LäibacherZc itimH. ^M Z»S Montag am H8. Dezember «8K7 Dic .'Vaibacher Zeinnig" erschein, >nit 'A,i,?,i^!',nc ver Hm,»- mw Feiertage, täglich, uno lüftet sa„l>,tt dm Äeilagni im Comptoir gci n zj ä h rig li fl., h a lbj ähr i q 5 fi ^3U fr mil " Kr e „ < l' a » d !>,! <5i)»!vtmr g an; i a s, > i q <2 ss., b a ! b j ä h r i q fr. >», hr ;u entrichte,',. Mit de r P 0 st p 0 rto'fr ti qanzjäbr >g, imtcr Krcil^'a»? >»,d licdrilcktcr Adresse l5 ft. balbjährig 7 ft. .^N kr. -. Insj r t > 0 n sg cbii l,r jür eiiic Lpaltenzeile oder den Raum derselbe!, ist für einmaliae i5iusch.ilt!lüss ^ kr., für zweimalig ^ fr., für ^rcniiallge 5> fr. (5. M, u. ,. w, Z,i i»lft» Gcbiihrcn ift »och der Iilsertionssiämvel pr. l« fr. für cmc iedesmnliae Eini'ckaltuna l><„,i, zu rechnen/ Inserate bis l2 Zeilen f^ten t ss. 'N> lr. für 3 Mal. ' ss. 10 lr. für 2 Vtc>l „n^ 50 fr. für « Mal (mit Inbegriff des Inserti^Sstämp/ls). ,cy°'lung y,„,u ^Ve. k. r. Apostolische Majestät haben ans Anlaß der Aktivirnng dcr k. k. Urbarialgerichte für die König» reiche Kroatien und Slavonien mit Allerhöchster Entschließung vom 19. December d. I, dem Präsiden« ten dcr kroatisch» slavonischen Grundentlastung-Fonds» Direktion. Ministerialrlithe Karl Ullepitsch Edlen v. Krainfels. neben seinen dicßfalligen Obliegen» heilen und mit Vclassnng seines gegenwärtigen Titels und Charakters, das Präsidium des k. k. Urbaria!» Obergcrichtes für Kroati.n lind Slavonien zu über^ tragen geruht. Das Ministerium des Innern hat die diöder im Wiener allgemeinen Krankenhause als Abtheilungs« Vorstände ordinircndcn Aerzte: Dr. Adolf Zsigmondi. Dr. Eugen Kolisko. Dr. Lndwig Turk, Dr. Franz Ullrich, Dr. Ioscf S ta n dh a r tn er, Dr. Eduard Jäger und den ordinircnden Arzt im Lco^ poldstädter Filialspitale. Dr. Franz Scholz, zn Pri. marärzten im Wiener allgemeinen Krankenhause, dann den bisher provisorischen ordinirenden Arzt Dr. Ritter v. Eisenstein znm ordinirendcn Arzte im Leopold« städtcr Filialspitale ernannt. Dcr Minister des Innern hat im Einverständnisse mit dem Instizmittistcr dcn Bczirkamts-> Adjunkten Fclizian Marcinkiewicz zum Bezirksooistcher im Lemberger Nsrwaltunasgebiste erkannt. Der Minister dcs Innern bat im Einverständnisse mit dem Illstiznni'.ister die Bczirkamts-Adjunkten : Ioscf Icllinck. Johann (5 erni ch nnd Franz Frei. Herrn v. Nehbach. zn Vorstehern- dcn Bczirkamtß. Aktnar Konrad Morocutti, den Gerichtsadjnnklcn Ludwig u. Fornasari nnd dcn Vezirkamts'Aklnor Matthäus Steppancig zu Adjunkten bei den kü. stenländischcn Bezirksämtern ernannt. Die k. k. steicr. illyr. küstenl. Finanz. Landes-Direktion hat dcn k. k. Amtsoffizialcn in Uoine, Ste» fan Lipizer, zum Kontrollor des Kommcrzial-Zoll> amtcs in Monfalcone ernannt. Die k, k. stcier. illyr. knstenländ. Finanz < Landes. Direktion bat den k.k AmtsaMenlen Josef Schußer znm provisolischcn Zolleinnehiucr und See > Saniläts' Agenten in Lnssin grande. und an dlsscn Stelle dcn Kanzlei - Assistenten dcr Finanz . Äezirksdnektion in Oroßwardcin, Eduard Trinta, znm provisorischen Amtsassistcntcn ernannt. Veränderungen in der k. k. Armee. Beförderungen: Im Infanterie' Ncgimcnle Kö'uig der Vclgier Nr. 27: rcr Major Alvis Hoffer znm Ol'erstlieu. tenant und dcr Hanptmann erster KIcisft Alcrander Freiherr 0. Lazzarini. zlim Major. Erne n n ungcu: Dcr Major Josef Stiller Edler v. Still, bürg. des Pcnsionöstanc'cs, znm :,, des In. valldenhaus« Kommandanten ii, Pettan. Verleihung: Dem ftenswnlrten Haupimannc erster Klasse. All» g«st Dc ,nbs h c r, dcr MajorS^Charaktcr «,n E h r c n st e i n. des Infanterie.Re> gimenls Freiherr v. KeUner Nr. ^l. Am 2 men — womit die. vermöge Mcrh. Entschließung vom 14. November 18^7 genehmigte Uebertragung dcr Zensnr und Kontirnug der kroatisch.slavoni> scheu Kameral-Ansgabs-Kassen'Journale von der Kamcral - Haupt ° Vnchhciünng an die Agramcr Staatsbnchhaltung kundgemacht wird. Nr. 237. Den Erlaß rcs Finanzministeriums vcm 9. Dezember 1837. womit der Verschleiß der Zi-garrcnsorte Tarifsnnmmer 12 zu 42 kr. für 100 Stück und zu l/2 kr. für 1 Stück in allen Kron> ländern. wo sje lm Verkaufe stehen, mit Ansnah« mc des Königreichs Dalmatieu, aufgehoben wird. Nr. 238. Dcn Erlaß des Finanzministeriums vom 11. Dezember 1857 -_ gillig für das Königreich Ungarn — in Vetrcff des Beginnes der Wirksam, kcit der neu errichteten fünf Finanz-Prokuraluren ! und deren Erpositnren in Un-garn. Nr. 239. Die Verordnung des Ministeriums des Innern und des Ilistizministerinms vom 12. D^cm> ber 1857 — wirksam für die Königreiche Ungarn. Kroatien nnd Slavonien. das Großfürstcnthnm Siebenbürgen. die serbische Wojwodschaft und das Temcser Banat — wodurch der in dcn K§. 