MbacherWMtung Nr. 37. Pränumerationspiei«: Im Comptoir ganzj. N. ,1, halbj. st. 5.50. Mr die Zustellung in« Hau« halbj. 5U lr. Mit der Post ganzj. fl. i5>, halbj. si. 7.50. Donnerstag, li. Februar Infertl on«gcbühr b!« 10 Zeilen: lmal 0» lr., lm.80lr., 3m. l si.; sonst pr. Zelle im. 8 lr., lim. 8lr., 3m. il) lr. u. s. w. Insertionsstcmpel lebesm. 20 ll. 1867. Amtlicher Theil. Kaiserliche Verordnung vom 21. Jänner l867 wegen Ermäßigung der inländischen Fahrpostgcbührcn; giltig für das ganze Neich. Um dem inländischen Fahrpostverkchrc, insbesondere nber dein Geldtransportc jene Erleichterungen znznwcn-den, welche dnrch die volkswirthschaftlichcn Interessen geboten lind mit anderweitigen unabweisbaren Rücksichten vereinbar sind, finde Ich nach Anhörung Meines Minister« rathcs bezüglich dcr Ncgulirnng der Fahrpostgcbührcu Folgendes zn verordnen: 1. Für jede Fahrpostscndnng — uiit Ausuahme dcr Localscndllngcn — ist ein Gcwichtsporto, für Scuduugcn mit dcclarirtcm Werthe außcrdcm noch ein Werthporto cinznhcbcn. 2. Schriften ohne dcclarirtcn Werth bis znin Gewichte von einschließlich fünf Zollloth sind von dcr Bc-sördcruug mit der Fahrpost ausgeschlossen. :i. Als Gewichtsporto sind für jedes Zollpfund oder "" den Theil ciucs Zollpfuudcs 1°/,„ Ncukrcuzcr, nnd zwar bis auf die Entfernung von fünfzig Meilen sür je fünf, von fünfzig Meilen ab für je zehn und von huudcrt Meilen ab für je zwanzig Meilen zn berechnen. Wenn jedoch daS Gcwichtsftorto hienach nicht min» dcstcns mit nachstehenden Beträgen entfallen würde, nud zwar bis cinschlicßig fünf Meilen mit 10 Ncukrcuzcru auf Entfernungen über fünf bis cinschlicßig zwanzig Meilen mit . . 15> über zwanzig bis cinschlicßig fünf, unddrcißig Mcilen mit.....20 über füufunddreißig bis cinschlicßig fünfzig Mcilen mit......25, endlich auf Entfernungen über fünfzig Meilen mit.......ZO so sind diese Beträge nls Minimalporto cinzuhebcn. Ausnahmsweise ist für Sendung,, deren Gewicht sunf Zollloth und deren Werth fünfzig Gnlden ö W mcht uber,tc>gt, daS Gewichtsporto niit nachstchcndcn fixen Betragen zu berechnen: . Bis auf die Entferiuing von fünf Mcilen ""...........WNcntrcuzcru auf Entfernungen über fünf bis cinschlicßig fünfzig Meilen mit ... 15 Neutrcuzern über fünfzig Meilen mit ... 20 4. Für ^ocalfahrpostsenonngcn, welche das Gewicht von fünf Zollftfund nicht übersteigen dürfen, ist statt deS Gcwichtsporto ein fixer Betrag von 10 Ncntrcuzern einzuhebcn. 5. Das Wcrthporto beträgt für je hundcrtfünfzig Gulden ö. W. oder den Thcilbctrag hicvon bei ^ocalfahr« postscndnngcn........2 ^tcntrcuzer, bei allen übrigen Sendungen auf Entfernungen bis cinschlicßig füuf Meilen 3 über fünf bis cinfchließig fünfzehn Mcllcn...... ... 5 „ über fünfzehn bis cinfchlicßig fünfzig auf Entfernungen über fünfzig Meilen 15 Bei Scndnngcn im Werthe von mehr als tansend» fünfhundert Gulden ist für den diesen Betrag über. steigenden Theil des Wcrthcs nur die Hälfte dcs Werth, port» zn berechnen. Für Sendungen, deren Werth hundert Gulden ö. W. nicht übersteigt, wird das Wcrthporto mit nach. stehenden ermäßigten Beträgen festgesetzt: Bis auf die Eutferuuuq von 20 Meilen mit A Nkr.: über ^0 bis 80 Milcn mit.....5 .. nud auf Entfernungen über 80 Mcilen mit 10 „ 0. Krcuzcrbruchthcile, die sich bei dcr Berechnung dcs Gewichts« oder Wcrthvurto schließlich ergeben, sind fallen zn lafscn. 7. Jeder Fahrpostscudung kaun ein Brief vcigc-schlosscu oder in Form eines verschlossenen Aviso oder Frachtbriefes bcigcgcbcn werden. Wenn das Gewicht dcöfelbcu aber die in dem Brief, ftosttarifc für den einfachen Äricf festgesetzte Gewichts, grenze überschreitet, so ist für das Mehrgewicht das cut. fallcude Briefporto zu cutrichtcu. 8. Iusowcit das Gepäcke dcr mit dcr Fahrpost reisenden Personen das gebührenfrei aus den Bormcrs« scheinen ersichtliche Gewicht nnd dcr dcelarirtc Werth desselben den Betrag von hundert Guldcn v. W. übcr> steigt, ist für das Höhcrc Gewicht und dcn hohcrn Wcrth das tarifmäßige Gewicht« nnd Wcrthporto zn bcmcffcn. Bei dcr Berechnung dcSsclbcn ist jedoch nicht, wie bei anderen Fahrpostsendungcu, die geographische Entfernung, fondern die Entfernung nach dem Postenausmaße zu Grunde zu legen. 9. Für die Zurücksendung von Fahrpostgcgcnslän» den, deren Zustellung an den Adressaten nicht bewirkt werden konnte, so wie für die Nachsendnng solcher Ge-genstände an einen andern als den anf dcr Adrcffe bezeichneten Bestimmungsort ist das für die neue TranS-portstrcckc entfallende Porto im vollen Betrage zuzuschlagen. Nnr bei Schriften und Mustern ohne Werth ist für die Zurückscuduug au dcn Aufgabsort eiu weiteres Porto nicht in Abrcchuung zu bringen. 10. Die Ncbengcbührcn (die Gebühren für Nctour-rcccftissc, für Quäslioueu, dann die Aviso» und Ve-stcllungsgcbührcu) bleiben vorläufig in dcn, bisherigen Ausmaße. 11. Im Falle des Verlustes einer Sendung ohne Wcrthdcclaration oder bei einem Abgänge an derselben wird in Zulnnft ein Ersatz von füufzig Nculrcnzcru für jedes abhaudcn gekommene Zollpfund odcr dcn Theil eines ZollpfundcS geleistet. Bei Bcschädiguug au derlei Sendungen ist dcr nachweisbare Schaden, doch nur bis zur Maximalgrcnzc von 50 Ncnkrcnzcrn für jcdcs Zollpfnnd odcr dcn Thcil cincö Zollpfundcs zu vcrgüten. 12. Dic vorstehenden Bestimmungen haben anf nllc, Fahrpostscudnngcn Anwcndnng zn finde»,, welche zwischen Orten dcs Inlandes gewechselt werden, dann auf jene Ecnduugcn nach nnd von dem Anslandc, bezüglich welcher die Gebühren für den Trausport auf österreichischem Gebiete bisher nach dem inländischen Fahrposttarifc be-mcsscn worden sind. Dic Ansdehnnng dieser Vcstimmnngcn anf die Beförderung von Fahrpostscndungcn zwischen dcr österreichischen ^andcsgrcnzc uuo dcn t. l. Postcxpeditioucn im Auslande bleibt meinem Handclsministcr überlassen. lij. Für Gcldanweisnngcn bis zum Betrage von 25 fl. ü. W., welche künftighin von und nach allen Postämtern dcs Inlandes ausgestellt werdeu löuueu, ist eine gleichmäßige Gebühr von 10 Ncnkreuzern zn cutrichtcu. 