugend <>» herzlichen Worten ein, mit dem Vchünen und Angenehmen de« Festes auch ein nützliches Werk zu verbinden uud durch die Beitrittserklärung zu dem zu errich« »enden „Unlerstützungsvtreine für Studierende zu Gotlschee" diefe Festfeier auch für die Zukunft zu einem wohlthätigen Gedenlabeude zu machen. Dieser beifälligst auf» genommenln Einladung folgte alsbald die Einzelchnnug zahl« relcher Namen auf einem Subscriptlonöliogen, an dessen Spitze Herr Dollhof felbft in Fortsetzung seiner bisherigen Beiträge mit einem monatlichen Beitrage von 3 ft. steht. — Das hierauf folgende Tanzkränzcheu war sehr belebt und hielt die Anwesenden noch mehrere Stunden hindurch in heiterster Stimmung versammelt." — (Handelslammersitzung.) Die Handels» und Gewerbelammer für Krain hä.t heute um 6 Uhr nachmittags im städtischen Magistratssaale eine ordentliche öffentliche Sitzung ab, Aus der r a ges ordnung derselben stehen nachstehende Punkte: 1.) Vorlage de« Protokolles über die Sitzung vom 21. September 1877; 2.) Geschäftsbericht; 3) Be-lichte der ersten Section: ») Vorschlag von Sachverständigen und Schätzleuteu für da« l. t Landesgericht Laibach, d) Gutachten, betreffend die Sicherheitsvorlehrungeu bei den Hadernlochern; <:> Über das Präliminare pro 1878; 4.) Berichte der dritten Scc, tion: ») über die Marltcoucesstonsgesuche der Gemeinden Stu-denz, Nessellhal und Laserdach, b) über de» Zolltarif, o) über ole Petition der Gemeinde Laufen um Wiedererrichtung de« l. l. Postamtes, ü) über die Zuschrift der Temesvarer Kammer, betreffend die Verletzung der österr.'ungar,«rumänischen HaudllSconventiou durch die fürstlich rumänischenFinanzbehärden; 5) allfällige son« ftige Anträge. — (Fami lien drama.) In unserer Nachbarstavt Lllli hat sich Sonntag den 16. d. M. ein erschütterndes Familiendrama abgespielt, «tiner Mittheilung der Vrazer „Tgpft."zufolge hat sich nämlich daselbst ein Hauptmann des in llapodistria statio« nierten Iägerbat«illons aus Gram über den Verlust seiner drei Kinder, deren letztes vor acht Tagen ein Opfer der Diphtheilt is geworden, erschossen. — (Schneefall.) Auf der Südbahnstrecke vom Semmering bis Vmck an der Mur ist vorgestcru Schnee gefallen. — (Unfall auf der Südbahn.) Wie man der Vrazer „Tagespost" schreibt, ist diesertage während der Fahrt eines La« stenzuges zwischen Ponigl und Pliltschach ein Heizer derart unglücklich von der Maschine herab auf das Geleise gestürzt, daß er überfahren wurde und zur Amputation eines Fußes in das Spital nach Marburg transportiert werben mußte. — (Oesterreichische Vollshymne.) Aus Anlaß de« heuer eingetretenen 80jährigen Geden ltage« der Entstehung der österreichischen Voltshymne bringt die Präger Musik« zeitschrift „Nmphiou" eine historische Skizze, worin nachgewiesen wird, daß die Haydn'sche Vollshymne am 12. Februar 179? zum erstenmale in allen Theatern WienS und der übrigen Länder gesungen wurde. Ueber Anregung I. Haydns ließ der nieder-österreichische Regierungspräsident Franz Graf v. Saurau vom Dichter Lorenz Leopol» Haschla den Text dieses Lledes verfassen und ertheilte Haydn den Auftrag, dasselbe in Musik zu setzen. Im Jänner 1797 war die Doppelaufgabe gelüst und dic öffent« liche Absingung des Liedes für das Eeburtsfeft des Kaisers Franz angeordnet. Dic ganze Angelegenheit wurde indeß so geheim ge« halten, daß der Kaiser davon nicht das mindeste erfuhr und im Theater auf das angenehmste überrascht wurde. Die l. l. Hof» bibliothel bewahrt flinf Originale diefer Hymne in eigener Hand» schrift des Tonsetzers. Neueste Post. Versailles, 21. November. Dle