2und z 23 dcr kais. Vcrordnnng vom 10. Oklobcr 185^ (N. G. B. Nr. 262) der untergeordneten Justiz.' Konzcpls-Veamlen voigeschriebcnc Termin zur Ab-legung dcr Nichtcramts «Prüfung bis zum 1. Iän> mr 1889 verlängert wird. Nr. 240. Die Verordnung der Ministerien des In» ncrn und dcr Justiz vom 19. Dezember 18^7, »vomit der Ve^i»». dcr AilUswilksalilkeit dcr im Großfl'nstcnll'um Siebenbürgen z,l bestellenden Ur-banalgerichlc kundgemacht wird. Wien den 22. Dezember 1857. Vom k. k. Rldaktions'Vureau des Neichs-Gcsepblattes, MsjlalMciM illjl'is. O e st c r r e i ch. Wien, 24. Dezember. Se. k. l. Apossolischc Majestät dabcn mit A. l). Einschließung vom 23. De> zember 1857 der Handels - und Gcwelbckammer in Trieft die Ermächlignng zu oe» vorbcreitcndcn Maß' regeln für die Bildung ti„er AktiengescUschaft unter dem Namen „Triesttr Kommerzialbank" allergnädigst z» erihcilcn grruht. Nach den neuesten a u s Da l m a l i e n ciu-g c t r o f f c n e n t e l r g r a p h i s ch e »l N a ch r i ch t e n wurden ^csteru (23,) ft^ zwischen 9 und 10 Ubr. dic 4—3000 Mann staken Christen von dcn Türken bei Orohovaz. cinc balbe Stundr von Trebigne eut. fernt. angegriffen. Das Gefecht ist lebhaft. Resultat noch nnbekannt. — Ihre Majestät die Kaiserin Karolina Augusta haben dem neucrbauteu GescUruspitale zu St. Geor. gen ,m Attergau die Spende von 200 fi. zuznwcm dcn geruht. ' > a ^ ^ !. " ^» ^' ^' ^^^'^ lcr durchlauchligstc Herr ^zherzog.Goucralgouvernem Ferdinand M«r haben rcr k. l. nautischen Schlilc zu Lnssinpiccolo eine» rottbaren Chronometer und ein sehr wertbvolieö »autt,chcs Werk ii, englisch^ Sprache zum Gcsämil gemacht, und Ihre k. Hoheiten dcr Durchlaucht. Hrrr Erzherzog Karl Ludwig uud die durchl. Frau Erzber« zogm Margaret ha für die bert von Sachsen hat seine Theilnahme an dem Un« glücke dcr während mehrjährigrr Garmsoüirmlg liel" gswoimclisn Sindt Mmiiz onrch Urbsssindtnig lines Untrrsii'iß>n,!isl'eilrags vo» 360 fi. iu Süber bethätigt. Alich von anderen in Italien diSlozirler Truppenkör« pern werden ähnliche Beweise hochherziger Denkungs' weise gemeldet. Unser trefflicher Historienmaler. Prof. Zoim. lrgt eben rie lcßie Hand an das lebensgroße Oclbild Sr. Mcjestat dls Kciisers lm Kiö»u».isolnat, welches bcn Siynngssaal der Slalthalterci zu schmucken bestimmt ist. Kronstadt, 19. Dezember. Alle», Frellnom linseres Landömanncs, des berühmtkü Neisendsn Dr, Honigbcrger, melden wir, daß derselbe noch nntcr den , Lcbenden ist und sich gegenwärtig in Calcutta befin« dct. von wohcr ein Vrisf von ihm. datirt am 9. November, uns vorlirg^. Alle dic Greuelscrnen, welche wir bercils milgelheilt haben, wcrden m dem Briefe vollinhaltlich bestätigt. Die Europäer schwebte» selbst in Calcutta in großer Gefahr, aber sie ist, „achprm große Truppenkontingente aus England in Ostindien angekommen sind, vorüber. Die Bn'cfc ans Europa über Bombay nach Calcutta müssen über Mussilri nnd Lahore erpedirt werden, und brauchtfn 4 bis 6 Wo> chen. Herr Dr. Honigberger hat eine wichtige Eifin« dung in dcr Heilkunde gemacht, nämlich die Cvo!era dllrch Einimpfung zn heilen. Er will seine Universal-. mittel der englischen Regierung gsgen 100.000 Rn' picn abtreten und stcht mit der Regierung deßhalb in Unterhandlung. Gegen 600 Cbolerakranke hat er bereits damit geheilt und ist iu Calcutta allgemein als dcr Eboleradoktor bekannt. Deutschland. Darmstadt, im Dezember. Es kommen uns zahllose Vrweise der warmen Theilnahme zn, welche die traurige, über Mainz hereingebrochenc Katastrophe in allen Gegrnden Dcnlsclilands und überall, wo Dentsche wohnen, erweckt hat. Ucberall ist das Ge» fühl einer gemeinsamen Nationalität lebendig. vciS Gefühl, daß der Dcnlschc. wcsten Stammes er nuch sei. zum Deutscken gebort und in drr Noth «»d Ge» fabr ibm zur Seite zu stehen habe. Manches Säierf« lein dcr Witwe ist in der großen Neide der Gaben kaum bemerkt worden und war dennoch mehr vor Gott. als ein Geschenk von Hunderten und Talll>n° den, Als in Wien c>>'s Unglück vom 18. November kaum bekannt war. erschien ein unbemittelter Kanzlei« bcamler im kaisn-lichrn Ministelium l>cs Innern in Wien auf der Kanzlei der dortigcn großherzogüchen Gesandtschaft und überbrachte, als einen Veilrag für die Mainzer Beschädigten. b,c für seine Verhältnisse sehr erhebliche Summe von 6 fl., indem er sich stand. RNH» heft weigerte, eine Empfangsbestätigung anzunehmen. Der braue Mann ist der Sohn ci^cs auo Affolterbach stammenden österreichischen Korporals im k. k. 49. Infanterieregimente und in Mainz geboren. Er selbst hat in dicscm Negimente. nachdem er im Regiments' Erziehungshause ausgebildet worden war, als Feld« webel gestanden. Sein Name ist Geoeg Kollmer. Goslar. 16. Dez. Die Ruhe, und Sicherheit in hiesiger Stadt ist dmch Verbrecher so sehr gefährdet, daß sich der Magistrat veranlaßt gesehen hat, im bcutigcn Wochenblatt eine Pramicnauslobung zn veröffentlichen, welche Demjenigen, der die Urheber cincr böswilligen Brandstiftung, oder einen mit Ein« bruch oder durch Einsteigen verübten Diebstahl so zur Anzeige dringt, daß der oder dic Thäter mit Erfolg zur Untersuchung gezogen werden können, eine Ve-lohnnng von 25 bis 100 Thlr. zusichert. — Ucbcr die Arbeiten dcr Divane in der Mol« dau und Walachei bringt die „Etoile du Danube" mehrere Details, Dcr in Iassy berathende Divan hat sich mit der Berathung von Reformen der sozia» len Verhältnisse in der Moldau beschäftigt. Dcr Bauernstand ist fcst entschlossen, sich von FrohnDien« Üen und Abgaben um jeden Preis loszukaufen; seine Abgeordneten haben diesen Wunsch bereits aiu 2l. Novcnibcr in ciner sehr klar abgefaßten Adresse auö< gesprochen. Bezüglich