Nr. 11. Freitag, 15. Jänner 1886. 105. Jahrgang. Mbacher ^ Zeitung. ?an,m" a N / ''l^s ,"" P ° s, v e v s e n b » „ g - ganzjährig fl, 15, hall.jal.rig fl. 7.5.0, I.,. Comptoir: We H.,l?r.t/l,!« .^ "^^ 3"' "« ZusleNnng i"» H.".s ganzjährig^ ,, - InsertlonSyedür: ssitr neme ^n,eratc bis ,,i < Zeilen !ls. l,,. größere pr, ^eilc «lr.; bei öfteren Wiederholungen Pr. Zelle :> lr. Die „Laibachcr Zeitung'' erscheint täglich mit Ausnahme der Eonn- und Feiertage. Die Administration befindet sich Nnbnhosftrnüc 15. die Nednction Wicncrstraßc I5>, — Nnfranlierte Vliefl werden nicht angcnoüüncn und Manuscriplc nichl zurückgestellt. Umtlicher Hheil. «s„ ^'^' "'^ k- Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom 9. Jänner d. I. den mit dem Tltel nnd Charakter eines Hofrathes bekleideten Reglerungsrath der Landesregierung in Salzbnrq Aanz Grafen Merveldt znui Hofrathe bei der ^tattyaltercl in Graz allergllädigst zu ernennen geruht. ^_______ Taaffe m. p. «sss ^'/ '3b k- Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom 7. Jänner d. I. deui ^edleusteteu der Tramway-Gesellschaft in Trieft Joseph C l m a do r 1 das goldene Verdienstkrcuz alleranädiqst zu verleihen geruht. .' «' n:<>.....?7 k. k. Landcspräsident fiir Krain hat den Regn ullgsconc.plsten Oscar Ritter Kalten eg g c r v 0 n ^lledhorst zum Bezirkscommisfär in provisorischer Eigenschaft ernannt. ^ , ^ dr^.,3"^ ^^'"? ^^ "'luden in der l. l. Hof. und Staats-^zlcke I.I der kroatischen, I.M der ruthcnischen und ..i^n V^' 's"'V'" der italienischen, ruthenischen nnd roma-'"Ichen Ausgabe des Reichsgesetzblattcö ausgegeben nnd versendet.! Nichtamtlicher Weil. Das „unterirdische Russland". Selten mir wird der dichte Schleier aelüftet mit dem d,e russische Regierung die innere Laae d s arok „ verhüllen v?rstV^^ ^ ^ l^" ^°^' "" ^'"'be gerissen ist und ^3^?.?° "n Einblick gegönnt wird dann n n ni^' s^i ber machwollen Stellnng nach außen wecke? nn^"?^^lle Verhältnisse nach innen ent-brew a .^ ^^ "'^" brr stetig fortschreitenden Aus-Md r N m.^.^Ä U"d Süden, die eine Civilisierung Reich si l^^lker verursacht, im Herzen des alten w^?. .5/ >. Veruhlguugsprocess nicht nur nicht 'st'.sondern, wenn wir den Symptonen die in kurzer Zeit rafch nacheinander a fgetallcht stnd sich noch um keines Schrittes Vreite an Terrain erobert hat. N«s^..^"""^gedauke, den Russland in den Mi«! ^l" g^ßgezogen hat. und die civilisaturische ""''lon, die es iii Ostasien erfüllt — für das alt- russische Volk haben sie noch nicht die erwünschte Er-lösnng gebracht. Gerade in den letzten Wochen des alten Jahres haben sich die Anzeichen kundgegeben, dass die Gährnng im Innern des Reiches fortdauert, ja dass sie, so weit man aus den agierenden Personen zu erkennen vermag, an Intensität zugenommen hat. Zwar vermag die Polizei Complotte zn entdecken, sie ist auch imstande, gewaltsame Ausbrüche der Leidenschaft zn verhindern; aber der eiserne Druck, den sie ausübt, vermag leider doch nicht die Ausbreitung der revolutionären Ideen zn verhindern, vermag nicht, dem Nebel vorzubeugen, die Keime zu beseitigen, ans denen es immer nene Nahrung schöpft, und in immer weitere Kreise sich fortpflanzt. Die drei wichtigen Anzeichen der andauernden, stets verderbenden Strömung haben wir in den, Warschauer Process gegen die Verewigung «Proletariat», in dem Odessacr Process gegen die Urheber der Schiffszcrstöruugeu uud in einer'Petersburger Theater-Demonstration zü erkennen. So weit die Orte von einander entfernt sind. an denen die Symptome auftraten, so weit erstreckt sich noch immer die Wirksamkeit der Propaganda. Früher waren es zumeist unreife oder verbildete Illdwld'lcn. welche sich verleiten ließen, das «nnter-«rdiiche Russland» zu bilden den Boden des Staates zn unterminieren, der Regicrnna und der Gesellschaft den Krieg zu erklären. Der Warschauer Process zeigt einen traurigen Fortschritt. Männer von Stand nnd Ansehen, von Stellung und Würde haben an dem Com-plot tlieilgenommeu, und die Todesstrafe bedroht die hervorragenden Mitglieder. Gleichzeitig sehen wir. dass im sogenannten kleinen Theater in Petersburg, das die Volksbühne der Capitale ist, eine regierungsfeindliche Demonstration in Sccuc gesetzt wrrdcn konnte, also unmittelbar unter den Angcu der Polizei, von einer Vc-vö'lkeruug. deren Loyalität man sonst nie in Zweifel ziehen durste; nicht von dem unruhigcu und jetzt gekurbelten Elemente der Studenten, sondern von den harmlosen Besuchern des Volkstheatcrs. Sind dies nicht Symptome ciuer andauernden nnd fortschreitenden Gäh-rung? Der Odcssaer Process hat zwar mit der Freisprechung der Angeklagten geendet, allein nicht im Pro« cessc, sondern im Anlass desselben sehen wir das beunruhigende Symptom. Es wurde coustaticrt, dass eine große Anzahl von Schiffen durch unbekannte Thäter vernichtet worden ist; die Angeklagten konnten sich von, Verdachte reinwaschen, dass sie die Urheber gewesen; allein die Thatsache selbst ist nicht in Abrede gestellt, nnd darin gibt sich zu erkennen, dass der geheime Kneg dort sich gegen das Privateigenthum gewendet hat. nnd wenn auch nicht die Sicherheit des Staates, so doch die Sicherheit des Eigenthums bedroht. Die Angeklag« ten sind freigesprochen, wo sind nnn die Urheber der Zerstörungen? Wenn wir die verschiedenen Theilnehmer ins Auge fassen, welche an so entfernt von einander liegenden Orten beschnldigt wurden, sich gegen den Staat vergangen zu haben, so muss es uns auffallen, dass zumeist gegen Personen der intelligentesten Classen der Bevölkerung die Anklage erhoben worden ist. Für diese Erschciuung liegt die Erklärung in den Maßnahmen, die zur Herstellung der Ruhe im Innern des Reiches nicht ergriffen worden sind. und wenn wir diese richtig erkannt haben, so glauben wir anch zur Lösung der Frage gelangt zn sein, wo die Ursachen der fortdauernden Gä'hrung zn snchen sind nnd welche Mittel gegen dieselbe in Anwendung gebracht werden müssten. Es wäre nugcrecht, nicht auznerkennen, was die Minister Graf Tolstoj uud Buugc in der relativ kurzen Zeit ihrer Regierung geleistet haben. Ersterer hat insbesondere fiir die Verbesserung der Lage des Bauernstandes, letzterer znr Hcbnng der heimischen Industrie außerordentlich viel gethan; sie haben zudem Beweise geliefert, dass sie eiue ehrliche Vcrwaltuug anstreben, die Corruption, wo sie ihrer habhaft werden können, bekämpfen, das Creditwesen zu regeln bemüht sind. Das alles ist in dem Lande viel, außerordentlich viel. aber es ist nicht genug. Denn besieht man diese Maßnahmen, so findet man bald heraus, dass noch eine Lücke besteht, eiue große Lücke, uud zwar iu der Richtung, dass nichts geschehen ist. um der Intelligenz für eine Bethätigung ihrer Kräfte Raum zu gönnen. Die Verbesserung der materiellen Lage allein, ein so wesentlicher Factor sie auch sein mag, genügt in Rnssland nicht, um jme Ruhe herbeizuführen, die nicht nur dem Lande, sondern auch stiucn Nachbarn in hohem Grade erwünscht ist. Mau macht es der russischen Intelligenz nnd der russische,, Aristokratie so oft zum Vorwnrfe, dass sie im Spiel und Gcuuss oder in Verschwörungen nnd socialistischeil oder religiösen Schwärmereien ihre Kraft vergeudet; allein man bedenkt nicht, dass die Unzufriedenheit mit dem Mangel an Vefchäftigung edler Art, dass der Uebcrschuss an geistiger Capacität, die Ausschließung von der Theilnahme an der Verwaltung — der