l^ ^ ^ ^^UM^^^^^^/3^^O ^ ^^^ ^^^^ ^i l. ^4 " "' b«»<1. ft- «^>. FNr bl« Anstellung «n» Hau« bn!b,. s>«> k,. »ill d» Po« „an,!, ss, lsi, halbj, 7 50, Montag, 31. Jänner. 5 0 < e«l < on « , , bal! ssül lltlne ?n<»l«t, d<« ,n < ,» « < Mit 1. Febnlllr ^gnmt ein !,e»t« Aionixment ll»f di« „Kulmchn Zeitung". ^ ^" Pränumerations-Preis beträgt für "e Zeit vom 1. bis Ende Februar: U M unter Schleifen.....1 fl. 25 k. M Lachach ,ns Haus zugesteNt . . . 1 „ — ,. 5' Comptoir abgcholt^.' . . . . _ I 92 I wlr die Zeit vom I.Februar bis Ende Juni: UM unter Schleifen.....6 st. 25 kr. ^ouiftwlr abgeholt......4 .. 60 „ Aintlicher The^^ Un,,^. k. mid k. Apostolische Majestät haben mit ""nächster Entschlicsjnng vom 14. Jänner d. I. dem ^ ^eun.chlm',- Andreas'Dürflina.er zu St. Paul schul "^" "'^ Anlass der von ihm erbetenen Ver-sein?? "<- ^"^ ^uncrnden Rnhcstano. in Anerkennung sowie f lä^rig.'» trenen und vorzüglichen Dienstleistung d'eiistt ^ gemeinnützigen Wirkens das goldene Ver-llenillt "^ "'^ ^^ ^lline allergnädigst zu verleihen ln,ss^3 ^il'l'stcrpläsidcnt hat den k. k. Bezirlscom-^,'nr ^)r. Casimir Ehlodowski zum Mimsterial-i^ur 3"^ '" Status des Ministerralhs-Präsidinms vi», n "''^"st'lng bei dein Hll-rn Minister Freiherrn Hlemialtowsli ei nannt. ^uclcr?i" ^ ^«ner 1881 wurden in der l. f. Hof« und Staat», llovenir l ' ^" italienische, böhmische, polnische, ruthenische. ^ Und II x°' ^."ntischc und rumänische Änsssalie der Elücte "k» Reichssscschblattcs ausgegeben und versende!. („Ur. Zlg," Nr. 2li vom 28. Jänner 18lll.) Erkenntnisse. über An? ^ l' Kreisaericht Wr -Neustadt als Presssserichl hat Inhalt ^ ^ ^ ^ Staatsainuallschait zu Necht erlannt: Der Hrucllss,,.-^ !" ^^ '^ uoin 20, Jänner 1881, der periodischen 'Nit de "'., ..Wr.Neuslädter Wochenblatt" enthaltenen Artilels Island >, 1 l>, "^'^ «^^ Pudels Kern" begründe den That» Nach tz ..^ Ergehens nesscn die öffentliche Ruhe und Ordnuna. Vcvbut k ^' ""l> cS werde nemclsj § 4W St. P. O das splochei, " weiteren Verbreitung dieser Druckschrift »usge» ^Utta^,?, ^-/.^andesssericht als Strafgericht in Prag hat aus ^ " " l. l. Slaatöllnwllltschllft mit den Crlenntnissen vom 11. Jänner I83l, IZ. 845 und 9S9. die Weiterverbreitunss der geitschrist „Socialpolitische Rundschau" Nr. I vom I Jänner 1861 (zweite Auflage) wegen des Artikels „Monatsrüclbiiclc". beginnend mit „Der belannte russische . . " nach § !l05 2t, G,, dann der Zeitschrift „Pulitit" Nr. 6 vom 8, Jänner l881 wegen de» Torrespondenzartitels „Wicn, ?, Jänner" nach 8 30u St, G. verboten, Nichtamtlicher Theil. Se. Majestät der Kaiser haben, wieder „Aovi-satore Dalmato" meldet, zur Restaurierung der Kirche der Madonna del Carmine in Selve 100 fl. z» fpcnden geruht. Zur Lage. Im Leilartikel der ..Neuen freien Presse" vom 28. d. M. finden wir folgende bemerkenswerten Aeußerungen : «Die Venvorrenheit der Paiteiveihältinsse bringt es mit sich, dass auch annehmbare Forderungen scheitern, weil das allgemeine Intereffe dein Partei-inlerrsse untergeordnet wi»d. ... So gerälh das ge-sammte pailamentarische Leben in eine trostlose Con« snswn. und man muss slhr scharfe Augen haben, um zu e>kennen, was Parteipolitik und was Staatspolitik ist." Elwas weiter Hechtes: „Dt Auenahme derjenigen Organe, die es ihrer oppositionellen Stellnng schuldig zu sein glanben, alles zu tadeln, was von der gegenwärtigen Negierung aus» geht, die gesnmmte Presse darin übereinstimme, dass die vom Grafen Tauffe entwickelten Ideen ebenso ersprießlich als zeitgemäß sind und dass die banelliche BrvölkclUng mit voller Veruhignng der weiteren Action! der Regierung auf wirtschaftlichem Gebiete entgegensehen dürfe. — Die „Reichenberger Zeitung" schreibt über dasselbe Thema: «Die Programm,ede des Grafen Taaffe besplcht den Verfall der Landwirtschaft und schließt daran die Angabe der von der Negierung in Aussicht genommenen Reformen, welche, wie man mit Sicherheit annehmen darf, allseitig, insbesondere jedoch von der ackerbautreibenden Bevölkerung, mit voller Besriedigung we, den begrüßt werden. Im Hause selbst brachte das Programm eine nach» lhrilige Bewegung hervor." — D^s «Triester Tagblatt" äußert sich in gleichem Sinne. Es heißt dort: „Die Regierung hat im Parlamente einen Sieg ge> feiert, einen stillen Sieg, aber einen wiiklichen Sieg. Das Inlerpellationsrecht ist ein altes, und seit drm Bestände unserer constitutionellen Verhältnisse sind schon viele Ministerien interpelliert und zur Hälfte so viele Antworten ertheilt worden; nie hat aber eine Anfrage eine so umfusscn^ erschöpfende Beantwortung e, fahren, als die des Grafen H^henwart und Genossen in der Angelegenheit der Verarmung der bäuerlichen Bevölkernng. Zugegeben muss werden, dass die Regie« rung sich insofern als auf der Höhe ihrer Aufgabe stehend erwies, als sie ein förmliches Programm entwickelte, das von der Rechten mit stürmifchem Veifalle, vou der Linken mit Befriedigung anfgenommen wurde. Und auch der Moment war ein richtig gewählter. Gerade gelegentlich der Berathung des Wucherg-setz^K wurde von viel'N Seiten hervorgehoben, dass es nicht genüge, einen Krebeschaoen zn besellia/n, sondern die gesummten agrarischen Verhältnisse in Betracht gezogen werden müssen. Die