des Tributs, den dic Moldau vcv lragsmäöig rer Türkei entrichtet, hat dcr Hivan den Wunsch ausgesprochen, diese Frage oon dcr Konferenz in Erwägung gezogen zu sehen. Schweiz. Ans B e r n, 13. Dezember. Seit mehreren Wochen ist in unserer Presse die religiöse Polemik vorherrschend. Den am meisten, ja während mchrc-ren Wochen so zu sagen von der gcsammtcn schweizerischen Journalistik einzig ausgebeuteten Stoff hat ein armer Kapuziner geboten. Pater Theodosins, rüdmliM bekannt wegen scincr unermüdlichen Licdcs» thätigkeit in Gründung von Armcnhäilsern, Spitälern. Schnlon. ArbeitSwelkstätteu :c. )c., war in dcr großen Voisammlung dcr katholischen Vereine Dcutschlanos iu Salchurg und sprach dort. vom Vcreinsvorstano aufgefoidett einige Worte über die religiösen Zustände der katholischen Schweiz. Er that dieß mit jencr ValcrlaursUeve . welche vom Hcinwtölandc lickcr Gn^'s als Nachtheiliges sagt. Er bestätigte dic vom ftül'crcn Reimer Dr. Gruscha ans Wien, in Folge von Nciscbcobacbtungeli, uufgcstclllc Behauptung, laß es in der Schweiz nicht so schlimm missehl', als man in Deutscl,'land gewöhnlich amichme. indem dcr O!au> den unter den Katholiken uoch lebendig und ihre kirch« liche Treue unerschütterlich sci. Pater Tbcooosius zädllc uns auf. wie c^n Katdolikcn der Schweiz doch ein großer Spielraum auf dcw Gebiets der christlichen! Wovlihätigklit ungeschmälert geblieben sci, nno zwar mit Berufung auf die vielen katholischen Anstalten, welche m neuerer Zeit in verschiedcncn Theilen dcr Schweiz und sogar in gemischten und vorherrschend protestantischen Kantonen gegründet worcen s^icn. Ferner sprach er mit Anerkennung von der Tbuisachc, daß dic katholische Bevölkerung in pvolcslanlischcn Städten sich frei ausdehnen könne, was er mit Zal'< len an den Städten Genf, Basel. Chur u. A. nach» wies. Knrz die ganze Ncdc hod nur die günstigeren Seiten hervor, unlcr denen sich die kniholischc Schweiz befindet, und überging die nachteiligen. die als Vor» wurf für die herrschende Mehrheit hatte gedeutet wer-den können, gänzlich. Umsoweniger batte cr erwartet, daß l'ki seiner Rückkehr in die Schweiz die radikal.' Prcsse fast ohne Ausnahme auf ihn losfahren würde. Was war denn nicht recht an scincr Rede? Er hat di? religiöse Freiheit der Katholiken in so günstigem Licht dargestellt, daß der Radikalismus darob erschrocken ist und erklärte, man müsse jene Freikcit beschneiden. Paler Thcooosius speziell wurde angeschuldigt, mit seinen Wohlthätigkcitsanstaltcn es Icoiglich auf eine Propaganda abgesehen zn h^ben. In dicscm Tone ging es einige Wochen lang fort. bis der gewandte, vom bcsten Bewußtsein beseelte Kapuziner scinc i>,-> Salzburg gehaltene Rede und die darauf gefolgte Polemik zum Gegenstände eincr Predigt nahm, die tin änßevst zahlreiches Pnblikum in Chur (P. Theo^ dosius in Pfarrer dcr katholischen Gemeinde von Chur) um die Kanzel versammelte. Nun spinnt sich d>e Diskussion a!s u^mineldar gegen die katholische Kirche gcriä'tcte Polemik in dcr Presse fort. Die Katholiken bekommen dabei wenig verbindliche Din,gc zu hören. Kommt es zu förmlichen Konftikten. so werden wir deren vorzüglich im Visthum Basel gewärtig scin müsscli. Italienische Staaten. Turin. 17. Dezember. Vorgestern sollte hier dcr Minister Ratlazzi bcstohlcn werden. Ein k^um entlassener Zuchthäusler war imcl' Turin gekomn,en, um sein frül'ercs Handwerk, das Stehlen, wieder von Vorne zu beginnen. Einige Tage vorher hatte sich dcr Gauner zu dem Minister begeben und cr> zählte ihm seine arbeitslose Lage, seinen Mangel an allem Nothwendigen. so wie daß er früher oder spä> tcr genöthigt sein werde, wieder zu bösen Thaten zu schreiten, wenn man ihm nicht zu dem nöthigen Reise« grid verhelfe, um nach Genua kommen zu können, wo er sicher sci, Ardcit zu finden. Dcr Minister gab ihm aus dem Geldschrank seines Arbcitskabincts die gewünschte kleine Summe. Doch dcr Gauner hatte diese Visite so wie sein Gesuch bloü zu dem Zwecke ersonnen. um bei diescr Gelegenheit wahrzunehmen, wo die Gelder deponirt seien. Er promenirte nnn mehrere Tage uuter den Porliken des Ministerialgebäudes auf dem Schloßplatz, um herauszubekommen, wann dcr Minister sein Arbeitskabinet verlasse. Vor^ gestern nnn hatte er dcn Herrn Raltazzi aus dem Ministerium gchcn sehen, nnd er säumte nicht lange, seinen Streich auszuführen. Er eilte die Treppen hinauf, dnrchlicf untcr einem Arbcitsvouvand nnd ohne Kopfbedeckung die Vorzimmer, und gelangte in das Priuatkabinct des Ministers. Hier machte cr sich sogleich an die Arbeit und snchte dcn Gcldschrank zu öffnen. Mein dcr Ganner war schon scit ein P^iar Tagcn von dcn Augen dcr Polizei bewacht. Verkleidete Polizeisoldaten waren ihm gefolgt und ertappten ihn auf dcr Tbat. Er wurde ohne Widerstand vcr> haftet; bei näherer Untersuchung sciner Kleioungsstücke fand man eine geladene Pistole in seiner Rocktasche. Frankreich. Paris. 