Gegensatz zwischen den Rechten der Völker anderer Staaten uud des russischen Volkes — die Intelli- Jemsseton. Der lansse Fasching. Ein langer Fasching hat soeben seiueu Anfang genommen. Tage uud Wochen, ja ganze Monde rauschender Lustbarkeiten stehou bevor, den'n Veranlassung lediglich in der kalendermäßig wiederkehrenden Jahreszeit besteht, wclchc schon von den ältesten Naturvölkern, iii deren Sitten die Culturgeschichte eingedrungen, mit lärmenden Gelagen uud überschäumcuder Lebenslust erfüllt wurde. Freilich habeu die Caruevalsfreudm des modernen Cnlturmenschcu nichts mehr gemeiu mit dem Jubel des armen Wilden, der Wochen hindurch die Tage immer kürzer und kürzer werden sah uud sich schon voller Entsetzen einer ewigen, nur vou Kienfackeln erhellten Nacht nahe wähnte. als plötzlich der Sounengott mit schimmernden Rossen Halt machte auf der nebeldüsteren Himmelsbahn, nm sodann, in immer weiteren Aogen das Firmament umkreisend, den anf-athmenden Erdgeborenen die frohe Gewähr des wiederkehrenden Lebens zu verheißen. Aber die Carnevals--frenden des modernen Cnlturmenschen haben auch nichts mehr gemein mit der Vergnügungssucht des mittelalterlichen Gläubigen, der sich für die Entbehruugcu ."" Fastenzeit im voraus zu cutschädigeu suchte durch 3- "den Uebermnth nnd schwelgende Lnstbarkeitcn. "n Carnevalslust ""'« heutzutage ist Selbstzweck ge-"'"^l, m,d ihre milderen Formen uuterschcideu sich beträchtlich wn deu wüsten Caruevalsfeiern, welche die gute alte Zeit zu verzeichne» hatte, wie denn auch die Gesittuug in ihrer äußercu Erscheinung unstreitig im steten Fortschritt begriffen ist. Was aber die Faschingslust von heute von jener vergangener Epochcu beträchtlich uuterscheidct, das ist die stcigcude Kostspieligkeit derselben, nnd das ist der Puukt, wo wir, zu deu Verhältnissen der Einzelwirtschaft gelangend, auch das allgemeine wirtschaftliche Moment nicht mehr außeracht lasseu könucu. Ohne Zweifel ist der Fasching jene Jahreszeit, in welcher die viclgescholtcne Geuusssucht uuserer Tage am aufsälllgsteu in die Erscheinung tritt, uud ohne Zweifel ch diese Geuusssucht cbeuso übermäßig aufreibend uud abstumpfend, wie es die Arbeit uuscrer Tage ist, durch welche die Mittel zur Befriedigung dieser Genüsse erworben werden sollen. «Unwillkürlich wird die Er-yolung mit der fieberhaften Hast des Gewerbes be-tnebeu uud das Vergnügen nach den Kosteil bemessen "nd gleichsam pflichtmäßig in den dazu bcstnumleu "NM m,d Stunden abgemacht.» sagt einer jener wemgeu wahrhaft Weisen', welche eben nnsere Epoche W"igt uud getödtet hat — Friedrich Albert Lauge. Deu uilgehcueren Arbeitsleistungen, deren sich die Gegenwart rühmeu kann. stehen auch kolossale Erholuugs-austalteu gegenüber, uud der nervösen Hetze nach dem Gelde entspricht auch der nervöse Trieb, dasselbe wieder uilter die Leute zu bringen uud somit unbewusst den Kreislauf der wirtschaftlichen Tanschmittel zu fördern, dessen Hemmung fiir breite und tiefe Volksschichten vou verhängnisvollen Folgen begleitet wäre. Wir sehen, dass große Industriezweige, die zahllose Hände beschäf- tigen und die entferntesten Aederchen der productive« Gesellschaft zn alimcntiercn geeignet sind. für ihr Ge< seihen die um sich greifende Genusszucht zur Vorbe« diuguug haben, und unseliges Elend würde der heraufbeschwören, der mit einer wirtschaftlichen Fastenpredigt eine Einschräntnng der Carnevalslust in bedeutendem Maße erzielte. Selbst die unsinnigste Verschwendungssucht würde dem Gemeinwohl nicht so tiefe Wuudeu schlagen, wie eine solche Einschranlnng des die Ge-nnssfreudigkeit im Schlepptau führenden Erwerbbetrie«-bes, welche einen großen Thcil der flüssigen Capitalien aus dem Verkehre zöge und in der Erzeugung der Güter einen künstlichen, nichtsdestoweniger aber tröst« losen Stillstand hervorbrächte. Das eben ist das Charakteristische unserer Epoche, und darin unterscheidet sich der Zug unserer materialistischen Zeit vo» jener, da die Lehren eines Epikurs und Aristipps empfängliche Gemeinden schufen, dass damals jedes Streben nur den Gcuuss zum Ziele hatte, währeud gegenwärtig jeder Erwerb neue Mittel zum weitereu Erwerb hervorbringen mnss. Und dieser Rastlosigkeit des Erwerbes entspricht anch die Sucht, das Heilte zu gcuießcn nnd sich mit den Ruhe- »nd Er« Holuugs-Verheißungeu des Morgen und Uebcrnwrgen nicht zu beguügeu. Der Faschiug ist da, er soll bis zu Elide genossen sein. je länger er reicht, desto wlUlom-mener ist er; «Sanrc Tage, frohe Nächte». ,st des modernen SckMgräbers Losungswort, oder wie es ocr gewiss nicht unpraktische Engländer ausdruckt: «^II lliy niM m6l'i>v d« lmcl w mm'wn^kLr!. Die ganze Nacht wollen wir lustig, morgen aber nüchtern sein!) Lllitmchcr Zeitung Nr. U 88 15. Jänner 15W. genz leicht auf Abwege drängen, die ihr selbst und dem Staate gefährlich sind. Und so lange diesem Uebel nicht an der Wurzel begegnet wird, so lange werden die wirtschaftlichen Maßregeln der Regierung nicht ausreichen, um deu iuueru Frieden herzustelleil. Nicht abseits darf die Intelligenz stehen vom Staatsmechanismus, nicht im Ciuovuikthum allein darf das bewegende Element der Verwaltung bestehen; nur wenn allen Kreisen der Grad von Mitwirkung zugewiesen wird, welcher der Schaffenskraft einen geuügeudeu Spielraum lässt, ohue den Rechten des Staates wesentlichen Abbruch zu thun, wird der äußeren Machtstelluug auch die iunere Ordnung sich vermählen. Je inniger uud freundlicher die Beziehuugeu zu seinen Nachbarreichcn sich gestalten, je mannigfacher die wirtschaftlichen uud moralischen Interessen sind, welche die Reiche verknüpfen, desto lebhafter wird auch außerhalb Russlauds der Wunsch gehegt, dass es dem Grafen Tolstoj und seinen Mitarbeitern gelingen möge, des innern Feindes Herr zn werden, und dass zu diesem Ziele auch die richtigen Mittel in Anwendung gebracht werden. Politische Ueverftcht. Inland. (Aus dem steirischen Landtage.) Der Unterrichtsansschuss des steirischen Landtages stellte in der jüngsten Laudtagssitzung folgenden Antrag: «In Anbetracht der Nothwendigkeit und des praktischen Bedürfnisses der dentschen Sprache für alle Äewohuer Steiermarks spricht der Landtag wiederholt dm Wunsch aus, es möge an allen Schulen Steiermarks der Unterricht in der deutschen Sprache in dem Maße gepflegt werden, wie es der öffentliche Verkehr, die Einheit des Landes, des Reiches und der Armee erheischen.» Gegen den Antrag sprachen von den Slovene« fünf Redner. Landeshauptmann«Stellvertreter Freiherr von Gödl-Lanoy wies daranf hin, dass man in den einclassigen slovenischen Volksschulen doch nicht die deutsche Sprache pflegen könne. Redner meint, dass das Kind znerst slu-venisch nnd dann deutsch lernen solle. Abg. Dr. D o -mint us führt in längerer Rede aus, dass seine Partei gegen einen noch intensiveren Unterricht der deutschen Sprache in slovenischen Schulen Front machen müsse. Abg. Freiherr von Moscon sprach für den Ausschüsse antrag. Abg. Ierman nannte diesen Antrag einen Appell an den Landesschulrath zur Ueberschreitung des Gesetzes. Redner wünschte eine eigene Statthaltern für Untcrsteiermark, da angeblich die Slovenen in Graz keine Gerechtigkeit finden. Laudesausschuss Dr. Moriz Ritter von Schreiner trat diesen Anschauungen entgegen. Abg. Kukovec gab eine Statistik der slovcni-schen Schule. Abg. VoZnjak sprach in heftiger Weise gegen den Ausschussantrag. Nach