Mbacher W Zeitung. Nr. 3. Pränumcrationsprci«: Im Comptoir ganzj. ss, 1l, halbj. fl. 5,-5.U. ssilr die Fuftcllung in« Hau« halbj. 5« l>. Mit der Post ganzj. ft. 1!>, halbj, 75». Freitag, 4. Jänner. Insertionsgebür: Für llline Inserate bi« zu :; Kaiser Nikolaus dem Lord Seymour feiu Projekt über die Theiluug der Türkei entwickelte und Egyptcu uud Eandia dafür England als Eutschädiguug anbot, daß Rußlaud sich die Schirmherrschaft über Rumäuieu, Serbien uud Bulgarien aneigne, es wäre kaum zum Krimkriege gekommcn Die Verstäudiguug, welche damals Rußlaud vergeblich augestrebt, sie könnte möglicherweise jetzt, nahezu ein Menschenaltcr später, nnter wesentlich veränderten Verhältnissen vielleicht erzielt werden. Jedenfalls wird es uicht au Versucheu fehleu, ciucm droheudeu Eon-flicte iu dieser Weise zu begrgucn, wenn es sich auch diesmal uicht um eine Theiluug der Pforte, sondern zuuächst um Garautien handelt, welche Euglaud sciucr-seits zu erhalteu wüuscht uud schliumlsteufalls sich selbst zu nehmen entschlossen scheint. Es wurdeu der „Presse" bereits vor vierzehn Tagen von ihrem Spezial-Berichterstatter in Konstan-tinopel mit eingehenden Details mancherlei Thatsachen mitgetheilt, welche beweisen, daß man insbesondere anf dcr Hoheu Pforte ciue derartige Verständigung fürchtet uud deshalb sehr mißtrauisch geworden ist gegen die euglischeu Freunde. Auch im Äbcndlande werden ucucstens ähnliche Symptome dcs Mißtrauens bemerkbar. Italien ist, seit in dem Streitfälle über die zwei sequestrierten Schiffe infolge der Intervention Layards feiteus dcr Türtci feiucr Flagge kciuc Sa-tisfactiou gcwordeu, sehr verstimmt. Man findet in Rom, daß Malta uud Gibraltar geuug sei, um die englische Secherrschaft im Mittclmecre zu stützcii, und daß größere Erwcrbuugeu iii und au deu mcditcrrani-schcu Gewässcrii dic Iutcrcsscn dcs jniigcn Königrci-ches sehr ernstlich gefährden könuteu. Aehnliches denkt man iu Fraiikrcich. Frankreich sieht sich fiir den Fall einer Verstäudiguug zwischeu Euglaud und Rußland als Mittclmccrstaat pur LXttuIlencn iu seiuen Iutcres-scil um so mehr gefährdet, als es dauu vollständig isoliert wäre. Vorläufig stud die Diugc allerdings uoch lange nicht so wcit gcdichcn. Es ist nur eiu Eoutact zwi-scheu deu beideu entgegengesetzten Polen hergestellt; ob die fcindfeligen Elemente sich abstoßeu, ob ciu Ausgleich zwischen ihnen sich vollziehen wird, hängt Hageuauer iu Trieft; Großhändler Theodor Edler von Bauer iu Brunn; in Würzen Ludwig Ehr. Schütz, hervorragcuder Industrieller uud Erfinder dcs Walzen-drucks bei der Tapetenfabrication; Wilhelm Kralik sen., Ritter v. Maycrswaldcn, Ehef der bctanntcn Glasfirma „Meyers Neffe"; Fabrikant Karl Wagner in Olmütz, in dcn Jahren 1848 uud 1849 Mitglied des österreichischen Parlaments; iii Brunn der Großiudu-stricttc Philipp Rittcr vou Schöllcr, 80 Iahrc alt; in Bcrlin dcr Banquier Emil Daro; Franz v. Rosthorn, dcr lctztc der um Kärutens Montaniiidustrie hochverdienten Brüder u. Rosthorn, Kärntrns erster nnd ältester Gcologc, 82 Jahre alt; in Prag Jakob Kallbcrg, Ehcf dcs gleichnamigen Großhaudl,u,gshauscs; Reichs rathsabgeordueter und Banquier Ritter v. Ladeuburg; iu Pans Vincenz Dilbochel, Direktor dcr Pariscr Gas gescllschaft und vielfacher Millioiiär; in Augsburg „der reichste Mauu der Stadt", Ludwig Sander. Besitzer dcr Tabaksfirma „Lotzbek nnd Eomp."; in Zöptan Albert Klein Freiherr von Wisenberg, 70 Jahre alt, der sich ilin das EiscnbahnU'esen Oesterreichs so große Verdienste erworben' Samuel Reich, Ehef dcr Firma „S. Rcich und Eomv.", uud cudlich Sigmuud Stra-kofch in Brüiiu. Zum Schlüsse sei uoch jcuer Todtcu erwähnt, dic sich schwer in die eine oder andere Rubrik ciurciheu lassen, doch eiuer Erinuerung werth sind. Wien speziell verlor folgende mehr odcr wcuigcr stadtbekaiinte Per-fönlichkciteu: Karl Schweuder; Dr. Franz Ritter von Egger, Präsident der Gesellschaft der Musikfreunde; Frau Weber, die „Asylmutter"; Johann Uiblein, Gc- von den Verhandlungen ab, welche die ersten Wochen des neuen Jahres bringen. Jedenfalls stehen wir am Vorabende einer sehr lebhaften diplomatischen Eam-pagne, von der heute auch der hellsehendste Politiker uicht voraussagen kann, ob sie schließlich ernste und erfolgreiche Fricdrnsvcrhandluugcn herbeiführen oder den Streit in feiner letzten Phase verschärfen und insofern erweitern wird, daß England militärische Kräfte, wenn auch nicht zu einer Aggression gegen Rußland, doch immerhin zu einer Occupation von Gebieten verwendet, die bisher vom lokalisierten Kriege nicht berührt worden sind. Die Politik des neuen französischen Kabinetts. Der Minister des Auswärtigen im neuen repu-blikauischcn Kabinette Frankreichs, Herr Waddington, hat den Gesandten der fremden Mächte Erklärungen abgegeben, von denen er sie bat, ihren Regierungen Mittheilung zn machen, da er nicht die Abficht hege, eine Eircnlarnote in dieser Richtung zu erlassen. Die „Times" siud in der Lage, diese Eröffnungen dem Sinne nach aus zuverlässiger Quelle mitzutheilen. In nachfolgendem die wesentlichen Stellen aus dcu Mit-thcilungeu dcs Eityblattcs: „Der Minister der auswärtigen Angelegenheiten ist der Ansicht, daß der Regierungsantritt des Kabinettes vom 14. Dezember hauptsächlich einen bemer-lenswcrthen Umschwung in der kirchlichen Frage hervorrufe und bezeichne. Die Mächte glaubten, ob mit Recht oder Unrecht, daß das vorige Kabinett ultramontane Neigungen gehabt habe, und dieser Glaube odcr Irrthum übte einen beträchtlichen Einfluß auf ihre Dispositionen und Projekte m Bezug auf Frankreich aus. Nach dieser Richtuug kann das gegenwärtige Kabinett nicht beargwöhnt werden. Im Falle eines Eonclaves wird es dem Einvernehmen gemäß handeln, welches zwifchen den vier katholischen Mächten besteht. „Was scine Beziehungen zur Kirche betrifft, so lasseu sich seine Ideen in die folgenden beiden Sätze zusammenfassen: Bezüglich der auswärtigcu Beziehun-gcu die Rechte und Pflichten der beiden Parteien, wie sie durch das Eoucordat festgesetzt und definiert worden sind; bezüglich der innern Beziehungen : das Budget. Das neue Kabinett meint, so weit zu gehen und nicht weiter. Es wird darauf achtcu, daß der kirchliche Einfluß sich iuuerhalb dcr Grcuzcu hält, wclche durch das syuallagmatischc Gesetz, genannt Eoncordat, bezeichnet worden sind; daß der Geistliche keinen politischen Haß gegen die Kirche hervorruft, indem er sich in Kämpfc mifcht, an drncn er nnr als Bürger theil-nehmcn sollte nnd nicht als Mitglied einer kirchlichen Körperschaft. Es wird weder irgend eine Verfolgung mciuderath uud Vorsteher der Scifensieder'Gcnossen-fchaft; Frau Maric