17. Dezember. Dcr Prozeß Irufossc ball fortwährend die öffentliche Mcinnng in lwchster Spannung. Man spricht fast von nichts, als von dcn Vorgängen in Eureur. Das Verhör dcr Bcla-i stnügszeugen. das gestern schloß, gab keinen besonders! neuen Aufschluß über diese Angelegenheit. Alle Z?u> gen stimmcu darin überrin, caß Guillot eiu gutmüthiger, offener, aber höchst leichtsinniger Mensch war. der niemals log. Letzteres ist in sofern wichtig, als die geheimen Verbindungen, die cr mit Mllc. de Icu< fosse batte, fast nur auf seinen cigcncn Aussagen, die von dcn Zcugcn gestern wiederholt wurden, beruhen. Am interessantesten in dieser Beziehung warcn die Aussagen dcs Buchhändlers und Choiffeurs Crique» boenf. der mit dem Verstorbenen sehr intim stand, und dcm cr allcs erzählte, was ihm begegnete. Die Erzählungen desselben, die cr nur nach langem Zau> dcrn übcr das Licbesoerbältniß dcr Mademoiselle Blanche und Emil Guillot'ö machte, sind höchst be> zeichnend. Dieselben sahen sich c>cs Nachts und machten sich gegenseitig die zäntichlten Licdlosungen. was der Zeuge mit dem Ausdrucke „/VUnu^l^in^iU,^" kczctch-nctc. Die Stcttdichcins fanden zum Theil am Kn» chcnfcnster. zum Theil in, Park Statt. Dcmsclben Zcu;cn zu Folge Iiattc Blanche eines Tages einen ^Streit mit Gnillot gehabt, weil sie ihrem Äcichtva-j tcr ihr Liebcsocrhällniß gestanden hatte und jener ! befürchtete, dab er'ii're Mntter warnen werde. Blanche ! stichle ihren Geliebten daourw zu trösten, daß sie ! wm sagt«-, sie dabc seinen Namen nickt genannt. — < Ei» anderer Zcnge. dcr Fcldl'ütcr Caron. nnt dcn> ! Gnillot öfters anf die Jagd ging. gab ebenfalls ci ,nlgcn Aufschluß übcr Guillots Licdesverhäliuiß. Er ', l'altc thm erzählt, daß Blanche iyn zwei Mal in seinem Jagdhause besucht habe. Sie habe ihn zuerst gekniffen, sich d.nin nuf seine Knie gescht uud als er weitergehen gewollt, scicn sie gestört worden. Ans Erignebocuf's Aussagen ist noch clnc Thatsache her> uorznhebcn. die in so fcrn wichtig ist, als sie beweist, j daß daS Licbcsocrhällniß lange gedauert haben must. Eines Tages fnhr Gnillot mit dcr Familie Jen« fosse von Evrcur nach dem Schlosse der letzteren. Es war Abends nnd er beklagte sich übcr Kälte, um in das Innere dcs Wagens steigen und Mile. Blanche Z unter seinem Mantel liebkosen zu können. Der Zeuge ! fügte hinzu, daß er nichls erfinde, sondern nnr das ! erzähle, was ihm Guillot selbst mitgetheilt habe. Diese Szene ging natürlich unter dcu Augen dcr Mutter vor sich. Diese Erzählungen, die hier sehr schwach aufgetragen uno nur angedeutet sind. erregten große Sensation. Dir Damen, welche iu großer Anzahl sich eingefunden hatten, waren besonders iu Verlegenheit. Dcr Präsident bestand aber darauf, daß dieselben in ihrer ganzen Wahrheit von dcn Zcu-gcn mitgetheilt würden. In der heutigen Sitzung begann das Verhör der Entlastungszeugen. Dcr Zndrang dcr Mcnge war noch größer als gestern. Herr Vcrrycr kündigte an. daß man die Vernehmung einer großen Zahl von Zeugen anfgcgcben babe GZ wurden jedoch noch scr Familie Zeugniß ablegten. Drei von Ercpel geladene Zeugen sagen aus, saß man zn Icufosse bei den Fuchsjagden die Gewohnheit habe, einen Lauf mit Schrot, dcn andercn mit Kugeln zn laden; tm-ses ist in sofcrn von Nichtigkeit, als Ercpll bchanp-tet. nur aus Vcrsebcu die Kngelladung abgcfcurt zn haben. Der Advokat Cresson ergriff nach Schlnß dcs Verdörs dcr Entlastungszeugen im Namen dcr Familie Guillol das Wort. Die Plaidoyers werden morgeu beginnen. Paris. >9. Dezbr. Die VertheidignnMcde. dic vorgestern Berrycr >,u Gnnstcn dcr Angeklagten im Prozesse Ieufosse hielt, erregte im Innern des Gerichtssaales großes Anfschen. wg,n- Begeisterung, da ein Theil der Zuhörer ihn am Ende dcr Redo mit stürmischem Beifallsgcsehrci bcgrüßlc. Gedruckt hat dieselbe, wie überhaupt alle Reden des bcrühm« ten Advokaten, keinen bcsondcrcn Werth. Sie ist sogar ganz voll von Widersprüchen. Vcrryer trat übrigens in scinrr Ncdc sehr kühn anf. indcm er dic einfache Nnschnlo dcr Angeklagten zn beweisen suchte. Seine Beweisführung war vorzüglich darauf gerichtet, »aß man das Recht habe, in gewissen Fällen nicht nur zur SeMhilfe, sondern auch zur Seldstrache zu schreiten. Berrycr erklärt zuletzt, daß cr in eincm ähnlichen Falle auf ähnliche Weise gehandelt haben würde! Vor Allem stichle Bcrryer dic Reinheit und oie Unschnld der Fvänlcin Blanche v. Icufossc zn kon> statiren. indcm cr Guillot als einen Lügner und Schwäyer hinstellte. Zugleich nal'in cr für Frau v. Icut'ossc die ganze Verantwortlichkeit für das Geschehene in Anspruch, indcm cr natürlich doch mit aller Energie darauf drang, daß die Geschwornen auch die Angeklagte von aller Schuld freisprechen müßten. In dcr heutigen Sitzung dauerten dic Plaidoyers fort, nach welchen der Gcneraladvokut Iolibois das Wort ergriff. — Der „Monitcur" berichtet Folgendes übcr dcn Schlußakt dicses Gerichts» drama's: „Der Herr Präsident licst den Geschwornen nun die Fragen vor, dic denselben zur Beantwortung > vorliegen - am Schlüsse ist dic von dcr Staatsbehörde > gestellte Frage aufgeführt, wonach dcr Tod durch einen vorsätzlichen Schuß, doch ohne die Absicht, zu todten .erfolgt sci. Um 6^ Uhr ertönt die Sche'lc dcs Präsidenten. Während die Geschwornen ihrc Plähc wicocr einnehmen, tritt tiefe Stille ein. Dic Erklärnng dcr Inry lautet: „Auf alle Fragen: Nein, dic Angeklagten sind nicht sämldig!" Dcr Präsident verkündigt dic