Regierung hat nun gezeigt, das» sie den guten Willen habe, den Urbclstä'üden abzuhelfen, und hoffentlich wird sie dem Programme die That nachfolgen lassen." Der »Pokrok" betont, dass der Eindruck, welchen die Elllärungen des Grafen Taaffe in den Kreisen der Rechten gemacht haben, ein sehr günstiger sei An leitender Stelle constatiert das Blatt, dass die Inten» tionen der Regierung für die ackerbautreibende Be-völlcrung vielversprechend seien, und es bleibe nur zu wünschen, dass man sich mit ihrer Ausführung beeile. — Nach den „ßeskc Noviny" beoeuttl das wirt» schaftliche Programm des Grafen T^affc eine entschiedene Wenduug in der bisher befolgten Politik. Das Pro» gramm sei ein gutes, und es handle sich nur dlllum, dass dasselbe anch durchgeführt werde. — Die «Politik" erklärt, man habe es mit einem vollkommen ausgearbeiteten, wohldurchdachten wirtschaftlichen Plane , zu thun, und zollt demselben den vollsten Beifall. — Feuilleton. Hygienische «riefe. Von Dr. Hirschfeld. 1 cz>, Laibach im Jänner. ' "as Dampfbad und seine Wirkung. ro.chs?^ Haut ist die Vermittlerin des reichsten Stoff-lui'a .'" schalt einer immerwährenden Absonde-Sie steht mit den meisten zum liana? wthigsten inneren Organen in engem Zusammen-bem w Rapport, z. B. mit den Lungen, den N'eren, dass 1""9en- und Darmkanale. W^nn man bedenkt. """dest^"5^.^^'"b genossener Speise und Trank Ueschiedp . . Pl'N'd dnrch die Haut wieder aus-^Nanal^ "^"' d"ss also die Haut das zum Leben 3"dr P A ""b die Gesundheit Hindernde und Stö-^edeuli,, l"l'eu '""^' so wird man leicht die hohe Wie iMs,,N des Hantorgans begreifen und einsrhen. ""seres ^ ö"'" gesunden und kräftigen Fortbestehen lhii,w s°i ?"2 tst, dass die Haut immer frei und Held» "'6 keine ihrer Verrichtungen unterdrückt ^""lislän?l ^ ^hörige Hautcultur, welche darauf Ü^ Kraft H"" immerfort in ihrer Integrität ^" Kra,,,?" <"^w'' schützen wir uns gegen ein Heer ?'rl. w.. , > '' ""^ '"'l behaupten gewiss nicht zu l Kra, ,l 7 ^gen, dass mindestens zwei Drittheile schlecht?lle". welche das cultivicrte Menschen- Mireikp. c'!"6M' der vernachlässigten Hautcullur T)i n .^ü"- ^ zua^^^ b'e uns behufs der Reinigung der urvote stehen, sind Waschungen und Bäder. Von den letzteren aber wirkt keines durchgreifender, als die Dampfbäder, denn die Dampfbäder sind das oberste und gründlichste Reinigungsmittel uud zugleich ein sehr wichtiges arzneiliches Agens, welches heutzutage sowohl von Aerzten wie Laien als solches bereits erprobt und hochgehalten wird. Wenn man nun gefragt wird, auf welche Weise die Dampfbäder wirken, kann man nicht lange wegen der Antwort in Zweifel sein. Die wesentlichen Agentien, von welchen die Wirkung der Dampfbäder abhängt, sind: l.) Die mit der äußeren Haut und einem Theile der Schleimhäute dauernd in Berührung kommende Feuchtigkeit in verschiedenen Formen und Wärmegraden ; 2.) die dazwischen oder am Schluss genommenen Abkühlungen mittelst lauen oder lallen Wassers — Douchen. Begießungen, Untertauchen in Bassins oder mittelst kühler Luft' und 3.) mancherlei passiv-gymnastischen Manipula-tionen mittelst Abreiben, Bürsten, Kneten, Wallen und Glicderrenken lc. Im Oriente wird diese Art Manipulation, die bei jedem Badenden vorgenommen wird — Schampnhn genauut. Bei uns nennt man dieses Massieren. Der Grund der großen Wirksamkeit der Dampf-bäder liegt zunächst in ihrer Wärme. Im Dampfbade wird nämlich dem Körper ein hoher Grad von Wärme einverleibt, weil der Dampf zu seiner Erzeuguug sehr große Wärmemengen bindet, — latent macht — welche dann, wenn dcr Dampf sich an unsern Körper nieder-schlägt, wieder frei werden und ins Blut treten. Daher ist es auch im Dampsbade üblich und nothwendig, sich während des Badens öfter abzukühlen. Die gewöhnliche, den meisten Menschen zusagende Temperatur ist zwischen 33 und 37 Grad Reaumur. Ueber diese hinans — 38 bis 42 Grad und noch mehr — (wie dies besonders in Russland oft der Fall ist) veo liert da« Dampfbad seine eigentliche Wirkung und ist nicht ohne Gefahr für diejenigen, die ihren Körper einer so hohen Temperatur ausseh«'!,. Die Wirkungen. welche das Dampfbad auf den lebenden, gesunden Körper ausübt — die sogenannten physiologischen Wirkungen derselben — beruhen also auf der totalen Durchwärmung desselben und auf den von ihm zur Ausgleichung der Wärme gemachten Gegenwirkungen. Denn der lebendige Organismus wird nicht, wie ein lebloses Ding znr gleichen Wärm-höhe, wie seine Umgebung, erhitzt; seine Blntwärme steigt im heißen Bad nur um einen oder ein paar Vrade; er entledigt sich der gesteigerten Wärme nach Kliiften. Doch reicht die Mittheilung derselben hin. Zelltnloung, Sloffwechsel und Stoffausfcheidung in alle» Gewebrn zu bejördern; zunächst in der Haut, welche blutreiche, weicher und aufgedunsener wird und sehr bald eben zur Ausgleichung der Wärme - auszudünsten und tropfbar zu fchwitzen anfängt. Mit diefem Schweiße werden fchon eine Menge in ihm aufgelöster Stoffe — Salze, verbrauchte Grrbe-stoffe — ans den Hautgefäßm und schließlich aus dem Blute entfernt. Vorzugsweise abcr stoßen sich von der Haut nne Menge hurnswffarblger Ol^iHautzellen los, und zwar nicht bloß die bekannten Schüppchen von der Haut-oberfläche. sondrru in noch