^tr.198. Dienstag, 31. August 18»6. 1N5. Jahrgang. Aibacher Ieitung. !>"n"»ri«"n^^?'"?-, ^" ^o!'v>>sendun»: gan,j«h»!g fi, l5, halbjährig fi. 7.50. 9m «omul?,!: llclne ^»!<.ra.,'l,<« '"^"'" '^"" !5"'' b>'' .^ustcU»«« in, Ha»« g«»,jnhr!g fi, ', - Inscrtionsntdli,: ssilr Die «?aibochel Heilung" erschein! täglich mi! «uenohms ber Sonn^ und Feint»««. D!e «ldwlnlNraOnn bcfiiibct fich Nahnhosftrahe 15, die «edoctio» wienerftraße'5, — Nnftalllierte N^es« >rcid:n nicht asissüil^nüiicü und Maimscripte nicht zurüsyeftellt. Vlit 1. September beginnt ein neues Abonnement anf die DaUmchor Zeitung. blcis,..?"' ^ ^ änumcrations - Bedinquuqeu ^" unverändert nnd betragen: ' ' Fur die Versendnng mittelst Post: »Orig.....15fl. -kr. ^lbjahng.....7 » 50 . "^rteljährig.....3 . 75 . monatlich '..... 1 . 25 . 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Ihrer im Kriege ^i'wsts ^leden ausgezeichneten uud hiugebuugsvolleu su erfol^'>?"'"'ch Ihres auf dem innehabenden Posteu Heine w? ^' ^'lkens dankbarst zu gedenken. Ihnen '»'»a A,"?'^'' Glückwünsche zu sagen und der Hoff-<^"^"ck zu gebeu. dass Sie Ihre Thätigkeit noch eine lange Ncihe von Jahren zum Nutzen der Monarchie nnd der Armee entfalten werden. Schönbruun am 28. August 1«tt6. Franz Joseph m. p. Der k. k. Landespräsident in Kram hat den Bezirlssecretär in Krainburg Anton Walland zum Regicrungsoffieial und den Rcgierungskanzlistcn Franz Grcbcnz zum Bezirkssecretär ernannt. Nichtamtlicher Weil'. Der Entthronte lehrt heim. Der Fürst Alexaudcr vou Bulgarien hat einen Entschluss gefafst, welcher für den weiteren Verlauf der bulgarischen Angelegenheit von entscheidender Ve' deutnng werden kann. Er hat auf die von aller Welt mit Lebhaftigkeit erörterte Frage, ob er in das Land, für welches er auf dem Schlachtfeldc sein Leben ein-gcscht hat, zurückkehren oder, die Bitterkeit im Herzen, dasselbe für immer verlassen wolle, die Antwort bereits ertheilt. Er ist weder nach Breslau noch nach Darmstadt gereist. Auch hat er nicht iu Lemberg diplomatische Uuterhaudluugen eingeleitet und deren Endergebnis abgewartet. Er hat einfach den Weg nach Bulgarien eingeschlagen, wo die Bevölkerung uud die Armee in gleich sehnsüchtiger Weise seiner harren und zum freudigen Empfange gerüstet sind. Der Entthronte uud Verjagte kehrt heim. Noch vor wenigen Tagen ein Gefangener seiner Gegner, ein Irrfahrer auf der Donau, herbe Empfinduugen im Herzen uud unsicheres Geschick vor Angen, eilt er wieder in das Land. das sich an Treue für ihn überbietet. Wohl selten hat eine Empörung uud eine Fürstenvertreibung eine solche Wendung genommen, und dies in einem Lande, in welchem der Thron erst frisch aufgerichtet wurde nnd noch nicht Jahrhunderte ihn gefestigt haben. Nicht ohne Ueoerraschung wird dieser Entschluss des Fürstcu vernommen werden, denn die Schwierigkeiten, welche seiner harren, sind zu offenkundig, um uicht von jedermann genügend gewürdigt zu werdeu. Mau weis;, dass der Fürst eine'rücksichtslose Gegnerschaft im Lande hat, welche vor keinen terroristischen Mitteln zurückscheut. Mau kennt die prekäre iuteruatw-uale Stellung des Fürstcuthums. das immer zwischen gefahrdrohenden Klippen lavieren muss, zwischeu dem interuatioualeu Vertragsrrchte und dem Willen des Volkes schwankend. Wahrlich, der bulgarische Thron bietet nicht viel mehr als Gefahren und erschöpfende Kämpfe — aber gerade diese sind es, welche den thatenlustigen Geist des Fürsten Alexander anzuspornen scheinen, welche seinen muthigeu Sinn mehr reizen als abschrecken. Die bevorstehenden Actionen, die großen Aufgaben verlocken eben den nngebrochenen jugendlichen Fürsten, weisen seiner Thatkraft einen weiten Spielraum au, eröffnen ein weites Gebiet für politische Klugheit uud den Scharfsinn. Was in den Augen von vielen als Hindernis gelten musste, als Grund zum Zögern und zum Erwägen, gerade dieses Moment wirkte bei ihm als Antrieb, bestimmte seine Entschließungen. Fürst Alexander sucht kein Ruheplätzchen, er wünscht es auch nicht. Wäre dies das Ziel seiner Sehnsucht, er hätte es in Bulgarien längst finden können. Es gab jedoch für deu Fürsten noch andere mächtige Beweggründe, die politische Raison zum Schweigen zu bringen und der Stimme seines Gemüthes zu folgen. Die Nation appellierte an ihn. Sie hat für ihn sich erhoben und glänzende Beweise ihrer Treue für den Fürsten geboten. Sie hat die Verschwörer, welche an den Fürsten Hand anzulegen wagten, gestürzt und überall die Antorität Alexanders hergestellt. Die rnmelischen Milizen sind zu seiuer Garde geworden nnd haben die Hauptstadt für ihn erobert. Die Garnisonen in den Festungen trotzten jedem Versuche, sie zum Bruche ihres Eides zu bewegen. Konnte der Fürst solchen Kundgebungen widerstehen? Mussten diese nicht seine Seele ganz und gar erfüllen? Vielleicht hätte er egoistischen Rücksichteu besser gedieut, wenn er von all diesen Manifestationen der Treue unberührt geblieben wäre. Er hätte sicherlich lieblos gehandelt, wenn er auf all die in so eelatanter Weise znm Ausbruche gekommene Anhänglichkeit uud Ergebeuheit mit Oleichgiltigkeit geblickt, wenn er von ihnen nicht ergriffen worden wäre. Er musste auch jedenfalls erwägen, ob er snne Freunde, ob er das Volk, welches bereit war, für ihn alles einzusetzen, auch jenen Gefahren preisgeben dürfe, welche für diese eine längere Ablehnung der Rückreise zur Folge haben musste. Ihres Sieges uugeachtet, hatte die Partei des Fürsten eine Niederlage erlitten, nnd die niedergeworfene Minorität, das Häuflein Vcrschwor-ner hätte triumphirrt. Den Fürsten, der in fernem Lande weilen würde, konnte das allerdings ganz gleich« giltiq lassen, aber seine Freuude hätteu den Rückschlag theuer zu büsien. Verlassen von dem einzigen Manne, um deu geschart, sie Kraft nnd Ansehen haben, wären sie del, Launen, wären sie der Rache ihrer Gegner aus- Feuilleton. Treue. lwiscl/^? Natur gibt es keinen Stillstand, das or-^ Keim..,, "b, "l'"t "us einem fortwährenden Wechsel '^'chnet"'. ^wspen, Blühen. Welken und Vergehen ^dfach w>^^"sen eines Gesetzes, das sich in tau-!'e»r vM Ä?'^?" Form immer nnd überall aufs > .schränk..,,. " , "" ^""fe "Ml Acuueu weder eiuc v"d, Mg ,wch Abäuderuug erfuhr uud je erfahreu ""der« z>,,, U "'^r Plauet, die Erde, Menschen-, Es "' Nkhns'tze dienen soll. . I'kenlosiakZ"'" """'aßend. wenn es nicht mehr Ge-Mpfe so .f/^"' bass wir armseligen Eintags-^nden die Ä '"^ ^Mg. auf unser Denken und Em-. ' la. der lA ,"'""!! '"mg. in Anwenduug briu-^ bas Nll??"e lullte fast zögern, leichtweg auch auszusprecheu. Treue! Die »^ "'it dies^ ^ "ls eiuc Tochter der Liebe, ideu-V^licher R/s,«"'? "h'" Wehmulh, uud uur mit l)ö" das Alter vou ihr reden. !^ l'ch WnH°^? flub" den Begriff an und l>r /"l Kiudl n.. ""^"U'tt ,„^ lächelt denselben N^ "'« 3'?