Frcisprcchungs-Ordonnanz und befiehlt die Freilassung dcr Angeklagten. Nach dcr Frcisprc-chnngs Ordonnanz stellt Herr Advokat Kresson im Namen dcr Zivilvartei bei dem Assiscuhosc Anträge, welche auf Vcrurthcilung der Frau v. Ieufosse, ihrer beiden Söhne und Krepel's zu sämmtlichen Entschä-dignngskosten lauten. Der Assiscnhof schließt sich nach crfolgtcr Verathnng diesen Anträgen an und verur» lbcilt Frau v. Icnfosse, Albert und Ernst v. Icnsosse und Krcpel zn allen Schadenrrsahkosten an dic Zi-vilpartei. Die Sitzung wird um 8 Uhr Abends geschlossen." — Uutcr den ansrcgnngssüchtigcn Zuhö-vcrn nnd Zlchörcrinneu bei drr Ass!scnucrhcils, oabci aber fleißig und schr schlau. Durcl/ Unternehmungen im Fuhrwerk crwcirb cr sich nach und nach ciu hübsches Vermögen. Als cr sich in dcr Fcbrnar« Revolution ltt48 stark vcrechnet hatte, schoß cr sich in dcn clysäi'schcn Fcldcrn cinc Kugel ourch den Kopf. Bei genauerer Durchsicht dcr Büchcr crgab cs sich, daß das Geschäft uicht nur nicht gefährdet, sondern Vcrmögcn vorhanden sci. Emil Guillot's Verhältnisse warcn, als cr erschossen wurde, gut. ja sogar schr gut zu nennen, Paris. 18. Dezember. Wann Herr von Thon» vcnel die türkische Hauptstadt verläßt, wird noch nicht gesagt; dagegen schreibt man von dcr außerordentlichen Anfnahnn'. welche Herr von Lesscps inKonstan» tinopcl gefnnden. — Nach Bricfcn ans Konstantine pel vom !1. Dczembcr im „Eonstitutionncl" hat 5'ord Ncdcliffe uo: srincr Abreise seine Wagen, Pferde uud Alles, was il'Nt sonst angehörlc. vcrlanft. Scin Dicnst'Pcrsonal wnrde verabschicdct ltnd alleNcchnun' gen bezahlt, jecoch mit cincin bedeutenden Rabatt, was in Pera einen kleinen Scandal crrcgtr. P aris, 19. Dezenü'cr. Dcr Minister der aus« wärtigcn Angelegenheiten hat sehr wichtige Dcpcschcn vom Hcrr» von Tallcyrand aus Bukarest bekommen, aus welchln hervorgeht, daß dic Donau »Fürstenthü-mcr-Fragc von cillcr Seite hcr ihrer Lösung entgegen geführt ivlrdcu dürfte, von welcher hcr man keincr Hilfe gewärtig war. Die Walachei, habcn sich nnn selbst übcrzengt, daß die Union dcr Fürstcnlhümcr unter cinem frcnidcn Fürsten sich als politische Uu» nwglichkeit herausstellt, und eine Bittschrift an dic unionistisch gcsinntcu Mächtc gerichtet, worin sie diese bitten. daß sie bci dcu Konfcrcn^cn anf Vcibehaltung i>es ^!i>!u> w dringen möchlcn. Dic walachischen Vcrtrctcr verlangen bloß. daß dic curopäischcn Mächte, welche sich für dic Znstandc in dcn Fürstentümern iutcrcssircn, zugleich ihrcn Vorbehalt für dic Znkunft aussprcchen. Zwischen Oesterreich und Frankreich sind mittlerweile freundlichere Verhältnisse eingetreten. Dic diplomatischen Beziehnngci^ der bciocn Mächte sollen wieder in ibv alies Gills'.' gelreten scin, und ich glanbe zu wissen, daß Herr von Boniqueney schl,':i iu nächster Zelt wilder anf seinen Posten na>,i, Wien zurückkehren is", sie. Großbritannien. London, 18. Dezember. Der Herzog von Cambridge hat als Höchflkommandircnder in einen« TagSbefehl den Kriegsberichten größere Strenge gegen jene Offiziere empfohlen, die sich schwere Dienst» vergehen zu Schulden kommen lassen. Die Gnade der Krone dürfe nnr nach sehr reiflicher Ueberlegung angernfen welden. sonst drohe dcr Vh,e nno der Disziplin große Gcfalir. Aus dem enge zernnien ^ncknoiv scheineu den» doch mehr Vriefc herausgekommcu zu fein. als man den offiziellen Bcrichte» »ach zu denken belcchiigt war. So veröffentlicht die „Times" bellte wieder ein vom 27. Oktober aus der Regentschaft datirtcs Schreiben lines Stabsoffiziers an dessc» Kanieraden in Cawn> pove. An Luxusartikeln — so beißt es Dann — haben wir hier wirklich keinen Ueberftuß, leine Seife lein Vier. keine Weine nnd keine Spnr von Spiri« tlioscn. nichts als pnres Wasser, nnd dabei anch keinen Tabak. Im Ganzen ist anch dieser Brief voll guten Hnmors geschrieben. Nußland. Warschau. 17. Dezember. Nach einem licut veröffentlichten k. Ukas ist dcr Termin für den Auf' enllialt der Einwohnn' des Königreichs im Auslande anf ^ Jahre fcstgesetz!, Eine Verlängerung der Pässe über diese Zeit hinaus, muß bei dem Fürsten Statthalter nachgesncht werden, dem allein die Entscheidnng darüber znsteht. Amerita. — Die amerikanische Präsidentenbotschafl enthält nach cinem erschöpfenden Ansüße in der „Timei?" Folgendes über die Stellung zum Auslande! Unsere Beziehungen zn fremden Negicrungcn sind im Ganzen befriedigend. Die diplomatische,, Schwierigkeilen, die zur Zeit der Vertagung des ley. len Kongresses z>vischen den Vereinigten Staaten und Großblitaunien herrschten, bade» glücklicher Weise da^ durcl) ein Ende gefunden, daß ein britischer Gesandter sür Aineriku ernannt ninrdc, der hier cine,! herzlichen Empfang erhielt. Wäh^nd die Regierungen und Voller der l'cidcn Reiche das größle Interesse nnd, wic ich üderzengt bi». den aufrichligen Wunsch haben, anf dem Füße inniger Freundschaft zn einander zu stehen, hatten wir bisbcr das Unglück, daß fast immer irgend ci»e cnisrcucnbc, lucm, „ichl aefal'rllchs F>a^c zwischen uns lind Gl' 19. April I860 der unglücklichste von allen, weil die bei» den Regierungen seinen ersten und wichtigsten Artikel iu cincr direkt culgegengesetzten und widersprechenden