Nr. 396. Dienstag, 28. Dezember 188«. l05. Jahrgang. Mtmcher Zeitung. Vr»«umtla»lo«»dlei«: M!t Pofiuerlenbung: gan,j«hllg st, «, halbjähfl, fi. ?.«». Im «omploli: ^ Dlt ,ea «l»^<>n wieberbolunneu vl. i^eile » f». V ««den nicht angenrmmen und «lonnscrlpl« nicht ,nl««ge1»«Nt. Mit 1. Jänner beginnt ein neues Abonnement anf die Lailmcher Zeitung. Die Prä numerations - Bedingungen bleiben unverändert und betragen: Für die Versend nng mittelst Post: ganzjährig.....15 ft. — kr. halbjährig.....7 » 50 » vierteljährig.....3 » 75 » monatlich...... 1 » 25 » Für Laibach: ganzjährig.....11 fl. — kr. halbjährig.....5 » 50 » vierteljährig.....2 » 75 » monatlich......— » 92 » Für die Zustelluug ins Haus per Jahr 1 fl. I^- Die Pränumeraiionb'Veträae wollen Porto» »rei zugesenbet werden. )g. v. Rleinmayr H Fed. Vamberg. Umtlicher Weil. Se. k. und k. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchst unterzeichnetem Diplome dem Kämmerer und Gutsbesitzer Ladislaus Christoph Felix Adalbert Nitter vou Wolansky den Grasenstand allergnädigst zu verleihen geruht. ^________ Se. k. und k. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom 13. Dezember d.I. dem Gem'ralcousul Dr. Karl Ritter Princig von Her -walt in Odessa in Anerkennung seiner vorzüglichen Dienstleistung taxfrei den Titel und Charakter eines Ntinisterialrathes allergnädigst^u verleihen geruht. Der Finanzminister hat den Director der Tabakfabrik in Steruberg August Lamina zum Inspector der Tabakhauptfabrik in Iglau ernannt._____________ Wchtämtüchei HM. Zur Situation. Das Weihnachtsfest ist diesmal in Oesterreich "'cht unter dem Zeicheu des Friedens eingeleitet worden. Eiu Ereignis, so ganz geeignet, den Zwist der Volksstämme, die Gegensätze zwischen Deutschen und ^Czechen zu verschärfen, den nationalen Streit neu zu beleben, hat dem böhmischlu Laudtag einen geräuschvollen Abschluss verliehe», vor dem Eintritt in die stille Ferienzeit. Neu aufgerollt scheiut die Reihe der Kämpfe, die seit Jahren das Königreich Böhmen er. schüttern und die Sehnsucht „ach Ruhe und Versöh» nung in den Gemüthern ersticken. Das Ereignis dieser Tage. der Exodus der deutschen Minorität aus der Landtagistube, ist eine beklagenswerte Episode in diesem national,'» Kriege. Indem die Deutschen, dem schlimmsten Beispiel ihrer slavische» Landsleute folgend, cor« porativ aus der verfassungsmähiqen Vertretung des Landes scheiden, drohen sie die Grundlagen des Parlamentarismus, den Glauben und das Vertrauen in dieselbe Verfassung zu erschüttern, deren Banner sie allezeit hochzuhalten entschlossen waren. Unter dem Eindrucke solcher Ereignisse müsste der österreichische Patriot an der Zukunft seines Vaterlandes verzweifeln, wenn er nicht hinzuweisen vermöchte auf den rettenden Pfad, der aus diesem vom Geiste der Zwietracht errichteten Labyrinth hinausführt zur Eintracht und zum Frieden. Diese» Pfad bahnt uns die Liebe zum großen Gesammt-Vaterlande. das österreichische Beuiusstseiu. Je ärger die Stürme des nationalen Kampfes toben, je ungestümer sich die nationale Selbstsucht und Unduldsamkeit äußert, je beklagen«, werter die Zustände iu Läudergebieteu werden, deren Bewohner eine vielhunderljährige Geschichte auf ein freundnachbarliches, brüderliches Zusammenleben anweist, desto dringender muss der Wunsch nach Stärkung lind Festigung der Liebe aller zur großen Heimat Oesterreich, z» jener milden ul,t> mächtigeu Austria werden, welche Nationen in mütterlichkr Sorge schützend umfängt. Die Arme dieser großeu und gütigen Mutter breiten sich schirmend über alle; in diesen Armen finden sich alle zusammen, welche der Parteien uud Natiouen Hass getrennt, sie gewährt den Frieden und die Versöhnung, nach welchen die Völker verlangen. Wie aber sie. die sorgende Mutter, den Söhnen a/ncht nnd gleichmäßig ihre Liebe uud ihren Schutz gewährt, so sollen auch Oesterreichs Volksstämme einander gerecht zu werde» lernen: nicht alle können alles besitzen, es wird die Tugend der Entsagung geübt, manches Opfer wird der Staatsidee gebracht werden müsseu, weuu die Hand des Staates den Frieden geben soll; manches Opfer der Selbstverleugnung wird auch dem Parlamentarismus gebracht werden müssen, wenn die constitutionellen Grundlagen drs Staates nicht erschüttert und die Sonderinteressen nationaler oder poli« tischer Parteien maßgebend werden sollen. Wenn die Deutschen Böhmens einen gewagten folgenschweren Schritt gethan, indem sie die Prager Landtagsstube verlassen, so haben doch auch ihre Gegner, die Inhaber der heutigen Üandtagsmehrheit, schwer gefehlt, indem sie die Existenz und die Lebensinteressen eines Volls-stammes unterschätzten, der für das culturelle Empor« blühen Böhmens von so wesentlicher Bedeutung ge« lmsen ist. Eine Unterschätzung und Leugnung der Be« deutung des Deutschthums für Oesterreich, eine Unterschätzung des deutschen Elements und der deutschen Sprache in diesem Staate müsste sich an denen am schwersten rächen, die sich darin gefielen, und eben die letzten Wochen haben die erfreuliche Thatsache ergeben, dass schon heute jener Fehler bei nichtdeutschen Natio« nalitäten empfunden und gutgemacht wird. Der Mahnruf eines galizischen Cavaliers und Patrioten, der Sprache der Armee, der einigenden Sprache im amtlichen und socialen Verkehr die gebürende Pflege zu widmen, wird nicht nngehört verhallen. Den Deutschen Oesterreichs mag diese wachsende Erkenntnis von dem Werte und der Bedeutung ihrer Sprache für das Reich den erhebenden Beweis liefern, dass ihr Volksthum un» geschmälert fortbesteht in Oesterreich. Sie werden ihre Kraft nach wie vor dem Wohle uud Gedeihen des Ge-sammtvat.rlandcs widmen Der Glaube an die oft« und altbewährte Kraft der österreichischen Vaterlandsliebe allein, welche alle Volksstämme in gleichem Maße beseelt, gibt uns die Hoffnung aus Besserung in trüben Tagen, die Hoffnung auf Wiederkehr des Friedens und der Versöhnung in Oesterreich! Und diesen Frieden, dessen Oesterreichs Völker so dringend bedürfen, ersehnt nicht minder lebhaft der ganze Weltthcil. Schweres Wrttergewölk bedeckte das politische Firmament, zu jeder Stunde drohte der zündende Blitz niederzugehen auf die zagende Welt. Mit ängstlicher Svanung haben die Nationen Europas die Wandrlbilder verfolgt, welche die orientalischen Ereig» uisse in reichem und überraschendem Wechsel darboten. Zum Glück aber gab es ein Beständiges in diesem Wechsel: die Liebe der Vilker zum Frieden, das Streben der Herrscher, ihren Landen die Wohlthaten und Sea^ uungen dieses Friedens, die Grundlagen materieller Wohlfahrt und cultureller Entwicklung zu erhalten, sie zu bewahren vor den Schrecken eines Weltkrieges. Die mächtigste Bürgschaft für die Sicherung des Weltfriedens. Jeuisseton. Margarethe. Die Nähmaschine, die die ganze Nacht ihr Schnur-ren hatte hören lassen, war verstummt. Das Licht m,cr kleinen, dürftigen Lampe schien dem Erlogen nahe. °ber sein matter, flackernder Schein beleuchtete gespen-Asch ein fahl blasses Geficht, in dem die geschlossenen bullen sel iam tic laqen. Mit ,m Schoße gefalteten Händen' 3h^n schlalike, fast ätherische