den SS. WSr; 1881. XX. Jahrgang. Die ^Marburger Zeitung" erscheint jeden Sonntag, Mittwoch und Kreitag. Preise — für Marburg ganzjährig 6 fl., halbjährig S fl., vierteljährig t fl. 60 kr.; sür Zustellung ins Haus monatlich 10 kr. — mit Postversendung: ganzjährig 3 sl.. halbjährig 4 fl., vierteljahrig 2 fl. Jnsertiontgebühr 8 kr. per Zeile. Staalsbcamtcr und Staalsbürger. Da» Wort: „Staatsbeamter" erregt in un» die Vorstellung eine» Kreise« von Pflichten, da» zweite Wort: ^Staatsbürger" die einer Summe von Rechten. Da» eine gehört ebenso dem ab« soluten, wie dem konstitutionellen Staate an, da» andere dagegen in seiner vollen Ausbildung, in seiner edelsten Bedeutung nur dem letztern. dem freien Staate. Da» Beamten thum wurde in» Leben gerufen durch einen Wink von Oben, da» Bürgerthum ist eine Errungenschaft, die durch unverdrossene Arbeit materieller und geistiger Natur von unten herauf geschaffen wurde. Es ist nun die Frage, lassen stch beide Institute vereinen? Läßt sich die Pflichttreue de» Beamten verbinden mit dem sreien, echten Bürgerstnn? Wir können diese Frage unbedenklich bejahen. Dem Beamten, wie dem Bürger muß, wenn sie e» redlich meinen, der Staat»gedanke vorschweben; ihn lebendig zu erhalten, ihn treu zu pflegen, ihn zu hüten und zu schirmen vor offenen oder arglistigen Feinden ist die Pflicht de» einen, wie de» andern. Wenn der Beamte nicht den Diener oder da» Werkzeug irgend einer Parteiregierung abgibt, sondern sich lediglich al» Diener de» Staate» betrachtet und dessen Wohl zu fördern bemüht ist, so kann der Fall niemals eintreten, dab die Pflichten de» Beamten mit den Rechten de» Bürger» kolli-diren. Auch unser gegenwärtiges, reich bewegte«, politische« Leben zeigt in recht erfreulicher Weise, daß die Zahl österreichischer Beamten keine geringe ist, die sich nicht scheuen, sei es an der Wahlurne, sei es in ihrer AmtSthätigkeit, ihr Verdikt gegen die staatszersetzenden Gelüste und Bestrebungen abzugeben, die sich jetzt wieder bedrohlicher als je in den Vordergrund drängen. Deshalb ist denn auch das deutsche und ver sussungstreue Beamtenthum, das unerschütterlich am österreichischen StaalSgedanken sesthält, ein Dorn im Auge der feudal klerikalmationalen Liga und ihre hervorragendsten Organe haben immer und immer wieder die Mobregelung der staatstreuen Beamtenschaft durch den „blauen Bogen" o?^er die Tran«seriruttg begehrt. Auch das ist ein Zeichen der Zeit und ein Zeichen der politischen Lage, zugleich aber eine ernste Mahnung an den Staatsbeamten, aus seiner Hut zu sein und energisch das zu wahren, was man ihm tückisch entreißen will, die Frei-tzeiteu und die Rechte des Bürgers, wie sie der konstitutionelle Staat gewährt. __8—r. Anftre Landes llnd Wtiiibauschulr. I. —ctt— Wenn man da« PreiSverzeichnib sür Reben und Obstbäume, welche« die Mar-burger Obst'und Weinbauschule für I88l aus-gegeben hat, durchliest, so müffen jedem Obst-und Weinbaukundigen die hohen Preise auffallen und e« drängt sich einem unwillkürlich die Frage auf: Ist die Marburger Obst- und Weinbauschule wirklich eine Lanoesanstalt zur Verbreitung edler Obsi- und Rebensorten, over isi sie ein Privatunternehmen, welches seine Existenz durch Absatz seitier Erzeugniffe zu höch^ sten Preisen zu erhalten sucht. Wenn sür seltene edle Rebensorten, welche die Anstalt selbst zu hohen Preisen angeschafft hat, auch wieder höhere Preise angesetzt werden, so finden wir dies fehr natürlich; ganz unbegründet erscheint e«j ml« aber, wenn