Weisc anölegien. — Ich empfehle die Anfhcbung des ClaylonBlilwer-VertrageS. Die Sache ist. wenn 2 Nationen, wie Großbritannien und die Vereinigten Staaten — gegenseitig bestrebt, wie sie sind und hoffentlich stets sein werdcn, in den freundlichsten Beziehungen zn einander zu bleiben — unglücklicher Weise einen Verlrag geschlossen haben, den sie in geradezu cntgcgcngcsehtem Sinn verstehen, fo ist es das Weiseste, durch gegenscilige Zustimmung einen solchen Vertrag zn annllliren nnd von Nenem anzufangen. Wäre dieß schleunigst geschehen, so winden Wahlschein, lieh alle zentral.amerikanischen Schwierigkeiien längst zn beiderseitiger Znfrieocnheit angeglichen worden sein. In Bc;ug auf Spanien spricht die Votschaft von der Belcidignng, die dcr amerikanischen Flagge von Seiten jnies Bandes ividerfayren ist und sagt- „Unser derzeitiger außerordentlicher Bolschaftcr und Vc> vollmächtig!.' in Spanien hat um seine Abberufung nachgesucht, und ls ist mciu Vorsap, einen nclien Gesandleu uach Spanien zn senden nut ansdrnckllchen Weisungen ül'er alle zwischen den zwei Ncgicrungen schwebenden Fragen, „»d mil oem Eulschluß, diesel-l'en schleunigst uno in gütliä)er Weisc zu erledigen, wofcvu dieses möglich ist.« Ueber China sagt die Votschaft.' „Während un° ser Gcsandie angewesen ist, den in Kanton obwaltenden Fei'ndftli'gkcil,!, gegenüber eine, neutrale Stel. lung einzunihiuen. und während er sich dcm britischen uud französischen Gesandten zu herzlicher Mitwirkung ,in allcn friedlichen Maßregeln anschließen ivird. die dcn Zwcck habcu, auf dem Vlilragswegc jene gerechten Zugeständnisse an den Handel zu gewinnen, welche die Welt zu fordern berechtigt ist, und die man Cbina nicht erlauben km,», lange vorzuenthalten, hege ich noch den mir gewortcncn Versicherungen keinen Zweifel, daß die drei Gesandte,', in harmonischem Einvernehmen handeln werden, nm ädnliche Handclö-verlrägc fnr jede der von ihucu vertretemn Mächte zu erlangen," Die Flibustier «Expedition anlangcud, sagt die Vo,schaft: „Ungeachttt unserer Vorsichtsmaßregeln ist die Erpedüion von nns rn Gestaden entkommen. Solche Unlci'netüunugcu könneil unserem Vaterlandc unmöglich nützen, sonderu l>abcu seinen Interessen uud sei ucm Ruf bereits gr^ßeu Schaden zngefügt. Sie haben die friedliche Auswanderung aus dcn Vereinigten Staaten nach Zcntral-Amerika verhindert, welche uicht ermangeln könnte, allcn Velheiligteu zu hoher Wohl. that zn gereichen; vom pekuniären Gesichtspunkt allein haben unsere' Bürger durch Sperrung ocr Sau Juan» Transit-Ronte schwere Verluste erlitt-n. Der Führrr der neulichen Expediliou amrde in Ncw-Orlcans vcr> baftet. aier gegen die ungenügende Bürgschaft von 2000 Dollars anf freien Fnß grset)!. Ich cmpfeh,e dcn ganzen Gegenstand der ernsten Aufmerksamkeit des Kongress, inrcm ich glmibe. das unsere Pflicht nnd Interessen so wie unser Nationalruf es erfordern, daß wirksame Maßregeln ergriffen werden, um unsere Vüvger von solchen Freveln abznhalttu. Von Paragnay bcat'sichiigl dcr Präsident für gewisse Beleidigungen Satisfaktion zu fordern. Die Mormonen beircffcno, sagt die Botschaft: „Dieß ist die erste Empörung, die jemals anf uuse. rem Vodcn ansbrach, nn^ die Menschlichkeit selbst erfordert, sic so nachdrücklich niederzuschlagen, daß sie auch die letzte s.in möge. Slc leicht zu ncdmeu, hieße sie anfmunlcrn nno furch,bar mache». Wir müssen onrch Abscudung cincr linpDsantcn Sireitmacht oiefcs irregeleitete Volk von der Vcrgcblichkcit eincs etwai. gen Widerstandes überzeugen, und so uns nnd ihnen das Blutvergießen erspaven. Zn oiesem Zwecke wird es nach dem Voranschlag des Kriegsdepartemcnts nö> tbig sein, vier neue Regimenter aufzuheben, und dieses empfehle ich dem Kongreß dringend. Anf die Flnanzkrisis Bezng nehmend, erklärt der Präsident, der Ausfall in den Eimialimen uno die Höhc des von dcm lcyten Kongresse vonrtcn Budgets werde vielleicht ^or Ablauf ocr gegenwärligeu Session ein Gesey nöthig machen. Den Grund o.r Krisiö selbst erblickt er lediglich iu dem ausschweifenden nnd oerkehiteu Papiergeld, und Bank-Kreditsystem, welches zu den leichtsinnigsten Spekulationen verführe. Telegraphische Depeschen. ^ Tri c st , 26. Dez. Nachrichten aus Neapel zn Folge nchlclc das Erobebeu, besonders im Piinci-palo citeriore, große Verwüstungen an. In Sala verunglückten l^ Menschen, uud mehrere Hänscr wur. den beschädigt; in Olleua stürzte dir Hälfte brr H.ü.i-s.r eiu, in Pac>!,l>, üi»cl- yliüdsit, woix'l viele Mcu> schci, vrriingilk-ttri!, I,l Polla yerrscht ebenfalls grobe Veliuüstung, sowie in dcu O,lcu Aulclla, Pcirosa' Caggiano. In Salerna wurden vieie Gcbälide bi' schädig,, die benachbarte Kirche von Saldina ist ein-gestürmt, in Campagna wurden ebenfalls mehrere Ge> bände beschädigt. Auch ans der Provinz Basilicata werden Verwüstungen gemeldet, namemlich in Po» lcnza. I„ Baro und Campobasso kamen ebenfalls starke Erderschütternngcn vor; Näheres ist noch nicht bekannt. Das Erdbeben wurde anch in der Provinz Calablien verspürt, richlcte abei daselbst keinen Schaden an. T r i c st . 23. Dez. Die beiden Herzoge von Leuchtenbcrg mit Gefolge baben sich heute an Bo^d eines Lloyddampfers nach Venedig eingeschifft. Vencdig. 