Gestalt vor der Nähmaschine im altmodischen Lehnsessel und sch.en ^ ^sionnte halb 5 Uhr morgens sein. Gespenstisch juckte das Lampenlicht und vermahlte sich m t dem Grauen des erwachenden Morgens. D.e Thür d s 'einen, dumpfigen Kämmerchens öffnete stch ""d her m trat ein dre ß a bis füuf»nddrelß.g,ahrlgcr Mann. dessen asses grämliches Gesicht hinter emem Wirr-db der Thür jetzt eiuen leichten Stoß nu den wen Me. damit sie sich schließe. Noch ichlasl"'^ ""d ss" etwas hei erer Stimme rief er. °n ^ SchweUe ^hcn bleibend, halblaut: -Margarethe! Schlaft du?. . Nichts regte sich. Die Gestalt im Lehnsessel ant-^"tete ihm nicht. Er beugte sich vor. um be, dem senden Lichte besser zu sehen; endlich uahm " o« Hände aus den Taschen und schlürfte iu den Pantof-feln vorwärts. «Sie ist eingeschlafen, die Arme! Ich will sie wecken uud zu Bette bringen--------he! Mar. garethe...» Er näherte sich ihr und legte seine Hände auf die ihrigen — sie waren kalt, so seltsam kalt. Er er« schrak. Hastig ergriff er die verlöschende Lampe und leuchtete ihr ius Gesicht — es war bleich — bleich wie Wachs. . . «Margarethe...» Er beugte sich über sie und horchte an ihrem Herzen, es war still — todtenstill. Er vermochte nicht zu sprechen, uicht einmal zu schreien ^ was krampfte denn da so wild an seinem Herzen? Vergebens suchte er seiner Kehle einen Ton zu erpressen; seine Stimme, so meinte er, müsse sie wieder erwecke»! Da rang sich endlich ein heiserer Schrei aus seiner schwer belasteten Brust los. Aber sie hörte ihn uicht mehr, sie rührte sich nicht; nun konnte er nicht mehr zweifeln, sie war todt. Diese schreckliche Gewissheit nahm dem uugllick' lichen Manne die Aesinuuug, schwer schlug er »eben der Leiche zu Boden. Die Lampe verlöschte. Als die Lore. die alte Auf« Wärterin, gegen sieben Uhr kam, fand sie ihn noch ohnmächtig. Ein einziger Blick sagte ihr. der Alten, was geschehen. Sie jammerte und schluchzte herzbre-. chend, hatte sie doch ihre junge, sanfte Herrin wie eine Heilige verehrt. Das Weinen weckte die Todte wohl nicht — aber der Manu kam zur Besinnung, sah wirren Blickes um sich und schrie die Lore an: «Ihr Weiber könnt nichts als heule»! Warum laufen Sie nicht nach cincm Doctor? Vielleicht hätte er sie noch ^-»»»etü» Die Lore erschrak und lief davon, Dr. Stark, den jungen Arzt, zu holen, der sonst ihre Herrin in dringenden Fällen behandelt. Er kam und that — was ihm allein zu thun übrig blieb: er constatierte den Tod der jungen Frau, die an totaler Entkräftung ge» storben. Dr. Stark streifte den Witwer mit seltsam kaltem Blick und ein bitteres Wort schwebte ihm wvhl auf der Zuuge; allein die Achtung vor dem Schmerze des Unglücklichen fchlofs ihm den Mund. Er hatte das plötzliche Ende vorausgesehen, genug gewarnt, das tiefste Mitgefühl mit Margarethe Halmer empfunden — nun war's vorüber. Er gieng und sandte der Todten einen mächtige» Veilchenkranz; Veilchen — das Symbol der Bescheidenheit, die die Todte in so reichem Maße ausgezeichnet hatte. Um die Mittagsstunde war Marga-rethe in den weißen, schmucklosen Sarg gebettet, ihr letztes Lager mit duftenden Blumen verschwenderisch überstreut; zu ihren Fiißen lag Dr. Starts Veilchenkranz. Zwei mächtige Wachskerzen flackerten, vom Luftzug bewegt, hin uud her und erfüllten die ohnehin drückende Atmosphäre mit Qualm und Weihrauch. Als alles angeordnet und das Begräbnis auf den nächsten Tag bestimmt war. kniete Halmer an seines jungen, verstorbenen Weibes Leiche nieder und fasste die kalte Hand der Todten. Nach einer Weile bemerkte er die alte Lore, die an seiner Seite kniete und jiim» merlich schluchzte. Ihre Klagen berührten ihn peinlich. Er allein durfte hier liegen und die Todte beweinen. Das war sein Recht. Als dann noch ein paar Nachbarinnen mit neugierigen Gesichtern kamen, die Verstorbene zu sehen, da wies er alle brüsk hinaus und schloss die Wohnungsthür mit dem Riegel. In seiner Macher Zeitung Nr. 296 2460 28. Dezember I«N. für die Beschwörung der drohenden Gefahren hat alle« zeit jener Freundschaftsbund geboten, der Deutschland und Oesterreich umschließt. Der feste und unabänderliche Wille dieser beiden durch die Interessen der Völker wie durch die Freundschaft der Monarchen geeinten Reiche, gemeinsam den Frieden des Welttheils zu schützen, hat der europäischen Politik in manchem entscheidenden Momente ihre Richtung gegeben. Dass man aber auch im Zarenreiche sich keineswegs von chau^ vinistischen Strömungen fortreißen lässt, dies hat die letzte Kundgebung des «Regierungsboten» überzeugend dargethan. Sie ist ein Symptom der erfreulichen Thatsache, dass sich die maßgebenden russischen Kreise keineswegs den Gefahren verschließen, welche eine kriegerische Verwicklung dem Reiche drohen könnte, dass sie sich der schweren Verantwortung bewusst bleiben, mit welcher kriegerische Tendenzen jeden Staat belasten müssten. Schwer lastet ja heute schon die Angst vor dem Kriege, die Sorge über den Krieg auf den Völkern Europas. In Waffen starrt der Welttheil, immer rasender wird das Tempo, in welchem die Armeen arbeiten, um durch die Vorbereitungen für den Kampf den Frieden zu sichern; immer umfassender und dringender werden die Forderungen, welche die Wehrmacht der Staaten an die Gelokraft derselben stellt. Die deutschen Heeresdebatten haben uns ein packendes Bild dieser Verhältnisse entworfen. Armeen, mit denen noch vor Jahrzehnten gewaltige Kriege ausgefochten wurden, erscheinen heute als unzureichende «Friedensheere». Dass an der Spitze dieses rastlosen und rasenden Wettlaufs in der Fortentwicklung und Standesvermehrung der Heere die französische Republik marschiert, ist bekannt. Wie laut und lebhaft aber auch die Propheten der Revanche jenseits der Vorgesen ihre Kriegsfreudigkeit proclamieren, wie beredt auch von neuem der berühmte Ruf «fertig bis zum letzten Knopf» ertönt, die Welt wird wohl daran thun. die Kampfeshihe der Zukunfts-Bonapartes nicht allzu tragisch zu nehmen. Auch im französischen Volke regt sich mächtig der Wunsch nach Wahrung jenes Friedens, unser dessen Schuhe das schwergeprüfte Land sich selbst wiedergefunden hat; zu lebhaft nock haften gewisse Erinnerungen im Gedacht-nisse der Nation, als dass sie, den pathetischen Betheuerungen der Kriegsfertigkeit vertrauend, aufs neue die Gefahren eines Kampfes heraufbeschwören wollte, der schon einmal Frankreich an den Rand des Abgrunds geführt hat. Diese Thatsache ist mehr als ge« eiqnet, den Eindruck der Phrasen abzuschwächen, mit denen schon heute der Chauvinismus in Frankreich gewaltige Kriege führt und gloriose Siege erficht. Diese Thatsache und die unerschütterte Kraft des Friedensbundes, dem unsere Monarchie in voller Würdigung der Lebensinteressen unseres Reiches angehört, kann uns wohl bestärken in der Hoffnung auf die erfolgreiche Abwehr jeder kriegerischen Verwicklung. Ent. schieden und consequent beharrt Oesterreich-Ungarn auf den Bahnen jener Politik, welche auf der Achtung der Verträge basiert, dem europäischen Interesse zu dienen und die berechtigten Interessen keiner anderen Macht einzuschränken strebt. In der