^"'. b" «.Uten alteu Zeit, anch Ae7"ung: N^ ^'l""ist zu w" "'"die track "'cht vüM. ""e ei bei den Hnnden zu «Hen. ^ volllg aus der Luft gegrifftu zu be- Unseren natürlichen Anlagen, dem ganzen Kreislauf der Dinge nach mag es wie ein Widerspruch er-scheiucu, vo» einem Lebewesen, das abhängig von dem großen Gesetz stetigen Wechsels, in seiner Gesinnuug etwas Bleibeudes zu erlangen, zu erwarte», dass er Treue übe, iu Gedanken uud Handlungen niemals schwanke, nie von den, Wege abirre, der ilim zn gehen, oft ohne jegliche Berücksichtigung einer Neigung, nun einmal bestimmt. Dem schlichten Natnrsohn dürfte es wohl fern liegen, fo hoheu Anforderungen uur eiuiger-masieu zu eutsprecheu, wir aber haben den Cultnr-menschen nnd vor allem die Frauen im Auge, die schon iu ihrer Eigenschaft als Erzieherinnen der Meinen, uicht früh genng sich vertraut macheu töuucn mit dem schönen uud crhabeucn Begriff jener Treue, welche kciue Pflicht zn kleiu uud kein Opfer zu groß findet, um das uueutbehrlichste Äesitzthum. die Selbstachtung, uu-angetastet zu erhallen. «Wenn noch ein Wunder möglich, nur die Treue eines liebevollen Herzens vermag es geschehen zu lassen» -^ sagt uugefähr Goethe, uud damit ist eigentlich der Kernpunkt deffeu gelrosseu. was tausend Worte auch kaum verständlicher machen können, wenu nicht jenen schon das rechte Verständnis entgegengebracht wurde. Wer liebt, uuterliegt, streug geuommen. nur einer cle-meutareu Allgewalt, aber wie man und mit welcher Treue mau liebt, dariu zeigt sich die Eigenart des Einzelnen, nud wieder ist es hier das Weib, welches unbedingt mehr befähigt ist, sich treu nnd unwandelbarer zu erweiseu, als der Manu. Ihr Mentor und Leitstern, ihres Schicksals Stimme sei das Herz, dann erklärt sich das oben Oefagte von selber. Das Interesse, die Neigung des Mannes wendet sich obenan der Gattung zu. das ihre der Individna-lität; er begehrt, sie liebt; ihm ist der Besitz Zweck, ihr derselbe mehr Mittel zu dem Zweck, dadurch auf sein Denken uud Empfinden Einfluss zu üben. seine Phantasie zu beschäftigen, Macht über sein Gemüth zu ge-winncn. Nnr selten ist die Fran sich dessen bewusst, sie handelt meist iustinctiv, der Mann hingegen ist ein geborener Philosoph, der seine Anschauungen gern ans dem vollen Leben schöpft und auf dieses überträgt nnd jeder Theorie, sei sie auch noch so tadellos, die gesunde Logik der Thatsachen vorzieht. Der Obhut nnd Pflege des Weibes ist alles Schöne, Ideale anvertraut, das nie auf dem Markt des Lcbeus, nur in der Stille gedeiht; ein welt-abgewandtcr Sinn gereichte dem auf praktische Ziele uud mnthigcs Vorwärtskommen angewiesenen Manne zum Nachtheile, sie jedoch unterstützt ersteres in dem steten Bestreben, unberührt von den lanten Stimmen des Tages, in den eigenen vier Wänden jene Heimstätte edler Empfindungen vor jeglichem Einflnss zu bewahren, der diefe stören könnte. Lirbr schwärmt auf nllrn Wl'ge», Treue wohnt fi!r sich allrin; Lirlir loninit ruch rasch cnlgegrn, Aufgesucht will Treue sein. Oberflächliche Naturen sind überhaupt einer eigent, lichen Treue kaum fähig, und doch ist kein ChmnN.s Laibacher Zeitung Nl. 198 1628 M. Anlinst 1886. geseht, und dem schönen Capitel von der Dankbarkeit der Nation wäre bald ein zweites gefolgt, jenes von der Undankbarkeit des Fürsten. Solch eine Wendung konnte Alexander nicht eintreten lassen. Dnrfte er — der als Ritter ohne Furcht und Tadel gefeiert wird — mit einemmale der kalte berechnende Staatsmann werden, der, alle Regungen des Gemüthes ausschließend, dem Calcul der Vernunft aNein gehorcht? Eigenartig und seltsam in das stets tastende und berechnende Jahrzehnt eingreifend, war das ganze bisherige Auftreten des Fürsten, war sein plötzlicher Zug nach Philippopel und sein Eilmarsch nach Slivnica. Man sieht überall eine momentanen Impulsen folgende Individualität, eine Thatkraft, die überall zum Äusbruche kommt, wo sie Anrcguug fiudet. Wenn es wahr ist, dass der Fürst den mit Revolvern erschienenen Verschwörern trotzte, die Abdicationsurkunde nicht unterzeichnen wollte, dann umspinnt ihn ein neues Capitel wahrhaftiger Romantik. Dem Zuge dieses Geistes folgend, eilte er nach Bulgarien. Tritt er eine Fahrt an, an deren Ende ihm das Glück winkt? bleibt ihm dieses treu? Oder stürzt er Gefahren entgegen, welche durch die Wildheit seiner Gegner uud die Uu-cnltur eines Theiles seiner Nation noch vermehrt werden? Wenige wird es geben, welche den Fürsten jetzt schon beneiden würden. So große politische Cousequenzen sich an seine Schritte heften, so bleibt doch die Theilnahme an dem rein menschlichen Schicksale dieser fesselnden Erscheinung zu lebhaft, um selbst in Augenblicken seiner stolzen Trinmphe die bange Frage nach seiner Zukunft gänzlich zu unterdrücken. Die Fahrt nach Bulgarien ist ein Entschluss, der vielleicht von größeren Gefahren begleitet ist, als der Zug gegen Slivnica. Sie ist ein Wagnis und all jenen Episoden im Leben Alexanders gleich zu achten, welche ihn zu einer so mareanten Persönlichkeit der Zeitgeschichte gestempelt haben. Die Welt staunt diese Reise auch nicht minder an, wie alles, was ihr bisher vom Fürsten berichtet wurde. Für die politische Be-rechnnng, für das positive Interesse Europas wird aber jedenfalls mit der Ankunft des Fürsten Alexander auf bulgarischem Bode» ein gewichtiges Element der äußeren Ruhe im Lande selbst gewonnen sein. Die Partei, welche die Ordnung bisher zn erhalten uud Bulgarien den Schrecken eines Bürgerkrieges zu entreißen wusste, wird erst durch die Rückkehr des Fürsten ihren end-giltigen Sieg erfochten und besiegelt haben. Die Revolution wird bewältigt, die legale Ordnung wird hergestellt uud damit die allerwichtigste Voraussetzung für die Wahrung des Friedens im Orient geschaffen sein; die Gefahr anarchischer Zustände nnd deren weitere Ausbreitung auf andere Länder der Baltcm-Halbinsel wird in dem Augenblicke vermiedeil sein, da die legalen Verhältnisse in jeder Hinsicht restituiert sind. Der Vortheil Bulgariens ist jedenfalls weit greifbarer als jener des Fürsten, dessen Geist viel zu eigenartig angelegt ist, um sich von praktischen Erwägungen und den Rücksichten auf die eigene Person leiten zu lassen. Politische Reberstcht. (Zur Erneuerung des österreichisch-ungarischen Ausgleichs.) Der ungarische Ministerpräsident trifft nach den jüngsten Meldungen am 6. September wieder in Budapest ein, und dürften zn diesem Termine auch die Mitglieder des österreichischen Cabinets wieder vollzählig in Wien sein. Hiemit ist ein Anhaltspunkt für den Beginn der Verhandlungen zwischen den beiderseitigen Negieruugcu über den Zolltarif geboten, da zu erwarten steht, dass dieselben dann uuverzüglich aufgenommen werden dürften. Ob den Verhandlungen zwischen den beiderseitigen Ministerien Besprechungen der Referenten, beziehungsweise die Einberufung der Zoll- und Ha»delsco»fcrenz, vorans-geheu, ist noch nicht festgestellt, obwohl hierüber schon mehrfache Versionen circnlierten. Jedenfalls besteht die Absicht, bis zum Wiederzusammentritte der Parlamente die