2!>. Dez. Die'zur Einführung der neueu Slraßeu gegründete Gesellschaft hat sich unter dcr Firma «Angelo Maria Toffoli H Com^." definitiv konstituirt. Mailand. 22. Dez. D.r Erzbischof von Mailand wurde fMcrn Abends vom Schlage gerührt. Die li'-kc Seite seines Körpers ist gelähmt und die Lebensgefahr noch nicht beseitigt. Mailand, 24. Dez. Der Erzbischof Nomilli wurde im Hause des Duca Scolla vom Schlage ge^ rührt. Das Geschäft auf den. hiesigen Seidenmarklc hat die,e Woche nnt.r günstigeren Anzeichen begon-ncn. »,dcm sich bessere Meinung und größeres Ver. ttancu kundgab. Mailand, 2^. Dezember. Die Lage des Scidenmarktes hat sich neuerdings gebessert und die Preise ,md iu dc» lchtcu acht Tagen um 2 ^ire ge. stiegcu. Florenz. 22. Dez. Die Königin Marie Cbri slinc von Spanien ist hier eingetroffen und übe' Sieua nach Rom weilergercist. Genua . 23. Dez. Nach dem Voranschlag pro 18^>8 belaufcu sich die städtischen Einnahmen cn, 3.72-^.86^ ^ire, die Ausgaben auf 3 961.009 Lire Auf dcm Warcumcnkte im Allgemeinen weichende Ten denz. Bank-Eskomptc 10 Pcrzc,it. Parma. 23. Dez. Nach dem soeben veröf fentlichten Voranschlage pro 1808 belaufen sich di, Oiunahmeu des Herzogthums Parma auf 9,823.707 oie Ausgaben auf 9,706,i>l6 Lire. 'Neapel, 18. Dez. In der amllichen Zeitung ist cin Reglement zur Organisirung des Telegraphen wescus erschieneu. Turin, 22. Dez. Die Nationalbatlk hat fu! ibr Anlehen die Herabfetmug des Zins'ußes um 1"/^ erlangt nno den Bclrag der Anleihe auf 4 MiUionei beschränkt. Das Anlehcn, welches die Regifrung fül öffentlich? Bauten nöthig bat, wird auf 70 Millionen angeschlagen. Marchcsc ViUameirina ist wieder nach Paris zurückgekehrt, Für die in Gcnuc« stattfindeusf! Nachwahlen traten auch Graf Neoe! und Garibald dls Kandidaten auf. Paris, 2A. Dezeinber. Deu ueuestei! übe« Marseille ciugctroffcneu Nachrichten zu Folge, babe Hcrr von Thouvenel die Beziehungen mit Reschlo Pascha wieder aufgkuoumicn. Paris, 24. Dez. Der Kaiser liat gestern einer Sißung des Slaalsratbes präsioirt, um über vrrschik' dene Projekte zu berathen. Baron Vourqncney wiro ehestens nach Wicu abreisen. London. 23. Dez. Baron Bluunow wurde znm hiesigen Gesandten eiüaunt. Ans N c w > U o r k ist der Dampfer „Cangaroo" ciugelroffc,i liud über» draäile 230,000 Dollars Contanten. In London wird die Reduktion des Diskonts auf 8 pCt. erwartet. St. Petersburg. 22. Dez. Nachmittags. Am 13. Nov. wnroen Ul NaibS mit 3000 Tscher-kcsseu total geschlagen, Oanz Hsalatawia wnrde gr° ränmt. alle Ortschaften verbrannt. Die Nüssen beziehen jetzt ihre Winterquartiere. Wien, 23. Dezdr. Die ^Oesterr. Corresp." schreibt: Nach einer uns vorliegenden telegraphischen Prioatmitthcilung, sind viele Gemeinden dcr südlichen Herzegowina > Kruchevice. Zub^i :c, ?c. gegen das Klo? stcr Dul^i bei Trebinje ausgezogen uno haften das' selbe besetzt. Man besorgt, das andere, christliche Gemeinden der lorligeu Gegen? sich anschließen wer-oen, uiw oic Zatil dcr bewaffneten Christen soll be< reits 4000 Mann bclragcu. Als Führer derselben wird dcr Häuptling Vnkalooich der Oemeiu^e Zul'ji in der Herzegowina genanut, uud es versichert der» selbe, wie es beißt, drr Zweck deö Zngcs sei die Vermittlung eines Zusammentreffens dcr Häupter der christlichen Bezirke der Herzegowina, um zu berathen, wie gewissen Klagen und Beschwerde» gea/u die türkische Verwaltung ein Ziel geftpt werden lönue. Jede christliche Familie der Herzegowina solle elue,, V> ivaffncten stellen, doch wolle mau die Türken nicht angreifen und in Dnzi den Halbnmaynm proklamiren. In Drodujak sollen knndcrt Arnaliten einsse» schlössen sein und durch Enlzirbnng des Wassers znr Uebcrgabe gezwungen werden, zwei türkische Orlschaf. ien sollen ferner cernirt sein uno die reguläre lürki' schc Besahung der einen derselben sich uach Mostar ;nrnckgczogen haben. Ernstere Thätlichkeiten scheinen noch nicht vorgekommen zu sein. Nach einer andern PrivalmillHeilung sind 4000 Montenegriner iu der tüik. Ortschaft Knlasin hinabgestiegen uno daden nach Tödttma, mehrerer Hirten 3000 Stück Vieh weggetriebm. " Die ueuesten telegraphischen Nachrich-tcu von dcr türkischen Grenze vom 24. d. M. über die Vorgange in der Herzegowina mrldeu. daß der Kampf bei dem Kloster Dnzi am 23. d. M. von Früh 3 Ubr bis Abends dauerte, ras geistliche Dorf Bialaz in der Nähe des Klosters von den Türken genommru wurde unc> es im Ganzen scheine, baß die Rajah den Kürzeren gezogen haben. Den 24. war Waffenruhe und beide Theile sollcu Verstärkungen erwarten, Uiüer den gegen die Türken Kämpfenden soll sich der Wojwodc von Graliovo befinden. Meteorologische Beobachtungen in Laib ach. ^, Dez.ubcr <, Uhr Mrg. ^Is------------3.0 M""'M!^U------------------^^---------------^"'" ^'""" !,''")rM'ss. '«0.^ '-4.4 Gr. liW, st,ll Mbcl " «n " 9 3'" ^^' ^2.2^^^,^ thn'lw. bewölk. <,l.,> 2<>. „ 'lUhr^g. "^7 747" -7?-l'Gr.'^, schwach ^l'rl !<» " slbv. 327,^., ^-5.