^ 5». »843. .—^ ' ^^FM ^ ^' ^^(Z^>'^3^^^^^H^^^^x^^ AH. ^^^^(^^M^^^-^^^^^^ Hn das wohlthätige Publikum der ProvmM - Hauptstadt Lmlmch. ^ .^ ^^^^ ^^' ^'^""" ^"' ^wordene Enthebung von den sonst üblichen Gratulationen durch Verabredung emer kleinen Gabe, die man der leidenden Menschheit spendet, veranlaßt dreArmemnstttus-Commission, die verehrten Etadtinsassen auf den herannah l^en Jahreswechsel mtt dem Bemerken aufmerksam zu machen, daß von heute angefanqen die Erlaßt karten für die Enthebung von den Glückw ünsch en zum neuen Jahre 1843, und wicde" besondere Erlaßkarten für die Enthebung von den Glückwünschen zu Geburts- und Na-mensfesten m der Schnittwarenhandlung des Herrn Joseph Aichholzer, Haus-Nr. 237, gegen den bisher ubüchen Erlag von zwanzig Kreuzern für die Person, von denjcnwn echo ben werden können die sich durch den Erlag dieser, oder auch einer höhen Sum^, zum Besten des Armeninstituts von den obgedachten Gratulationen lossagen wollen .- ^ ^ Namen aller Abnehmer dieser Erlaßkarten werden durch die Laibacher Zeitung zur öffentlichen Kenntniß dankbarst gebracht werden. > ^ u 5"»- Von der Armeninstituts-Commission Laibach den 10. December 1842. Vaterländische s. ^er Merkantil - Dreimaster „Laibach" in Fiume. c^m Jahre 1841 beschloß der Herr Schiffs» capitän MathiaS Gaßerund der Handelsmann Herr Franz Iellouscheg, beidegeborne Krämer, in Fiume einen Merkantil-Dreimaster auS krainischem Eichen-holze, mit einem Gehalte von 10,000 Metzen und einiäh« rigen Lebensmitteln für die Schiffsequipage, zu bauen. Dieser Beschluß reifte zur That, und sie schritten beim hicrortigen Stadtmagistrate um die Bewilligung ein, dem Schiffe den Namen „La i ba ch" beilegen, und sel» deS mit dem Wappen der Stadt zieren zu dürfen. Diesem Ansuchen wurde von Seite deS Stadtmagi-strates willfahrt, und derselbe, als am 28. Jänner d. I. das Schiffvom Stapel gelassen wurde, bel dieser, in Anwesenheit einer zahlreichen Menschenmenge began» genen, durch die Anwesenheit des Herrn Gouverneurs ?3!ll Xis von K6mo8-X6r verherrlichten Feierlichkeit, durch den Herrn Paul Iellouschek, Realitätenbesitzcr zu Feistritz bei Dorneg, vertreten. Unter 9. Juli l. I. haden die belden Schiffseigner, unter Zusendung einer Abbildung dieses Schiffes, dem Stadtmagistrate angezeigr, daß der Dreimaster »Laibach" mit einer Ladung von Getreide, Seide und andern Artikeln bereits am 30. März das erste Mal zu einer Fahrt nach London die Segel gelüftet habe, dortselbst am 2. Juni glücklich angekommen sey, aber schon am 22. Juli zu einer neuen Fahrt nach Constantinopel und Odessa wieder unter Segel ging. In Folge dieser Mittheilung wurde das Abbild des Schiffes in der Nathsstube des Stadtmagistrats aufoewahrt, und den beiden SchiffSeigenthümern, in Würdigung ihrer patriotischen Gesinnungen, die Bürgerrechts - Urkunde übersendet. Gin Greigniß aus dem Lebe« des berühmten Dichters, Mathias Leopold Schleifer. Am 25. September d. I. verlor Oesterreich einen seiner besten Dichter, und zwar einen, der es noch in seinem hohen Greisenalter war: Mathias Leopold Schleifer, Berg rath des k. l. Salzoberam t eö in GM undcn am wun - 21« derlieblichen Traunsee. Folgende, bisher un. gedruckt gebliebene Anecdote theilte er nnr aus sei» nein L<-den m>c. Er mag sie selbst erzählen: «Es war zur Neige der Achcziger Jahre, alS ich di« Physik absolvlrr hatte, und au) Mangel an Geld« Mitteln das Studieren nicht wöicer fortsetzen konnte. Ich trachtet»: also, als Kanzleischreiber unterzukom--men, uno