festen Ueberzeugung von der Identität dieser Ziele mit der Politik der befreundeten deutschen Nachbarmacht, in der Uebereinstimmung aller Mächte hinsichtlich der Verpflichtung, festzuhalten an dem Frieden und den gerechten Interessen Europas, erblicken wir eine starke Garantie für die Ruhe des Welttheils. Dass diese Ruhe bewahrt bleibe trotz der Trübungen des politischen Horizonts, trotz der ungeklärten Lage auf der Balkan Halbinsel, dass es uu« serer Monarchie wie bisher gelingen werde, die Kriegsgefahr zu beschwören und ihreu Völkern den Segen des Friedens zu bewahren, dies dürfen wir umso zu versichtlicher erhoffen im Bewusstsein jener mächtigen Bürgschaften für die Ruhe des Welttheils. Politische Ueberlicht. (Converti erung von Grundentlast un gs-schulden.) Die Landesauöschüsse einiger Krouländcr sind auf den Gedanken gekommen, die noch nicht getilgten Reste der betreffenden Grundentlastungsschulden zu einem niedrigeren Zinsfuß als dem derzeitigen zu verzinsen und zu diesem Behufe die noch unverlosteu Gruudentlastungs Obligationen gegen niedriger verzinsliche umzutauschen. Die erwähnten Landesverwaltungeu sind auch wegen der Ausführung dieses Projectes an verschiedene Banken und Sparcassen herangetreten. Wie das «Fremdenblatt» meldet, herrscht aber bei den Geldinstituten nur eine sehr geringe Geneigtheit, sich in diese Sache einzulassen. Man ist nämlich in diesen Kreisen der Ansicht, dass die jetzige Lage des Geldmarktes nicht dazu einlade, auf die Creierung vicrpro-ceutiger Titres einzugehen. Solche aber müssten emittiert werden, da die Coupons der Grundentlastungs-Obligationen einem zehnprocentigen Steuerabzüge unterworfen und diese Titres daher eigentlich nur 4'/,pro-centige sind. Wenn auch der Zinsfuß im allgemeinen noch keine entschiedene Tendenz zum Steigen zeigt, so weiß man doch jedenfalls nicht, ob dieses Verhältnis sich lange genug erhalten wird, um die Durchführung einer so großen Operation zu ermöglichen. sUngarn.) Wie die «Pol. Corr.» meldet, werden sich der uugarische Ministerpräsident Tisza uud der Fiuauzmiuister Graf Szapary diesertaqe nach Wien begeben. Bezüglich der Gründe dieser Reise will man wissen, dass sie die Berathungen der ungarischen Minister mit den österreichischen über die Ausgleichb-Angelegeuheit zum Zwecke habe. Nach einer auderen Version wäre diese Reise hauptsächlich durch die im Schoße des ungarischen Cabinets entstandenen Schwierigkeiten hervorgerufen, deren Ausgleichung oder Lösung in Wien angestrebt werden soll. (Fach-undMittelschulen inKroatien.) Nach dem Berichte der Section für Cultus und Uuter-richt ist ein erfreulicher Fortschritt in der steten Ver^ mehrung der Fachschulen in Kroatien wahrzunehmen. Das Land zählt gegenwärtig fünf Handelsschulen, drei land- und forstwirtschaftliche Anstalten, sechs Korb-ftechtereischulen und sieben Schulen für Holzschnitzerei, außerdem eine Gewerbeschule für verschiedene technische Handfertigkeiten. Inbetreff der Mittelschulen zählt das Land acht Gymuasien, eiu Realgymnasium und neun Realschulen. Die Erhaltungekosten sämmtlicher Mittelschulen beziffern sich auf 319 506 fl. (Oesterreich-Ungarn und Serbien.) König Milan hat dem scheidenden Vertreter Oesterreich-Ungarns, Grafen Kheveichüller. seinen herzlichen Dank für dessen Vemühuugcu um die Erhaltung freundschaftlichster Beziehungen zwischen der habsburgischcu Monarchie und Serbien ausgedrückt. Was die Ernennung eines neueu österreichisch-ungarischen Gesandten betrifft, so dürfte diese, wie iu Belgrader diplomatischen Kreisen verlautet, gegeu Ende des Monates Jänner 1887 erfolge,,. Mittlerweile wurde die Lei-tuug der Gesandtschaft dem Legationsrathe von Schießt übertragen, der sich in serbischen Kreisen besonderer Sympathien erfreut. (Zur internationalen Lage.) Dem «Nemzet» wird aus Wien iu Bezug auf die aufgetauchten Kriegsuachrichten geschrieben: Obwohl die bulgarische Frage noch nicht gelöst ist, ist doch nach der Ueberzeugung maßgebender Kreise nicht die geringste Ursache zu einer Aufregung vorhanden. Auch die diplomatischen Verhandlungen der Mächte liefern keine Ursache für eiu Acutwerden der Kriegsfrage. Die Wiederherstellung eines besseren Einvernehmens zwischen Deutschland und Russland, die größere Reserve der russischcu Presse, nicht bloß gegen Deutschlaud, sondern auch gegen die übrigen Mächte, weisen genugsam die Gruudlosigkeit der jüugst aufgetauchten alarmierenden Nachrichten nach. Auch der Rücktritt Lord Churchills ist im friedlichen Sinuc zu deuten. Solche alarmierende Nachrichtcu siud nur darnach angethan, bei den Mächten, welche den Frieden wollen, Aufregung zu verursachen. (Von der bulgarischen Deputation.) Die bulgarischen Delegierten Grckov uud Kalceu, welche den Prinzen Alexander Batt nberg nach Frankfurt be-gleitrt hatten, siud noch Freitag abends von dort uach Köln zurückgekehrt. Dieselben nahmen Samstag vormittags mit Herrn Demitrov die Sehenswürdigkeiten der Stadt in Augenschein uud setzten um 1 Uhr 13 Minuten mittags in Begleitung des kurz vorher uon Darmstadt einqctroffenen Abgeordneten Stojlou die Reise nach London fort. (Rumänien.) Ein Berichterstatter der in Au» karrst erscheinenden «Epoca» hat eine Unterredung mit dem gewesenen Ministerpräsidenten uud gegenwärtigen Oppositionsführer Kogalniceano über die Haltung Rumäniens im Falle einer kriegerischen Lösung der bnl' qarischcn Krise gehabt. Der rumänische Ez.>Prem,er erklärte sich bei diesem Aulasse für eiue abwartende Haltung uud bewaffnete Neutralität. Breche der Feind in rumänisches Gebiet ein, dann werde Rumänien sich z» vertheidigen wissen und gegen die Macht, welche Rumänien Gewalt anthun wollte, die Hilfe jener Macht anrufen, welche Rumänien respectiert habe. Tagesneuigleiten. Se. Majestät der Kaiser haben, wie das ungarische Amtsblatt meldet, für die römisch katholische Kirche zu Csik-Gyimcs 200 fl., für die griechisch' katholische Kirche zu Also-Bißtra 150 fl., für d,e griechisch'katholische Kirche zu Budrog-Kereßtur 150 fl" für die römisch-katholischeil Kirchen zu Lipüt uud s" Uj-Lehota je 100 fl. zu spenden geruht. — (Eisenbahn Triest-Herpelje.) M" schreibt aus Trieft vom 2«. d. M.: Es kann nun nnt aller Bestimmtheit angenommen werden, dass die Vau-Unternehmung der Eisenbahn Triest-Herpelje mit den Arbeiten bis zum 30. Juni k. I. fertig werden wird und die ganze Bahnstrecke bis dahin dem Verkehre übergeben Brust tobte ein Sturm von Gefühlen. Er eilte zu Margarethen zurück und schloss wild die leblose Gestalt in seine Arme. Kalt und schwer fiel das junge, blondlockige Haupt zurück auf das mit Holzspänen gefüllte Kissen. Endlich — endlich löste stch die Centnerlast des Schmerzes von seinem gequälten Herzen und ein heißer Thränenstrom floss ungehindert über Halmers blasse Wungen. Er kniete wieder vor der Todten nieder und bedeckte ihre Hände mit Küssen und durch den Thränen-schlcier schaute er in Margarethens abgezehrtes, sanftes Gesichtchen. Er hätte jetzt sein Leben für einen Blick der kornblumenblauen, treuherzigen Augen gegeben. Aber die starren Lider öffneten sich nicht. Endlich zog