PoHnina p1a£ana T gotovM Deutsche Zeitung Organ für dte deutsche Minderheit im Dravabanat - Schxiftlettasf nt BcmtUaog: fhrdUrmoM mlka b, Tetephon SU. 21 (intcmloa) i v e,» g, pr e«se «Sr da» Inland i vierteljähr^ 40 Dw, halbjährig 80 Din, ganz-■ittänbigtnmcs »erde» w »« ver»awn,g p» diM,st— »ebühre» entgezengenommen f jährig >«0 Di». g»r da« «»»land entsprechend« Erhöhung. Einzelnummer lin l SS Erfcheiut wSchentlich zweimal: Donnerstag früh und Samstag früh mit dem Datum vom Sonntag Nummer 90 Celje, Sonntag» den 10. November 1935 j 60. Jahrgang Vom afrikanischen Kriegsschauplatz Erster starker Widerstand der Abessinier Hautquartier des General Santini, 7. November. Seit Beginn der Operationen gegen Makalle wird zum ersten Male ein amtlicher Bericht über die blutigen Kämpfe ausgegeben. Die italienischen Askari Abteilungen stießen auf stärkere abes-sinijche Streitkräfle, die ihnen einen unbeschreiblich starten Widerstand leisteten. Die Askaris machten mit aufgepflanztem Bajonett einen Sturmangriff und vertrieben die Abessinier aus ihren Stellungen. Bei-derseits ist die Zayl der Gefallenen gewaltig. Die Schlacht war schrecklich blutig. Dieser erste ernsthafte Widerstand der Abessinier läßt vermuten, daß ihre Heeresleitung beschlossen habe, ihre Defensivtaktik aufzugeben. Daher rechnet man mit einer Wieder-holung dieser Kämpfe an Stellen, die für die Abes-sinier strategisch günstig sind. Addis Abeba, 7. November. Havas mel-bei: Bon amtlicher abessinischer Seite erklärt man, daß die abessinischen Truppen heute früh aus Ma-lalle zurückgezogen worden seien, um nicht den Luftangriffen ausgesetzt zu sein. Asmara, 7. November. Havas meldet: Der Bormarsch der Italiener wird an der ganzen Front fortgesetzt. Die italienischen Truppen nähern sich nun-mehr der Gebirgskette, welche die Gebiete von Dolo und Makalle beherrscht. Ras Gugsa und seine Truppen sind auf die Abhänge dieser Kette gelangt, ohne auch nur auf einen abessinischen Soldaten zu stoßen. _ Einweihung der Brücke „König Peter II." Eröffnung des Bahnverkehrs Beograd—Panöevo Am Samstag wurde die neue Donaubrücke, die den Namen S. M. König Peters II. trägt, ein-geweiht und die neue Strecke Beograd—Pancevo dem Verkehr übergeben. Um 11 Uhr nahm Patriarch Barnava unter zahlreicher Assistenz die Einweihung der Brücke vor. Darauf sprachen der Vertreter de» Berkehrsministers Minister ohne Amtsbereich Doktor Behmen und der Beograder Stadtpräsident Vlada Ilic. S. K. H. Prinzregcnt Paul durchschnitt dann das dreifarbige Bond,, das quer über die Brücke gespannt war, und übergab damit die Brücke dem Dn if * gaste nach Pancevo. A npsangen. < Stadtpräsident von Pancevo, Jsajlovic. In der Bier-brauerei Weifert fand danach ein Bankett statt. Ein jugoslawischer Fregatten-leutnant bei Göring zu Gast Fregattenleutnant Davor Orebic, der einig« Zeit als Gast des preußischen Ministerpräsidenten Göring in Deutschland geweilt hatte, kehrte dieser Tage nach Split zurück. Orebic hatte im Frühjahr an der Adria Göring aus der Gefahr eine» Schiffs- kehr. Mit einem Sondenug begaben sich die Fahrgäste nach Pancevo. Auf dem Panceooer Bahn-Hof wurden sie festlich empfangen. Es sprach der Vorgesetzten geholt hatte, folgte er der Einladung. Er flog mit einem deutschen Flugzeug von Zemun nach Berlin. Außer Berlin besuchte er Hamburg, Friedrichshafen und andere deutsche Städte. Er nahm auch an einer Jagd teil, die Göring gab. Senat- und Skupschtinapräsidenten bei den kgl. Regenten Beograd, 7. November. Senatspräfident Doktor Tomastt und die Mitglieder des Senatspräsidiums wurden heute um 12 Uhr von den kgl. Regenten in Audienz empfangen. Der Senatspräsident stellte die Mitglieder des Präsidiums vor. Beograd, 7. November. Skupschtinapräsident Stevan Ciric und die Mitglieder des Präsidiums der Skupschtina wurden heute um 12.05 Uhr von den kgl. Regenten in Audienz empfangen. Präsident Äric stellte die neugewählten Mitglieder des Skupschtinapräsidiums vor. Sarajevo fordert drei Fakultäten Sarajevo, 6. November. Der Msschuß, der an der Verlegung der Rechtsfakultät von Subotica nach Sarajevo arbeitet, hat eine Entschließung aus-gearbeitet, in der eine Reihe von Gründen an-(führt wird, die für die Verlegung der Rechts-akultät sprechen. Gleichzeitig wird die Errichtung einer forstwirtschaftlichen und einer montanistischen Fakultät in Sarajevo gefordert. Mit der In den Rang einer Fakultät erhobenen Islamischen Akademie in Sarajevo würden die genannten Fakultäten eine Einheit bilden. _ Das neue deutsche Heer Dieser Tage find die ersten Rekruten der All-gemeinen Wehrpflicht in die deutschen Garnisonen eingerückt, um ihr Jahr zu dienen. Sie wurden am 7. November feierlich vereidigt, und zwar auf die neue Reichskriegsflagge, die in Nürnberg Gesetz geworden ist und bei dieser Gelegenheit zum ersten Mal von der Wehrmacht gehißt worden ist. Gleichzeitig hat eine Neugliederung des Heeres in drei Gruppenkommandos, bezw. zehn General-kommandos stattgefunden. Die Regimenter führen an Stelle der bisherigen Ortsbezeichnungen wieder, wie in der alten deutschen Armee, Nummern-bezeichnungen. Der Pariser „Temps" hat das Inkrafttreten der Allgemeinen Wehrpflicht in Deutschland zum Anlaß genommen, um den Artikel eines deutschen militärischen Fachmann» über die Motorisierung und möglichst große Beweglichkeit der modernen Truppe in einem allgemeinen Sinn dahin umzudeuten, als ob Deutschland innerhalb seines Gesamtheeres ein« agressive Stoßtrupp« vorbereitet. In diesem Zu-sammenhang ist ein Auffatz des Generalmajors Keitel, der als Nachfolger des Generals von Reichenau die Leitung des Wehrmachtamtes in Berlin übernommen hat, interessant, der im „Völkischen Beobachter" den Sinn der Wehrpflicht »t. General Keitel schreibt ausdrücklich: „Wer keinen Angriffskrieg gegen „Chinesische Mauern" oder zur Unterjochung fremder Völker vorbereitet, kann auf „Stoßarmeen" aus lang dienenden Berufssoldaten verzichten und sich mit kurzer Dienst-zeit begnügen. Die Verteidigungskraft de» deutschen Soldaten wird unter diesen Beschränkungen sicher nicht leiden." Der neue Chef des Wehrmachtamtes wendet sich in dem gleichen Aufsatz in scharfen Worten dagegen, daß jenseits der Reichsgrcnzen immer wieder „entweder aus der Butterknappheit oder aus Personaloeränderungen in der Wehrmacht" Gerüchte über grundsätzliche Kursänderungen in der deutschen Politik auftauchten. Die Wehrmacht sei der unmittelbare Ausdruck der nationalsozialistischen Volksgemeinschaft und ihre Führung erfolge au»-schließlich im Geist Adolf Hitlers. General Keitel befaßt sich insbesondere mit den jetzt zum ersten Mal praktisch gestellten Aufgaben der Rekrutenausbildung und Erziehung. Er erinnert daran, daß das in Genf und Locarno ?t£3n Genf ist endgültig die Sanktionsmaschine in Gang gesetzt worden. Hierüber henscht dennoch bei allen Beteiligten wenig Freude. Die Anstren-gungen zur direkten Beilegung de» Konfliktes wer-den darum unter stillschweigendem Einverständnis des Völkerbundes fortgesetzt. Dabei zeigt sich immer deutlicher der Zwang, über die direkte Beilegung des italienijch-abessinischen Gegensatzes zu einer Ge-neralbereinigung der europäischen Lage zu kommen. Ein solches Ziel führt aber unmittelbar zu der Frage: Was denkt Deutschland? Es ist kein Zufall, daß die internationale Presse der letzten Tage mit außerordentlichem Eifer diese Frage untersucht. Bisher hat Deutschland amtliche Erklärungen zu den schwebenden Problemen nicht ■for :u i — nichtdeutschen Presse die Rede des preußischen Mi- " äsid Um"~ " Um so stärker wird in einem Teil der nisterprästdenten Göring in Saarbrücken zur Kennt-ni» genommen, in der er den Wunsch ausgesprochen hat, daß die Franzosen doch endlich Abstand nehmen möchten von