bekam eine solche Stelle bei denSchol« ten in W»en. Dieß war zur Ferienzeit. AlS dieselbe vorbei war, und die Studierenden der höhern Collegien zur Fortsetzung derselben del me,nem Fen« ster vorübergingen , ergriff nnch e>ne gewaltige Sehn. sucht, sle wieder nur ihnen fortzumachen. Aber wie daö anfangen? Schon war ich öfters eines Stipen» dlums wegen bet Freiherrn Gottfried van Swleten gewesen, ja, so oft, daß er mich am Ende gar mcht mehr vor sich kommen ließ. Da fällt Mir auf einmal mein Kaiser ein, und ich beschloß zu einer jener Audienz«n zu gehen, wel» che Joseph wöchentlich zweimal öffentlich im söge« nannten. Eonlrollorgange m der Hofburg zn ertheilen pflegte. Ich packte meme, Zeugnisse zusammen, fand mich an einem Vormittage Mittwochs zur festgesetzten Stunde »m Controllorgange em, und stellte m>ch ganz am Enoe desselben an. Auf einmal er« schemr Joseph aus seinem Cabinette und geht auf eine alte Offillersfrau Mit zihrer Tocht«r zu. 2lls diese den Kaiser vor sich sah, fiel sie in Ohn» machc. Joseph ließ sie auf der Stelle m ein Ne« dengemach bringen, und da er stets zwei Riechsiäsch» lhen be, sich trug, so begab er sich zur Labung der Ohnmächtigen hinein, kam aber bald wieder mit den Worten zurück: „Es geht schon besser; sie ist nur so erschrocken." Dann blickte er ernst und doch freundlich im Gange umher, und sah mich stehen. «Komm er herauf zu Mir!" spracy der Monarch, auf mich hinweisend. Ich nahte mich ehrfurchtsvoll, aber beherzt; denn der schlichte Anzug des Kaisers hatte m>r Much gemacht. Joseph nahm meine Bittschrift, und laö die Zeugnisse. AIs dieses geschehen war, sagte er: „2lnd das seine Zeugnisse?« Auf meine Bejahung cncg/gncte vr huldvoll: „Und m»t diesen Zeugnissen kein Stipendium? Aber, w ir w e r d e n sch on eine) bekommen." Das war meine erste Audienz bei einem Kaiser, und zwar bei unserm unsterblichen, und mir ewig unvergeßlichen Joseph. Seit dieser Audienz waren ungefähr drei Wochen vergangen, als ein Amtsoiencr >n jeneö Gasthaus trat, wo ich mcin schmales Mittagsmahl ein- nahm, und mich fast athemloS fragte: „Sind Sie der Herr Schleifer?" Kaum hatte ich diefts bestätigt, so entgegnete der Mann: „Schon lauf« »ch achr Tage überall herum, Sle aufzusuchen, um Ihnen zu sagen, daß Sie Morgen nach neun Uhr zuFreiherrn van Swleten kommen sollen." Auf diese Nachricht wurde mir etwas unheim» lich; denn ich sagte zu mir selbst: „Nun, wie wird das enden? Da hast du etwaö Sau« bereS gemacht! Van Swleten wird die Sache so ansehen, alS hättest du ihn beim Ka,ser verklagt!" Mlt diesen und andern ahn» Ilchen Gedanken tonnte »ch die ganze Nacht mcht schlafen. Am folgenden Morgen fand ich mich zur de» stimmten Stunde bei van Swieten em. AlS nl) dem Bedienten meinen Namen sagte, entgegneie dieser; »Es ist gut, oaßSieendllchdaslNd, denn m«in Herr hat schon drelmal nach Ihnen gefragt.« Dieß'machte m»ch noch unruhiger; aber eS ergab sich bald aUeS ganz anders. Bei van Sw i e ten eingetreten hieß mich die» ser zu sich setzen, und begann so: »Der Kaiser hat gnädig für Sie gedacht, und was Sie erhalten werden, verdanken S l e nur seiner Gnade, ja nur seiner Gnade. Sie bekommen das k. k. Stipendium mit jährlichen 200 fi. und die Nachzahlung davon von zweiIahren, weites so lange ruht. Sie müssen aber gleich morgen zum Kaiser gehen, um für diese große Gnade zu danken." O, wie wurde mir da auf einmal! Van Swieten wollte von e,nem Danke für sich gar nichts wissen; sondern wieg mich nur immer an den Kaiser. Bei diesem