dem Schlussworte des Berichterstatters Dr. Äusserer erhob sich der Statthalter und erklärte unter großem Beifall, dass für die Landesschulbehörde nur das Gesetz maßgebeud sei. Hierauf wurde der Antrag des Unterrichtsansschusses angeuommen. (Kärnten.) Der Landesausschuss brachte zum Schlüsse der vorgestrigen Sitzung des Kärntner Landtages den Antrag ein, ihn zu ermächtigen, nach Sanctio-nierung des Gesetzes, betreffend die Einführuug einer selbständigen Landesauflage auf deu Verbrauch gebräunter geistiger Getränke, fchon für das Jahr 1886 zur Einhebuug eiuer Auflage von sechs Gulden für das Hektoliter Liqueure und von drei Gnlden uud steigeud bis sechs Gulden für das Hektoliter anderer gebrannter geistiger Flüssigkeiten je nach der Grad-hältigkeit derselben die kaiserliche Genehmigung zn erwirken. (Aus dem Salzburg er Landtage.) Am Beginne der vorgestrigen Sitzung des Salzburger Landtages verlas der Landeshauptmann Graf Chorinsky ein Schreiben der k. k. Privat- und Familienfondsdirection. welches mittheilt, dass Se. Majestät der Kaiser infolge der Bitte der Laudesvertretuug, uud um dem Laude Salzburg einen besonderen Beweis des kaiserlichen Wohlwollens zu geben, die Erwerbung des landschaftlichen Besitzes in Gasteiu für das a. h. Privatvermögeu um den Kaufpreis von 550000 fl. genehmigt habe. Der Landeshauptmann forderte mit Rückficht auf diesen Act kaiserlicher Huld den Landtag auf, auf Se. Majestät ein dreifaches Hoch auszubriugeu, was auch geschah. (Befähiguugsuach'weis für den Hau-deis st and.) Das immer dringender werdende Verlangen nach Einführung einer dem Befähigungsnachweise für Gewerbetreibende ähnlichen Vorschrift für Handelstreibeude, welches mit der bekannten Resolution des österreichischen Kaufmannstages im verflossenen Sommer begann uud von einzelnen Handelskammern ebenfalls in Eingaben an die Regierung und den Reichsrath gestellt wurde, hat das Handelsministerium veranlasst, dieser Angelegenheit näher zn treten. Bevor jedoch an die Ausarbeiwug einer diesbezüglichen Gesetzesvorlage geschritten wird, will das Ministerium, da jene Eingaben in viel zn vager nnd nnklarcr Form abgefasst sind, die Petita zu unbestimmt formnliert haben, nochmals den Fachcurporationcn die genaue Beantwortung eines sechs Frageu enthaltenden Fragebogens abverlangen._______ Ausland. (Zur Lösung der Orientwirren.) Nach einer der «Pol. Corr.» aus London zugeheudeu Mel-duug sollen iiber die bereits signalisierten Vorschläge des Fürsten Alexander zur Regelung der bulgarisch-rumelischeu Frage zwischen den Mächten Pourparlers stattgefunden haben, welche als Resultat die Geneigtheit der Mächte ergaben, die erwähnten Vorschläge der Nealisiernng entgegenzuführen. Diesbezüglich verlautet in diplomatischen Kreisen, dass alsbald nach der definitiv erfolgten Zustimmung des Snltans die bloß vertagte Constantinopler Botschafter-Conferenz wieder zusammentreten solle, um die erwähnten Vorschläge zu einem formellen Beschlusse zu erheben. Die Initiative in der Conferenz soll von Italien ergriffen werden, desfen Vertreter die entsprechenden Anträge formulieren würde, welchen dann die übrigen Mächte durch Abgabe zustimmender Erkläruugen beitreten würden. Schließlich wird alls der englischen Haupstadt gemeldet, dass uach crfolgter Uebcrgabe der die Entwaffimng beantragenden Collectivnote der Mächte in Belgrad, Sofia uud Athen ein gleicher Schritt derselben bei der Pforte in Aussicht genommen worden ist. (A usweisuugeu aus Russland.) Eine Depesche der «Frankfurter Zeitung» meldet ans Suwalki in Russisch - Poleu: Eiu kaiserlicher Ukas weist alle preußischen Unterthanen, circa 100000, welche vordem 1. Jänner 1886 nicht rnssische Unterthanen geworden sind, aus dem Gouvernement Suwalki aus. Den Guts-besihcru wird eiue achtmouatliche, deu Fabriksbesitzcrn eiuc sechsmonatliche Frist zur Ordnung ihrer Vcrmögcns-verhältuisse gewährt. Die Fabriksarbeiter müsseu läng' stens binnen sechs bis acht, die Handwerker längstens in einer Woche die Grenze überschritteu haben. (Spnnie u.) Wie aus Venedig geschrieben wird, sind dort bereits sehr viele carlistische Notabilitäten aN' gelaugt, die sich iucuguito in der Laguneuswdt a»f< halten llud viel mit Don Carlos conferieren, dessen Pr,. uuuciamcnto iu deu baskischeu Provinzen mit Sicherheit für kommendes Frühjahr erwartet wird. Wir glan-ben jedoch, dass dieses Prounuciamcuto der gegeuwn> tigen Monarchie iu Spanien nicht besonders gefährlich wäre; der Carlismus bei den Basken ist sehr stark zu-sammengeschiuolzeu. (Zur Lage in E gyp ten.) Achmed Mukhtal Pascha hat dein Sultan ein Telegramm gesendet, worin er die Lage iu Egypten anf Grund der Zustände in« Sudau und der Uuzufriedeuheit, mit welcher die Eng' länder von den Einwohnern betrachtet werden, als ernst darstellt. Er erachtet die Entseildung türkischer Trnppen als eine Nothwendigkeit, da sonst seine Mission ein Misserfolg sein würde. Tllgcsncmglcitcll. Se. Majestät der Kaiser haben, wie das ungarische Amtsblatt meldet, für die griechisch katholischen Kirchen in Egcres, Karäcsonyfalu, Litmauova, Aerle-bäs und Borosjenö je 100 fl. zu spenden geruht. — (Eine Warnung vor Lachgas.) Ein M weiteste Kreise hochinteressanter Process wird socbeu vol dem Pariser Zuchtvolizcigcricht verhandelt. Am 25ste« November vorigen Jahres gieng Monsieur Lcjeuue, ein 55jähriger, in bester Gesundheit befindlicher Rentier z»> seinem Zahnarzt Monsieur Duchesne, um sich eiuen Zahn ziehen zu lassen, Körperlichen Schmerzen gern auswei" chend, bat er selbst den Zahuküustler, ihn durch Lachgas spiotoxMo ä'üxoto) zu betäuben. Also geschah es. Del Zahn wnrdc gezogen, aber als nun Herr Lejcuue wicdel zu sich kommen sollte, gab er kein Lebenszeichen. Er wal eine Leiche. Der sofort hinzugezogene Arzt vermochte nul seineu Tod zu constatiercn, die Obduction ergab leint Anhaltsuunktc als Ursache des Todes, und es muss somit als solche die mworsichtiae oder fahrlässige Anwendung dcs Lachgases anaesehen werden. Herr Dnchesne st^ nun nnter Anklage. Die Verhandlungen wurden auf M trag des Angeklagten behufs Vorladung wisscnschajtlichel Entlastungszeugen vertagt. — (Die reichste Witwe.) In Chile lebt eine hübsche junge Witwe, Donna Indora Cnsiua, welche er< wieseuermaßcu allcima.e Eigenthümern, des qrößleu Vel' mögcns ist, dessen Verfügung jemals in den Häudeu einet Frau gelegen. Donna Iudora besitzt Minen, Güter, Kriegs schiffe^ Paläste, Herden, ihr Schmuck füllt eine eige"l Schatzkammer, die zur öffcutlichen Besichtigung freisteht! ein eigenes Handluugshaus ist nur mit der Herstellung ih^ Toiletten und WäscheMeuständc beschäftigt. Die schi^ Hrau, der man deu Nameu «die Gräfin von Mon^ Christo» beigelegt, lässt sich von den Officicren der eur^ päischen Kriegsschiffe, die in ihre Häfen einlaufen, wohl Kann alfo das Fafchingstreiben als ein mächtiger Factor für die Steigerung des Consums auch vom Gesichtspunkte der anf eine stets gesteigerte Güter-Erzeugung angewiesenen Nationalwirtschaft zum Gegenstand einer Apologie wohl geeignet erscheinen, so kann demselben andererseits gerade nnter uuseren Verhältnissen auch vom Gesichtspunkte der socialen Frage ein versöhnlicher Zng nicht gänzlich abgesprochen werden. Die öffentliche Institution unserer Faschings - Ver-gnüguugeu lässt deu Egoismus zumeist im Dienste der Menschenliebe erscheinen und die Genusssucht die Arbeit der Sympathie