jener wahnwitzigen Vorstellung, Deutsch-land lauere nur darauf, eines Tages Frankreich zu überfallen. Deutschland habe im Kriege Frankreich kennen gelernt. Die Völker hätten Achtung vorein-ander. Jetzt wolle man den Wettstreit in friedlicher Arbeit austragen. Diese Rede ist in jüngster Z«t die erste amttiche deutsche Erklärung zur Frage de» deutsch-französischen Verhältnisses. Abgesehen von früheren Erklärungen gleichen Inhalts liegen sonst nur inoffizielle und pressemäßige Aeußerungen vor. Es ist daher kein Wunder, daß an Göring» Rede die Frage geknüpft wird, ob aus dieser Stellung-nahm« sich weitere Möglichkeiten entwickeln lassen. Dieses Bemühen hat zu mancherlei Kombina-tionen geführt bis zu der These, Deutschland wolle sich zum Mittler und Schiedsrichter im gegenwärtigen Streit aufwerfen. Es kann nicht überraschen, daß solche Ideen vor allem in Frankreich zu einer leb-haften Auseinandersetzung geführt haben. Auf der einen Seite ist Herr Herriot in einer Versammlung aufgetreten und hat ohne jede Einschränkung sich für die engste Zusammenarbeit zwischen Rußland und Frankreich ausgesprochen und die unverzügliche Ratifizierung des sowjet-ftanzösischen Abkommens verlangt. In dem Bekenntnis, ein Sohn der fran-zösischen Revolution zu sein, machte er eine Verbeu-gung vor dem bolschewistischen Rußland und unter-strich die Berechtigung der Moskauer Wünsche, über die alten Annäherungs- und Nichtangriffsverträge mit Frankreich hinaus zu intensiveren Abmachungen zu kommen. Pertinax vom „Echo de Paris" auf der anderen Seite will die Franzosen mit der These schrecken, eine deutsch-französische Verständigung würde nur zur Folge haben, daß Deutschland nach Osten vorstoße, um die Ukraine zu erobern. Diese Wirkung der Göringschen Rede muß überraschen. Eine ehrliche Wiederholung des allen Verständigungsprinzips hat zu feindseligen Polemiken geführt. Man kann diesen Vorgang nur erklären aus der inneren Loge Frankreichs. Mit diesen Kri-tiken will man von recht» oder link» her den fran-zösischen Ministerpräsidenten Laval treffen, der zweifellos von jeher dem Gedanken der deutsch-franzö-fischen Annäherung sympathisch gegenüberstand und bedauern mag, von dieser Kernfrage durch da» Sowjetbündnis und durch das Abesiiniendilemma so weit abgekommen zu sein. In Deutschland wird ' ZU . auf» tiefste bedauert, daß ein so wichtige» Frieden»-Problem zum Streitobjekt der französischen Mission Innen-für den Politik geworden ist, wodurch dieDiskuss Völkerfrieden wertlos wird. Deutschland selber enthält sich jeder Stellungnahme zu dieser Diskussion, denn e» steht aus dem Standpunkt, daß vor wetteren Schritten erst einmal klargestellt werden muß, wa» Seite 2 Deutsche Zeitung Nummer 90 eigentlich von den schon bestehenden, da» deutsch-französische Verhältnis berührenden Abmachungen noch praktisch Wirklichkeit ist. DÄschland stellt — nicht »lm ästen Mal — die Frage nach Locarno. Als jeinerzett das rusiischfranzöfische Abkommen geschlossen wurde, hat Deutschland Bedenken geäußert, dieser Militärvertrag stünde mit Locarno im Widerspruch. Der Grundgedanke von Locamo ist doch der. daß Frankreich. Deutschland und Belgien grundsätzlich auf jeden Angriff verzichten und daß Italien und England als unabhängige Dritte den Frieden am Rhein garantieren mit der MaKgabe, dem Angegriffenen gegen einen Friedensbrecher zu Hilfe zu kommen. Der Locarnooertrag hat also die völlige Entschluß- und Handlungsfreiheit der Ga-rantiemäckte zur Voraussetzung. Schon als zwischen Pari» und Moskau das Militärabkommen geschlossen wurde mit der Möglichkeit einer militärischen Beistandspflicht zugunsten Ruhlands, erhob sich die Frage, ob in einem solchen Falle ein französischer Angriff auf Deutschland vorlägt und welche Stellung England einnehmen würde. Diese Frage ist restlos bis heut« nicht geklärt worden. Jetzt verlautet, daß km Zuge der englische französischen Besprechungen eine Annäherung zwischen Paris und London auf der Grundlage im Werden begriffen sei, daß Eng-land den Franzosen am Rhein in dem Maße bei-stehen werde, in dem Frankreich den Engländern im Mittelmeer ju Hilfe komme. Entwickeln sich tat-slchlich solche Gegenseitigkeitsbeziehungen zwischen London und Paris, so wäre nach deutscher Auf-sassung das wichtigste Locarno-Elemenl, nämlich dte völlige englische Entschlußfreiheit, preisgegeben. Nürnberg beschlossene Reichsbürgergesetz die Ab-keistuna der Wehrpflicht zur Voraussetzung für die Verleihung de» Bürgerrechtes gemacht hat, und chreibt: „Im allgemeinen Erziehungsgang des ungen Deutschen vom Elternhau» über die Schule, >Ie Hitlerjugend, den Arbeitsdienst und die Gliederungen der Partei ist der Dienst in der Wehr-macht die höchste und letzte Stufe, in der der Jüng-ling zum Mann, zum Herrn der Waffe, aber auch zum Bürger de» Dritten Reiches geformt werden fol" Gerade weil die militärische Ausbildung im Vergleich zu der langdienenden Reichswehr von bisher eine sehr viel summarischere sein muh, Ist e» für die Leitung der deutschen Wehrmacht von grundsätzlicher Wichtigkeit, daß die deutsche Zugend m den zivilen Formationen de» Nationalsozialismus schon die allgemein-menschlichen Voraussetzungen erhält, die fie zum Dienst an der Vaterland»-Verteidigung tauglich machen. Das litauische „Statutgericht" für Memel Das von Litauen aufgestellte Statutgericht für Nlemel stellt eine erneute litauische Rechtsprovokation dar. Es ist höchste Zeit, daß die Signaturmächte de» Memelpaktes Litauen zur Ordnung verhalten. Mit Deutschlands Dichtern durch Deutschlands Gaue Oftprenhen und Schleswig-Holstein Agne» Mi«gel, Theodor Ttorm, Timm ftrögtr Die allen Pruuengötter de» Samlande», die Dünengeister der Kurischen Nehrung leben in den ur> kräftigen Balladen jener ostpreußischen Dichterin, deren tiefstes Geheimnis wohl die harmonische Vereinigung von weiblich-gefühlvollen Erlebniswerten und männ-lich-verftandesmäßigem dramatischem Aufbau ist. Das machtAgnes Miegel zur überragenden Reprä-sentantin der deutschen Balladendichtung! Volk und Heimat häufen denn auch Ehrung um Ehrung über die eine schlichte Königsberg« Bürgerin gebliebene Frau. In den letzten Iahren erzählt sie auch in Prosa all-preußische Geschichten und beweist erneut, daß ihre fast zeit- und raumlo» mit allem, was Ostpreußen heißt, verwachsene Seele die Historie ihrer Land-schast nicht nur erlesen, sondern erlebt hat. « Au» ihren jungen Jahren lebt manches herbver-hallen«, liebeglühende Lied, da» immer alle» oder nicht» fordert und darum bald eifersüchtige bald gelassen ent-jagt. Auch durch diese Liebe»lieder traumwandelt Ostpreußens Natur in ihrer selbstgenügsamen Stille. Immer einfach und auch im Reim oft aus den ersten Blick singsangmäszig formt Agnes Miegel die Worte — genau so wie die ostpreußische Landschaft sich dem E» lieal auf der Hand, daß jedes politische Gespräch mit Deutschland mit einer Beantwortung dies« Frage beginnen muß. Wenn daher in der englischen Presse im Vorgriff auf spätere Möglich-fetten heute die Frage einer Völlerbundsreform bis* dutiert wird, so steh! Deutschland darin zwar eine Anerkennung berechtigter deutscher Zweifel, aber keinen Ansatzpunkt praktischer Politik. Die Reform-ideen kreisen ansHeinend um den Gedanken, im Völkerbund den Einfluß der Großmächte zu stärken, Deutschland in ihren Kreis einzubeziehen und die Arbeitsmöglichkeit dieses Clearingausschusses dadurch Serhöhen, daß da, belastende französisch-russische bkommen verschwände. Es liegt auf der Hand, daß Deutschland mit größter Aufmerksamkeit dies« Diskussion verfolgt, sie aber nicht nur zeitlich, son-dern auch sachlich als durchaus akademisch empfindet, solange durch den angestrebten Mittelmeerausgleich zwischen Frankreich und England der ursprüngliche „Geist von Locarno" unmittelbar gefährdet erscheint. Der Doppelgleisigkeit der gegenwärtigen Situation stellt Deutschland seinen allen Standpunkt ent-gegen: Es ist bereit, mit Frankreich wie mit allen anderenNachbarn jeden gewünschten Sicherheit»-vertrag gegen kriegerische Verwicklungen einzugehen, und es hielt das Locarnopnnzip für besonders glücklich, weil zur Innehaltung solcher Verträge die Garantie neutraler Dritter gewonnen worden war. Deutschland glaubt nicht, daß mit einer Zerstörung dieser Neutralitätsgrundlagen und mit dem Rückfall in einseitige, gegen bestimmte Dritte gerichtete Bei-standsverabredungen das bewährte Locarnoprinzip verbessert würde. Was Litauen als Heldentat feiert Litauen hat einen neuen nationalen Helden entdeckt. Ein Student, der sich anscheinend mehr mit Devisenschiebung als Studieren beschäftigt, ist der neue Heros seines, damit einen eigenartigen „Heroismus" entwickelnden Volkes. In großer Auf-machung feiert die Zeitung „10 centu" den litauischen Jüngling also: „In den letzten Tagen kehrte ein in Frankreich studierender litauischer Student über Deutschland nach Kaunas zurück. In Eydtkuhnen wurde er einer strengen Untersuchung und Leibesvisitation unterzogen, weil, wie die Beamten ihm sagten, eine Anzeige wegen Devlsenschmuggel» gegen ihn vorliege. Die Untersuchung verlies aber ergebnislos, der Student konnte seine Reise sortsetzen. Zur großen Verwunderung und Begeisterung (!) seiner Mit-reisenden nahm der Student aber bei Kazlu Ruda seinen Stock vom Haken, schraubte den Griff her-unter und zog «000 RM hervor." Und dem litauischen Nationalbewußtsein ist ein neuer Recke entstanden. Etwa» eigenartig freilich, einen erfolgreichen Devisenschmuggler als National-Helden in der Presse zu feiern, aber schließlich hat eben jede Nation ihre Helden, die ihr Kullurzustand begreift. Und bei den Litauern wird diese Art von Heldenmentalität vermutlich „landesüblich" sein. oberflächlichen Betrachten als irgendeine „ganz hübsche" Gegend darbietet. Wenn man aber tiefer in ihre Dichtungen eindringt, erkennt man, daß die einfache Linie ihrer Dichtungen da» einfühlsamste Ablauschen der einfachen Großzügigkeit ist, die auch in der ostpreußi-schen Landschaft lebt. Die unheimliche Stille der mächti-gen Dünen auf der Kurischen Nehrung, die sagenum-witterte Marienburg, da» goldene Danzig, Masuren» dunkle Waldseen und die alten Speichergassen von Königsberg — sie olle auferstehen in Agnes Miegels Dichtungen mll der gleichen Urkraft und unvergeßlichen Eindringlichkeit, mit der in einem Bilde Rembrandt» die in» Halbdunkel gesenkten Dinge und Menschen überhell in der Seele werden. # ch » In Hunsum, der „grauen Stadt am Meer", al» noch „kein Klang der aufgeregten Zeit in diese Einsamkeit drang",da ist ThevdorStorm zu Hause, seine» äußeren bürgerlichen Zeichen» Rechtsanwalt all-dort, seiner inneren Sendung Berkünder wehmutsüßer Stimmungen au» Meer und Heide und Chronist der leisen, stolzen Schicksale nordischer Menschen früherer Jahrhunderte. Ein friedliche» bürgerliche» Glück ist die Sehn-sucht, die sein Werk und sein Leben lenkt; au« den Dichtungen klingt die verhaltene Frage herauf, daß da» Sße Glück an ihm vorbeiging. Und nur jene kleinen genblicksseligkellen de» Alltags blieben ihm — sie werden Novelle und Gedicht. Bienensummen durch Deutschsand und die Santtionen Ausländische Zeitungen haben Nachrichten über eine Demarche de» deutschen Konsuls in Genf bei einein hohen Völkerbund»beamten gebracht. Diese Nachrichten sind unzutreffend. Eine solche Demarche hat nicht stattgefunden. Der deutsche Standpunkt in Bezug aus Deutschlands Neutralität und nicht Beteiligung an den Sanktionen ist bekannt und hat sich in keiner Weise geändert. Die Verwaltung von Elsah Lothringen Durch ein Dekret hat die französisch« Regierung die bisherige Generaldirektion für Elsaß-Lothringen aus Neujahr 1936 aufgehoben. Die „Elsaß-Lothringer Zeitung" schreibt dazu: „Die Nachricht kommt überraschend, obwohl man da» Bestreben der Pariser Regierungsstellen, Maß Lothringen möglichst rasch zu „assimilieren" kennt. Offenbar glaubt man, die AssimlUerung auf dem Berwallung»gebiete abermal» einen Schritt weiter zu bringen, und dies ausge-rechnet nach den Senatswahlen, die gneigt haben, wie unzufrieden weiteste Kreise des eliäisischen Vol-kes mit dem Kurs der Regierung und der Verwal-tung sind." Die „Neue Well" geht noch weiter und fordert „eine eigene Landesverwallung in Straßburg, die, volksverbunden, die wahren Interessen de» schaffenden Volke» von Elfaß-Lothringen ver-steht und auch wirksam verteidigen kann." Das Schicksal der Saar-Emigranten Die in Straßburg erscheinende „Preie Presse" veröffentlicht den Brief eine» im Süden Frankreich» lebendm Saarflüchtlings, der sich bitter beklagt: Wir liegen hier auf der Straße, ohne irgend-welche, auch nicht die kleinste, Unterstützung. Vor Hunger können die meisten nicht mehr gerade stehen. Die Lage hier im Süden ist aussichtslos. Keine Arbeit, kein Centime Unterstützung, vollständig dem Verhungern preisgegen." „Das ist", schreibt die „Elsaß-Lothringer Zei-tung" dazu, „die Folge der wahnwitzigen Saar-Politik. Die armen Saarflüchtling« müss«n nun den polttischen Wahnwitz dieser sogenannten antjfaschisten büßen. Wie ander» wäre doch alles gekommen, wenn Paris vernünftigen Anregungen Gehör geschenkt, d. h. das Saargebiet vor der Zeit an Deutschland zurückgegeben hätte. Die Sicherheit der saarländischen Gegner des heutigen Regierungssystem» wäre dann international festgelegt worden. Jedenfalls würde e» diesen saarländischen Antifaschisten besser gehen al» da, wo sie jetzt sind." Konrad Henlein, Parteiobmann der Karpathendeutschen Da» DNB meldet: Die Leitung der Partei der Karpathendeutschen hat in ihrer letzten Sitzung einstimmig Konrad henlein zu ihrem Vorsitzenden gewählt. Seine Wayl zum Führer der Partei, die auch weiterhin ihre organisatorische Selbständigkeit behält, stellt einen neuen Schritt in der Annäherung der Sudeten- und der Karpathendeutschen dar. die Heidestille, Sonntagsmorgenglocken über» Meer verklingend, eine junge Mutter einsam im reifenden Feld sinnend, Wanderer durch» Watt, da» einsame Marschland mit den friedlichen Wassergräben und den ?oldenen Butterblumen, vor allem aber immer wie-er Alt-Husums Patriziergassen mit den Beischlägen vor den Türen und den fröhlichbunten Gärten, das ist echte Stormlandschaft. Ein Friese spricht. Man höre nur die»: Wie brennend Silber funkelle das Meer, die Inseln schwammen aus dem hohen Spiegel, die Möwen schössen blendend hin und her, eintauchend in die Flut die weißen Flügel. 