«iWK W HWWti föntijiiHfche MisswnS-Leirschrift der Löhne dcS heiligsten Herzens Jesu. " >. 1 ©rrjan bt$ Earicii-VeremA für Afrika. ^ ^ Der Seifige Vater Papst Pius X. hat 6er Redaktion, den Abonnenten und Wohltätern den apostolische» Segen erteilt. Mit Empfehlung vieler hochwürdigster Bischöfe. Erscheint monatlich einmal und kostet jährlich mit Post 2 K — 2 Mk. — 3 Franke» IReöafctlon und AdmtnMrntion: /Iß Ifftonebaus /Dil land bet SSrlxen, Tirol. = ■.......— ■■ .........— Inhatt: —................-----...■■■■■.. — Besuch des hochwst. Bischofs Gelier in der Station Kayaugo 49. — Besuch der Christen zu Kässala 53. — Aus dem Missionsleben: Patroziniumsfeier ftt Nttigo 61. 9lus Khartum 63. Unterhaltendes: Doppelte Ketten 65. - Verschiedenes: Wie ein General lebte und starb 70. Aus dem Taverianum in Millaud 71. — Empfehlenswerte Bücher und Zeitschriften 7l. Abbildungen: Araberfamilie beim Mittagsmahl. — Duk-Duk-Tänzer. — Missionshaus in Khartum. — Brücke über den Blauen 9M. — Kleiner Nykang-Tempel. — Amur griff nach dem Gürtel. . . Gebetserhörungen und -Empfehlungen liefen ein aus: Brixen — Bruck — Graz — Innsbruck Millaud — Odra» — Saalfeldeu — Salzburg — Schlitters — Steyr — Taistcu — Todtnauberg — Wien. Dem heiligsten herzen Jesu, der hl. Jungfrau und Gottesmutter Maria, dem hl. Josef und dem hl. Antonius fei ewiger Dank gesagt für Erhörung ■ in mehreren Anliegen — für Besserung in Nervenleiden. Ulan bittet ums Gebet: für eine schwermütige Frau — für einen Nervenkranken — in vielen andern schweren und großen Anliegen. — Im Falle der Erhöruug haben mehrere Veröffentlichung versprochen. Dem Memento der hochw. Missionäre und dem Gebete aller Leser werden die folgenden Verstorbenen empfohlen: Herr Dr. Johann Kapp (Kältern); Herr Josef Gatscher (Terlan); Herr Josef Goldberger (Prambachkirchen): Frau Maria Atzwanger (Innsbruck). „Herr, gib ihnen die ewige Ruhe und das ewige Licht leuchte ihnen!" MAG M viel Kasten devWedaKlion Nach 5rabertsham, Todtnauberg u. a. Wir machen wiederholt aufmerksam, daß Briefporto aus Deutschland nach Oesterreich einfach ist wie im Inland, also H> nicht 20 Pfennig. Nach Schlitters Besten Dank für die eingesandten Briefmarken. Wenn es nur wenige und gewöhnliche sind, lohnt cs sich nicht, sie extra zu schicken, deshalb nur hier — nicht brieflich — der Dank. Ins Gebet ihr Anliegen eingeschlossen. , p. W, Jnzing. Abonnement eingelangt. „Ver-gelt's Gott!" auch für den Mehrbetrag. Ihre Nummer 1385, eben weil nach dem 1. Jänner eingezahlt, erst diesmal ausgewiesen. P. Cr. Hoffentlich die gewünschten Dekrete usw. erhalten. Besten Dank für Bilder und Brief. Doch von Erkow. noch immer ausständig. Redaktionsschluß: Slin 15. Februar. Haöen-WevZeicHnis vom 1. farmer 1909 bis 1. §teßruar 1909. -----------In Kronen. —-— ----- Abtsdorf W. d. E. 8.36; Adlwcmg W. d. E. 48.10; Alberschwende I. M. 1.—; Allhamming W. d. E. 4L—; Altenstädt I. S. 8.— ; Attach Pf. I. F. 26.20; Andrian K. A. H. 8.— ; Aschach d. E. 41.—; Auschowitz Pf. A. D. 3.—; Bachstetten I. O. 1.— ; Bersbuch F. M. 1.—; Bozen I. M. 3.—; Brixen I. A. 1.—; Prof. W. 1.— ; Prof. Sch. 8.—; Prof. Fr. 8.—; Reg. Sch. 8.— ; Bruck i. P. Pf. I. St. 1.-; Bruneck A. E. 0.60; I. W. 1.—; Brunnenfeld W. W. 1.— ; Brüx I. N. 3.—; Cortina Th. M. 1,—; Dcutsch-Matrei B. W. 20.— ; Duisburg I. Sch. 0.65; Ebelsberg W. d. E. 42.—; Elbigenalp St. K. 2.—; Engers I. N. 1.66; W. S. 1.17; Enns W. d. E. 57.—; Erding Dr. R. 2.34; Felddorf Pf. M. K. 2.—; Flirsch I. E. 8.— ; Frankcnmarkt W. d. E. 58.—; Freyung B. S. 21.60; Fügen B. W. 7.— ; Gaflenz W. d. E. 61.—; Garsten W. d. E. 20.—; Georgenberg R. P. 1.—; Gierath D. W. 3.51; Glonn M. S. 1.--; GmundenA. Sch. 3.— ; Golling A. F. 0.60; Gosscnsaß M. A. lv—; Graz I. L. 3.—; Gricskirchen M. B. 50.—; Grotsch M. L. 1.—; Gschwandt W. d. E. 85.40; Gummern M. M. 1.—; Haag Th. W. 1.—; Haselstandeu M. A. 0.30; Hl.-Kreuz a. W. I. H. 0.20; Hofkirchen W. d. E.50.90; Th. H. 2.—; Hohenems A. M. 1.—; Holzgan MholischMiKionsmtschnst üerLöhne ües heiligstenßerrms Jesu' (Organ des Märien-Vereins für Afrika) dient vornehmlich der Unterstützung und Ausbreitung derTRissionstätigkeit der.Söhne des bist. Herzens (Jesu und sucht Verständnis und werktätige Liebe des missions roerkes in IVort Und Lchrist zu fordern. -Das Arbeitsfeld dieser Missionare ist der Sudan (Zentral-Afrika) Der „Stern der Nojjer'erscheint monatlich und imrd vom Missionshaus Milland bei Brixen (Süötirol) herausgegeben flboncwntsprcis ganzjäijng mil PostversenJung 2 K 2 M<3 fr. für Sie Wohltäter tu erden wöchentlich j H, Hiessen gelesen. Der ffciligeVatcr Papst PiusX Hat der RoOaklion, den Oben. Mit Empfehlung der Hochioürdigsten Oberbirten von Brixen nenttn und Wohltätern den apostolischen Segen erteilt! Brünn Zeitmentz.Zmz.Olmütj.MarbuigTrient,Triest u.Wien. Dett 3. Marz 1909. XU. Zadrg. Besuch des bocbwft Bischöfe Oe^er Ln der Station IRa^ango.*) Anlage der Station. — Erziehung der Knaben. -Prüfung für die Taufe und Erstkommunion. — Die feierliche Zeremonie. — Prüfung der Firmlinge. — Die neue Thristeugemeiude. Am 25. August kam ich iu der Station Kayango an. Ich war hocherfreut, konstatieren zu können, daß sich unser Werk in Kayango in sehr tröstlicher Weise entwickelt hat. Ich will hier ganz kurz das Resultat meines diesmaligen Besuches zusammenfassen. Mitten in der Station erhebt sich das Haus der Missionäre, von einer Laube umgebe»; es umfaßt fünf geräumige, hohe Zimmer nebst Küche und Speisezimmer. Der *) Dieser Artikel bildet die Fortsetzung des früheren Berichtes im Februar d. I.: „Im Bahr-el-Ghazal". — Der hochwst. Bischof reiste nämlich von Wau nach Kayango, wo er sv manches Trostvolle erlebte und sah, wie er selbst hier erzählt. erste Stock mit drei Zimmern ist noch unvollendet. Das kolossale Mauerwerk dieses Bancs gibt eine neue Probe vom zyklopischen Genie des hochw. ?. Zorn, der hier unter den Wilden hinlänglich als Architekt be-kannt ist. Auf der einen Seite des Hauses steht die ziemlich geräumige Kirche; auch sie ist aus starken Mauern aufgeführt und mit Stroh gedeckt; ans der andern Seite wurde ein großer Schlafranm für die Knaben aus Lehm lind Stroh errichtet. Diese drei Baulichkeiten schließen einen großen, reinlich gehaltenen Hofraum ein. Der Eingang in diesen Hof ist prächtig, von gigantischen Bananen beschattet und von zwei Gärten mit Brunnen umgeben. Hinter dem Haus ist ein zweiter Hof mit einem Ziehbrunnen; ringsherum sind die Stallungen, das Magazin und die Tischlerwerkstätte, alles aus Holz und Stroh. Hinter den Ställen liegen zerstreut zwischen den Anpflanzungen die. Hütten der Familien. Diese Einteilung ist jedenfalls sehr praktisch. Vor allein interessierten mich zwei Sachen: die int Haus erzogenen Knaben und das Dorf der Eingeborenen. Diese beiden sind ja gleichsam, um mich so auszudrücken, die zwei Grundpfeiler, auf welchen unser apostolisches Werk ruht, und die Füße, auf welchen es fortschreitet. Im Hause sind gegenwärtig 23 Knaben; es war gar nicht so leicht, diese Zahl zu erreichen. Es brauchte im Jahre 1905 ein direktes Einschreiten der Regierung von Wau, um den Sultan Kayango zu bewegen, uns wenigstens 15 Knaben zn besorgen. Im vorigen Jahre konnte der hochw. Pater Obere durch seinen Einfluß bei den Sultanen Lembo und Morgian Kali noch andere Knaben erwirken. Die Knaben werden in den Elementar-gegenständen, das heißt in der englischen Sprache, im Rechnen itnb etwas Geographie und vor allem in der Religion unterrichtet. Nebenbei werden sie zur Arbeit erzogen. In den genannten Gegenständen haben sie, wie ich bei der Schulvisitation sehen konnte, recht gute Fortschritte gemacht. Unser Hauptziel jedoch ist ihre religiöse und moralische Erziehung. Und ich muß sagen, daß ich über ihre diesbezüglichen Erfolge wirklich erstaunt war. Sie antworteten ans alle Katechismusfragen sehr gut, die älteren in Englisch, die andern in Ndoko, ihrer Muttersprache. Ich bediente mich zur Prüfung der vom hochw. Pater Obern aus dem Englischen ins Ndoko übersetzten „Christian doctrine“. Ein solcher Katechismus in der Sprache der Eingeborenen ist für die Glaubensverbreitung von unberechenbarem Nutzen. Außer den Schulgegenständen erhalten sie auch Anleitung zur Arbeit. Ihrer fünf sind in der Tischlerei, zwei bei der Herde, die übrigen arbeiten in der Küche oder im Garten. Es ist sehr wichtig, diese Jungen an Arbeit und Handwerk zu gewöhnen, wovon sie einst leben können, um nicht immer der Mission zur Last zu fallen; andererseits würden sie ohne Liebe zur Arbeit auch keine guten Christen werden. Der Ackerbau wird ihnen genug Gelegenheit bieten, sich an Arbeit und Mühe zn gewöhnen. Die religiöse Erziehung der Knaben hat bereis die besten Früchte gereift. Voriges Jahr wurden 8 Katechumenen vom hochw. P. Meroni, Obern der Mission des Sudan, getauft. Fin-dieses Jahr hatten die Patres jene acht Knaben zur ersten heiligen Kommunion, mehrere Katechumenen zur Taufe und alle insgesamt zur Firmung vorbereitet. Sie wünschten, daß ich selbst auch die Taufe und Erstkommunion spendete. Ich tat es gern, doch zuerst wollte ich noch eine kleine Prüfung abhalten. Mit dem Ndoko-Katechismus in der Hand, fragte ich zuerst die Kommunikanten einen nach dem andern über jene Wahrheiten aus, die ein Erstkommunikant wissen muß, dann noch eingehender über das heiligste Altarssakrament. Alle antworteten fast wörtlich und selbst auf Fragen, die sie nicht eingelernt hatten. Der begabtste von allen ist zweifellos Alexander Morgian, ein Sohn eines Sklaven Kayangos und später von diesem selbst als Sohn adoptiert. Ich gebe hier einige Antworten, die er mir auf folgende Fragen gab. „Wer ist das sichtbare Haupt der Kirche?" „Der Bischof von Rom." „Wer ist das unsichtbare Haupt der Kirche?" „Jesus Christus." „Warum ist Jesus Christus nicht das sichtbare Haupt der Kirche?" „Weil er uns nicht sichtbar ist, weder im Himmel noch im Altarssakrament. Im Himmel ist er uns zu weit entfernt und in der Eucharistie ist er verborgen." „Warum wird das heilige Meßopfer in zwei Gestalten dargebracht, da Jesus Christus ja doch unter einer jeden der beiden Gestalten ganz zugegen ist?" „Mit Rücksicht auf das Opfer," „Wie unterscheidet sich das gewöhnliche Brot vom eucharistischen Brot?" „Das gewöhnliche Brot ist jenes, welches man sieht, das heißt es ist wirkliches Brot: das eucharistische Brot scheint aber nur Brot zu sein und ist in Wirklichkeit der Leib unseres Herrn." „Wie kann denn der lebendige Leib Jesu Christi in einem leblosen Brote zugegen sein?" „Durch ein Wunder." Kurzum, ich hatte mich überzeugen können, daß sie sehr gut unterrichtet waren: die Patres versicherten mich, daß auch ihre Aufführung eine tadellose sei, und so konnte ich sie ruhig zur ersten heiligen Kommunion zulassen. Zwei Neugetaufte, Ambar und Langue, bereits verheiratete Männer, kamen zur Prüfung auf mein Simmer. Der zweite war hinreichend unterrichtet. Ambar war mir