7^c Dienstag den n. September 1827. ^-^'c Pfarrggemeinde zu Tt. Ppiiippen bey Pfannidorf ln Umerkärnthen, hat ihren Eifer für die Beförderung dea Schulunterrichtes, auf eine tdle Art bewährt; in» dem sie unter der Leitung ihres würdigen Seelsorgers, «in zweckmäßig gemauertes Schulhaus ganz auf eigene Kosten hergestellt hat. Diese lobene« und nachahmungs« werthe Handlung wird hiermit zur öffentlichen Nennt« niß gebracht, und es wird zugleich den Theilnehmern an derselben im Rahmender Schuljugend, der gebüh« «ende Dank abgestattet. — Von dem kai,. konigl. illy° «lfchen Landes «Gubernium. Laibach am 6. Sept. 1627. D a l m a t i e «. Auszug eines Schreibens aus Zara vom 3o. August» Wir hatten heuer einen sehr strengen Sommer, die Hitze war fast unerträglich, und durch mehr als zwey Monathe hatten wir keinen Regen. Die Nächte waren heiß wie der Tag, weil kein Luftzug das erhitzte Steinpflaster und die steinernen Mauern der Häuser abkühlte. Zu. dem ist die Gcqcnd um Zara kahl, und daher war eg zwecklos Erquictung im F^'yen zu suchen; den die vielen Felsenmassen wurden zu heißer Gluth. Der Termome. te r zeigte im Schatten an den heißesten Tagen 28 Grade ^ ^ Diese unerträgliche Hitze erzeugte vorzüglich un. t«r dem Landvolke Krankheiten, die durch den steigen« den Mangel an Trinkwasser, und den überhaupt arm. Uchen Zustand der Landbewohner in den Sommermona« then.wermehrtwurden. Schwerlich sind die Nachrichten, oie uder den immer mehr um i»ch greifenden51rankheitszu» Nand hllrortg eingehen. In allen Dorfschaftcn Dalma. tlens """'" ein heftiges Fieber, und das flache Land >m ttre.se von Zara, zahlt «ine ungewöhnliche Menge Kranker. Alle in k. k. Bedienung stehenden Cioil-Ärzte befinden sich auf dem Lande, um Hülfe zu schaffen, und «n. m diesen trüberen Tagen den Beystand des All. "achtig«« izu erflehen, werden auf Veranstaltung Au^"" ^b'schofs, ^ ,de. hiesi^n Kirche« unter "unhung des HyH^,d,^en. G«bNhe ilehalttn. Es ist natürlich , das unter der Lass dicfet drücken« den Hitze man sich allgemein nach einem Negcn sehnte. Dieser Wunsch wurde erfüllt, denn am 22. August kam ein ziemlich starker Regen, der durch mehrere Tage an« hielt. Aber sein Erscheinen war mit einer Veränderung der Athmosphäre begleitet, die m Erstaunen sehte; denn mit dem ersten Guffe verbreitete sich allenthalben eine Kühle, die jener im späten Herbste glich, und am folgenden Tage war disfe Nühle so empfindlich, daß man . zu Unterkleidungen 5ie Zuflucht nehmen mußte. Durch -' diese plötzliche Veränderung wurde der Krankheitszustani) / nur noch vermehrt, denn nicht nur wuroen Jene, die ^ sich in diesen Augenblicken nicht zu schützen wußten» kränklich, sondern die ohnedies armen Landbewohner . wurden von neuen Uebeln überfallen, da sie sich wedee ,' durch Kleidungsstücke, noch durch andere Vorkehrungen vor den Einwirkungen und dem Eindlingen der naß» kalten Luft, in ihre von allen Seiten offenen Wol), l nungtn erwehren konnten. Mit diesem Negenwetter waren auch die heftigster» Ungewitter verbunden, die wirklich alles in Angst und Schrecken fetzten. So war dieß