und dcs Mitleids verrichten. Das Mäntelchen des wohlthätigen Zweckes, mit welchem sich unsere vornehmsten Bälle drapieren müssen, es soll zunächst dazu dienen, den rauschenden Lustbarkeiten jenes Verletzende zn nehmen, das ihnen angesichts des uu-leugbareu Eleuds der Masseu soust anhaftete, und es ist vielleicht nicht zu überseheu, dass es gerade die mittleren Staude siud, die dieses Mäutelcheu für ihre Caruevals-Uutcrhaltuugeu iu Auspruch uchmen, während die höchsten Gesellschaftskreise, die weniger Gelegenheit haben, die Noth dcs gedrückten Proletariats aus eigeuer Anschauung keuueu zu lerueu, es unr selten nöthig zu haben glauben, für ihre carnevalistischeu Freuden diese naive Entschuldigung geltend zu machen. Es liegt heute außerhalb des Nahmens unserer Betrachtungen, zu nntersnchen, in welchem Maße die Faschiugslust znr Verschmelzung oder zu noch schärferer Trennung der feudal oder wirtschaftlich geschiedenen Oescllschaftsclasfen beiträgt, wenngleich anch diese Untcr-snchung zn höchst interessanten uud lehrreichen Ergebnissen führen müsste; allein auch indem wir uus auf das wirtschaftliche Moment der Frage beschränken, können wir nicht umhin, eine Kehrseite der Faschingslust zu berühreu, die mit der bereits erwähnten wachseu-deu Kostspieligkeit derselben im engsten Zusammenhange steht. Wir meinen die riesigen Opfer, die sich so zahlreiche Einzelwirtschaften, dem allgemeinen Strome der Verguüguugssucht blind Folge leistend, aus diesem Anlasse aufcrlegeu zu sollen vermeinen lind die schon mehr als eine Familie in den Abgrund des materiellen und moralischen Ruins gebracht. Objectiv genug, lim deu belebenden Einflnfs anf das Verkehrsleben, auf die Gütererzeugung und auf die Mtervertheiluug auzu-erkennen, den der gesteigerte Consum der carncvali-stischen Lustbeweguug im Gefolge hat. können wir uns aber auch der Erkenntnis der heillosen Folgen nicht verschließen, die eine nicht mit deu eigenen Mitteln rechnende, sondern fremden Verhältnissen angepasste Hiugebuug au die Faschiugslust für die Einzelnen und in letzter Auflöfung auch für die Gesammtheit, die ja doch aus lauter Einzelwirtschaften besteht, mit sich führeu muss. Es thäte wohl noth, diesen in Erinnerung zn bringen, dass es eiu gewisses Maß gibt, welches in allen Dingen am heilsamsten ist. nnd dass der Geuuss nicht von der Masse der befriedigten Aedürfuisfe uud von der Schwierigkeit ihrer Befriedigung, foudern von der Form abhängt, in welcher sie erzeugt und befriedigt werden, «gleichwie -— um uns abermals eines Gleichnisses des schon einmal citierten Weltweisen zu bedienen gleichwie die Schönheit des Körpers nicht durch massenhafte Stoffanhäufuug, sondern durch die Einhaltuug bestimmter mathematischer Linien bedingt ist'. Besonders thäte aber eine solche Erinncrnna. !»^ heller noth, da wir soeben die Schwelle eines Faschings überschritten haben, so lang, wie er in Jahrhunderte" nur einmal vorznkommen pflegt, da zwifchen Ncujah^ und Ostern fast ein gauzes Iahresdrittel liegt. Und es wäre gewiss nicht überflüssig, gleichzeitig mit del" schelleuklingclnden Aufgebot des lustigen Prinzen Cas ueval au die Familie die Mahnung zu richten, dass stk sich dem lustigcu Teufel uicht für gar zu lauge Fs'" verschreiben dürfe. Denn unser Staat bedarf einer U^ tacteu Familie, uud iu letzter Linie hätte das Volk al" meisten darunter zu leiden, wenn die durch ökouon^ scheu Leichtsinn zerrüttete Familie die materielle n^ moralische Lockerung aller gesellschaftlichen Bande z"l Folge hätte. Eine Fastenpredigt in diefem Sinne wäre bei d" Großmannssucht unserer Gesellschaft nicht nnr in "'^ gerer Fasteuzeit, soudern auch im lautesten Fasch'»^ trnbel am Platze, uud dieselbe müsste so lange uud 1" eindringlich wiederholt werdeu, bis sie ihr iu sich g^"! des Publicum fäude. Die Geschichte, die die anerla""' beste Lehrmeisteritt der Völker ist, wäre kaum in M^ legettheit. müsste sie unserer Gesellschaft zur Illüst"^ rung der von ihr gepredigten Mäßigkcitslchre "E drastische und wirkungsvolle Beispiele von Gemeiuwe v' anführen, die zu Falle kamen, da Ueppigkeit und «' leben den allgemeinen Rum vorbereiteten, der auch.^' edleren Güter des Lebens unerbittlich mit fich H'M''^ abcr auch Beispiele von blühenden Staatswesen, M'!^ auf Arbeit. Eutsagung nnd weisen Leliensgenuss bas^ waren. ' M ^ Laibacher Zeitung Nr. 11 89 15. Jänner 1886. den Hof machen; allein sie soll sich geäußert haben, dass w 7" "'?' deutschen, und wäre es der ärmste Aus- al?7^'Z"H^ a« schenken ssedenke. Auf nach Chile also, chr Junggesellen! W.,.^is^/!^^ Conducteure.) Die Newyorker R^^enbahn gedenkt ihre mäuulicheu Schaffuer durch ^a^ön.^''' ^'" "n ^"" '.r Frauen'- .. 7^ (Ei"e angenehme Ehe.) Sie: Tiu bist ein Mächtiger Mensch! z^^) ^L w '!7' "slen verstorbenen Manne!- Er: O ja! 2 ^,. ?^""l er dich los geworden, uud ich war Mg, bevor lch dich bckomnleu hab'! i'ocal- ilnd Provinzial-Nachrichten. (Sitzung vom 11. Jänner.) (Fortsetzung.) .,..c/«^^' Mosch^ berichtet namens des Finanz-auilchus es über den Rcchnungsabschluss des Laudes-wdes pr» 1884 dann über die Hauptübcrsicht ^, ^,3 ^^?b'"sse und des V.'rmögenssta,!des des Lmdesfondes und seiner S.lbfonde pro 1884. Nefereut ll^f^^"'F^?ungsabschlusse sei zu ersehen, dass d,e actlschen Einnahmen im Jahre 1884 468 038 fl. «« kr. betrugen. Da dicselbcn nur mit 408 909 fl. W^«^?7"?.r""'"' "" der Eingang um ^ 5v c kr.' h^ier, «lZ „^n denselben berechnet ««.?' ,^ falschen Auslagen betrugen 484 624 fl. 41^«?"tt i^3"^ "bl!r waren dieselben nur auf 7^/ ?. ^' k ^ ^"isch wurde daher um 74 337 fl. der lirNi^ ^. " "/ gegeb en. nnd nach Abschlag M ewC. >,k?^? p" '"128 fl. 93 kr. zcigt N ^"ssebefmt «n Betrage von 15 208 fl. 80'/, kr. Dle Gesammtfumme aller Eingänge betrug 1023 727 fl. "^"'^'^ Gesalnmtsumme aller Ausgaben 981 403 fl. ^.', '^"^ verblieb ein Casserest per 42 324 fl. ^>^1 D°s factische Erfordernis betrug 464912 fl 52'/, kr., daher im Vergleiche 4102«7"fs iV?"'^" Erfordernisse per ^., O '^' ^^ kr., mehr um 54625 Gulden ^^7V«"i/^l"s dem Ausweise des Vermöqens-bestandes des Landesfondes mit Ende des Jahres 1884 'Uss ersehen, dass das Gesammtvermögcn 1314 888 fl wnswier^ der BerN^ "!. ^iese Ausführungen beantragt des Finanzallsschusses, Abg. Dr. fond s mid s inerö„^^""^sabschlllss des Landes- 2) Der Lan^« ^?^ pro 1884 wird genehiuigt. di Remun^ii. "^"^ wird beauftragt, künftighin a w d An 3" !"' bie Arbeiten der Landesbeamten unter d m V/"^?'"" '" ""er besonderen Rubrik ^ / «Ze'tweilige Renulnerationen und 3kd l^nftr^^ "?^"- ^) Der Landesallsschllss llmd beauftragt, s.ch bei den Kosten der Verwaltung strenge an das vom Landtage beschlossene Präliminare zn halten, nnd wenn der Landcsansschuss dasselbe infolge dringender Nothwendigkeit zu überschreiten genöthigt ist, diese Ueberschreitung in der nächsten Session des Landtages gründlich zu motivieren. 