in Bezug auf den Zolltarifsentwurf durch die Beschlüsse der beiderseitigen Abgeordnetenhäuser hervorgerufenen Differenzen auszutrageu. (Parlamentarisches.) Wie die «Presse» vernimmt, ist in Regierungskreisen die letzte Septemberwoche als Termin für die Einberufung des Neichs-rathes bestimmt; doch ist über den Tag, an welchem das Abgeordnetenhaus seine Verhandlungen wieder auf-uehmen soll, noch kein endgiltiger Beschluss gefasst worden. Der Reichsrath wird sich bis anfangs November ausschließlich mit deu Ausgleichsvorlageu be-schäftigeu und sodann den Delegationen Platz macheu, die heller in Budapest versammelt sein werden. Die Landtage werden anfangs Dezember ihre Thätigkeit beginnen. (Trieft und Fiume.) Die Verwaltung der Südbahn hat vor längerer Zeit der Triester Börsc-deputation angezeigt, dass die ermäßigten Frachtsätze für den Getreideverkehr zwischen Trieft und Fiume mit 15,. Juli gekündigt seien und dass von da ab dieNor-malsätze znr EinHebung kommen werden. Die Triestcr Börsedeputation hat hingegen unter Hinweis auf die schwierige Lage des Triester Handels Vorstellungen erhoben. Die Südbahn erwiderte, dass der durch die Tarifermäßigungen beabsichtigte Zweck, den Localverkehr zwischen Trieft und Fiume gegell die Seeconcurrenz zu behaupten, nicht erreicht worden sei; die Gesellschaft könne überdies ihre kürzeren Distanzen nicht künstlich ermäßigen, um ihre längeren und überdies natürlichen Strecken trausportnnfähig zu machen. Die Vörsedepu-tatiou von Trieft hat nun eine Emgabe an das Handelsministerium gerichtet, in welcher ausgefiihrt wird, dass seit Aufhebung der crmäßigteu Frachtsätze Trieft von dem Verkehre mit Fiume zum größten Theile ausgeschlossen sei, da der Triester Handel mit den bedeutend niedrigeren Frachtsätzen Flume's nicht concnrrieren könne. Die Eingabe gipfelt in der Bitte, das Handelsministerium wolle bei der Südbahn dahin intervenieren, dass entweder die früheren ermäßigten Frachtsätze nach Fiume reactiuiert oder wenigstens in anderer Form dafür Vorsorge getroffen werde, dass Trieft an den Begünstigungen Fiume's participieren könne. Außerdem möge das Handelsministerium seiuen Einfluss dahiu geltend macheu, dass in das neue Uebereinkommen die Vestimmnng aufgenommen werde, derzufolge Trieft von Seite der ungarischen Bahnen die gleichen Einheitssätze wie Fiume gewährt werden. (Ungarn und die päpstliche Ency-klika.) Die Encyklika, welche der Papst aulässlich der Revindicationsfeier an die uugarischen Bischöfe gerichtet, wird in Ungarn großes Aufseheu machen nnd von den verschiedensten Gesichtspunkten commentiert werden. Indem der Papst sich über die im ungarischen Obcrhanse erfolgte Ablehnung des vom Abgeordneten-Hause augenommencn Gesetzentwurfs über die Ehe zwischen Juden und Christen billigend ausspricht, die gemischten Schulen verurtheilt und die Rückgabe des Vermögens der katholischen Institute — welche Iustitute gemeint sind, ist dem betreffenden Telegramme Mt zu entnehmen — nnd deren Verwaltung au die <)> schüfe verlaugt, betritt derselbe das Gebiet der actllel c» Politik, auf welchen, mau in Ungarn bekanntlich p jede fremde Ingerenz sehr empfindlich ist. (Kroatien.) Die Verhandlung sowie das M< stlltat der Abstimmung betreffs der Betheiligung Agrams au der Ofner Revindicationsfeier gibt Miskatovic Aa-aulassuug zu einem geharnischten Artikel in der «Agra' mcr Zeitung», der mit beißendem Sarkasmus die russen' freundliche Haltung der kroatischeu Oppositionellengel' ßelt. Agram — sagt er — wird die Ehre haben, n^cn Müi'chen und Berlin als dritte im Bunde z>t sein-Die Feier der gemeinsamen Heldenthaten der Ungar uud Kroateu kümmern die Agramer Oppositionellen ma)l, denn r l> anderer Stelle besprechen. Es wird sich erst z"!^ müssen, welchen Einfluss dieses unerwartete Erei^ alls die contineutalc Politik ansüben wird. . ° (Das englische Unterhans) hat ^ Amendement Parnell nach viertägiger Debatte mit c> gegen 181 Stimmen abgelehnt. Die Debatte "", diesen Antrag war insofern interessant, als wM derselben durch die Erklärnngen Hartingtons >> Chamberlains die Solidarität der liberalen'Visse^ mit den Tories bezüglich der gegenwärtigen MlM luug der irischen Frage von nenem constaticrt l" den ist. . » (Die Pforte) hat dem Vernehmen "a^ A von ihr ins Auge gefasste Project, in Albank'lH Armeecorps zu bilden, fallen gelassen. Dieser ^'W .. wird theils auf den Mangel der für die AusfM^ erforderlichen Geldmittel sowie namentlich auf d>e ,. kenntnis der Schwierigkeiten zurückgeführt, welche" Herauziehuug der Albancse» zum Militärdienste gegnen würde. ^ (Coccapiellers Angelegenheit.) ^ Coccapicller'sche Angelegenheit ist, wie aus ^" ', mitgetheilt wird, ihrer Lösnng nahe. Nach la"!!,^ Zaudern hat sich der zum Abgeordneten gewählte, , Gcfäuguisse schmachtende Volkstribun, welcher bcw" lich den Unterrichtsminister mit Ohrfeigen As ^ hatte, bereitfinden lafsen, dem Drängen seiner »M,^ nachzngeben uud ein Gnadeilgesuch au den Kd'»^ .^, zureiche». Mau glaubt, dass die Freilassung "' ,-nächsten Tagen erfolgen wird, nmso eher, da ^ „ pieller die ihm für Vergehen gegen einzelne P^I ^. zngemcssene Strafzeit bereits verbüßt hat u"d ^,, noch die Strafe für öffentliche Vergehen abM"'" haben würde. Tagesneuigteiteli. Sr. Majestät derKaiser haben, wie der <^, vatore Triestinv. mittheilt, der Gemeinde Reife» l"'^,, Bezirke Görz znr Durchführung von Wassersch"!)"" denkbar ohne Treue der Gesinnung, die in dem wechselvollen, oft so haltlosen Leben den einzigen Fixpunkt bildet, der die nöthige Sicherheit verleiht, um nicht Würde und Selbstvertrauen inmitten eines Kampfes zu verlieren, den ein Aufruhr aller Elemeute hervorgerufen zu haben scheint. Von dieser Pflichttreue gilt wohl zumeist, was Goethe iu seinen «Wilhelm Meisters Lehrjahren» einmal ausspricht: «In welch seligen Zustand verseht nns die Treue! Sie gibt dem vorübergehenden Menschenleben eine himmlische Gewissheit, sie macht das Hauptcapital uuseres Reichthums aus.» Daran auch schließt sich das Wort Fausts: Veglückt, wer Treue rein im Vusen trägt, Kein Opfer wird ihn je gereuen. Wer sich selber unter allen Umständen treu zu bleiben vermag, hat wohl der Siege höchsteu errungen llnd beweist eine Kraft, die aus vielem erusten Rmgen aus Selbstbeherrschung und Selbstlosigkeit hervorgegangen sein muss — in diesem Bewusstsein ruht zweifelsohne der höchste Lohn; ihm wird es auch kaum schwer fallen, die Treue gegen andere zu bewahren. Es gibt Menschen genug, die den Ruhm solcher Treue für sich in Auspruch nehmen würden, weil sie weder der That noch dem Geiste nach dieselbe irgendwie gebrochen — was bedeutet aber eine Treue, die aus Mangel an Temperament und Gewohnheit resultierte?! Wie oft ist nicht Bequemlichkeitsliebe und Furcht vor Verleumdung Ursache jener sogenannten Treue, die eigentlich so gar nichts mit dieser gemein hat, als den Namen? Man nennt es ein Vorrecht des