2m tiefen Kooge bi» zum Deichesrand war sammetgrün die Wiese aufgegangen-der Frühling zog prophetisch über Land, die Lerchen jauchzten und die Knospen sprangen. Hier stand ich oft, wenn in Novembernacht aufgor da» Meer zu gischtbestäubten Hügeln, wenn in den Lüften war der Sturm erwacht, die Deiche peitschend mll den Geierflügeln. Und jauchzend ließ ich an der festen Wehr denn Wellenschlag die grimmen Zähne reiben: denn machtlos zi chend schoß zurück da» Meer — dies Land ist un «r, und soll unser bleiben! Die Novellen find Lebenswegweiser — von ver-zichtender Liebe singt „Immensee", den rechtschaffenen Geist de» Bürgertum» preist „In St. Jürgen- und „Pole Poppenspäler". Düstere Selbstspiegelung« Nummer 90 Deutsche Zeitung Seite 3 Deutsche Auslandshochschule Berlin Den Deutschen ist früher »'oft vom Auslande der Borwurs gemacht worden, sie könnten sich nicht in die Gedanken- und Lebenswelt anderer Nationen hineinversetzen. Darin lag ein wahrer Kern. Vor dem Kriege haben die Auslanddeutschen wiederholt feststellen müssen, daß der Reichsdeutsche über die Verhältnisse draußen so gut wie überhaupt nicht unierrichtet war. selbst wenn er die Sprache des be-treffendenden Auslandes kannte. Das ist nach dem Kriege wesenllich anders geworden. Eine Reihe von Lehrstätten, die die Kenntnis des Auslandes, seiner Sprache, der Länder und der Menschen zum Gegen-stand haben, wurden an deutschen Universitäten gegründet. Man kann viele Beispiele dafür anführen, daß auch das Dritte Reich, das den Wert des eigenen Aolkstums proklamiert hat und diesen Be> griff auch bei anderen Nationen achtet, in erhöhtem Matze für eine Pflege der Auslandskunde eintritt. Das zeigt sich auch in der Erweiterung des „Seminars für orientalische Sprachen" in Berlin, das vor fast einem halbe-, Jahrhundert vsn Bis-marck ins Leben gerufen worden und seither eine besondere Pflegestätle der Wissenschaft vom Ausland gewesen ist. Dieses Seminar ist unlängst zur „Deutschen Auslandshochschule Berlin" ausgestaltet worden und den Universitäten vollkommen gleich-gestellt. Das Wintersemester 1935/36 gilt in der Entwicklung vom Seminar zur selbständigen Hoch-schule noch al» Uebergangszcit. Doch ist in Aussicht genommen, schon vom Sommersemester ab den Studierenden an der neuen Hochschule die Möglich-keit zu geben, nach einem sechssemestrigen Studium einen besonderen akademischen Grad durch eine Diplomprüfung zu erwerben. Nach weiteren zwei an der Auslandshochschule verbrachten Studien-semestern können sie sich einer gesonderten Promotions-Prüfung unterziehen. Damit erhält Deutschland eine Schulungsstätte, wie sie noch kein anderes Land besitzt, eine Einrichtung, die schon seit langem vor allem von der deutschen Wirtschaft angestrebt worden ist. Da» Borlefungsprogramm umsaht schon jetzt etwa 50 Sprachen. Die Studenten, die in wachsender Zahl begriffen sind, sollen — wie es in dem neuen Borlesungsverzeichnis heißt — als deutsche Kultur-träger im Ausland neben der Sprachkenntnis sich vor allem auch ausreichende Kenntnis von den kulturellen, politischen und wirtschaftlichen Verhält-nissen der betreffenden Länder aneignen. Die ,^K>pa" (Intern. Kathol. Presse-Agentur) Freiburg (Schweiz) verbreitet eine Nachricht, wonach die Berliner Zeitschrift „Durchbruch" errechnet habe, das Zoelibat des katholischen Klerus raube dem deutschen Bolke pro Generation 400.000 Kinder. Nun stimmt die Rechnung de, „Durchbruches" nicht und das Ent-setzen der Kipa ist unangebracht, denn in Wirklich-kett besteht ein Zoelibat des kathol. Klerus nur auf dem Papier und der Kindersegen der römischen Geist-lichkeit ist sowohl in Deutschland als auch.in Oesterreich nicht gerade unbedeutend. Idyll im Schlafzimmer Versteh ich nicht — bei Mutter aob es stets frische Da schlaf' ich lieber in der Küche I Bettwäsche I Ich hob sie heute erst gewechselt I" „Jetzt ist die Wäsdie Ach, Mutter, ich bin verzweifelt I „Du host dos Wichtigste vergessen! Schicht Terpentin Seifei" * noch^weißer ols bei Mutterl" .verwende nur.nodi SCHICHT TERPENTINSEIFE Nochmals: Korporationsfrage Nach der Selbstauflösung des Kölner SC-Ver-bandes hat die frühere Führung nunmehr auch den einzelnen Verbindungen den Rat gegeben, ihr Eigenleben völlig auszugeben und sich dem N3t>-Studentenbund zur Verfügung zu stellen. Dieser ist jedoch keineswegs geneigt' — wie dos schon auf einer Reichstagung des Bundes zum Ausdruck kam — ohne weiteres jede Korporation in seine Reihen aufzunehmen. Das unterstreicht der Hochschul-beauftragte des Stellvertreters des Führers, Doktor Wagner, noch einmal in einem Artikel des „Völkischen Beobachter". Er sieht in der über-stürzenden Eile, in der fast alle studentischen Ver-bände in Deutschland ihre Auslösung vollzogen haben, nur einen Beweis für die innere Hohlheit und Morschheit des studentischen Korporation^ Prinzipes. Und betont sodann, daß der Studenten-bund aus den Korporationen keine national-sozialistischen Erziehungszellen machen wolle, sondern die Aufgabe habe, die einzelnen Mitglieder dieser Korporationen als Einzelmenschen zu National-sozial'sten zu formen. Der Studentenbund würde keine Korporation daran hindern, weiterhin ihr Eigenleben zu führen: er würde auch keinen Hoch-schüler hindern, weiterhin Band und Mütze zu tragen. Die Hochschulgruppenführer würden jeden Uebergrisf verhindern. werden „Aquis Submersus" und „Earsten Eura-tor". Die friesische Heldendichtung wird aber sein letztes Werk „Der Schimmelreiter". — Aufrecht bis zum Ei-gensinn lebte und starb Storm — ein in sich Freier und Unbestechlicher. Die holsteinische Heimaterde wird in Timm K rö g e r» humorigen Erzählungen lebendig Geschichten aus den weilen Ebenen, grünen Wiesen, aus denen farbenfrohe Herden gemach wandeln. Düstere Moore, wo im Herbst die Heide blüht, durchstapfen tapfer und sicher kuriose Bauerngestalten — manchmal aber wird schicksalhaft eine Gewisienstragödie daraus, wenn ein Uebertrotziger gegen Gott und Mensch ankämpft — bloß wegen eines Streite- „um den Wegzoll", wie eine seiner schönsten Geschichten überschrieben ist. Voll echtem holsteinischem Bauerntum lehn Timm Kroger jeden seiner Leser, wieder Sehnsucht zu empfin-den nach der Einsamkeit der Felder und den harten, schweigsamen Mann am Pflug zu schätzen als einen, der nicht nur das Brot wachsen läßt, sondern der auch um die großen, einfachen Geheimnisse der Natur weih. Nein, dieses Land liegt nicht mehr „achter die Ooken, wo die Menschen nur nnch bellen und die Auf-gäbe haben, den Sonnenball allabendlich niederzu-ziehen, damit die lichte Glut im Meer zischend verlösche". Mit diesem Städterhochmut ist es be-stimmt vorbei. Zm Gegenteil, wer Kröger liest, den er-faßt Wehmut, nicht in einer solchen dörflichen Welt zwi- schen Meer und Moor aufgewachsen zu sein oder aber er freut sich, stolz seines Vorzuges, auch zu diesem stillen, starken Bauerntum zu gehören. Niemals hat Timm Kröger vollen Ruhm ge-erntet; und noch heute sührt sein Werk ein etwa» ab-seiliges Leben auf dem Büchermarkt. Auch in dem Dörf-chen Haale, in dem er die Jugend verlebte, galt der Pro-phet nichts im Vaterlande. Er erzählt es mit unge-fpreiztem Humor in seiner Sammlung „Aus aller Truhe", wie er seinen Landsleuten die Novellen vorlesen wollte, in denen sie selbst die Helden waren. Und seinen schändlichen Reinfall. „Jk segg di, lal na! Dat givt Lüd, de könnt dat ni hebbn, Ilnd wenn se findt, dat se gar to ähnli sünd, denn kann dat kam, dat se di mit Füst un Reit-schopp klar makt, wo se dat fteuen deit. Dat kann kam, dat du di'n Dracht Prügel besügst." „Aber, Marx, ich tat doch alles aus Liebe." „So", sagte Marr und sah ordentlich ironisch aus. „Nu, denn werden die es auch wohl au» Liebe tun." Dennoch lebt Timm Kröger, ureins mit seinem holsteinischen Bauernland. Ein deutscher Erzähler, voll Erdkraft und edler Heiterkeit. Immer ist es eine naturhafte Freude, ihm zu begegnen in seinem unverweikiichen Werk mit seiner lustigen Philosophie: „ Mnner, ni to rund un ni to eben, ni to veerkanti un nl to blank. Lütten Buln in, betjen scheef un un-eben, lütten Placken. So is't uns bescheeden. So ist dat Glück." H«in. Rom feiert den Waffenstillstandstag Unter großen Feierlichkeilen hat Rom heuer den Jahrestag des Waffenstillstandes gefeiert. Der Duce richtete einige Worte an den Zug der Kriegs-teilnehme?. Mussolini verwies darauf, das heute ver Jahrestag des „ruhmreichsten Sieges sei, den Italien nicht nur für sich, sondern auch für die ande-ren «kämpft habe". Das italienische Bolk, das in eine Schlachl verwickelt sei, stehe in einer unerschüt-terl-chen Einheit zusammen und werde einen neuen, schönen Sieg zu erkämpfen wissen. Die Erschütierung, die das Verhältnis Italiens zu seinen ehemaligen Alliierten erfahren hat, wird mit jedem Tag deutlicher. In seiner Ausgabe, die dem Gedanken des Waffenstillstandes gewidmet ist, richtet das „Giornale d' Italia" heute einen aus-drücklichen Gruß an die ehemaligen Kriegsgegner, von denen weder Oesterreich und Ungarn an der wirtschaftlichen Belagerung Italien» teilnehmen, ob-schon sie Mitglieder des Völkerbundes seien, noch Deutschland, das ihn schon verlassen habe. Das tschechische Blatt „Poledni Listy" schreibt, der Herbst werde auch darüber entscheiden, ob die in der Sudelendeutschen Heimatpartei Henleins zusammen-gefaßten Deutschen in der Regierung ein« entsprechende Vertretung erhalten werden. Das Blatt vertritt den Standpunkt, die Deutschen der Tschechosiowakei hätten in einem tschechischen Staate in der Regierung nicht» verloren. Demokratie... * „Der Oesterreichische Volkswirt", welcher dem Pressechef der österreichischen Regierung, Ludwig, nahe steht, schreibt in einem Artikel „Rückgang de« Außen-Handels", daß sich der österreichisch« Außenhandel erheblich v«rschi«chtert habe. 3«t1e 4 Deutsche Zeitung Nmmn«I90 Slowakische Selbstbesinnung Es besteht kein Zweifel, daß die Slowaken ebenso ein selbständiges slawische» Volk sind, wie die Tschechen, obgleich von Prag immer wieder gerne betont wird, daß das Slowakentum nur eine dialektische Spielart des Tschcchentums darstelle und höchstens als Stamm des „tschechoslowakischen" Volkstum» gewertet werden könne. Es gab immer ein volks- urd eigcnbewußte« Slowakentum, wenn auch noch 1918 Teil« der slowakischen Intelligenz der Prager Parole folgten und der „A>similierung" der Slowaken an das in seiner nationalen Selbst-besinnung fortgeschrittenere Tschechentum das Wort redeten. Von der breiten Volk; Mehrheit, geschält um das autonomislische Lager der slowakischen Volks-pcirtei Hlinlas und der slowakischen Rationalpartei Razus wmde freilich ebenso hartnäckig an der eigenen Sprache, wie selbständiger Nationalität fest-gehalten. Diese slowakische Selbstbesinnung zieht nun immer weitere Kreise und erfaßt selbst Schichten, die bisher politisch der Fiktion des „Tjchecho-slowakenlums" folgten. Besonders di« junge jlo-wakische Generation nimmt immer eindeuliger für rme slowakische Eigenenlwicklung Stellung, und zwar selbst die Jugend jener Pmteien, die als Regierungsparteien in Prag gegen die Autonomie austreten. Man kann fast berrits von einer auf weite Sicht verlorenen Assimilationsschiacht der Tschechen in der Slowakei sprechen. In Preßburg gründeten z. B kürzlich die jungen slowakischen Agrarier eine Zeitschrift, genannt .,Zem" (Das Land). In der ersten Nummer stellen sie das Verhältnis zur tschechoslowakischen Frage folgend fest: „In der nalionafcn Frage sind wir für den slowakischen Aklivismus. Indem wir den heutigen Zustand beurteilen, konstatieren wir, daß es einen slowakischen und tschechischen Nationalismus gibt, eine slowakische und tschechische Station, deren Ziele sich gegenseitig nicht ausfchließen, sondern den Weg für die engste Zusammenarbeit, bedingt durch die gefühlsmäßige und geistige Einheit bilden. Das nationale Bewußtsein halten wir für einen un-erläßlichen Bestandteil des kulturellen Fortschrittes. Der slowakisch« Nationalismus bedeutet für uns die schöpferische Arbeit im Zeichen des tschechoslowakischen Patnotismus." Wenn man bedenkt, daß gerade die agrarische Partei bisher nur die tschechoslowakische Volks-einheitsparole kannte, bedeutet diese Formulierung trotz der noch vorhandenen Verklausulierung doch einen glatten Sieg der slowakischen nationalen Separation vom Tschechentum. Die tschechische Presse ist denn auch ganz erbost und bemüht sich krampf-haft, den sensationellen Eindruck dieses Bekenntnisse» der slowakisch«» Jugend zu verwischen. So schreiben die Brünner „Lidove Noviny": „Aus dieser Formulierung ist der wahre Standpunkt der jungen slowakischen Agrarier zur tichcchojlow^kischen Frage schwer zu erkennen. Er-gänzt durch die administrativ politische Forderung dahingehend, daß ein eigener slowakischer Aktionsausschuß der Agrarpartei gebildet werden soll und bezugnehmend auf den Kongreß der agrarischen Jugend in Altsohl, erlaubt diese unklare Formulierung kaum, sich eine Meinung darüber zu bilden, wo eigentlich heute die junge slowakische Generation steht, die sich zu einer der sogenannten tschechoslowakischen Parteien meldet. E« ist etwas vorzeitig zu behaupten, daß sich durch die Bildung dieser Gruppe um die Zeitschrift „Zem" die junge agrarische Jugend der Slowakei vom tschechoslowakischen Ideengange ab-tehrt und in die Rerhe der Autonomisten übergeht. Es handelt sich hier nicht um eine radikale Um-orientierung, sondern darum, daß die jungen sie« watischen Agrarier zur Idee des tschechoslowakischen Verhällnisses keinen konsequenten tschechoslowakischen Standpunkt einnehmen. Da» Schwanken zwischen den Ideologien zweier Nationen und das ängstliche Ausweichen ollem, was mit dem Begriffe der nationalen tschechoslowakischen Einheit verbunden ist, da» ist für viele junge Slowaken bezeichnend. Ent-weder fürchten sich die Leute zu sagen, daß sie Tschechosiowaken sind, oder sie suhlen nicht die Not-wendigkeit, Tschechoslowaken zu sein. Darüber sollten sich hauptsächlich jene Gedanken machen, die noch daran glauben, daß es für die tschechoslowakische Einheit am besten wäre, die Zeit arbeiten zu lassen." Das zeigt deutlich die Ratlosigkeit der tschechi» schen Assimilationssanatiker, die ihre Felle davon schwimmen sehen, ohne sich freilich vorerst ein-aestehen zu wollen, daß die junge Slowakei sich auf sich selbst besonnen hat. Immer deutlicher wird «», daß die Zeit hier gegen das Tschechentum arbeitet und das Slowakentum in immer breiterer Front seiner nationalen Selbstbesinnung zustrebt. Verkauf jüdischer Geschäfte Die auf Minderung des Einflusses der Juden in der Wirtschaft gerichteten Bestrebungen des Nationalsozialismus haben eine Reihe von Folgen gehabt, die jetzt von einem Teil der deutschen Fach-und Tagespresse auf ihre gesamtwirtschaftliche Wirkung hin untersucht werden. Die erste nach auszenhin erkennbare Folge dieser Politik war die Umgestaltung einer Kruppe der sogenannten „Groß-Unternehmungen des Einzelhandels", nämlich der Waren- und der Kaufhäuser. Diese Entwicklung vollzog sich, da es sich um eine verhältnismäßig geringe Zahl von Unternehmungen und um sehr große Objekte handelte, auf Grund von Sonder-abmachungen, die sich aus den einzelnen Fall be-schränkten. Nachdem aber infolge der sich vereinheit-lichenden und vrrstäikenden Einstellung in Käufer-und Verdraucherkreisen ein« zunehmende Abkehr von allen anderen in jüdischen Händen befindlichen Unternehmungen eintrat, ist dies Problem stark in den Vordergrund getreten. Die „Frankfurter Zeitung" hat in ihrer Aus-gäbe vom 3. November Darlegungen über jüdische Geschäftsverkäufe gemacht, d?