aber erschien ich des andern TageS voll der frohesten Gefühle, und stellte mich im Con» trollorgange wieder an meinen vorigen Platz. Kaum erblickte mich der Monarch, so rief er auS: „Nicht wahr, wir habe n e i n S tipe n dium bekommen? Nicht wahr, wir haben eines? Nun fuhr der gnädige Kaiser huldroll fort: „Er be« kommt jetzt auf elnma l eln schöneSStück Geld in die Hand; versende er, eS gut; sey er fleißig, und bringe er mir allzeit seine erhaltenen Zeugnisse! Ich werde mich auch um sein sonstig« S Betragen öfters er kundigen." 211 Meine Zeugnisse konnte ich dem so gnädigen Kaiser nicht mehr zeigen; denn er erkrankte immer mehr; aber erkundigt hat er sich doch öfters um mich. Und alS der unerbittlich« Tod das Leben dieses herrlichen Mannes immer ernstlicher bedrohte, und er sein Testament machte, dictirte er unter andern: „U nd meinem armen Studenten Schleifer 100 fi." Der Monarch hat in der Todesstunde, wenige Augenblicke vor seinem Erbleichen, noch an seinen armen Studenten gedacht! P illwein. .Byron im Kerker zu Venedig. Ein unstäter Trieb ließ Byron nirgends Ruhe finden; der gewöhnliche Ehrgeiz eckelie ihn an, der Friede der Häuslichkeit machte ihn schaudern. Nur die schöne Inselstadt des adriatischen Meeres ver, mochte ihn längere Zeit zu fesseln und noch lebt sein Andenken »n dem Munde v»eler Gondelführer, die dem neugierigen Fremden nicht genug erzählen können von dem jungen stattlichen Henn, den sie so oft auf die Höhe der brausenden See hinausführen nnlßcen, und der dann nnt blitzenden Augen, das schwarze Haar um da-s bleiche Antlitz flatternd, den Sturm betrachtete, wie er auf dunklem Wolkenwagen daher fuhr, und den erschrockenen Mond, ven die brandenden Wellen mtt ihrem weißen Schaum bespritzten. Venedig, selbst ein schauerlich süßes Mährchen, war seinem abenteuerlichen Harzen gar innig be-freundet, und wie der Trauernde, oen ein schwerer Veilust getroffen, eine Linderung seines Schmer, zcnS darin findet, unter den Gräbern des Kirchho' fe's zu sitzen, die ein Anderer flieht, so schwelgte auch Byron gern in den Schaucrnissen veneciani.-scher Crmnklung. Das traurige Venedig war die einzige Stadt, die den Gram seiner Seele bcgr,ff, und ein gemeinsamer Schmerz machte sie zu Le»-dcnsbrüdern. Hier war eS auch, wo der junge Lord «inst volle 36 Stunden freiwillig m einem Gefängnisse zubrachte, dessen grauenvolle Schrecken «och aus der republikanischen Zcit herstammen und schon seit langen Jahren nicht mehr benützt werden. Man nennt eS gewöhnlich die Brunnen, weil eS, tief im Felsen eingehamn, einige Klafter unter den Wasserspiegel hmabreicht und ringsum von den wilden Wogen um-i-auscht wird. Noch grauenhafter aber ist eS im Innern dieser Kerker, und die gräßlichste Fantasie legt hier verblassend den Feucrpinsel nieder. Im lichtlo» sen Raume, vom drohenden Geplätscher der Meereswellen umgeben, zählt der Unglückliche die bleiernen Stunden, die kein Sonnenstrahl versüßt, kein Ge-sprach verkürzt; statt eines freundlichen Menschen-anclitzes glotzt ihm durch das dünne Gitterfenster wohl das röche Auge eines Seefisches entgegen, und ungestaltete Scekrebse klammern sich an den Mit zahllosen Muschelthieren verrosteten Draht; hun» grige Ratten von ungewöhnlicher Größe schnuppern um seinen zitternden Leib, und nicht selten reißt dasselbe Geblß, das ihm das feuchte Brod aus der Hand entwendet, auch daZ Fleisch von seinen Fingern. — Das Schrecklichste jedoch ist daS noch nicht. Wehe dem Armen, wenn ein heftiger Sturm den