Menschen, monogamistische Neigung zu hegen — ach, nur zu häufig tritt all Stelle echte» Fühlens das Interesse, die'Rücksicht auf materielle Vortheile, nnd die Regungen des Herzens zersplittern sich in hundertfachen Wünschen, die nur insofern dem Principe der Monogamie ähnlich sehen, als sie einzig und allein — das eigene «Ich» z»m Gegenstande haben. Wo findet sich unter Menschen jene Trene, die nur mit dem eigeueu Lebe» erlischt und dieses Aufgehen lässt in den: Leben eines zweiten, wie uns bei einem Blick in die Natur so maucher Hund in rührender Weise und als leuchtendes Beispiel gezeigt?! Der Hund des Armen, er theilt Noth nnd Entbehrung mit ihm, er lässt die Schüssel des Reiche» nuberuhrt und kehrt zu semem Herrn zurück, er folgt ihm durch alle Gefahren, opfert Schlaf uud Ruhe für ihn — er hat uur eine Heimat, uur eine Neigung, sein ein und alles ist sein Herr. Uud weun das Auge sich geschlossen, aus dem er so oft Lob und Tadel, Zurechtweisung uud Anerkennung, Theilnahme und Ungeduld, Daukbarkeit und Freude gelesen, wenn die Hand erkaltet, die ihm durch Jahre seiu mitunter karges Futter gereicht, dann geht er nicht, sich einen nenen Herrn zu suchen und zn vergessen, was ihm geraubt — er verschmäht Nahruug und Trost, legt sich auf das Grab des Todten und stirbt ihm nach — ein Symbol der schönsten Trene, ein erhabenes Vorbild dcm Menschen, der oft die Stimme des eigene» Herze»s nicht heilig geuug hält, um sie durch jene Pietät zu ehren, die sich Treue »r»»t. PH. Vogler. Das Opfer der Liebe. Nmnan von Max von Weihenthurn. l??. ssortschung.) Ein Geständnis. ^ «Es ist ei»e höchst peinliche Angelegenheit!» sp^ Lady Oliphant ernst. ^M «Und dennoch meine theure Margarethe.» ^ ?s ihr Gemahl, der ihr gegenübersaß, «'dennoch "^ hört geschehe», de» der gcmze Ort redet davon. Uebcra^^ man Bemerknngen über die häufigen Besuche ^ Üittons im Schulhausc zu jeder St»»de des TM ^ der Nacht. Litto» aber war mit Rose Vc»c vcrloM,wH^ jungen Arztes Verhalten erweckt die allgemeinlte ^, stimmung. Du musst deshalb Frau Forbes '"'^hei^ lassen und eine weniger anziehende, weniger 3 ;st nisvolle Lehrkraft für' die Schule fiudcu. V. „B ein Ferialtag, und du würdest gut daran ")"'',heit dem Schulhause zu fahren, um dich der A'lg^^B zu eutleoigen, wenn du es nicht vorziehst, sie > ^ abzuthun.» svrech^' «Ich glaube, ich ziehe es vor, mit ihr z" !V meinte Lady Oliphant zögernd. ^..hel', >? «Die Sache muss aber heute »och ^'"^e! '" peilllich sie auch ist. Es bleibt keine M"''«" M beklage es selbst nicht wenig nm dci»ctw>llc» ist. Madeleme, die Fran Forbes so herzlich z"^H mil, aber es lässt sich nicht ander». Ich f«'" " gesell' dass Hugo und Mr. Noss hier sind, den" "' _^!^ch" Zeitung Nr. 198 1629 31. August 1886. Watte V^ung von 200 fl., ferner für zwei durch ""MMden betroffclle Familien derselben Gemeinde l^fl zu spenden geruht. ,m i) '/ -""lestät der Kaiser haben, wie die «Vriin-A>>^ ?/ "^det. dem Trebitscher Titularabte Dr. i» ^r ^ ^"l Herstellung eines neuen Hochaltares .'^00 fs ^^»tscher Abteikirche eine Unterstützung von "" fl. zn spenden geruht. schreib s^"^"^"^ Hofburgtheater in Wien) sämn lvs "" Vollendung entgegen. Die Bühne foN'ie die 9 I?5 ^nrichtnugsstückc sind bereits fertiggestellt; >i^,^., '^'"uck'log des Zuschauerraumcs solvohl als der KüM ^°"^^"^u, wie auch der Garderobe für die "abe . . ""ck)t rasche Furtschrille, einzelne derselben sind le»H , "^' An der Einsiihrung der elektrischen Vc-W lws?' !"^ "'" Verzögcrilng erfahren hatte, wird der U,s / ^'arbeitet, und auch mit der Demolicrung lnent ?"""^' ""'"^'^ ^' I" ^" ^"^"^ der ^sliia^ (^ ^-l2) wird es jedoch von Großbritannien l5N4 ^ - '^ ^'^^ besitzt zwar nnr «!) Nehe, aber Kation., ""'' ^""' "üfatten anf London ^lUli 424^ ^/s/""^end Berlin deren etwas mehr, nämlich "lit :j^3 ^ Oesterreich-Ungarn hatte 11 Tclcphonnctze drei ^ Stationen — also weniger als Berlin, Vor Piment ^'"^" "^ ^"^ ^ Telephonnetze mit 870 gen I^,"'' ^'e kleine Schweiz verfügte Ende des vori ^'trcick ,.''b" '^^' ^^be ",it 4!)()'() Abonnenten und >Uodon ^."ber 20 Televhonnctzc mit 7175> Stationen, breitnna .s^""s. 4054 entfallen. Einer großen Ver^ ^>l Stä^ "^ ^ ^" Fernsprecher in den amcritaui-^rig^ ^"', denn in Newyort gab es zn Ende des "eilten ^. ^^ ''^^^, in Chicago 3l;-j0 Telephon Abon-sull deren tt< '" ^'" bereinigten Staaten Äiordamerikas Der ^, ^esammtzahl gegeuloärtig :;<><) 000 betragen, ^huttisch^. ^' bass schon fast alle Länder Europas telc-"h„en ,,/"bteverbindllngcll haben, lasst hente bereits >jl>tl!nft ^ s ^"lle das Telephon in, Weltverkehre der berr^^ic Kunst, 100 Jahre alt zu werden.) s ^arisev ^/"^ ^^ berühmte Ehemiker und Director Mndertftel ., ^/"üschen Institnts, vollendet demnächst sein 3""dcrt s,i,^"lsjahr. Einer, der in das zweite Jahr-^"tsän f . "^ ^l^' "erdient wohl die allgemeine "^Mche,, t; auch lucnn er nicht ein Gelehrter von ^^, '"use. ein verdienstvoller Forfcher, wicChcv- reul, ist. Wie erst dieser Greis, der seit sechzig Jahren Akademiker uud Professor des ersten chemifchen Instituts ist! Chevreul nennt sich den «Doyen der Pariser Studenten»; in der That ist er bei seinem hohen Alter von einer merkwürdigen Rüstigkeit. Alle Gebrechen des Grciscn-alters sind ihm fremd. Sein Körper ist kräftig, frei von jedem Zeichen des Verfalles. Sein Geist aber ist heute noch fo frisch, wie in den Tagen seiner Jugend. Er plaudert in bczanbernd liebenswürdiger Weise und hat Worte voll feiner Pointen; dazu ist seine Gedächtniskraft eine geradezu erstaunliche. Wie hat Ehcvrcul es angestellt, bei so hohem Alter so rüstig zubleiben? Einige Andeutungen über seine Lebensweise dürften als lehrreiche Fingerzeige für solche, die ein gleiches Alter erreichen möchten, mit Interesse aufgenommen werden: Chevreul trinkt niemals Wein, für den er seit seiner Kindheit lebhaften Widerwillen empfindet. Fische und die meisten Gemüse-Arten widern ihn gleichfalls an, anch hat er nie in seinen, Leben sich dazu entschließen können, ein Glas reiner Milch zu trinken. Dagegen trinkt er den Kaffee fchr gern; derselbe sättigt ihn auch, während die Ehocolade ihm nicht den Hnnger stillt. Eine Stunde, nachdem er Chocolade genommen, stellt sich bei ihn, regelmäßig der Hunger wieder ein. Indessen nicht diese diätetischen Gewohnheiten betrachtet Chevrcul als Ursachen seiner Langlebigkeit, sondern die strenge Mäßigkeit in seinen Lcbensgcwohnhcilen, die con-scquentc Regelmäßigkeit in der Arbeit. Hier das Recept, hnndcrt Jahre alt zu werden. Man halte sich darnach und erprobe es. Dabei sei man aber so vorsichtig, sich Eltern zn wählen, die gleichfalls neunzig Jahre alt geworden sind — überhaupt einer Familie anzugehören, in welcher das Alter von hundert Jahren nichts Seltenes ist. Denn in Chevrculs Familie ist dies der Fall. — (Erdbeben auf Zante.) Die Stadt Phi litt thra auf Morca wurde Samstag durch ein Erdbeben vollkommen zerstört. Dabei dürften