Thcyer, bckaunte Wohlthäterin der Armen; Gcmeindcrath Moll; Thicr-Mimikcr Klisch-nigg; Sebastian Neydhart, welcher dcr Stadt Wien 100,000 fl. testierte; Frau Adclina von Mallmann, Gattin dcs deutschen Konsuls in Wien; Dr. Josef Wcisscl; Adolf Edler v. Väucrlc; .Heinrich Lnstig, mehrfacher Verwaltnngsrath und Bescher einer der schönsten Aildergallerie'n; Ludwig Ritter v. Köchcl, Erzichcr dcs Erzhcrzogs Albrccht; Mathias Stolzenthalrr, einst einer dcr reichsten Bürger Wiens (starb im Versor-guugshause); Gemciudcrath ?)oung; Dr. Julius Löwy, einer dcr talcnticrtcstcn jungen Aerzte Wieus; Buchhändler Fr. Schaumburg; Karl Hollauer Edler von ssohenfels, dcr lctztc männliche Nachkomme dcs Retters Baiser Max 1. anf der Martinswaud; Eafetier Daum; Otto Altvalter, Vizepräsident der Laudwirthschafts-gesellschaft; Lady Eugenie Lonisc Kcnyon, bekannt durch ihren Wohlthätigteits'sinn; Ignaz Marenzeller, Hof-Uhrmacher. — Ferner starben: Simon Deutsch, als Gelehrter wie als Volksmaun gleich ausgezeichnet, in Konstantinopel; in Lackcrbad dcr Spiel'tönig Blanc; in Leipzig die Vuchhäudlcr Hirzel uud Grunow; Brigham-^ouug, der bctaunte Mormonenführcr; Horsky v. Horskysfcld, ciner dcr tüchtigsten Ockonomcn; in Trautcnau Elemcus Rauch, ehemaliger Bürgermcister, ein Ehrenmann dnrch nnd durch; in Berlin der ehemalige deutsche Gcucraltousul iu Brasilicn und Philanthrop I. I. Sturz; iu Prcßburg dcr chemalige Kam-merdicncr und das Factotum Humboldts, Sciffert. 18 oder willkürliche Beschränkung eines verliehenen Rechtes anordnen, noch sich daran betheiligen, und es wird danach''streben, Frieden statt Zwietracht herzustellen. Es wird das Budget für den öffentlichen Gottesdienst, welches einc frei eingegangene Schuld ist, gegen diejenigen vertheidigen, die dasselbe angreifen, aber wird auch vor Eingriffen schützen die weltliche Gesellschaft, welche in Vergeltung ihrer treulichen Erfüllung der Verpflichtungen, die sie übernommen, ein Recht auf Schutz hat gegen die Versuche auf Usurpation, welche sie oft bedrohen und gegen die sie sich selbst schlecht vertheidigt durch Gewalt und Wiedervergeltung. „Was die Frage der auswärtigen Politik anbelangt, ist Frankreich gegenwärtig durch keine Verpflichtungen gebunden, und hat es die Absicht, seine Freiheit stricte zu bewahren. Es verfolgt aufmerksam den Gang der Ereignisse im Orient, an denen es nur ein begrenztes Interesse hat; aber es hat nicht die Absicht, wenigstens für jetzt nicht, das Interesse, welches es daran hat, näher zu bezeichnen. Der Minister glaubt, daß uuter einer mehr oder weniger bestimmten Form die Interventionsbedingungen zwischen den Krieg/ führenden bereits entworfen sind, und er mcint, daß Frankreich eine rein abwartende Haltung beobachten kann, bis die ersten Unterhandlungen von den Kriegführenden direkt oder indirekt eingeleitet worden sind. Ader er meint, daß, wenn die Zeit kommt, diese Pra-liminarbcdingungcn gründlicher zu erörtern, Frankreich nicht vernachlässigt, sondern bezüglich seiner Meinung befragt werden wird; und es wird diese Antwort mit der Schlichtheit und Aufrichtigkeit ertheilen, welche durch die ihm auferlegte, rein abwartende Haltung gerechtfertigt find, ohne jedoch feine Ansichten oder Neigungen zu verhehlen. „Es wird nicht zögern, zu erklären, daß es nicht mit Gleichgiltigkeit Veränderungen im Mittelmeere be-trachten oder die kleinen Staaten, von denen das letztere umgeben ist, durch Fragen erregt sehen kann, welche mit der rein orientalischen Frage in Verbindung gebracht zu werden vermöchten. Allein diese beiden Punkte werden nur als ein Beispiel und als ein Beweis des Grades angeführt, auf welchen Frankreich selbst seine Rolle beschränkt. Es erachtet sich selbst für uninteressiert in der asiatischen Frage und selbst in der geplanten oder vorgeschlagenen Reorganisation der türkischen Provinzen in Europa; es beabsichtigt deshalb nicht aus seiner absoluten Zurückhaltung herauszutreten, sofern seine Interessen nicht wirklich verwickelt sind. Es hat weder eine Allianz noch Verpflichtungen. Es sucht dieselben nicht und wird warten, bis die Umstände und Discussionen, welche sich erheben müssen, ihm die Gelegenheit bieten oder die Verpflichtung auferlegen, feine Ansicht zu äußern, und dann wird es dies schlicht und freimüthig thun." Vom Kriegsschauplatze. Die Pause, welche nach dem Falle von Plewna in den Kricgsoperationen eingetreten ist und die durch ^ den Eintritt des schlechten Wetters um einige Wochen sich verlängert hat, dürfte mindestens noch einige Tage dauern. Nichtsdestoweniger ist die auf dem Kriegsschauplatze herrschende Ruhe nur eine scheinbare, man könnte sogar sagen, daß die Pause nicht in den Operationen, sondern nur in den Ereignissen eingetreten ist. Diese letzteren befinden sich im Stadium der Vorbereitung, die Operationen aber, welche zu den Thatsachen führen sollen, sind im vollen Gange. Man schreibt diesbezüglich der „Pol. Kon." uuterm 27. v. M. ans Simm'za: „In kemcm Abschnitte des Krieges ist rnssischer-seits eine größere Thätigkeit, man könnte fast sagen Hast, an den Tag gelegt worden, wie jetzt. Es sieht gerade so ans, als wenn der Krieg von neuem beginnen würde; nur die Operationsbasis ist weitergerückt. Nach Bessarabien war es Rumänien, nach Rumänien war es die Donau, jetzt ist Oberbulgarien der Centralpunkt der russischen Offensive oder vielmehr Invasion geworden. Erst seit dem Falle von Plewna hat die russische Kriegsleitung ihre ursprünglich ins Auge gefaßte natürliche Operationsbasis wieder gewonnen. Vor den mörderischen, für die Russen so unheilvollen Kämpfen von Plewna war das Hauptquartier des Großfürsten Nikolaus schon in Tirnowa aufgeschlagen worden. Jetzt erwartet man wieder, daß es dorthin verlegt wird. Es scheint eine ausgemachte Sache zu sein, daß man nur das Ende der verschiedenen vorgenommenen Truppenverschiebungen abwartet, um das Hauptquartier näher an den Balkan zu verlegen. Diesesmal dürfte die Verlegung des Hauptquartiers gleichzeitig einen mit starkell Truppenmasfen auszuführenden Balkan-Uebergang bedeuten - denn von der Donau bis zum Fuße des Balkans steht man in einer Front von mindestens 150 Kilometer einen gewaltigen Aufmarsch sich vollziehen, welcher binnen 8 bis 10 Tagen beinahe ganz beendigt sein wird. „Der Hauptstoß dürfte aber doch nicht beim Schipka- oder Trojan-Passe, sondern auf dem rechten Operationsstügel der russischen Armee erfolgen. Starke Abtheilungen haben nämlich die Direction auf Wratscha und Äcrkowaz genommen und werden in einigen Tagen über den Ginzi-Paß im Sofia-Thal angelangt sein. Die Aufrollung der türkischen Stellungen jenseits