er sich den alten Lehnsessel dicht vor die Leiche und sah trockenen, heißen Auges auf die vom Todesengel Geküsste. Nicht die todte Margarethe sah er vor sich; vor seinem geistigen Blicke schwebte sie als junges, blumenfrisches Mädchen, das er vor nun acht Jahren aus dem grünen, wemrebenumsponnenen Schulhäuschen geholt und zu seinem Weidchen gemacht. Von sechö Kindern des Lehrers Gottfried war Margarethe das älteste. Ihr silberhelles Lachen, ihr rosiges, blond umrahmtes Antlitz hatten es dem Sohne des pensionierten Geheimrathes Halmer, dem langen, als Genie verschrienen Alfred bald angethan. Was an glänzendem Mamon dem bei alt und jung gleich beliebten Mädchen fehlte, ersetzte es durch einen reichen Schatz von Herzensgute und weiblichen Tugenden. Alfred Halmer erhielt durch Protection in der Hauptstadt ein kleines Amt. Das junge Nestchen wurde gebaut; zierlich und nett, wie das Frauchen, das einzog, und als Halmcis Vater das Zeitliche segnete, kam auck ein Sümmcheu Geldes in Alfreds Hände, der sich dadurch bewogen fühlte, ganz seinen Passionen, dem Verse-machen, zu leben. Er gab das Amt auf. Einstweilen besaß man Geld genügend und die goldene Freiheit — so calculierte Halmer — musste den gelähmten Fittichen seines Geistes neue Schwungkraft verleihen, in Kürze sein Talent sich glänzende Bahnen brechen, sein Ruhm als Dichter auf der Sonnenhöhe des Glückes stehen. So brachte er denn die Tage in fruchtlosen Versuchen, ein Drama zu schaffen, dahin, und das kleine Erbtheil war schnell aufgebraucht, was sein Weib mit stillem Schrecken erfüllte. Zu sanftmüthig und mit der Schüchternheit des schwachen Weibes für den abgöttisch geliebten uud als großen Geist verehrten Maim beseelt, wagte Margarethe gar nicht, ihren Gatten auf die trostlosen Zustände aufmerksam zu macheu. Ihre kleinen, durchsichtig weißen Hände griffen zur Arbeit. Tag und Nacht surrteu die Räder und Rädchen der Nähmaschine, und Margarethe strengte all ihre Kräfte au, um sich und Halmer vor dem Gespenst des Huugers zu schützen. Und ihr Gatte? — Nun, Halmer nahm mit der Miene eines vom Schicksale schwer heimgesuchten Dulderö die Liebkosungen und den Lebensunterhalt von seinem Weibe iu Empfang., Tagelang saß er am Fenster, das gedankenschwere Haupt in die Hand gestützt und konnte zusehen, wie Margarethe mit dem kleinen Fuße das Rad der Maschine in Beweguug setzte, wie ihre zarte, schlanke Gestalt sich krümmte und sichtlich verfiel. Seine müden Blicke gewahrten es nicht. Sein Gehirn quälte sich, die gewaltigen Stosie, die er sich gewählt, künstlerisch zu gestalten. Umsonst rang sein Geist mit der spröden Materie — für das realistische Leben, für seine Um« gebung, sein Weib, blieb ihm leine Zeit zum Denken. Er konnte doch seine Seele nicht mit gemeinen Sorgen b'schweren? Wie mochte dieMose sich ihm liebend nahen, ihn küssen, wenn ihn die Noth mit ihrem Medusenhaupte angrinste? ^ Endlich wurde auch er des rapiden Niedergange» seiner häusliche» Verhältnisse, der Leiden seines junge' Weibes gewahr, das sich bemühte, ihm zu verbergen, wie ihre zarten Kräfte täglich mehr abnahmen. Eme Tages tonnte Margarethe ihr Lager nicht mehr vei' lassen, nachdem eiue liefe Ohnmacht ihre Sinne um schleiert. Lore. die ihrer Herrin herzlich ergeben w^. holte den Arzt. Aber Dr. Stark ergriff zwar H"t""" Stock, um mitzugehen, wandte sich jedoch an der ^Y«^ zu der Alten: «Zum 999male sage ich's Ihnen wie soll ich helfen, wenn mein Rath iu nichts beso^ wird. weuu die Frau sich nicht schont? Eincs 6M wird Frau Halmers Lebenslicht plötzlich erlöschen, w eine Dreilreuzerkerze im Winde! Hört denn We 6^ Blutarm im höchsten Grade und durch E"tbcynlN9 geschwächt, Tag uud Nacht an der Nähmaschine, die Augen uud Füße den Dienst versagen, way" der saubere Missiggäuger, der sich 'h"n Mann m" ^ sich in Wolkenkuckucksheim herumtreibt und d'e f-mmr siäubchen zählt. Ist denn das eine Wirtschaft-> !TnM sie denn. wie ich's befohlen, jeden Morgen em M« guten Rothwein zum Frühstück? Natürl.ch ne.n^ ^ reicht ihr Verdienst nicht — und er — 77 .^en er mit seiner Feder sich und stin We.b mcht erna^ kann, soll er zum Spaten greifen! Sagen ^e " das, Lore, wenn er von mir nichts Unangenehme-hören will! D^S muss ein Ende nehmen, d«e ^ Fan ruiniert sich - zum letzteumale sag 'ch s Y mich ei,: nächstesmal nicht wieder - ,ch komme n^ dem» es ist unnütz!» ^Macher filling Nl. ^96 24«1 88. Dczcmlicr ,^<>. werden kann. Die Bahn hat eine Länge von 18 Kilometern, bietet aber eine große Mannichfaltigkeit von Vau-Objectcn, vielen Ueberbrücknngen, Viaductcn, Tunnels, starken Abhängen und zahlreichen Curven. Wegen der starken Steigung auf dem größten Theile der Strecke wird die Zugsfchnelligkcit voraussichtlich eiuc sehr reducierte sein. Die Erdarbciten auf allen drei Losen find bereits ganz vollendet, die Stations-Gcbäudc alle unter Dach, die EinWölbung der Viaducte und Gallerien beendigt. Man hofft, mit der Schiencnlegung im Januar beginnen zu können. Auch die Verbindungsbahn zwischen dein neu erstehenden Vahuhofe in St. Andrä und dem Hafen (Südbahnhof) wird bis zu jenem Zeitpunkte dem Verkehre übergeben werden können. Diese Nahn geht längs der Riva der Rhede an der Stadt vorbei. Früher hieß es, dass das Ufer deshalb verbreitert werden müsse. Dies ist jedoch nicht nöthig, da die Vcrbindungszügc nur des Nachts verkehren werden, die Ans- nnd Einladung in die an der Riva verankerten Schiffe demnach in keiner Weise behindert wird. Die einzige größere Arbeit auf dieser Strecke wird die neue Brücke über den Canal nahe an seiner Mündung sein, über die Nahn und Tramway gehen werden. — (Gladstone alsClavierspieler.) Dass Herr Gladstone eine nicht geringe Fertigkeit im Cla-viersftiel besitzt, dürfte neu scin. Vor einigen Tagen fand bei ihm eine kleine Soiree statt. Nach dem Souper sehte sich einer der Gäste ans Clavier und spielte mehrere Tanzstücke für die tanzlustige Jugend in der Gesellschaft. Da erhob sich der greise Mr. Gladstone vom Tische, an dem er mit einigen Herren gespielt hatte, trat ans Clavier, bat den Spieler, ihm Platz zu machen und sprach: «Lassen Sie, mein Herr, das alles ist nur Kleinigkeit. Man kann nur nach dem Walzer aller Walzer tanzen!» Nach diesen Worten begann Gladstone den Walzer «An der schönen blauen Donau» zu spielen. In kurzem erwies sich der Saal als zu klein für die Paare, welche nach den Klängen dieses Walzers tanzten. Mr. Gladstone versprach einigen Ladies, an ihren Soireen das Aufspiele» zum Tanze besorgen zu wollen, da er, wie er heiter bemerkte, als Minister außer Dienst «hinlänglich Zeit zu solchen Vergnügungen habe». — (Vergrößerung der Erde durch Abkühlung.) Während man früher allgemein eine Zusammenziehung des Erdlörpers als Folge seiner allmälichen Erkaltung annahm, ist in neuester Zeit die Vermuthung ausgesprochen worden, dass im Gegentheil durch das unaufhörliche Niederfallen von Meteoriten die Masse und das Volumen unseres Plancien stetig vermehrt werde. Unsere Atmosphäre wird täglich von nicht weniger als zehn bis dreizehn Millionen Sternschnuppen durchkreuzt, wovon jährlich etwa 