« sich mit den auf-tr«t«nd«n Schwierigkeiten beschäftigen. Die Zeitung spricht von dem bisher noch nicht verwirklichten Plan, eine Auffanggeselljchaft zu errichten, die den dop. pelten Zweck haben würde, in den in Betracht kommenden Branchen «in Uebcrangebot und damit eine Wertminderung der Objekte zu verhindern und auf der anderen Seite die bisherigen Inhaber der Unternehmungen vor allzu schweren Verlusten zu bewahren, Zu den Wirtschaftsweisen, in denen das jüdische Element eine besondere Rolle spielt, gehören in erster Linie der Großhandel und bis zum gewissen Grade auch die größeren Fachgeschäfte des Einzel- Internationale Auszeichnung eines deutschen Gelehrten Prof. Spemann NodelpreistrSger 1833 für Physiologie und Medizin Die jährlich aus der Stiftung des bekannten schwedischen Physikers Alfred Nobel vorgenommenen Nobelpreise bedeuten eine hervorragende internationale Ehrung, die wiederholt Deutschland zuteil wurde. Seit den, Beginn der Verteilung im Jahre 1901 konnten vor allem aus dem Gebiete der Physik und Chemie deutschen Gelehrten di« Mehrzahl der Preise verliehen werden. Deutschlands erster Physikpreiströger war Röntgen, erster Ehemiepreisträger Van t' Hoff, erster Phyftv-logie- und Medizinpreisträger Emil von Behling. Den Nobelpreis für Physiologie und Medizin des Jahres 1935 hat das Lehrerkollegium des Karolinischen Insti-tuts zu Stockholm einem bisher in der breiteren Oeffent-lichkeit weniger bekannten Gelehrten, dem Fre^burger Professor Hans Spemann für seine „Entdeckung vor dem Organisatoreffekt während der embryonalen Ent-Wicklung" verliehen. Geheimrot Professor Dr. Hans Spemann, der jetzt 67-jährige Gelehrte, hat als Zoologe, Biologe, Anatom und Operateur in der wissenschaftlichen Welt einen gleichgroßen Ruf. Er entstammt d«r bekannten Stuttgarter Verleger Familie und begann 1898 sein« Dozentenlaufbahn in Würzburg, um 19 l9 Ordinarius und Direktor des Zoologischen Institutes der Uni-versität Freiburg i/Br. zu werden. Durch seine nie-thodischen Studi.'n in der Entwicklungsmechanik, die die biologischen Zusammenhänge vom befruchteten Ei bis zum selbständigen Lebewesen untersucht, hat er schon feit Jahren der Fachwissenschaft größte Anerkennung abgerungen. Als Herausgeber de» „Archivs für Ent-wicklungsmechanik" hat er sich auch als Fachschriftstel-ler hnvorgetan. Wegen der Gründlichkeit und Viel-seitigkeit seiner Arbeit wurde Prof. Spemann. der auch Auswäitige» wissenschaftliches Mitglied in der Kaiser-Wilhelm Gesellschaft ist, vor dreiviertel Jahren mit der Eothenius-Medaille der Preußischen Akademie geehrt, zu deren korrespondierenden, Mitglied der Gelehrte bereits im Jahre 1929 gewählt wurde. In einem Artikel „Die dekadente Demokratie und der faschistische Aufstieg" schreibt das Kampsblatt des Schweizerfofchi»mus „Schweizer Fascist" u. a.: „Aus zehntausend Anzeichen aber sehen wir, daß un-sere schweizerische Demokratie in Heller Auflösung und absoluter Dekadenz verfallen ist". Handels. Ein erheblicher Teil solcher Unternehmungen ist nur bis zu einem gewissen Grad übertragbar da die persönlichen Beziehungen des Inhabers — besonders in wichtigen Zweigen des Großhandels, — geradezu die ausschlaggebende Rolle spielen. Ohnehin ist bei einem Besitzüberzang nicht zu ver-meiden, daß der bisherige Inhaber bei seiner Ueber-siedlung ins Ausland seine Geichäftsbeziehungen mit-nimmt, von einem sremden Lande aus weiterpflegt und sie damit der Volkswirtschaft seine» bisherigen Wohnsitzes entzieht. Die Darlegungen, die der deutsche Innenminister Dr. Frick vor einiger Zeit in einer Rede in Saarbrücken gemacht hat, lassen erwarten, daß die demnächst zu erlassenden Durchführungsbestimmungen zu den Nürnberger Gesetzen auch den Nahmen für möglichst reibungs- und verlustlose Geschäftsübertragungen schaffen werden. Englands Wahlen und Revision der Völterbundssatzungen Während die führenden Politiker jede „Um-formung" des Völkerbundes nach den Wahlen in Abrede stellen, bringen die großen englischen Tageszeitungen dennoch immer wieder Meldungen, wonach die englische Regierung den Völkerbund nach den Wahlen „umzuformen" beabsichtige und bereits in dieser Richtung mit anderen Machten Verhandlungen angeknüpft habe. Der „Daily Herald" hält seine Behauptung aufrecht und erklär! u. a., daß zum mindesten mit dem Kleinen Verband über die Revision der Völkerbundssatzungen Fühlung genommen worden sei, und daß diese Frage auch schon mit dem Gcneralsekräter des Völkerbundes, Sir Eric Drummond, während dessen kürzlicher Anwesenheit in London besprochen worden ser. Das Blatt fügt jedoch hinzu, daß sich das Kabinett über diese Frage noch nicht einig sei. daß aber nach den Wahlen die Revifionsanhänger sich zweifellos durchsetzen dürften. Dichtung und Nation Hanns Zohst sprach im Rahmen »er „Woche de» deutschen Buches" Im Festsaal des Berliner Rathauses hatte sich am Freitag, den 1. November, eine große Gemeinde des kulturellen und politischen Lebens eingefrnrden, um an einer Kundgebung zur „Woche des deut-schen Buches" teilzunehmen, die eine besondere Be-deutung durch einen zielweisenden Vortrag de» Prä-sidenten der Reichsschristlumskammer, Hanns Johst, erhielt. Der deutsche Dichter, der durch sein frühzeitiges Bekenntnis zum Nationalsozialismus und durch sein Schaffen das Vorbild des Pioniers auf dem Gebiet des neuen Schrifttums geworden ist, bekannte sich erneut zu der SelbstverstÄrdlichkeit der Zusammengehörigkeit von Nation und Dichtung. Eine Nation ohne Dichtung ist eine stumme, lautlose Erscheinung unter den Völkern, zu der es leine Wege des Herzens gibt. Anderseits ist eine Dich-tung ohne dte Gegenständlichkeit, die Wirklichkeit und das Bekenntnis einer Station zu ihr undenkbar. Die Muttersprache ist das bleibende und untrügliche Element, das Dichtung und Nation verbindet. Das 19. Jahrhundert unterbrach zwar diese natürllche Wechselbeziehung. Man proklamiert das Weltbürger-tum, und die Menschheit trat in den Blickpunkt der Dichtung. Die Kunst wurde im Tempo der Technik ständig abstrakter, der Absolutismus wurde geschaffen. Diese Zeit hat der deutsch« Nationalsozialismus überwunden. Aber auch heute noch besteht die Gefahr einer Entfremdung zwischen Dichtung und Nation. Und heute noch steht ein Teil der Schriftsteller aus dem Standpunkt, daß die Dichtung einseitig wäre, wenn sie politisch sei. Diese Meinung ist ein Erbe jener Zeit, die große Staatspolitik mit kleinlichen Partei-interessen verwechselte. Und wer ihr anhängt, flüchtet vor seiner auf da« Ganze gerichteten Leidenschaft in ein« einseitige Innerlichkeit. Er hat den neuen Staat in seiner weltanschaulichen Mission noch nicht in sich ausgenommen, die auch auf die ech te Innerlichkeit des Deutschen gerichtet ist. Die Dichtung steht im sittlichen Auftrag der Volksseele. Deshalb kann es auch auf dem Gebiete der Kunst nur eine hundert-prozentig« Beteiligung und Leistung geben. Da» Volk entscheidet über Tod oder Unsterblichkeit. Opfert für die Winterhilfe. Nummer 90 Deutsche Zeitung Seite 5 Verlängere dein Leben! Mao kann nein Leben rcrlilngcrti, Krankheiten verbaten, Kranke heilen' Schwach© stärken, Schwankende feit und Unglückliche froh machon! Was steht hinter Jeder Krankheit ? Schwächung der Xorronkraft, ein gedrückte Gemüt, Verlast lieber Freunde öder Angehöriger, Enttiusohungen. Furcht vor Krankheit, faliehe Lebensweite und viele andere Cr*aclicn. Ein frBhliches Herz ist der beste Arzt I Es gibt einen Weg, ant Dir zum Frohsinn zu verhelfen, um Dein QemQt zu beloben, Dich mit neuer Hoffnung zu erfüllen, und dieser Weg wird Dir in oinor Schrift gcz«igt, die jeder, der darum achreibt, sofort und ganz umsonst erhilt! In diesem kleinen Handblchlein wird erklärt, wie in kurzer Zeit und ohne Berufstörung ersetzen, Müdigkeit, Verstimmung, Zerstreutheit, Oed&cbtniMehwIohe, fil " Nerven- und Muskelkraft zu Unlust zur Arbeit und unzählige andere gebessert und beseitigt werden können. Verlange dieee Schrift, sie wird Dir hoffnungsvolle Stunden bringen. > Postsammelstelle l ERNEST PASTERNAK, BERLIN 8. 