4.) Der Landes-ausschuss wird beauftragt, küuftighiu den Gehalt des Custos des Landesmusellms und die Kosteu für das Museum bei dem Präliminarc des Mnseumsfundes zu verrechnen. Abg. Dr. Ritter von Bleiweis-Trsteniski beantragt, es mögen die landschaftlichen Beamten, welche Remunerationen erhalten, im Rechenschaftsberichte des Landesausschusscs namentlich mit der Höhe der Summe der crhaltcucn Remuneration angeführt werden, da es denn doch für die Landtagsabgcorductcn von Interesse ist, zn wissen, welche landschaftliche Beamten Remunerationen erhalten. Abg. Baron Apfaltrcrn begrüßt sowohl den Antrag des Finanzausschusses als den des Vorredners mit Freuden. Die Kosten für die Landesvertrctung von Kram seien im Vergleiche mit den Kosten anderer Landcsvcrtretuugeu uugleich höher, uud dieser Umstand sei geeignet, die Laudesvcrtretung bei der Bevölkerung in ein schiefes Licht zn bringen. Allerdings betragen die Dläten für die Landtagsabgeordneten eine erkleckliche Summe, doch seien zn den Laudtagskosten auch cmc Mcuge solcher zugerechnet, welche gar nicht dazu gehören. Sehr theuer sei das Hochamt zur Eröffuuug des Landtages; in anderen Ländern kostet es 25 fl', hier mehr als das Doppelte. Sehr große Summen werden für die Ucbcrschuugcn der Landesausschuss-Vorlageu verausgabt. Allcrdmgs arbeitet der kraiuische Landtag nut weit größeren Kosten in dieser Richtuug, allem die Remunerationen dürften nicht geradezu in die Unendlichkeit gehen, wenn die Laudesbcamten in gewissenhafter Weise ihre Zeit ausuützcu würden. Daher wäre die Aufstellung ciues landschaftlichen Kanzlei-directors schr am Platze, welcher darauf scheu würde, dass die landschaftlichen Veamteu im Siune der Instruction ihre Zeit gut verwcudcu würden; daun könnten derartige Arbeiten, als es die Berichte des Landcs-ausschusses an den Landtag sind, in den Amtsstunden geliefert werden, und die Kosten für den Landtag waren von solchen ungerechtfertigten Posten gereinigt. Berichterstatter Abg. Dr. Moschc m'cint, dieser Gegenstand wäre beim Präliminare des Landesfondes abzuhandeln. Abg. Baron APfaltrern wendet sich gegen den Antrag des Finanzausschusses, es sollen die Kostcn für die Bczahluug des Custos des Laudesmuseums künftighin beim Musealfunde angercchuct werden. Der Museal-foud sei für den Bau des Museums aufgegangen. Die Stiftung des verstorbenen Mäccnö Victor' Smolc aber habe den Zweck, die Sammlungen des Mufcums zu erhalten nnd zu vermehren. Der Gehalt des Museal-custos sollte daher aus dem Landesfonde bcstrittcn werden, damit auch das Land seine Verpflichtung zur Erhaltung dieser wichtigen Bilduugsanstalt erfülle. Berichterstatter Abg. Dr. Moschc bemerkt, der Muscalfoud sei durch die erwähnte Widmung finanziell erstarkt, daher es ganz entsprechend sci, dass dic Kosten für das Museum beim Musealfonde verrechnet werden. Hierauf wird der Rechnungsabschluss des Landes-fondcs und die Anträge des Finanz-Ausschusses ge» nehmigt. (Schluss folgt.) — (Das Vermächtnis des Herrn Victor Smole.) Herr Victor Smole hat durch das hochher» zige Vermächtnis seines gesammten bedeutenden Vermögens für das Landesmuseum Rudolfimun einen seltenen und großen Beweis von Vaterlandsliebe bekundet, welcher den Dank des Landes im hohen Grade verdient und immerwährend in dessen Erinnerung bleiben soll. Ein Act solch seltener Hochherzigkeit muss das Land ander« scits veranlassen, gegenüber den Verwandten des Erblassers, beziehungsweise gegenüber der Schwester Fräulein Balbina Smole, welche den Fruchtgeuuss des Vermögens hat, mit aller Aufmerksamkeit und Coulance vorzugehen, und der Finanzausschuss des krmnischen Landtages glaubt deshalb die unveränderte Annahme deren Antrages mit Schreiben vom 3. Juni 1885 umsomehr empfehlen zu sollen, als es wünscheswert erscheint, die hinterlassene Kunstsammlung des Erblassers als ein nach Thunlichteit zusammengehöriges Ganzes in den Prachträumen des Rudolfinums ehestens aufzustellen. Um nun der Frucht-nicßerin Fräulein Balbina Smole durch die Controle über die Instandhaltung der Gebäude und die Melioration der Wiesparcellen nicht manchmal lästig sein zu müssen, dieselbe ferner von der Last der Verwaltung und Instandhaltung der Gebäude zu befreien und dem Lan-desausschusse ebenfalls die diesfällige instructionsmähiae Obsorge zn benehmen, erachtet es der Fiuanzausschuss am zweckmäßigsten, wenn die Immobilien so bald und so vortheilhaft als möglich verkauft würden; der diesfällige Erlös soll durch Ankauf von pupillarfichern öffentlichen Wertpapieren fruchtbringend angelegt werden, deren Rente der Fruchtnicßerin Fräulein Balbina Smoli lebenslänglich zukommt, wodurch diese Angelegenheit wesentlich vereinfacht wird. Fräulein Valbina Smole' hat diefer Auseinandersetzung ihre Zustimmung ertheilt, und der Finanzausschuss stellt demnach dem Landtage folgende Anträge: Der hohe Landtag wolle beschließen: 1.) Es sei zur immerwährenden dankbaren Erinnerung des Landes K^rain an den hochherzigen und patriotischen Gönner und Förderer des Nudolfinums, Herrn Victor Smolc, in dem aufgeführten Neubau bei der nach Thunlichkeit als ein Ganzes zu behandelnden Smole'schen Sammlung das auf Landcskosten anzufertigende Porträt des Genannten zur Aufstellung zu bringen. 2.) Die bisher aus dem Museal-fondc bestrittenen und etwa künstig nöthigen Kosten an-lässlich der gedachten Verlassabhandlungen werden genehmigt. 3.) Das Anerbieten des Fräuleins Balbina Smolc mit Schreiben vom 3. Juni 1885 wird vollinhaltlich angenommen, der Landesausschuss beauftragt, dic Sammlungen ehestens zu übernehmen und dem Fräulein Balbina Smole die gewünschten bezeichneten Fährnisse uud Pretiosen freieigenthümlich zu überlassen. 4.) Der Landesausschuss wird beauftragt, die zum Verlasse des Herrn Victor Smole gehörigen Immobilien im Einvernehmen mit der Fruchtnießerin Fräulein Balbina Smolc bestmöglich zu verkaufen und den erzielten Erlös durch Ankauf von pupillarsicheren, öffentlichen Wertpapieren fruchtbringend anzulegen, deren Zinsenbezug dem Fräulein Valbina Smole lebenslänglich zukommt. Manuela. Roman von Max von Weißenthurn. (101. Fortsetzung) Die Narbe an der Stirn. geachtet^ N einver'stm!den^/s?^^"-^^ dass, °b du nun damit °^ mcht, lch dcuuoch geheu werde!-chtc Lady Genevieve dcn bestimmten Worten ilres Gatten entgegen, und in sich steigernder.Aftiateit f ^ sie fort: «Ich kümmere mich'nicht u.n^n?u. A Haltungen; sei du so freuudlich, dich auch nicht ,t den meinen zu befassen!» «Du bcharrst also darauf, als Page den Ball lener Fran, deren Ruf schon jeden Umgang mit der-selben verbietet, zu besuchen; du, die Mutter von zwei Kindern, eine Frau von fünfuuddreißig Jahren? Du beharrst darauf, zu geheu, uud überdies ill Major Falklands Gesellschaft? Wohlan, so thue. was du willst, aber meine Schwelle betrittst dn nicht wieder! Die ^chlossfrauen von Roscgg haben bis auf diesen Tag nnmer sittcnrein dagestanden; dn sollst nicht die erste ,em. welche Schimpf unter dieses Dach bringt!» ,.., ..