reichlicherem Maße listen die in Mlllwnen von Talg und Schweißdrüschen erzeugten Hornzcllchm au» dn, Kanalmündungen jene, Hautdrüschen — den von Laien genannten Hautporen 2,N Die „Neue Zeit" in Olmiitz erblickt in den Erklärungen des Grafen Taaffe bezüglich der Maßnahmen zur Verbesserung der Lage der Landbevölkerung ein bedeutsames Ereignis, umsomehr, als dieselben beweisen, dass die Regierung Sinn und Verständnis für die Wünsche der ländlichen Bevölkerung habe. Das Blatt begegnet hier einem nis Detail ansgearbeiteten wirtschaftlichen Programme der Regie rung und einem Belege dafür, dass die Regierung des Grafen Taaffe m,f die möglichste Förderung der landwirtschaftlichen Interessen den höchsten Wert legt. — Das „Grazer Voltsblatt" wünscht nichts sehnlicher, als dass die Negierung mit Ernst an die Erfüllung ihrer dies' lirzüglichen Versprechungen gehe. — Die „Gazeta Narodowa" bemerkt, dass die Antwort des Grafen Taaffe von größter Tragweite sei und dass die Regierung einen groß angelegten Plan zur Hebung der Verhältnisse der Landbevölkerung besitze. Die Linke sei consterniert gewesen, als sie die Ideen des Grafen Taaffe vernahm, denn sie erkannte sofort, dass durch die Verwirklichung dieses Programmes dcr Regierung die Centralisten den letzten Halt verlieren würden. Alle ihre Bemühungen, die deutsche Landbevölkerung für sich zu gewinnen, würden hiemit vereitelt. Auch in der auswärtigen Presse wird den erwähnten Erklärungen des Herrn Ministerpräsidenten die beifällige Anerkennung nicht vorenthalten. So lässt sich die „Augsburg er Allgemeine Zei-tung" aus Wien schreiben: „Graf Taaffe löst das Wort, das er neulich der bei ihm vorsprechenden Baueindeputation gegeben. Unstreitbar hat er einen bedeutungsvollen Sch'itt in jeder Hinsicht gethan, dem an und für sich nnr Lob ertheilt werden kann- er hat aber nicht nur sich gebunden, fondern auch zede der eventuell nachfolgenden Regierungen." Das „Journal des Debats" kommt in einem Wiener Briefe nochmals auf den jüngsten par« tiellen M i n i st e r w e ch s e l in Oesterreich zurück und bemerkt: „Es ist wirklich dringend nothwendig, die übertrieben phantastische Geschwätzigkeit der Gegner des Cabinets in gebürender Weise zu beleuchten. Wenn man ihnen glauben würde, so wäre das Cabinet stark erschüttert und man könnte schon mit Sicherheit die Stnnde seines Falles berechnen. — Dlis sind jedoch eitle Illusionen; im Gegentheile, die Stunde, wo die Centralisten hoffen könnten, wieder ans Ruder zu gelangen, ist heute ferner als jemals: Graf Taaffe gcdcntt hmte nicht mehr als früher zum ausschließlichen Vortheile einer Partei zu regieren, er wird heute nicht mehr als früher den Boden dcr Ver-fafsung verlassen. Baron Pino ist das einzige neue Mitglied, welches ins Cabinet eingetreten ist. Seine Ernennung hat jedoch keinerlei politischen Charakter. Der Krise wnrde nicht die Zeit gelassen. die Bevölkerung zu beunruhigen; kaum war sie bekannt, war sie auch bereits gelöst. Das Cabinet bleibt, was es früher war. Die Gegnerschaft der deutsch°centrali-stischen Partei gegen die Regierung wird weder größer noch kleiner sein, weil Baron Pino an die Stelle des Herrn v. Kremer getreten ist." Die „Tribüne" constatiert, dass der Central» commission für Regulierung der Grundsteuer nur 2 Czechen, 6 Polen, 2 autonomistische Deutsche und 4 höhere Ministerialbeamte angehören, während 21 Mit« glieder Deutsch-Liberale seien, die von der früheren Majorität des Abgeordnetenhauses und von der des Herrenhauses gewählt wurden. Vom Neichsrathe. 107. Vitzung des Abgeordnetenhauses. Wien, 28. Jänner. Se. Excellenz der Herr Präsident Graf Eo roll in i eröffnet um 1l Uhr 20 Minuten die Sitzung. Anf der Ministerbank: Se. Exc. der Herr Ministerpräsident und Leiter des Ministeriums des Innern Graf Taaffe, Ihre Excellenzen die Herren Minister: Dr.Freih. v. Ziemiallowski, Graf Fal-tenhayn, Dr. Prajak, Freiherr von Conrad» Eybesfeld. Dr. Dunajewski und Freiherr von Pino. Auf der Bank der Regierungsvertreter: Herr Sectionsrath Dr. Krall. Von Seite des fürsterzbischöflichen Konsistoriums in Wien ist eine Zuschrift eingelangt, in welcher die Mittheilung von dem Ableben Sr. Eminenz des hochw. Cardinals Fürst-Erzbischofs Dr. Kntschker gemacht uud das Haus zur Theilnahme an dem feierlichen Leichenbegängnisse eingeladen wird. DerPräsioent knüpft an die Verlesung des Schriftstückes die Bemerkung, dass der Tod des verehrten Kirchenfürsten gewiss allerseits das tiefste Bedauern und wärmste Mitgefühl wachrufen wird. Unler den Einlaufen befand sich ein Antrag der Abgeordneten Lienbacher und Genossen, betreffend Abänderungen der Reichsraths-Wahlordnung. Die wichtigsten Bestimmungen des Antrages gipfeln darin, dass die Ausübung des Wahlrechtes in der Wählerllasse des Großgrundbesitzes an die Bedingung geknüpft werde, dass die Grundsteuer allein wenigstens vier! Fünftheile der gesammten Steuerleistung ausmachen muss. Bei Besitzveränderungen wird beantragt, dass das Wahlrecht erst ein Jahr nach Eintritt der Pflicht zur Leistung der directen Steuer ausgeübt werden dürfe. Der Census in der Wählerklasse der Städte, Märkte und Indnstrialorte sowie für die Wahlmänner' Wahlen soll auf 5 fl. der gesammlen Steuerleistung