schon von einer Reise nach Meschra aus bekannt; dort hatte ich schon den guten Willen des Mannes schützen gelernt, aber jetzt sah ich, daß er ebenso beschränkt als gut ist. So konnte ich ihn zur Firmung und Erstkommunion vorläufig nicht zulassen, Tags darauf prüfte ich die zehn Täuflinge, Die Mehrzahl war schon drei Jahre in der Mission, die andern wenigstens 1 Vs Jahre, Die Patres sagten mir, sie seien etwas schwächer als die im Vorjahre Getauften, doch antworteten auch sie ganz gut; sie kannten die Gebete, die drei göttlichen Tugenden usw. Einer schien etwas schwach zu seht, aber das ersetzte er durch besondere Herzensgüte. Bei zweien hatte die Aufführung in der Vergangenheit etwas zu wünschen übriggelassen; ich prüfte sie daher etwas länger. Ans die Frage, ob sie die Taufe wünschten, antworteten alle: „Wie kann ich mich retten, wenn ich die Taufe nicht wünsche?" — „Wie soll ich nach dem, was ich gelernt habe, nicht wünschen, getauft zn werden?" Alle wurden durch besondere Predigten und Vorträge auf diesen feierlichen Akt vorbereitet, Samstag, den 29. August, um ß1/* Uhr, zelebrierte ich unter Assistenz die heilige Messe, Die sieben Kommunikanten knieten in weißem Kleide mit rotem Gürtel in zwei Bänken neben dem Altar. Alexander betete andächtig die Kom-muuiongebete vor. Vor der heiligen Kommunion erklärte ich ihnen in kurzen Worten auf englisch die Heiligkeit dieses feierlichen Augenblicks, Der hochw. Pater Obere übersetzte Satz für Satz ins Ndoko. Dann traten sie heran, um zum erstenmal Jesus im allerheiligsten Sakrament zu empfangen, und der Heiland, den die Missionäre von Kayango seit vier Jahren predigen, würdigte sich, wahrhaft und wesentlich in jene sieben Herzen Eingang zu nehmen. Es war ein feierlicher Augenblick, den ich nie vergessen werde. Nach der heiligen Messe verrichteten sie gemeinschaftlich die Danksagung. Nachher wurden sie von ihren Kameraden herzlich beglückwünscht und beim Frühstück bedient; ich unterhielt mich mit ihnen, um ihre große Freude zu teilen. Um 8 Uhr fand nach dem Ritus des römischen Pontifikale die Taufe der zehn Katechumenen statt. Das Volk wohnte der Zeremonie bei; ich will dieselbe hier nicht näher beschreiben. Als ich den Neuaetauften dys weiße Kleid und die brennende Kerze überreichte, bewegten besonders zwei Gefühle meine Seele: ein Gefühl der Freude, die Kirche von Kayango um zehn Seelen vermehrt zu haben, und der Wunsch, dieselben möchten so gut bleiben wie die ersten acht, auf daß diese neue Christengemeinde nicht nur an Seelenzahl, sondern auch an Verdiensten wachsen möge. Die Feier endete mit dem bischöflichen Segen. 52 Stern der Neger. Heft 3. Die Neugetauften und Erstkommunikanten versammelten sich dann zn einem Mahle, au dein auch die Sultane Kayango, Lembo und Abschacca teilnahmen. Während das Missionspersonal die glücklichen Knaben bediente, teilte ich ihnen Zuckerwerk, aus. Die Sultane waren sprachlos und ich glaubte auf ihren Gesichtern lesen zu können: „Warum für die Knaben solche Festlichkeiten?" Ich sagte daher zu Kayango: „Wenn du und ihr alle zu uns kommt, um das Wort Gottes zu lernen wie diese Knaben, und Christen werdet, machen wir ein noch größeres Fest und ich selbst werde euch bedienen. Dann schlachten wir nicht nur. einen Ochsen wie heute, sondern mehrere für euch und euer ganzes Volk." Die Sultane lächelten und schwiegen. Dieser Tag wurde als ein Familienfest betrachtet und verging in heiliger Ruhe. Es fand noch die Prüfung der Firmlinge statt; sie antworteten ad litteram. Da aber im Katechismus die Sakramente etwas kurz behandelt sind, fügte ich noch andere Fragen hinzu. Eipen von ihnen fragte ich, ob zum würdigen Empfang der Firmung die Beichte notwendig sei. Er cmttoortete: „Wenn ich nach der Taufe eine Sünde begehe, muß ich früher beichten, sonst nicht." Alexander fragte ich: „Welches ist der Unterschied zwischen einem getauften und einem gefirmten Christen?" „Es ist derselbe Unterschied wie zwischen einem gewöhnlichen Untertan des Sultans und einem bazinger (Soldaten)." „Ist die Firmung zur ewigen Seligkeit notwendig?" „Nein." „Welches sind die zur Seligkeit notwendigen Sakramente?" „Die Taufe." „Genügt also die Taufe zur Seligkeit für alle?" Sie genügt für den, der in der Taufgnade stirbt; für den, der nach der Taufe sündigt, ist auch die Beichte notwendig." „Wenn man also mit Beichte und Taufe allein selig werden kann, braucht man die Firmung nicht?" „An und für sich ist sie auch nicht notwendig, aber wer sie aus eigener Schuld nicht empfängt, tut schlecht daran." „Warum?" „Weil sie ein von Christus eingesetztes Sakrament ist, um Gnaden zn erlangen." „Gibt es denn keine andern Mittel, um Gnaden zn empfangen?" „Ja, das Gebet." „Also ist die Firmung nicht notwendig; um Gnaden zu erhalten, genügt ja das Gebet?" „Aber die Firmung als Sakrament ist noch wirksamer, um Gnaden zu erhalten, und wer es ans eigener Schuld nicht empfängt, handelt schlecht." Am 30. August, um 7 Uhr früh, zelebrierte ich in Gegenwart der 18 Firmlinge unter Assistenz die heilige Messe. Nach derselben sprach ich über die heilige Firmung als ein von Jesus Christus eingesetztes Sakrament und über die Bedeutung der einzelnen Zeremonien. Darauf erteilte ich ihnen das Sakranient. Die Christengeineinde von Kayango zählt jetzt 18 Seelen; wohl noch pusillus grex (eilte kleine Herde), aber nach bloß vierjähriger Tätigkeit ist das eilt tröstlicher Erfolg und Grund genug, Gott dem Herrn von ganzem Herzen zu danken. (Fortsetzung folgt.) Besuch der Christen zu Ikäffala. JBcritibt öcs bocbw. Die Sonne brannte sehr heiß. Hinweg über sandige, öde Flächen gelangten wir zu einem äußerst fruchtbaren Landstrich: üppig prangender Pflanzenwuchs bedeckte das grauschwarze Erdreich. „Herr, weißt du, wie diese schöne Gegend heißt?" fragte mich mein Führer. „Sie heißt Atbara omm Handal*), von der ich so oft habe reden hören, als ich noch ein Knabe war." Mit sichtbarem Wohlgefallen ging er des Weges entlang, während seine Angen freudig über die Umgebung schweiften. Wer weiß, wie viele alte Erinnerungen ihm dabei in den Sinn kamen. Den Arabern gefallen ihre Steppen und Oasen ebensosehr wie den Gebirglern ihre himmelstarrenden Schneespitzen und Hochtäler. Weiter voran kamen wir vorüber an einem Begräbnisplatz. Auffallend besonders war ein Grabhügel. Hier ruht nach der Aussage der Eingeborenen ein großer Heiliger. Daneben steht eine Dumpalme, die sich nach oben in zwei Hanptäste teilt. Dort, wo der Stamm sich verzweigt, sah ich inmitten der Gabelung zu meiner Verwunderung allerhand Gegenstände, wie Strohmatten, halbvolle Durrasäcke, Stöcke und dergleichen Sachen, liegen. Mein Staunen aber stieg noch mehr, als auch mein Diener sich dorthin begab und ebenfalls *) So benannt von der Sandal-Frucht, die hier herrlich gedeiht. Erwähnte Frucht, von runder Gestalt wie ein großer Apfel, enthält in ihrem Innern zahlreiche Samenkörner von ungemein bitterem, widerlichem Geschmack. Schon das Riechen daran reizt zum Erbreche». Für den Araber ist die Handal das Symbol der Bitterkeit. Im Niltal werden die trockenen Körner hier und dort gemahlen und als starkes Abführmittel verwendet. Die Frucht wird in grünem Zustand vom Vieh gefressen. Heutzutage wird auch das Fleisch derselben in kleine Scheiben geschnitten und nach Europa verschickt, woselbst man daraus Arzneien gewinnt. (5t. d. SB.) P. ©tto Duber F. 8. C. (Fortsetzung.) einige Stöcke deponierte, die er längs des Weges geschnitten und ausgearbeitet hatte. „Was will das heißen?" fragte ich ihn. „Dieser Baum ist der sogenannte schagarat el aman, d. h. der Baum der Sicherheit", gab er mir zur Antwort. Wer immer hier vorüber geht und irgendeikt Stück unnötiges Reisegepäck bei sich hat, legt es dortselbst nieder, um es bei seiner Rückkehr wiederum zu holen. „Habt ihr keine Furcht, daß man es euch stehle?" fuhr ich weiter. „Das ist unmöglich", rief er entrüstet aus. „Dieser Baum ist ein Heiligtum, bewacht vom Geist des Scheichs, der hier begraben liegt, und wir hegen volles Vertrauen auf ihn. Wehe dem Frevler, der es wagen wollte, hicrselbst seine Hand nach fremdem Gut auszustrecken. Die Rache Gottes würde ihn sicher einholen: es würde ihm Hand oder Fuß erstarren oder er würde mit Blindheit geschlagen werden", sagte mein Diener int Tone der Überzeugung. Der Fluß, der bis jetzt entfernt war, trat uns plötzlich nahe. Gewaltige Bäume spendeten einen erquickenden Schatten und wir ließen uns nieder zur Mittagsruhe. Meine beiden Araber machten sich daran, ihre Mahlzeit vorzubereiten. Diese bestand aus einem kräftigen Durrabrei: sie aßen die ganze Schüssel aus, ohne daß mein Führer sich zufrieden zeigte: er klagte über Leibschmerzen. Wir wollten eben aufbrechen, als eine Ziegen-hekdc herankam. „Herr, tute lange haben wir schon nach einem Ziegenböcklein gesucht, jedoch umsonst", bemerkte er. „Siehe da eine ganze Herde, versuchen wir nun, ob wir ein kleines Tier haben können, denn wir haben Sehnsucht nach Fleisch." Wirklich gelang es uns, eines zu kaufen- „Herr, jetzt muß geschlachtet und gegessen werden", riefen freudig meine Leute aus. „Ich befürchte, daß dies zu viel Zeit in IC •ä- ty .-Z Braberfamilie beim Mittagsmahl. Um den niedern, runden Tisch sitzt ober Hockt eine Familie gewöhnlicher Leute. Ihr frugales Mahl besteht aus Brot (aus Durra bereitet), das sie in die Sauce eintunken. Als Zuspeise dienen die sähen ägyptischen Zwiebeln und Koblauch, nach denen sich die Hebräer in der Wäste so sehnten. Der poröse Krug enthält das gewöhnliche Getränk dieser Leute: Nilwasser. ÜO (Ein Maskenball im afrikanischen Urwald. Die Tanzgewänder sind aus Blättern und Fl-chtwerk gearbeitet. Wem, sie sich niederhocken, scheinen sie einer kleinen Hütte der (Eingeborenen nicht unähnlich zu sein. So ziehen sie im Dorfe herum ober führen gemeinsame Tänze auf. Anspruch nimmt", erwiderte ich ihnen: „ich meine, es wäre besser abzuwarten bis zum Abend." Doch meine Rede half nichts: sie wollten einmal Fleisch essen und sofort. „Wir werden uns beeilen und die verlorene Zeit wieder einholen", antworteten sie mir. Das Böeklein wurde geschlachtet, zerteilt, wanderte in die Pfanne hinein und diese wurde auf das Feuer gestellt. Dies alles geschah sozusagen in wenig Augenblicken. Mit bestem Appetit aßen sie die ganze Pfanne aus und nach diesem zweiten Mittagsschmans war meinem Führer das Bauchweh vergangen. Das übrige Fleisch wurde auf das Kamel gebunden und emsig ging es voran. Verschiedene Nomaden begegneten uns längs der Straße. Bei Einbruch der Dunkelheit betraten wir eine Hochebene, die sogenannte „agaba Sauäna“, und ritten bis zur späten Nacht. Am folgenden Morgen, als wir uns zum Aufbruch anschickten, bemerkte mein Führer zu seinem Schrecken, daß das Fleisch schon zu verderben begann. Da fingen er und der Diener zu schimpfen und greulich zu fluchen an über die Nomaden, welche am verflossenen Abend an uns vorbeigezogen