sür hier ganz verbreitete Sorten, wie ste in der Abtheilung ^ de» Berzeichniffes notirt sind, z. B. Gutedel-Wurzelreben 13—20 fl. und sür Muskateller und Äeinschiller. gar 2S fl. per 1000 Stück verlangt werden. Noch auffallender sind die Preise in der Abtheilung L des Ver« zeichniffes mit dem Namen: Tasel« und Sorti« mentstrauben. Dort sind Nebensorten mit dem Preis von 10 Kreuzer per Stück, also da« Tausend zu 100 fl, verzeichnet, worunter einzelne sind, welche weder den Namen noch den Preis verdienen. Landesübliche Preise, wie in dem Bericht der Anstalt von 1330 betonl isi, sind die in dem Verzeichnib enthaltenen jeden-slills nicht. Unter Sortimentstrauben verstehen wir solche, welche in Steiermark eine seltenere Gattung sind und dazu gehören entschieden nicht: der Burgunder, Gutedel, Heunisch, Hainer, Kanta zc. Für unkundige Weingartenbesitzer — und deren gibt es leider noch sehr viele — wirkt dieses Verzeichnis einigermaben irreleitend und es wäre zu witnichen, dab anerkannt schlechte Sorten aus dem Verzeichnib ganz gestrichen würden. E« scheint ein Versehen zu sein, den Hainer, Kanka und Blank als Tafel- und Sor-timentstrauben aufzufthren, welche Herr Dir. Göthe selbst in seinen Werken als nicht ver' breitungswürdijje, schlechte Sorten bezeichnet hat. Wenn für Unterrichtszwecke im Sortiment der Anstalt auch schlechte Sorten der Vollständigkeit wegen vertreten sind, so finden wir die« sehr am Platz, aber zum Ankauf sollten solche Sorten nicht angeboten werden und wenn die« dennoch geschieht, so wäre es angezeigt, diese Sorten als zur Weiterverbreilung nicht empseh-len«werth zu bezeichnen. In dem Verzeichnib der Obsibäume finden wir nur anerkannt gute Sorten und wir fi-lden auch deren Preise gegen früher nicht mehr zu hoch, denn man erhält aus der Baumschule der Anstalt wirklich schöne lebenikrästige Exemplare, für welche man gerne einige Kreuzer mehr bezahlt. Was aber die Reichhaltigkeit de« Berzeichniffes, besonders der Aepfelsorten betrifft, so finden wir dasselbe etwas unvollständig, denn c« gibt, wie der Bericht der Anstalt von 1830 zeigt, noch manche vermehrungSwürdige Sorten. Von den 80 Sorten Aepfel, welche die Anstalt in ihrem Sortiment besitzt, sind nur A e u i l l e t o n. Postpraris. (Fortsetzung.) ,»Erzählsn Sie weiter", wandte sich mein Kollege wieder an Trauen. „Unten in unserem Hause", suhr dieser fort, „tras ich meine jüngeren Geschwister ; um nicht (Äesahr zu laufen, dab der Brief beschädigt werde, nahm ich ihn nach oben auf meine Stube und zog mich um." „Wie lange Zeit gebrauchten Sie dazu?" „Elwa eine halbe Stunde, dann eilte ich so schnell, wie ich konnte, zur Post und kam gerade zum betreffenden Bureau, in welchem Geldbriese angenommen werden, als der Diener die Thür schließen wollte, so dab ich der Letzte war, der abgefertigt wurde. Von dort ging ich meinem Versprechen gemäb zu meinem Freunde." „Weiter können Sie mir nichts mittheilen?" „Nein l" „Sie geben also nicht zu, dab Sie irgend einen Versuch gemacht haben, den Jl)nen anvertrauten Brief zu öffnen?" „Neinl" „Sie wissen nicht, haben auch keine Ver-muthung, aus welche Weise das sehlende Geld aus jenem Briefe verschwunden isi?" „Ich habe auch nicht die geringste Muth-maßung darüber." Der Gefangene wurde abgeführt. „Nun, was tialten Sie von der Geschichte?" fragte m»ch mein Kollege, als wir da« Gerichts« gedäude veiließen. „Sie treten mit ungetrübtem Blicke an die Sache heran, und wenn Sie auch, wie alle jungen Juristen, vielleicht