0. Mlehaelklrehplatz 13, Abt. 894. Aus Stadt und Land gelle Herbstliedertafel Der Aiännergesangverein veranstaltet am 16. November im Kinosaale des Hotels Skoberne feine diesjährige Liedertafel. Die Vortragsordnung umfaßt u. o. neuere Männerchöre, welche beim all-gemeinen deutschen Sängerbundessest in Frankfurt Anerkennung der deutschen Sängerschaft fanden. Erfreulicherweise ist es auch g-.lungen, eine Gesangs» künstlerin und einen erstklassigen Geiger für diesen Abend zu gewinnen. Herr Dr. Fritz Zaiigger wird ein kurzes Gedenkwort über Robert Schumann, dessen 125. Geburtstag in das heurige Jahr fällt, sprechen, worauf Schumann-Lieder und der gemischte Chor desselben Meisters „Zigeunerleben" zum Bor« trage gelangen werden. Trotz des gewühlten Programms findet diese Veranstaltung, um einem mehrfach geäußertem Wunsche entgegenzukommen, vor Tischen statt. Kattenoorverkauf findet keiner statt. Evangelische Gemeinde. Sonntag, den 10. November, müssen die Gottesdienste entfallen, da Herr Pfarrer May dienstlich verreist ist. Stadtratsitzung. Anläßlich der Stadtrat-fitzung am Freilag wurde der an Stelle des ver-storbenen Herrn Franz Rebeuschegg ernannte Stadtrat Johann R i s ch n e r vereidigt. Herr Rischner wurde auch in alle Ausschüsse gewählt, in denen der verstorbene Herr Rebeuschegg war. Ueber die vielen anderen Stadtrotsbeschlüsse können wir aus Raummangel erst in der folgenden Nummer berichten. Kommt zum heutigen Skiklubabend! Klubabend de» Skiklubs. Wie bereits angekündigt, wird bei dem am Samstag, dem 9. d. M stattfindenden Klubabend der Film Herrn Gustt Stigers nochmals vorgeführt werden, worauf wir besonders aufmerksam machen, weil der Film wunderschöne Aufnahmen vom letzten Springen in Planica zeigt, und dieses Thema ja gerade jetzt, vor Winterbeginn, sehr aktuell ist. Dazu kommen noch Aufnahmen vom Bachern u. a. Außerdem gelangen auch einige wichtige Vereinsangelegenheiten zur Besprechung. Wir hoffen diesmal wieder alle Mit-glieder und Freunde des Klubs begrüßen zu können. Nikolobefcherung de» Skitlubes. Der Skiklub macht seine Freunde schon heute darauf aufmerksam, daß eine Rikolobescherung stattfinden wird und zwar sowohl für die Kleinen als auch flr di« Großen. Für die Kleinen am 5. Dezember und f&r die Großen am 7. Dezember. Amtsantritt. Der neuernannte Chef der städtischen Polizeiverwaltung, Herr Stephan Törnar, bisher Polizeikommissär in Suöak, hat am 6. No-vembcr sein neues Amt übernommen. Todesfall. Am 6. November starb im Alter von 46 Jahren der Bandagist und Handschuh-»acher, Herr Johann Fric. Den Hinterbliebenen unser herzlichstes Beileid. Diätetisches Nährmittel. Nun hat sich die Großbäckerei Jos. Kirbisch entschlossen, das in allen Großstädten beliebte diätetische Nähr-mitiel in der Form von Grahambrot und Kleber-»wieback auch bei uns in Celje in den Verkehr zu bringen. Wie überall, wo dieses Gebäck zum Ver-lauf angeboten wird, wird es wohl auch bei uns von jenen, die nicht gerade zucker-, magen- oder darmkrank sind, gerne gelauft, weil es nahrhaft, wohlschmeckend, leicht verdaulich und nicht teuer ist. Das Weißbrot enthält 58% zuckerhaltige Mittel, das Grahambrot 14®/0. Verkauft wird es in Wecken r4 Din und der Kleberzwieback in Kartons zu Din. Siehe auch unsere heutige Annonce. Kino Union. Samstag und Sonntaader deutschsprachige Tonfilm „Die Schatzinsel" mit Wal-bue Veery. Sonntag um V,ll Uhr Matinee. Voranzeige „Der Herr ohne Wohnung". rt>. Feuerwehr u. Rettungsabtg. Celje, Tel. 1 Feuerbereitschasts und Rettungsdienst besorgt in der kommenden Woche der I. Zug, Zugskom-Mandant Berna E. Wildschweine am Kozjak. 2m Kozjak-Gebirge find wieder Wildschweine aufgetaucht, dies-mal in größerer Zahl. Das Wild verursacht großen Schaden auf de» Feldern. Auf die Wildschweine wird demnächst eine große Treibjagd veranstaltet. M a r i b o r Neuerungen am Hauptplatz und am Trg Kralja Petra. Der Rechts- und der Bau-misschuß des Stadtrates hielten eine Sitzung ab, in der die Regulierung des Hauptplatzes und des Kralja Petra trg erörtert wurde. Die Beschlüsse werden dem Stadtrat vorgelegt werden. Der Haupt-platz erhält uoei große Verkehrsinseln. Die eine wird durch Verkleinerung des neuen Platzes gewonnen. Die südliche Seite wird nur von Auto-hissen benützt werden. Dorthin kommt die Benzin-zapsstelle der Städtischen Unternehmungen. Der Ver-kehr von der Tattenbachova, bzw. Betrinsska ulica zur Koroska cesta wird in gerader Linie (am Stadt-Magistrat vorbei) abgewickelt. Der ganze übrige Platz wird etwa, gehoben und zu einer zweiten Verkehrsinsel umgewandelt. Die Frage der Verle-gung der Pestsäule wird später bereinigt werden, da die Steine langsam zerfallen und Fachleute be-fragt werden müssen, ob eine Verlegung überhaupt möglich ist. Der Kralja Petra trg erhält zwei Ver-kehrsinseln. Der Fahrdamm wird 8 Meter, die Geh-steige werden 4 Meter breit sein. Auf jeder Ver-kehrsinsel wird ein« Benzinzapfstelle errichtet. Auch soll dort ein schöner Verkehrspavillon stehen. Offen ist noch die Frage, ob die beiden Verkehrsinseln gepflastert, asphaltiert oder mit Rasen bedeckt wer-den sollen. Die Regulierung beider Plätze wird schrittweise in zwei oder drei Jahren durchgeführt. Die St. Rachu»kapeUe geweiht. Auf dem Kremzarjev vrh am Bachern wurde di« n«u-erbaute St. Rochuskapelle geweiht. Der Feier wohnten zahlreiche Bergfreunde bei. Ja der Kapelle wurde zum ersten Male die Messe gelesen. Apaöe Theaterabend in Apaie. Sonntag, den 3. d, M. wurde von Mitgliedern de» Schwäbisch-deutschen Kulturbundes aus Apaie Ernst Raupach'» „Der Müller und sein Kind" zur Aufführung ge> bracht. Die treffliche Leitung des Herrn Seitlmaier sorgte für gute» Spiel. Bon den Hauptdarstellern zeigte Herr Ornig in der Rolle des Müllers eine lebenswahre Figur, die ihm gebührenden Beifall brachte. Fräulein Klementichitjch war vorzüglich al» Marie. Gut Fräulen Ornig als Schulen und Herr Hödl als Konrad. Auch unter den kleineren Rollen gab es welche gute Leistungen, während bei anderen noch mehr Bewegung und Mimik zum Ausdruck kommen muß. Sehr reichlich war wiederum die Zahl der Zuschauer, die bewegt dem Spiele folgten. Wirtschaft und Bertehr Die Schuhe werden teurer Auf dem internationalen Häute- und Leder-markte konnte man seit Wochen eine Haussestim-mung und Preissteigerung verfolgen — eine solche Entwicklung war seit Jahren nicht mehr bekannt — die natürlicherweise sich auch im Inland« empfindlich bemerkbar machen werden. In der Hauptsache handell es sich um einen Mangel an Rohware — insbesonders an schwerer Ware — der sich natur-gemäß auch auf den Fertigledermarkt widerspiegeln muß und «tun auch auf die Preise für Schuhe und Reperaturen sich auszuwirken beginnt. Die Preis-erhöhung beim Rohfell beträgt heute schon mehr als 30°/n, wird aber am fertigen Schuhen nicht mit dem gleichen Prozentsatz zum Ausdrucke kommen, da sich ja der Schuhpreis aus Arbeitslöhnen, ver-schiedenem Material, Regien usw. zusammensetzt. E« dürfte sich aber im Durchschnitt eine Preiserhöhung von 10°/. für neue Schuhe und Reparaturen erge-ben. Diese Preiserhöhung wird allmählich dort ein-treten, wo die alten Vorräte aufgebraucht sind, weil mit Rücksicht auf die allgemeine Geldknavpheit aus-reichende Lagervorräte in den wenigsten Fällen vorhanden sind. Welchen Umfang die Verteuerung der Fettig-Produkte annehmen wird, läßt sich heute nicht a-gen, auch ist schwer zu beutteilen, ob diese Pre s Entwicklung des Internationalen Marktes eine vor-übergehende sein wird, oder mtt den erhöhten Prei-sen für eine längere Zeitspanne zu rechnen sein wird. Von Seite der Firma — diese Firma führt ihre j im Hause der Ljublja Petovia" d. d. Ptuj Humanik"-Verkaufsstelle n»ka kreditna banka in Celje jetzt unter der eigenen Schuhmarke „P2A" — er-halten wir in dieser Angelegenheit ergänzende Aus-klärungen wie folgt: Die inländische Schuhindustrie Ist wegen der bestehenden Geldkalamitat mit alten Ledervorräien nicht aus lange Zeit aufgedeckt, sondern im Durch-schnitt höchstens auf ein bis zwei Monate. Die Häute- und Lederpreis« haben sich in den letzten zwei Monaten stark erhöht und man kann damit rechnen, daß schon in den nächsten Wochen neu-{arbeitete Schuhe, der Entwicklung auf dem Le- ermarki folgend, im Preise angeglichen werden müssen. Die Preiserhöhung wird sich wahrscheinlich bei schwerem Schuhweck etwas stärker auswirken, als bei leichten Schuhen. Bon der weiteren Gestaltung des Rohhäute- bzw. Ledermarkt«» wird es abhängen, ob