am 26. August der Fall, an welchem Tage sich früh gegen 6 Uhr e,n äußerst heftiges Ungewitter über Zara entleerte. Ein Donner« schlag folgte dem andern, und die vielen Blitzstrahlen betäubten das Auge. Ungefähr ma^ es 61^2 Uhr gewe« fen seyn, als sich ein Blitzstrom ergoß, c>em ein be,au> dend heftiger Schlag folgte. Mai, vermuthete , daß es in der Stadt eingeschlagen haben mochte, und wirklich war es leider der Fall, denn der Blitzstrahl traf zwey Schwestern, von denen ldie a'lteie der jüngern nahe am gesperrten Fenster die H^are kämmte. Die jüngere Schwester blieb auf der Strlle rodt. die ältere aber wurde durch den Beystand der Aerzte ing Leben „ecu. fen und befindet sich nunmehr auf dem Wege der Besserung. Dieser Vorfall ist so unerwartet gewesen , als Za-ra doch großttnthells vom Meere umgeben ist, und sich-hierorts mehrere Wetterableittr befinden. Zoc, N u ß l a n d. Die in Persien vorgerückte russische Armee, hat un» 4er liem Commando des General ° Adjutanten Paske« witsch am 17. July einen bedeutenden Sieg bevDje» van ^Bulak über ein Corps von i6oac> Mann Caval' lerie, welche AbbaS'Mirza in Person anführte, er« fochten. Die Perser verloren an diesem Tage ihre Haupt-standarte, die sogenannte „siegreiche F^hne", äoaMann an Todten und,na an Gefangenen. Am folgenden Tag l>eß General PaZkewitsch die Festung Adas ' Adad tnlffcldeln, sick ;u ergaben. Der Commandant derfel» b«n Mehmet Emine.Chan, verlangte eine Frist von Hrey Tag, n , und alg dlcse abgeschlagen wurde, übergab er am folgenden Tag die Festung. General Paskewitsch liiß die Garnison vor ihren Siegern auf dem Glacis Dordeydefiliren und dann die Waffen niederlegen. Noch an selben Tage zog day vereinigte Garde«Reg!ment mit fi-ege^den Fahnen in die Festung ein, in der man un« tcr anderm 18 Kanonen nebst sehr vielen Mundootrath fand. Dieß sind die glänzenden Ergebnisse, welche di« russischen Truppen herbcygeführt haden, nach einer ben< fpieliofen Ausdauer aller Mühseligleiten, die ein« dürre «nd unfruchtbare Gegend M't sich dringt, wo die Hitze sich bis zum ,57. Grade steigert, und man oft große Ebe» nen durchwandern muß, ohne einen Tropfen Wasser zum Löschen des Durstes zu finden. (Öst.V.) OZmannisches Reich. Consta ntin opel, den 10. August. Am 2.d. M. wurde die in Daud» Pascha neu erbaute Caserne feyerlich eröffnet. Sechs Tausend Mann neuer Truppen, unter Befehl des Scraskiels C h 0 s r e w - P a sch a, wa,l0etiten der National.Persammluüg, Georg S i ß i n i, unterm 17. May erlassene Kundmachung (welche bereits dee osterr. Beobachter vom 27. Ilniy mitgetheilt hat.) Dit Co« st i tut io n selbst, aus i5o Artikeln bestehend, lautet(nach demgriechlschenOriginal übersetzt), wie folgt: „Im Nahmen der heiligen uno uinheilbaren Dreyeinigkeit. Zum dritten Mahle nun verkündet die grie, chische Nation im National, Congrcß versammelt, durch ihre gesetzmäßigen Bevollmächtigten, iin Ange« sichte GotteS und der Menschen ihr Dasey-, und ihre Unabhängigkeit, und constituirt folgende Grund-Prin« ^ipien ihrer Verfassung. Capitel I. V 0 n d e m C u l' t u s. l. Jedermann il, Griechenland bekennt frey sei' ne Religion, und hat zu ihrer Ausübung gleichen Schutz. Die StaatsreUgion aber ist die der orienta» tischen orthodoxen Kirche. — Capitel II. Von dem g r ie ch ischen S ta ate. 2. Der griechische Staat ist einer lmd mttheilbar. 