« .. ^'0, 'still j ^cbel Druck und M^^m^^u«; v, ^le^nmnnr H5 F. Bamberg in'^ibach. — Vcra'inwortlichcr Redakteur: ^/Vattll'r V ö r s e u d e r i cl) t aus dcm Abcndblatte der österr. kais. Wiener Zeitung. Wien 24. Dezember, Mittags 1 Uhr. Knappe Geldverhältnisst, noch mehr aber Vcsorgniß einer Geldklemme — nichts Ungewöhnliches vor Anbruch mehrerer Feiertage — ließen Anfangs die gntc Tendenz wenig wirksam sein. — Das Geschäft träge, dic Kurse gedrückt. — Im Laufe dcr Börse besserte sich zwar das GcldverlMtniß einigermaßen, das Geschäft in Industrie-Papieren wurde lebhafter, die Kurse zeigten eine steigende Tendenz, nur Staats - Papiere blieben — ungeachtet vieler Käufe — im Kurse etwas vernachlässigt. — Dcviscu fester gehalten. Ter Schluß — ohne besonderen Grund - in allm R,chtungcn des Effektengeschäftes matt. National - Nulel'cn zn 5 °/„ 83 '/. -83 '/, Anlchen v. I. !85' 3. L. zn 5". !!2-i'3 Lomb. Venet. An'chen zu 5'V« N5-<'5 '/, Staatsschuldvevschreis'migsn ,,u 5'/, 80 '/^ 80 '/, detto „ 5'/.'/. 7ü'/.-?0^ detto „ ^Vo «3'/.-63'/, dctto „ 3 7« 50-50'/, dctto „ 2'/.°^. ^0'/,-40'/, detto „ l«/, lß-ltt'/. Gloggnihe^ Oblig. m. Nuckz. „ 5 °/, 9',2-<:3 Lotterie-Nül.hen v. I, !83^ 3l3-3l5 detill „ l»3« l 25-125'/, bctto „ <»51 z» ^'/. l08'/. lW Comr 3i.,!ischt!ü. <6'.-l? Galizische Pfandbriefe ,^u 5 °, 77—78 'Ilordbahn - Prior. - Ol'lig. z» .'»°/, ^4, - 84 ',', Gloggni^er detto ., « "/. 80 8 l Donau Daiüpsfch.-Qblig. „ 5"/.. 85 -85 '/, «loyd dettu (in Silber) .. 5"/« 87-88 3°/« Pnontats Ob!ig. d.r Staats-^iftiibal»,- Gesellschaft zu 275 Franks Pr. Sixck ! 10 «11 Attien der Nationalbank 98^^982 5'/, Pfandbriefe der Natioualbauf < ^monatliche W'/. ~-W'/, b«ttl) «jährig« l)0—90 '/ »ttto lUlährigt 85 '/.—36 >ttto »«lösbare 80 '/,—81 Aktien >er Ocsterr. Kredit-Anstalt 206'/. ^207 „ N. ^).st. <5skompte-Ge,. «16'/.-,l6'/. , „ VudweiS-?i»z-G>»nnd»er- Hisenbahu 23^'/,—235 ., Nordbahn <7? 7.—178 „ Staatseisenb.«Gesellschaft zu 500 Franks 293 -293 '/, ., ., Kaiserin-Olisabcth-Vahii zu 200 si. »>it 30 M. Ginzahlung Wl '/, - 10l '/, ., Siid-Norddcütsche Pnl'i»dunz,sb, 97 '/,—l>7 '/. „ Thciß'Vah» !0l'/.-101'/, „ „ Lmnb.-Venct. Eisenbahn 25«-25l»'/< „ Kaiser Fva„z Joses Oricnlbah» «89 '/, — 189 V. ., Triesttr Lose l04'/. —,05'/. „ „ Donau-Dampfschiffsaln'ts- Gescllschait 52^-525 „ »er Donau-Dampsschifffahrts-Lose 103—103'/. ., des Lloyd 335-3^0 „ der Pcsthcr Kettenb.-Gesellschaft 60-ttl „ „ Wiener Dampf'».-Glftllschast 57—58 ,, Pveßb, Tyn,. l§iscnb. l. Emiss. 10-20 ditto 2. Emiss. >n. Priorit, 28-30 Ästlrhi>zy ^0 fi. Lost 77 -78 Windischgrätz „ 23—23'/, Waldftein „ 2«—26'/, sssglevich „ 15 15'/. Balm ^ ^2 '/.—42'/, 2t. Genols ^ 39'/, 39'/. Yalffv „ - 39-39'/. l»lar» , 38V.^-3!1 Telegraphischer Kurs > Vericht der Slaolöpapieve uom 2^.. Dezember 1357. - StaatsschuldUerfchrcibungcu . z» 5p(Zt, ^i. in (5M. 80 3/8 bctto aus der National-Anleihe z» 5 „ in CM. 83 l/4 Darlehen mii Verlosung v. I. I hl>4, für 100 ss. 108 i VUt GrundentlasjuügS-iDbligationen von Galizien und Siebenbürgen 5 V« .....77 3/4 ft. in CM. Grundcntl.-Obligat. von anderen Kronliindern 861/2 ft. in CM, Äank-Nktien pv. Stuck..... W2 st. in CM. EScompte-Attien von Nicder-Oestcrreich fiir 500 st.........582 1/2 ft. >n CM. Aktien der ofterr. Kredit - Anstalt für Handel und Gewerbe zu 200 st. pr. St. 207 3/4 st, in CM. Aktien der k t. priv. »stcrr, StaatSeistnbahu- geftllschaft zu 200 fi.. voll eingezahlt 293 st. in CVi. mit Natenzalilung......— fl. in 6M. Aticn der (ziisabeth-Westbahn zu 200 st. 2021/2 st. in CM. Aktien des österr. Lloyd in Trieft zu .00 ft..........337 1/2 fl. in CM. Oncntbahn.........190 fl. in CM. Wechsel'Knrs vom 24. Dezember 1867. Augsburg, für 100 st. Curv.. Gulv. . 1067/8 Ufo. Frankfurt a. M., für 120 fl. sndd. Ner- einswähr. im 241/2 st. Fuß. Guld . 105 7/8 3 Monat. Hamburg, für <00 Mart Vanko. Guld. 78 1/2 Vf, 2 Monat. London, für 1 Pfund Sterling, Gnld. . 10.l8 3 Monat. Paris, für 300 Francs, Gnld. . . . 123 1/2 2 Monat. Venedig, für 300 Oestcrr. Lir,, Gnld. . 1041/4 2 Monat. Bukarest, für 1 Guld. Para. . . . 269 l/2 31 T, Sicht, ss. f. vollw. Münz-Dufate», Agio , 7 1/2 A ll z e i g e dcr hier angekommenen Fremden De» 24. Dezember 1857. Hi-. Ritter v. Hillmayr, t. k. Hauptma»,,, u°n Veldes. — Hr, v. Hivsch, k. k. Haliptma»!', und — Hr. Wallach, hessen-kass. Großhändler, von Wie», — Hr. Di-. Keisteii,, k. k. Beziiksamts-Xktuar, oon Littai. — Hi'. Tappemei-, Büi'ger und Brauer, von Zilli. — Hr. Dr. Mulle, Gutsbesltz>.'r, vou Nud. — H>. Holl, Gutsbesitzcr, von Oberdöblmg. K. K. Lottoziehungen. In Trieft am 23. Dezember 1857: W. :t „ Zs) „ Die Pränumerationsbeträge wollen portofrei zugesandt werden. Die Insertionsgebühren in das Intelligenzblatt der Laibacher Zeitung betragen für eine Spaltenzeile oder den Raum derselben, für einmalige Einschaltung :; kr., für zweimalige 4 kr. und für dreimalige 6 kr.— Zu diesen Gebühren sind noch, vom 1. Jänner 1858 an, 13 kr. (statt wie bisher nur 1l> kr.) »für Insertionsstempel" für eine jedesmalige Einschaltung hinzu zu rechnen. — Inserate bis zu 12 Zerlen kosten ! fl. 45 kr. für 3 Mal, 1 fl. 20 kr. für 2 Mal und 55 kr. für 1 Mal, mit Inbegriff des Insertionsstempels. Rückständige Pränumerationsbeträge und Insertionsgebühren wollen ebenfalls stetö franko berichtiget werden. Laib ach im Dez. 1857. R««« V« >5lVl»RNKzU^»' «^ ^«5«>«b»' Ilw«»»