^"b ohne seine Gattin eines weiteren Blickes zu würdigen, wandte sich der Baron, welcher eine solche A ngielt noch nie zuvor seiner Frau gegenüber an ^ag gelegt, ab und verließ das Gemach, nach k Peseln Allgellblick wollte anch die Baronin sie dl> m "^^"'^letztcn Seite dasselbe verlassen, als moiselle ^ " ""Einander schlagend, plötzlich Made- .Np ^'" gW'mU'er stand, ^"c haben gehorcht?» herrschte sie das junge Mädchen an, die jedoch vollständig ihre Ruhe behauptete. «Mylady, Sie gaben mir den Befehl, Sie sogleich zu benachrichtigen, wenn Ihr Kostüm vollendet sei.» «Das Kostüm ist vollendet!» Diese Worte ließen Lady Gcncvicue alle Ermahnungen ihres Gemahls vergessen. Um keinen Preis hätte sie der Versuchung zu widerstehen vermocht, es anzuprobieren. Als sie aber ihr reizendes Spiegelbild sah, da fand sie es unausführbarer denn je, dem Vallfestc ent-sagcn zu solleu. Nur ein kurzes Bedenken, nnd Mademoiselle Latour war ins Vertrauen gezogen. Der Triumph, der dabei in des Mädchens Augen auMmmte, entgicng der ganz mit ihrer Angelegenheit beschäftigten Baronin vollständig. «Würde cs denn nicht möglich sein,» meinte die Erzieherin, «den Baron zu düpieren? Der Major muss Mach nicht nach dein Schlosse kommen, sondern die p^"" Varouin, die, sich zeitig zur Ruhe begebeud, yemilich das Schloss verlassen tunneu, erst auf dem ^alie treffen, ohne dass jemand von der Sache zu er-ayren braucht. Weun Sie dem Major gleich schreiben, 1". trage ich den Brief selbst anf das Postamt, nnd '"?,. erfährt davon,» schloss die Versuchen« ihre wohlbercchnete Ncde. '^ ' Und die Baronin besann sich nicht lange, den erhaltenen Rath zu befolgen. Erst als sie, am Fenster V?' "" s^) unt raschen Schritten entfernenden Madchen nachblickte, durchzuckte sie blitzgleich die bange Frage: Wenn diejenige, der sie vertrante, sie verrieth? Aber nicht nur Lady Genevicve sah die Erzieherin m der Abenddämmernng dnrch den Park dahinschreiten. Auch Lord Rosegg und Capitän O'Donell beobachteten sie von einem Fenster des Schlosses aus. «Wohin sie nur wieder gehen mag, und was ihre langen, einsamen Spaziergänge zn bedeuten haben?» meiute misstrauisch Lord Emil. «Auch Sie, Capitän, müssen, seitdem Sie das Bild der Todten gesehen, die Aehnlichkcit dieses Mädchens mit Manuela nicht verkennen können.» «Ich stelle dieselbe nicht in Abrede. Ich habe sogar jenes Bild forschend untersucht und bei einer genauen Prüfling mit der Lupe an der linken Seite der Schläfe eine kleine Narbe entdeckt.» «Sie zog sich dieselbe durch einen Fall zu, lind der Fleck würde dunkelroth, sobald sie in Zorn ge-rieth !» Minutenlang schwiegen beide, dann hob O'Donell wieder an: «Wissen Sie, ob jener Arzt, in dessem Hanse Lady Manuela gestorben ist, noch lebt?» «Nein, ich weiß nichts Bestimmtes!» «Wie lange nach Lady Manuela's Tode hat er die Gegend verlassen?» «Ich entsinne mich dessen nicht mehr genau; ich glaube, nur wenige Monate später. Man spricht von ciner unglücklichen Liebe des juugcn Mannes zu ^ady Mauuela, die ihn von hier fortgetrieben haben M. Die Todte wurde von feinem Haufe aus beerdigt, uno er ließ ihr dcn Grabstein setzen. Dann reiste er nm seiner Mutter fort.» ^ ^ .. »Lebte er mit dieser allein? H""e er leme ^^«Ich denke doch. aber was bezwecken Sie mit diesen Fragen?» (Fortsetzung folgt.) Laibacher Zeitung Nr. 11 90 15. Jänner 1886. — (Concert Zichy.) Ueber die erstaunlichen Leistungen dieses Virtuosen, der am Montag, den 18. d.M., im Saale der ehemaligen Schießstätte zum Vortheile des Vereinsfondes der philharmonischen Gesellschaft ein Concert veranstalten wird, schreibt Eduard Hans lick Folgendes: «Eine merkwürdige Erscheinung war uns Graf Gcza Zichy, der in seinem fünfzehnten Lebensjahre das Unglück hatte, auf einer Jagd seinen rechten Arm einzubüßen. Leidenschaftlicher Clauierspieler, trachtete er nunmehr, diesen Verlust durch rastlose Uebung der linken Hand auszugleichen und so (wie es in alten Märchen lauten würde) den Teufel um seinen Fang zu prellen. Und wirtlich hat es Graf Zichy zu einer erstaunlichen Ausbildung und virtuosen Selbständigkeit seiner linken Hand gebracht. Durch sehr geschicktes Arpeggicrcn, Gleite», Springen, durch feines Auseinanderhalten von piinw und sorts weiß er den Schein zu erregen, als spielten zehn und nicht bloß fünf Finger. Spielen können viele, bczau-bern einige, Zichy allein kann hexen. Oeffentlich thut er dies — vielleicht um nicht verkannt zu werden — nur für fremde Zwecke. Manches von dem, was Graf Zichy leistet, hätte selbst Drei schock, der souveränste Beherrscher der linken Hand, nicht vermocht, denn er war eben nicht allein und für immer auf die Linke angewiesen. Graf Zichy hat sich zur bewunderungswürdigen Specialität ausgebildet. Was uns am meisten erfreute, war sein zarter, seelenvoller Vortrag des Mendelssohn'schen Liedes: «Auf Flügeln des Gesanges». Diese Leistung stellte ihn als Musiker höher, als das erstaunlichste Bravourstück; wer eine einfache Melodie so vorzutragen weiß, sei es mit einer oder mit beiden Händen, dem ist die Kunst nicht bloß an die linke Hand getraut.» — Diese Worte aus so berufener Feder sind wohl hinreichend, um Interesse wachzurufen in unfcrer musitalischen und clauier-spielenden Welt, deren Aufmerksamkeit wir durch die Wiedergabe des Hanslick'schcn Urtheiles auf das Concert Zichy lenken wollen. — Den Kartenverkauf und Vormerkungen für Sitze hat Herr Carl Karinger übernommen. — (Aus dem Landtage.) In der gestrigen Sitzung des krainischen Landtages, welche von 10 Uhr vormittags bis halb 3 Uhr nachmittags währte, wurden die auf den Bau des Rudolfinums uud die Verlass-Uebernahme des Nachlasses des verstorbenen Mäccns Victor Smole bezüglichen Anträge des Finanzansschusses erledigt, welche Berichte wir ob ihres allgemeinen Interesses vollinhaltlich gesondert veröffentlichen. Bci der Be-rathnng des Präliminares der Landeswohlthätigkeits-anstaltcn wurde beschlossen, an dem Beschlusse des Landtages festzuhalten, der Landcsausschuss habe bei Erneuerung des Vertrages mit der Congregation der barmherzigen Schwestern darauf zu besteheu, dafs die Preise für die Regie und Lebensmittel-Verpflegung im Landesspitale und in der Irrenhausfiliale in Laibach nach den Preisen, welche für die Irrenanstalt in Studenz geltend sind, bemessen werden, sonst aber den Vertrag mit der Congregation der barmherzigen Schwestern zu künden und die Verpflegung im Landesspitale in eigene Regie zu übernehmen. Eine Reihe von Umlagen für Bezirksstraßen-und Gemeindezweckc wurde bewilligt. Dem Ausuchcu des Tischlerconsortiums um Vergütung eines Betrages von 2209 st. 2? kr. für im Rudolsiuum mit Verlust geleistete Arbeiten wurde stattgegeben uud eine 50"/„ige Entschädigung bewilligt. — Nächste Sitzuug Samstag. — Der Schluss der Landtagssaison diirfte Ende der nächsten Woche erfolgen. — (Sammlungen des Oesterreichischen Touristen-Clubs.) Wie uns vom Central-Ausschusse des Oesterreichischen Touristen-Clubs mitgetheilt wird, haben die Sammlungen des Clubs für die Ucbcrschwcmm-ten in Tirol, Kärnten und Kr a in bisher die namhafte Summe von 9500 fl. ö. W. ergeben. — (Großer Brand inGradiska.) Vergangenen Sonnabend brach in der «tüstenländischen Kaffec-Turrogat-Fabrit» in Gradiska um die vierte Morgenstunde ein so vehementer Brand aus, dass bereits drei Stunden später der ganze Bau in Trümmern lag. Der Eigenthümer der Fabrik, Herr Stieber, ist in Geschäften in Wien abwesend gewesen. Der Schade beziffert sich auf 50 000 fl., und ist das Gebäude Eigenthum des Herrn S. Prister; die Versicherung war mit 40000 fl. bei der «Riunione» gedeckt. Eine große Menge Feigen und Cichorie wie fertige Surrogate sind verbrannt. — (Aufgefundene Leiche.) Am 10. d. M. wurde die Leiche des 48 Jahre alten Inwohners Josef Hinkovec aus Nirlenbcrg im politischen Bezirke Gurtfeld unweit von Haselbach aufgefunden. Der Verunglückte, der beim Grundbesitzer Franz Levstct tagszuvor mitWein-übcrfühn'N beschäftigt war, hat sich im berauschten Zustande auf dcn Heimweg gemacht und fand seinen Tod durch Erfrieren. — (Berichtigung.) In der in der gestrigen Nummer unseres Blattes veröffentlichten Notiz «Aus dcn, Landtage» soll rs statt: «Die Gehalte der Lehrerinnen . . .. richtig lieiszen: «Die Gehalte der Leiterinnen der beiden städtischen