136 Milliarden auf die Erdoberfläche fallen, fo dass im Verlaufe von 35 000 Jahren unser Erdball um eine Schichte von einem Centimeter DWe zunehmen würde. Diese neuerdings von Flam-"arion vertretene Ansicht stützt sich darauf, dass die Nl'lroslopische Prüfung des von Meteoritenfällen herrührenden Staubes metallische Beimengungen von ein Hundertstel bis ein Zwanzigstel Millimeter Durchmesser ergab. Diese metallischen Kügelchcn sollen Theilchen von Sternschnuppen sein, welche beim Eintritt in die Erdatmosphäre durch Umsetzung ihrer Bewegung in Wärme schmelzen. Das Gewicht der täglich auf die Erde fallenden Meteuritcnmafsen beträgt nach Bcobachtun- gen von Heis und Denza durchschnittlich 5000 kx. In ähnlicher Weise sollen auch die Massen der übrigen Planeten wachsen. Ist die Theorie von der Massenznnahme richtig, so müsste sich die Umdrehungsgeschwindigkeit der Erde stetig verlangsamen nnd dereinst sogar ganz auf« hören. Hand in Hand mit der Volumzunahmc unseres Planeten gicngc auch eine Vcrlangsamung der Bewegung des Mondes um denselben. Es ist leider sehr schwer zu beweisen, ob die Umdrchungsdauer der Erde sich seit den ältesten Zeiten astronomischer Beobachtung merkbar geändert hat uud ob diese Aenderung in einer Beschleunigung oder Verzögerung besteht. Mehrere Astronomen wollen aus den säcularen Veränderungen der Mondbcwegung auf eine Verlangfamung der Erdrotation schließen, doch ist diese Verzögerung derart minimal, dass sie in hunderttausend Jahren erst eine Zcitsccundc betragen würde. Möglicherweise gleicht die mit der fortschreitenden Abkühlung der Erde verknüpfte Volumabnahmc die Massenzunahme durch herabfallende Sternfchnuppcn ganz oder theilweise aus, so dass sich Aenderungen der Umdrchungszeit überhaupt nicht oder nur in unabsehbaren Zeiträumen feststellen lassen. — (Vom Wetter.) Die lchtvcrflossene Woche über waren neuerlich sehr bedeutende Schwankungen in der Atmosphäre über unserem Continent zu beobachten uud war auch dementsprechend der Wechsel in der Witterung ein sehr rascher; die Extreme folgten schnell nacheinander. Nachdem infolge einer Depression über der Nordfce sich iu ganz Mittel Europa südliche Winde, in den Alpen Föhnwind eingestellt hatte und allgemein mildes Wetter herrschte, trat am vorigen Montag über England rapides Steigen des Barometers ein, gleichzeitig entwickelte sich im Süden der Alpen ein tiefer Cyklon, in deren Wechselwirkung die kalten Lustmasscn aus hohen Breiten über ganz Europa hereinstürzten; plötzlich stellten sich allenthalben ergiebige Niederschläge, meist als Graupel-Schnee und Regenbögen ein, und es solgtc eine empfindliche Abkühlung, so dass binnen zwölf Stunden anscheinend vollständiges Winterwetter herrschte. Die Niederschlagsmengen waren stellenweise, besonders in Süddeutschland und im Gebirge, recht ergiebig, und erstreckten sich die Schncefälle bis über Ober-Italien, von woher auch Fröste gemeldet wurden. Im Orient blieb bisher das Wetter ununterbrochen milde. -" (Ein sensationelles Gerücht.) Die «Norddeutsche allgemeine Zeitung» bezeichnet die Verbreitung des Gerüchtes, dass der deutsche Militärattache in Petersburg erschossen sei, als unqualificicrbares Manöver der fortschrittlichen Organe und fagt gegenüber dem Versuch eines solchen Blattes, das Stillschweigen der officiösen glatter zugunsten jenes Gerüchtes auszulegen, gegen einen derartigen Missbrauch der Presse gebe es eigentlich nur cm einziges wirksames Mittel. — (Die Asche Rossini's.) Die italienische Deputlertcntammer hat, wie aus Rom gemeldet wird, mit 120 genen 32 Stimmen den Antrag auf Uebertragung der Asche Rossini's von Paris nach Pesaro zur Beisetzung daselbst auf dem Friedhofe Santa Croce angenommen. — (Der große Diebstahl in Szabadka.) D,e Recherchen nach den Thätern der bei dem Grundbesitzer Adolf Geiger in Szababta verübten Diebstahls von 400000 fl. sind, wie aus Budapest telegraphisch gemeldet wird, abgeschlossen. Acht Personen, darunter der Esseggcr Hausbesitzer Josef Szabo fammt Frau und Tochter, wurden gesanglich eingezogen. — (Südbahn.) Mit l. Jänner 1887 gelangt im österreichisch-ungarisch-süddeutschen Eisenbahnverbande für den Verkehr mit österreichischen Stationen ein neuer Holztarif zur Ausgabe. — (Zu weit gegangen.) «Nun, Lieschen, bist du mit der Gouvernante spazieren gegangen?» — «Ja, aber die Gouvernante gieng noch weiter.» — «Bis wohin bist du denn mitgegangen?» — «Bis dahin, wo der Onkel die Gouvernante geküsst hat.» Local- und Provinzial-Nachrichten. — (PasKronprinzenpaar inAbbazia.) Bei prachtvollstem Wetter sind gestern um !1 Uhr vormittags ihre k. und k. Hoheiten der durchlauchtigste Kronprinz Erzherzog Rudolph und die durchlauchtigste Kronprinzessin Erzherzogin Stephanie in Abbazia eingetroffen nnd wurden vor der Villa Angiolina vom Statthalter Baron Pretis ehrerbietigst begrüßt, während den hohen Gästen eine kleine Ueberraschung zu-thcil wurde. Als nämlich Kronprinzessin Stephanie auf die Veranda der Villa trat, um die schöne Aussicht auf das Meer zu genießen, intonierte die Musikkapelle des lfiumaner Regiments Ielacic, welche auf einem Dampfer postiert und durch einen Lorbeerwald unsichtbar gemacht worden war, die österreichische Hymne und hierauf «Hoch Habsburg!» — Der Park und die Anlagen stehen in schönster Blüte. — (Der lrainische Landtag) hält heute um 10 Uhr vormittags seine erste Sitzung nach den Weihnachtsfeiertagen ab. Auf der Tagesordnung stehen: 1.) Lesung des Protokolles der fünften Landtagssihung vom 22. Dezember; 2.) Mittheilungen des Landtagsorii-sidiums; 3.) Begründung des selbständigen Antrages des Herrn Abgeordneten Franz Sullje, betreffend die Er» mittlung des Landesbeitrages für den Bau der Unter-krainer Localbahnen; 4.) Begründung des selbständigen Antrages des Herrn Abgeordneten Dr. Franz Papez, betreffend die Ueberweisung des Allerhöchsten Ortes nicht sanctionierten Entwurfes einer Gemeinde-Ordnung und Gemeinde-Wahlordnung für die Landeshauptstadt Laibach an einen Specialausschuss von 8 Mitgliedern; 5.) Wahl eines Specialausschusses von 15 Mitgliedern zur Berathung des Entwurfes einer Gemeinde-Ordnung und einer Gemeinde-Wahlordnung für das Herzogthum Kram; 6.) mündlicher Bericht des Finanzausschusses über den Voranschlag des Zwangsarbeitshaus-Fondes pro 1887; 7.) mündlicher Bericht des Finanzausschusses über die Voranschläge des Kranken-, Irren-, Gebär- und Findel-hausfondes für das Jahr 1887; 8.) mündlicher Bericht des Finanzausschusses über den erfolgten Anlauf des Gutes Stauben für die Wein« und Obstbauschule in Unterlrain; 8.) mündlicher Bericht des Finanzausschusses über die Adaptierungen an Gebäuden, dann über die Anschaffung landwirtschaftlicher Geräthe und von Vieh für die Wein- und Obstbauschule in Stauden; 10.) mündlicher Bericht des Finanzausschusses über den Voranschlag der Landes-Wein- uno Obstbauschule in Stauden sür das Jahr 1887; 11.) mündlicher Bericht des Finanzausschusses über die Verwendung der Dotation von 18 000 st. für Sanierung der im Herbste 1885 im politischen Bezirke Radmannsdorf angerichteten Wasserschäden; 