herabgesetzt und endlich jeder in dieser Wählerklasse eingereihte Ort zugleich Wahlort sein. — Dieser Antrag wird der geschäftsordnnngsmäßigen Behandlung zugeführt. Se. Excellenz der Herr Ministerpräsident und Leiter des Ministeriums des Innern Graf Taaffe: Die Herren Abgeordneten Ritter von Proskoweh und Genossen haben in der Sitzung des Abgeordneten« Hauses am 27. Februar 1«80 an die Mmister des Innern, des Handels und des Ackerbaues eine Inter» pellatiou gerichtet des InHalles: 1.) Weiß die Re« gierung davon, dass auf dem neuen Wiener Schlacht« viehmarkte keine Viehwagen aufgestellt werden sollen und der Handel mit Schlacht- und Stechvieh in Wien ohne Abwäge, nur nach Ocularschätzung (am Fuß, nach Griff) stattfinden soll? 2.) Wird die Negierung, menn ihr diese Thatsachen unbekannt sind, unbeschadet der Autonomie der Gemeinde Wien, im Gesammtinteresse des Publicnms (der Fleischvieh-Producenten und Fleisch-consumenten) in energischester Weise dahinwirken. dass Viehwagen in genügender Anzahl auf dem Wiener Schlachtviehmarkte aufgestellt werden und dass der Ein-und Verkauf des Schlacht-, und Stechviehes auch nach lebendem Gewichte stattfinden darf?' Ich beehre mich, die gestellten Fragen im Einvernehmen mit dem Herrn Ackerbau- und dem Herrn Handelsminister in folgendem zu beantworten: Die — heraus, deren Verstopfung eben eine Hauptsolge von Unreinlichlcit und eine Hauptquelle von Erkältung ist. Die Menge der auf diefe Art im Bade los« gestoßenen Hornzellen ist so groß. dass der Badediener im Oriente dieselben wähieuo deHFrottierens zusammenschabt, sammelt und zu einer Kugel geballt dem Ba> denden dann überreicht, wonach dieser die Höhe des Trinkgeldes bemisst. Mit diesen Hornzellen aber schwitzt auch eiue Mcnge von Hauttalg und Schweißstoffen heraus, deren Ausscheidung für das menschliche Wohlbefinden von großer Wichtigkeit ist. Die Einwirkung der Wärme auf die äußere Haut, wodurch diese blutreicher und weicher wird, sehr leicht in Schweiß geräth und wie bereits angedeutet, mit diesem Schweiße eine Menge aufgelöster Stoffe aus den Hautgefäßen und aus dem Blnte entfernt werden, haben wir im Vorhergehenden nachgewiefen. Eine ähnliche Einwirkung erfahren aber auch die Schleimhäute, welche dem heißen Dunste zugänglich sind, wie die Schleimhaut der Nase, des Mundes, des Nachens, der Ohren und die der Luftwege. Auch diese Schleimhäute stoßen ihre Epitelicn massenhafter und energischer ab — in Gestalt von Schleim — und beginnen aus ihren Drüschen und Schleimbälgen lebhafter abzu-sondern. Professor Richter sagt: „Dle Wirkung der Dampfbäder verdient in dieser Beziehung vollkommen den Namen einer Mauserung". Diesc Bezeichnung ist mit Rücksicht auf den ener-glschen Stoffwechsel eine physiologisch ganz richtige. Es werden nämlich durch die Wirkung der höheren Wärme auf Haut und Lungen zunächst die Kreislaufsorgane fehr lebhaft bethätigt; das Herz fchlägt immer schneller und stärker, der Puls steigt auf 140 Schläge und noch mehr in der Minute. Das Blut kreist lebendiger im Körp?r und hebt dadurch in manchen Organen die träge Blutbewegung wieder auf. Durch diese Steigerung des Blutkreislaufes in Verbindung mit der schmelzenden, auflösenden Wirkung der einverleibten Wärme wird selbstverständlich der Stoffwechsel aller innern Organe sowie auch der Muskeln gewaltig bethätigt, was sich dadurch beweisen lässt, dass die Umsetzungsproducte derselben in den Ausscheidungen (im Harn) auf chemifchem Wege sehr leicht nachweisbar werden. Wird der Harn einer Person nach dem Dampf, bade untersucht, in welchem der Dampf Riechstoffe mit sich sührte, wie dies oft durch Camillenblüten, durch Fichten« uud Virkenreiser veranlasst wird, oder dass z. B. in der Dampfkammer tagsvorher ein Holz« oder ein Eiscnbcstandlheil mit einem Terpentinanstrich versehen wurde, wie dieses oft geschieht, um das Holz vor Fäulnis oder das Eisen vor Rost zu schützen, so wird man in dem Harn von den Riechstoffen oder von dem Terpentin im Gerüche wie im übrigen Gehalte deutliche Spuren finden. Schon im Beginne des Aufenthaltes in der feuchten Wärme des Dampfbades erlangen einige Fuuctionen mehr Activität, — die Haut absorbiert, während dic Nlereu secermeren. Diefes ist übrigens auch bei war-men Bädern schon der Fall. Es ist bekannt, dass, wenn man sich in einem warmen Bad befindet, das Bedürfnis zum Urinieren sich mehrmals fühlbar macht. ^ (Fortsetzung folgt.) Regierung hat nicht ermangelt, sowohl den in dieser Interpellation besprochenen Gegenstand als auch weitere, ihr von landwirtschaftlichen Vereinen, Handelsund Gewerbekammern und sonstigen Körperschaften zur Kenntnis gebrachte, die Reform des Wiener Schlacht-viehmarktes betreffende Anlangen und Wünsche der Producenten der besonderen Erwägung der Commune Wien zn empfehlen, und der Wiener Gemeinderath hat auch auf Grund einer eingehenden Enquöte, bei welcher die auf die Reform des Wiener Schlachtviehmarktes abzielenden Wünsche der Producenten in um« fasfendster Weise erörtert wurden, eine Reihe principieller Beschlüsse gefasst, welche die Verbesserung der hiesigen Viehmarktsverhältnisse zum Gegenstande haben. Da die Rinderhalle und die Stallungen M das Großhornvieh am Central-Schlachtviehmarkte