3. Er besteht aus Eparchien (Provinzen). 4. Eparchien Griechenlands sind so viele, als ihrer di? Waffen ergriffen haben, gegen die ?)0I ottomünm'scht Ol'erherlschaft, und sie noch ergreife werden. - C.pitcl III. Öffentliches Recht der Grieche 5. Die Gouverainität beruhl auf vernation; ie^e Ge-valt fließt «us derselben (Nation), und besteht für sie. 6. Griechen sind : a) Di«, Einge-borne des griechischen Staats, an Christum glauben. ) AN«, die, " """'" ""l alle Einwohner ewcfI7 ' 2 "1 ""' ^^'- des Vermögens ohne ein o ' ''^'"' ^be aber findet Statt, "s«h wird a, 7^'"'° Geseh; und kein Anoden. Jahr. i.. Das l^ s'?7 ^^den, alg auf ein ein^iqcs '"U' N'tmand ^'^^'^"^2eden persönliche Frei-ben. als nach de ' '7^" °'" ^"^' gesetzt wer. b'n. die Ehre und .'^ ^"lcbriften. .2. Das Le. des tincZ jeden innerhalb "ttche. /. ,1 "'^7' lind unter dem Schuhe der 'U"6 v.r, wag j" ^ zur Unttrfuchung und Arihal. äcgeben weld«« as ^"lonen oder Sachen kann z'hlen. und desi.^ . " ^'"^ ""s hinreichenden In. die Personen «ndE ^ ^" ^" Untersuchung, und '4. In allen Cr.min l"^"""^^^"'"'"^" sollen. Necht, die Ursache und '^^^^'" ^.Jedermann das loteten Anklage adzuverl^^"^ ^"^^" '^ emge° ^ iu ft««, Sachet« ^ ""'^"' Z'"^" für schalle ^„^^^/lte^^^^^ ^crichte zu verlangen. ^lö. Vor der Verurthellung w!rd Nscmand für schuld'Z angesehrn. 16. N!emand wird zwey Mahl wegen eines und desselben Vergeheng gerichtet, noch wird Iemaai? verulthtilt, noch provisorisch seines Vermögens beraubt-, ohne vorhergegangenen Prozeß; keine Sache, die ein« mal bestimmt entschieden worden, wird noch .i!,m hl reridirt. 17. Die Regierung kann von Jemand da^ Opfer seiner Besitzung fordern, zum hinlänglich erwieleuenWoh» le dcs Staates; jedoch gegen vorhergehende Entschadi« gung. 16. Die Folter und die Confiscation sind verbo. then. »9. Das Gesetz kann keine rückwirkende Kraft ha, ben. so. Die Griechen haben dc»S Necht, oller Art Inst!» tute, des Unterrichte, der Philanthropie, der H^ndwer» ke und Künste zu errichten, und Lehrer dafür zu wählen. 21. In dem griechischen Staate wird weder ein Mensch gekauft noch verkauft; und ein um Geld Erkaufter oder Sclave jeder Art und Religion ist, sobald er den grie. chifchtn Boden betritt, frey, unv kann von feinem H" gelcgenhtit abzugeben. 26. Die Griechen haben das Necht, ohne Censur, frey zu schreiben und drucken zu lassen, oder fvnst bekannt zu macden, ihre Gedanken und Meinungen, wenn sie folgende Bestimmungen beob« achten: n) daß ssc nicht gegen die Princip!«,'» der christlichen Religion schreiben ; 7>) daß sie richt, gegen die Decen; ver> stoßen; c) daß sie alle persönlichen Insulten und Veo läumdungen vermeiden. 