des Balkans würde also im westlichen Sofia-Thale beginnen, so daß die türkische Annee in Sofia nicht nach Westen, sondern nach Osten zurückgedrängt werden würde nnd die Armee des Generals Gurko lhre defensiven Stellungen nur in dem Augenblicke verlassen müßte, als die aus dem Ginzi-Passe vordringenden Abtheilungen die türkische Armee zwischen zwei Feuer gebracht und dieselbe zum Rückzüge nach Osten oder nach Süden gezwungen haben würden. Sodann würde der Vormarsch über den Balkan durch den Hainkiöi-, Schipka-, Trojan-Paß und die anderen weniger wichtigen Pässe vor sich gehen und die Vereinigung aller russischen Abtheilungen in der rumelischen Ebene stattfinden. Dieser Operationsplan hat unstreitig große Vortheile. Einmal ist das Balkan-Gebirge in seiner westlichen Abflachung viel leichter passierbar; weiters erspart sich die russische Kriegsleitung durch diese Umgehungsoperation die immerhin nur mit namhaften Opfern mögliche Forcierung des Balkan-Ueberganges durch die Pässe, deren Ausgänge von den Türken befestigt und bewacht sind; schließlich wäre damit russi-scherseits die Eoncentrieruug aller noch disponiblen, operationsfähigen türkischen Truppcukörper im rumelischen Becken erreicht und dadurch auch die massenhafte Conccntrierung der russischen Armee zu einem letzten entscheidenden Schlage erleichtert. „Es scheint, daß man nicht mehr in den am Anfange des Feldzuges gemachten Fehler der Kräftezersplitterung verfallen und deswegen nur dann zum Vormarsch über den mittleren Balkan schreiten will, wenn man sich östlich vor jeder Flankendiversion gesichert haben wird. Alle Truppenbewegungen deuten bis jetzt auf das eben Angeführte hin. Der Vormarsch starker Colonnen auf Berkowaz, die Verstärkung der Armee des Generals Gurko durch anderthalb Divisionen, die Concentration einer großen Een-trumsarmce vor den mittleren Balkanpässcn zwischen Tirnowa, Gabrowa und Selwi sind lauter Operationen, welche für die Wahrscheinlichkeit des hier ill Mi-litärtrcisen circulierenden Planes sprechen. „Hier ist seit der Abreise des Kaisers und des Fürsten Karl eine Ruhe eingetreten, welche in diesen Tagen nur durch starke Transporte türkischer Gefangener und einer ziemlich großen Zahl von Blessierteil und Kranken beider Armeen unterbrochen worden ist. Lange dürfte diese Ruhe nicht währen, da der Eisgang der Donau die Kricgsbrückc auf der Insel Boain fast ganz zerstört hat uud dadurch der größte Theil der Durchzüge an Truppen, Kriegsmaterial und Proviant wieder auf unsere Brücke angewiesen ist. Die Donau ist zwar wieder ganz eisfrei und statt des starken Frostes ist ein Gußregen eingetreten, aber von den Uebelständen, welche der Frost, und denen, die das Negen-wetter mit sich bringt, müßte doch der Frost der erwünschtere sein, da derselbe wenigstens die Straßen fahrbar macht, während man jetzt wieder in einem meilenweiten Kothmeere versinkt. „Die Belageruugsarmee für Rustschuk hat am 26. Dezember v. I. den Vormarsch angetreten; der Transport der schweren Belagerungsartillene dürfte aber durch die Beschädigung der Petroschani-Brücke uud wegen der grundlosen Wege auf große Schwierigkeiten stoßen. Der Trnppendurchzug hat wieder zugenommen. Aus der Moldau werden ill den nächsten Tagen 30,000 Mann Neservetruppen erwartet." Politische Uebersicht. Laibach, 3. Jänner. Der Finanzausschuß des ungarischen Abgeordnetenhauses wird Samstag seine erste Sitzung nach den Weihnachtsferien abhalten. Auf der Tagesordnung derselben steht der Lloydvertrag. Bei der diesjährigen Beglückwünschung des deutschen Kaisers durch die Generalität unterblieb auf Befehl des Kaisers die Anrede, wie sie sonst üblich war. Der Kaiser hielt eine Ansprache an die Generalität, in welcher er dieselbe beglückwünschte nnd die Hoffnuug auf einen für das Ganze wie für den Einzelnen glücklichen Verlauf des Jahres aussprach. Die Bewegung in dem Personal der fran^ zö fischen Untcrpräfecturen ist noch im alten Jahre erschienen. In der Sylvester-Nummer veröffentlichte das „Journal Officiel" die betreffenden Ernennungen, welche sich auf 264 Unterpräfccten und außerdem anf 4 Präfecten und 3 Generalsekretäre erstrecken. Der Handelsvertrag zwischen Frankreich und Griechenland wurde am 1. d. M. in Paris unterzeichnet. Die amtliche englische Zeituug publiziert die Ernennung Sir Henry Elliots zum Botschafter in Wien und Mr. Layards zum Botschafter in Konstan-tinopel. Weiters publiziert dieselbe die Verlängerung des italienischen Handelsvertrages bis zum 31. März. Dem egyptischen Minister des Auswärtigen, Sherif Pascha, wurde das Großkrcuz des Indischen Sternes verliehen. — In London fand am Neujahrstage unter dem Vorsitze Mcrimans eine zahlreich besuchte Versammlung Londoner Bürger statt, um sich einstimmig geaen die Theilnahme Englands am Kriege auszusprechen. Der Kaiser von Rußland hat auf Antrag des Ministers des Innern eine Amnestie für alle Preß vergehen gewährt. — Die „Agcnce Russe"erklärt dic Meldung der „Agenee Havas" in Konstantinovel, das^ die Pforte offiziös von den russischen Waffenstillstalld'? Bedingungen benachrichtigt wurde, sowie die von drr letztgenannten Agentur diesbezüglich mitgetheilten Be dingnngen für apokryph. Der König von Italien hat bei dem heurigen Neujahrsemvfange die gegenwärtige Regierungsmajori-tät zur Einigkeit crmahnt. Die Zeiten feien schwer, meinte er, und deshalb müssen alle Partcispaltungen vermieden werden; eine comvacte Mehrheit sei nothwendig, um unter allen Eventualitäten die Interessen des Landes zu wahren. Die „Italic" dementiert die von den Journalen verbreiteten Gerüchte, daß Gam-betta mit einer Mission der französischen Regierung bei der italienischen Regierung betraut sei. Das Journal „Le Soir" meldet, die spanische Regierung habe alle Beziehungen zur Königin Isabella abgebrochen. Nachdem das rnmänische Budget für 1878 bis Jahresschluß nicht erledigt werden kann, votierte die Kammer die Indemnität für den Jänner. Mittheilungen vom Kriegsschauplatze znfolqe haben die Rnssen bereits mehrere von den Türken befestigte Ortschaften in der nächsten Umgebung von Sofia ohne bemertenswerthen Widerstand genommen nnd Sofia selbst von den meisten Seiten eingeschlossen. — Erzerum ist noch nicht ganz eingeschlossen. Das Kriegsministerium erhielt von Ismail Hatki Pascha aus Erzerum vom 31. Dezember ein Telegramm, welches meldet, daß keinerlei Angriff seitens der Russen stattgefunden habe. Der „Izzedin" unter Kommando Hobart Pascha's bombardierte am Freitag (28.) Gri-goreti, drei Meilen südlich von Poti. Gegen vierzig türkische Soldaten landeten und jagten die russischen Wachen in die Flucht. Wie der „Pol. Korr." aus Kunstantinovel telegrafisch gemeldet wird, befreundet mail sich anf der Pforte, ungeachtet des an England gerichteten Media-tiousansucheus, immer mehr mit dem Gedanken einer förmlichen Einleitung direkter Friedensverhandlnngen mit Rußland. Wenn ein solcher Schritt bisher formell noch nicht erfolgt ist, so liegt der Grnnd in der bisherigen Unmöglichkeit, die Bedingungen Rußlands für einen Waffenstillstand zu erfahren, welche man sich in türkischen Kreisen nach dcn bisher hierüber verbreiteten offiziösen Versionen als kaum annehmbar vorstellt. Hagesneuigkeiten. — (Das goldene Vließ.) Anläßlich dcr am Neujahrstagc durch Se. Majestät dcn Kaiser erfolgten Verleihung des goldenen Vließes cm Sc. Excellenz dcn Herru Minister des Aeußcrn. Grafen Andrassy. dürften nachstehende histurischc Daten über diesen höchsten österreichischen Orden nicht ohne Interesse sein. Dieser Ritterorden wurde am 10. Jänner 1430 von Herzug Philipp dem Guten vun Burgund zum Andenken an seine Vcr mälung mit dcr portugiesischen Prinzessin Isabella ,v stiftet, dcr Jungfrau Maria und dcin heil. Andreas, .u.-Schutzpatron von Burgund, geweiht. Dcr Zweck des Or dens gipfelte dariu, dic Ehre des Rittcrthums und des katholischen Glaubens zu schützen. Ueber den Ursprung des Namens „goldenes Vließ" heißt es. daß Hcrzog Philipp die Absicht hatte, einen Kreuzzug nach Syrien zu untcrnchmcn, und durch das gewählte Ordenszcichcn seinen Rittern dcn Zug der Argonauten in Eriuucrnug bringen wullte. Ein besuuderes Vurrecht des Ordens war, daß dic Rittter tcinein anderen Gerichtsstand sich zu fügen branchtcn, als einer Versammlung von Orden«-rittcrn untcr Vursitz des Grußmeisters uder eines von diesem dazu ermächtigten Mitgliedes. Das Ordcuszeichcu besteht aus cincin güldenen Lamm- udcr Widdcrfcll, übcr welchem ein güldener emaillierter Feuerstein und dic Schrift: „I'ltztiuin ladoriim ,wu vile" angebracht ist. Dieses Zeichen trägt der Ritter bei festlichen Anlässe» an einer Kette, dcrcn Glicdcr aus Fcucrstählcu und Feuersteinen, aus welchen Flammen spring.cn, zusammcn anfügt sind. Darin wird das alte Sinnbild dcs Hauscs Burgund dargestellt. In dcr Regel wird dcr Ordcu a» cincm huchrutheu Band um dcn Hals gctraa.cn. In Oesterreich bcstcht die zum Orden gehörige Kleidung in ciuem sammtneu, huchrutheu, mit weißem Taffct gefül tertcn Tatar, über den cin purpurfarbiger, mit wcisicm Atlas gefütterter langer Mantel gcwurfcu wird, dcsscn breitc Bandstickcrci möglichst oft dic Feuerstein uud Stahlkette mit dcn hcrvursprühcudcu Funken schcu läßt. Auf dcm äußcrcn Saum dcs Mantels vrangcn ans dem weißen Atlas wiederholt die Wurtc: .^o I>y «mz)!'!»." Als Kopfbedeckung trägt dcr Ritter ciuc 'Mühc mm purpurfarbigcm. guldgcsticktcm Sammt »lit hcrabfallcudcn Mäutelchcu, auf dcr liutcu Scitc mit hcrabhäugcudcr, glatter Streifbindc. Dcu Bcschluß dcr Tracht bilden Schuhe und Strümpfe von rother Farbc. Aehulich ist dic Tracht dcr spauischru Ordcusritter, uur fehlt diesen dcr Mantel. Der St, Andreastag udcr dcr daranffulgeudc Sunntag ist in Wien dcr Ordenstag. Dcr Orden tam folgendermaßen an Oesterreich. Scin Stifter hatte nä'm lich bestimmt, daß, wenn das Vurguud'sche Haus i» mänulichcr Linie auSsterbe, das Grußmeisterthum des 19 Ordens an den Gatten der Tochter und Erbin des letzten Herrschers übergehen solle. Nach dem Tode Karls des Kühne» kam durch dessen Tochter Maria der Orden an Maximilian I. von Oesterreich. Die Theilung des Ordens datiert aus dem spanischen Erbfolgckriege her, in dem suwol Karl III. (später Kaiser Karl VI.) als Philipp V. von Spanien die Oberherrschaft über den Orden in An-sprnch nahmen. Nach langen Streitigkeiten einigte man sich endlich dahin, daß auch dem Madrider Hof das Necht der Erncnnnng eingeräumt wurde. — (Stcrnkrenz-Ordensdamen.) Im Jahre 1877 sind die folgenden Sternkrcnzoamen mit Tod abgegangen : Christine Gräfin Bclcredi geb. Gräfin Nostitz-Rieneck; Paula v, Falconieri geb. Earcano; Irene Gräfin Arco geb. Markgräftn Pallavicini; Theresia Gräfin Appllliyi geb. Gräfin Pejacscvich; Hyacintha Gräfin Mil-zetti geb. Marchctti; Antonia Gräfin Seilern geb. Baronin Krusik; Helene Baronin Tranttenbcrg geb. Gräfin Pachta; Karoline Baronin Menschengen geb. Baronin Syberg zn Sümmercn; Ernestine Gräfin Salis-Zizers, Hofdame. — (Reichs-Finanzminister Freiherr von Hofmann) ist dein Prcßbnrger alten Kricgscorps als Ehrenmitglied beigctrcten und hat an den Präses des Corps folgendes Schreiben gerichtet: „Wien, 1l>. Dezember 1877. Sehr geehrter Herr ! Die mir mit Ihrem werthen Schreiben vom 10. d. M. frcnndlichst znr Kenntnis gebrachte Wahl znm Ehrcnmitgliedc des unter Ihrer Obmannschaft stehenden Militär-Vctcrancnvereins „Preß-burger altes Kricgercorps" uchmc ich hicmit nm so freudiger an, als die Idee, von welcher eine solche getragen wird, meine volle Sympathie besitzt. Von jeher galt mir der echte Soldat für eine Perfoniftcation der wahren Ordnung, Pstichttrcnc uud Selbstaufopferung, die allein den Fortbcstand des Rechtsstaates ermöglichen. Militär-Veterancn können demnach, besonders in stnrmbewegten Zeiten, als die Grnndpfeiler der staatlichen Wehrkraft angesehen werden, welche die ruhmvollen Traditionen des Vaterlandes anf eine nachstrebende jüngere Generation segensreich vererben. Möge somit Ihr edler Verein, der, wie, ich Ihrem ehrcnwcrthcn Schreiben entnehme, so hochverdiente Männer zu seinen Ehrenmitgliedern zählt, in jeder Weise florieren und dabei überzcngt sein, daß ich gern bemüht sein werde, mit Rath und That zum Gedeihen desselben nach Kräften beizntragen. Für die mir gewurdcne Ehrcnwahl sage ich Ihnen, Herr Präses, sowie dein Herrn Schriftführer und durch Sie den übrigen geehrten Vorstandsmitgliedern des Vete-raucuverciucs meinen Wärinsten Dank, — Mit der Versicherung meiner vollsten Hochachtung: Hofmann m. p." — (Das Ende des Kärntener-Bazars.) Die Flncht des Wcihnachtsbazar-Inhabers Max Winter in Wien erregt in den betheiligten Geschäftskreisen un-gemciues Aufsehe«. Niemand unter den Geschäftsfreund den des Durchgebrauuten hätte vcrmnthct, daß der junge Mauu eiue solche verwerfliche Handlnng begehen werde. Man wußte, daß Wiutcr im Laufe der letzten zwei Jahre ein Vermögen vou ungefähr 20,000 st. crwirthfchaftet habe, und dies, in Verbindung mit dem brillanten Geschäftsgänge im vorigen Monat, trug am meisten dazu bei, daß ihm ein Kredit in so bedeutender Höhe eingeräumt wurde. Am härtesten betroffen sind durch dicscu Gannerstreich Kleingewerbetreibende in den Vororten, welche, wie bereits erwähnt. Winter Galanteriewaren gegen 24- oder 48stüudige Zahlung geliefert hatten. Schon am 24. Dezember sollte ein Theil der Glänbiger befriedigt werden, Winter snchte aber um einen mehrtägigen Anffchub nach uud motivierte dies damit, daß er infolge des Andranges von Känfern keine Sekuudc dem Geschäfte entziehen könne, Dicfc Ausflucht fand insofern Glauben, als thatfächlich im Wcihnnchtsbazar riesige Einkäufe gemacht wnrden. Die Höhe der zurückgelassenen Schulden übersteigt bereits die Snmme von 50,000 st. um ein Bcdcntendcs. Es ist festgestellt wor. den, daß Winter am 2.'). Dezember, vormittags um halb 11 Uhr, mit dem Eunrierzugc der Westbahn vou Linz aus über Straßbnrg nach Paris abgereist und an, 27steu Dezember dort eingetroffen fei. Welche Rollte er dann eingeschlagen, ist ,wch nicht bekannt. Das Signalement des Verbrechers, das vunscite der Wiener Polizcidirrc- ^ tion den Behörden des In- und Auslandes durch den Draht mitgetheilt wurde, lautet: ..Max Winter aus Unghvar ,n Ungarn. 