be-reits fertig sind und die Commune Wien ein besonderes Gewicht darauf legte, dass die Benützung dieser Localitäten behufs weiterer Fortsetzung der Bauten am Wiener Viehmarkte unaufgehaltcn erfolge, fo hat sie sich an die Regierung mit der Bitte gewendet, oass die von der Commune auf Grund der vorerwähnten GemeinderathLbeschlüsse verfasste und vorläufig provisorisch genehmigte Marktordnung für den Grohhornvieh-Verkauf bei der am 10. Jänner i M anberanmten Eröffnung der Rinderhalle am Wiener Schlachtviehmarkte zur Anwendung gebracht werden dürfe. Die Negierung hat keinen Anstand genommen, zu dieser provisorischen Einführung der Marktordnung für d«.n Rindviehverkauf im wesentlichen ihre Genehmigung zu ertheilen. Denn nach dieser Marktordnung kann eine wesentliche Verbesserung der Verhältnisse auf deM hiesigen Viehmarlte qewärtigt werden. Darin ist die Art und Weise des Verkaufes der zn Markte gebrachten Thiere der Wahl der Käufer nnd Verläufer überlassen, allein eine bisher beliebte, in diesem hohen Hause wiederholt zur Sprache gebrachte Kanf- und Verlaufs-modalitä» unter Anwendung des'Loses untersagt. Die Ailfstelluug von Viehwagen behufs des Verkaufes nach Lebendgewicht, und zwar in einer dem Bedaifc enl-sprechenden Anzahl ist in der provisorischen Markt-ordnnng vorgesehen. Etwaige Vcrabrednilgm behufs Ausschließung des Kanfes und Verkaufes nach Lebens gewicht wären nach derselben unstatthaft. Die Abwicklung der Geschäfte wird entweder direct zwischen Verkäufer und Käufer oder durch die Vermittlung von Con'-Missionären oder der eigens hiezu zu bestellenden Srnsalen zu erfolgen haben. Dies? und noch weilert in der prnvisorischln Marktordnung enthullene Anord-nuugen sind ein Fortschritt gegenüber dem fiühereN sehr wenig geregelten Zustande. Dadurch ist insbesondere die so vielseitig gewünschte Möglichkeit des Verkaufes nach Lebendgewicht angebahnt. Weiter konnte mit Rücksicht auf die obwaltenden Verhältnisse nicht gegangen werden und hätte sich >" dieser Beziehung auch nicht auf dermal bestehende Anordnnngen auf anderen großen Viehmarlten des Continents berufen werden können. Die Erfahrungen, welche sich aus der Anwendung der provisorische« Marktordnung im Verkehre ergeben werden, dülftett ein geeignetes Snbstrat bilden, um einzelnen Wünschen, die auf eine Beförderung des Marktvelkehres abzielen und im Interesse der Producenten und Cunsumenten liegen, weitere Rechnung zu tragen. Die Regierung wird die Verhältnisse auf dem Wiener Schlachtvieh-markte fortan im Auge behalten, und glaubt der Zu< verficht Ausdruck geben zu können, dass sie bei der Commnne Wien, welche für den neuen Schlachtvieh-markt fo große Opfer bringt und in deren besonderem Interesse die möglichste Hebung des Verkehres a,n Wiener Schlachtviehmarkte gelegen ist, anf ein bereitwilliges Entgegenkommen rechnen dürfe. Hiemit findet auch die von den Herren Abgeordneten Obratschai und Genossen in der Sitzung vom 21. Jänner I83l >" derselben Angelegenheit an den Herrn Ackerbauminister gestellte Interpellation ihre Aeanlwortung. Das Haus schreitet zur Tagesordnung. Erster Gegenstand derselben sind Ersatzwahlen. In den Steuerreform-Ausfchufs wird an Stelle des verstorbenen Abgeordneten Ritter v. Krzeczunowicz der Abgeordnete Ritter v. Smarzewski gewählt. Zu der Ersahwahl in den Staatsgerichtshof ergriff das Wort Abg. Dr. Nieger und macht darauf aufmerksam, dass nicht nur für den Grafen Friedrich Schönborn, sondern auch für die Herren Professor Randa und Ritter v. Hawella nach dem Gesetze Ersatz' wählen in den Staatsgerichtshof vorzunehmen feien« Redner beantragt, diese Wahlen unter einem vorzunehmen und diesen Gegenstand von dcr heutigen Tages' ordnung abzusehen. (Angenommen.) Für den Ternavorschlag zur Wahl eines Mitgliedes «n das Reichsgericht werden nach kurzer Unterbrechung der Sitzung gewählt: Dr. Anton Rai'da, Professor in Prag; Math. Ritter v. Hawelka. k. k. Hof-rath »n Prag, und Dr. Cerny, Bürqermeister-Stell-veN^er^Pra^______ (Schluss folgt.) Vom Ausland. Einer der „Pol. Corr." aus Paris unterM 27. o. zugehenden Meldung zufolge hat die Pfoste die osficiclle Elllärung abgegeben, dass sie Griechenland in keinem Falle anzugreifen gesonnen !"' 211 Der Meinungsaustausch über die Art und Form der nut der Pfurte neu einzuleitenden Verhandlungen dauert zwischen den Großmächten noch fort. In den Momailschen Kreisen von Konstantinopel ist die ^erston verbreitet, dass die Botschafter der Mächte °?" 'hren Cabinetten Instluctionen bezüglich der tür-lllchen C'rculardepl'sche vom 14. d. erhalten haben, ^le .Uerhandlui'gen der Botschafter mit der Pforte m ? aber eist nach dem Eintreffen der Botschafter wras Hatzfeldt u»d Mr. ^joeschen in Konstanti. mpct beginnen. Aus London kommt der „Pol. ^orr.' d.e Mittheilung zu, dass die Rrgirrung eine ""e Ausgabe des Vlaubuches vorbereite, welche aus-M'ehllch Actenstücke zur griechischen Frage ent« yaltri und m den nächsten Tagen dem Parlamente Vorgelegt werden wild. "" " ^ , Die „Pol. Corr." entnimmt einer ihr aus Ma-^.