Andrang der Fluth verstärkt und durch das ein« gedrückte Gitter der Strom des MecreS unaufhalte sam hereinschicßt, und die öden Mauern in einen wassergefülltcn Käfig, in einen Flschbehälter ver« wandelt! Dann erklettert der Gefangene in wilder Fieberangst, mit blutenden Nägeln die obersten Bänke, von dencn er lmrAnstrcngung die beißigenRat-lcn vertreiben muß, die ein ähnlicher Instmkt hinauftreibt; die Wände beben vom Stoß der Wogen und das Wasser m dem engen Kerker sprudelt und kreischt unaufhörlich, und spielt m,t seinen frostigen Gliedern, biS die Fluch endlich wieder abläuft, und der Boden mit todten Seethiercn und eckigen Muscheln überdeckt bleibt. In einem solchen Behältnisse verweilte Byron volle 36 Stunden, um seme Einvlloungskrafr zu emer naturgetreuen Schilderung in dem herrlichen Gedichte: „Dcr Gefangene von Chillon« aufzureizen, die ihm denn auch mcistelhaft gelungen ist. Ader sein Körper litt unsäglich bei dieser poetischen Probe, und als man ihn nach Verlauf jener Frist wieder an'S Tageslicht brachte, bebten die Lippen convulsivlsch, auf den eingesunkenen Wangen lag d»e Farbe deS Todes, und um den Mund spielte cm wahnsinniges Lächeln, während dle starren, festgenagelten Augen sich von dcm Gesehenen noch nicht erholen konnten. Später ncch erzählte der Dichter oft von dcn Qualen dcr Brunnen in Venedig, und von dem Leichnam, den daS Wasser an das Gitter getrieben hatte, und der ihn aus verzerrten Gesichtszügcn mit auogcfaultcn Augenhöhlen während zwölf Stunden angeglctzi hatte! Der Sänger verherrlicht Alles, auch das Eis des Schreckens in seinen Adern, und der — Ge? fangene von Chillon — ist wahrlich nicht das klein--ste Blatt im weichen Lorbcikranze des englischen Dichters. 212 F euilletou. ' (Die Gleichheit der Menschen.) Als ich neulich nach Paris fuhr, sagt Alfons Karr in seinen „Wespen," dachte ich an Alles, was über die sogenannte Gleichheit gesagt und geschrieben wird, und ,ch begann mich umzusehen, um über gewisse Ahnungen mich aufzuklären, welche ich hinsichtlich dieser Gleichheit nähre, und ihrer Nothwendigkeit für das menschliche Geschlecht. — Wir waren fünf in der Mitte der Diligence, und ich bemerkte, mit welchem Uebermuth die vier zuerst Gekommenen die vier Eckplätze forderten, da sie auf diese Art beque-mer reisten, und unter diesen Vier hätten wieder die Inhaber der Rücksitze, dieselben unter keinem Vorwande den Inhabern der Vordersitze überlassen. Ich fand hier keinen Parteigänger der Gleichheit als mich, der den schlechtesten Platz hatte, ihn aber wiederum nicht mit den Leuten in der Rotunde ver» tauscht hätte. — Gegen Mitternacht hielten wir zu Rouen, wo man in der Eile ein Souper nahm; wir bemerkten einstimmig, das; sich bei Tische die Reisenden des Coups von uns mit einer gewissen Verachtung absonderten, und fanden diese Manieren vollkommen abgeschmackt, den Reisenden in der Rotunde die Sorge überlassend, zu bemerken, daß wir uns gegen sie ganz so wie die Reisenden des Coup6 gegen uns betrugen. Wir stürzen wieder in den Wagen, und jeder versucht, sich zum Schlafe vorzubereiten. BeiMagny öffnet der Conducteur den Schlag, und läßt eine Frau, als neuen I^isegefährten, einsteigen. Da reisten nun Alle die Foulards herab, mit denen wir unsere Köpfe bedeckt, jeder fährt mit der Hand in die Haare, richtet seine Cravatte, kurz Niemand vernachlässigt es, sein Möglichstes zu thun, um seine natürlichen Vorzüge zu heben, und seine Begleiter vor den Augen der Neuangekommenen in ' den Schatten zu