diese Preiserhöhung eine dauernde sein wird und in weichem Ausmaße sie sich in Zukunft bewegen wird. Jugoslawische Maisausfuhr. Die jüng-sten Ermittlungen über die heurige Maisernte Ju-goflawiens errechnen das Gesamterträgnis mit 23.65 Mill. q. Die Vorrät« der neuen Ernte Weihen daher gegenüber der analogen Vorjahrsziffer um nahezu 28 Mill. q zurück. Damm sind die zu-ständigen Stellen mit der Untersuchung der Frage beschäftigt, ob nicht die bereits bestehende Ausfuhr-beschränkung für Futtermittel zur Sicherung des Binnenbedarses bis zu einem gewissen Grad auch auf Mais erstreckt werden müßte. Leset und verbreitet die Deutsche Zeitung! Seite 6 Deutsche Zeitung Nummer 90 Sanktionsgedanken und ihre Schwierigkeiten Da« ganze Problem ist freilich jo kompliziert, daß niemand wagen würde, ein wirklich abgejchlos-senes Urteil auch nur auf etwa» längere Sicht zu fällen. Wie kompliziert es ist. geht ja schließlich auch daraus hervor, daß so wichtige Rohstoffe wie Kohle, Petroleum und Kupfer aus keinen Fall in die Sanktionsliste aufgenommen werden konnten. Das Schwergewicht fällt zweifellos auf die Pläne zur Einfuhrsperre gegen die italienische Wa-ren. Es ist aber auch der Cily klar, daß ein derartiger Boykott mit seinen Rückwirkungen auf die Ausfuhr der Völkerbundsländer einen Plan der gegenseitigen Entschädigung sür die besonder» hart getroffenen Staaten, insbesondere die Balkan-länder, erforderlich macht. Nur wendet sie sich in ihrer Gesamtheit gegen irgend welche Pläne, die die ganze Last der Opfer, die solche Lände hätten, auf England abwälzen wollen. tragen lber man fleht doch durchaus ein, daß gegebenfalls England einen besonders wichtigen Anteil an Entschädigungen oder Handelserleichterungen tragen müßte. Lehnt man Titulescus Anregung einer Barenlschädigung rund- weg ab, so wird immerhin in finanzieller Hinsicht zugunsten jener Länder gerichteter Ausbau i eine Umgestaltung der Clearingabkommen an em oder an im Sinne von Sanktionspräferenzen gedacht. Auch würde man vielleicht gewisse Uebergangskredite in Betracht ziehen: wobei aber betont werden muß, daß irgend eine Konkretisierung derartiger Gedan-ken noch keineswegs vorliegt. Noch schwieriger erscheint die Frage, wie unter Umständen die Ausfuhrverluste ein oder des ande-ren Landes durch Einfuhrerleichterungen Englands usw. möglichst ausgeglichen werden können. Ein zoll-oder kontingentpolitisches System der Sanktionsprä-ferenzen erscheint auf den ersten Blick fast unmög-lich. Den erstens ist England infolge der Meistbc-qünstigungsklausel in Verträgen mit Ländern außer-halb de» Völkerbundes gefesselt. Und zweitens ist es keineswegs im Sinne der englischen Regierung, ihr Einfuhrkontingentssystem weiter auszubauen. Es blieben gewisse Zusagen für eine Mehraufnahme be> stimmt« Waren übrig, die sich aber wohl nur soweit praktisch durchführen liehen, als Absprachen mit verschiedenen Jmportverbänden möglich sind. Dabei wird dann natürlich auch eine Mitarbeit der Dominien für erforderlich erachtet. Aber auf keinen Fall find die Gedanken so-weit gediehen, als daß sie schon vor einer deutli-chen Fähigkeit, den ganzen Fragenkompler beurteilen zu können, zeugen. Und bei alledem darf man ja schließlich nicht übersehen, daß England selbst, sollte es im Falle eines Einfuhrboykotts überhaupt zu einem Abbruch des Güteraustauschs mit Italien kommen, direkt Leidtragender sein würde; stellt normalerweise auch Englands Ausfuhr nach Italien nur etwa 2.4 pCt. seiner Gesamterporte dar. Aber es ist doch bemerkenswert, daß an sich Englands Außenhandel mit Italien aktiv war. Im ersten Halbjahr 1935 stand einer englischen Ausfuhr nach Italien von 4.4 Mill. Pfd. Sterl. eine Einfuhr aus Italien von 3.93 Mill. Pfd. gegenüber. Außer-dem ist die Ausfuhr nach Italien auf bestimmte Industriezweige konzentriert. Die Kohleneiporte nach Italien machten immerhin 11 pCt. der gesamten englischen Kohlenausfuhr aus: bei Wolle und Wollwaren stand der italienische Anteil an der Ge-samtauifuhr sogar auf 13 pCt. Nur wird hierauf geantwortet, daß die Stockung der italienischen Zahlungen an und für sich schon den englischen Exporteur zu einer wesentlichen Einschränkung seiner >en nach Italien gezwungen hat: und die» ist teilweise tatsächlich aus den Ausfuhrziffern der letzten Monate ersichtlich. So stellten sich die Kohleneiporte im September nur auf 141.000 Pfd. Sterl. gegen 359.000 Pfd. im gleichen Monat vo-rigen Jahres. Wie uneinheillich aber trotzdem die Bewegungen bisher waren, geht aus der anorma-len Zunahme von „Kriegslieferungen" (Stahlwaren und Nichteisenmetalle) hervor. Zutreffend ist es allerdings, wenn anderseits behauptet wird, daß sich England fast unabhängig von der Einfuhr aus Italien machen kann. Es ist aber bereit» während der letzten Wochen eine ungemein starke Vorrats-ansammlung an italienischen Nahrungsmitteln vor-genommen worden, während die Einfuhr von Fa-brikaten deutlich zusammenschrumpft. Die Verwirrung, die Sanktionen anrichten können, ist somit gewältig. Niemand verschließt sich in der City dieser Erkenntnis, aber zuvieie gehen mit Achselzucken darüber hinweg. Vielleicht erklärt sich dies auch aus dem Widerwillen gegen zu gründ-liche, aber hier nur zu notwendige Analysen Buchbesprechung „Mipani", Roman von Lama Yongben und M«andra Taoid Neel < Verlag Brockhaus, Leidig) Wer hat nicht von der tapferen Frau gehört, die vierzehn lange Jahre in den furchtbaren Ein-samkeiten von Tibet lebte, Heilige und Heier, fromme Aebte und wandernde Mönche kennen lernte, und die wie keine andere Land und Leute dieser unwirtlichen Höhen zu schildern vermag. So gerne ich indessen Werk auf Werk au» ihrer Feder las, blieb immer ein feiner Hauch von Enttäuschung zurück, denn nirgends war aus der Flut der Lehren ein bestimmter Schlußsatz gezogen. Da» erfolgt in „Mipam", dem reifsten und tiefsten ihrer Bücher, da» soeben erschienen ist. E» ist weit mehr als ein Roman, es ist die fesselnde Entwicklungsgeschichte einer Seele, die auszieht, um ihr Glück in der Liebe einer ganz reizend geschilderten Frau zu finden, und die doch von allem Anfang an dazu bestimmt ist. das Kloster von Ngarong zu erreichen, in dem ihr die Erschließung der letzten der fünf Wahrheiten wird. Viele Bücher werden heut« in den Handel gebracht, doch nur ganz wenige, die ich selbst be-sitzen, noch wenigere, die ich zweimal lesen möchte, doch „Mipam" ist mehl als ein spannender Roman. Da» Buch ist ein Wegweiser für all jene, die nach dem Urquell alle» Seins suchen, und auf den breit-getretenen verstaubten Wegen der Allgemeinheit nicht mehr dahin zurückfinden können. Alma M Karlin. Eine Erfinder-Ausstellung in Kopenhagen In der letzten Woche fand in Kopenhagen eine Erfinderausstellung statt, die die Aufgabe halt?» den unbekannten Erfinder mit dem Neuheiten-suchen« den Fabrikanten zusammen zu führen. U. a. sah man aus dieser Ausstellung ein Klubsessel-Fahrrad mit einem richtigen Steuerrad, anstatt der bisherigen Lenkstange. Die meisten ausgestellten Erfindungen hingen mit der Fahrradindustrie zusammen, da ja das Fahrrad in Dänemark ein Nationalbeförderung»-mitte! ist. Unter den verschiedenen neuen Spielsachen fiel ein Baukasten auf, au» dem man ohne Schwie-rigkeiten Türme bis zu zwei Meter Höhe bauen kann. Solid gebautes Haus an der Baichsstrasse Celje— Vojnik go-legen. int billig in verkaufen. Nähere Auskünfte werden erteilt: Celje, Hauptplatz Hr. 8/n. link«. Füllfedern n. -Halter in großer Auswahl, mit Garantie auf 10 Jahro I Fachmännische Reparaturen in 4 i-funden. 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Verleger und berauiaeber: Bereintbuchdruckerei .Celeja" i» Celje. — VerantwoNlich für den Herausgeber und veriuUwortlicher Schriftleiter': Jakob Prah in