27. Kein AdelLtitel wird von d. Die'Regierung nclturalisirt die Fremden, die von der Ortebehöide des griechischen Staates hinreichende Äe-weise beybringen, daß ssc: ^) durch drey ganze Icihre innerhalb d«Z Staates sich aufgehalten haben; 1^) daß sie in dieser Zwischenzeit keiner Kriminal.Verurtheilung unterlegen; c) daß in dem S.taate unbewegl'che Gü» ter,von wenigstens 100 (spanischen) Thalern Werth a>r sich gebracht haben. 5i. Große Thaten, und erwiesene bedeutende Dienste zum Vortheile des Vaterlandes, sind an sich selbst hinlängliche Rechte zur Naturalisation. 32 Die Regierung hat das Recht, auch jene Fremden zu na» turalisiren, die in Griechenland bedeutende Institut er» richten, die auf die Fortschritte de« Künste, des Han» dels, der Wissenschaften und der Industrie abzielen. Auch kann sie die zurNaturalisation erforderliche Zeit ab« kürzen; doch darf sie solche nicht auf weniger alb ein Jahr reduciren.33.DerFremde,welch« gesetzgebende Gewalt gebührt insbesondeüe dem Körper der VolkZ>Neprä'sen« tanten,der Senat heißt. 4i. Die vollziehende gebührt einem Ewigen, der Gubernator (Regent, Präsi, dent) heißt, und verschiedene Staats ° Sekretäre unter sich hat. 42. D'e richterliche den verschiedenen Ge« nchtln. (Der Veschluß folgt.) Afrika. Nachrichten aus G'dealtar vom 20. July zufolge ver» hielt slch die französische, vor Algier befindliche EZcadre foltwähleno unthätig; «ines yon den auk dem dortigen Hafen etitwifchten SchWn soll, wie es htißt elnö son« derbare Ladung geführt haben, nähmlich Papiere und Caperbriefe, die von den algierischen Nehörden unter» zeichnet, und so eingerichtet sind , daß, sich all« Schiffe oon jeder Gattung und Größe, die davon Gebrauch machen wollen, ihrer gegen die französische Flagge be« diener» können, so daß dergleichen Schiffe von Gibraltar, oder welchem Hafen immer absegeln, und dennoch mit diesen Schisfo?apie«en, wie sie genannt werden, verse« hen, für algierisch« Corsaren gelten können. (Prag.Z.) Fremhen - Anze»ge. Angekommen del, 5. S e p t e m b«r 1827. Hr. Lorenz Fibao, Güterbesitzer, t?on Gör^nach Monfalcone, — Hr. Gregor Tabisco, ottomanoischer Consul in .Neapel, von Triest nach Wien. Den 6. Hs. Jacob Piber, Hailt'llmgsagfnt / von Tnest nach Seebach. — Hr. Chnstian Heinrich Edler 0. Toich, k. k. prw. Großhandelsmaim, vo« Wien nach Tricst. — Hr. Valeinill Grandi, k. k. Landes« münzoiobierer / von Wien nach Triest. — Hr. Franz v. Carina, Weinbay - Oberanns« ConiroNor, und Hr. AloyZ v. Carina, Eleve der k. k. cheresianischen Ritter» Akademie/ beyde von Wien nach Zetigg. Cours vom 6. September 1627. Mllte!p,eis. Ttaatsfchuldverschrcibungen zu S y. H. si„CM.)9l ^jg detto deito zu 2 1^2 v.H.(>n CM ) 45 Verloste Obligation..Hofkam. « c> ) - „ -!. me..0ol!gatwn. 0. Zwangs.') 5 V.H.f g, ^^ Darledensm Krain u.Aerc,^ "'/"..v.^ -^dUg.t.derS.ndev.^^.z^^^ Wien.Stadt°Banco'Odl. zu , 1^2 v-H. (in CM.) 45 5M Obligation der alldem, und Ungar. Hofkammer ^ zu 2 v. H. (inCM.) 2ä Z^,o Bank°2lctien vr. Stück 1079 in Cono. Mui^e. Wasserstand des Laibach < Flusscs am Peqel der gemauerten Canaldrücke bey Spcllung der Wehr: Den io. S e v tem. : 2 S chuh 5 Z 0 lI a Linien ober der Schleuß endectun g. Nedact«u«: Fr. Xao. H tl n e ich. V«ll«gl,: Igna^ AloyS Edler 0. Kleinmayr.