einer oberflächlichen Schätzung zufolge circa dreihundert Personen ihr Leben verloren haben. Das Erdbeben wnrde anch in Zantc sowie in anderen Orten Griechenlands verspürt. In Zantc wurden fast alle Häuser beschädigt. Verluste an Menschenleben sind jedoch nicht zu beklagen. — (Selbstmord einer Herzogin.) Vor einigen Tagen wurde ans Catania gemeldet, dass die junge Herzogin von Trema stieri ihre Eltern vergiftet habe, weil dieselben eine Mesalliance ihrer Tochter nicht zu geben wollten. Obwohl beigefügt war, dafs der Fall ungeheures Aufsehen errege, zweifelte man doch an der Wahrheit dieser romantischen Sensations-Geschichte. In der That verhielt sich dieselbe ganz anders, denn die «Gazzetta di Messina» meldet, die jnngc Herzogin habe keineswegs ihre Eltern, sondern sich selbst vergiftet, weil ihr die Ehe mit ihrem Geliebten nicht gestattet wurde. Es bleibt aber abzuwarten, ob anch diese Version sich wirtlich bestätigen wird. — (Die armen Schwiegermütter!) Der Maschincntcchniker Iuibert in Paris hatte kürzlich ciuc Erfiudung gemacht, welche es ermöglichen sollte, die Geschwindigkeit der Eisenbahnen um ein Beträchtliches zu erhöhen. Die Ionrnale besprachen eingehend Iuibcrts Entdeckung und prophezeiten derselben eine große Zukuust. Vor einigen Tagen saß Juibert in seinem Atelier; plötzlich stürmte ein Mann herein, versetzte dem Ucberraschtcn mit seinen, Spazierstocke einige kräftige Hiebe uud rief erbittert: «Ich werde dich lehren, so mörderische Erfindungen zu machen, dass meine Schwiegermutter, welche jetzt zwölf Stunden bis Hieher braucht, vielleicht gar in sechs Stunden da ist!» Als sich Herr Juibert einigermaßen gefasst, lieh er den Mann arretieren, der ein angesehener Kaufmann Namens Bolivet ist. — (Brand in Kolon, ea.) Abermals ist Ko-lomea von einem Brande heimgesucht worden, durch den eine große Zahl von Familien hart getroffen wurde. Es wird von dort vom 20. d. M. geschrieben: Heute nachts kam in einem von der ärmsten jüdischen Bevölkerung bewohnten Stadtthcilc Feuer zum Ausbruche, welches im Laufe von zwei Stunden 25 Häuser einäscherte, wodurch 50 Familien obdachlos wurden. Dabei ereigneten sich zwei bedauerliche Unfälle. Ein Polizeimann, welcher beim Rettungswerkc beschäftigt war, fiel vom Dache und zog fich lebensgefährliche Verletzungen zu, und eine Frau wurde von einer herabgestürzten Kiste so unglücklich getroffen, dass an deren Aufkommen gezweifelt wird. — (In Marienbad.) «Haben Frau Baronin schon viel abgenommen?« — «Ich weniger, mehr mein Hotelier!» Local- und Provinzial-Nachrichten. — (Das Kaiser fest in Veldes.) Wie in anderen Orten des Landes, wurde das Allerhöchste Geburlsfest Sr. Majestät auch im reizenden Veldes am 25. d. M. anf das festlichste begangen. Um 3 Uhr nachmittags begann das Fest mit einem Concert im Louisen-bade, wobei die Musikkapelle des 17. Infanterieregiments in gewohnter Weise mehre Pieccn präcis und wirksam zu Gehör brachte; den, Concert folgte um 5 Uhr im Hotel Mallner eine nich ausgestattete Tombola, die ein nettes Sümmchen zugunsten des Veldeser Verschönerungsfondes abwarf. Den Glanzpunkt des Festes bildete die Beleuchtung des Sees. Bei anbrechender Dunkelheit erstrahlte der ganze Ort wie in einem Lichtmeere, und der feenhafte Festzug, der mit Mufil an der Spitze in festlich geschmückten Kähnen auf der spiegelglatten Seestäche sich majestätisch vom Hotel Mallner gegen Petran zn bewegte, erhöhte noch den berückenden Zauber. Vor der Wohnung Sr. Durchlaucht des Fürsten Windisch - G r a c tz hielt der Zug, die Militär-Musikkapelle intonierte die Vollshumnc, das zahlreich in Kähnen und am See-User anwefende Publicum brachte begeisterte Hoch-und Zivio-Rufe auf Sc. Majestät aus, während Raketen abgefeuert wurden und die umliegende» Villeu in dem magifchen Lichte des bengalifchen Feuers erglänzten. Der Fcstzug, an welchen, auch zahlreiche Damen der Aristokratie theilnahmcn, war sinnig arrangiert und verdient das einmüthigc Lob, das ihm von allen Anwesenden zu-theil wurde. Nach dem Feste versammelten sich die Verehrer Terpsichurens im Hotel Mallner, allwo ein Kränzchen arrangiert und bis in die späte Nacht eifrig getanzt wurde. — (Leichenbegängnis.) Unter großer Theilnahme der Bevölkerung fand gestern nachmittags das Leichenbegängnis des infulierten Dompropstes Josef Su-pan statt. Nachdem in der Domtirche das «Libera» abgesungen worden, setzte sich der Leichenzug über den Dom-Platz, die Spitalsgasse, Elcsantengasfe und Wienerstraße in Bewegung. Den Zug eröffneten die Waisenknaben und die Waisenmädchen, dann folgten der katholische Verein und der tatholifche Gcsellenverein mit umflorten Fahnen, die 1'. I'. Franziskaner, die Lazzaristen, der Domclerus mit dem Domcapitel und dem Propst von Rudolfswert Herrn Urh, endlich als Functional der hochwürbigste Herr Fürstbischof Dr. Mifsia. Dem Sarge, welcher mit zahl- '^ Ge?an,?^^''^ sie unterhalten, zerstreuen und . Sir 5 '^lenken.. cknster. ^ederic saß mit seiner Gemahlin am ?>pe^pA der beiden richteten sich hinans anf die lasse. euugcr Entfernung vom Hanse auf der Tcr- s^stün/^^^"^ i" einem hübschen braunen Sam- 2' "' Major St. John ^ läch'el'? schweren Pelzrocke in ihrer Nähe und e " ""f der «^ ^ nieder, während mehrere Stufen ^ lunger V)„. /'" Vlmnenparterre führenden Treppe ä" den, j..'" 'l"ld und leuchtenden Auges empor- r« - 'Mir'd/Mn Mädchen. > Fritz?» fragte die Va- U? l. ^"br"'d sie die Hand auf den Arm des ^' n wird l^^'d «"ch der Gruppe wics.« Ich ^s«.Welcher .'" "."" '"s nehmen wollen.» ^s?> I" von den beiden, St. John oder Mr. vm " lerne/^"V/ ^"' """c H"go wird nie wieder t'a,r?' 's ist H ,)? 9"'" ""«es Herz längst ^s. d. Liebesan^genheit unseres thörichten ^K"! Hna>)"N'"iafte Verschwinden der armen 2>O Ar...?? V ? """"ls überwunden.» ^le, Oe. mich' "H g"usan> behandelt worden! 6"» Viann ?"sst alle N'che. wenn ich daran ' '° edel. so g.,t. su wahr, voll so tadellosem Rufe wie Hugo St. Iuhn, eines Verbrechens für schuldig gehalten, von dcm sogar Richter und Jury ihn freisprechen mussten!» Madeleine's hastiger Eintritt unterbrach der Eltern ernstes Gespräch. «Wir haben uns entschlossen, nach Lee-Park zu fahren!» rief sie heiter aus. «Del Tag ist fo fchön und die Schlittschuhbahn muss vortrefflich sein. Papa. wirst du uns begleiten?» fchlofs sie schmeichelnd, au Lord Oliphant heranln tend. «Ich wollte Hm',o darum bitten, mich nach dem Schulhause zn fahren,» nahm Lady Oliphant das Wort, «und wenn er das thut, fo folaen wir euch nach Lee-Park.» «Könnten wir nicht alle zusammen fahren? Ich würde fo gern einen Augenblick Frau Forbes sprechen!» bat Madeleine. «Wir fahren zusammen, aber in verschiedenen Wagen. Ich nehme den Paethon, nnd St. John kann Mama in dem Punywagen fahren,» meinte lächelnd Sir Frederic. «Ich weiß'fehr gut, Madeleine, wie endlos die «Augenblicke» sind, welche du gern mit Frau Forbes verplauderst, und ich möchte doch, dass wir