waren und nach ihrer Meinung das Fleisch mit bösem Auge angeschaut hatten. „O diese Neidhammel von Beduinen, die wir gestern gesehen, und die ihre lüsternen Blicke zu unserem Fleisch erhoben haben!" rief ergrimmt mein Führer aus. „Diese elenden Nomaden sind nicht arm, wie sie sich den Anschein geben. Sie besitzen schöne Viehherden und könnten es sich wohl leisten, ein Tier zu schlachten und sich daran satt zu essen, jedoch der Geiz verhindert sie, das zu tun. Wenn sie aber bei andern ein Fleisch sehen, so sehnen sie sich darnach, vergönnen es seinem Eigentümer nicht und be-f)ästen es so mit ihrem verderblichen Blicke. Herr, du bist nicht imstande, den Abgrund von Bosheit dieser Eingeborenen zu ermessen. Du dachtest erst, die gestrigen Nomaden seien anständige Leute gewesen, aber sie sind das Gegenteil, sie haben ein schwarzes Herz, denn sie haben unser Fleisch verhext. Doch Gott sei gedankt, daß ihr Hexenblick das Fleisch behaftet hat und nicht unsere Mägen. Wie haben doch unsere Landsleute zu Berber Recht, indem sie jeden gekauften Gegenstand sorgfältig beim Heimgehen verbergen, damit kein neidischer Blick darauf fallen kann! Gott soll dieses ruchlose Nomadengesindel bestrafen!" Nachdem sie so das Füllhorn ihres Ingrimms gegen die unschuldigen Beduinen geleert hatten, hingen sie das Fleisch neben das Gepäck auf das Kamel und wir gingen weiter. Gegen Mittag hielten wir an zur Rast. Mein Diener, vom Führer kräftig unterstützt, schickte sich an, einen herrlichen Imbiß herzurichten. Das stinkende Fleisch wurde rasch in Stücke geschnitten, diese in ben Topf hineingeworfen und mit Zwiebeln vermischt. Ungeduldig harrten beide, bis das Fleisch gekocht war. Dann stellten sie den Topf vom Feuer weg und begannen den Inhalt mit beneidenswertem Appetit zu verspeisen. „Wie geht es, daß ihr halbverfaultes, verhextes Fleisch esset?" fragte ich sie. „Habt ihr denn keine Furcht, daß es euch schaden könne?" „O nein," gaben sie uns zur Antwort, „wozu haben wir denn den heiligen Scheich Aliel märghani? Unter seinem Schutze stehen wir und er sorgt dafür, daß keine Speise uns Schaden verursache. Übrigens ist das Fleisch gar nicht so übel, es ist recht zart und schmeckt uns ausgezeichnet. Wir werden auch dir ein paar Koteletten daraus zurecht machen." So gesagt, suchten sie die besten Stückchen heraus und brieten sie mir. Ich kostete davon, mußte sie aber liegen lassen, denn sie rochen zu übel. Mein Führer vertilgte sie augenblicklich. „Merkst du denn nicht den Gestank?" fragte ich ihn. „Das will nichts heißen," antwortete er; „wir essen das Fleisch, nicht den Gestank. Du bist ein Schlecker und hast einen verdorbenen Geschmack," höhnte er mich. „Ich will dir beweisen, wie man bei uns Fleisch ißt." So sagend, griff er zu einem stark in Verwesung gegangenen Stück, briet es und — verschlang es. „Du behauptest, daß ich einen schlechten Geschmack habe," bemerkte ich ihm, „ich aber meine, daß du in bezug ans Geschmack mit dem Aasgeier auf derselben Stufe stehst." „Du verstehst nichts," rief er aus, „du solltest einmal unsere Stammesverwandten, die Scheigie-Araber,' sehen. Diese essen bei Festlichkeiten gewöhnlich nur Fleisch, das schon ein paar Tage alt ist. Da kam ein Beduine mit einer Ziegenherde. „Mann, komm' her," riefen ihm meine Leute zu, „wir geben dir Fleisch und du gibst uns Milch." Der Nomade näherte sich furchtsam. Mein Führer bot ihm ein Stück Fleisch an, das ganz erbärmlich aussah, Delikat ist der Nomade zwar nicht und auch an keine Wohl-gerüche gewöhnt, aber das angebotene Stück war so unappetitlich, daß es selbst dem Steppensohn zu arg war. Er wies das saubere Geschenk ab, schüttelte sein langes Haar und ging davon. Die Sonnenstrahlen wurden allmählich milder: wir brachen auf. Ich meinte, daß meine Leute sich an dem vortrefflichen Mittagsschmause sattgegessen hätten und daß sie das übrige Fleisch zurücklassen würden, aber dem war nicht so. Die faulsten Stücke warfen sie zwar weg, das übrige aber nahmen sie mit sich. „Habt ihr denn noch nicht genug an dem stinkenden Fleische?" fragte ich sie. Erstaunt schauten sie mich an. „Was kommt denn dir in den Sinn?" antworteten sie mir. „Meinst du, daß wir uns dir zuliebe des Fleischgenusses enthalten? Das Fleisch ist eine Gabe Gottes und muß gegessen werden." Ich mußte ihnen befehlen, sich etwas zu entfernen, um nicht unter meiner Nase ihren duftenden Braten zu verzehren. Sie taten es, lachten über mich, vertilgten ihr köstliches Abendmahl, bewahrten aber noch einen Suppenknochen für den nächsten Mittag ans und verfielen dann in einen gesunden Schlaf. Die Gegend, in der wir die Nacht verbrachten, hieß Baalog. Am andern Morgen nach kurzem Ritte gelangten wir zur sogenannten „gesirah Tpmana“ der Residenz von Kasär uad Ahmed, der gegenwärtig' Scheich des mittleren Atbara-Gebietes ist. Der Mann ist reich an Vieh, und wenn er ausgeht, trägt er mitunter einen Sonnenschirm zum Zeichen seiner Würde. Daß dieser Sonnenschirm in den derben Händen des Nomadenhäuptlings längst seine ursprüngliche Gestalt verloren hat, kann sich jeder einbilden. Aber auf die Fasson kommt es hier nicht an. Die Hauptsache ist, daß Herr Kasär, Beherrscher der langharigen Wüstenkinder, etwas in der Hand hält, was jandere nicht leicht haben können. Eine höchst interessante Begegnung brachte uns dieser Morgen. Während wir nämlich vorangingen, kam ein kräftiger Mann zn Kamel an uns vorüber, begleitet von einem Diener ebenfalls zu Kamel. Meine Leute machten ihm ehrerbietigeVerbeugungen. Daraus erkannte ich, daß dies einst eine wichtige Persönlichkeit gewesen sein mußte. „Wer ist dieser?" fragte ich meinen Führer. „Das ist Osman Dignas Neffe namens Musa", antwortete er. Dieser war zu Zeiten seines Onkels Feldherr der Derwischtrnppen, einst ein gewaltiger, gefürchteter Mann, der manchen die Köpfe hat abschlagen lassen. Als Osman Digna in Gefangenschaft geriet, bot er sich an, seinen Onkel zu begleiten, jedoch die Regierung erlaubte es ihm nicht. Heute lebt der einstige Feldherr ganz privat. Er schwingt seinen Feldherrnstab über ein paar Herden gehörnter Wiederkäuer, die er übrigens besser behandelt als einst die Menschen; denn bevor er ein Tier schlachtet, besinnt er sich dreimal. Nun hat er Zeit und Muße, nachzudenken über die Vergänglichkeit aller irdischen Dinge. Doch er läßt sich keine grauen Haare wachsen: er ergibt sich fatalistisch in sein Los, verbeißt seinen Schmerz in der Erwartung besserer Zeiten und labt sich an reichlichem Merissabier. Die Nacht verbrachten wir bei einer Landschaft namens „homru ual beleb“, das heißt Gras und Turteltauben. Homru ist eine Grasart, die hier sehr üppig wächst; beleb ist eine Art Turteltaube, die hier sehr häufig vorkommt. Davon hat diese Gegend ihren Namen erhalten. Ermüdet von dem anstrengenden Ritte in der heißen Sonne,, ließen wir uns an den romantischen, schattigen Ufern eines Gießbaches zur Ruhe nieder, fast in unmittelbarer Nähe des Flusses. Der Wasserstand war noch angehend hoch, obwohl die Regenzeit schon längst vorüber war. Bambusrohr und dicke Baumäste bedeckten die beiden Ufer. Diese hatte das Hochwasser von Abessinien hier angeschwemmt. L53J m El El 1=] El El El El El El El El El El El w MWonsbaus in IRbartum. '3m Hintergrund in der Mitte sieht man das Missionshaus der Katholischen Mission; es ist der hintere Teil, der nach Süden schaut. Nahezu in der ganzen Länge ebenerdig, überragt das flache Dach ein Türmchen. Also das ist die Residenz unseres hochwst. Missionsbischofs. — Links ist das Missionshaus der Maroniten. — 3m Vordergrund ist die Sirdar-Straße. Telegraphen- und Telephondrähte durchziehen längs der Straßen die neue, aufblühende Stadt. W [Ml El El El El El El El El El El El El El El m] m Am folgenden Morgen hatten wir noch stark zu reiten. Das Landschaftsbild war flach und eintönig. Gegen Mittag begann die Umgebung hügelig und interessant zu werden. Der Fluß, der erst ziemlich weit entfernt war, erschien plötzlich nahe mit seinem schönen Ufergrün. Wir waren bei der Gegend Leia, das heißt auf deutsch Biegung, angekommen. Hier beschreibt nämlich der Atbara einen großen Bogen. Wohl Dutzende von Wagenladungen lagen hier herrenlos. Niemand kümmert sich darum; es gibt hier Holz im Überfluß. Nach ein paar Stunden hatten wir uns ziemlich gut ausgeruht. Dieser Platz ist auch von den Beduinen bevorzugt. Kurz vorher hatten auch diese hier Rast gemacht und eine Mahlzeit gehalten, was man deutlich aus der frischen Asche des ausgelöschten Feuers erkannte. Merkwürdig schien es mir, daß die Asche mit Kieselsteinen vermischt war, jedoch mein Führer erklärte mir diese Sache. „Wenn die Beduinen", sagte er, „gute Geschäfte gemacht haben und es ihnen wohl zu Mute ist, Pflegen sie sich ihre Leibspeise vorzubereiten. Sie besteht in einem Braten, den sie sich auf heißen Kieselsteinen herrichten. Dazu sammeln sie eine gewisse Anzahl erwähnter Steine, legen sie aus und er schloß seine Erzählung mit einer Anekdote aus vergangenen Zeiten. „Vor Jahren", begann er, „war ich einmal auf Reisen mit einigen Hamdüb-No-maden. Die Geschäfte waren ihnen gut gegangen und sie sehnten sich nach einem schmackhaften Braten. Sie kauften das fetteste Schaf, das zu finden war, schlachteten es, schnitten mit Meisterhand alle Knochen heraus und Stäche über den Stauen Nil. ...... Diese neue Brücke wird Khartum mit Halfaya verbinden und soll Ende Februar 1909 von der Eisenbahn befahren werden hörnten, die dann von hier nach Kordofan weiter gehen wird. Die Brücke ist bis dato (Ende Dezember 1908) nur 20-30 Meter aus Eisen, das andere Holz. Die Eisenkonstruktion geht langsam voran, während das hölzerne Gerüst bereits den Fluß überbrückt. zierlich nebeneinander in der Gestalt eines Kreises und darauf eine Schichte Holz. Dieses wird angezündet, verbrennt und teilt seine Hitze den darunter liegenden Steinen mit. Indessen ist bereits ein Schaf geschlachtet worden, das Fleisch wird auf die feurigen Steine gelegt und gebraten. Dieser Braten hat einen vorzüglichen Geschmack und würd von den Beduinen salät genannt. „O hätte ich jetzt davon", rief seufzend mein Führer legten das ganze Tier auf die Kieselsteine, welche indessen ein starkes Feuer glühend gemacht hatte. Zugleich hingen sie an einem Banmaste einen Wasscrschlanch auf und warfen einen Zuckerhut hinein, denn sie wollten ihren Durst mit Zilckerwasser löschen. Das Fleisch war zwar außen gebraten, aber im Innern noch halb roh, als der Schmaus begann. Die Hamdäb-Beduinen waren zu vieren, ich der fünfte. Sie aßen fast nach Nomadenart. Auch ich tat mein möglichstes, um ihnen nicht nachzustehen, aber nach einer Drittelstunde hatte ich genug und konnte nicht mehr weiteressen. Die Hamdäb warfen mir verächtliche Blicke zu. ,Du bist nicht würdig, mit uns zu speisen', höhnten sie mich. Sie aßen und tranken weiter, bis sie das ganze Schaf verzehrt und den Wasserschlauch fast völlig geleert