^zugelommcnen Meldung, dass sich der Gegensatz n l, ^ ^' millistcriellen Partei und den oppusitio-«euen Gruppen in drn Cortes in letzter Zeit außer-"loeutllch verschärft und der Kampf um die Regie-^ngsgewalt schonungslose Formen angenommen habe. A>e durch Elnflüsse von außen ermuthigte spanische "enwlratle benutze die zwischen den monarchischen Par« ^»herrschende Fehde zu eifrigen Agitationen, deren ^r oig durch die aller co»stitntionellm Rücksicht bare! «"t wie der parlamentarische Kampf in den Cortes, kpss l,""^' nichl wenig begünstigt werde. Infolge i "^en bl,cke man in patriotisch gesinnten Kreisen wie-. ^er m,t vermehrten Besorgnissen in die Zukunft^ d^^ englischen Unterhause beautwortete in daki, >!'"» am 27. d. M. Dilke eiue Anfrage Lubbocks m/,,' °^0le bulgmische Negieruug erklärt Habe, der "^'"" Ertrag lege ihr iubetreff der Varnabahn eine W.' l Ä^"l' "^ die Finanzen ertragen. Die Varna- ^ ^ah gesell chuft habe das Offert der bulganschm Re-> ennl ? "^lehnt; die britische Regierung wies den Machen Vertreter in Sofia an. die Gesellschaft in! traa?/ , .^""3. der Stiftulationen des Berliner Ver- i wärmsi/^ '"""sU'hi'n. Bright vertheidigte auf das! mr !/,.i '."lch' V.ll als Act der Beschränkung für Wurf V/V^"»" der Gnade für viele. Der Vor-' nm^w. ?^ " Lulidliga. deren Action die Bill leider »enom^ habe. Je fchneller die Bill an- vor«? ? '""bc. desto schneller könne die Landbill laae 5, ?"^"' ble, auf breiter, umfassender Gruud- z Varlnn, ^' e'" ehrenvolles Denkmal des jetzigen Di/^l. "nd der Verwaltung Gladstones sein werde. ^I^^wl^e schließlich auf den 26. d. vertagt. ^ . Ueber das Treiben der „Irredentisten" «"^"" bringt der offwöse „Diritlo" einen läu-^ u l Urtikel, dem wir nachstehende Sätze entnehmen. >,.'"Z! u"ter anderem: «Jedes Haus hat nach also ^puchworte seine Narren, und es sollte Stll''^ Vwvunderuug erregen, dass auch jeder beleb?, lrinigen hat. Italien ist hlerin, genau Vüi,- n,?'^ "nmal schlimmer daran als andere Ilali ? ^ ^"'lich ist es fatal, dafs manchmal gerade dich ' ?"""sgegr>ffen wird. u.n ihm Fehler anzu-V>)lt ^ m "" ^ l'ei ist, nnd auf ein ganzes Dmap "erantnimtlichkeit und Theilhaberschafl an Uich^H" '"lilzei,. welche nur der Narrheit und könne,, )^ "" zurückgeworfen werden, gerade wenn wir aibt l " "userer Bemühungen pflücken wollen. Es "st in !, höheres Unglück für ein Voll. das wie wir wir wn., 5"'"" d" Mächte eingetreten ist; und dafilr . ? °"' Italienern auch heute neue Beweise ^äterlaN'"'- ^ «ftmals der ärgste Feind des Patriotismus ist, welcher den drin-'Ullt u.^ '. ^''.'ll"' drs Vaterlands leine Rechnung lUlia n^^ ^''"h"u aussetzt, von denen die Isolie-ächten ^ ,.^ geringste ist." Die zur parlamentarischen .Gazzetta di Venezia " beschließe ^'"".Arlltel. welcher mit der Versicherung Kber ill, Ä„ °" Negiernng den Agitationen gegen-iMi^" L'l'cht zn erfüllen wifsen werde, die ge-tiste».. s «laller hätten das Treiben der ..Irrcde». ^'"au^^ >?ben'l heilt, und es sei erfreulich, dass lnit js,,^ ^?s Organ des Ministerium« Canoli'DepreliS ^^^n^s^ll Punkte übe,einst>mme. Bagesueuisslieite:i. °«s^^"^"^" ""^ bie amerikanische Con- ^^emer,/ "^ ^'"^ Meldung aus Washmfltoii hat ^ Nu„? Vereinigten Staaten von Nordamerika ">cy zahlreicher industrieller u»b gewerblicher Corporationen eine Commission von 36 Mitgliedern aus dem Hanbelsstande ernannt, welche für die Dauer von vorläufig zwei Jahren ihren ständigen Sitz in Europa nehmen und im Interesse des amerikanischen Exporthandels an Ort und Stelle thätig sein wird. Oesterrcich'Ungarn ist hiebei ganz besonders ins Auge gefasst, denn nicht weniger als sechs Delegierte der Commission sind bestellt worden, und zwar für Wien, Budapest, Prag, Brunn, Lemberg und Trieft. — (Ein Drei,Million en'Vermächtnis.) Der Stadt Hamburg ist ein reichrS Vermächtnis zu» gefallen. Die in Veury in der Schweiz velstorbrne! Frau des Hamburger Senatms Icnisch hat ihrer Vater« stadt drei Millionen Mark vermacht; anhrrdem fallen Hamburger Stiftungen bedeutende Geschenke zu. Die Frau, die durch ihren mildthätigen Sinn bekannt war, hat schon bei Lebzeiten für alle diejenigen durch Leibrenten gesorgt, welche ihr im D,enftverhäl!n,sse nahe» gestanden. Die Hinterlassenschaft foll über 18 Millionen Mark betragen. — (Sieben unddreißigPersouenertrun» ken.) Zu Capo Sile im vcnetianischen Beznke San >Dona hat sich an, 23. d. M. ein schreckliches Unglück j zugetragen. Uni l I Uhr vormittags begab sich der Kaplan von Musile mit den Sterbesacramcnten zu einem Kranken, der jenseits des Flusses Silc seine Behausung hat. Mrhr als achtzig Personen begleiteten acwohntcrmahen den Priester uud bestiegen die Fähre, um den Silc zu übersetzen. In der Mltte des Flusses angekommen, versank die Fähre mit allen darauf befindlichen Personen. Ein paar Barken eilten den Verunglückten schleunigst zuHilfe, aber es kamen dennoch 37 Personen ums Leben. 