Vudgetlommis« sion wählte Gambelta zu ihrem Präsidenten. Gambett» sagte bei diesem Anlasse: Die Funclionen, welche er übernehme, erhalten durch die Verhältnisse eine beson« dere Wichtigkeit. Ausgerüstet mit dem Urlheilsspruche der nationalen Souveriinetät, werden wir die Gesetzlich, leit aufrecht erhalten und diejenigen zurückzuhalten uns bemühen, welche sich etwa von derselben zu entfernen suchen. Gambetta hält viele in Abwesenheit der Kammer eröffnete NachlragSlredite für ungesetzlich und schließt mit den Worten: DaS Budget liegt vor. Frankreich weiß, was eS thun soll, und wird eS thun. Es erübrigt nur noch, zu wissen, was die Regierung dem kanoe schuldig ist. London, 21. November. (Deutsche Ztg.) Der Abend „Standard" meldet aus Veron'Kaleh vom Mon. tag: „In dem gestern in Kars stattgehabten großen Kriegsralh trat Philippoff energisch für den Marsch des Gros der Armee durch Kleinasien nach Konstantlno-pel ein." Petersburg, 21. November. Der „Regierung«, böte" veröffentlicht einen kaiserlichen Befehl, welcher die Ausfuhr aller Lebensmitlel aus dem Schwarzen und Azow'scheu Meere verbietet. Petersburg, 22. November. Eine Depesche des „Golos" aus Weronlaleh vom 19. o. M. berichtet: „Dem entflohenen Theile der Garnison von Kars ist auf der Straße nach Olti der Rückzug abgeschnitten." Belgrad, 21.November. Vor Tscherlesst",mW aus dem Paschalil Widdin in den Äezirl Puot «"> gefallen sind. fliehen Türken und Christen m°'"N Infolge der Annäherung der Tscherlessen an dtt ertM Grenze forderte, der „Pol. Korr." zufolge, dic MW Regierung die Einwohner der Distrikte Njegolm, A und Aleklnac auf, sich zur Räumung ihrer Wohn»«" bereit zu halten. y.,., Konstantin opel, 20. November. 2m "" gramm des Kommandanten in der Herzegowina nm -Die Montenegriner, welche sich der Befestigungen in " Umgebung der Ortschaft Karnafsi auf der Seite °« Antivari bemächtigt hatten, wurden gestern mit e,nl Verluste von 300 Mann zurückgewiesen. ^ Konstantinopel, 21. November. Lin Telegram Muthtar Pascha's von gestern früh signalisiert «li« neuen Angriff auf Erzerum. Die Russen waren ^ immer in Deve-Bojun. Mulhtar hatle lcinerlel « Nachricht von Kars. — Telegramme von RaSgrad me'^ nur türkische Recognoscierungen und unbedeutende ^.^ mützel an verschiedenen Punkten. Mehemed Ali W sich an, Oslnan Pascha zuHilfe zu kommen. Telegrafischer Wechselkurs vom 22. November. H.,d< Papier. Rente 63 30. - Silber. Rente 6« 75. ^ ^ Rente 74'—. — 1860er Staals.Vlnlehcn 112 25. — ^"'"'3' 814. — Kredit - «clien 207—. - London 118 70. - A^ 106-75. — K. l. Münz-Dulalen 5 65'/.. - 20-Franlen««»" 9 52. — 100 Reichsmail 5« 75. Wien, 22. November. 2 llor nachmittags. l^"f!^, Kredlluctlen 207--, 1860er i!ose 112 50, 18tt4«r ^'use "" z. österreichische »ieute ,« Papier 63 30. s»l°at«b»l)n 25?'",''^ bahn I92-—, 20.8raulenstücle 9 52, uuganlchc «"!>'". 185 2b, üllerreichilche strancubant — —, üllerilichijchc «"»',.M 83 50, ^„ldarücli 78 25, Uuioudaut 61 25, aMo-oNe""^, Oaul , 5.'iol,0llclnl. 387 —, ullstlo-l,l^U!all»jchl! A>">l ",^, lürcische «ofe 14 80, Kommunal. ^ulelieu 90-. ««^ ' — —. Goldrenle 74'—. Fest. _____^ Kandel und MkswilthschaMA ^^ocheuauswei« oer statiollalbanl. Derselbe » im üjerhültuifse zu dem der Vorwoche folgende Vcrail0"" ^, au«: «allllloleu-Umlauf st. 296 651.050. Abliahmc st b".