hatten. Dann aber legten sie sich auf das Ohr, unter den Schatten der Bäume, unbeweglich wie eine Riesenschlange, nachdem sie eine Beute verschlungen hat. Eineinhalb Tage lang, das heißt bis zum Ende des folgenden Tages, blieben sie hierauf, ohne etwas zu genießen. Daß die Beduinen in bezug auf Hunger erstaunlich viel aushalten, ist bekannt. Wenn sie aber einmal zum Essen kommen, so gestalten sie sich zu wirklichen Vielfraßen. Fröhlichen Gemütes gingen wir nachmittags weiter: wir hatten ja von hier aus bis nach Gos Rcdjeb nur noch eine knappe Tagreise. Auch an Unterhaltung fehlte cs nicht, denn Hügel und Schluchten mit Rinnsalen und üppigem Baumwuchs wechselten in einem fort: hier ist aber auch der Leopard zu Hause. Nach einigen Stunden gelangten wir zu einem ansehnlichen Hügel. Dieser bildet die Grenze zwischen den Provinzen Berber und Kässala. Etwas seitwärts dem Flusse zu sahen wir weiße Fähnchen wehen. Dort befanden sich einige Grenzposten, um die Viehzufuhr von Küssala nach Berber zu verhindern. Zu Küssala herrschte zur Zeit eine epidemische Krankheit unter dem Viehstande. Vom Hügel stiegen wir hinab ins Bett des tiefen Gießbaches Mitateb mit wildromantischer Umgebung: schattige Bäume und dichtes Dornengestrüpp wuchern an seinen Ufern. Diesen Platz hat sich der König der Tiere auserlesen: hier ist der Mittelpunkt seiner Streifzüge: von da ans schweift er umher, flußaufwärts und -abwärts auf beiden Ufern. Mitunter läßt er sich eine ganze Woche und auch länger nicht mehr hier blicken, erscheint aber dann unverhofft wiederum int alten Heim. Des Tages über liegt das Raubtier in seinem Verstecke, träge und in unbehaglicher Stimmung, denn der heiße Tagesstern brennt ihm arg auf das Fell. Wenn dieser am Himmelsrand sinkt, zieht der Löwe ans Beute aus. Mitunter kaitert er in einem Erdloche neben dem Flusse und lauert auf wilde Esel, die an das Wasser zum Trinken kommen. Kann er sich mit dem ersten Ansprunge des Tieres nicht bemächtigen, so holt er im Laufe den Esel nicht mehr ein, denn dieser ist geschwinder als er. Ost gilt sein Besuch den Umgebungen der Nomadenlager, wo er Vieh frißt, tötet oder verwundet, je nachdem er eben gelaunt ist. Einmal begegnete der Löwe einem Esel, der seinem Herrn entlaufen war, um frei in der Steppe herumzntnmmeln. Hunger hatte er gerade keinen, wollte aber doch dem Langohr einen guten Denkzettel geben. Mit seinen scharfen Klauen bearbeitete er den Esel am ganzen Leibe und ließ ihn laufen, worauf dieser in den Stall seines Herrn zurückkehrte. Die Kameltreiber benehmen sich dem gefährlichen Raubtier gegenüber oft ans recht leichtsinnige Weise. Sie wissen genau, was für Landstriche es heimsucht, daß es plötzlich bald hier, bald dort auftaucht, und sollten deshalb ans Vorsicht Feuer anzünden, wenn sie an einer dieser Stellen die stacht verbringen, aber sie tun nicht so. Längs der Straße fragen sic irgendjemand, der von dort herkommt, ob das Land hier sicher sei. Die Antwort ist gewöhnlich bejahend, worauf die faulen Kameltreiber sich verlassen. Gleichgültig und ohne Feuer anzuzünden, übergeben sie sich dem Schlafe inmitten der gefährlichen Stelle. Mitunter verläuft es glatt, mitunter erschallt aber in der stillen Mitternacht plötzlich das Gebrüll des Löwen. Da springen ! die trägen Araber ans, wischen sich die Angen aus, erflehen den Schutz aller heiligen Scheiche und werfen sich winselnd neben ihren Kamelen hin. Tötet der Löwe ein Tier, so heißt es, daß Gott es so bestimmt hatte, und dagegen ist nichts einzuwenden. Mit solcher Ausrede wird alle Fahrlässigkeit entschuldigt. Geht die Sache gut ab, so schreiben sie es dem Schutze der heiligen Scheiche zu. Gegen Ende der Wintermonate verläßt das Raubtier die Gegend nach Süd osten zu, um bei der nächsten Regenzeit wiederzukommen. Die Nacht verbrachten wir völlig ruhig in einer grasigen, mit kleinen Bäumen bedeckten Niederung. Der folgende Morgen brachte uns etwas Feuchtigkeit, die beim Aufgehen der Sonne und beim Wehen eines frischen Windes verschwand. Deutlich sahen wir nun die Umrisse des Berges von Gos Redjeb namens Erembäd mit seinen sonderbar emporstarrenden Steinmassen, gleich gewaltigen Zacken, und stiegen nach kurzem Ritte in dessen Nähe ab. (Sortierung folgt.) Nus dem Misfionsieben. | patroziniumskeier in Bttigo. Das Fest der schmerzhaften Mutter Gottes (Patrozinium in Attigo) kam immer näher. Alle Tage, morgens und abends, bestiegen wir das Dach unseres neuen Hauses, um unsern Blick nach Osten zu richten. — — Nein, Moslim waren wir nicht geworden, Hebräer auch nicht, um etwa den Propheten oder den Messias zu erwarten. Wir spähten nur den Fluß entlang — der Nil nimmt hier die Richtung nach Osten — ob denn der „Redemptor" nicht bald in Sicht käme. Schon mehrere Tage war der Gegenstand unserer- Gespräche die Kapelle, wie wir selbe einrichten wollen, da uns der „Redemptor" einige bessere Sachen bringen sollte. Die alte oder erste Kapelle war ein kleines Zimmert, das zugleich als Sakristei, Magazin und als Schlafzimmer dienen mußte. Ein Eckzimmer im Anbau war für die neue Kapelle gedacht. Der Bretterbodeu ließ allen Schall von oben hinunter vernehmen und umgekehrt. Um dies zu verhindern und zugleich, zur Ausschmückung des heiligen Ortes beizutragen, erhielten wir von Khartum Linoleum, zwar nicht von der besten Sorte, doch bedeutet dies für Zentralafrika schon Luxus. Einem Übel war somit abgeholfen. Die Wände jedoch konnten wegen Mangels und Kostspieligkeit des Kalkes nicht verfugt werden. So wurde anfangs September mit der Einrichtung begonnen, um am schmerzhaften Sonntag unser Patrozinium zu feiern, umso mehr, da wir von diesem Tage an das Allerheiligste aufbewahren konnten. Der Altar, ein Holztisch einfachster Art, und das Podium waren schon von den Termiten benagt, die Stoffe, welche die Wand bedeckten, ganz grau vor Staub, die beiden Kisten, welche als Paramenteuküsten Dienste leisteten, zeigten gc-waltige Verheerungen durch die Termiten. Somit war die Auswahl gering, und um durch Neues zu ergänzen war nichts vorhanden. Das ganze Magazin wurde umgekehrt, mit irgend etwas Brauchbares an Stofs zu finden. Ein Stück blaues, rotes, weißes und auch scheckiges Tuch konnte noch aufgetrieben werden und es begann die Arbeit. Der Altar wurde in eine Ecke gestellt, dahinter ein Postament mit einer kleinen Statue der schmerzhaften Mutter Gottes. Der Plafond, der zugleich Dach ist, wurde mit einer Art Baldachin bedeckt, die Seitenwände mit farbigen Stoffen tapeziert, so daß der Endlich war der ersehnte Tag angebrochen. Am frühen Morgen wurde die Fahne gehißt die den Negern weithin sichtbar ist und ihnen anzeigte, daß heute der Tag des „Tschok“ (Gottes), ein besonderes Fest sei. Nach der ■Meiner MLkang-Tempel. Bereits in jedem SchilluKdorf befindet sich ein solches Tempelchen (eine armselige Hütte), zu dem die heidnischen Neger Prozessionen halten, um den Regen zu erbitten. Nybang, der Urahne der Schillub, gilt als Regenmacher. ganze Vorrat in wenigen Stunden aufgebraucht und somit Schluß der Dekoration war. Von Herzen froh, es so weit gebracht zu haben, freuten wir uns des kommenden Tages, tut dem wir die erste Segensandacht halten konnten und den großen Trost hatten, Jesus in unserem Hause zu haben. ersten Messe wurde der erste Segen mit dein Allerheiligsten gegeben; da wird wohl der Heiland diese Station, die Missionäre, die Christen und Katechumenen reichlich gesegnet haben. Hierauf war noch eine heilige Messe. Nachmittags noch andere Andachten und sowar die Kapelle in Funktion getreten. Wir fühlten nun das Heimische im Hause, einen eigenen Raum zum Beten zu haben, wo und wann jeder bei Gelegenheit verweilen kann. Wenn nun, besonders bei Nacht, die schrecklichen Tropengewitter losbrechen und alles zu verderben scheinen, kann man sich jetzt trösten: Jesus ist bei und mit uns. Nachdem sich der Geist erfreut hatte, dachten mir auch daran, uns heute am Patrozinium eine bessere Mahlzeit herzurichten. Die Jagd ist gegenwärtig wenig ergiebig,- denn alles steht unter Wasser und die Tiere haben sich in die Steppen zurückgezogen. Der Garten wurde all seiner -eßbaren Habe beraubt, die nur in einigen holzigen Kohlrabi, roten Rüben und ein wenig Zichoriensalat bestand; zu unserer Festtafel hinreichend. Der Koch schnitt die schimmelfreien Stücke vom Zwieback aus, mischte dies mit dem bißchen Petersilie und bereitete so eine Fülle. In Ermangelung von Kalbsbrust, Huhn oder Milz band er jene in eine ausgediente Serviette. und schmorte sie mit. Der Geruch erregte die Neugierde nicht besonders, wohl aber das Erstaunen bei Tisch, als eine gebratene Serviette zum Vorschein kam. Diese legten wir beiseite und ob der großen Täuschung ließen wir uns die Fülle um so besser munden. Für ein Kirchweihfest in der Heimat wäre das Ganze arm genug gewesen und doch hat uns daheim noch kein Patrozinium so viele und so reine Freude gebracht. Von nun an ist es den Schillnk nicht mehr, wie bisher möglich, beim Gottesdienst geheime Zuschauer zu sein. Früher sahen sie durchs Fenster und beobachteten mit geheimer Furcht den Priester am Altar. Bei den wenigen Negern, die die neue Kapelle sahen, merkt man, daß sie diesen Ort höher achten als andere Zimmer. Alle hinaufzuführen ist schon wegen der heillosen Furcht der meisten vor einer Stiege, die sie viel zu gefährlich halten, unmöglich. Auch in diesem Kharif fehlte es zur not- wendigen Zeit an Regen. Wie immer wallfahr-teten die Schilluk zu Nykang, um von ihm Regen zu erbitten. In jedem Dorf steht ein Tempel — eine kleine oder größere Hütte (siehe Bild Seite 62) — in dem sie Nykang, ihren Urahnen, verehren. Auf unsere Abwehr dagegen erwiderten sie, wir möchten für sie bitten, wenn wir meinten, es sei besser, daß sie zum „Tschok“ (Gott) beten sollen. Wollen mir die Schilluk wirksam erziehen, so müssen wir bald daran denken, ein eigenes, öffentliches Gotteshaus zu errichten. Doch der Schwierigkeiten bei einem Bau in diesem Lande sind — wie ans Heft 10, X. Jahrgang, ersichtlich — viele und nicht geringe. Es sind zwar schon viele Ziegel gebrannt, doch daunt allein kann man nicht bauen, besonders nicht eine Kirche, soll sie die Gestalt und das Aussehen einer solchen erhalten. Dann könnten wir den Negern einen Ort des „Tschok“ zeigen, sie hineinführen und das Gotteshaus allein schon würde für sie nicht ohne Eindruck bleiben. Und dann konnten wir auch die Feste und das Patrozinium mit größerer Feierlichkeit begehen. Br. G. Schweiger F. S. C. Hue iRbartum. Die heilige Weihnachtszeit brachte auch uns Abwechslung und manche freudige Stunden. Der hochw. P. Cotta, der gegenwärtig Kaplan der katholischen englischen Soldaten ist, schuf uns eine Krippe. Er konnte dies umso leichter tun, da Heuer die Zahl seiner übrigens sehr guten Schäften: auf ganze 25 herabgesuuken ist, während deren Zahl im vergangenen Jahre zirka 500 betrug. Die Krippe atmete asrikanische Einfachheit. Er stellte aus Papier eine Landschaft her, indem er darauf grüngefärbte Sägespäne streute und so das Aussehen einer Wiese erhielt. Daran reihte sich ein felsiges, zer- Stern d er Neger. Heft 3. 