Mädchen, schulen wurden um je «0,1 s>. erhöht, dagegen ... Annst nnd «Literatur. — (Landschaftliches Theater.) Keine der älteren Operetten, mit Ausnahme «Boccaccio's», wurde in der diesjährigen Saison so präcis und makellos wiedergegeben, wie eben die Benefiz-Operette «DerCarneval in Rom». Die Bedingungen waren reichlich vorhanden: ein sehr gut besuchtes Haus, welches deu mit einem musikalischen Tusch seitens des Orchesters empfangenen Vene-fiziantcn lcbhaftest acclamicrte. Denselben erwartete auf dem Dirigcntcnpultc cm Kranz mit gelo-blancn Schleifen. Nach dem ersten Acte wurde ihm ein riesiger Kranz von Frl. Wild au als Coulisseuspcndc von der Bühne herab gereicht. Der Damenchor spendete dem wackeren Führer einen prachtvollen Ring. Soweit das Externe der Vor-stelluug. Die Aufführung selbst betreffend, muss man die Leistung des Orchesters, namentlich in der Vorführung der Ouvertüre, als eine ausgezeichnete bezeichnen. Die Gesangsleistungen gicngen diesmal über das Mittelmaß weit hinaus: Fräulein Ernst «Marie) beglückte uns mit einem noch nie vernommenen Wohllaute ihres wohl-geschulten Organes, welches ganz besonders in dem Duette des dritte» Auszuges, die reizende «Pinfelfccne», mit Nravour und unnachahmlicher Weichheit durch draug. Aller-diugs wnrde sie hiebci von ihrem Partner Herrn K ünig (Maler Bryk) wirksamst unterstützt; beide wurden wiederholt gerufen. Obzwar stimmlich nicht so günstig disponiert, errang Frl. Wildau als Gräfin Falconi einen bedeutenden Erfolg- das Unglück nnd das Schicksal der Falconicorni hat wohl die liebenswürdigste Verkörperung in Herrn Director Westen (Graf Falconi) gefunden, dessen Maske und beredte Mimik einzig dastehend in diesem Genre ist. Eine vive Haltnng nahmen in dem perspcctiuisch abge rnndetcn Ganzen die Herren Spriuz nnd Ditr ichstein (Rafacli und Hesse) ein; die übrigens meist vorgeschriebenen Witze des Letztgenannten waren von ursprünglicher Wirkung. - Die Insceuesetzung war frisch uud uuge-zwuugen; eine Gartenscene von ähnlichen, Arrangement kann sich sehen lassen. Aus dem Eusemblc heben wir gerne die episodische Leistung des Frl. Inles hervor. Mit Rückficht auf das Gesagte sprechen wir die gegründete Hoffnung aus, dass die Lebenskraft der eine seltene Mclodienfüllc enthaltenden Slranß'fchen Operette hiemit noch nicht aä aot.i gelegt sei. —k. Neueste Post. Original-Telegramme der Laib. Zeitnnq. Paris, 14. Jänner. Präsident Orövy signierte das Decret, durch welches alle VernrtlMen, dir Men-wärtig wegen politischer Verbrechen oder Vergehen, beqangeli seit dem Jahre 1870, eine Strafe verbüßen, begnadigt werden. Paris, 14. Jänner. Gestern abends wnrde der Präfect des Departements Eure während der Fahrt mif der Eisenbahn in der Nähe von Maisons-Laffite ermordet. Die Verbrecher sind unbekannt, lind scheint Raub das einzige Motiv des Verbrechens zu sein. Madrid, 14. Jänner. Die Journale melden aus Saragossa, dass mehrere Zorillisten, worunter ein Generalrath und zwei Mumcipalbeamte, eingekerkert und in Sevilla mehrere Verhaftungen vorgenommen worden seien. Ncwyort, 14. Jänner. Der Minister des Arnftern wurde durch den amerikanischen Consul in Apia officiell informiert, dass Deutschland von den Samoa-Inseln Vesitz ergriffen habe. Mngesendet. Das «Laibacher Wochenblatt, brachte in seiner Nr. 280 einen Artikel, betitelt: «Aufkläruug thut noth», nnt enugen ganz unrichtigen Bemerkungen, welche geeignet sind, mich in meiner Ehre zu schädigen. In dem erwähnten Artikel wurde behauptet, dass im «Slo-veuski Narod» unglaubliche Dinge zu lesen waren über die Ver-theilung einer Spende von 2000 fl., welche angeblich der Abgeordnete Obreza unter die durch die Angust-Ueberschwemmung geschädigten Bewohner der Gemeinden Nippach und St. Veit zn vertheilen hatte, nnd «welche Verlheilung vom genannten Abgeordneten dem Gemeindevorsteher und Pfarrer in St. Veit in durchaus ungehöriger Weise vorgenommen worden sein soll, da Leute Gaben erhielten, die keinen Schaden erlitten, Bedürftige wieder sehr wenig oder nichts, und dass hauptsächlich jene bethcilt worden sein sollen, welche bei der letzten Reichsrathswahl für Obreza gestimmt hatten.» Da ich mit Rücksicht auf die Unterschrift dieses Artikels der irrigen Meinung war, es sei dem «Laibacher Wochenblatt» in der That nm eine Aufklärung nnd nicht lediglich nm Scandal« macherei zu thun, fo beeilte ich m'ch, dem Blatte ein «Ein-gesendet, mit dcn gewünschten Anftlärungcn znr Veröffentlichung zuznschicten. Doch fand dieses Blättchen, obschon ich mit Be-rufnng auf den H 1!) des Pressgcsehes die Ausnahme meines »Eingesendet» gefordert haue, es für angemessener, das «Ein-gesendet, nicht zn Publicieren. Das Blättchen brachte in seiner Nr. 282 bloß einige aus meiner Znschrist herausgerissene Be« merkungen, und diese in einer Form nnd mit Ncbcnbemerknn-gen, die durchaus nicht geeignet sind, Aufklärung in die Ange« l legenheit zn bringen oder meine Handlnnsweise in «linder gehässigem Lichte erscheinen zn lassen. Dieses gewiss nicht anständige Vorgehen des «Laibacher Wochenblatt' veranlasst mich, hier Folgendes zr erklären: Es ift nicht richtig, dass «Tluvensli Narud» die Nachricht gebracht habe, die Vertheilnng der 1000 fl. sei vom Abgeordneten Obreza, dann dem Gemeindevorsteher und dem Pfarrer in ungehöriger Weise vorgenommen worden. Wohl aber war im » jenem Artikel Erwähnnng gethan hat, ist es je eingefallen, meM Person wegen der Vcrthcilungswcise dieser Gelder einen Vorw»l! zn machen. Daimt will ich aber noch keineswegs zngegcbcn haben, dB die Vertheilung der 1000 st, in St. Veit in ungehöriger » vor sich gegangen sei, wie dieses im «Slov, Narud» bchaupw llnd im «Laibacher Wochenblatt» nachgebetet wurde. Im GegcN' theile: die Verthcilnng war eine sv billige nnd gerechte, das? die k. l. Bczirtshanptmannschaft Adclsbcrg selbst es für angemessen fand, die von Sr. Majestät dem Kaiser großmüthigst gespcN' deten Gelder fast ganz nach diesem Plane nnd im ähnlichen Her-hälinissc zu vertheilen, womit die im «Slou. Narod» aufgestellten Behauptungen über vorgefallene Unzukömmlichkeiten genügend widerlegt erscheinen. Die Behauptung aber, dass hauptsächlich jene Individuen berücksichtigt worden seien, welche bei der leyten Reichsrathswahl ihre Stimme mir gegeben haben, ist eine geradczn sinnlose, da keiner der Wähler von St. Veit seine Stimme mir gegeben h^ sondern alle für Dr. Dolenec gestimmt haben, ich somit g«l nich<. in der Lage gewesen bin, meine Wähler in St. Veit z» berücksichtigen, da ich ja keine dort hatte. Es ist dies, glaube ich, eher ein Beweis meiner Unparteilichkeit, wenn ich trotzbelN von dcn mir zur Verfügung gestandenen 2000 fl. aus freien Stücken die volle Hälfte der Gemeinde St. Veit zukommen ließ» Adolf Obrcza m. p. landschaftliches Theater. Heute (gerader Tag): Ultimo, Lustspiel in b Aclen von _____________________G. v. Moser.____________________, Angekommene Fremde. Am 13. Jänner. Hotel Stadt Wien. Schulte, Kanfmann, München. — Wendelinb. Mond, Menls, Kaufleute, Wien.