24 Jahre alt. Kanfmann, ist am 25. Dezember nach Cuntrahieruug betrügerischer Schulden von 50.000 fl. entwichen. Derselbe ist groß, schinächtig, hat schwarze gekrnnste Haare, knrzen schwarzen Bart. blasses mageres Gesicht, spricht französisch, englisch, deutsch nnd ungarisch. Winter ist zn verhaften nnd der bei ihm sich vorfindende Geldvorrat!) sicherzustellen." fokales. Aus der Handels- und Gewerbekammcr für Kram. (Forts.) IX. Der Obmann der dritten Section, Kannnerrath Leopold Bürger, erstattet den Bericht über den "euen Zolltarif. Der von der hohen Regierung dem hohen Ab-äwrdnetenhause des Reichsrathes vorgelegte nene all-9r>neine Zolltarif beweist, daß bei Feststellung dessel- ben die hohe Regierung nur bei einigen Industriezweigen die bestehenden Vcrtragstarife erhöhte und in der Mehrheit diese beibehielt, weiters, daß sie, wo es ihr nöthig erschien, eine neue Classification einführte und, um die Staatseinnahmen zu vermehren, Finanzzölle festsetzte. Die letztere Maßregel begründet die h. Regierung vorzüglich damit, daß sie bemerkt, daß die Gesammtbclastung des Warenverkehrs mit Zöllen in Oesterreich-Ungarn weit geringer ist als in andern Staaten, und daß das Zollgefälle auch nicht annähernd jene Vedcntuug für die Bedeckuug der Staatsbcdürf-nisse einnimmt, welche es sonst überall zeigt. Es ent-fällt nämlich auf den Kopf dcr Bevölkerung au Zoll-einuahmcu in Gulden österr. Währuug in Nordamerika 8 1, in England 5, in Spanien 4 2, in Frankreich 2'7, in der Schweiz 2 2, in Italien 1'4, in Deutschland 14, in Holland 13, in Belgien 12, in Rußland 12, in Oesterreich-Ungarn 0 0. Die Regierung glaubte die Erhöhungen vieler Eingangszölle auf Eousumtibilicu und Indnstrialartikel um so mehr als gerechtfertigt erkennen zu dürfen, als das Ausmaß derselben auch in Hinkunft nur billig und mähig zn nennen ist und überdies, namentlich bei Consumtiliilien, die Preise im Verkehre seit zehn Jahren wesentlich gestiegen sind. Nach dcr von der h. Regierung gemachten Zusammenstellung würden die sogenannten Finanzzölle ein voraussichtliches Mehrerträguis von 10.458,990 fl. jährlich dcr Staatskasse zuführen. Von diesen vertheilen sich auf Kaffee 2.5)37,912 fl., Eichoricn 100.131 fl., Gewürze, gemeine 137,148 fl., feine 51,124 fl., Südfrüchte, gemeine, mittelfeine und feine 515,163 fl., Thee 55,504 fl., Reis 005.703 fl., Fische, frische 4715 fl., Häringe 01,320 fl., Fische, zubereitete 84,013 fl., Ochsen und Stiere 9077 fl., Schafe und Ziegen 9421 fl., Schweine 594,320 fl., Flcischwürste 3892 fl., Käse 73,99l fl., Butter und Speck 234,531 fl., Olivenöl 45,3l5fl., Alkohol 74.451 fl., Liquenre 8090fl., Wein in Flafchcn 101.102 fl., Wein in Fässern 101,580 fl., Teigwerke 10,707 fl., Eßwarcu 02,331 fl., Mineralöl, roh 7124 fl. und Mineralöl, raffiniert (Petroleum), 4.829.149 st. Die enorme Erhöhung des Eingangszolles auf Kaffee und Petroleum veranlaßte anch die hierortigen Spezereiwarenhäudler, eine Eingabe an die Kammer zn richten, damit diese sich geeigneten Orts gegen die beantragten Zölle anssprcchcn möchte. Die Section theilt anch die Ansicht der Spezereiwarenhandler, glaubt jedoch nicht allein diese zwei Artikel besprechen zu sollen, sondern auch andere, und dies um so mehr, weil die geehrte Kammer bereits Gelegenheit hatte, sich über die Zölle aus Aulaß der Berathung über deu allgemeinen Zolltanfeutwurf vom Jahre 1808, dann auch bei den Berathungen über die vcrfchiedcnen Zoll- und Handels« vertrage anszusprechen und für einen mäßigen Schutz der heimischen Industrie einzutreten, der jedoch nicht bei allen Positionen des gegenwärtig vorliegenden Zolltarifes zn finden ist; weiters aus dem Gruudc. weil der Zolltarifcntwurf vom Jahre 1808 die Fiuauzzölle in der Höhe nicht kannte. Infoweit die Motive den Schutz der hcimifchen Industrie begründen, pflichtet die Section denselben bei, die Erhöhung dcr Eingangszölle auf Consumtibi-licu findet sic jedoch nicht gerechtfertigt. Die österreichisch-ungarische Industrie ist berechtigt, einen mäßigen Schutz zu begehren, der sich darin zeigen soll. daß dnrch den Zoll die Ungleichheit dcr Besteuerung ausgeglichen werde, welche auf dem heimischen Fabrikate im Verhältnisse zum ausländischen lastet. Dic Lasten, die dcr inländische Fabrikant an direkten nnd indirekten Steuern, au Landes- uud Gemcindc-Umlagcn zu tragcu hat, sind, ungerechnet das vielen Schwankungen unterworfene Goldagio, viel höher, als die dcs ausländischen. Ncbstdcm unterstützen diesen billigeres Gcld, geregelte Valuta und billigere Transporttarife, abgesehen davon, daß vicle Industriezweige in Oesterreich noch Ucbclstände überwinden müssen, die der Ausländer nicht kennt. Wird anerkannt, daß die Belastung der österreichischen Industrie eine höhere ist, als die dcr ausländischen, so kaun nach Ansicht der Section bei Bestimmung der Zölle das nicht besonders in Betracht gezogen werden, daß die Zollcinnahmcn. deren Höhe nicht allein die Höhe des Zolles, sondern auch die Menge des Consums bestimmt, nicht einmal 3 5 Per-zent dcr Gesamm^Staatscinnahmc beträgt, und daß in Ocstcrrcich-Ungarn anf dcn Kopf dcr Bevölkerung an Zolleinnahmcn viel weniger entfällt, als in anderen Staaten. Diefer Vergleich könnte nur dann maßgebend sein, wenn nicht allein die Bclastnng, sondern anch die Kaufkraft überall eine gleichmäßige wäre. Dadurch, daß mau sehr beträchtliche Erhöhungen der Eingangs-zöllc auf Eonsumtibilicn einführt, verringert man thcil-wcisc den einigen Industrien gewährten mäßigen Schntz, da dadurch Artikel des täglichen Acdarfes verthcuert werden, die bei Berechnung dcr Löhnc nnd der Gc-stchnngskostcn überhaupt in Betracht gezogen werden müssen. Nebstdem ist zu befürchtcu, daß der einigen