64 klüftetes Gebiet, ebenfalls aus Papier, aber so steile Berge, daß selbst die Buchensteiner Tiroler mit ihren Fußeisen dieselben nicht erklettern würden. Ein Landschaftsgemälde auf Leinwand bildete den Hintergrund. Der Stall von Bethlehem war wirklich in einem Winkel der Gegend ganz verborgen, den man erst mit einiger Mühe suchen mußte. Doch erfüllte das Ganze den Zweck, indem es uns das freudige Ereignis von Bethlehem lebhaft vor Augen führte. Freudige Stimmung herrschte am heiligen Abend. Im Studierzimmer der Schule war selbst ein einfacher Christbaum aufgestellt. Um denselben versammelten sich bald nicht nur wir von der Mission, sondern auch viele Katholiken von der Stadt waren erschienen. Englische Soldaten, Griechen, Italiener und ein Franzose, der noch etwas von der deutschen Sprache gerettet hatte, die er vor etwa zehn Jahren gelernt. Alle unterhielten sich recht gemütlich. Etwas Musik am Piano und andern Instrumenten, wie Horn, Violine und Violoncello, trug nicht wenig zur Erheiterung bei. Den Schluß bildete das Plündern des Christbaumes. Ein Grieche übernahm die Verteilung der Geschenke, der mit gutem Humor diese Szene würzte. Zuerst kamen die Schulkinder an die Reihe; aber auch die Erwachsenen gingen nicht leer aus. Der eine erhielt ein Scherzspiel, einer ein Kinderspielzeug, wieder einer eine leere Schachtel und dergleichen. Dies brachte in die ganze Gesellschaft eine fröhliche Stimmung — und so war inzwischen die Mitternachtsstunde, die Zeit zur Weihnachts-mette näher gerückt. Erhebend war es zu sehen, wie sich die Kirche immer mehr und ganz füllte wie selten an einem Tage des Jahres. Der hochw. P. Obere der Mission sang das Hochamt, wobei zahlreiche heilige Kommunionen ausgeteilt wurden. Am hochheiligen Weihnachtstage hielt der hochwst. Herr Bischof ein feierliches Pontifikalamt. Das Wetter war an diesem Tage natürlich das herrlichste von der Welt. Die Hitze (30° Celsius am höchsten) ist auch sehr gemäßigt durch den winterlich kühlen Nord' wind. In das eintönige Alltagsleben von Khartum brachte am Schlüsse des Jahres eine Abwechslung die Ankunft eines katholischen Bischofs — andere haben wir ja genug —. nämlich des Msgr. Alfons Archi, Bischofs von Como. Erwünschte einmal alle Missionsstationen zu besuchen. Leider ist der Bahr-el-Ghazal um diese Zeit für die Schiffe geschlossen, hauptsächlich des niedern Wässerstandes und des Sedd wegen. Der der Mission überaus wohlwollende Sirdar wünschte ihn alsbald zu sehen und stellte ihm seinen eigenen kleinen Dampfer zur Verfügung, womit er dann in Begleitung unseres hvchwst. Bischofs Geher und einiger Patres zwei Stunden den Blauen Nil aufwärts fuhr, um den Ort Soba zu besuchen. Es befinden sich dort Überreste uralter Gebäulichkeiten; ja auch Trümmer einer christlichen Kirche wurden ausgegraben, die somit auf ehemaligen bedeutenden Kulturstand schließen lassen. Dieser Ort Soba wird von manchen mit dem antiken Saba identifiziert, dessen Fürstin, die Königin von Saba, in der Heiligen Schrift (III'. Kön. 10, 1. 4. 10. 13) Erwähnung findet. Am 6. Jänner fuhr unser Missivnsschiff „Redcmptvr" tviedcr nilaufwürts, diesmal nach Gondökoro, das am Bahr-el-Gebel liegt. Man riet nämlich Msgr. Archi an, diese ehemalige Missionsstation zu besuchen, um vom Sudan wenigstens einiges zu sehen. Ills 'Begleiter fuhr mit der wohlbekannte hochw. P. Ohrwald er, der sich bei dieser Gelegenheit auch nach den Verhältnissen der dortigen Christen erkundigen wird. Diese kamen nämlich als Träger in diese Gegend und machen dem Katholizismus alle Ehre. P. P. I. Cr. Heft 3. Stern der Neger. 65 1 Unterbaltenbes. j) Sv j i> Doppelte Netten. Lrzäblung von Dr. Dugo /lIMoni. (Sortierung.). 4. Kapitel. Scbmerzlicbe Trennung. Im Schatten einiger Palmen, die sich im Wind sanft wiegten, stand das Lager der Sklavenkarawane. Überaus reizend war jenes Fleckchen afrikanischer Erde, wo sie lagerte: das Wasser des Brunnens frisch und klar, die prachtvollen, himmcl-ragenden Palmen mit Früchten reich beladen, daneben riesige Bananen mit ihren süßen Früchten. Scharen von Vögeln mit dem seltensten Gefieder und bunte Papageien belebten das Gesträuch. Der Himmel war klar wie Kristall, die schöne, heiße Südsonne, die jenen bezaubernden Gegenden so üppiges Leben spendet, übergoß das Land mit Licht und Wärme; alles atmete Frieden und Liebe, alles lenkte den Geist zu Gott empor und verkündete seine Schönheit, Macht und Güte. Wenn das Werk so schön war, wie schon, wie gut und mächtig mußte dann sein Urheber sein! Indes aber triumphierten unter jenen Friedenspalmen Haß, Schlechtigkeit und Grausamkeit. Der Mensch, von Gott nach seinem Ebenbild erschaffen und mit einer Vernunft begabt, die ihn unvergleichlich über alle körperlichen Geschöpfe erhebt, erniedrigt sich durch die Schuld noch weit unter das Tier. Es gibt kein Raubtier, welches ihn an Schlechtigkeit und Grausamkeit übertrifft, denn er wird aus einem Kind Gottes ein Sklave der Leidenschaften, das Tier aber hat diese Leidenschaften nicht. So wird der Mensch durch die Sünde ein Verbrecher gegen Gott, gegen sich selbst und gegen den Mitmenschen. Die furchtbarste Gestalt dieses Verbrechens gegen den Nächsten ist die Sklaverei. O welch großes Elend, wie viele Übel hat doch die Sklaverei schon hervorgebracht! Man müßte die Beredsamkeit eines Demosthenes oder Chrysostoinus besitzen und die Feder in jenes Blut eintauchen, welches Millionen von Negersklaven vergossen haben, wollte man die Schrecken der Sklaverei gebührend schildern und die edeldenkenden Geister, deren cs noch viele gibt, zu einem großen, allgemeinen und andauernden Kampf gegen die Sklaverei anspornen, zn einem Kampf, in welchem zum Kreuz sich das Schwert gesellen muß. Und jene Sklavcnjägcr, die,, durch die Liebe der Missionäre nicht besiegt, ihr schnödes Handwerk weiterführen wollen, müßte man mit Gewalt vertreiben oder meinetwegen an der nächstbesten Palme aufknüpfen. Ich bin kein Frennd des Krieges und gewiß, auch kein Verteidiger der Todesstrafe. Aber wenn man jemals einen Krieg heilig nennen kann, so ist es jener, in dem man gegen die Sklaverei, für die persönliche Freiheit von Millionen armer Mitbrüdcr die Waffen in die Hand nimmt. Und wenn je ein Todesurteil ausgesprochen werden soll, so gilt es gewiß den Sklavenjägern, die auf Mcnichcnjagdcn ausziehen, mit Menschenfleisch Handel treiben und so zum Schaden der Menschheit das größte Verbrechen begehen. Ja, der Sklavenjäger, der sein Geschäft nicht lassen will, hört auf, ein Mensch zu sein, er hört ans, ein Mitglied der menschlichen Familie zu bilden, er Ivird ein unheilbringendes Tier und hat daher kein Recht mehr ans sein Leben, denn sein Leben würde den Tod vieler Tausende seinesgleichen bedeuten, die aber doch ein Recht auf ihr Leben haben. Also Kreuz und Schwert! Das Kreuz, um die Neger für den Glaubenzu gewinnen,das Schwert, um sie gegen die Sklavcnjägcr zu verteidigen. Doch diese Zeilen sollen nicht eine Abhandlung, über die Sklaverei bilden. Sie sind nicht geschrieben, »m Ratschläge zu erteilen, wie man dieselbe bekämpfen soll. Ihr Zweck ist, eine einfache, wahre Begebenheit zn erzählen, wahr in allen ihren Teilen, wie ich sie ans dem Munde dessen hörte, der selbst innig daran beteiligt war. Er erzählte mir die Geschichte mit der Bitte, sie in ihrer furchtbaren Einfachheit zu veröffentlichen. Vielleicht wird sie besser als 1 manche gelehrte Abhandlung die Schrecken der Sklaverei veranschaulichen und edle Herzen anregen, nach Kräften und Umständen am heiligen Krieg, am großen Kreuzzug gegen die Sklaverei sich zu beteiligen. Amur, so hieß der Sklavcnjäger, hatte gegen 30 Genossen in seinem Lager. Einige davon waren Araber, die Ärigen Neger; einer hatte europäisches 'Aussehen. Sollte ein Europäer Skläven-jäger sein? Ist nicht möglich! Es war in Wirklichkeit ein Arabeb, dem die Mutter Natur die Züge etwas verfeinert hatte, so daß er stark an die kaukasische Rasse erinnerte. Die Araber waren schon seit Jahren Amurs Helfershelfer. In Afrika geboren, waren sie fanatische Anhänger Mohammeds voll Nationalstolz und in ihrer festen Überzeugung, daß die Sklaverei nicht nur ihr Recht, sondern sogar ihre Pflicht sei, waren sie ungemein grausam. Schon von Jugend auf hatten sie sich mit dem Geschäft abgegeben. Sie waren schon in so mancher Herren Dienst; gegenwärtig standen sie unter Amur, jedoch immer bereit, .auch ihm den Rücken zu kehren, wenn sie von ■einem andern besser bezahlt wurden. Im Grunde genommen, waren sie arme Kerls. Wahrend ihrer Raubzüge verdienten sie sich freilich sehr viel, sobald sie aber dann an einem größeren Küstenort ankamen, vergeudeten sie in wenigen Tagen die Früchte monatelanger Mühen und gingen dann wieder mit leeren Händen zur früheren Arbeit — auf neue Sklavenjagden. Emini, der Mann mit bent europäischen Gesichtsausdruck, war «unverschlossener Charakter von ungewöhnlicher Kühnheit und überaus wild; seine bloße Erscheinung flößte Schrecken ein. Er war ein fanatischer Muselmann, dessen Grausamkeit ihresgleichen suchte. Amur nannte ihn seine rechte Hand und er verdiente das Vertrauen seines Herrn vollends. Seit drei Jahren diente er ihm. Niemand tvußte, von wo er gekommen; es hätte auch keiner darum zu fragen gewagt, so groß war die Furcht, die er selbst seinen waghalsigen Genossen einflößte. Die schwarzen Askari (Soldaten) Amurs waren Eingeborene, die zu der Religion Mohammeds übergegangen waren und nun mit den Weißen gemeinsame Sache machten; sie waren die größten Feinde ihrer eigenen Rasse. Sie haßten ihre eigene Rasse noch weit mehr als selbst die Araber und erfänden für sie die grausamsten Qualen. Und wenn die Neger sich darüber beklagten, wenn sie um Erbarmen flehten, da sie ja von antut griff nacb Dem Gürtel. .. (Seite 68.) derselben Stoffe, also Stammesbrüder seien, ent« gegneten sie stolz: „Wir sind keine Neger, wir sind Weiße." Weil sie die Religion der Araber .angenommen hatten, glaubten sie, damit auch Stammesangehörigkeit und Hautfarbe umgetauscht zu haben. Wie ganz anders ist die katholische Religion, die die Liebe zur eigenen Nation erhebt und idealisiert, während der Mohammedanismus dieselbe vernichtet und den neuen Anhänger zu einem fanatischen Feind der früheren Brüder macht. Amur konnte mit seinen Askari zufrieden sein; sie leisteten ebensoviel wie die Araber, waren zuverlässig Und begnügten sich dabei mit ein.'m geringen Lohn. Er dachte schon daran, durch Askari seine Araber zu ersetzen, die sehr anspruchsvoll waren und ihm leicht einen gefährlichen Streich spielen konnten, wie er selbst es mit seinem Vorgänger gemacht hatte; ein solches Spielchen wäre ihm nicht gerade lieb gewesen, da man dabei, wie er zu sagen Pflegte, zu