etwas zu optimistisch urtheilen werden, so treffen Sie doch wahrscheinlich eher das Richtige, als ich, der ich seit Jahren nur Schaltenseiten der Menschen zu setzen Gelegenlzeit gehabt habe." „Ich protestirte gegen diese ganz unverdiente Schmeichelei und meinte: „Dadurch, Herr Rath, dab Sie stch an mein Urtheil wenden, zeigen Sif, wie ich glaube, dab Sie selbst noch gar nicht von der Schuld des Trauen überzeugt sind." „Möglich?" murmelte er. „Ich mub übrigens gestehen", fuhr ich fort, „dab mein Urtheil nicht so ganz objektiv ist, wie Sie voraussetzen. Denn so wenig ich den Angeklagten auch persönlich näher kenne, habe ich, da ich einen Schulbekannten auf dem Brandt'schen Komptoir habe, der enge mit Trauen besreundet ist, so viel über diesen ge- hört, und zwar nur Günstiges gehört, dab ich etwa« sür ihn eingenommen bin." — „Wlffen Sie vlellncht etwa« über sein aubergeschästliche« Leben?" fragte mein Kollege. „Dab er zum groben Theil seine Mutter und jüngeren Geschwister unterhält, dürsten Sie wohl schon anderwärt« gehört haben. In gesellschaftlicher Beziehung ist er allgemein beliebt, weil er flott tanzt, interessant unterhält und neben seinem guten Herzen eine große Portion Leichtsinn besitzt. Ich schließe diese« au« vielen Streichen, die von ihm erzälzlt werden." „Da« ist es eben", antwortete der Gericht«-rath. „Habgier oder sollst einen niedrigen Beweggrund zu seiner That traue ich ihm nicht zu, aber Leichtsinn, der verdammte Leichtsinn, er hat schon manchen Menschen sallen lassen." Mein Kollege versank in Nachdenken; wir gingen schweigend die noch übrige kurze Strecke nebeneinander, welche uns unser Weg zusammenführte. »Nun. cuf Wiedersehen morgen, vielleicht geben uns die Zeugen mehr Licht." Er grüßte. Das war der erste Tag meiner Gerichtspraxi^. Am nächsten Tage begann die Vernehmung der Zeugen, und zwar zuerst des Sekrelairs der Post, welcher den Brief vom jetzigen In. haflaten an dem gedachten Avenve de» 21. Juli SS Sorten Und von den 80 Sorten Birnen smd nur 18 Sorten vermehrt und es wäre sehr erwünscht, wenn slch die Dirkktion herbei« ließe, ihr Verinehrungssorliment zu vervollständigen. Wir haben schon öjter da« Bedauern ausdrücken gehört, dak diese oder jene gute Obstsorte ,von der Landesnnstalt nicht zu de-ziehen ist und e» ist in dem betresfendeil Ver« taufsverzeichnib ein bedauerlicher Sortenmangel nicht zu verkennen. Ebenso erwünscht wäre es. menn die Vermehrung der Pfirsiche und Marillen mehr betrieben und die Vermehrung der Kuschen nicht gattz aufgelassen wtLrde und dah, wenn auch nur eine geringere Anznhl von edlen Nußbäumen und Kcistanienliäumen slir den Verkauf angepflanzt wtirde. Lt'tztere find leioer gar nicht vertrelen nnd doch wäre es fttr eine Landes« anstalt nicht unpassend, wenn die Veredlung und Verbreitung auch solcher Fruchtbäuine nicht unterlassen würde. Soviel wir aus dem Bericht für 1880 entnehmen, werden alljährlich an eiiizslne Landgemeinden Obstbäume zc. von der Anstalt unentgeltlich vertheilt und wahrscheinlich auch zu Schulzwecken verwendet. Auch fllr diesen Zweck wäre eine Vervollständigung de« Vermehrung»-sortimentes sehr erwünscht. Bezüglich des Verkaufes von Edelreisern zu 5 Kreuzer per Stück, sind wir der Ansicht, daß anch dieser Preis zu hoch ist. Man könnte eher erwarten, daß die von der Atlstalt nicht selbst benöthigten Edelreiser unentgeUlich vertheilt werden, denn die Einnahme von svlchen durfte kaum nennenswerth sein und was nicht um den hohen Preis