Industrien gewährte Schntz bei Abschluß von Verträgen noch geringer wird, da der in Vorlage gebrachte Zolltarif nicht als Mnimaltarif erklärt erscheint. (Fortsetzung folgt.) — (Vorstellung.) Vet neue Statthalter von Oberösterreich, Her Ritter v. Widmcmn. hat am 30. v. M. die Amtsleitung angetreten nnd am selben Tage in Linz die Vorstellung der Beamten der l. k. Statthalterei entgegengenommen. Um 11 Uhr begrüßte der Bürgermeister Dr. Wiser den Herrn Statthalter im Namen dcr Landeshauptstadt Linz. Sodann erfolgte die Vorstellung der Beamten dcr k, k. Fincmzdircction, der Postdirection, der Tclegrafcndircction, dcr Finanzprocuratur uud der Be-zirkshlluptmannfchaft Linz. — (Erncnnnng.) Der Stencramtsadjunct Herr Karl Posch wurde von der t. k Finanzdircction für Krain zum definitiven Stcucramtstontrollor in der zehnten Rangsklasse ernannt. — (Schwurgericht.) Für die in Laibach sowol als in Rudolfswerth am 11. Februar d. I. beginnende erste diesjährige Schwurgcrichtsfession wurden vom Obcr-landcsgerichtspräfidium in Graz: beim t. k. Landesgerichte in Laibach als Vorsitzender Herr Landcsgerichtspräsident Anton Gert scher und als dessen Vertreter die Herren Obcrlandcsgcrichtsrath Johann Kapretz und Lan-dcsgcrichtsrath Raimund von Zhub er; und bei dem k. k. .Preisgerichte in Nnoolfswerth als Vorsitzender der Krcisgerichtspräsidcnt Herr Vincenz Jennifer und als dessen Vertreter der Landcsgerichtsrath Herr Dr. Andreas Vojska berufen. — (Ein Act der Schulfreundlichkeit.) Der als Naturforscher nnd Schulfreund bekannte Pfarradministrator von St, Ulrichsbcrg im Krainbnrger Bezirke, Herr Simon Robic, dessen «ncrmüdlichem Sammel-striße die heimischen Lehranstalten schon so manche werth-volle naturwissenschaftliche Bereicherung zu verdanken haben, hat dem k. t. Landesschulrathe für Krain neuerdings eine Sammlung von 85 Species Schnecken zur Netheilung einer hierländigcn Lehranstalt znr Verfügung gestellt. Dieselbe wurde der Volksschule in Gnrkfeld zugewiesen nnd nnter einem dem Herrn Spender für diese werthvollc Gabe seitens de3 krainischen Landesschnlrathes der Dank und die gebürcnde Anerkennung ausgesprochen. — (Ein schönes Erträgnis) hat nach der gestern gepflogenen Schlußabrechnung die diesjährige Chrift-baumfeier der freiwilligen Feuerwehr ergeben, nachdem einschließlich dcr Geldspenden die Snmme von 190 st. erübrigt wnrde. Dieselbe wird znr Anschaffung von Mänteln und Steigcrblnsen verwendet werden. —F. (Theater.) Am Sylvcsterabende und am Neujahrstage hatte die Direction das Repertoire mit Reprisen beliebter Picccn ausgefüllt. Die montägige Vorstellung von „Größenwahn" war nicht so gut besucht wie die früheren, doch trug die Aufführung, mit Ausnahme der Darstellung des ..Dr. Ander," mit welchem Herr Fritzsche zu sehr in das Possenhafte gerieth, das angenehme Gepräge einer wohlstubierten, gnten Komödie, an der sich die Beschäftigten selbst zu erfreuen schienen. Weniger könnte man dies von der dienstägigcn „Fati-uitza"-Vorstellung behaupten. Hier schien uns alles außer Rand nnd Band gerathen zu sein. Einige „cmsgeblie-bcnc" Orchestermitglieder — fast möchte man wünschen, daß das ganze Orchester einmal ausbliebe — machten die Vorstellung von Anfang an unmöglich. Die Direc-trice litt an einer hemmenden Heiserkeit, Frl. Sivek merkte man anch eine kleine Indisposition an, so daß die beliebtesten Gcsangsnnmmern verloren gingen. Herr Laska war noch viel weniger als indisponiert, doch versöhnte er uns thcilwcise durch zwei neue, zeitgemäße Couplets. Einige von den Harcmsdamcn schienen ihre Partien ganz vergessen zn haben. Das reizende „Silber-glücklcin rnfcn" n. s. w. wurde in drei Nnancen falfch gcsuugcn, während Frl. Huemcr dieses pikante Entree rettete. Im dritten Acte, dem wir nicht mehr beiwohnten, soll Herr Fritzs chc gcwohnterwcise wieder seine bekannten Privatbclustignngcn kultiviert haben. Die Indignation über das Gebotene war im gebildeten Publi-knm eine allgemeine uud um so begründetere, als das Haus sehr gut besucht war. Man könnte nns der Ver-hctznng bcschnldigen, wenn wir nachsagen wollten, womit das Publikum seiner Stimmung in verdienter Weise hätte Luft macheu sollen. Wir constatieren lediglich die Thatsachen nnd glauben, daß sich bei solchem Vorgehen die Direction nnr selbst im Lichte steht. Wir geben zu. daß die Vorstellung, von dcr die Rede ist. unter plötzlich eingetretenen Hindernissen gelitten hat, aber wenn es nicht möglich war, die Operette in letzter Stunde durch etwas anderes zu ersetzen, so hätte man anständigerweise das Publikum lieber nach Hause schicken sollen, als es zu unfreiwilligen Zengen grausamer Scherze zu machen. — (Kaminfeucr.) Im Vilhnr'schcn Hause in der hiesigen Pctcrsstrahe entstand gestern vormittags ein Ranchfangfeuer. Da dasselbe bald bemerkt wurde, gelang es. dcn Brand nach kurzen Bemühnngen zu löschen und so jede weitere Gefahr zu unterdrücken. — Die im Laufe dcr letzten Zeit in Laibach mehrfach ausgebro-chcncn Kaminfcucr mögen den Herren Rauchfanglehrern als eine driugcnde Mahnung dienen, ihrem Geschäfte eine erhöhte Aufmerksamkeit zu widmen, allen Parteien nnd Hausherren aber. die rechtzeitige Vornahme dcr Neinigung nöthigcufalls zu urgiereu. — (Der katholische Verein) veranstaltet Sonutag dcn 0. o. M. in seinen Lokalitäten im Virant-scheu Hause um halb 0 Uhr abcuds eine Tombola, 20 deren Reinertrag dem Fonde zur Bekleidung armer Schulkinder gewidmet ist. — (Zugs Verspätung.) Der vorgestern früh in Laibach fällig gewefene Wiener Postzug ist wegen einer bei Marburg vorgekommenen Beschädigung an der Maschine mit einer Verspätung von mehr als einer Stunde in Laibach eingetroffen. — (Aus Radmannsdorf.) Von einem Schulfreunde wird uns untern: 2. d. M. aus Radmannsdorf geschrieben: „Vorgestern — am Sylvesterabende — ist in den hiesigen Cafehauslokalitäten ein Konzert veranstaltet worden, welches einen sehr hübschen Erfolg erzielte. Die vorgetragenen Piecen, welche sowol in gesanglicher als musitalischer Richtung meisterhaft ausgeführt wurden, errangen im Auditorium den verdienten, durch lebhaften Applaus anerkannten Beifall. In der letzten Stunde des scheidenden Jahres wurde über Antrag des hiesigen Bezirtsrichters eine Sammlung zum Vortheile dürftiger Schulkinder eingeleitet, deren Erlös von 54 st. die Gesellschaft zur Anschaffung von Bekleidungen für verarmte Schulkinder bestimmte. Der anwesende Obmann des Ortsschulrathes dankte in warmen Worten für die wohlthätige, fehr gelegen kommende Spende. Nach durchgeführtem reichhaltigen Programme improvisierte unsere Ieunesse doree in Anbetracht des herannahenden Car-nevals Tanzübungen, welche