schnell in den Himmel befördert wird. Vor dem Eintritt in die himmlischen Freuden wollte er aber noch erst die Süßigkeiten dieses Erdenlcbens in vollen Zügen genießen. Die Sklavenjäger waren damit beschäftigt, die zuletzt Angekauften zu fesseln. Die schweren Ketten waren alt und verrostet; durch viele Jahre schon hatten sic solche Dienste geleistet und waren schon um so manchen wunden Nacken geschlungen worden. Amur besaß sie als ein Erbstück von einem alten Sklavenjäger, in dessen Diensten er gestanden und dem er dann vor der Zeit den Eintritt in Allahs Paradies verschafft hatte. Die Zahl der Sklaven war diesmal groß; es waren beinahe ihrer hundert. Über sechzig Mädchen und Frauen und gegen vierzig Knaben waren verkauft worden, also beinahe der zehnte Teil der Dorfbewohner. Die armen Sklaven weinten und schluchzten. Sie flehten um Erbarmen und suchten sich den grausamen Räubern zu Ividersctzen, aber diese brachen den Widerstand mit der Peitsche. Ohne Mitleid ließen sie unaufhörlich die Hiebe auf die nackten Rücken niedersausen, so daß die Unglücklichen bald mit tiefen, schmerzlichen Wunden bedeckt waren. Die Armen krümmten sich unter den Peitschenhieben. Wohl umgaben den Lagerplatz ganze Scharen von Zuschauern, aber niemand hatte Mitleid mit den Sklaven. Ja, sie bedauerten es, nicht mehr Kinder zu haben, um sie gegen einige Flaschen Rum und anderes Zeug einzutauschen. Und jene, die ein gutes Geschäft gemacht hatten, dachten schon mit Entzücken an den Genuß eines Rausches, den sie sich leisten konnten. Ein einziger von allen, ein älterer Neger, der für den Missionär und sein Werk große Sympathie hatte, obwohl er von der Taufe nichts wissen wollte, rief entrüstet aus: „Ihr Grausamen, schlaget nicht so auf die Unglücklichen los!" Die Araber lachten höhnisch. „Sie sind recog, d. h. Metzgerfleisch, und verdienen kein Mitleid", sagten sie und neue Schläge sausten nieder. Unter den Gefangenen war auch Anton. Er hatte nicht den geringsten Widerstand geleistet. Ruhig hatte er sich Hände und Füße mit den schweren Ketten fesseln lassen. Er hatte erkannt, daß alles Widerstreben nutzlos war, da er doch von niemand Hilfe erwarten konnte. So überließ er sich ergeben dem Willen Gottes, aus dessen Hand er diese furchtbare Prüfung angenommen hatte. „Herr, du willst es so," sprach er, „dein Wille geschehe jetzt und immerdar!" Anton machte sich nun daran, seine Leidens-genossen und besonders die christlichen Knaben und Mädchen zu trösten; er sprach herzliche, liebevolle Worte, er ermunterte sie zur Ruhe und geduldigen Ergebung; sie sollten sich nicht widersetzen, es sei viel besser, sich in das unvermeidliche Schicksal zu ergeben. „Der Missionar hat es uns doch gesagt, daß derjenige, der Jesus liebt, ihm durch Leiden ähnlich sein müsse. Die grausamen Inden haben die Hände des göttlichen Heilands mit Ketten beladen und er hat sie aus Liebe zu uns geduldig getragen; daher müssen auch wir diese Ketten ihm zuliebe geduldig tragen, um ihm so in seinen Schmerzen ähnlich zu sein und uns den Himmel zu verdienen." Die Worte Antons blieben nicht ohne Erfolg und viele folgten seinem wohlgemeinten Rat. Die Araber ließen ihn reden, da sie die Wirkung seiner beruhigenden Worte sahen. Einer stellte ihm sogar die Frage: „Bist du etwa Mohammedaner?" „Nein!" erwiderte Anton. — „Schau' nur, daß du es bald wirst. Könntest die Ketten eines Sklaven mit der Peitsche eines Sklavenjägers vertauschen." Anton antwortete auf diesen Vorschlag nicht. Er sollte Muselmann werden? Nimmer! Er war zu sehr von der Wahrheit seines heiligen Glaubens überzeugt, als daß er ihm hätte untreu werden können. Amur war ein sehr genauer Muselmann. Die Araber sind ihrer Religion immer sehr anhänglich und je größer ihre Nichtsnutzigkeit, desto größer ist meist auch die Anhänglichkeit an die Religion Mohammeds; sie ist eben eine äußerst bequeme Religion, die keinerlei Tugend oder Vollkommenheit fordert. Ein gewissenhafter Araber macht sich nie vor dem „es“, d. i. vor dem Nachmittagsgebete auf die Reise. Amur wollte diesen Brauch auch diesmal beobachten, und obwohl schon vormittags alles reisefertig war, zögerte er doch mit dem Aufbruch. Indessen spazierte er mit seinem Pfeifchen um das Lager herum oder schlürfte, I auf einem Sammellisten sitzend, langsam und behaglich seinen Mokka. Als sich der Missionär in so betrübender Weise vom König abgewiesen sah, begab er sich geradenwegs zum Lager der Araber. Er hatte keine Hoffnung mehr, die armen Neger befreien zu können. So wollte er sie wenigstens noch einmal sehen; er wollte einige Worte des Trostes an sie richten; wollte sie segnen und aufmuntern, jene harten Ketten geduldig und gottergeben zu tragen. Vor allem aber wollte er mit seinem Anton sprechen, wollte ihn zur Standhaftigkeit im Glauben aufmuntern und ihm die übrigen Christeusklaven ans Herz legen. Als die Araber seiner ansichtig wurden, knirschten sie mit den Zähnen und Amur machte Gebärden heftigster Erbitterung. „Verflucht!" schrie er, „muß ich dich auch hier in meinem Lager sehen." „Sollen wir ihn unibringcn?" fragte ein Araber. „Ich kann es leider nicht erlauben", erwiderte Amur. „Er hat zahlreiche Freunde. Aber lasset ihn ja nicht in die Nähe der Neger." Als die Sklaven den Missionär kommen sahen, brachen sie in Tränen aus. Alle, auch die Heiden, streckten ihm flehend die schwer beladenen Hände entgegen: „Vater, hilf uns! Befreie uns von diesen Ketten! Sich, Vater, wir sind Sklaven, arme Sklaven, sieh, wie schrecklich wir leiden!" „Mut!" rief ihnen der Pater entgegen und wollte auf sie zugehen. Doch die Araber stellten sich ihm mit dem Rufe „Fort von hier!" in denWcg. „Ich habe das Recht hinzugehen, wo ich will! Dieser Wald gehört dem Sultan und niemand kann mir den Zutritt verbieten", entgegnete ihnen der Missionär furchtlos. Doch die Araber wollten nicht verstehen und schrien nur noch lauter: „Weg von hier!" „Unglückseliger!" sagte Amur, „wenn du nicht sogleich fortgehst, wirst du cs mit mir zu tun haben." „Auch du kannst mich nicht hindern hinzugehen, wo ich will", erwiderte der Pater entschieden. Amur griff nach dem Gürtel, worin die Pistolen steckten. „Soll ich dich niederstrecken?" fragte er. „Das werden diese da nicht zugeben", erwiderte der Missionär ruhig, indem er auf die freien Neger zeigte. „Sie sind die Herren des Landes und nicht du." „Nein, nein, das werden wir nicht zulassen", schrien die Neger, die wieder au ihrer schwachen Seite getroffen waren. „Gut, so komme heran!- Aber in demselben Augenblicke werden die Sklaven bis aufs Blut gegeißelt; dieses Recht wird mir hoffentlich niemand abstreiten wollen." Der Pater wollte den armen Negern die Qualen ersparen; er wußte es wohl, daß jenes Wort Amurs keine leere Drohung war. Er blieb daher stehen und begann mit lauter Stimme die Sklaven zu trösten. Er empfahl allen Geduld, Gehorsam und Ergebung, den Christen besonders Standhaftigkeit im Glauben... Er mußte aufhören. Solange er Geduld und Ergebung empfahl, hatte ihn Amur ruhig sprechen lassen, als er aber zur Treue im Glauben an Jesus Christus aufforderte, schrie jener aus vollem Halse: „Wirst du schweigen!" „Sprich weiter!" schrien die anwesenden Neger in ihrem Widerspruchsgeiste. „Anton, ich vertraue sie dir an! Bleibt treu der Sache Gottes und .. . „Schweig'!" riefen jetzt alle Araber, während ans ein Zeichen Amurs hin die Askari mit ihren Peitschen über die Sklaven herfielen, um sie grausam zu schlagen. „Anton, sei ihnen Vater — tröste sie!" schrie der Pater laut, um das Getöse der Askari und das Jammern der Mißhandelten zu übertönen. „Ja, Vater, ich werde es tun!" antwortete Anton, während er unter den Schmerzen wie ein Wurm sich krümmte. „Und ihr duldet diesen Anblick?" fragte der Missionär die herumstehenden freien Neger. „Ihr geht nicht auf die Barbaren los, um diese Armen zu befreien, die gestern noch eure treuen Angehörigen waren, die eure Sprache sprechen, dieselbe Farbe haben?" „Sie sind recog", meinten einige Neger mit gleichgültigem Achselzucken. „Der Sultan hat den Verkauf gebilligt," bemerkten andere, „gegen seinen Willen können wir nichts machen." „Der Sultan wird sich freuen, wenn es euch gelingt, die Unglücklichen zu befreien," erwiderte der Missionär und begann nun, den freien Negern ihre Pflicht, den Sklaven zu helfen, ans Herz zu legen. Er sprach mit dem Feuereifer innerster Ueberzeugung. Er hoffte, es würde ihm gelingen, die Neger zu überreden und sie zum Kampfe gegen die Araber und zur Befreiung der Sklaven anzuspornen. Er selbst hatte noch nie Waffen geführt und war überhaupt nicht für ein Blutvergießen. Aber in diesem Augenblicke hätte er auch allein gegen die Araber losstürzen mögen; Faust an Faust hätte er mit ihnen gekämpft, um die Sklaven zu befreien, wohl überzeugt, dadurch ein Gott wohlgefälliges Werk zu vollbringen, welches der Herr vom Himmel aus gesegnet hätte. Doch seine Worte zündeten nicht. Trotz allen Zuredens blieben die Neger kalt und gleichgültig, als hörten sic ihn gar nicht. Sie hielten ja auch Sklaven und so schien ihnen die Sklaverei nichts Verächtliches. Sie waren vollends überzeugt, daß der Sklave aufhört, Mensch zu sein, und ihm daher auch kein Mitleid gebührt. Ueberhaupt fürchteten sic den Zorn des Sultans. Einige waren schon darunter, welche die Wahrheit der Worte begriffen und gutheißend zu den Umstehenden meinten: „Ja, ja, Recht hat er." Begeisterter waren die christlichen Jünglinge und die Frauen. Die ersteren waren gewohnt, dem Missionär aufs Wort zu gehorchen, und brannte:^ vor Begierde, ihre Glaubensgenossen zu befreien; letztere waren beim Anblicke der furchtbaren Quälen von Natur aus leichter vom Mitleid gerührt. Amur hatte das wohl bemerkt; er wußte es, daß ihm der Missionär durch sein Reden noch gefährlich werden konnte. „Beten wir das es", rief er daher ganz plötzlich. Es war eigentlich noch nicht die Zeit dieses Gebetes, aber ans einem wichtigen Grunde konnte dasselbe auch früher gehalten werden und ein solcher wichtiger Grund war vorhanden, denn es handelte sich um nichts anderes als um die eigene Haut. Amur war gewiß kühn und selbst waghalsig, aber gegen ein ganzes Dorf wollte er doch nicht kämpfen, da er eine Niederlage fürchtete. Jene grausamen, blutdürstigen Männer knieten zum Gebete nieder und erhoben ihre noch vom Blute triefenden Hände zum Himmel empor!.. . „Vorwärts!" kommandierte Amur, als das Gebet zu Ende war. Jetzt konnte er ohne Gewissensskrnpel aufbrechen. Die Sklaven wurden mit Gepäck beladen und in Reih' und Glied aufgestellt. „Meine lieben Kinder, ich segne euch!" sprach der Pater. Die Christensklaven knieten nieder und der Missionär machte ein großes Kreuz über sie. Die Peitsche der Araber trieb sie wieder auf. „Vorwärts! Vorwärts!" Die Karawane setzte sich in Bewegung; die Sklaven weinten — der Missionär auch .... ^Fortsetzung folgt.) Verschiedenes. Mie ein General lebte und starb. Am 