verkaust wird, muß ja doch aus den Komposthaufen wandern. Da es selbst ausgesprochener Weise eine der Hauptaufgaben der Anstalt ist, edle Reben-und Obstsorten zu verbreiten und die Bevölkerung zu belehren und zu ermuntern, mit srem» den Sorten Versuche zu machen, so ist es nicht recht begreiflich, wenn durch zu hohe Preise die Bestßer eher abgeschreckt als aufgemuntert werden. Zur Geschichte des Tages. Di» Rechte des Abgeordnetenhause« hat bei der Abstimmung über die Vebäude-steuer jene Städte begünstigt, die von Gestn-nungSgenossen vertreten sind. Wss müßte aus dem Parteileben, aus der Steuersrage, aus dem Staate selbst werden, falls dieses gefährliche Beispiel Nachahmung sände und die Linke nach dem Sturze ves jetzigen Systems mit Gleichem vergelten würde? Das Rundschreiben der russischen Regierung an ihre diplomatischen Vertreter im Auslände ist so allgemein und vieldeutig in Empfang genommen und expedirt hatte. Nach einigen Fragen, die bereits zum Theil Trauen vorgelegt waren, in Betreff der Zeit, der Identität des Jnhaftaten mit dem Uever^ bringer des an v. Dynker abgejandten Brieses zc. sragte der Untersuchungsrichter, ob der Brief verletzt gewesen. ^Der Brief", antwortete der Postfekretair, ,,war ordnungsmäßig zugesiegelt, sovtel ich damals gesehen habe, auch unverletzt und enthielt laut Angabe aus dem Kouvert dreitausend Thaler in Kasienanweisungen. Als ich die Schwere wog, war dieselbe vier Loth. Ich de-merkte dem Herrn Trauen, der sehr erregt hereinkam, daß dieses Mal das letzte wäre, daß ich so spät (Äeldbriefe annähme, da das Haus »drandt das elnzige Geschäft ist, dessen Komniis stets erst mit Thoresschloß ankommen. Der Britf ist, wie der Poststempel zeigt, noch an demselben Tage mu dem Nachtzuge abge» gangen." „Hat Trauen schon früher Geldbriefe gebracht?" „Vor mehreren Iahren wohl, scit cr aber, wie ich gchört habe, erster Kommis geworden, nicht inehr, wenigstens entsinne ich mich aus den letzten Iahren keines Falles." <»Ich fragte Sie vorhin, Herr Postsekretair", sagte mein Kollege, <^ob der Brief verletzt ge- gehalten. daß wir daraus keinen sicheren Schlub ziehen können, weder auf die innere, noch aus die äußere Politik. So geziemt es sich für den Minister eines Selbstherrschers, und wird die Kunst, durch die Sprache Gedanken zu verbergen, kaum irgendwo eifriger gepflegt, als in Petersburg. Die Ratio nalailleiheFrankreichs — eine Milliarde — ist dreißigfach überzeichnet worden, darunter zehnfach von Paris allein. Dies aber machen: der Fleiß nnv die Spar« samkeit des Volkes, die Sicherheit ver Geldlin-läge und der patriotische Stolz, der auch lner wieder vor Allem Deutschland heranssordert. Wegen Unruhen, die im Lager von Alder-shot nnter den irischen Soldaten ausgebrochen, wurden zahlreiche Verhaftungen vorgenommen. England findet hier einen wunden Fleck seines Wehrsystema. der angesichts des Auf-standeS, welcher in Irland droht, bei der großen Anzahl irischer Soldaten zu einer Gesahr werden kann. Vermischte Nachrichten. (Bauernwille in Rußland.) Anläßt lich de« Jubiläums der Bauernbesreiung (1831), welches am 3 März in Rußland gefeiert wor^ den, schreibt eine konservative Petersburger Zeitung: ,,8reiheit und Offenheit in der Presse, fester Rechtsfchutz. Erleichterung der Steuerlast, Förderung der Unternehmungslust der Bevöl^ terung auf ökonomischem Oebiete, Erleichterung der Arbeiter-TranSlokation, eine wirkliche Selbstverwaltung, Organifalion der Unierstützunn der Bauern beim Landankaus — das sind dle Ziele, denen wic nachstreben müssen, wenn wtr im Geiste dieser Befreiung weiterschretten wollen; um der Erreichung folcher Zwecke willen lohnt sich es wahrlich, zu leben und zu arbeiten." (Wirkung des Wuchergesetze« in Galizien.) De Gerichte GalizienS bezeichnen die Wirkung des Wuchergesetzes auch im oer-floffenen Jahre als eine sehr günstige. Im Sprengel des Lemberger iOber-Landetgerichte« wurden 327 Personen des Wucher« beschuldigt, 160 verurtheilt, 37 sreigesprochen; gegen die übrigen 140 ist das Strasvufahren noch nicht durchgeführt. Bei den Zivilgerichten wurden 28 Gesuche nm Ungiltigertlärung von Kreditge. schäften überreicht und hievon sechs durch Ausgleich der Parteien erledigt; nur in l Fall entschied das Gericht zu Gunsten de« Geklagten. (Zur Errichtung eines Denkmal» für Kaiser Josef.) Die Studenten der Technik in Brünn hatten beabsichtigt, am Ostersonntag eine Theatervorstellung zu geben, deren Reinertrag zur Hälfte dem Unterstützungssond für Techniker, zur Hälfte dem „Verein zur Er» wefen. Haben Sie sich denselben vielleicht noch näher angesehen, besonders, ob vielleicht in den Siegeln zweisacher Lack zn sehen iiia: ?" „,^ch entsinne mich nicht, danach gesehen zu hauen." „Erkeimen Sie dieses Kouti.rl wieder?" fragte der Gerichtsrath, indem er das von Dyi'ker eingeschickte Kouvert überreichte. „Gewiß, es ist das Kouve,! oc« Geldbrieses, den Trauen damnls üderl'tachie, die Siegel silld dieselben wie damals u»>d zeigen auch jetzt, da der Rand des Briefes aufgeschnitten ist, keine Verletzu.ig. Ich niub gestehen, ich bin gar nicht überzeugt, daß oas Geld, welche» fehlt, aus dein Briefe herausgenommen ist, sondern glaube vielmehr, daß Herr Brandl sich geirrt hat." „Können Sie vielleicht jetzt, wenn Sie den Siegellack genauer betrachten, wahrnehinen, daß eine llebersieqelung stattgesunden t)at.^ „Ich vermag eine solche nicht zu eilt-decken." ^Der Kauslnann Brandt wnrde ansge-rusen. Es war ein aUer Herr, einfach gekleidet. dtM mail i» seinem Aenßsrn nicht den Millionär ansah. Sein Gesicht war edel, seine Stirne massiv gesormt, Festigkeit, ja ein Anflug von Hätte war in seinen Zügen in über-raschenoer Wnse mit Gutmüthigkeit und Nach« richlung eines Denkmal« für Kaiser Joses" gewidmet war. Die Statthalterei ertheilte aber die Bewilligung „nur unter der Bedingung", daß entweder der ganze Reitiertrag dieser Theater-Lorstellung dem hiesigen Techniker-Unterstützungsvereine oder die für den Kaiser Joses-Denkmal-Verein in Brünn bestimmte Hälfte des Reinertrages bei dem Umstände, als dieser Vereii» kein Wohlthätigkeitsverein ist, einem anderen, vorher namhast zu machenden wohlthätigen Zwecke zugewendet werde." (Das „Streitroß von Hipp ach".) Während der Debatte über das Gebäudesteuer« gesetz a»n letzten Freitag setzte Abgeordneter Wildauer auseinander, daß die ^Besteuerung nach Wohnbestandtheilen gerade für Tirol am drückendsten sei. Da rief Monsignore Greuter, der sich in der Nähe befand, einigen Abgeordneten zu: „Waruin? So follen die Besitzer solcher Häuser dieselben niederreißen!" Als inan dem srommen Abgeordneten darauf einwendete, da« Niederreißen würde Kosten verschlingen, die Über den Werth des Hause« hinau«gingen, da erwiderte er ganz kaltblütig: „So soll man die Häuser einfach anzünden!" Die Ohrenzeugen dieser an die Pariser Petraleure erinnernden Aeußerung stoben entsetzt au«einander. (Garnison« Wechsel.) Mitte April beginnt im Bereiche der Infanterie folgender Garnisonswechselt