sich in sehr animierter Stimmung bis ins Morgengrauen verlängerten. — Die Nachricht, daß der Landesausschuß beschlossen habe, die Erweiterung der Radmannsdorfer zweiklassigen Schule zu einer vierklassigcn im nächsten Landtage zu befürworten, hat hier allgemein eine freudige Erregung hervorgerufen. Sieben volle Jahre entschwanden über einen fruchtlosen Schriftenwechsel in dieser Angelegenheit. Der gegenwärtige Bezirksschulrath, mit einem prononcierten Schulfreunde an der Spitze, hat die anhaltende Stockung, in welche die Frage der Schulerwciterung bereits gerathen war, glücklich behoben und die gespannten Segel mit günstigem Winde angefacht. Möge die angebrochene liberale und schulfreundliche Strömung unser Ansuchen bald einer glücklichen Entscheidung zutreiben und das neue Jahr uns den heißersehnten Wunsch der Schul-erweitcrung erfüllen." — (Abgestrafte Vagantin.) Vom t. t. Landesgerichte Laibach als Erkenntnissenat wurde die achtzehn Jahre alte Vagantin Maria Hradisnil aus Wa-rasdin, weil sie der Kellnerin Johanna Mohär des hiesigen Gasthauses zum „Simcn" aus versperrter Truhe 10 st. gestohlen hatte, zu einem Monat schweren Kerkers verurtheilt. — (Gemeindewahl.) Für den am 3. Oktober V. I. mit Tod abgegangenen Anton Drobnic aus Zesta, als Gemeindevorsteher von Videm, wurde am 11. November v. I. die Neuwahl vorgenommen, und^ es ist hiebei der bisherige erste Gemcinderath Anton Zgajnar aus Zesta zum Gemeindevorsteher und der bisherige Ausschußmann Johann Drobnic aus Vidcm zum zweiten Gemeinderathc der Ortsgemeinde Vidcm gewählt wurden. — (Valvasor.) Von der Valvasor'schcn Chronik gelangte gestern bereits die 24. Lieferung zur Versendung. Mit derselben beginnt das V. Buch. Sie enthält als Titelbild einen sehr hübsch ausgeführten Holzschnitt — das Landhaus in Laibach darstellend — und im Contexte die Wappenabbildungen mehrerer krainischcr Adelsfanlilien. Oeffentliche Danksagung. Ich fühle mich angenehm verpflichtet, nachstehenden Herren: Franz Vergant, l. t. Postbeamter, Michael Gvaic, Johann Kajdili, Martin Kladva, handlungscommis, Josef Klemenöiö, Handelsmann in St. Veit, Heinrich Lindner, Josef Potoöuit, Handlungscommis, die zumeist nebst der freiwilligen Feuerwehr die rasche Unterdrückung des in der Sylvcsternacht in meinem Hause ausgcbrochcnen Brandes bewirkten, hicmit an dieser Stelle öffentlich meinen wärmsten, herzlichsten Dank auszusprcchen, Anna Schulz. Petersstrahc 9. Neueste Post. (Original-Telegramm der „Laib. Zeitung.") London, 3. Jänner. Der Kolonienminister Car-norvon erklärte beim Empfange einer Deputation von Kaufleuten, die Haltung Englands sei auch nach dem Falle von Plewna unverändert - obgleich England sich nicht vorbereite, die türkischen Interessen als solche zu unterstützen, sei es doch entschlossen, bei Regelung der Orientfrage seine Stimme geltend zu machen. Der Schritt der britischen Regierung bei Rußland war weder eine Mediation noch eine Intervention. England übergab nur die Eröffnung des einen Kriegführenden bezüglich des Friedens an den anderen. Die Antwort Rußlands sei keine Beleidigung Englands. Carnorvon sprach die Hoffnung aus, die russische Regierung werde mcht vergessen, daß die gegenwärtigen Fragen europäische Fragen sind, deren Regelung nicht allein den Kriegführenden zusteht, und sagte schließlich, in England werde niemand so thöricht sein, eine Wiederholung des Krimkricges zu wünschen. Gra z, 2. Jänner. (Presse.) Im Bahnhöfe zu Friedau fand heute ein Zusammenstoß des Postzuges mit dem Frachtenzuge statt. Maschinen und Waggons wurden beschädigt. Der Zugsführer, ein Eonducteur und drei Passagiere wurden verletzt. Paris, 2. Jänner. (N. fr. Pr.) Mithad Pascha bleibt mehrere Tage in Paris und wird wahrscheinlich vor der Parlaments-Eröffnung in London eintreffen. Er dementiert entschieden jede offizielle Mission. Als Patriot hielt er den kritischen Augenblick nicht für geeignet, in Neapel ruhig zuzusehen. Er glaubt seinem Lande hier und in London mn so eher nützen zu können, als ihm Freunde mittheilten, seine jetzige Anwesenheit in London sei in mehreren Beziehungen wünschenswert^. London, 2. Jänner. (N. fr. Pr.) Der Korrespondent des „Daily Telegraph" hatte eine Untcr> redung mit dem Großvezier. Derselbe erklärte, die Türkei hatte bereits lange Absicht, Bawm zn einem Freihafen zu machen, was nun bald geschehen wird. Rußland erhält dort die größten Privilegien. Die Freigebung der Dardanellen berühre mehr England als die Türkei; letztere könne durch Gewährung derselben viel gewinnen, weilig verlieren, aber England könnte vitale Sicherheit dadurch einbüßen. Das Begehren Rußlands in dieser Richtung sollte also nicht von der Türkei allein bekämpft werden. Bezüglich Montenegro's beabsichtigte die Pforte stets generöse Eon-cessionen zu machen, wurde daran jedoch durch die Eifersucht anderer Mächte gehindert, welche nicht wollten, daß Montenegro einen Hafen besitze. Serbien könne jedoch nicht verziehen werden. Die Unabhängigkeit Rumäniens festzustellen, müsse einem europäischen Tribunal überlassen werden. Bezüglich Bulgariens könnte das Programm der Konstantinopeler Konferenz annehmbar erscheinen. Wenn England gewillt ist zur Mediation, läßt die Türkei alles in dessen Hand. Petersburg, 2. Jänner. (Presse.) Eine formelle Antwort auf die von Lord Loftus überreichte Note Lord Derby's ist noch nicht nach London abgegangen ; dieselbe wird, wie man versichert, nicht auf den Friedensvermittlungswunsch der Pforte allein sich beschränken, sondern auch England speziell berührende Fragen behandeln. Mündlich wurde dem englischen Botschafter hier die Bereitwilligkeit zu Waffenstill-stands-Verhandlungen ausgesprochen mit dem Bedeuten, es möge sich deshalb das türtische Hauptquartier an das russische wenden. Bukarest, 2. Jänner. (Presse.) Seit gestern nachmittags ist der Verkehr auf der Donau vollständig unterbrochen. Konstantin opel, 2. Jänner. Die „Agence Havas" meldet: „Das Resultat der Schritte Englands bei dem Kabinett von Petersburg ist offiziell noch nicht bekannt. Die Pforte hat jede Entscheidung inbetreff des Waffenstillstandes oder des Friedens vertagt. Ein Telegramm des Kommandanten von Scharkiöi bestätigt, daß die ottomanischen Truppen infolge des in der Umgebung von Scharkiöi am Donnerstag stattgehabten Kampfes gegen 20 Bataillone Serben und 5>l)00 Bulgaren Scharkiöi geräumt und sich auf Sofia zurück-zezogen haben. ________ Telegrafischer Wechselkurs vom 3. Jänner. Papier-Rente 62 95, — Silber-Rente 6610. — Gold-Rente 73 95. — 1860er Staats-Anlchen 112 75. — Äanl-Acticn 793. — Kredit.Actien 20460. — London 11!) 