1. September 1889 starb in Gmunden in Oberösterreich Johann Karl Graf von Huhn, Feldzeugmeister und General der österreichischen Armee, am 16. Februar 1812 zu Wien geboren. Seine Familie stammte aus dein Niederländischen. Pflichttreue gegen Gott und Kaiser gehörten zur alten Familientradition, die sich als kostbarer Schatz von Vater auf Sohn vererbte. Mit elf Jahren, 1823, kam der junge Graf auf die Wiener - Neustädter Militärakademie; während 63 Jahren, bis an sein Lebensende, trug erden Waffenrock mit Ehren. Ihm war sein Beruf Herzenssache; mit Leib und Seele war er Soldat, ans tiefstem Pflichtgefühl, voll innerster Überzeugung. Seiner eigenen Arbeitskraft, dein eisernen Willen, verdankte er diese hohe Stellung, welche er mit großartigem Erfolg in den schwierigsten Zeiten, in den Kriegsjahren 1848, 1859 und 1866, errang. Huhn hatte die Stelle eines Adjutanten bei einem alten Oberst, der als Griesgram bekannt war. Der junge Adjutant wußte, daß eine Krankheit die Übeln Launen des Obersten erzeuge, und nahm sich vor, in Geduld und Selbstbeherrschung alles zu ertragen. Eines Tages ließ ihn der Oberst rufen. „Herr Adjutant, ich habe hier alte, aber mir wertvolle Karten. Wie Sie sehen, sind sie zerrissen, und ich möchte, daß Sie genau das Fehlende ergänzen." Nach drei Monaten sind die Karten fertig; es ist ein hartes Stück Arbeit gewesen, aber der junge Adjutant freut sich, die Karten sind ihm über alles Erwarten gut gelungen. Er überreicht sie dem Oberst. Dieser wirft einen Blick auf die Arbeit und fährt zornig den Adjutanten an: „Was haben Sie da für einen Quark gemacht? Ist ja vollständig falsch!" Und alles fährt in den Papierkorb. Da will es den jungen Mann packen, aber er beherrscht sich und unterdrückt den Unmut und Zorn. „Was befehlen Herr Oberst weiter?" „Machen Sie andere!" „Bitte um Papier, damit ich die Arbeit von neuem beginnen kann." „Kommen Sie nachmittags." Graf von Huhn erschien zur Stunde vor dem Oberst. Dieser begrüßte ihn herzlich. „Ich gratuliere Ihnen zur neuen Auszeichnung." Am selben Vormittag war nämlich noch Sitzung des Gencralstabes gewesen. Der Oberst hatte seinen Adjutanten an erster Stelle zur Beförderung vorgeschlagen; sein Grund lautete: „Weil er sich selbst zu beherrschen weiß." „Auch gratuliere ich Ihnen", so fuhr der Oberst fort, „zu den prächtigen Karten; sie sind ausgezeichnet gelungen. Verzeihen Sie, daß ich mich heute gegen Sie so benommen habe; ich wollte Sie nur prüfen. Oft wunderte ich mich über die Selbstlosigkeit und Ruhe, mit der Sie die Ausbrüche meiner kranken Natur hingenommen haben; ich wußte nicht, war das Gefühllosigkeit oder Manneskraft und Mannestugend? Heute habe ich Ihre Tugend erprobt. Denn so etwas erträgt ein Offizier wie Sie nicht ans Gefühllosigkeit; dazu gehört schon eine starke Kraft der Tugend und Selbstüberwindung!" Die Pflicht- und Arbeitsfreude des Grafen Huhn war in seiner tiefen Religiosität begründet. Er pflegte zu sagen: „Die Leute sind zu bedauern, die reich sind, aber nicht in die Kirche gehen; da sind doch die Armen, die Religion haben, besser daran." Weit davon entfernt, in Kirche und Glauben ein Hindernis für Bildung und Wissenschaft zu sehen, war es für ihn ausgemachte Sache, daß nur die Religion zu einem großen Charakter-befähigt. „Man will die Wissenschaft unserem heiligen Glauben gegenüberstellen. Mir diente alles und das Studium immer auch zur tieferen Erkenntnis Gottes und jeder Fortschritt, in welcher Wissenschaft immer, eröffnete mir auch neue und herrliche Einblicke in die Schönheit unseres Glaubens, in den Wunderbau unserer Kirche." Aus dieser Überzeugung machte er kein Hehl. In der Erziehungsanstalt zu Kalksburg sagte er einst zu den Studenten: „Ich habe zu Hause ein ganz kleines Büchlein — ich hoffe, Sie haben es alle — worin man alles findet, was man braucht, und oft im Leben, wenn man nicht weiß, wohin, findet man dort genaue Auf- Müsse; dies Büchlein ist — der katholische Katechismus." Wie seine Worte, so waren auch seine Taten. Die Hand, die so tapfer den Degen führte, verstand es auch, das Gebetbuch zu öffnen und den Rosenkranz zu beten. Täglich verrichtete er gemeinschaftlich mit seiner Familie das Morgengebet; öfters führte er selbst seine Kinder zur heiligen Messe. Er Pflanzte ihnen den Grundsatz ein: „Es ist alles Eitelkeit, außer Gott dienen und ihn zu lieben." „Wenn sich die Leute darüber wundern," sagte er zu seinen Söhnen, „daß ihr euch öffentlich als treue Katholiken erweiset, saget ihnen: Der alte Huhn ist unser Vater gewesen." Es ist ein alter Spruch: „Wie man lebt, so stirbt man," und General Huhn pflegte zu sagen: „Schön sterben ist Hauptsache!" Und eines schönen Todes ist er gestorben. In: Sommer des Jahres 1889 hatte er seine Somnierwohnung am Fuße des Kalvarienberges bei Gmunden bezogen. Er fühlte das nahe Ende und täglich las er aus dem Büchlein über „die Vorbereitung zu einem guten Tod". Als sein Zustand bedenklich wurde, verlangte er nach dem Priester: „Die Marschroute," so meinte er, „muß bereit sein, damit ich die große Reise antreten kann." Von jetzt au hatte er nur das Wort der Ergebung auf den Lippen: „Wie Gott will!" Er starb mit dem Rufe des hl. Augustinus: „Unser Herz ist unruhig, bis cs Ruhe findet in dir, o Gott!" Für was er gelebt und gestritten, war angedeutet durch das, was man ihm mitgab in den Sarg: an die Seite den Degen, in die Hände das Kreuz und den Rosenkranz. aus dem Javenanum in Milland. Wie am 1. Jänner 1909, so wurde auch in den letzten Faschingstagen unsern Zöglingen eine angenehme Abwechslung geboten durch eine Theatervorstellung, mit der sie sich sogar vor das Publikum wagten. — Am Neujahrstage gelangte das Weihnachtsspiel „Aug' um Aug'" oder: „Der Friedensengel" zur Aufführung. — Sollen ja diese Jnvenisten dereinst auch „Fricdens-engel" für die armen Neger Afrikas werden. — „Der junge Theaterklnb," so schrieb hierauf die „Brixener Chronik", „die Zöglinge, die wohl durchgehcuds zum erstenmal int Theaterfeuer gestanden, haben sich recht wacker durchs Gefecht geschlagen. Namentlich einer der Könige, Ritter, Soldaten und Edelknaben täuschten uns vor, als ob ihnen das Lampenfieber gar nichts anhaben könnte." „Rinaldo Ninäldini", eine Posse in drei lustigen Auszügen, wurde in den Faschingstagen gespielt. „Auch dieses Stück trag", wie abermals die „Brixener Chronik" berichtet, „der Faschingsstimmnng in ausreichendstem Maße Rechnung und die Lust, mit der die Studiosi spielten, wirkte schließlich auch ansteckend auf die Zuhörer, die mit ihrem Beifall wahrlich wenig geizten. Zur allgemeinen Ueberraschung wurde dem Stück auch ein Violinquartett vorausgeschickt, woraus man schließen konnte, daß auch ans nmsikalischem Gebiete nichts vernachlässigt wird, um den zukünftigen Missionären dermaleinst, weit von der Heiinat weg, manch bittere oder einsame Stunde zu verschönern." Empfehlenswerte Bücher und Zeitschriften. jFastenbüöer. Für Jugend und Volk geschrieben von Konrad Kümmel. Fünfte Auflage. (An Gottes Hand, 3. Bändchen.) 12° (VIII und 312.) Freiburg und Wien, I., Wollzeile 33, 1908, Herderschc Verlags-Handlung. Kr. 2-16 (Mk. 180); gebunden in Halbleinwand Kr. 2 64 (Mk. 2'20). Die öott Herzen kommende und zum Herzen gehende Sprache, die Lebenswahrheit und Volkstümlichkeit der Erfindung und Darstellung zeichnen die hier vorliegenden „Fastenbilder" ebenso ans wie die andern Bändchen. Manche der kurzen Geschichten haben eine geradezu dramatische Wirkung. Alle enthalten packende, wenn auch unausgesprochene Mahnungen zur Einkehr in sich selbst, entsprechend der Fastenzeit, von der sie ihren Titel haben. Das Bette /totssionsbucb der Kongregation des allerhciligsten Erlösers. Ein Unterrichts- und Gebetbuch, hauptsächlich entnommen den Werken des hl. Alfons von Liguori. Geeignet, die Früchte 'einet heiligen Mission zu bewahren. Mit Approbation des hochw. Herrn Erzbischofs von Freiburg. Sechste Auflage. Mit einem Titelbild. 32°. (XXIV und 504.) Freiburg liitb Wien 1908, Herdersche Verlagshandlung. Gebunden Kr. P44 (Mk. 1-20) und höher. Ein Unterrichts- und Gebetbuch, das hauptsächlich den Werken des hl. Alfons von Signori entnommen ist und den Zweck hat, eine fortgesetzte Misstonstätig-kcit auszuüben, au das in der Mission Gepredigte immer wieder zu erinnern, cs stets wieder in das Gedächtnis zurückzurufen. MttlOer Donig. Fortsetzung der „Witterungen der Seele" (1849—1864.) Von Alban Stolz. Vierte Auflage, mit dem „Wanderbüchlein aus dem Jahre 1848". (Gesammelte Werke. Billige Volksausgabe.) 12". (VIII und 674.) Freiburg und Wien 1908, Her-dcrsche Verlagshandlung. Kr. 360 (Mk. 3.—); gebunden in Halbleinwand Kr. 4 08 (Mk. 3'40) in Leinwand Kr. 4'56 (Mk. 3-80; in feinem Kunstleder mit reicher Vergoldung Kr. 5'40 (Mk. 4 50). Das Buch ist voll von herrlichen Gedankengängcu, packenden Bildern und Vergleichen und fein geschliffenen Sentenzen. Es ist kein Buch, das man schnell durchlieft und beiseite legt, sondern eines, das man durchdenkt und genießt und zu dem man immer wieder zurückkehrt, nie aber ohne hohen Genuß zu finden. Viel zu wenig wird Stolz noch in dieser Richtung geschätzt. Man lese, was in den „Süddeutschen Monatsheften" (München 1904,1. 165) Josef Hosmiller schreibt: „Als ich heuer in Genf wieder einmal das Journal Intime von Henri Frederic Anfiel vornahm, ging mir plötzlich der Gedanke durch den Kopf, ob wir denn in Deutschland nicht auch einen Tagebuchschreiber von ähnlicher Geistesanlage hätten. Da erinnerte ich mich des katholischen Theologen Alban Stolz, dessen Tagebücher ich seinerzeit mit Begeisterung gelesen hatte. Nach der Rückkehr suchte ich sie wieder vor und hatte abermals den Eindruck, daß Stolz in dem von ihm sehr wenig geliebten Frankreich sicher mebr Anerkennung gefunden hätte, als bei dem Volke, das jemand vor sehr langer Zeit das Volk der Dichter und Denker genannt hat; in Frankreich wäre Stolz längst als klassischer Tagebuchschreiber geehrt." Christlicher Xaufpaß, gültig bis zum Tod. Andenken für männliche Jugend, welche aas der Schule entlassen wird. Von Alban Stolz. 23. Auflage. 16°. (12.) Freiburg und Wien 1908, Herdersche Verlagshandlung. 12 Stück in einem Paket 48 Heller (40 Pf.) Einen „Schild gegen Todsünde und bösen Tod" will Alban Stolz in diesem Schriftchen der schulentlassenen männlichen Jugend mitgeben. In einem Nachwort wird auch eindringlich vor der Sozialdemokratie gewarnt. Verlag von Fel. Ranch in Innsbruck: R. P. Joannis Suffreni 8. J. Circus Perfectionis sive Exercitia spiritualia per aliquot dies decur-renda cum Append!ce de Confessione generali. Editio latina tertia. Cum approbatione Superiorum. 8°. XVI et 306 pag. Preis broschiert Kr. 3'20, gebunden Kr. 3 80. Das ausgezeichnete Buch stammt aus dem 16. Jahrhundert. Priestern und Priesterkandidatcu sehr zu empfehlen. Die vielen gedankenreichen Betrachtungen sind recht geeignet, den Leser sowohl in das betrachtende Gebet als auch ins geistliche Leben überhaupt einzuführen. Ibetliger Xiebesbunö. Ein vollständiges Gebct-uild Belehrungsbuch für alle Verehrer der heiligsten Herzen Jesu und Mariä, besonders für die Mitglieder der beiden Bruderschaften derselben von P. Franz Xaver Weningcr 8. .1. 