14. Die Provision sür Nachnahmen in» internen Vcrtchrc ist bis zn cincm ^iachnahmcbctragc von 50 fl. ö. W. mit 3 Neukrcnzern, bei höheren Nachnahmen aber für dcn Mehrbetrag über 50 fl. 0. W. mit 2 Ncnlreu- ./l'lussl'toll. Eine mmiismatijchtPlllphczmiiiganf 186«. Von Friedrich Linde,». wohl von emcm königlich preußischcn Thale ^aus ' Zctt dcs nebcnjahngcn iiricgcs, auf welchem ein -I.,, lich deutliche Prophezeiu.lg desfeu zu lesen ist was in füngstvcrgangcnen Wochen an dcn Ufcrii dcs Mains nnd m Frankcn geschehen und sich zngctragen hat. Sclbiacr Thaler oder wenn man will, sothane Denkmünze ist anno I7-)<) geprägt, von feinem Silber, und träat anf ^"'^ jugendlich gehaltene Ar stb Fr.cdnchö II. „lit dcr gcwol/nlichcn Umschrift- I^r ^ ^^ornm Uox; auf dem Nevers aber dil I^ ^üriidorz; un<1 1''muktlnt "'ill iod'8 dunkuii Ulla ^Vn81)il0il Nil! idi'« 8eU0n!vl)N 1jaiul)0it5 uuä ^Vür/dur^ ^vili icn'g ^V0l»OU ää8 ioli diu äor Köuiß ill ?lM«8ou. Wir haben hier cinc Denk« nnd Drohmcdaillc zugleich vor unS. Die Politik dcr alten Reichsstadt Nüru< ^'crg im siebenjährigen Kriege war trotz dcr damals' schon bedcutcnd im Sinken begriffenen Ncichsantorität doch M kaiscrlich, niusomchr, als das sic rings umgebende Fiirstcuthluu sie scit lauge her genug "Ullurlichc Eingriffe nud Znnmthnugcn hattc fühlen nen. Deswegen ersuchte sic schon 1757 den bei ihr beglaubigten preußischen Minister, ihr Gebiet zn vcr« lassen, und widerstand hartnäckig allen Drohungen nnd Pressionen, welche sie wenigstens zur Neutralität veran-lassen sollten. Sie rüstete sich, nnd das in Frankcn eingefallene Invasionscorps dcs Obcrstliculeuautö Mcyern zog für diesmal wirklich ab, ohne Nürnberg etwas Ernst, lichcs anzuhaben. Dafür aber war das Ansbacher Land schlimm weg. gekommen, da sein Markgraf Karl Friedrich Wilhelm, dcr Schwager Friedrichs l., fich gegen die Politik dcs preußischen iköuigs erklärt hattc. Doch starb cr schon im August 175>7, und tue braudcnburgischcn Fürstcu° thümcr wurden nicht weiter behelligt, da der Martgras von Bayrcuth kinderlos und der von Ansbach, Aleran-der, dnrch sein ausschweifendes ^ebcu so sehr geschwächt war, daß man einen naturgemäßen baldigen Heimfall voraussehen nnd also hier gut abwarten konnte. Darum, als im Frühjahre 1759 Prinz Heinrich von Preußen znm zweiten male, aber diesmal mit einem bcdentendcrcn Corps . ins Neich" brach nnd lm yimmclstrou gleich 2500 Maun Neichstruppcu gefangen nahm, wurden d«c Martgrasschaften gänzlich von ihm vcrfchout, mid auf jene im gedachten Jahre geprägte Medmllc kam zn stehen: .Myrcnth nnd Anspach mll ich ö schenken Aber Nürnberg und Frankfurt will lch's denken," heißt es. Nach Frankfurt stand damals schon längst dcS Preußischen Königs Sinn; aber kanm glaubte cr cs im Besitze zu haben, so überrumpelten cs die Franzosen nnd schlngen am 13. April 1750 noch obendrein dcn Herzog von Ära'nnschwcig bei Bergen. Hilfc komitc Friedrich nicht leisten, deuu sciuc eigene Niederlage am 12. Anglist bei Kuunersdorf, dic Wcguahmc dcS fo laug gchaltcucn Dresdens im September, nud dcr Ucbcrfall des Gcnc-rals Fink bci Maj.cn am 21. November beschäftigten ihn uiclzuschr im eigenen Lande, als daß cr's jctzt Frank» fürt ..dculcn" konnte. Dafür aber, als cr im Iahrc 1762, namentlich dnrch dcn Friedensschluß mit Nnß-land, Lnft bclam, erschien sein Generalmajor Kleist am 26. November vor Nürubcrg, zog mit eiucr auschulicheu Truppcnmasse in die Stadt ein, bcqnartiertc diese bei dcn Bürgern und erhob cine Contribution von 500.000 Thalern. Drei Jahre erst war jener Thaler ausgegeben,' nnd schon war sein Sprüchlein: „Nürnberg will ich'S denken" in Erfüllung gegangen. Und 104 Jahre später, in dcn Augusttagen I860, konnte die nltc Reichsstadt die verhängnißvolle Münze wicdcr zur Hand nehmen nnd ihre Drohung noch einmal zur Wahrheit gemacht sehen — nud ihre mächtige, reiche, freie Schwester am Main — ist's ihr nicht auch „gedacht" wordeu, nnd zwar empfindlicher nnd vcrgel-teudcr, als cs sich der altc Fritz in seinen bittersten Gc-dankn hätte dcukcu löuncn? — Aber Würzburg und Bambcrg? Nun, die beidcn reichen Bischofsfitzc und Vändcr, sie Haben'S damals, als Prinz Heinrich in ihnen furchtbare Eontributionm erhob, so gut wie diesmal, wo namcutlich über Würzbura und sein blühendes öaud daS Kricaswettcr so furchtbar sich entladen hat, deutlich ge« nug „gewiesen" vcfommcu, daß dcr König von Prcnßcn, cr mag nnn Friedrich oder Wilhelm heißen, sein Wort hält, wenn cr auch 1866 erst ausführt, was cr 1759 fich vorgenommen hat. Literatur. Die beiden Namen Hasländer und Höser haben bei allen Freunden untcthaltender und anregender Lecture einen guten Klang. Daher empfiehlt sich die von den beiden Genannten scit 13 Jahren herausgegebene Monatschrist: „ Hausb lättcr" von selbst. (5in neuer Velcg ist dafür das vorliegende 1. Heft dc3 Jahrganges 1607. Es bringt unter anderen eine spannende Erzählung: „Zerbrochen," von Cdm. H ö fcr. — Eine californische Slizze: „Ein freundlicher Empfang" von dem als gewandter ErMcr bekannten Weltrei« senden Gerstücler. „Eine numismatische Prophezeiung auf 1666 von Friedrich Linden," die wir unseren Lesern heute als interessantes Curiosum vorlege», und cine bcleh« vcnde Abhandlung übcr den „Thee" vou srnst Frechen« v. Vibl!'. 242 zcru für jc 5 fl. ü. W. oder dcu Thcilbctrag hicvou zu berechnen. Der geringste Betrag der Provision wird mit <) Ncukrcuzcru festgesetzt. 15. Diese neuen Bcstimmuugcn haben mit l5>. Plärz l. I. ill Wirksamkeit zu treten. 10. Die künftige Ncgnlirnng der Ncbcugcbührcn nnd die weiter allgemeine Ausdchuuug des Justitutcs der Geldanweisungen nnd Postuachuahme, so wie die Fest« stellnng der Äcoingnngcn, nntcr welchen bei einzelnen größcrclt Postämtern Gcldauwcisuugeu in höheren Äc< trägen als i?:'i fl. ii. W. vermittelt werden können, nbcr-lassc ich mcii:ein Handclsnlinistcr. Wien, am 21. Jänner 1807. Fnniz Joseph in. P. Bclcredi ,n. i>. Wüllcrötorf m. z». Auf Allerhöchste Auorduuug: Bernhard Ritter v. Meyer m. ii. Sc. k. f. Apostolische Majestät habcu dein Oberst« licntcnnnt im Graf Ornnnc 1. Uhlaimircgimente Alexander Grafen Kalnoky von Köröspatak, dann drm Oberlicutcnaut demselben Regiments Friedrich Grafen Marschall die l. l. KälnnlcrerSwürdc allcrguädigst ^n vcrlcihcil gcrnht. ________^ Sc. k. k. Apostolische Majestät haben dem Ober^ lientcllant im Fürst Schwarzcnbcrg 2. Uhlanenregiineute Heinrich Frcihcrru Horneck v. Wciuhcim, dann dem Karl Freihcrru v. Thyscbacrt die k. l. Käm« mcrerswürdc allcrgnädigst zn verleihen gcrnht. Sc. k. k. Apostolische Majestät haben mit Aller, höchster Entschlicßnng vom W. Jänner d. I. den außerordentlichen Professor der classischen Philologie an der Gra;cr Universität Dr. Max von Kar a j an zum ordentlichen Professor dieses Faches an der genannten Hochschule nllergnädigst zu ernennen gernht. Sc. k. t. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom 10. Jänner d. I. die Uu» wandlnng des Hollorargeneralconsnlates in Amsterdam in ein wirtliche/ Generalconsnlat zweiter blasse zweiter Kategorie allcrgnädigst zn genehmigen nnd den bisherigen AmtSverwcser Gcueraleousul Richard Ritter v. A n s s c z znm Gcucralcousul daselbst zll ernennen gcrnht. Das Finauzministcrinm hat den Grcnzinspcctor und AmtSdircetor in Kufstciu Karl Daub leb Sty Freihcrru v. Sterne! znm Fiuauziuspcctor nnd Ober» nmtsdircttor in Salzbnrg ernannt. Nm 12. Februar I8essel!eu uud ucrseudel, Daö X>V. Stiick enthält unter ?ir. '.'!» die kaiserliche ^er^rduiiu^ uom 2l. Iäuncr 18L7 wcsstn ErinNstigüiiss der inläudischeu Fayrpus!f,el,ül)rcu, — ^illl^ fill' das llcm;c strich; ^.»ir, :;<) die laiserliche Verordunuss deö Ministry fi!r Handel und Poiklüoirlhschafi vm» :N. Ian»er 1«<;7. dclnffn,d den V^ll^ z;uss der laiserlicheu Vrrorduuug vcilu ^'l. Iäuucr !«<>< C.'lr, ^!» R. <^. Bl.) wegen Ermäßigung der iiilaudische» Fahrpuftgedühreu. Daö XV. Stilcl eulhäll unter Nr. :N dic Vrrurdnnnl) drr Miuistcricu der Fiuauzrn uud deS Hlludelö vciu 3. Februar 1»»;?, betreffend Aenderungen drr ^olltari^dcsliinmnnssen für einige Nuhstoffe und Halbsawl' calc, — g,lli>, fl!r d'ic i.'änbrr dcö nllgeuifiüeu österreichifchcu ^ollucrbande^; Nr. :>2 den Erlas; des Finanzministeriums vom 9. Fcbiuar I««,?. womit die Hiuciuilgade uon Staatsnoten ^u 5»0 Gnldcu östcr--reichifchcr Wahrnn'g zur öft'eiiüichen itenntuifj gedracht wnd. (2^r. Ztg. Nr, U0 u. l^. Frliruar) Nichtamtlicher Theil. Laibach, 14. Febrnar. In einer ihrer letzten Nummcru brachte die Präger Politik" ihren Lesern in der pikanten Form von „Ent-hnllnngcn" überraschende Berichte über angeblich prcn-ßisch - sächsischc Pläne, - - die nichts weniger bezwecken sollten, als die sächsische Dynastie als Aequiva-lent für die Abtretung des Königreiches Sachsen an Preußen mit der böhmischen Krouc zu belehnen, — und dieses Phantasiestück fand anch in mehrere audcrc Blätter Eingang. Die „Wiener Abcudpost" sieht sich darüber zn nachstehenden, wohl sehr naheliegenden Bemerkungen veranlaßt, die wir hier wiedergeben. In früheren Zeiten galt es doch noch als journa-listische Regel, wenigstens mit einem Geschick zn erfinden, wenn man schon seiner üppigen Phantasie keine Zügel auzulcgcu vermochte. Heute wird selbst dieser Gruudfatz nicht beobachtet. Es hat natürlich nncndlich viel Wahrscheinliches für sich, daß eine answärtigc Macht, die in die Lage käme, über Böhmen zn dispouircu, so ohne wciters auf dieses Laud zn Gnnstcn einer andern Macht verzichten würde. Und noch viel wahrscheinlicher wäre cs daß sie sich mit diesem Vorhaben gerade an die sächsische Köuigsfamilic wenden uud von dieser ein bereitwilliges Eingehen auf einen derartigen Plan erwarten würde. Das alles bedarf kaum einer ernsthaften Wider» lcguug Nichtsdestoweniger fügcu wir ciuigc Sätze der Präger Zeitung" an, die sich anf die Acmcrluugcu der "Politik" liczichcu, daß die neueste dualistische Gestaltuug dcS Reiches jene Pläuc des AllslaudcS uutcrstützc. „Wir unsererseits, schreibt die „Präger Zeitung," köuucn uns der Ueberzeugung nicht crwchrcu, daß dic Gesammtheit dcS böhmischen Volles die Garantien ihrer uatioualcn Existenz wohl ganz anderswo suche, als in dem bloßen Modus der staatlichen Bcrfassuug, und daß selbst nur in der leisesten Hindcutnug anf eine dnrch bloße consti-tutiouellc Normen, die im Gruudc liberal jedenfalls auf das Wohl der Gefammtheit abzielen, wenn fic anch nicht allen Wüuschcn gerecht werden, möglicherweise hcrbeigc« führte ^ösuug ciucö uicht bloS durch nahezu vicrthalb« huudcrt Jahre bestehenden, sondern dnrch fast cine gleiche Zeit früher gereiften innigen Verhältnisses zwischen einer Dynastie und einem Volke ein Verkennen der Macht geschichtlicher Thatsachen liegt, dessen man am wenigsten ein Blatt, das sich vorwiegend auf dcu historischen Stand-puutt stellt, fähig haltcu sollte. Bis jetzt liegen nur wenige Stimmen über die preußische Throurede vor. Die meiste Beachtung wird jenem Passus dcrsclbcu zu Theil, der von der Eoustitnirnng des norddeutschen Bundes handelt; man bringt die entsprechende, auch von nns bereits rcprodn» cirtc Stelle dcS Artikels des preußischen ..StaatS-An« zcigcrs" damit in Verbindung. So wird der „Köln. Ztg." aus Berlin, U. Februar, geschrieben: „Wie von uutcr-richtctcr Seite versichert wird, ist das Protokoll, durch Welches die Auuahmc seitens sämmtlicher BnndeSregiernn» gen dcS gestern in der Eoufercnz festgestellten norddent» schen Vcrfassnngscutwurfs coustatirt wird, heute Mitwgs unterzeichnet worden. Die au dieser Stelle stets festgehaltene Voraussicht, daß die Unterzeichnung in dieser Woche erfolgen werde, hat sich danach bewährt. Die Ihnen hellte früh auf telegraphischem Wege als wahrscheinlich bezeichnete Thalsnchc, daß die Thronrede dieses Resultat verkünden werde, hat sich bestätigt. Anch die Thronrede hat den Ausdruck, „daß der Entwnrf der Vcr-fassuug des norddeutschen Bnndcs von allen mit Preu« ßcu verbüudctcu Regierungen angenommen worden ist." Und ein halboffieicller Ar'titcl deS „Staats.AnzeigcrS" erklärt seinerseits, cs habe heute die allseitige Genehmigung des dem Reichstage vorznlcgcudcu VcrfassuugscutwurfeS voil Sciteu der Vcttrctcr der Auudcsstaatcu stnttge» fuudcu', und fügt hinzu, die Verfassuug deS uorddcut-schcu Bundes sei somit iu ihrcu Gruudzügcu sichergestellt, was der gcstcru gcmcldctcu „Feststellung der