12.) mündlicher Bericht des Finanzausschusses über die Petition des Centralausschusses der k. l. kraimschen Landwirtschafts- So brummte Dr. Start, aber er kam doch; ein., zwei-, fünf-, sechsmal — und drückte vierzehn Tage vor Margarethens Tode der Lore ein großes Silberstück auf der Treppe in die Hand. «Sie ist wieder ganz hin! Einstweilen wird das reichen — kaufen Sie eine Flasche echten Portwein---------sie braucht nicht zu wissen, dass es von mir ist» — setzte er mit einem Tone hinzu, der besonders barsch klingen sollte, aber einen eigenthümlich weichen Nachklang hatte. Im nächsten Augenblicke war cr verschwunden. Die Lore brachte der jungen Frau den Portlvein Und zwang Margarethe mit Gewalt, ein Glas voll zu trinken. Glühende Nöthe bedeckte Fran Halmers Wai>. gen. als sie den Namen des Spenders hörte. «Ein Almosen!» dachte sie und schlug beide Hände vors Gesicht — aber — er — Alfred--------'hu würde der Nein kräftigen, vielleicht ihm einen Gennss verschaffen, den ihre Arbeit ihm nicht imstande war, zu bieten, hatte er ihr nicht erst Tags vorher absagt: «Deine «rbeit! Sie vermag uns ja kaum vor dem Elend z>l Hi'chen'. Vermag mir nicht einmal die Genüsse cuns einzigen Tages, einer göttlich verlebten Nacht zu bieten.' Deine Arbeit! — wie bitter hatte sein Lachen geklungen ^- nicht einmal einen Tropfen Feuerwein kannst du ^ lnir schaffen, um dem halberstickten göttlichen Funken ln meiner Seele seiuen Glanz zimich,'geben.' Trinken!, trinken — und Ideales. Göttliches, auf hehren Flügeln, der Phantasie Getragenes schaffen--------Was lauu "ns Deine Arbeit bieten?... . Sie ahnte wohl. dass es erhabene Genüsse sem küssten, nach deucu er sich srhute — aber sle begriff ".l'ch, dass ihre schwache» Kräfte ihm niemals solche °'eteu könnten; dass es vergebens sein würde, wenn sie Nch auch vollends sür ihn aufopfere. «Du kannst sür ihn sterben. Margarethe, aber glücklich machen kannst du ihn nicht!» So rief es in ihr uud ein namenloses Weh presste ihr das Herz zusammen. Mit Thräuen in den Augen sah sie zu ihrem Gatten empor und flüsterte: «Ach. Alfred — ich thue doch. was ich kann--------- vergib —» Er blieb nicht ungerührt. Er zog sie an sein Herz und liebkoste sie. Die Thränen küsste er ihr von den Wangen. «Du bist mein liebes, treues Weib — ich weiß es ja; ich wollte dir nicht wehe thun. Kind, es ist ja auch nicht au dir. für mich zu sorgen. Aber warte nur uoch ein Weilchen! Meiu Geuius kann mich ja nicht verlassen haben, ich werde in einem halben, in einem Jahre mein Drama vollendet habrn und dauu. Margarethe, dann steigt mein treues Weib mit mir auf der Stufenleiter des Ruhmes zum Olymp!» . . . Alfred H,ümer starrte nun wieder auf das im Tode noch lächelude Antlitz vor sich. Der Luftzug bewegte die Kerzen. Im Zinm.er war drückende Schwüle, avcr drauhen begann es zu dunkeln. Da hatte er gc» steru Nacht gesessen und um den Schreibtisch herum gaben zerrissene Älättcr auf dem Erdbodeu Zeugnis von seineu nutzlosen Versuchen, den Promcteusfuuken zu weckeu. Als er zufällig aufblickte, stand eine Flaschc mit der Etikette «Portwein» und ein Olas neben ihm! Eine Frauengestalt schlüpfte geräuschlos aus dem Zimmer. Ach — endlich! — Er goss das Glas liis zum Räude voll und schlürfte es bis zum letzten Tropfen. Dauu überkam ihn die Regung, aufzuspriu-grn und seinem Weibe zu daute» — doch es wor ihm soebcu, da der Wein wie Feuer seine Adern durch» rollte, geluugeu, deu Äegiun eines Epos zu finden. Huttig griff er zur Feder — morgen — morgen sollte sie sein Werk austaunen — morgen wollte er ihr danken! Diese Nacht hatte ihn ja belehrt, welch ein Kleinod er in seinem Weibe besah. Er wollte fortan sie auf Händen tragen. Ah! wie gedachte er ihr nun all die Liebe zu vergelten! Unter dem Alp» druck des «göttlichen Funkens und des Portweines» war er am Schreibtische eingeschlafen — und bann — dann fand er sie still und schweigsam vor der Maschine sitzen und blieb ihm keine Zeit, sie glücklich zu machen. Uud nun laq fie vor ihm mit dem blaffen, lieb« reizenden Gesichtchen — er hatte sie verloren — nie — me mehr würde er ihre liebe Stimme hören — nie mehr iu ihr flehendes blaues Auge schauen. Was war er ohne sie. ohne Margarethe? Nicht ihre Stütze, nicht ihr Gatte — ihr großes Kind war er gewesen, das nun einsam und hilftos, von Gott und der Menschheit verlassen, an ihrem Sarge weinte. Er erinnerte sich: das Wenige, das er gestern abends geschaffen, hatte ihn uicht zu befriedigen vermocht; missmuthig hatte er dir halvveschrievenen Blätter zur Eide geschleudert — nicht der kostbare Wein machte den göttlichen Funken zur reinen Flammr. Er war kein gottbegnadeter Dichter .... nun war auch sie von ihm ge-gaugen. . . . Wozu die Kette des Daseins weiter schleppen? Was verlor die Welt an ihm — was er an der Welt? . . . Die Kerzen waren heruntergebrannt, ihr röthlicher Schein beleuchtete das feine Profil der Leiche. «Margarethe ich gehe mit dir!» Alfred Halmer lag mit durchschossener Vrust am , Sarge seineb Weibes, als man am Morgen gewaltsam l die Thüre geöffnet. M. von M. Mtmchn Zeitnna Nr. ^96 __________________2462 ________________ 28. Dezember 1«««. Gesellschaft in Laibach um Subvention zur Veranstaltung von Viehausstellungen; 13.) mündlicher Bericht des Finanzausschusses über das Subventionsgesuch der Maria Hlavka, Schülerin an der Fachschule für Kunststickerei in Wien; 13.) mündlicher Bericht des Finanzausschusses über das Subventionsgesuch her Laibacher Volksküche. — (Graf-Falkenhayn-Höhle.) Der mit den Untersuchungen im Karste vom Ackerbauminister betraute t k. Forstassistent Herr Wilhelm Putil hat, wie wir bereits gemeldet, gelegentlich seiner Durchforschung des ihm zugewiesenen Terrains mehrere bedeutende Höhlenräume, die vorher noch nie von eines Menschen Fuß betreten worden sind, entdeckt. Von seinem Entdeckerrechte Gebrauch machend, hat er die größte dieser Höhlen, die eine Länge von mehr als zwei Kilometern besitzt, mit Bewilligung dks Ackerbauministers «Graf-Falkenhayn-Hühle» benannt und die nächstgrößte «Lippert-Höhle». Desgleichen erhielt die großartige Halle am Fuße des Schuttkegels in dem fürchterlichen Schlunde der Gradis-nica den Namen «Hauers Dom», und der zu derselben führende Gang wurde Kraus-Gang benannt. Gegen Ende des Monats Jänner dürfte Herr Putil seine Arbeiten so weit gefördert haben, um mit einem Berichte in die Oeffentlichkeit treten zu können, der viel Neues über den Karst zu bringen verspricht. — (Militärisches.) Dem Hauptmann erster Classe Herrn Marcus Freiherrn von Iurkovic des Infanterieregiments König Milan I. König von Serbien Nr. 97 wurde anläfslich seiner nach dem Ergebnisse der Superarbitrierung als invalid erfolgenden Uebernahme in den Ruhestand der Majorscharakter aä donoreg verliehen. — (Weihnachtsfeier.) Im Collegium Maria-num wurde die Weihnachtsfeier vorgestern abends in würdiger Weise begangen. Den Glanzpunkt der Feier bildete «Die Huldigung vor der Krippe», welche von den Zöglingen prächtig vorgetragen wurde. Zum Schlüsse wurden an die Zöglinge der Anstalt Weihnachtsgaben vertheilt Die Feier machte auf die Gäste, unter welchen wir auch den hochw. Herrn Fürstbischof und den Herrn Landespräsidenten bemerkten, den besten Eindruck. — Auch die freiwillige Feuerwehr arrangierte Sonntag abends für ihre Mitglieder im Casino-Glassalon ein Weihnachtsfest, wobei die von der Bürgerschaft gespendeten Gaben zur Vertheilung gelangten. — (Wochenausweis der Sterbefälle.) Dem soeben publicierten 50. Wochenausweis der Sterve-fälle in den größeren österreichischen Städten entnehmen wir folgende Daten: 5^ Gesammtzahl L^"-. ?