drängen. Unsere Gefährtinn war hübsch, sie hätte dieß unterlassen können, auf der Reise ist es schon ziemlich hübsch, nur überhaupt ein Frauenzimmer zu seyn; sie schien sehr eingezo» gen, antwortete höflich auf einige erlaubte Fragen, aber doch k.,lt genug, um jede weitere Unterredung abzubrechen. Da fingen nun die Männer an, unter sich zu plaudern, nicht sowohl um zu plaudern, als um von ihr gehört zu werden, wobei jeder seinen Partner zwingen wollte, ihm Gevatter zu stehen, oder als Vertrauter zu dienen, bei einer mehr oder minder glänzenden Auseinandersetzung seiner Vorzüge. — Der Eine zog eine sehr schöne goldene Uhr hcrvor. __ Em Anderer s^gte: Ich kam zu spät in das Bureau, und konnte im Coupe keinen Platz > mehr bekommen. — Freund, sprach ein Dritter, Herr N., Dcputirter, erzählte mir ncullch ... __ Wissen S>e, erwiederte ein Vierter, daß Dunlas schon zurück ist? Er muß wüthend seyn gegen mich, ich habe ihn schon seit einem Jahrhundert mchl gc- -sehen? — Man rede mir von einer Straße wie diese, wirft ein Fünfter hm j alS ich im vergangenen Jahre mit der Post die Schweiz bereiste, machten wir nie mehr als zweiLi-'ues in der Stunde, trotz der Trinkgelder. ^ Ich hoffe, mein Cabriolet, benn AuSsteigen anzutreffen. — Mein Bedienter ist von meiner Ankunft benachrichtigt ?c. ?c. ?c. — Was mich betrifft, so bemerkte ich, daß das majestätische Schwelgen, welches ich affectirte, bloß eine ändert Axt sey, die nämliche Rolle wie meine Be« gleiter zu spielen, und ich hoffte ganz leise, daß die Reisende wohl bemerken würde, wie viele Sotrisen zu sagen ich mich enthielte. Bei dem Wechsel der Pferde zu Poissy umgaben mehrere Bettler den Wagen. Mein guter Herr, sagte Einer, ich bin an ei-ner Hand verstümmelt. Ich an beiden, schrie ein Anderer. Und ich b>n aussätzig, ein Dritter. Nicht so aussätzig wie ich, ein Vierter. — Der Wagen rollre fort, und ich sagte mir: Diese wollen nicht einmal die Gleichheit des Elends. Hieraus ziehe ich den Schluß: Man verlangt die Gleichheit, wie man den Fiauen verspricht, sich mit platonischer Liebe zu begnügen. Wenn w«r auf oie Stufe steigen wollen, welche Jene inne haben, mit denen wir die Gleichheit reclamiren, so geschieht es nicht, um neben jenen zu stehen, aber um sie auf die geringere Stufe hmabzustoßen, welche wir früher occupircen. Die Gleichheit kann eben so wenig in Beziehung auf Rang und Reichthum bestehen, als in Bezug auf körperliche und geistige Kraft. Die Gleichheit existirt nicht und kann nicht eMiren, und würde sie eristi-ren, wir möchten sie um keinen Preis. (Lächerlichkeiten in Wortuno Schrift.) Ich habe die Ehre Sie nicht zu kennen, sagcn Viele, die das Gegentheil davon sagen wollen, i Ich bitte Sie gütigst (um dies; oder oder xfenes). Wie unbescheiden! Auf den Ahend soupire ich nichts! Ein solcher Herr glaubt vermuthlich, man könne auch deS Mittags zu Abend essen. __ Kirschen esse ich rasend gerne. Brr.' Wir bleiben heute schon beisammen bis morgen früh. Ich habe diesen Ausdruck oft und nie ohne Lachen gehört. D a s D e c i m i r t we r d e n k a n n d e rZeb n ce nicht leiden, sagte einst Jemand ganz ernsthaft. Wo ist meln C h apeau-p a s« H ut? — Mein Federpinal — meine Couvert-Decke — mem Hals-Colier? — Solche Plconaömen werden gar oft gesagt. ES ist ungefähr halb sieben und drei Minuten darüber. Wie genau und doch zweifelhaft. Alle Dien st tage ist Tanzmusik, den Samstag ausgenommen. (Nar auf e,ner Ballankündigllng gedruckt zu lesen.) Verleger: Iguaz Alois Sdler v. Kleinmayr.