Regiment CrenneviUe Nr. 7ö, Ergänzungsbezirk NeuhauS, von Prag nach Sarajevo — R. Mondel Nr. 81, Ergänzungsbezirk Ezaslau, von Graz nach Prag — R. Airold Nr. 23, Ergänzungsbezirk Zombor, von Vihatsch in Bosnien nach Ungarisch-Weißkirchen R. Erzherzog Wilhelm Nr. 12. Ergänzungsbezirk Komorn, von Krakau nach Bihatsch — R. Nagy Nr. 60, Ergänzungsbezirk Erlau, von Ujeluia in Bosnien nach Krakau — R. Sachsen-Weimar Nr. 64, Ergänzungsbezirk Brood, von Ungarisch'Weißktrchen nach Bjtlina — At. Ro-dich Nr. 68. ErgänzungSbezirk Szol»'0k. von Dolni-Tujia in Bosnien nach Miskolez — R. Erzherzog Ludwig Viktor Nr. 65. GrgänzungS-dezllk Munkaes. von Miskolcz nach Dolni-Tuzla — R.Knebel Nr. 76, ErgänzungSbezirk Oeven-burg. von Sarajevo nach Graz. Im Herbste wechseln ihren Standort: R. Deutschineister Nr. 4, Ergänzangsbezirk Korneuburg, von Cattaro nach Innsbruck und Brixen — R. Hessen Nr. 14, ErgänzungSbezirk Ltnz, von Wien nach Eattaro — R. Litzelhosen Nr. 47, ErgänzungSbezirk Marburg, von Trient nach Wien — R. Erzherzog Rainer Nr. S9, Ergänzungsbezirk Salzburg, von Innsbruck und Brixen nach Trient. (Obstbau. Sorten für rauhe Lagen.) P. Eibler zu Uebelbach empfiehlt im „Steirijchen Landboten" für rauhe Lagen die englische Wmter-Golvparmäne, den steirischen Winter-Maschanzger ficht vereinigt. Man sah e« ih»n an, daß e« ihm jetzt schwer wurde, gegen den, «elchern er von allen seinen Leuten das meiste Vertrauen und väteiliche Liebe geschenkt hatte, sein Zeugniß abzugeben. Er erzählte mit unwesentlichen Modifikationen den Hergang auf dem Koinploir so, lvie Trauen ihn berichtet hatte, und fuhr dann sort: „Vier Tage später, nachdeln Trauen den an Herrn v. Dynker adresfirten Geldbrief jur Beförderung aus die Post erhallen hatte, bekam ich von dem Letzteren die Nachricht, daß an der in jenem Briese angegebenen Summe sünshttndert Thaler gefehlt hätten. Ich rlef natNilich zuerst Trauen auf ineine Stube, gad ihm Dynter'ü '^^rief zu lesen nnd fragte ihn, wa« er davon hielte. Kaum hatte er den Brief gelesen, da »varf er ihn auf den Tisch und sagte: ,Jch möchte lieber wissen, Herr Brandt, was Sie davon halten. Wo das Geld geblieben ist, weiß ich nicht, nur das weiß ich, daß ich das Geld so, w^e es mir übergeben worden ist, auch abgeliefert habe.^ Ich erwidelte ihin, daß ich bereits noch einmal die Kasse revidirt hätte, gal^ ihm die Anzahl der Kassenanweisungen an, welche ich hineingelegt halte, und bat ihn seinen Leichtsinn einzugestehen. ^Fortsetzung folgt.) und den wälschen Brunner: diese haben flch bei ihm unter sechzig Aepselsorten am besten bewährt. (Samenkullur. St. Peler bei Graz) Der Jnilialtoe der SamenkuUur.Anstalt St. Peter bei Graz danken wir e», wenn l)eute die Eamentultur in Oesterreich bereit» festen Fub gefaßt und auf dem besten Wege ist, i^ch von der ausländischen Herrschaft fre» zu machen. Während früher jeder Samenhäudler mit: ^Import und Bezug von den renommirtesten deutschen Samenzüchtern" prunkte, gilt heute schon — und mit voller Berechti^zung — die „eigene Produktion" al« ein Vorzug. Der Katutog, welchen diese Anstalt jetzt versendet, ist Muster-verzeichnib in der Feststellung der kulturmürdig-sten Sorten jeder Art, in il)rer richtigen Benennung und korrekten botanischen Bezeichnung. Da» Fehlen so vieler in den meisten Katalogen enthaltenen prunkenden Namen bedeutet keine Lücke, sondern vielmehr einen Vorzug. Die Anstalt verfehlt nicht, alle« Neue, alles Ge« rühmte zu erproben und hält e» anf dem Versuchsfelde