14. Auflage. Revidiert und herausgegeben von P. Franz S. Hattler 8. ,1. 380 Seiten in 8°. Preis broschiert Kr. 2 20; gebunden Kr. 3.—. Das herrliche Buch empfiehlt sich selbst, da cs bereits >4 Auflagen erlebte. Außerdem ist der Verfasser der seeleneifrige Missionär P. Weninger, der für die Ehre Gottes und das Heil der Seelen Erstaunliches leistete. Der schönen Gebete wegen. am Krankenbette noch besonders zu empfehlen. „Hiebe IRinöer, betet an!“ Neun gemeinsame Anbetnngsstunden für Kinder. Eine gemeinsame Meß-, Beicht- und Kommunionandacht, Predigtlied, Predigtgebete, einige Responsorien, Morgen- und Abendandacht. Empfohlen von vielen hochwst. bischosl. Ordinariaten. — Bestellungen sind zu richten au den Herausgeber: Martin Hölzl, Altenmarkt bei Radstadt (Salzburg). „Der Srvensdirelltor", Korrespondcnzblatt für Direktoren des dritten Ordens vom hl. Franziskus und für Priesterterziarcn. Herausgegeben von P. Pirminius Hasenöhrl 0. F. M., Innsbruck, Tirol, Franziskanerkloster. III. Jahrgang, Jänner-Dezember 1909. Verlag der Kinderfreund-Anstalt, Innsbruck, Jnnrain Nr. 29. Jeden zweiten Monat erscheint ein Heft von 48 Seiten. Preis Kr. 3'70 (Mk. 3'30), im Weltpostverein Kr. 4.—. „Der Ordeusdirektor" hat in den zwei Jähren seines Bestandes bereits die Erwartungen in glänzender Weise erfüllt. Die zwei Jahresbände enthalten sehr viel des Schönen und Nützlichen — und wohl auch des Notwendigen. Jedem Ordensdirektor und Priesterterziaren möchten wir dringend raten, sich dieser vorzüglichen Zeitschrift zu bedienen. Auch für Dritt-ordensbibliotheken bestens zu empfehlen. Eine her interessantesten unö billigsten ffamilienseitschritten ist das im Preßverein Linz erscheinende „Ave Maria", das jährlich in 12 reich illustrierten und wirklich künstlerisch ausgestatteten Heften erscheint. Eine überaus beliebte Frauenzeitschrift, die innerhalb drei Jahren viele Tausende von Leserinnen gewonnen hat, ist die interessante Monatsschrift „Elisabethblatt" (PreßvereinLinz, jährlich 12Hefte Kr. 2'24, nach Deutschland M. 2 20). Die verbreitetste aller IkinderzeitsehrMen ist das „Kleine Ave Maria" von Onkel Fritz. VevantivovtUcber Scbriftleitcv: IRehtor P. Dr. *. 1Raffeiner F. S. C. — ipreBvertinssffiucbbvucIterei Weinen, SüMicoi. J. St. 1.—; Jachenan A. F. 5.86; In,st J. B. 1. —; Innsbruck B. Schw. 5.—; J. Sch. 2.— ; S. H. 10.— ; Jnzing P. W. 1.— ; Kaiscrswalde St. H. 2.—; Kältern M. v. B. 1.—; Karlsbad Dek. P. A. L. 2.—; Kemading J. J. 1.—; Kematen Th. Sch. 1.—•; W. d. E. 79.20; Kirchdorf M. P. 1.-; Kitzbühel „Th. S. 1.—; Klagenfurt Com. W. 2.— ; M. tt. 2.—; Klein-Strelitz J. K. 0.65; Kolmani, K. P. P. 2.—; Laach W. d. E. 14.— ; Lainckch J. R. 1.—; Lambach P. B. G. 30.—; it. 6.— (Antoniusbrot): Lana F. O. 19.—; Langcnhard F. R. 2. —; Langenlois M. H. 2.—; Lech-Aschau J. K. 1.—; Leitn,eritz Bisch. Dr. Schoebel 8.—; Lembeck Gr. M. 1.17; Leonstein W. d. E. 11.—; Lienz E. M. 2.— ; Lindach Pf. L. R. 3.— ; Linz J. W. 1.— ; Losenstein Gesch. W. 3.—; Marburg Prof. J. K. 1.— ; Manerkirchen Dr. R. St. 4.— ; Meran K. N. 1.—; J. J. L—; Milland Pf. Pl. 4.—; N. N. 20.— ; Mndan B. J. 3.53; Mühlbach P. G. i.—; Mühlbachl A. G. 8.— ; G. L. 2.— ; München A. 91.0 80; T. E. 17.66; F. K. 0.65; Prof. N. 11.70; Sch. J. 3.57; Nals R. P. 1.—; Nanders J. J. 4.—; Neuhofen W. d. E. 49.30; Niederthalhein, W. d. E. 29.80; Nußbach W. d. E. 3.-; Oberau J. P. 1.— ; A. F. 1,—; Oberlochau 1. H. 1. —; Odrau L. R. 3.—; Peterskirchcu W. d. E. 43.—; Postmüilster Pf. B. 0.65; Pvltzlberg J. N. 10.—; Prag Kard. v. St. 1.— ; Prielcm M. N. 1.— ; Pucking W. d. E. 51.— ; Rabland Th. S. 1.—; Rauris E. S. 1.— ; Rennweg M. G. 6.— ; Reutte A. A. 3.—; Ried M. P. 2. —; Rietzlern Geb. F. 1.— ; D. H. 1.—; Rohr W. D. E. 16.—; Saalfelden M. H. 1.— ; Salzburg M. P. 1.— ; J. R. St. 2.—; Sattel Pf. G. 3.— ; St. Florian F. H. 8.— ; K. F. 3. —; W. d. E. 54.17; St. Paukraz P. G. 1.—; St. Peter i. d. An M. M. 24.— (für Musikinstrumente); St. Pölten J. B. 3.— ; St. Ulrich D. H. 10.— ; Th. O. 2.—; Schaldcrs Pf. J.. U. 2.—; Schariiitz Schw. M. J. L—; Schattwald L. F. 3.— ; Schlackenwerth J. P. 1.—; Schlanders J. K. 4.—; Schlierbach Dr. F. K. 3.—; Schtvarzan A. Kl. 3.— ; Schwaz R. H. 1.—; Seitenstetten J. W. 1.—; Sippach-Zell W. d. E. 75.20; Steinberg J. G. L—; Steinbach W. d. E. 14.—; Steinhaus b. W. W. d. E. 72.-T-; Steyr M. H. 2.— ; Taiste,, A. Sch. 1.—; Ternberg W. d. E. 51.75; Tal- tz ein, W. d. E. 25.20; Traundorf A. F. 1,—; Untergrainau F. Sch. 1.17; Unterplanitz Ex. R. H. 8.—; Balganeun, P. I. 2.—; Vöckla-markt W. d. E. 201.—; Völs a. Sch. A. R. 3.—; Waldbreitbach M. H. 1.17; Waldneukirchen W. d. E. 58.— ; Wambach Pf. B. R. 9.36; Weichstetten W. d. E. 30.40; F. E. 3.— ; Weißenkirchen W. d. E. 74.—; Welsch,,oven M. S. 2.—; Welsberg I. N. 2.—; Wien Prof. M. H. 17.66; I. H. W. d. E.. 6.20; K. H. 12.—; Schulkinder 4.—■; Willersdorf K. E. 1.—; Wimm W. d. E. 24.—; Zams K. L. 18.— ; Zell a. See K. F. L. 1.—; A. St. 1.—. Zur Pcrsolvierung von heilige» Messen sandten ein: Ahrweiler E. F. 8.77; Albeins A. з. —; Altkrauthein, M. St. 24.50; Dampfach M. K. 23.50; Ehrenbnrg I. W. 20.—; Fügen B. W. 3.—; Gauenstein F. W. 78.20; Imst I. B. 4.— ; Kufstein F. Sch. 4.20; A. St. 6.— ; Leinbeck Gr. M. 1.75; Milland I. K. 2.—; Murna,, A. H. 9.66; Mondsee I. E. 8.—; Odrau L. R. 3.— ; Saffig P. W. 1.17; Salzburg J. B. N. 2.—; Aus Sch. R. Z. 5.86; Schwaz L. S. 12.— ; Steele H. Sch. 82.25; Terlan T. G. 8.— ; Wien B. H. 1.—; Winklern A P 6______• 9? N 2 34 ' ' Für die Missionen:' Brixen I. K. 300.— ; Messendorf b. Graz M. E. 4.—; München M. G. 351.—; Nassiedel P. I. M. 20.— ; Vent Pf. 20.—; Wels I. A. 2.—; Welsberg Pf. M. 35.—. Für Msgr. Geyer: Flanrling M. R. 60.—. Zur Taufe von Hcidenkindcrn: Edelstauden, Hl.-Kreuz a. Waascu 24.— (Juliana); Hohenau A. Sch. 24.57 (N. N.); Uttendorf K. W. 20.— (Katharina, Peter). Für die Hcidcnkinder: Fugau Pf. K. 4.—; Neutitschein L. L. 3.—; St. Ulrich 91. R. 1.—. Durch p. W. Algersdorf b. Graz Schw. и. Zöglinge 52.75. Ferner sandten ein: Msgr. W. Brixen r Talare; B. A. Franzensfeste: Briefmarken und Ansichtskarten; T. K. und Dompf. V. M. Brixei,: Briefmarken; V. St. Schlittens: Briefmarken; P. A. L. Engelswald: Bücher; B. Sch. Oetz: Medaillen, Marken, Bilder usw. * * * „O Herr, verleihe allen unseren Wohltäter« um deines Namens willen das ewige Leben!" Abonnements Erneuerungen. Vom 1. Januar ,909 bis 1. Februar 1909 haben folgende Nummern ihr Abonnement erneuert: 8 13 23 32 50 58 83 92 108 120 1 1 '33 162 169 17' 185 186 235 238 253 261 268 274 282 289 374 339 367 368 371 380 385 405 422 432 441 454 ,55 458 462 463 474 48■* 495 502 503 öi-7 511 513 515 529 531 541 562 563 590 94 600 617 68 646 652 655 667 65 676 681 698 700 704 706 707 711 732 748 758 764 790 791 792 799 804 813 814 826 827 831 839 841 871 872 879 885 887 891 898 901 912 922 927 940 950 956 962 964 981 1003 1010 014 1019 1027 1031 1033 1043 1064 1076- 1089 1095 1097 1099 1102 1,05 1134 1140 1155 1161 1164 1168 1174 1176 1177 1193 1218 1224 1235 1239 1253 1260 1264 1267 ,277 1282 1285 1298 1324 13,38 1385 1405 1416 1437 1443 14 6 14-5 1487 15 3 1526 1515 1549 1578 1594 1595 1622 1624 1674 1680 1694 1699 1701 1705 1723 1735 1766 1767 1777 1782 1785 1791 1810 1819 1830 1831 1ö79 1888 1891 1899 1913 1934 1938 1939 1946 1950 1965 1992 2160 2169 2192 2203 2227 223' 2 39 24-5 2422 2451 2471 2497 25t 0 2508 2647 2654 2671 .2682 2687 6 «6 2699 2787 2789 28, >3 28 3 2815 2823 2837 2961 2976 2977 3007 3027 3051 3054 3236 3237 3238 3214 3254 3278 3248 3455 3459 3464 3468 3501 3528 3531 3623 3634 3452 3657 3666 36 3 3679 38 ;0 3861 3868 3844 38-9 3890 389, 3952 4074 4085 4099 419 4124 4126 6000 5014 50,7 5025 5045 5113 5117 5957 5370 5426 5448 5452 5471 5475 5809 5831 6886 59'9 6194 6289 6344 6609 6637 6743 6749 67 4 6911 6945 70'7 7040 7077 7087 7098 7108 7 34 7290 7292 7308 7339 8 15 8021 8028 2004 2027 903t 2036 2078 ■'240 2258 2 64 2'76 2306 25 4 ->548 2549 25 4 2579 2701 2705 2708 2728 2729 2839 2844 2647 285>> 2896 3094 3108 3123 3132 3,34 330> 3314 3360 3381 3386 3534 3538 3542 3545 3550 3698 37 8 37 '6 3736 3736 3-97 3699 3909 3911 3924 4135 4141 4151 4167 4175 5126 5141 5203 5215 5218 5476 54 3 5496 5573 5626 6366 6868 6369 6385 6397 6949 6951 69 7 6996 7006 7152 7160 7162 7177 7.84 2091 2096 2111 2115 2123 2314 2920 23 ‘0 2348 2391 2585 2595 2611 2625 2638 2741 2745 -750 2755 2.66 2898 3910 2919 2924 2925 3144 3200 3205 3217 32'4 3394 3 95 33"8 3410 3436 3563 3577 3582 3584 3599 3739 3746 3801 3805 3846 3928 39-9 3930 3931 3942 4,76 4180 42 3 4213 4215 5271 5291 5 05 5340 5350 5688 57 0 5724 5725 5735 64ä0 6444 '6533 6588 6589 7-08 7010 7045 7047 7051 7199 7233 7243 7251 7253 2159 2392 2641 2767 2933 3228 3451 3614 3<53 3944 4219 5351 5753 6592 7055 7255 Mr Abonnenten aus alten LtudentenkreLsen wirb eine außerorbentUdbe Preisermäßigung gewabrt. In deutscher Übersetzung ist bei Karl Siegismund in Berlin SW. 11 rak straße 13, das große, zweibändige Werk erschienen: , Dessauer- /as heutige ÄegMten. £„, Autorisierte Uebersctzuug von Konter-Admiral z. D. M. Plüddemann. — Mit Bild des Berfassers und Karte. — Preis der 2 Bände broschiert Mk. 14'-. IC^XX^+XX^XX+X+XX^X , Das Werk behandelt ausführlich und rückhaltlos die wichtigsten historischen Ereignisse, die sich in Aegypten von 1876 bis zum Tode Tewfik Paschas (1892) abgespielt, ferner die Geschichte des Sudans bis Ende 1 '07. Der 2. Band schildert den Fall Khartums, das General Gordon bis 26. Jänner 1884 heldenhaft verteidigt hatte. Endlich werden die Folgen erörtert, welche für Aegypten durch die britische Okkupation 1882 entstanden sind. — Der hohe diplomatische Verfasser, der Aegypten sowohlals auch den Sudan wie kaum ein anderer kennt, führt uns vor Augen den jetzigen Zustand dieser Länder und leuchtet auch in die Zukunft, indem er angibt, wie so manche Probleme dortselbst zu lösen sind. :: II n G © II II o • II II ebraudbte Briefmarken sammeln mit? in allen Nnantitälen unit werden solche mit hevf» lichem „Vevgell's Volt!" non der Demnaltung des Missions« hanses in sflMllant) bei Bnien enigegengenmnmen. — Daß die Neger sehr die Musik lieben, ist bekannt. Daher ist es Pflicht des Missionärs, sich hierin beizeiten - auszubilden. — In unserem Juvenat, im Xaveriannm, haben wir für Musik besonders veranlagte Zöglinge; doch womit lernen? — Wir richten daher an Musikfreunde unter unsern Abonnenten die innige Bitte, uns Musikinstrumente, welcher Art sie auch sein mögen (natürlich brauchbar) für unsere Zöglinge nach Milland zusenden zu wollen. Sie üben dadurch ein Liebeswerk an den Negern und das heiligste Herz Jesu wird es sicher lohnen.