— Fuchs, Besitzer. Kanlel. Hotel (klcfllllt. Thüre, Privat, Wien. - Seuzina, Prilial» Hillbcn. — Nosenfeld, Kanfmann, Siosol. Hotel Europa. Obad, Landtags-Abgeordnelcr, Agram. - Pet' lovsel, Zimmermcister, Lack. Äairischcr Hof. Tschernuta, Bräuer, Weißenstcin. — Piawe»' Verzchrnngsslencr-Agcnt, Iähring. Gasthof Siidliahnhof. Kühnel, Fabrikant, Kreibitz. Gasthos Kaiser von Oesterreich. Snligoj, Kausm., Cepouan- ^ Schiava, Kaufm., Iirlniz. Gasthof Sternwarte. Dcrcani, Kaufm., sammt Schwester, Scise"' berg. — Klun, Kaufm., und Podboj, Bescher, Neifniz. Verstorbene. Den 1!i. Jänner. Jakob Verbajs. Schriftscher, 2s I" Floriansgasse Nr, 7, Lungentuberculosc. — Gertraud Orli, N« löhnerin, 72 I., Kuhthal Nr. 11, Gesichtslrebs. Den lg. Jänner. Maria Hcrvat, Imuuhucri,,, ?l 3" Knhthal Nr. li, Marasmus. Mctcoroloa.ische Beobachtungen in laibach^ ?U.Mg. 725.27 -.52 NO.Hwäch "bewöA^I ^ 14 2 ' N. 72«,94 — 0,« NW. schwach heiter 0,0" i, . Ab. 733.83 — 1,8 NW. schwach bewölkt ^ „ Morgens bewölkt, nachmittags thcilweise Aufheiternng, SH nenschein. abends bewölkt. Das Tagesmittel der Wärme — 1"' um 0,6° über dein Normale ________Verantwortlicher Redacteur: I. Nag! it. Neinseidene Stoffe 80 kr. per Meter, sowie 5 fl. ,.I0 nnb fl, ?,»5 bi« fl, 6,10 lfalbige, ncst«ist« mid cal< licrtc Dessins) versendet in einzelnen Nl'l'e» und Stillten zollfrei in» Hau« ba« Seidenfablil'DcM G. Hennebcrg it, und t, HosliesclaiM" Zürich. Muster umgehend. Vliese losten 10 lr. Poit». <1L«) »2-l Zie Oes«nö»Heit zu evhatten ist die einzige Sorge jedes Leidenden, demnach wird jeden« ^ dcnden der Hinweis willkommen sein, dass thatsächlich die IohA Hoss'schen Malzpräparatc als diätetische Heilnahrnngsmittcl!'" des grosztcn uud allgemeinen Beifalls erfreuen. Dieselben l"^. in vielen Fällen von den medicinischen Koryphäen in ^l""^ ^dung gebracht, nnd die massenhaften Heilerfolge derselbe",,^ Perdannngsstörungcn, Leiden der Nespiralionsorgane, in TchwaA zustünden, znr Vlutvcrbcsseruug und Intcstinallatarrh sind ^ Leidenden eine Hoffnungsstilhe, nnd zögere man gewiss nich^, solchen Fällen mit dem Gebrauche der Johann Hoff'schen MA Präparate. Einige Auszilge von diesbezüglichen HcilberM,. 1.) Mein zweijähriger heftiger Bronchialkatarrh und Mn^ leiden wurde trotz Wintcraufenthalt in Nizza erst durch Gel"^'^ der Johann Hoss'schcn Malzpräparate vollkommen geheilt "^ überdies eine Kräftigung des Appetits und des allgel"^, Befindens erzielt. Franz Maly, Tuchhandlung. Wien. M^ hilfcrstraße 6l). - 2.) Mein längeres Leiden an Äerschlci»'"H Appetit- und Schlaflosigkeit und Nervenschwäche ist nur d" ^ Ihr heilwirlendes Johann Hosf'schcs Malzextracl-Gesnndh"^^ nnd die Johann Hoff'sche Malz-Gesnudheitschocolade curicrt >^ deu. Wien. 24. Mai 1684. Marie von Batsay, I"h"','^l gasse 1«. — 3.) Amtlicher Heilbericht. Wien, Garnison^'z Nr. 2. Das Johann Hoff'schc Malzextract-Gesundheitsbier, h< coneentrierlc Malzrr.tract und die Johann Hosf'schc ",^» Gesnndheitschocolade erwiesen sich bei Kranken an chrl""'^l> Brnstleiden, bci Reeonvalescenten nach schweren Krankheiten ^ Vcrdauuugsschwäche als gute Untcrstichungsmittcl fiir de» ^<. process und als erquickende nnd beliebte HeilnahrunM''^< Dr. Loesf, t. l. Oberstabsarzt; D r. P or i a s, l. t. St«^ arzt. - Johann Hoff, Erfinder nnd Erzenger der Malzpr"U'li» brsiltt Fabriten in Wien, Stadt, Vränncrstrafte Nr. 8, in ^ i„ uud St. Petersburg, mit zusammen 27<«>0 VerkauMpH, alle» Welttheileu. (4b"" 91 Course an der Wiener Börse vom 14. Jänner 1886. ^« w« o^eum Course ' Geld Ware TtaatsAnlehen. Notenrenle . . . °4>s>5 «H,,n« Silberrente . . ! ' ^"k ^,7? !^« '^ StaaMos« 250 ft', i^-- 12« 5u ,«.^^' ^!'^ ^°« "«--.1405.» ,«,,0cr.^'/,, FilllM 100 „ i4o-25i4i-> ^r Staatsloft . . i«< i70 25i?0?s> ^lmo.Re,,te»sch.i»e ! .' per St. ^-^^^ ^"/« Ocft. Golbrcnte, steuerfrei . II2 50H8 70 ^eftcrr. Nolcnrenlc, steuerfrei . 1012010,-35 Unq. Golbrcnte 4°/„ . . . .101-2010135 „ Pap'errc»te 5°/„ . . . . <,2 »5 9«-- " .H" ^^' ^0 sl- ö. W, G, I5>^ 5« !53- „ Vswahn-Priontntcn . . 98-7« <>i) — .. Staat«.Obl.(Nng. Ostbahn) 127- --— " ,,, „", « v°m I, 187« . 112-5« nil-— "il ^'"^" «Nl. ^l(!N fl.ö.W, N7 751I8- "hech.Ncg.-Ll'se 4«/,, n>o fl. . , —-_____-— Grundentl. - Obligationen ?'5«H8-5N dto. Anleihe 187«, stcucrirci . 1N5-—1N5-5U Aillche» d. Stabtgcmcinde Wien 102W103 5U Anlehcn b, Stabtstcmcindc Nicn (Gilbcr und Gold) .... -^ — — ^ Prämien'Änl, d. St.idtgcm. Wien l2l'7N,25'20 Pfandbriefe (für loo fl.) Vobcncr. allg. öfterr, 4>/2°/„ Gold. l»k'5U 127 — dto. in 5>o „ „ 4>/, o/,, n,0'—100 60 dto. in 5N „ „ 4«/n . »6— »<>^>o dto. Prämie,!-Sch»ldverschr, .'!"/<> !'»'75> !»9'25> Ocst, Hypotbclcnbanl ,«j. 5,V,«/„ luo— K»i - Ocst.-nng. Uanl verl. 5«/,, - - ^'lN iu2-!:u dto. „ 4°// . . W7U U!)'10 Ung. allg. Vodcncrebit-Actienges. in Pest in I, 1839 Verl. 5V2"/» iN3'25iOi— PrioritätsObligationen (für lua fl.) Elisabclh - Wcsibahn I. Emission 1i6---------— sserdinnnds-Noidbahn in Lilbcr 105U0 10«^<) ssrauz'Ioscf-Äahn.....«3— V<0 Gnlizischc Karl« ^nbwiss-Vahn Em, i»«i 300 fl, S. 4>/,"/<> . 100 3u i«« W Oestcrr. Nordwcstbahn . . .104—104 3« Slcbenbllrger.......99-1« 9U-5U Geld Ware Staatsbahn 1, Emission . .203—206'— Südbahn ü 3i5,U^o „ ^ 5,0/n..... izg-25 — — Nng.-galiz, Vahn..... 100—iU0'50 Diverse Lofe (per Stuck), Creditlose in« fl...... »77-75178-25 Clary-Lose 40 ft...... 41-5>0 42'— 4"/„ Donau-Dampfsch. 100fl. . 114'—1I4'5» Laibacher Priimicn-Anleh. l!0 N. 21 5i) 22 — Ofcncr Lose 40 sl. . . . . 44 — 45 — Palffy-Losc 40 ft..... 3l>'«5 3»'75 Nolhcn Kreuz, öst. Ges. v. 10 f!. 13 uo I4i« M»dolf-i!osc 10 ft..... 1!, 40 I»'80 Salm-Losc 4u sl...... —>— —-— St,-Gel,oiS:Lose 40 fl. . . . 5L 75 >.>'L5 LllaldficiN'Lose 2« sl. ... —--------— Windischgrätz-Lose 20 sl, . . /^ ?5 ««'75 Vanl-Acticn (per Stück). N,istl0'Ocstcrr. Vanl 200 sl, , I0N'5107— Vanlvcrcin. Wiener, ino sl. . 10«—iol!'50 Vdncr.-?lnst.,Ocst,20«fl.S,40"/<, 22Ü5O22? — Lrdl,,A»st. f,Hand.u,G. Kiufl. 29U-UOL'.'?"0 <5rebitl'anl, Allq, Uiiss, 20«fl, . 3«»--303-50 Depositenbank, Allss.200 fl, . i<)3-2^ 194-25 E«comvte-Ges,.Nlcderös!.50Usl, 557 — 525 Aussiss.Tepl. Lisenb, 200fl.CM. «65—N30— Vöhm. Nordbahn 150 fl. , . 170—179 — „ Westbahn 20« sl. . . . — — ^'^ Nuschtichiabcr Eisb. 500 fl. 2M. —'--------^- „ (lit.«) 200 sl. . 188-50188 50 Donau » Dampfschiffahrt« - Ges. Ocstcrr. 5«« fl, CM, . . . 465—467 — Drau-Eis. (Bat,-Db,-H,)2ousl.S. i?!> 75 180-25 Dux Bl'dcnl'achcr 0 sscldmands-Nordo. 1000 fl. LVl, 2280 2285 Franz-Ioses.^ahn 200 sl, Silber LI2—2,2-50 Wnflirchen°«°icscrE!sb,20Ufl.S. 1»«'^ l98 -Galiz,Karl-Lildwig-V.t«0fl, CM. 2IU-50L20-— Graz.«öflachcr E,'O.20N fl. ö.W, "'^ — — KahIcnbcrn'.Eiscnbah» 10« sl. . »<'50 3550 ssaschau-Odeib. Eiscnb. 2«N sl. S. 15«'5015075 Lcmberg Czcrnowilj'Iassy Liscn» bahn°Gcscllschast 2«0 fl. ö. W. 22575 228-5« Llll!)d, öst.-Uüss., Tries!500 fl.LW. 62» — 68l — Ocstcrr, Nordwcstb. 200 sl. Silb, iß»-5a iß»-— dto. (lit. 2) 800 sl. Silber . 158-5015^'— Prag.Dufcr Eiscnb, 150 sl. Silb. 32-»,', 32-50 Nudolf'Nahn 2l>0 sl. Silber . 1872518775 Siebenbliraer Eiscnb. 200 fl. . 18450185 — Staatscisenbahn 200 sl, °. W. . z04'5o>ll«5'— Geld Ware Südbahn 800 si. Silber . . 13«—1«-3O Süd'Nordd..Veib,.^,200fl.CM,i«o 75ißiz5 Ihcif!°Vlll>N 200 sl. 0. w. . . »51-85, -Tramway-Ges., wr, 170 fl, ö. w. 187 5«197 »0 „ wr,, neu 100 fl. 107-25107 7» Transport-Gesellschaft 100 fl. . —— 5« — Ung.-ssaliz. Eisenb. LuO fl, Silber 17475 175 ,5 Ung, Norboftbahn 200 sl. Silbcr 174751?5 — Ung,Wcftb.(Raab'Graz) »on sl.S. i«>.»-lto i«9 «u Induftrit'Actien (per Stück). Laydi und Kindberg. «tisen» unb Stahl-Inb. in Wien 100 fl. .------------._ Lisenbahuw.-Lcihg. I, «0 sl, 4«g» Silber.........—— — — Deutsche Neichsbanlnoten - - ««'20 «zzz