Vcrfassnng" entspricht. In allen politischen Krciscn wird denn anch das Ercigniß als sehr bedeutsam aufgefaßt uud uicmaud zweifelt, daß iu Folge der Verstäudiguug mit dem Par-lamcutc und dcu Kammern die Feststellung eine definitive sein werde, vorbehaltlich etwaiger nothwendiger Abänderungen. Der erwähnte halboffieiclle Artitcl des „Staats-Anzcigcrö" erklärt auch, die Verhaudluugcu des Reichstages würdeu iu dcrsclbeu Wcise uud mit dcrsclbcu Freiheit der Oesfeutlichlcit anheimfallen, wie diejeni« gen der vrenßifchen Kammern. Diese Ertlärnng, auf deren Iuuehaltuug iu der Praxis seitens der Behörden man sicherlich hoffen darf, ist sehr erfreulich und wird, wcilu sie überall aufrecht gchaltcu wird, den so sehr ungünstigen Eindruck der Verwerfung des Panr'schen Antrages im Hcrrcnhausc bald vergessen machen. Besser wäre allerdings gewcscu, weuu die Presse des Schutzes des Gesetzes statt der administrativen Duldung für die Debatten des Reichstages theilhaftig geworden wäre. Die Regierung hätte uichts dabei vcrlorcu uud die Verstimmung der letzten Tage wäre vcrmicdcu worden. Denkschrift der Handels- und Gcwerbckammcr in Laibach an daö hohe k. k. Handelsministerium, betreffend die Laibach- Villachcr Eisenbahn. (Fortsetzung.) Waö nuu die Trace Villach-Görz-Tricst über den Prcdil und dnrch das Isonzo-Thal betrifft, so kaun mau sich für dieselbe ebenfalls sowenig cntschci-den, wenn man alle Verhältnisse der. selben in Bedacht zieht. Die Vcrtrctuug im Tricstcr Laudtagc hat sich zwar für diese Aahu als Ver-biuduug mit Villach cutschiedcn, indem sie von jener über Udinc abgeht uud die Bchauptuug aufstellt, daß die Liuic Villach-^aibach ciuc viel zu lange sei, um der allgcmeiucu Vcrkchrsbcwcgnng zu uützcu, uoch die Eou-curreuz mit der Brcnncrlinic ansznhaltcn vcriuögc. ES sei gestattet, über die Richtigkeit dieser Sätze au sich selbst uud im allgciuciuen mit Berücksichtigung anch anderer Factoren eine Prüfung anznstclleu. Was dic Distauz der LiuicVillach^aibach-St. Peter-Trieft uud jene der Linie Villach - Görz - Trieft betrifft, fo ist allerdings die zweite kürzer, jedoch uicht so vcdcu» tend, daß diese Kürze anders als nnr uutcr soust glcicheu Vcrhältuisscn einen AnSschlag geben köuute. )tuil utüsscu aber die Terrain-, Bau- uud Erhal-tuugsvcrhaltuissc beider Liuicu iu Betracht gezogen werden. Eine Eiscubahu über den Predil würde ulit grö-ßcreu Schwicrigkcitcll jeder Art als jcuc über den Scminc' ring zu kämpfeu habcu, und vielleicht für den Waaren-transport gar nicht oder nur thcilwcisc hergestellt wcrdcu löuucn. Daß die Bau« uud E rhaltung skost cn der Prcdiler Aahu außer allem Verhältnisse mit audcru Eiscubahnstrcckeu stchcu würdcu, ist eine Wahrheit, die jeder Ingenieur bestätigen muß. Daß dcmgcmäsi aber auch die Frachtsätze, die allfälligc Staatszinscugarautie absonderlich groß sein müßtcu, ist eine natürliche Folge. Und bei allem dem würde erst der mcr-tant Nische Zweck wahrscheinlich gar uicht oder nur thcilwcisc erreicht sein. Die Liuic Villach-Laibach hingegen bietet gar keine Schwierigkeit nnd mit Ansnahme der Gcgcud bei Gc-rcuth das güustigstc Tcrraiu dar. Ohue Dctailrcchnilugeu über dcil Baupreis per Meile der ciucu und der andern dieser beiden Traecn anzustellen, kann man mit Bcrnhignng die Behauptung aufstellen, daß die kürzere Vahu über den Predil mehr kostcu würde, als die läugcrc uou Villach' Laibach uud daß die Fracht-sätze, die Erh a ll uug sko stcn derselben grö< ßcr sein würden. Außerdem aber muß iu Betracht gczogeu wcrdcu, daß die ^ iuic Villach - L nib ach d llrch ciu i udustricrcichcrcS Thal Obcrkraiu, als die Prcdil - L iitic durch das Isouzo - Thal geht, —daß durch die Liuic Villach - L a ibach-^? t. Pctcr auch Fiume in die Vcrbil, dnng mit der Rudolfsbahu gebracht wird, waS vou außerordcutlichcr Wichtigfcit ist. Was die zweite Vemcrluug betrifft, daß die Liuic Laibach »Villach uicht die Coucurrcuz mit der Brenner-Linie auszuhaltcu vermöge, so ist sie dnrch daö Gesagte auch scholl bcautwortet, dcuu bis Villach steht die Rudolfsbahu fest, — es kauu sich nur mehr die Frage auf-wcrfcu, welche die allgcmciu beste, wohlfeilste, cutsprc» chcudstc Liuic vou da zum Meere ist. Wollte Trieft bchauvtcu, daß die kürzeste Linie die beste nnd die wichtigste ist, so müßte cö Villach'Udinc-Ecrvignano mit einem neuen Hafcu am adriatischcu Meere vorschlagcu. Da aber diese Liuic, wie obcu bemerkt, nicht im österreichische!, Interesse liegt, da die Linie Villach«Görz-Trieft trotz der größeren Kürze nicht vorthcilhaftcr, alS jene vou Villach-Laibach ist, so muß die Linie Laibach-Villach die Concurrcnz mit der Brenn erb ahn bcfscr, wic die Predil-Linic aushaltcu. ES ist also klar, daß beide Eimveuduu-geu der Stadt Trieft gegcu die Laibach-Villach-Bahu der Begrüuduug cutbchrcu l»ld iu dcusclbeu nicht daS objective allgcmciuc Iutcrcssc gewürdigct erscheint. Ab> gesc heu dnvou schciut die Liuic Villach-Prcdil-Görz aus strateg i scheu Stücks i chtc l< bcdclltli 6) zu sein. Wenn schou die ^tichtung, der Zug der Linie nicht strategisch wichtig sind, so wäre die fragliche Eisenbahn in der Strecke von Karfreit bis uutcr Eaualc iu ciucr Strecke vou 3 bis 4 Meileu dcu auf dcu italieuifcheu Grcuzgcbirgskämmcu aufgcstelltcu Kauoucu derart allsgesetzt, daß sie im Falle eines Krieges absolut nnbranch-bar sein würde. Ganz anders steht es mit dcn strategischen Vcr^ hältnisscn der Bahn Villach-Laibach, wie eS später dar-gcthan werdcit wird. ES ist erwiesen, daß die Liuic Villach-Gvrz.Tricst aus Rücksicht der eommercicllcu uud stratcgischcu Vcr-hältuisse sich uicht als zweckmäßig darstellt. ES gibt vou Villach zum Meer uur uoch die ciue Vcrbiudung über Laibach, Weuu mau diese Linie objectiv ohne die Eifcrsncht einer Seestadt gegenüber der andern, uud ohuc dnS Eou-elirreuzbestrcbcll der cineu Vahu gegcuübcr der andern ins Aligc faßt, wenn man alle Vortheile derselben erwägt, wenn man die Tcrrainvcrhältnissc dcö ganzen jnlischcn GcbirgSzngcS uud daS Thal von Obcrkraiu, wo immer läugs der Save dic Bahu dic natürlichste Führuug erhält, — in Betracht nimmt, so muß mau zum Schlüsse komiucu, daß uur