^8 der Z5-Z Städte ^"^ Verstorbenen z3l« Laibach. . . 27388 10 9 19 36,1 Wien..... 784944 218 196 414 27.4 Prag..... 183 472 58 54 112 31,7 Graz..... 104 204 26 28 54 26,9 Klagenfurt . . 19 460 12 4 16 42,8 Trieft .... 156165 50 50 100 33,3 Gorz..... 22420 5 9 14 32,5 Pola..... 26715 16 5 21 40,9 gara..... 12 230 6 2 8 34.0 Von der Gesammtzahl der Verstorbenen sind in Lmbach 47,4 Procent in Krankenanstalten gestorben. — (Sylvester-Feier.) Die Sylvesterfeier des Laibacher deutschen Turnvereines, die am 31. d.M. in der Glashalle des Casinovereines stattfinden wird, dürfte wie im Vorjahre, so auch heuer einer regen Betheiligung sich erfreuen. Die Sängerrunde wird mehrere neue Chöre zum Vor» trage bringen, u. a. die Liederreihe: «Alpenstimmen aus Oesterreich» von R. Weinwurm, den Engelsberg'schen Chor: «Meine Muttersprache»; und um ja den Jahres« Wechsel feierlich zu gestalten, soll gar ein Chor aus der viertdimensionalen Geisterwelt bestellt worden sein. Außerdem wird es nicht an Einzelvorträgen ernster und heiterer Art fehlen, und haben die Mitglieder der hiesigen Schaubühne, die Herren Ruft und Greisnegger, ihre Mitwirkung zugesagt. Der Schnellzeichner Signor Umberto Maletesta, der auf seiner Durchreise nach Wien und Berlin im Laufe diefer Woche hier eintreffen wird, ist auch für diesen Abend gewonnen. Da nun auch in den Zwischenpausen die Regimentslapelle des Infan« terieregiments Freiherr von Kühn mit der Ausführung eines durchwegs neuen Programmes eintreten wird, so kann jetzt schon gesagt werden, dass der Abend ein genussrei« cher werden wird. — (Der Citalnica-Verein in Laibach) hielt vorgestern seine diesjährige Generalversammlung ab, um den Rechenschaftsbericht für das abgelaufene Jahr entgegenzunehmen und die Vereinsfunctionäre für das Jahr 1887 zu wählen. Wie aus den Berichten des Secretärs und des Cassiers ersichtlich, entwickelt der Verein eine ersprießliche Thätigkeit, und ist auch seine finanzielle Lage günstig zu nennen. Zu Vereinsfunctio« nären pro 1887 wurden gewählt die Herren: Dr. Ritter von Nleiweis-Trsteniski (Präsident), Franz Drenik, Dr. V. Gregoric, Franz Kadilnik, Franz Grbic, Eugen Lah, Alfred Ledenik, Anton Zagorjan, Felix Nolli, Felix Stegnar, Anton Trstenjak, Michael Pakic. Friedrich Soß, Johann Rodi und Paul Skale. — (Fachschule für Holzindustrie, Korb-flechterei und Weidencultur.) Der krainische Landtag hat sich mit der Frage der Förderung des gewerblichen Unterrichtes bereits öfter beschäftigt. Im Verlaufe des heurigen Jahres begab sich der Referent, taiser-licher Rath Johann Muruit, persönlich nach Wien. wo derfelbe sowohl im technologischen Gewerbemuseum als auch beim hohen Unterrichtsministerium diesfalls eingehende Besprechungen gepflogen hat. Infolge dessen hat sich sodann der Landesausschuss in einem die diesfälligen Verhältnisse in Kram in umfassender Weise beleuchtenden Berichte an das k. k. Unterrichtsministerium mit der Bitte um Errichtung einer Fachschule für Holzindustrie in Laibach gewendet, welche die Bau- und Möbeltischlerei, Holzschnitzerei, eine Lehrwerkstätte für Erzeugung landwirtschaftlicher Geräthe und die holzverarbeitende Hausindustrie zu umfassen hätte und mit welcher eiue Fachschule für Korbflechterei und Weidencultur zu verbinden wäre. Es ist Hoffnung vorhanden, dass die erwähnte Schule bald ins Leben treten werde. — (Streuet Futter für die armen Vögel!) Die befiederten Sänger, die den ganzen Sommer uns durch ihren Gefang erfreut haben, sie stehen heute wieder als darbende Bettler vor unseren Thüren und Fenstern. Schnee und Frost, Hunger und Winternoth sind hinter ihnen her. Wer da helfen kann, der helfe! Man streue ihnen Futter vor den Fenstern, in den Höfen, in den Gärten und öffentlichen Anlagen. Allein man streue nicht nur Sämereien, sondern auch Fleischstücklein, Küchenabfälle, wie gelbe Rüben lc. Jede, auch dic kleinste Spende ist den lieblichen Säugern willkommen. — (Gläser und Lampe »cylinder vor dem Zerspringen zu sichern.) Man bringt das Glas in ein mit kaltem Wasser gefülltes Gefäß und läfst das Wasser über Feuer kochen und mengt damit etwas Salz. Hat das Wasser eine Zeitlang gekocht, so lässt man es wieder möglichst langsam erkalten. Das so behandelte Glas springt nicht bei den schnellsten Abwechslungen von Wärme und Kälte. Ebenso gut lässt sich auch dieses Mittel bei Töpfergeschirr, Porzellan und Fayence anwenden. Aunst und Aite^atur. — (Wiener Hausfrauen «Kalender.) Der den Frauen so liebgewordcne Taußigs Wiener Hausfrauen« Kalender pro 1887, Verlag von Moriz Perl es in Wien, I., Bauernmarkt 11. ist soeben in seinem achten Jahrgange im Buchhandel erschienen, und wie bisher immer, war rs auch dies Jahr in der Absicht der Redaction der «Wiener Hausfrauen» Zeitung» gelegen, diesem ihrem Kalender einen reichhaltigen Inhalt zu geben. Wie sehr ihr dies bei dem Kalender pro 188? gelungen ist, möge die Wiedergabe des Inhalts darlhmi, und wir sind überzeugt, dass unsere Frauen wieder nach diesem Büchlein greifen werden, das dabei nur 60 lr. tosiet. Neben dem vollständigen kalendarischen Abschnitte enthält der Kalender Essays : «Das Sparen» von Ottilie Vondy, «Interne Zögling» von Jenny Neumann, «Moderne Heiratsunlust' von Dr, G., «Ein Stoßseufzer über das Reden» von Jenny Hirsch, «Die hygienische Kinderpflege im ersten Lebensjahre» von Dr. Paul Nicmcyer, ferner ein Album der Poesie, eine Novelle «lim Diamanten» von Herman« Potier, «Simulieren» von Kathinla v. Rosen, «Das SchmiedbauerN'Burgei» von Johann Peter. Vervollständigt wird der Kalender durch eine Receptensammlung für die Kilche, ein Wäschebuch, Vormerkbliitter aller Art und biographische Notizen mit den Porträts der berühmtesten Verstorbenen des letzten Jahres. 3. Verzeichnis der beim k. f. Landespräsidinm für die durch den Gewitterregen vom 25. August d. I. beschädigten Gemeinden des Salzkammer' gutes eingegangenen Spenden. n. lr. Uebertrag aus dem 2. Verzeichnisse . 100 35'/, Sammlung des Pfarramtes Theinih...... 3 14 » . . Lustthal...... 2 — » . » Obertuchein .... 3 50 , . » Etranje...... 4 40 Selo....... 2 — . . St. Martin..... 2 — » » . Mariafeld..... 10 — girlnitz...... 13 81 Gemeindeamt Gora.......... . . . 4 42 Summe . . 