^ M Oiro.Ellllagtu fl. 1.9l5,89I, Zunahme si. 636,62ii; "'z"'"',^, Vanlanweislingeu und andere fällige Passiva fl. ^ ^,,'^e Zunahme fl. bl3,829; MetaUjchah ft. 136.6l6.4>5, ^° ^ si. -; in Metall zahlbare Wcchlel st. 11.234.860, o""^ si. 73.817 ; StaatSuoten fl. 5.993.578, Zunahme fl. ^ ^' ^ü Lscomple ft. 130,504,885, Abnl>l,mc ft. 6.440,84»; ^" st. 29.289.600. Abnahme fl. 726,700. ________^ Angekommene Fremde. Am 22. Nullcmder. ^ch Hotel Vtadt Wien. Tfchinlel, Fablilaut. Lichtenbach. ^7 ^ Kaufm., und Ogulin, Besitzer. Nudolföwerlh — '"'?, ^ Pazowsli, Ueihl, Nalanöly, Schiller, Sinnreich. KauiU^, Schwarzer. Wien, — Dettela. Gutsbesitzer, Lack. — l« Gutsbesitzer, Thurn, — Knauh, «esitzer, Friesach. ^, «M«' hstel Elefant, llhinel, Kfm.. «rünn, - Moudly. «"M ^ inspeltor, Klagenfurt, — PrimoKit, Kofchana. -- «ual!^ «lestolviza. — Krlstof, Commis, «.az. — o. Nttrow "H>it,, Veiringer, Reisender, und Sinnreich, Wien. - Ecker, v" üaibacy. . «tshren. Wallerftein. Prag. - Visenstädter, SchleWuM^ Theater. ^ ^' Heute (ungerader Tag) bei aufuchobenem Abonnement l" ^> theile de« Schauspielers und RcMcurS ifoui« Stro^^ der vollständigen Originalmusil von Karl Masia v°" ^üc<" Preciosa. Schauspiel in 4 Anfügen mit Tanz «n° _______________von Pius Alexander Wulf. ^^«<^ Meteorologische Ve»i«chtun«e» inWü^s °- :i V n - -' H i "Z ^3 i? « -^ b " 7 U?M« 735.« - 0.» O.s. schwach H/U" o.,« 22. 8,«. 734.,4 -»- 6.4 SW. sch'vach h°lbh"„ . 9 „ Ad. 732.,, 4- 2., O. schwach l bew"" „h» Herrlicher Morgen; vormittag« Nebel, »'.<"! ° - «lbe"l leild, bann heiler; nachmittags zunehmende «emM«"!^. l»" roth. Dc>« lagtsmitttl der Temperatur -<- ^ 6", «m ^^< dem Normale.______________^__________________^——^ Verantwortlicher Redacteur: Otlomar V aM^^ <)^^sd1iv(^l(^l. Wien, 21. November. (1 Uhr.) In zinstragenden Fond« gewann der Verkehr auch heute nicht bedeutend, dagegen war die Nctienspeculation animierter al« '"^^^<^ ««pitrrentt .... 6320 6330 Silberrent«..... 8660 K670 Osldrentl......... 74— 741« kost, 1889........ 302 50 303 50 « 1854........ 10875 109 — » 18S0........ 112 50 1l2 7b « I860 EUnfttl) .... 121 50 1!enbao,u«Anl..... 9^_ 98f»0 Uug. Schahbon« v«» I. 1874 101 75 102 25 Unlehen d. Stadtgtmnude Wien in V. V.......... 86 50 96 75 Grnndentlaft«»es-Vbll««ti«nen. V»hmen.......... ,„7 " ^'^ «iederütlerreich....... 104— -— «eld Ware «ali,ien..........86- 86 50 Siebenbürgen.......7525 75 50 Temeser «auat......7? 50 78 Uugaru..........78 — 78 50 Nctien von Vanlen. Vtlb W»« «««la.Nfterr. «a»! . 8850 89 — KreditauNalt....... 205 50 »05 75 Depositenbank....... 150 — 152 - Kctpltsnftall, unzar..... 181 25 181 50 «slomp.r.Aliftall...... _ — — «»tinnaluaus....... 817 -. «20 - llnloubant ........ 59 25 59 50 «erlehrsbanl . . ..... 98— 98 50 Wiener Vanluerein .... 67 b0 6850 Actien von Transpsrt-Unterneh-munge». «lM.Vahn........in 50 1,2- Dounn.Dampschiss.. «tstllsch«ft 336— 359-Elisabeth'Weftouhu .... 160 ,6050 ^erdinaudsl^oidbabn . . 1920 -1985 . «tlb w«l« Franz - Ioslph - Vahn ... 129- 12950 Oallzische .«.<-«.) d9 50 89 75 «lltionalbanl . . . 9741 8? 60 Un«.V°dtlllreb»!g-V.. 1. s>n- g^./b °!.zz Oetlerr. Naromüil.Vahn ^4,^ '''^ Giebenbürger «ahn. ,5.^ l^^ Slaatsbahn 1. «m. ^? ^ '"^ Süobulln 4 8»/..... ' 92-^ .«< 5',. ... ' ^.^ ^ Südbahn, Von« . . - ' Auf deutsche Plätze . - ' ' 1)»?' ZZZ London, lurze Sicht - ' ' ,,<<2^ ^7,^ London, lange Vlcht ' ' 4?" Pari« . . ' ' Gelessrte». ^. »elb ^ « »i? «ap°lt°n«d'or . l, " gl, , Deutsch« «ei««- 75 . ^? " »" ' banlnoten - ,^"70 „ ^6 . Silbergnldrn ^^. ^^.^ «r°w.sche«r^°«a^-^^.^ Prlvaluotierun« ' ""° " «achtrag: Um 1 Uhr 20 Minuten notieren: Papienent« 63 2» bis 63 30. Silberrente «6 65 b<« 66 70. Voldrente 7.^9i) bis 74 - Kredit 215 60 bis 205'^. ««"" ' «sndon 11U7H bi, 119sb. Napoleons 952 bi< 952'/,. Silber 10? - bis 107 20. ""°" ^"^" ^