die Trace Vil-lach-Wurzcu-Laibach lohucudc Bau- und Vctricbsv erhältnissc darbiete, — daß die Rndolfsbahn anf österreichischem Boden uur bei Laibach eiucu zweckmäßigen Ab' schluß fiudct, uud sou» it auch dllrch die Karst liuic dic Verbiuduug mit Tricsl und Finmc hergestellt sei. Daß die Rndolfsbahu uicht iu Villach ihrcu Ab' schluß findcu kauu, ist eine selbstverständliche Sache, und da nur der Abschluß bei Laibach respective dcu Anschluß daselbst an die Südbahn im mercautilischcu uud strati gischcu Iutcrcsse des Staatcö gclcgeu ist, so ist cin^ Vcrciu barilug zwisck) eu den bcidcu Gcscll ^ schafteu uu endlich wünsch cuswcrth u»^ nothwendig und soll vou dem Hoheit l. ^ M iuistcriu ui augcbahut werde u. (Schluß folgt.) Ausland. Aus Schleswig.Holstein, 7. Februar. Wie d" „Soudcrborg'Avis" Ulcldct, siud auf der Juscl Alscn ^ Vcrfüguug dcö ObcrfträsidimuS drci Geistliche vou U)^ Acmtcru suSpcudirt worden, weil sie sich weigerten, vor Kurzem durch das „Vcrordunngsblatt" augco"' ^ Fürbitte für das königliche Hans in ihren P"d'g "' ?„ berücksichtigen. ES sind dieö die Pastoren Ä"M' .,^ Adscballc, Tnxon in Taudslct und Schmidt m ^^^,^ - Die schlcSwigsche Landesregierung hat den ^" 344 steigt allrs, wa« Pari-) und London in dieser Art ciuszu^ weisen hadcn. Man lcnnt diese Herberge unter dcm Namen ^ „Ki'maofan" , d. h. „da? Haul zu den Huhnerfederii." Dieses Etablissement besteht au^ llncm gvcsten Saal, dessen ganzer Fußboden mit ciner Laae HnhncrscdclN bedeckt ist. In diesem Echlafgemachc eigenlhilmlicher Art bringen Äcltltl und Vagabunden die Nacht zu. Msnner, Frauen, Nindcr, Greise, alle-' wird aufgenommen, und jeder macht sich in diesem F.d^meer sein Nest zurecht, so gut er es lann. Sobald der Tag graut, heistt es, sick fortmachen, wobei ein an der Thür aufgestellter (5o»nnis des UnternchmcrZ den lanfmühigcn Prei^ sur das Scblafcn eincassirt Im Anfang licferle die Verwaltung llcine Decken, aber die Kundschaft der Anstalt gewöhnte sich nach und nach daran, sie milzu» nehmen, so dah die Aclionäre dcs „.maofan" cinsahen, das; sie aus jede Dividende verzichten mi'chen, wenn dies so fortdauern würde. Um also beiocn Parteien gereckt zu wer» den, lieh man cine ungeheure Filzdccle anfertigen, welche den ganzen Saal und alle dann Schlafenden bedeckt. Wa°b-rend des TageH hängt diese Decke, einem Niesen-Naldachin gleich, am Plafond. Abend«, wenn alles liegt, wird sie mittelst eines Zuges herabgelassen, und jcdcr fleckt seinen .No^f durch eineZ der ;u diesem Vchufe in der Tecke a»ge« biachten Löcher. Wa2 geschieht, wenn die Zahl der köpfe größer ist, al< die der Löcher in der UmversaI'Deck<>, sagt die Beschreibung des „Ki>maosan" nicht. Locale s. — (Zur Z u sam m c n l u n f t u o n Abgcord > nctcn slauischcr Lander), welche heute in WlVn stattfinden soll, sind geslern die Hcricn Dr. E. H. Costa, Dr. Toman und Lucaa Svctec abgcrcivt. Aus Böhmen werden sich dem Vernehmen nach unter andern Gras Clam-Martiniz nnd Fürst Loblowiji, aus Galizen Potocly und Fi'.rsl Lzartorioly daran belheilia/u i allch einige Abgeordnete an-? Tirol sollen sich bereit crllärt haben, an dcn Aesprechnngen dieser Abgeordneten thcilznnchmen. Ginladuu g zu der am kommenden Sonntag, dcn N. d.M., nin 11 Rhr VormittlUl stnttfindcnl>l'!l ^ocnlurrsnmnllnng dl'r Krai- mj'chl'N Mitlilil'drrgrnppo drr. orstrn nllliommmi iijlcr- il'tchischl'n ^cnnltrnucrrins. Progla m nt : 1. Mittheilung des Rechenschaftsberichtes des Verwaltungsrathes und des Uebcrwachungsauöschusscs an die Ge> neralvcrfammllmg vom 13. Mai 18L0, sowie der Veschlüsse dieser Versammlung. 2. Ergänzung des Localansschusics nach §38 der Statuten durch Wahl dreier Mitglieder. '!. Prüfung und Begutachtung de3 vom Lulalaus' ch»n/ an den Verwallnngsrath zu erstattenden Geschäfts» benchtes für da? Geschäftsjahr IUN0. < Aerathung nnd Feststellung vom allfiilliqen, dnrch d'e Mtttgllrder zu stellenden Anträgen an die Ochste Gene ralocrfammlung. ^ Zur Beschlußfähigkeit dcr Vcrfammlilng ist nach § 35 dic Anwesenheit von wenigstens einem Drittel dcr im ^cr,ammlnMortc wohuhastcn Theilhaber nothwendig ^s werden daher insbesondere die in ^aibach wohnhaften Theilhaber der Vcbcnövcrsichernngsabthcilnng, anöwär. t^cr^orschußcousorticu :e. dringend eingeladen. Ncucjlc Post. ^e v^i! 5'^!"' ''> ^'bcr .Schles. Zeitung' von M mn nen^'! .7 '", '""' "" '^mannte, vertranliches Ablonumn, m,ch gchc.iuer Bcrlrag genannt, zu Stande qctonnnen. ^ach,en uimutt dic Krieg.ve fa mm es neuen Ann es an, behält dagegen die Berwallimg stin besonderen Armcccorpö. Darans darf mau schlichen da'' Sachsen cln Krtegsmiiiistcriliin iu Dresden dchalteu anch seine Trnppcn direct bezahlen lauu. ^n den all^ gemeinen Bnndeslaslen mnß es indessen, nach'Mzuq jencr Kosten, wic die anderen Ncgiernngen beitragen. Der König Johann ernennt im Einverständnis; mit Preuseu dcn commandircndcn General, sowie die Festnngseomman-dantcu. Preußcu behält für dieses sächsische 12. Ärmeeeorvs dic Bechigüng. suwic die Dislocation im Frieden wie im Kriege, also auch die Befugnis;, bestimmte Plätze in Sachen zu besetzen. Auö politischen Gründen, und also ein Bewcw des wiederhergestellten Vertrauens, ist du Konig Iohaun die Besetzung von Dresden in>r cdeu zcttcn bcwllügt worden. Ob nnch die vom Könis-stcin, wic dies ,n diplomatischen kreisen hie und da ae» glanbt wird, l,t noch uicht zuverlässig coustatirt Der ./Indep.' wird aus Paris eine dort cursi-mide ncnc MlNlitcrlistc mttgcthcilt. Slaatsmiui-stcrillln nnd VttNlsterlNin des kaiserlichen Dauses sollen anfgelasscn, dasnr abcr cinc Gencraldirettion der ^iuil-lislc eingeführt wcrdcn, für das Innere und daö Atini-stcrinm der schönen Mnstc soll (!rinilc OMuicr, für das Acl.