noch rechtzeitig zum Gabelfrühstück nach Lee-Park gelangten!» «Wir fahren aber über den Hügel?» .Ja, es ist der kürzeste Weq; geh' und hülle dich warm ein, mein Kind, denn es dürfte bitter kalt werden.» «Du würdest gut daran thun, Madeleine, deinen Pelz zu nehmen,» rief Lady Oliphaut uud während die beiden Damen sich ankleideten, schritten Major St. John und George Ross auf der Terrasse auf und ab. . . «^ , «Wie reizend sie ist!» sprach George seufzend, wah« rend cr Madeleine nachblickte. Hugo nickte bejahend. «Erinnert sie dich nicht,» fuhr der junge Mann zögernd fort, «erinnert sie dich nicht zuweilen an Beatrice?» Der Major fchwieg einen Augenblick, dann erwiderte er ernst: «Ja, es war dies bisher nie der Fall, aber es ist sonderbar, dass mir in den letzten Tagen, fo oft ich sie ansehe, eine gewisse Aehnlichkeit mit Beatrice auffällt.» «Es ist also nicht nur meine Einbildung! Ich glaube, jene Aehnlichlcit war es, die mich zuerst angezogen, obschun dieselbe im Grunde genommen, in den Zügen nicht vorhanden ist, sondern nur in Bewegungen nnd Stimme. Es ist doch zu sonderbar, dass zwei Personen, die sich im Leben nie gesehen, so manche gemeinsame Eigenthümlichkeit haben können!» Die sich nie im Leben gesehen! Äarmherzl's,cr Himmel! Hätten beide Männer ahnen können, wie nahe ihnen das Wesen war, um das zn finden sie alles hingegeben hätten, ach, sie würden mit der Schwergeprüften dennoch gewünscht haben, dass sie lieber gestorben und zugrunde gegangen wäre, als dass sie sie 'so wiederfinden sollten, wie es im Buche Gottes vorgezeichnet stand. Arme, arme Beatrice! (Forschung folgt.) Laibacher Zettung Nr. 198 1630 N. Aumlst M6. reichen Kranzspenden geschmückt war, wnrden die prachtvollen Kränze der Gemeinde Kropp und der krainischen Sparcasse vorangetragen. Dem Sarge folgten anßer den nächsten Verwandten und einer Deputation der Gemeinde Kropp die Herren: Regierungsrath Freiherr von Pas-cotini-Iuriskovic in Vertretung des abwesenden Herrn Landespräsidenten mit mehreren Beamten der Lan^ desregierung, Landesgerichts - Präsident Kocevar, lais. Rath Murnik in Vertretung des Herrn Landeshauptmannes, Handelskammer-Präsident Ku schar, Bürgermeister Grasselli, zahlreiche Geistliche aus der Stadt und vom Lande und eine lange Reihe anderer Leidtragender. — (Der Bau der Quaimauer) am Franzensquai nächst der Hradezkybrücke ist nun auch in der Erweiterung bis zum Hause des Herrn Franz Schantel in der Betonierung vollendet, und ist mit dem Hochbau begonnen worden, welch letzterer in den nächsten vierzehn Tagen vollendet sein wird. Die großen Wassermassen mussten durch die Damftfspritze der freiwilligen Feuerwehr ausgepumpt werden. Am Franzensquai, vig-u-vis dem Hause des Herrn Schantel, wurde eine gute Quelle gefunden und daselbst ein Brunnen angelegt, welcher demnächst der öffentlichen Benützung übergeben werden wird. — (Wochen aus weis der Sterbefälle.) Dem soeben publicierten 33. Wochenausweis der Sterbefälle in den größeren österreichifchen Städten entnehmen wir folgende Daten: 5Z Gesammtzahl 4ZZ^ ?^Z der Z^Z Städte Z 32 Verstorbenen ZI^ ZV "^ w7^^ Z^ Laib ach ... 27296 7 6 18 24,8 Wien..... 780066 192 164 35« 23,7 Graz..... 103 670 26 15 41 20,6 Klagenfurt .. 19401 6 2 8 21,4 Trieft .... 155197 106 107 213 71,4 Görz..... 22295 9 6 15 35,0 Pola..... 26 353 5 7 12 23,7 gara..... 12134 2 6 8 34,3 — (Contumazlager bei Divaca.) Im Sinne des bestehenden Militär-Sanitätsgesetzes und der bei Epidemien geltenden Vorschriften hat das k. k. dritte Corpscommando die Errichtung eines Lagers bei Divaca angeordnet, in welchem diejenigen Urlauber und Reservisten, welche von ihren Truppenkörpern in ihre respec-tiven Heimatsorte zurückkehren und aus Trieft oder anderen verseuchten oder choleraverdächtigen Orten kommen, eine fünftägige Contumaz durchzumachen haben, ehe sie ihre Weiterreise antreten dürfen. Ueberhaupt wurden von den Truppen-Commanden alle nöthigen Verfügungen getroffen, nicht nur um das Militär selbst vor dem Ausbruche der Cholera nach Thunlichkeit zu bewahren, sondern auch zu verhüten, dass durch Truppenbewegungen eine Verschleppung der Epidemie veranlasst oder auch nur begünstigt werde. — (Telephonlinie Tr iest-Fiume.) In der nächsten Zeit dürfte Oesterreich eine zweite internationale Telephonlinie erhalten. Infolge mehrfach ausgesprochener Wünsche der Handelskreife von Trieft sind nämlich Verhandlungen eingeleitet worden, um eine Telephonverbindung zwischen Trieft und Fiume herzustellen. Die Herstellung dieser Linie ist umso wahrscheinlicher, als die Entfernung zwischen diesen Seestädten viel geringer ist, als jene zwischen Wien und Brunn und daher viel weniger technische Schwierigkeit bereitet als dort. Diese Telephonlinie die erste, welche beide Reichshälften verbände, dürfte bald eine größere Bedeutung erlangen, da der Verkehr zwischen Trieft und Fiume ein ziemlich reger ist. Die Versuche werden, sobald die Verhandlungen zwischen den Ministerien der beiden Reichshälften beendet sein werden, sofort in Angriff genommen. — (Hopfenernte im Sannthale.) Im Sannthale wurde die Späthopfenernte beendet. Späthopfen wird mit 100 st. per 100 Kilo bezahlt, doch hoffen die Producenten bessere Preise zu erzielen. — (Aus dem Curorte.) Nach den neuesten Eurlisten sind eingetroffen: in Aussee 5374 Personen, in Baden bei Wien 9776, in Balaton-Füred 1577, in Bu-zias 1054, in Franzensbad 737!. in Gastein 5000, in Giehhübel 409 Curgäste und 17 300 Passanten, in Glei-chenberg 4434, in Hall 2315, in Herkulesbad 2533 in Ischl 3401 (und 9993 Passanten), in Kaltenleutgeben 637, in Karlsbad 25 381, in Krapina-Töpliz 1582, in Marienbad 11364, in Rohitsch 1917, in Noznan 1348 in Tüffer 975, in Vöslau 3680, am Wörthersee 2832 Personen. Eisenblll)N-Ungliick auf der Siidbahn. Auf der Südbahn hat sich vorgestern abends ein entsetzlicher Unglüclsfall zugetragen. Kaum dreihundert Schritte vuii der Station Modlina, auf der Aadencr Seite, fuhr der Nachtrain eines Localzuges gegen 9 Uhr abends derart in den vor der Sta- tion wartenden Localzug hinein, dass dessen zwei letzte Waggons zertrümmert und die darin befindlichen Passagiere theils gelobtet, theils verwundet wurden. Ueber den bedauerlichen Unglücksfall lassen wir nun den vorliegenden Vericht folgen: Das Unglück ereignete sich, als die Nacht bereits eingebrochen war. Fast eine Viertelstunde laug lagen die Trümmer der Waggons und die unter denselben begrabenen armen Menschen in tiefster Finsternis. Granenhaftes Jammergeschrei der Ver< wundctcn und Stöhnen der Sterbenden drang aus den TrüM' mcrn hervor. Erst als von der Station Mooting Bahubcdienstete und aus der Stadt Mödling mit rühmlicher Schnelligkeit Feuer« wehrmänner mit brennenden Fackeln auf den Schauplatz der Katastrophe eilten, tonnte der Umfang derselben beiläufig crmessen werden. Die beiden letzten Waggons des verunglückten Zuges waren buchstäblich iueinandcr