145 62'/, Neueste Post. Original-Telegramme der Laib. Zeitung. Wieu, 27. Dezember. Statthalter Baron K r a u s und Olierstlandmarschall Fürst Lobtowih sind hier eingetroffen. Ihre Hieherreise wird mit den letzten Vorgängen im böhmischen Landtag in Verbindung gebracht. Wien, 27. Dezember. Gestern murgens ist hier Hofrath Dr. Theodor Ritter von Oppulzer, Professor der Astronomie und höheren Geodäsie an der hiesigen Universität, im 46. Lebensjahre gestorben. ' London, 27. Dezember. Infolge der Ministertrisis tritt das Parlament wahrscheinlich erst Mitte Februar zusammen. Falls Hartiligtou ablehnt, ins Cabinet ein» zutreten. wird melleicht Goschen eingeladen, die durch Churchills Rücktritt erledigten Acmtcr zu übernehmen. Vriissel, 27. Dezember. Der Arbeiter-Conqr.ss beschloss zur Vermeidung kleinerer Streikes, dass das Generalcomitö künftig in letzter Instanz ansspreche, o!> die Einleitung eines Streikes thmilich sei oder nicht. Ferner soll bei jungen Leuten, welche zur activen Armee berufen werden, lebhafte Propaganda zugunsten der Arbeiterpartei a/macht werden. Sofia, 27. Dezember. Durch einen heute uer-ösfentlichten Pnkaz des Kriegsministers wurde bchufs leichterer und versicwolicher Instruieruug der Mannschaft und um Missverständnissen bei der Abrichtung der Rekruten vorzubeugen, ana/ordliet. dass anstatt der russischen die bulgarische Sprache iu der Armee einzuführen sei. Sämmtliche einschlägigen Reglements sind in die bulgarische Sprache zu übersetzen. Das Commando wird bis zur erfolgten und von dem Kriegs« Ministerium approbierten Uebersehung dieses Reglements russisch sein. Sofia, 27. Dezember. Die am Mittwoch begonnene Verhandlung der Iunker^Affaire wurde heule um 2 Uhr früh beeudct. Die Capiläne Tipavicarou mid Make« donsky wurden zu je drei Monaten Haxptwache Arrest und di< zwei Junker zu zwei Jahren Gefängnis ver< urtheilt. Golkswirtschastliches. Nudlllfswert, 27. Dezember. Die Durchschnitts-Prcise stellten sich aus dcm heutigen Marlte wie solqt: sl. lr. fl. lr. Weizen per Hektoliter 7 48 Eier pr. Stück ... — 2 Korn . b 53 Milch pr. Liter ... — 8 Gerste , 5 21 Rindfleisch pr. Kilo . — 44 Hafer » 2 ! 61 Kalbfleisch » . — 4s Halbfrucht » 5 80 Schweinefleisch » . — 44 Heiden » 4 39 Schöpsenfleisch » . — — Hirse » — — Hähndel pr. Stück. . — 2b Kukuruz » 4 23! Tauben » . . — 20 Erdäpfel pr. Metcr-Ctr. 2 80 Heu pr. 100 Kilo . . — — Linsen pr, Heltoliter . — — Stroh 100 » . . — — Erbsen » — — Holz, hartes, pr. Cubil. — — Fisolen . — — Meter..... 3 2b Rindsschmalz pr. Kilo — 80 Holz, weiches, pr.Cubik« Schweineschmalz » — 80 Meter.....— — Speck, frisch, » — 52 Wein, roth., pr.Hektolit. 16 -^ Speck, geräuchert. » — 80 Wein, weißer, » 10 ^ landschaftliches Theater. Heute (ungerader Tag): Sergius Panin. Schauspiel in 5 Acten von G. Ohnet. Angekommene Fremde. Am 26. Dezember. Hotel Stadt Wien. Slodlar. Fabrikant, Wien. — Ritter von Ilonor, Groflgrundbesihcr, Ngram. — Vabic. Privatier, ssiume. — Tschopp, l. l. Bezirks« Commissar. Goltschee. -^ Schweitzer, Kaufn,., Rsidkcrsburg. — von Schiwifthofen, k. l. Veamter, Adelsbcrg. Hotel Elefant. Ulrich, Kaufmann, Wien. — Kronfcld, Kauf-mann, Agram. — Scherz, Kaufmann, Klagenfurl. -- Kaibil, l. f. Gcrichtsbcamter, Adelsberg. — Lesjak, Kaplan, Sagor- Hotel Baltischer Hof. Scholle, Reis., Wien. Gllsthof Siidbahnhof. Polorn und Toniutti, Laibach. Verstorbene. Den 2 6. Dezember. Iosefa Verzin, Backers.Locht", 2 Mon,, ssloriansgasse 32. Durchfall. Den 2 7. Dezember. Iosefa Poznik, Schneiders'Tocht", W Mon.. Floriansgasse 40, acutcr Wasserkopf. Im Spitale: Den 23. Dezember. Karl Vel, Iimmermaler, Zs I» Oedema pulmonum. Den 2 4. Dezember. Mathias Pinter. Schleifer. 65 I-, C^hirnapoplexie. — Adele von Franken, Private, 46 I-, ^ schopfung der Kräfte. Den 25. Dezember. Johanna Kmnjc, Arbeiterin, 18 I., I'.lkml^wx!« pulmonum. — Iosefa Sentjur. Arb"-terin, 46 I., Geliarmutterlrebs, ^ Äicteorololsljchc Beobachtungen m^älba^.__ d <3»H ö" ___-^-^ ^^.Mg7 ?36M^—M^^^^dstill'" " MbA " 11.60 27.2 . N. 733 37 -6,2 windstill Nebel G^ee 9 » Ab. 733 57 -3.8 windstill Nebel ! Tagsüber Nebel, abends bewölkt, nachts Schneefall. ^" lagcsmlttel der Wärme —6.4«, um 3,6« unter dem^torma^ Vercmtwortlichsr Redacteur I. Naal'i ^ ^ 8ol,n2s2 8atin merveilloux (ganz Seide) > <, -« < ^ «»« « f>l« ««sendct in e.nze^en Roben » und ganzen Stilsen zoNfrei in« Hau« d<^ seldcnsabril.Dcpn ° " » «. HtNNtber» (l, und l Hoflieferant). Zürich. 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I05b0l08bu «^°'. fteblnbillgisch«..... IN4 2»!in0- 5°/« Temew Va"a« . - - .104^5105-5<"„ UN»ari!chl......104 »b'05 — Nndere bfientl. Nnlehen. Irnaü.Ntg.'l'ole 5°/„ 100 sl. . !I7 5OI1»5<> d,r. ?l»>«ihe 187». Ncuellrci . >05 ?l, >«« - «»lehen t. etllblgrmcinbe Wien ll»b - 105 5, Nülehen d, Clabigcme,nbe Wien l^llbe, und Gold) . . . .151-------- PläwirnoÄiiI t.E» dlgeM.Me,, l^ 50 lib- Pfandbriefe (silt 100 fi.) 5od»r.cl. allg, often, 4'/,°/,Void. !«<'»» >li — d>0, in 50 „ , 4>/, »/„ 100 «5 >0l 7l. sto. in 50 X , 4°/<, . »«5l» 9? - ttc>. ^rämicN'kchuldverlchl, 3°/, l.«ung. Bnul verl, 5«/» - ivi lo iUl«« d»0. , 4'/,'/» . 101 4010170 dlo. , 4°/,, . . v» leo »8 «0 l!l!g, al!n, Vol>enclcbit«Nct>cnge<. !„ Pc,l in I.I8UV verl 5>/,0/, —---------'— Priolitätb'Obligationen (0eftbahn i, «imilsion -. - _^ httd>!,and«»Nl,»dbllhn >n Oliver 9g, gc> ,,ranz'^l>!c<'it,'ud»..... _ ^ ^ ^ ^al,z,i>«» ^'!U si, ^,. <'/,»/, . loo «0 100 S0 c,«ft«rr. Noidweftbahn . . . ,o«—io»»0 ^lrllüdulgcl.......___^ _._ V«aat»»ahn l. «mission . . 19» — ll!S — Slldbahnk«»/».....»57 50I58- „ l^ 5<.....l«8»01«8«0 Nn».»galiz. V»hn.....lou«z>!0o?' Diverse ll,fe (per Elixl). «ilcbillose 100 ft......l79'50 !8l>-^ !a!t>achel PlamieN'Nnlch.z0fi, «<) 75 «l 2», Osencl Lose 40 si.....48 — 47— Palfty.trs« 40 fi.....4,— 43 - Uolhc» itltuz. eft. Ves. l. !l)f>. 14 70 15 — N^dols'i'ose 1U ft.....„ «.»> 1, ?l. Salm»i.'ose 40 si......5, l>« s.« 50 Ll.. «nglo'vefteii. «auf zoo ft. . ,i,,z 11,75 «»»lueiem. dienet. 100 ft. - 104 50105-«dnct,.Ä„ft,.Qeft,z!l»ofl.G.4«°/<, >z5l — »bl 50 srbi.Änfts Hand.».«. i«usi, ,»4ß0l!»cp°s>ln,^»,l. «Ug,!iuu si. . in >i«5'. 54«-K48 -Hypolhelcnd., oft. ,0U sl. »5°/<,:nl, «lüg. I«) fi, . iz4 ho 15Ü — Veld > «Uu»' '^ctlen v«n Tinn^lwrt' Unternehmungen. (P« Stück), Mbltcht.»ahn «00 sl. Vilbn . t» — 55 — «lsölbttium..V°hn »oosl. Sllb. >8?»0l»8 — «ulfig'tevl. «lisenb. «ooslLVt, «SO—«70 — »ohm. Norbball« ,5, sl, . , I»0—181 — , wlstbahn «00 sl, . . . »7» «4 — «uschtiehtllber »isb, 5«, sl. «M.---------------- . (III.«) »00 si. . »01 50 «0« 50 Donau » Danlpfschiffabll» > «cs. OlNcrr, 500 sl. «Vt. . . ,385—385 — Drau.Lis. sVal..Db.»Z.)«>0ll.V.-----------— Dur.Vobend°chersl,V. —'------------ «lisabelh.Vohn »uo fi. «M. . —'----------- „ ^'inz.Vudwei« lo fI,G. —---------'— sscibln»nd»»Viorbd. ioou sl. »b? Nlan,»Ioses.^ahn l!00 V,X00f!,H!l1i. —'--------'— Graz»ttöflacher!>l <Ä,»^sI,ö.W.------------'— Kaylcndt«.ElIe»l!ahu I0u sl. .-------— — «aj!bau.0bnd.:nb.erg»E»erllowitz,I!>isy Hisen» babii'Gesellich^jl !i^ sl. 0. W. ^z^,__z»< 50 i!l°vd, °sl,i!»g., Ilitsl500ll.li2)!. 5^ ^57<,,_ Oestcrl, Xloldwcslv, xou sl. Silb, »^ »5 »88 bo dlo. (Ut.Il) »ou ft, Silber . i«,.,b!i«»?z Prag-Dur« «tiftnb. I5l. sl. Vllb. „.^,, ^._ Mudoli»._l __, Slaal«ell<»l'>>^n ^/l> l ! ! Gel» > Wo« SHbbahn «a fl. Vllbei . . .in»?5lO3»5 Vüb«Nordb . Verb,. 6,200 fl. «lVl. iblX5 1»l 75 Iheisj.Vahn »o» N. «. 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