ßcrc Aiarqnis Talhonct, fnr. dic Ntarinc Dnpuy dc ^ome, für den Handel und die öffentlichen Arbeiten For< cade de la 9toPicttc, snr dcn Ackerban Scgris, für dic Finanzen Alfred Lcron^, fnr dcn öffentlichen Unterricht Muffet, für dcn ttrica, cin Vlarschall, fnr die Justiz Deviennc, odcr wcnn dicscr nicht anninnnt, Allon cr< nannt wcrdcl,. In Folge von Vereinbarungen PrrnßcnS mit Sachsen ist Herr v. Eichmann zum prcnßischcn Gcsandtcn in Dresden crnannt. Gchcimrath v. ^avigny soll mit besonderer Vcrtrctnng der preußischen Negicrnng bei dcm Reichstage und mit dcn Vorarbeiten für die bevorstehende Session vetrant sein. Graf u. Wcrthcrn ist auf seinen Posten nnch München abgereist. Wic vcrlantct, wird dic Reise des Königs Georg von Griechenland (der scinc Staatcn Endc dieses Monats verläßt) von ziemlich langer Daner sein. Er will nämlich außer Copenhagen anch Paris, London und St. Petersburg bcsucheu, um die Schutzinächte der Türkei zu bestimiucn, die griechischen Bestrebungen, insofern cs dic Erweiterungen dcs Königreiches betrifft, zn nntcr-stützen, nnd ihncn auseinanderzusetzen, daß, falls man anf cinc odcr dic andcrc Weise diesen Bestrebungen nicht gerecht wird, die griechische Regiernug für Ruhe uud Friedeu nicht mehr eiuslchcn tonne. Dcr „Globc" ist in Stand gesetzt, mitznthcilen, daß Ihrer Majestät N^inistcr beschlossen haben, znr Vö-snng dcr Parlament srcfornifrage dem Hansc dcr Gemeinen cine Reihe von Ncsolnti oncn vorzulegen. Dieselbe Methode sei ja mit dcr Billigung bei-der Partemi vou 18^ befolgt worden, als cinc neue Regicrungssorm sür Illdicn cutworfcu wurde. Ans C 0 nstantin 0 Pcl meldet ,nan französischen Blättern, daß Servir^Mndi anf (iandia angctoulinen sei nnd Instruetiouen mit sich bringe, die ihn ermächtigen, dic Antonomic dcr Insel Kreta, die anf dcn< fclben Fnß wie dic Insel .^amos gestellt wcrdcn soll, anzlicrkcnncn. (5in christlicher Fnrst würde nnt dcr Vcr-waltnng der Insel bctrant wcrdcn nnd die Pforte foll cincn Trilmt erhalten, dessen Höhe späteren Verein« barnngcn vorbehalten bleibt. -^ Dic All arm - Nach' richten ans Serbien dic von mehreren Blättern colportirt wnrdcn, werden' von Paris ans ^ügcn gc< straft. Fürst Mi losch behauptet man in Paris, wissc um dic Concessionen'zn scinen Gnnsten, die Frankreich Rnßland nnd England bereits vom 5-nltan erlangt, nnd werde sich hülen, durch iusnrreltionclles Vorgehen das anfs Spiel zn setzen, was ihm schon so gewiß sei. Telegramme. Pest, 12. Februar. Die Linlc hiclt hcntc cine (5onfcrc!,z, in welcher sie dic Gerüchte zurückwies, daß die dieser Tagc augcblich geschehene Anffordcrnng zn De-monstrationcn gegen das zn constitnircndc Ntinisterinm von der linken nnsgegangcn sci. Im Uebrigcn crklärtc dicsc Partei, an ihren Pri»eipien festhalten zn wollen nnd deren Geltcndmachnng "lit allen gesetzlichen Mitteln anznstrclicn. München, 12. Fcbrnar. Dcr sechstc Ansschuß beantragt bei der Abgeordnctcnknmmcr, dcn jiönig um Gesetzvorlagen, betreffend dic Adschaffnng 0 cr T 0 -dcsftrafc, dic Anfhcbnng dcr Z ins bcschrän. knng uud dic Regelung dcr (5rhcbnug dcr Malzauf-schlagsstcucr, zn crsnchcn. - Dic „Baicrischc Zeitung" kann versichern, daß dic Notiz cincs Wicner Blattes, wonach Fürst 5-) 0 hcnl 0 hc vor seiner Rcisc nach Stutt. liart bcim Grafen Bislnarck wegen dcr künftigen Stel> lnng dcr Etandesherren tclcgraphifch angefragt hättc, vollkommen grnndlos ist. München, 12. Fcbrnar. (Abgeordnetenkammer.) Dcr Kriegsminister legt dcn Gcsctzcntwnrf bezüglich der Ungcsmltnng des Heeres vor nnd motivirt dabei die Adoption des bewährten preußischen Systems mit dcr allgemeinen Wehrpflicht. Vcrlin 12. Febrnar. Grober Andrang zn den Zeichnnngen für dic Staatsbahn-Prioritätcn. Es wcrden Ncbcrzcichnnngcn erwartet. ^lovcnt, 11- Fcbrnar, Abends. Dic Kammcr nahn/dic Verzichtlcistung Mazzin i's an, welcher er- ' tlärte daß er als Repnblicancr kein Dcpntirlenmandat annehme hierauf wnrdc dcr Bericht über den Frie- dcnsucrtrag n' it Ocstcrrci ch vorgelegt. Äiiecli vcrlangt dic Mitthcilnng dcs Vertrages init Prcnßcu ! nnd der anf die letzten Ereignisse bczuguehmendcn Docu< ! nieute indem cr dieselben znr Discussion des ö,tcrrclcl> '^' ''7snr hält. Der Minister dcs ! ^ eni n 3^ia dic Mit.cilnng dieser Acte.istückc d^a Pr n - n s" nicht veröffentlicht habc. D.c pnn^cn 1'l'Uli n' , Bcröffeiitlichling nicht ohne Regierung g an , "^ ^!'^ s ^ ^^^^ .^^.^ ll re "we ^ Verbotes der Abhaltnng von Mec-tin s in Vcnezicn anläßlich dcs Gcsetzentwnrfcs über dic Freiheit dcr Ktrchc. Rica^oli cr° widcrt hiei^nf: Da das Associationsrecht nicht dnrch cin ^pccialgcsctz gcregclt ist, so mnß cs dcm gemeinen Rcchtc nnd' dcn politischen Verhältnissen untergeordnet ! werden. Im gegenwärtigen Fnllc wlirdc es für gefährlich erachtet, dic Abhaltung von Meetings über eine brcn-ucndc Fragc, wic cs die römische Fragc und dic Viqni-dation dcr 5tircl>cngütcr ist, besonders nach den wcgen Elend nnd Vebensmittelthcncrnng in cinigcn Städtcn ans< gebrochenen Ardcitcrmnnhcn zu gestatten. Atancini bekämpft dicsc Anslcgung des Viinisters und beantragt cinc Tagesordnung, welche erklärt, die Kammer hoffe, die Regicrnng werdc die dcr Ansübnng dcs con< stitntionellcn Rechtes dcr Vcrsannnlnngssreiheit bcrcilc« ! ten Hindernisse, so langc dieselbe nicht in Oesetzesucr« ' Ictznng odcr strafbare Unrnhcn ansartct, beseitigen. Ricasoli weist die Tagesordnung Maneini's znrück, die abcr von dcr Kammer mit 136 gcgcn 104 Stimmen genehmigt wird. Die Ionrnalc mcldcn, daß daö Ministerinn! in Folge dcsscn seine Demission gegeben habe. Die Entscheidung dcs Königs ist noch nicht dckannt. Dcr Ministcrrath versammelt sich hent Abends. Floren;, 12. Fcbrnar. Ricasoli thciltc dcr Kam« mcr ein königliches Dccret mil, welches das Parlament bis znm 28. Fcbrnar vcrtagt. Paris, 12. Februar. Dcr ..Abend-Monilcnr" ntcldct, daß morgen der Ministcrrath nnd der geheime Rath sich versammeln wcrdcn. — Dic officiösen Ionrnalc sagen, daß dic Acndcrnngcn int türkischen Cabinctc Reformen nnd Conccssioncn bcdcntcn. Paris, 13. Febrnar. (Tr. Ztg.) Dcr „Monitenr" meldet aus Vcra-Eruz, 13. Jänner: Dcr Kaiscr von Merico ist ant 5>. Jänner nach Mexico znrückgckchrt. Die Eonccntrirllngs^Bcwegnng dcr französischen Truppen erfolgt in größttr Ordnung. Die Truppen begegnen kei-ncrlci Hindcrnisscn. London, 11. Fcbrliar Nachts. In dcr Unler-haussitzuug befürwortete Disraeli ciuc ^lcfornibill mittelst Resolutionen, dcrcu Wcscu iu Folgendeni zu dc-stchcu hättc: Dic Besteuerung sollc die Basis dcr Er-wcitcrling des Wahlrechtes bilden; kein Burgflleckcii solle gäuzlich ohuc Vcrtrctnug blcibeu. Das übervolle Haus uahm Disraeli's Rcdc achtnngsvoll nnd thcilwcisc sehr beifällig anf. London, 12. Februar. Das Neformmccting vcr< lief rnhig; dcr ^ng dllrch die Straßen war höchstens 2000 Personcn stark. «hoster, 12. Febrnar. Achthnndcrt Arbeiter ans Liverpool, Preston nnd Manchester sind gestern hier eingetroffen. Man fürchtet einen Versuch der Fenicr, die Waffen des Schlosses zn plündern. Energische Maß--rcgcln hicltcn die Ordnung anfrecht. Aonstantinopel, 12. Fcbrnar. (Ucbcr Paris.) Kidrisli ^tiza PasÄ)a wnrdc znm Ministcr ohnc Portc-feitillc crliannt. 