22 Frauen» und 5) Männerleichen wurden aus dem Wasser gezugei; uud 10 Personen werden noch vermisst. Fünf der Ertrunkenen hatten sich mit der Kraft der Verzweiflung aneinander geklammert. Unter deu Geretteten befindet sich der Pnester mit dem Viaticum. Der Fährlnccht wurde verhaftet, weil mau seiner Nachlässigkeit das Unglück zuschreibt. ! — (Dreiundachtzig Jahre im Irren-hau s e.) Vorige Woche starb im Alter von 103 Jahren ein Irrsinniger Namens Inbissier, bekannt unter dem Namen der Mann von GlaS, der im Jahre 1797 «ach Aiciitre gebracht worden war, das er nie mehr verlassen hat. Im Alter von 18 Iahreu wurde Inbissier durch emeu Pstastcrsteiu schwer am Kopfe verwundet. Diese " Wunde wurde zwar nach langer Krankheit geheilt, die ! Verletzung des Gehirnes war jedoch eine derartige, dass ! der Patient nie mehr zum Gebrauche der Vernunft kam. Anfänglich war er bloß blödsinnig, später machten jedoch wiederholte Tobsuchtsanfälle seine Ueberführung , in das Irrenhaus von Gicötre nothwendig. Inbissier hatte die fixe Idee, dass er aus Gla» sei. und aus Furcht, sich zu zerbrechen, blieb er unbeweglich und ! schweigsam. 83 Jahre hindurch hat er nicht ein Wort ' gesprochen. Wäbreud der letzten Belageruug von Paris ^ schien es kurze Zeit. als ob der Donner der Kanonen die verschwundene Intelligenz des Unglücklichen wieder zum Leben erwcckeu sollte. Er raffte sich plötzlich aus z seiner Lethargie auf. und tagelang schritt er in fiebere ! hafter Erregung auf und ab und murmelte Uuznsam» menhangende Worte vor sich hiu. Dieses Aujsi.ick^rn Währte j.-doch nicht lange; dald versank Inbissier wieder ! in sein früheres dumpfes Stillschweigen und blieb bis ! zu seinem vor einigen Tagen erfolgten Tode unbeweglich " auf seinem Platze. — (Die Londoner Feuerwehr.) London hat natürlich wie andere Großstädte eine wohl ein gerichtete Feuerwehr, die „Feuerbriaade". welche nnter dem dortigen Stadtbauamte, dem „Metropolitan Board of Work" steht. Ihr Commandant nennt sich Capital,! Shaw; derselbe hat eben wieder einen Jahresbericht über die Leistungen seiner Brigade veröffentlicht. Die Londoner Feuerbrigade zählt gegenwärtig im ganzen 485 Mann. d>e in 177 größere» uud kleineren Stationen vertheilt sind; sie hat 4 große und 3» lleinere Dampf» fene>spritzen auf Rädern. A anf Schiffen, dann 1lO Handfenersprihen auf Wagen, einen Dampfzug. 50 Te. legraphenleitungen von l70 englischen Meilen Länge, tt Feuerbezirke mit 40 Meldestationeu und die übrige entsprechende Ausrüstung auf Wagen. Wasscrsässern. Leitern, Schläuchen, Pferden, Im vorigen Jahre gab es in London 2194 mal Fenerlärm; in 206 Fällen war derselbe falsch; der Allarmrnf wirb. wie Capitän Shaw in seiliem Berichte klagt, oft aus bübischem Muthnnllrn erhoben, dann aber auch entsprechend bestraft, wenn man t>en Schuldigen überweisen kann. In 117 Fällen waren es nur Kaminbrände, von den übrigen Bränden verursachten >70!) nur veihältuismähig geringen. 102 aber ernsten Schaden, ein Verhältnis, welches sich. wie Capital, Shaw hervorhebt, mit der Vervollkommnung der Feuerwehr» silnichtnngen immer günstiger gestaltet. 160 Personen kamen im vorigen Jahre zu London durch Feuer in ernstliche Lebensgefahr. 127 wurden gerettet, aber 33 verloren ihr Leben. — (Aus Pompeji.) Vor kurzem hat man in Pompeji mehrere interessante Funde gemacht. So wurde eiu ganzes Hans zutage gefördert, welches durch seine innere Cintheilung sich wesentlich von allen übrigen bisher ausgegrabcnen Häusern unterscheidet. In einem anstoßenden Haus« hat mail einen viereckigen Spiegel aus schwarzem Glase aufgefunden, der mit drei Nägeln an der Mauer befestigt ist und, sobald man ihn befeuchtet, alle vor ihm befindlichen Gegenstände getreu wiederspiegelt, In einem dritten Hause endlich wurden mehrere wohlerhaltene große Frescogemälde aufgefunden, welche die Befreiung der Andromeda durch Perseus, den Einzug des hö?. Excellenz der Ministerpräsident v, Tisza unter stürmischen Beifalls- und Eljen-Nufcn der Rechten gesprochen, wurde in namentlicher Abstimmung mit 207 gegen 186 Stimmen (50 Abgeordnete waren abwesend) die Consumsteuer« Vorlage zur Grundlage der Specialverathung angenommen. Paris. 29. Jänner. In der Kammer wurde das Pvessgesctz berathen. Die Commission, an welche das Amcndenn'nt FlcMeli geleitet war, beschloss über Imt'lttivc Leon Nei^ultS. dieses Amendment zu v?r-weifen, aber dem durch die Verweisung dieses Amen-dements an die Commission von der Kammer ausgesprochenen Wunsche nachzukommen und den ganzen Entwurf einer Revision im liberalen Sinn« zu unterziehen. Diesen so revidierten Entwurf hat die Kammer bis zum Artikel 24 erledigt. Paris. 29. Jänner. Drm „Tl'NlP2" zufolge hat Chile folgende Friedensbedin^ungen gestellt: Abtretung vun Autofagasw sammt Gebiet, Auslieferung der Flott- dcr Alliierten, eine Kriegsentschädigung von 500 Millionen von Peru und 250 Millionen von Bolivia. Bis zur vollständigen Begleichung derselben hält Chile Callao besetzt und führt den Betrieb des Guanv'Lagers sowie der Kupfer« und Salpeterminen auf eigene Rechnung. Paris. 29. Jänner. „Europe Diplomatique" ei klärt die Meldnng der „Times" über den Rücktritt des Fürsten Gortfchakoff als unrichtig. Der Reichs-kanzler, welcher sich gegenwärtig in Nizza befindet, werde im Monate April nach St. Petersburg zurück« kehren, um der Feier seines Jubiläums beizuwohnen, aber nichts lasse vorhersehen, dass er das Verlangen nach seiner Enthebung stellen werde. London. 