hineingefahren, so dass die Trümmer des letzten Waggons in die Ucbcrreste des vorletzten Waggons gebettet waren. Der drittletzte Waggon erlitt gleich« falls Beschädigungen, doch kamen seine Insassen mit leichten Verletzungen davon. So heftig war der Anprall, dass selbst in den vorderen Waggons allerlei Verletzungen der durcheinaubergewor-fenen Passagiere vorkamen. Im Nachstehenden geben wir die Schilderung des Passagiers, welcher sich in einem nachfahrenden, dnrch den Unfall aufgehaltenen Zuge befunden und die Unglücksstätte gegen 9 Uhr abends selbst beschrittcn hat. Derselbe schreibt: Zur Bewältigung des gestern, wie an allen schönen Sonn- und Feiertagen riesigen Verkehres auf der Südbahn mussten Züge eingeschoben werden, welche als Vor« und Nachtrains der fahrplanmäßigen Localzuge abgelassen werden. Auf einen dieser Züge stießen wir um halb 9 Uhr nächst der Station Mödliug und mnsstcn halten. Ich gehörte zu den Ungeduldigen, welche ausstiegen, um die Ursache des Hindernisses zu erforschen. Wir bemerllen in der Richtung der Station Mödling eine ungewöhnliche Bewegung. Zahlreiche Lichter wie von Laternen tauchten auf und irrten anf engem Raume unruhig hin und her. Das Ganze aber machte von Ferne einen sehr freundlichen Eindruck, nnd die meisten izlanbten, auf dem Mödlinger Bahnhöfe bewege sich ein Fackelzng. Uns trieb die Neugicrde noch weiter hin, und wir legten auf der Strecke die Distanz, welche uns noch von den erwähnten Lichtern trennte, in der Finsternis tastend zurück. Beim Näherkommen tönte das dumpfe Gemurmel vieler Hunderte von Menschen an unser Ohr, welches plötzlich von dem beängstigenden Schmettern des Feuerwehr-Signalhorns übertönt wurde. Nun war es uns klar: ein Unglück war geschehen, dessen Art und Dimensionen aber von uns nächtlichen Wanderern keiner noch ahnte. Die Angst beflügelte unsere Schritte. In nächster Nähe angelangt, waren wir starr vor Entsetzen. Ein unbeschreibliches Bild der Verwüstung entrollte sich vor uns. Auf übereinander gcthürmten, zerschellten Waggons kletterten fackeltragende Männer umher, während auf den Geleisen und den angrenzenden Feldern viele Hunderte Menschen, Männer, Weiber, Kinder schreiend, jammernd und händeringend sich drängten. Eine Aufregung herrschte, die uns das Schrecklichste bereits errathen ließ. Zu beiden Seiten der Strecke lagen, auf Gras und Kleidungsstücken gebettet Menschen, die wir in der Verwir< rung nicht zu zählen vermochten, theils regungslos, theils furchtbar stöhnend und röchelnd, mit schmcrzvcrzcrrten Gesichtern, gekrümmten Gliedern, blutig und mit zerfetztem Gewände, während Hunderte sie rathlos umstanden — lange, lange Zeit ohne Hilfe, Unterdessen drangen kräftige AMebe ein in die ohnehin theilweise zerspelltcn Waggons, um bequemeren Zutritt in das Innere derselben zu bahnen, denn dort lag noch so mancher Schwer- und Leichtverletzte hilflos eingeklemmt zwischen Eisen und Holz. Sie wurden endlich auch befreit nnd neben die au. dercu gebettet. Unheimlich, gespeusterhaft sah es sich au, wie die Feuerwehrleute mit ihren brennenden, russig dampfenden Fackeln in den Waggons hin- und hcrhuschten und ab und zu einen menschlichen Körper heransbefördertcn. Da bemerkten wir an der rechten Seite der Böschung eine schrecklich verstümmelte Frau, die nur schwache Lebenszeichen von sich gab; neben dieser ein etwa zehnjähriges weißgekleidetes Mädchen mit hübschen Gesichtszügen, ihr Töchterchcn — todt, jedoch ohne Zeichen einer äußeren Verletzung. Unweit davon die Leiche eines etwa 40 Jahre alten Mannes, auf dcsscu Rücken das blutende Haupt eines anderen Schwerverwundctcn rnhte. Daneben wieder: ein alter Herr mit klaffender Wunde am Scheitel; zwei andere Männer, von welchen dem einen zweimal das Nein, dem anderen ein Arm gebrochen war; eine jüngere Frauensperson, deren entblößte Brust blutige Wunden zeigte; ein Infanterist mit zerfetzter Uniform, der kein Lebenszeichen von sich gab; und auf der gegenüberliegenden Böschung dasselbe furchtbar ergreifende Bild, dessen Anblick das stärkste Herz erbeben machen musste. Aunst und Aiteratuv. — (Eine neue Biographie NapoleonsI.) Der 50. Band des vortrefflichen Sammelwerkes «Das Wissen der Gegenwart» (Verlag von F. Temp sty in Prag) bringt eine hochiuteressaute historische Arbeit des Professors der Geschichte an der Präger deutschen Universität Dr. August Fournier. nämlich den ersten Theil einer Biographie Napoleons I. Das Werk beruht durchwegs auf genauestem Quellenstudium und wird daher auch dem Historiker von Fach viel des Ncncu bieten. Der go bildete Laie aber wird nicht nur durch den reichen Inhalt, sondern auch durch die mustergiltige Form, in welcher die Lebens-gcschichte eines der größten Mäuner aller Zeiten und Länder darin dargestellt wird, sich lebhaft angeregt fühlen. Der vor« liegende erste Band der Biographie reicht von Napoleons Geburt bis zur Begründung seiner Alleinherrschaft über Frankreich (176!1 bis 1802). ______________ Neueste Post. Original-Telegramme der Laib. Zeitung. .Aagcnflltt, 30. August. Se. kaif. Hoheit Erzherzog Otto ist heute hier eingetroffen, um den Dienst beim 12. Uhlaueuregimeute anzutreten. Wien, 30. August. Reichs-Kriegsminister Graf Bylandt - Rheidt hat sich nach Budapest begeben, um im Gefolge des Kaisers der Schlusssteiuleguug der neuen Cavalleriekaserlle und den anlässlich des zwei-hlmdertjährigen Jubiläums der Wiedereroberung der Festung Ofen stattfindenden Festlichkeiten anzuwohnen. Wien, 30. August. Heute Nacht sind die Me Nr. 45/11 und 7t) Mscheu Mödling nnd Ouutrams^ dorf zusammengestoßen. Bisher find 7 Todesfälle und 22 schwere Verwundungen eruiert. Wien, W.August. Fürst Alexander ist h"te morgeus in Sistov eingetroffen und euthusiastifch eM' vfaugeu worden. Nach kurzem Aufenthalte hat oer Fürst die Weiterreise nach Tiruoua augetreten, wo e abeuds eintrifft. Stambulou legte die RegiermM gewalt in die Hände des Fürstell zurück. KaraveM tral gleichfalls zurück. Eine Proclamation des Fm"' lx'stät'igt das vou Stambulov gebildete Cabinet »owie Mutkurov als Armeecommandanten und dankt ocm Volke uud der Armee Bulgariens für die dem Th"'" erwiesene Treue. Gjurgjcvo, 30. August. Der Fürst vo» Vulgar^ wurde voil einer Deputation uuter Führung Slam-bulovs iu rühreudcr Weise empfaugeu. Die UebcM nach Nustfchuk geschah uuter Kanouendouucr der Flo -title uud der Festung uud stürmische!,, allseitigen H""^ Rufen. Der Einzug in Nustschuk glich einem Tr!!N"!'y zuge. Der Fürst wurde vou Stambulov, Offn^e uud dem Volke auf der Schulter in dcn Palan st" tragen, wo sofort ciu Ministerrath abgehalten wlU ' Pcttllll, 30. August. Dr. Gregorec wurde fa> eiustimmig zum Reichsraths-Abgeordneten gewählt. Trieft, 30. August. Gestern sind an neuen M lerafällen vorgekommen: in Ifola acht, iu Skaw (Bezirk Volosca) einer. .,, Petersburg, 30. August. Fürst Dolgoruky ist "'A uach Sofia abgereist. , , Athen, 30. August. Durch ein Freitag staW^ tes Erdbebeu wurden die mefseuifche» Städte ^' M uud Gargoliano uud die arkadifchen Dörfer ^E^ und Chorcmi vollständig zerstört. Viele audere St"» uud Dörfer litten mehr oder weniger schwer. <"^ 80 Personen sind bei dem Erdbebeu umgekomme»- ^ Philiatra wurden 20, in Gargoliano 1« uud in Log»^ eiue große Anzahl Personen verletzt. Eiu Kriegs'^ mit Aerzten, Arzueieu, Zcltcu uud Lelicusunttcl» ^ eine Sapveurabtheiluug siud uach Kalamata abgcgaW^ Angekommene Fremde. Am 29. August. ^ Hotel Stadt Wicu. Hochhäuser. Lederer. Stern, Hartm"!'"'