9?ew-Hork, !>. Februar. (Kabcltclcgramn».) Der Scnat hat dic ^tebraska-Vill trotz dcs Vcto's abermals angcnommcn. sdew'^jork, 11. Fcbrnar. (Kabcltclegramm.) Banks nnd andcrc Rcpnblieancr bctoncn dic Nothwendigkeit, Maßregeln zn treffen, nm die Cooperation zwischcn deill Präsidenten nnd dem Eongrcß zn sichern. New-Hovk, 12. Fcdrnar. (Tr. Ztg.) DaS In< stizcomitü fährt mit dcr geheimen Bcrathnng über die Anklage gegen Johnson fort. Nach einer Melonng ans Mexico rieth der EabinctSrath dem Kaiser an, in Me« xico zu vcrblcibcn. Telegraphische Wechselcourse vom 13. Felirnar. 5pci-c. 2'icllillil,ncö 61.20. — 5,p?rc. M'MiqncS niil Mai- uud Novenilier-Zins^i li.t. — 5pcrc. National Änlchl» ?l,^0. — Vcml» aeticn ?i'>3, "- ^reditactim 188,5,0, — ittllOer Sinalßaülchci, 90. — Silber 12«.! -- London 1^7,75). — K. l. Dncaten U.03 Keschästs-Ieitunss. i.'.iibach, 13. Fobrnnr. ?lns di>»! hnitigen Marlte sind erschienen: 30 Wagru nnd 2 Schifft (14 Klafter) mit Holz. Durchschnitt«- Prcisr.________________ —_-------------------------Mlt.' M.iz.. Mll.. Ä)tg,.. sl. lr. st. lr. st. ll. fl. li. Nmcn pr. Mchru 0 ^'! 7 72 Vntlcr pr. Pfund 4» —z— Korn „ 4 5,0 4 52 Eicr pr, St,ick — 2 - — "sie 3 60 4 - Milch pr. Maß ^ 10 >—, ,v,as!r ,. ^'-'« ^ ' ' Nindfk.fch pr, Pfd, - ,8 -!-^ Haldsrnchl ,. - - > l. 05' Kalbst^sch . 22 - - .^.id^ „ .^40 3 42 <^chw.>,mslV!sch „ 1^->— Hiis^ „ 2 80 3 20 Schöpsenfleisch „ —13— — Kntnrich ,. —- 4--' Hähndcl pr. Slilck -5>0-!— Eldtipsci „ 2 30------- Taubm „ -15.------- 5,'mscii „, 5i80------- Hm pr. Zt'lttm'r -^-. - -< «vit'sru ,, <: - — Stroh „ —,— -^,^- Fisolcii „ 6----------- H°lz, hart., pr,Klft. - - 7 50 Nindöschmalz Psd, - 45>------- - wnchr?, „ --- 5..U Schw.im'schma!^ „ -40^1- W^ln, rc,lw. Pr, i ! Sprck. frisch. „ - 32 -! - C"»rr - - l4^- - c,nmichrrt „ — 40j -,-, — wech.'r ,.-------I.> — Theater. Hcutc Dannerölal, d ^ u 14. Februar: Große Op^'r in 2 Äctm von Mozart. Morgen Freitag dtu 15. Februnr: Am Freitags Luslsftirl in 1 ?>xt »on «^chlcsingcr. Die verfolqte Unschuld. Posse in 1 Act von LanM. ___^^^ " ».LZ, <2 «____^____^___.^I___.—-—2. "siNiTN^'M^ -l- '».4 Nö. schwach ^ch'n'e ! f)^ 13. 2 „ N. > 332..« ! > 3.3 ON.;. st^k. bcwollt Sch.iec 10 „ Ab. , 333,..^ -I- 2,, NO. schwach ganz dcw. ^ MorqcnS u.n 5> Uhr Schn^sall. die (5bm° in "^" '"ch.m Schne.'ansluq hüllend, welcher jedoch tag« '" schmolz ^ ', /" ' h.>i!lr, Sonnenschein, ^achn,. N'ech,e,»dc Aew.lkn».,. .'N'.ud5 Mc Wollendecke ^Ichlossen, Vera.ilwort'.cher N.-dacle." ,- Inua,, ». Kle,n m°l>'' 243 burger Behörden sämintlichc Kricgscutschädigungsgeldcr im Betrag von 80.000 Thalern zur Berfüguug gestellt. Ä)tiill6)ett, N. Februar. <3s ist sicher anzuueh-mm, daß die Regierung nach Genehmigung uud llcbcr-Weisung des morgcu oor;lilcgcudcu Hccresorgauisatiouö-Eutluurfes nil den ständigen ^audlagöausschuß, den Landtag vertagen werde. Auster dein Entwurf für Um-qcstaltliug des Heeres wird die Regierung dcm Randlage iioch den Entwlnf znm Baue der Eisenbahnlinie Schwein» fnrt-Meiningcn vorlegen. Gutem Vernehmen nach uu< tcrschcidet sich das in Stuttgart vereinbarte Wehrsystcm für die Südstaaten vuin preußischen im wesentlichen nur durch ciuc kürzere Prnscn^eit. Aus 3tt,m 8. Februar, schreibt man der „Abdpst.": Ueber den letzten Zusammenstoß mit dcu Brigantcn theile ich Ihnen auf Oruud ciucs ciugclaufeucu mili' tärischcu Rapportes ciuigc Oinzcluheitcu mit, die bezeichnend sind für dcu Staud der Diugc in nnserer Nähe. Das Ocsccht fand an der römisch, Februar. (Griechische Rcgieruugsdc-pesche.) Die Iu surre ction auf Kreta dauert fort. Mustapha Pascha ist nach Kanca zurückgekehrt. Die Svhakioten griffen il>n in deu Defilccn von Im« bros uud Astipha au und brachten ihm große Verluste bei. Auch bei Delisi uächst Ätylopolamos llud bei Pros-ucro faudcu Gefechte statt. Die Pforte hat eiue Ver-sammluug vou Kretcnsern nach Eonstantinopel einberufen ; die lretenfische ^l'atioualversammluug protcstirt dagegen uud die Eiuwohner verweigern, Bevollmächtigte abzn-seildcn. Hagesneuigkeiten. — (Neue T cl egr a phe nlin i e.) Se. k. l. apo» slolische Majestät haben mit allerhöchster Eulschließung vom i>i7. Jänner d. I. dem Sir Charles Bright und dem Ac ton Smee Ayrton die angcsuchte Concesfiou zur Herstellllng uud zuin Betriebe einer unterseeischen Te« legrapbenlinic vou Nagusa nach Malta oder von Ragusa nach Korfu allerguädlgst zu ertheilen u»d die bezügliche Con«! ccffionsurlunde mit der allerhöchsteu Nameussertigung zu > vcrfehen geruht. — (Auszeichnung.) Sc. Majestät drr Kaiser haben dcm Dr. Äärwald in Äcrlin sür sein Werk: „Vaumgartuers Formelduch", welches die l. t. Academic der Wissenschaften in Anerkennung dessen Werthes sür öster« rcichisckc Geschichtsforschung auf eigene Kosten drucken ließ, die Medaille sür Kunst und Wissenschaft allergnädigst zu verleihen geruht. — (Neue Adj u stir u u g.) Die Nachrichten, die hierüber vor Kurzem durch die Blätter verbreitet wurden, sind, wie dem „Kamerad" von competenter Seile mitgetheilt wird, sämmtlich verfrüht, und es liegen bis jetzt noch gar leine Anträge ülxr Adjustirungs'Aenderungeu vor, jedenfalls werden aber bei Vornahme und Anordnung derartiger Aen< dcrungen von Leite der obersten Aimceleitung die Einlei.