29. Jänner. Die „Times" melden aus Durban: Ein Augenzeuge des Kampfes bei Lain-goliek behauptet, dass die Boerö die verwundeten Eilg» länder massacrlerten. Eine von den Boers eroberte Fahne wurde von den Engländern mit dem Vajonnette zurückerobert. London, 29. Jänner. Nach einem Telegramm des Oberstcommandierenden im Transvaallaude an den Kriegsminister nahmen 870 Mann Infanterie, 170 Mann Cavallerie und 6 Geschütze an dem Angriff? gegen die Stellung der Boers theil, welche einen steilen Hügel besetzt hielten. Die britischen Truppen erstiegen die Anhöhe unter einem gut unterhaltenen Gewehr-seuer und griffen darauf den Feind an. Als bei dem Angriffe der commandierende Oberst, alle StabLofficie« und Officiere zu Pferde gefallen waren, waren die Truppen gezwungen, sich zurückzuziehen. Der Flankenangriff der Cavallerie wurde durch das vernichtende Feuer ebenfalls zurückgeschlagen. Oberst Deane, Major Pool, 3 Lieutenants wurden getödtet; Major Hinge-ston, Capitän Lovegrove und ein Lieutenant verwundet; außerdem wurden 181 Soldaten gelödtet oder verwundet. Telegraphischer Wechselcnr« vom 29. Jänner. Paftler« Rente 72«5. — Silber - Rente 73 85. - Gold« Rente 88 45. — 1860er Staats'Anlehen 130 60. - Nanlactlen 822. — Kreditactien 28510. — London 118 65. — Sllber ^ — K. l. Miinz.Ducaten 5 55. — 20.Franten.Stücke9-2?»/l«. -100-Reichsmarl 58—. Kandel und volkswirtschaftliches. Laibach, 29. Jänner. Die Durchschnitts'Preise stellten si Stroh „ . . 1^62 -- Fisolen „ 8-----------!.h»lz, hart., pr. vier Nindsschmalz Kilo —90------- Q.'Mctcr____6-" Schweineschmalz „—72------ —weiches, „ ___4bO Speck, frisch ., - 54 — - Wein, roth,, 100Lit.------— - — sssrälichert „ — 62------— Weiher „ ___— ^ 'Angekommene Fremde. Am 29. Jänner. Hotel Elephant. Dcl'Nearo, Gutsbesitzer, Kramburg, — 2". Plumart, l. l. Curvettcnarzt. Pola. — Lahoda, ttaufm., Vlts' den. — Prinz, Pisino. Mascrati, Reisender, Trieft, -Hllmpl und Talchia, Kaufleute, Wien. — Meier, «aufm,, O"i' Mohren. Iestcin, Sagor. — Iallcn. Weinhändler, Iosefsthal. — Ttcrgar, Oclonom, Nudolsswert. — Kurcnt, Weixelbulg- Verstorben?. Den 29. Jänner. Barbara Kapcl. Müllcrstochter, 1 I,, Pctcrsstrcchc ?/r, 21, Fraisen. — Iatob Repin Riemer, 05 I. (tlefantcngassc Nr. 4. Marasmus. Den 30. Jänner. Josef Rzchotta. Pfründner, ?6Z' Rcbcr Nr. 9, Lunacnöoem, Theater. Heute („naerader Tag): Der Hypochonder. Lustspiel ____________________in 4 Acten, Lottoziehungen vom 29. Jänner: Wien: 32 85 4 53 34. _______Graz: 51 28 77 8l 56. Meteorologische Beobachtungen^ in Laibach^ 5 -i W ßz . i?-H Z «Z W N ö -,l H ? U. Mg. 723 01 — 9 0 ^ windstill------Nebel------^" 2^3 "A ?^ -36 SW. schwach theilw.heiter o-oO 7U.Mg. 724 95 ^0'^ W, schwach "bewölft^ ^3"A A?5 ^" W.chwach bowällt 0 9 . Ab. 725 10 ^. 14 W. schwach bewölkt Den 29 morgens heiter. WMber trübe; Äbendroth. st"' ncnhellc Nacht. Den 30. Thauwcltcr. trübe. Das Tac,csm>tt" der Temperatur an beiden Tagen — 4'3" und -<- 21" brziehuns^ weise um 3 0° unter und 3 3° über dem Normale/ Verantwortlicher Redacteur: Ottomar Vambers^ Curse an der Wiener Börse vom 28. Jänner 1881. (Nachdem officicllcn (lursblatte) Geld Ware «apienente........72 55 72 70 kllberrmt«........7870 7385 »oldrente . , >....... 88 30 88 50 L«le. 1854 ....... 119 7t, 12025 " I860........i:wl0 13160 !! I860 (zu 100 fl.j . 134- 134 :>0 ' 1864........N2 - 172 50 Una. Priimler.Nnl.....107 25 107 75 Credit.?.........178 25 173 7b Theih.Regulierunas« und Sze« Nedincr Lose . .....l07 - 107 25 «udoljs.X!. ........!850 !9". Prilmienanl. der Tlabt Wien 115— 116 50 »onau.MeguIierunas.z.^se . . N3 25 11375 Tomäntn« Pfandbriefe . . .145- 146 O«it«r. Sckatzfcheine 188l rück» zahlbar.........l6 - Valizien......... 9» 50 99- Glebenbüraen....... 94 ?y 95 — Temeser Nanal...... 96 — W75 Ungarn ........ 9650 97 — Actien von Banken. Gelb Ware «nglo.österr. «anl.....127- ,2/25 «lrebitanstalt ....... 2«2 20 282 40 Depositenbanl.......221 ?b 222 25 Kreditanstalt, ungar.....2k»8 — 25850 Oesierrcichisch« ungarische Vant 822 - 824 — Unionbanl ........115 40 11560 Verlehrsbant.......133 50 134 25 Wiener Vanlverein.....12675 12? — Actien von Transport Unter« nehmungen. Geld Ware «llföli>Vahn .......15? 50 158 — Ponau«Dampfschlff »Gesellschaft l»58 - 560 -Elisnb,'!)Wejlbadr . , , , 202 - 202 50 L«rbwand»^iordba^ 2M «43b- Velb Ware Franz.Iostph.Vahn .... 17950 180 - »alizische 0 l31 — zzemberg'Czernowihel Vahn . 170 50 171 - Lloyd . Gesellschaft..... «92 694 - Qefterr. NordMtstbahn. . , . ,87 75 »83 25 lit. 2. , 235 75 2:^6 25, «ubolf'Bllhn....... 163 75 164 2?. Staatsbahn........ 27550 276 — Sübbahn......... 10'^ 50 101 — Theih.Vahn........ 246 50 24? - Ungar-aaliz. Vcrblnbungsbahn 146 7i. 14? 25 Unaarlsche Nordnftbahn . . . 14« 75 147 2^. Unaarische Westbal)N .... 15625 15675 Wiener Tramway.Gcsellschaft . 210- 210 50 Pfandbriefe. »lla.Sft.Vobencrebitanstli.Gd.) 116 75 117 li.V.-V.) N)C5') 101 — Oesterreichisch. ungarische «anl 102 95 1<>3 10 Ung. Vüyencreb't.Inst. (N.-«) 99 — 1"0 - Prioritäts-Obligationen. Elisabeth.«. 1. l)2«" 3iebenbürger Vahn .... 83 7b 84' staatsbahn 1. «m.....17? - l?S^ vüdhahn k?'/.......12690 12'U Devisen. «u< deutsche Plätze..... 58 06 Hg London, lurze Gicht . . . . 11««5 U°gz Pari» . . ........ 4880 4S^ Geldsorten. Geld Na" Ducaten .... 5 ft. b3 lr. b ft. bb ' Napoleonsb'or . » . 38 . » , 2»" ' Deutsche Nelch«. ,„ . Notln .... 58 . 05 . 58 . lv ' Tilbergulden . . — « — . ^- - ^ Krainischs "'unoentlaztuna^obliaatione«