!^ leute, Wien. — Hnidarsic. Profesfor, sammt Fa'Nll'^^ ^, jevo. — Dr. Mencinger, Advocat, sammt Sohn, ^»l'y,, ^' Dell'Asta, Kossovilsch. Privatiers, nud Wuloun, k, l. " ^, uant, Finme. - Wukoun Elisabeth, Private, »»d 's. ,^. t. k. Marine-Obcrcommissär, Pola. — Baron Nitter. ^" tier, Görz. Pci- Hotel sslcfaitt. Hankam, Privatier, Döbling, — V^M,^ vatirr, Komotau. — Macchiaro, Privatier, Trieft. "" Professur. Fiume. — Zupan, Privatier, Pola. «l^d»^ Gasthof Sternwarte. Fasan, Oberförster, Stein. — " Besitzer. Gutenfrld. Verstorbene. Den 2 ?. A u g u st. Blas Grohar, Arbeiter, 46 I" lanndamm 4tt. Meningitis. «stellt Den 28. August. Alois Preg, Verzehrunst«'' aussehers.Sohn, 3'/^ Mon., Triesterstraßc 20, Schwäche- . ^ Den 2!). An gust. Josef Supan, Dompropst. ^ Domplatz ll, Erschöpfung der Kräfte. — Anna Bizj""' ^ W"' Witwe, l>5 I., Schicszstättgasse 10. LuugenentzündilNg ^Mt^ Pociuavuil. Metzgers-Gattin, 50 I., Barmherzigergasse l, ^ carcinoma. Im Sftitale: ^ cz„ Den 2 6. Augu st. Mathias Ncmc. Inwohner, .^»t< Inaclklum plmü-iticüm llexl,l',im. — Franz Hönigma», 26 I., 1'ul)ell',,ilu«!» snllmuiniil!. «sabrl^ Den A 0, A u g u st. Francisca Kramar, Eia<"""' Arbeiterin, 25 I., Typhus. Meteorologische Beobachtungen iu^ttba>< -----------5------------------------------------------------------«Hs ^7U.Mg. 740.M 1«.0"s""MW^ ^ .W. 2 » N. 7:l!),1« 28,4 W. schwach h"!" 9 . Ab. 7N1M 1!1.« windstill ^u" t^l Morgens Nebel, dann heiter, dnnstig. Das Tage Wärme 20,7«, um 3,A" über dem Normale. ^^--^ Verantwortlicher Redacteur: I. Naglii^^- Danksagung. Für die so überaus zahlreichen Vew"^ ^ Theilnahme anlässlich des schmerzlichen ^. ,,,gs-unseres nun in Gott ruhenden Sohnes, oezny weise Brndcrs, Schwagers und Onkels, Herrn Edmund Gras die uns ron allen Seiten entgegengebracht >^'^, sprechen wir hicmit unseren liefgeflihlten 4)" .,^„ze Ebenso danken wir den Spendern der schien -^,e sowie allen werten Freunden uud Äekanule>' ^ dem Dahingeschiedene» die Ehre der Äegleü"'» letzten Ruhestätte erwiesen. ,, Tic ttaumldcll Hitttcrblicln^ 1631 Course an der Wiener Börse vom 30. Anaust 1886. Nas, dm, o^uen > Ware Etnats-Nnlehen. TMcnc«!? ' '..... ^'<5> »< «^ >««s,,>> .,»7 ^'«atölosc 25,0 fi, ,82-25.'»2 7,. '«A.,!,.,/ c^?"M 5.NN „ 141 »<>I4I.'>« '«6<,> E,«a,«i?5"Uel ,<„> .^ 140-20 l41.- ech«N^"b«Ntt. »««"'.'"/. , , , ,,«,«,°,«. ^h'i^'"'^^''l.^'l'Ws,,"'«),' I2«s.0Il<) 75 ^^°se 4"'---------^ '/,/° ">a^i!ch. ...... 104-70'05-40 ^^ "^>>cye..... 1U4?0IV5,40 «eld Wall 5>"/„ Temtser Vanat .... 104 75,105 50 5"^n «„narüche......,04-»5 l<»5-4!, Nndere öfientl. Nnlehen. T>onnu°»lcg.«!'osc s>°/„ 1«0 > !b« und Void) , . . . 18» — —-— PläniieN'jlüld.Et.'dtgem.Wi«!! >«!> ^« l»e — Pfnudbriefe (jür 1l>0 fl.) ^rtcncl, aUa..ös!erl,U « ^ <>/, «/„ I00ü^ W0-75 dlo, in 5>«! « „ 4"/^ . 97 «5 «??5> No. Piamien-EchlNdvetschl,««/» I00-7l, ivl-25 Ocsl,Hypotbl>l >uj,l>l/,n/„ ini zoioi 7l> O>!!,«!»!g. H'«»l vnl. 5"/n . . lON-ko ioo 00 dll'. « 4'/,°/» . loo uo iln »0 dtc. „ 4"/,, . . W-«0 »g — !!»«, aN^, Bod«ncl>dil.?Ictiengcl. in ^'ls, in I, I^>!> vril. s>'/2"/o ^^- -^-^ Prioiitätö'Oliligutiunen «fül n,u si,) — sttld!l>anbe»Notdbahn in t^ ilb« »g 90 »8 80 >>»a»>z'!iliz,sn,c ^»>i-^!!d»,ss' Bahn <ä»,, I«,«! ^0 ll»!s!cli, ^ridnrsldühn . . . ivb 2510575 Vcld wait Etalltsbahn I, Emission . . —- —- Eilbbahn 5 »"/„.....U!i25ie«-— i^ 5>«/a ..... l»8 —!!»275 Ung.'ssaliz. Vahn.....io0?o lnl40 Diverse Lose (per Glllll», Lrcditlosc ION N...... l30'5l!^I — '" 4«/,, DenaU'DaMpfsch. lOO si, , I!« 70 !1!» 25< La!t'acherPlänne».A,!>ch.»nfi, 2075 2l-2' Ojen« ^»se 40 f!..... 4« — 45» b« Palfjy ^ft 4N p..... 4,-75 4475. Nolhcn «l«!,, ost, Oes.v, >«sl. 14 bl, 14 »b Nuboll'-^olc 10 fl..... ,9 s,y z>o — Salm-Lose 4N sl...... 57'5>l» 5>« — Sl,0 Wind>lchgratz°Voje 20 sl, , . 44 - 45 — »anl.Actien (vc» Slüs). «ngIo.Ocftc,r, Bant 200 fl, . 110 «0 III,— Banlvcre,n, Wicn«, K»u sl. , I(>2 8UI0I2<» «dl,',r,.Ä!,sl„Ocs!,^oofl.S, 50 !ä,b!,.ÄNs!,s,Hand,U.O. u>0s<, 27« 202785.N «ircbllbaill, slUg, Ung, 2!)U fl. . jzt«« 2'> 2^?s> Tcposilciibanl, AIlg,2U0 sl. , i«g —^8Ü 5.0 c>oft,5U>,jl. !5, ü5"/n«. «4 —> — — Vaudcib,. rsl, >»,!!, ^.5U"/« Vahn 20« sl. Vilb. >W75i9I2l> Nussi«>Trpl. «tisenb. zwUsl,VVl,---------------- Vrhm, Noidbab» i5»o fl, . , — —------- „ wcstbahn 200 fl, , , .«^7 — 25^ — Vuschliehradcr Eisb. 5l»o fl. «Vt, ?50 —740 -„ Mt.«) lt00 fl. . I«»—192 50 Donau . Dampfschiffahrt» . Ges. Oesierr, 5.0« fl. EM. . . . «»»—39l — DraU'liis. (Vat.«Dl>.°Z,)20«sl.S, !«« 7518» 25, Duz-Bodenbacher E.»H. llua sl,G. —'—------- 7'50 Aclblnanb««!liorbt>. iuc>o sl, ^M. z»<>0 2^70 ftran^Ioses'^ahn »00 sl. Silber «21 25,22175, stünslirch!:n->KalcIerEisb.!i<)!!!l.S.-------—-— Galiz.HarI-i,'udw!g^!.«l)Usl.^!l)i. i»«-l0I»2 75 Vraz KoslacherH..H. xuufl.o.W. «18—,z»o — «adlcnberg^Olsciibahn 100 sl. . —-- —-— Kaschau-Oderl,, «iisenb. i!U0 sl. S, 15« —15225 ^cmbcig llzetiwwih'Iajsy liisen», d,ihn Ocscllschajl ^ !l- ö, W. ,«28-25 228-75 l!loyd,o'sl,°ung., Tricst.',uu sl,!i2)l, 5>»o —,5U2-Ocslcir. i»lolbwcstt>,'/!)U sl. Silb, 172—^172 50 dto. (lit,«) 2uu jl, Silber . ,,71-25^1715« Prag-Dulcr «tiscnd. 15.!, jl, <->l0. l z,I__> z,4__ Nubols.^ay« 2U0 j>. Sttl'cr , !i»225l1l»2-75 Siedcndülttcl liisenb. 20U sl. , —-— —--Slaal«>!',,cl,^>l!.!l ^'„< ,,, 0. W, . ,230 liö!W0b0 Vlld W»« Sudbahn »an si- Vilb« . , , li»?n ll» 1« Sub.Norbb.«erb.« ,cx>sl.!lVl, 1»4 5n i«b — Thcifj'Vahn «UN !l «, W. . . —— — — Tramway-Oes, Nr, ,70fl ö W. 195 751»«'— , wr,. ncu 100 sl. - — I«,— Irnn«vort.Ge!ell!chast >nu fl, , — - — — Una.«gal,,, Eisenb, ü«0 fl, Silb» 176 — 17? !i» Ilng, Nc>rbc>ftbahn 2«U sl, Gilbtl I74'50 !7b-— U»«,Weftl, s«aob.Gra,),00sl.G. 173 7b 174 — IndnftrieActie» (per Stils). Egybi unb Kinbberg, Visen» und Swhl'Ind, in Wlen ,0» sl. , — — — — H,smbahnw,>i,'eibg, 1. «u fl, 40"/, —-— —>— „«tlbemilhi", Papicrf. u, >U.'V. S3— «4- -^li)«tan-G>,-!elllch., öfterr.«alpine 27>— »7»5 Piugn Eisen-Iud.Ocs, !»UU sl, . ili« 50 »07-5« Salg0'Tari, «iisenraft. 100 sl. . — — — — Wasicnf,.!«,, Oeft, in W, ilX) sl. 1S5 — l«7 — Trisailer Kohlen» «Ves, 7« sl. . —— — — Devise« Deutsche Pläh«......„ 9, «»0» London.........iz>e»5l»S'5L Paris .........49 95, ^o — Petersburg .......__ _^. — — Valuten. Ducalcii........ 59, z«, i!U»Flancs'Stilcle..... lvoi lo ul Silber......... ——! —-— Deulsche ReichObanlnolt» . . y> z>oz 81 95