-! tungen derart getroffen werden, dab die Interessen des Aerars sowohl, wie auch die Privalintercssen der Ofsicicre im voNsten Mähe gewahrt bleiben, so dab bis jetzt alle Vorsichtsmaßregeln und Beschränkungen hinsichllich der nothwendigen Nachschasiung von Adjustirungs' und Ausrüstung«-gcgenständen vollständig unmotivirt sind. — (Sturm auf dem Aodensee.) Ihre Maje» stät die Kaiserin von Oesterreich, welche am 8. d., von Zn» ^ rich zurückkommend, von NomanShorn bis Lindau den No-! densee auf einem Dampsboot passirt hat, halte dort mit einer furchtbar stürmischen Witterung zu kämpfen, welche schon scit einigen Tagen diese Gegend heimsucht und, „ach einem Telegramm des wurttemberg'sch^n StacUöanzeigcrs, aus Fliedrichöhnsen, so weit sich steigerte, das, die Schisfsahrt, auf diescm großen Vinnenwasser ganz eingestellt werden »ulhte. Für solche am Vodcnsee ösler wiederkehrende Zeilen! würde sich die längst projeclirte, aher r,och immer nicht zur, Ausführung gekommene Vodensee-Gürteldabn zur gröfzeren! Sicherheit sehr empfehlen. — (Die Auswauderuug nach AmerilaV nimmt heuer im Vöhmcrwalde, wie der „Vohcmia" berichtet wird, kolossale Dimensionen an, und in jedem Torfe sind Agenten „von drüben" thätig, die dazu auffordern. — (Zwei gefährliche Sträflinge.) Ein Ver< liner VIalt hat bnchstäblich folgende Noliz: „Am 31. Jänner befanden sich ei n s chl ießl i ch z w e i er Sä u gli n ge 517 Untersuchungsgesangene in der Berliner Stadtvogtei. — (Ein auslegendes Schauspiel.) Wie ein Pariser Vlatt mittheilt, beabsichtigt ein Unternehmer öffentlicher Vergnügungen, während der diesjährigen Ausstellung ein fellsames Schauspiel zu bieleu: Sklaven den wilden Thieren vorgeworfen, wie die« dereinst im 'iimischen (5ircuö geschah. Der „Stlaut" würde auf einem Fallbrcllc stehen und in dem Augenblicke, wo der Löwe oder Panther sich auf ihn stürzt, verschwinden. Im selben Momente tritt an seine S>clle eine Puppe von lauschender Aehnlichleit, welche in< mitten ihrer «lridung ein Stück lohe? Fleisch trügt. Das Thier ergreift dkse Äeute und zicht sich mit snnem „Opfer" in feine Höhle zurück. Die Maschinerie am Fallhrette ar. beitet so rasch, daß die Verwechslung d<>? Mannes mil der Puppe sozusagen kaun, bemerkt wird. Es dürste diesem Schauspiele gewiß nicht an?lufiea.l,ng fehlen, denn e? tann wohl geschehen, baß die Maschine nicht rasch genug wirkt, oder dah eine Feder daran bricht, und dann hätte der „Sllave" einige scbr unangenehme Momente zu überstehen. Zugegeben, dah die Mittheilung deö Pariser Blattes leine Erfindung ist, darf man wohl noch zweifeln, ob die Parifer Behörde diese Schauspiele bewilligen wird. — (Zur Beruhigung.) Ein rheinisches Walt meldet ohne besonderen Anlaß: Die Kometen werden heut» zutage als ganz harmlose Himmelskörper betrachtet, die nicht im Stande sind, den Frieden der Welt zu stören. Man sah sie ganz nahe an Planeten vorbeilommen, ohne daß sie irgend eiue Unordnung verursachten: man sah zweimal, daß der Lexell'sche Planet seinen Weg mitten durch die Traban« ten de) Jupiter nahm, ohne eine Störung hervorzubringen. Den neueren Verechnungcu Herrn Fave's zufolge ist der Kern der Kometen, welcher den compactcsten Theil derselben hildet, kaum ueunmal dichter als die Lust, die iu unseren pneumatischen Maschinen zurückbleibt, nachdem wir diese so vollständig als möglich lustleer gemacht haben, und was die Dichtigkeit des Kometenschweifes betrifft, so soll sie zehn« billionenmal geringer sein. — (Von dcr P ariscr Ausstcllun g.) Sechszig neue Kisten mit für die Ausstellung bestimmten Gegenstän» deu sind soeben aus Eguptcn angekommen, darunter mehrere Etatuen von Nhamses uud Chephrcra, eine Statue der Königin Ammenises, viele Mmnieu und Sarkophage und endlich die ganze Einrichtung eines arabischen Case's. Man berechnet, daß nach den für die Ucberfahrt getroffenen Ein» richtungen 80.000 Amerikaner werden zur Ausstellung nach Paris kommen können. Wie der „Figaro" meldet, wird die Ausstcllungscommisjiou am 1. Juli 1867 mit der Preivver» lhcilung, die in dem alten Industriepalast in den elysäischen Feldern erfolgen foil, ein großartiges internationales Fest verbinden, das man mit Necht ein „Fest des Friedens" werde nennen können. Der Industriepalast werde iu einen ungeheuren Circus verwandelt werden, an der nördlichen Wand werde sich in der Mitte der Thron des Kaisers crhebeu, der vou deu zu Gaste in Paris weilenden fremden Souveraineu, von den Großwürdenlrägern des Reiches und der Ausfiel« lungscommission umgeben sein werde. Die Zahl der Sperrsitze sei bereits aus 10,000 festgesetzt. Das ganze Gebäude werde mit golddurchwirttem rothen Sammt ausgeschlagen sein, ein Orchester von 700 bis 600 Manu werde für deu musi« kalischen Theil des Festes sorgen, die Kosten desselben seicu . auf 700.000 Francs vercmschlagt. ! — („K ünstliche Kinde r") so heißt man in Ame» > rila eine Erfindung, welche bestimmt ist, Eiscnbahnreisendeu H die vollständigste Isolirlbeit zu sicheren. Diese „Kinder" ! ahmen so erschrecklich getreu das Schreien der lebenden Kin« « der nach, daß jeder Zudringliche, welcher die Thüre des ^ Coupes öffnet, in welchem sie sich befinden, sofort Neißaus > nimmt. Der Preis solcher „Kinder" steht mit dem Platze, ! welchen der Reisende nimmt, im Verhältniß. l — (Amerikanischer Eise nb ah n «Com so r t.) ! Die Legung eines dritten Geleises aus der Canada Great ! Western Railway hat eben den Schlußstein zu einem System « von gleichförmiger Spurweite zwischen Chicago, New'Vorl « und Boston gefügt. Der Erösfnungszug führte einige luru« ! riose Novitäten für die Bequemlichkeit der Passagiere in den l Eisenbahnverkehr ein. Es brfand sich darunter ein Hotel« ! Waggon mit einer kleinen Küchc. Bei jedem Sitze befinden < sich Zurüstungcn, um sofort einen Tisch herzurichten. Der ! Passagier zieht die Klingelschnur und ein Auswärter erscheint alsbald mit der Speisekarte und servirt ihm in kürzester Zeit l nach Wunsch ein fein zubereitetes Diner, während der Zug < in einer Geschwindigkeit von 40 Meilen in der Stunde da» ß hinrast. Mit demselben Zuge gingen zwei Schlaswaggon». > Jeder enthält 10 Sophas uud 26 Sitze. Die prachtvollsten > Teppiche bedecken den Vodcn: das Holzwerk ist schwarzes ' Nußbaumholz, geschnitzt und mil Gold eingelegt, und Fen^ ster und Decke im maurischen Styl decorirt. Spieg