70. — Silber 104—. — K. l. Münz»Dulaten 566. - 20-Franlen-Stücke 958. — 100 Reichsmart 5925. Kandel und Wlkswirtljschaftlichcs. Verlosungen. 1854er EtaatSlose. Vei der am 2, d. in Wien vor-genommenen 47. Verlufuug der Serien der Staatsschulducrschrei-düngen des vicrperzcntigen Staatslotto-Änlehcns vom 4, Mnrz 1854 wurden die nachstehend verzeichneten 34 Serien abzogen, und zwar: Nr. 81 150 439 552 630 638 995 1185 1241 1407 l459 1529 1617 1859 1866 1960 2000 2070 2079 2135 2193 2510 2577 2596 2601 2701 2898 2945 3247 3348 3614 3677 3744 und 3752. Die Verlosung der in den vorangesührten ver losten 34 Serien enthaltenen 1700 Gewinnummern der Staats schuldverschreibungcn wird am 1, April 1878 vorgenommen werden. Kreditlose. Bei der am 2. d. in Wien vorgenommenen 79. Verlosung der Serien^ und Gewinnummern dieses Prämien anlchcns wurdcu 14 Serien gezogen, und zwar: Nr. 75 140!» 1664 1686 1777 2195 3203 3490 3734 39U8 3922 3944 412? und 4128. Aus diesen 14 Serien fiel der Haupttreffer mit HU0.W0 fl. auf Serie 8734 Nr. 2; der zweite Treffer mit 4tt,«00 fl. auf S. 75 Nr. 90 und der dritte Treffer mit 20 <»«0 fl. auf S. 2195 Nr. 95; ferner gewannen: je 5000 sl. S. 1409 Nr. 14, S, 1686 Nr. 2- je 3000 sl. S. 1409 Nr, 12 und S. 3734 Nr. 14; je 1500 fl. S. 1686 Nr. 86, S. 3944 Nr. 11 und 99; je 1000 fl. S. 1777 Nr. 73, S. 3898 Nr, 2 und 93, uud S. 3944 Nr. 9; uud endlich gewannen je 400 sl. S. 75 Nr. 13 22 und 26, S. 1409 Nr. 15 26 69 71 91 und 97, E. 1664 Nr. 38, S. 1686 Nr. 32 und 54, S. 1777 Nr. 86 und 90. S. 2195 Nr. 30 54 78 nnd 90, S. 3207. Nr 59 und 76. S. 3490 Nr. 16 91 und 96, S 3734 Nr. 3. S. 3898 Nr. 38 47 51 und 81. S. 3922 Nr, 56 61 nnd 70, S. 3944 Nr. 26 56 und 88, S, 4127 Nr. 76 92 und 94, und endlich S. 4128 Nr. 40. Alle übrigen 1348 Gewinnummern der ver losten 14 Serien gewinnen je 130 fl. in österreichischer Wal» rung. Üsle der Etadt Trieft. Vei der am 2 Jänner in Trieft vorgenommenen achtzehnten Verlosung der Staatsschuldverschrei builgen des vicrpcrzcnligcn Lutteric Anlehcns der Stadt Trieft vom 1. Oktober 1860 per 1,000,000 fl. in österreichischer Währung fiel der Haupttreffer mit l<»,0OU fl. auf die Losnummer 18813; ferner gewinnen: je l0<»<> fl. die Losnummern 6081 und 128:lü; je 200 fl. die Losnnmmern: 712 1064 7401 8762 nnd 14570; je 150 fl. die Losnummern: 2473 2968 6965 7293 und 17841._________________________________________ Angekommene Fremde. Am 3. Jänner. , Hotel Stadt Wie«. Bock, Bildhauer, Graz. - Komljanec, Rc- : llaiouslchrcr, Gottschcc. - Viiiö sammt Tochter, Zirkniz. — , Psefferer, l. f. Anscultant, Nndolfswcrth. — Klein, Reis., Wien. - Sporn. Vahnbeamter, ^ack. ' Hotel Elefant. Buffa, Student, Görz, — Mandclc, Unter lrimbeca. — v. Pagliaruzzi Antonic, Private, Graz Mohren. Terdina, Buchhalter, Krainburg. - Stare, Oberkram. Theater. Heute (ungerader Tag) bei aufgehobenem Abonnement zum Vor' theile der Schauspielerin Friedcrite Ströhl: Barfnhele. Ländliches Charakterbild iu 5 Auszügen nach Bertholt» Äucr» ^ bachs gleichnamiger Dorfgeschichte. Frei bearbeitet von Moriz . Rcichenbach.____________________ Meteorologische Beobachtungen in laibach. 7U.Mg. 742 50 — 06 NW. schwach bewölkt 3, 2 „ N. 741 90 ^ 2 2 O. schwach bewölkt 0 00 9 „ Ab. 742 62 - 14 NNW, schw. bewölkt Mittags einzelne Sonncnblicle, abends naszlallc Luft. Das Tagcsmittel der Temperatur -j- 0 1", um 3 0° über dem Nor^ male.___________________________________ Verantwortlicher Redacteur: Ottomar Bambcra.. NörsM^eNlU. f^"b? ^""sehr^MW t^" ^ ^"^ Erhöhung der Kurse ist nicht die Folge einer Hausse, sondcm der Gelb Ware Papierrente ....... 62 90 63- Silbcrrente ....... 6595 6605 Goldrente . '........ 74 — 7410 Lose, 1839........ 295 — 297 - „ 1854........ —'— — - „ 1860....... 111 25 111 50 „ 1860 (Fünftel) .... 121 — 121 50 „ 1864 ........ 134 - 13425 Ung. Prämien-Anl..... 74 25 74 75 Kredit-L.......... —— - — 3iudolfs°2......... 1350 14 — Prämienanl. der Stadt Wien —'— ^'— Donau-Regulierungs-Lose . . 104 25 104 75 Domänen-Pfandbriefe . . . 140 50 141'— Oesterreichische Schatzscheine . 100 — 10015 Ung. 6perz. Goldrente . . . 9080 91'^ Ung. EisenbahN'Anl..... 97 50 98'— Ung. Schahbons vom I. 1874 —-— — — Anlehcn der Stadtgemeinde Wien in B. V...... 9650 96 75 Grundentl attungSVbligatlonen. Böhmen......... 103 25 103 75 Niederösterreich...... 104— 104 25 Veld Ware Galizien.........86— 8650 Siebenbürgen.......76— 7650 Temeser Banat......77 25 77 75 Ungarn..........77 50 78 25 Netten von Vanlen. Geld Wate Anglo-österr. Ban!..... 8525 85 50 Kreditanstalt ....... 203 50 203 75 Depositenbank....... 155— 156' — Kreditanstalt, ungar..... 19550 195'75 Nationlllbanl....... 784 — 786 — Unionbanl ........ 60— 60'50 Verkehrsbank....... 97 50 98 50 Wiener Bankverein..... 65— 6550 Actien osn Transport Unternehmungen. Geld Ware Alfö'ld-Bahn .......108 50 10950 Donau-Damfpschiff.-Gesellschaft 840— «42 — Elisabeth-Westbahn.....15150 152- Ferdinands-Nordbahn . . 1940—1950 — Franz-Iuseph-Vahn .... 124-?5 125'— Gelb Wa« Galizische Karl« Ludwig'Bahn 242 75 243 25 Kaschau-Odcrberger Nahn . . 95— 9550 Lcmberg-Czcrnowiher Bahn . 116' 11650 Lloyd-Wcsellschast......382 — 385- Ocstcrr. Nordwcstbahn . . . 104'- 104 50 Nndolfs'Bahn.......113— 11350 Staatsbahn........251 — 251 50 Südbalm.........74 — 7450 Theih-Äahn........-'— —'- Ungar-galiz. Verbindungsbahn 92— 92 50 Ungarische Nordostbahn . . . 104 - 104 50 Wiener Tramway-Gesellsch. . 98- 98 50 Pfandbriefe. Allg.öst.Bodenlreditanst,li.Gd.) 104 50 105- „ „ „ (i.B.-V.) 89 25 89 50 Nationalbank....... 98— 9820 Ung. Bodenkrebit-Inst. (V..V,) 93- 93 50 Prioritäts Obligationen. Elisabeth-A. 1. Cm.....92- 9250 Ferd.-Nordb. in Silber . . . 105 — 105 25 Franz-Joseph-Vahn .... 8550 8575 Oal. Karl-Ludwlg-Ä., 1. (km. 100 70 101 — Geld War« Oestcrr. Nordwest Nahn . . 85 — 85-25 Sicbcnbürger Bahn .... 6275 63--^ Staatsbahn 1. Em..... 156 — 1565«) Südbahn ä, 3°/«...... 108 50 109 ^ 5«/,...... 91 25 91-50 Südbahn, Vons...... —— ^ Devisen. Auf deutsche Plätze..... 58 80 58!"1 Loudon, kurze Sicht .... 120 — 120 1<> London, lange Sicht .... 120 25 120 35 Paris.......... 4790 48^ Wcldsorten. Gelb Wal« Dukaten .... 5 fl. 70 kr. 5 fl. 71 ll' Napolconsd'or . 9 „ 61j„ 9 „ 62 , Deutsche Ncichs- banlnotcn. . . 59 „ 50 „ 59 „60 "' Silbergulden . . 104 „ 50 „ 104 „ 70 " Krainische Grnndcntlastungs'Obligationcn, Privatnoticrung: Geld 90—, Ware -^' dit 202 60 bis 202 70. Anglo 85 25 bis 85'5" Xachtrag: Um 1 Uhr 20 Minuten notieren: Papierrente 62 75 bis 6260. Silberrente 65 90 bis 66 -. Goldrente 73 90 bis 74'-. Krc! London 120'— bis 120 35. Napoleons s 61 bis 9 62. Silber 104 50 bis 104 60.