und l,et der Probe auf Nutzungswerth nicht Stich, so wird es eben nicht ansgenommen und mögen auch alle Samenhändler-Kataloge des Lobes voll davon snn. Die glNen, ein. heimischen Sorte», welche ill den meisten Fällen kulturwürdiger sind, als hochgepriesene Fremdlinge mit fabelhasten Namen, versucht die Anstalt in ihr Recht einzusetzen, vom tSrundsatze ausgehend, dab e« vor Allem die Ausgabe sem soll, daß bewährte alle Gute in^ vorzüglicher Qualität hinzustellen. Wirkliche Verbesserungen verfehlt jedoch die Anstalt nicht in Kultur zu nehmen und zu verbreiten. — Unter den vielen .^Neuheiten" ist aber nur selten eine neue Form, welche dl-ssere Eigenschaften hat, als dre alte. Die Anstalt bietet in ihren Gemüsen ebenso Vorzügliches, als «s die gewissenhaslen deutschen Züchter vermögien; das kleine Kartoffel-Sortiment ist da« Resultat langjähriger Versuche, die Gräser und Kleearten ver Anstalt fordern jede objektive Kritik heraus und enthält das Graslager der Anstalt das Beste, was der Kontinent liefert. Die steirische Produktion von französischem Reigras deckt heute schon nahezu den ganzen österreichischen Bedarf und ermög« licht in diesem Jahre selbst txport. Dte Anst>ilt darf sich rühmen, durch ihre Behandlung des steirischen RothkleeS zur Erhöhung und Befestigung seines alten Weltrufes beigetragen zu haben. Die einheimischen Getreidesorten. welchen die Anstalt einen sehr ausgedehnten Markt er-öffnete, haben heute schon einen guten Namen und folgen die Gamenhändler und die Konlu» menten dem Beispiele der Anstalt: dem steir!-schen Kraute, dem Wiener Wlrsing und Kohlrabi. der steirischen Stoppelrübe, dcr Bizenjer Zwlebel, dem heimischen Gras und Klee, dem ursteirischen Roggen und Haser die erste Stelle einzuräumen, so werden bald die verwirrenden Haschereien nach neuen fremden Benennungen und unsicheren Spielarten aushören. Die dem Kataloge beigefügten Zeichnungen bezwecken dre Klarstellung der Typen und hat die Anstalt den besten und erprobtesten botanischen Zeichner I. Soboth (bekannt ourch seine „Flora Brasiliens" und neuester Zeit durch seine ^Alpeii-Flora") gewonnen, um die dekanntesttn und verbreitetsten Kulturformen nach oer Natur zu zeichnen. Samen dieser Station können ii» Marburg l)ei Herrn Verbajs, Kausmanli (^urg. platz) bezogen werden. -Nlarburtjer ^ierlchte. (Bezirksoertretung Mahrenberg.) Diese Vertretung hat den Gutsbesitzer von Kien-lzoseir, Herrn Stephan Santa de Koznia« zum Obmann gewählt, nachdem der Odinann-ötell« Vertreter Herr Postineister August Kutla die einstimmige Wahl abi^elehnt und der Fabrits-besitzer Herr Zulins Ec>ler von Gasteiger in Reisnig auf jede Wahl Verzicht geleistet. (Ein Hochwürdige r.) Von Türkenberg wird uns geschrielieii: Ii» tieseln Schinerze üdei den Tod ihrer Schweiler ging eine Wtnzerin von Türkenberg zum Dechant in Sauritsch, uin dort wegen der Beerdigung der Verbliche,leil vorzusprechen. Der geistliche Herr wollte jedoch die Beerdigung ohne vorherige Zahlutlg nicht vornehmen und sagte, daß man die Todte gar nicht bringen soll, wenn nicht sofortige Zahlung ersolfle. Es inuvten sodann aus dem Liedlohne der Wiilzeriu die Beerdigiingstosteii - 4 fl. 90 kr. — aufgebracht w.rdeu. (Erstochen.) Im Gasthause zu Kreiiiberg, Gerichtsbezirk St. Leonhardt, stritten die Brüder Johann, Anton und Barthol. Ornig mit Alois Gries uird setzten den Wortwechsel auf dem Wege nach Kriechenberg sort. Gries wurde endlich von Anton Oritig mit einem Messer verwundet und auf oen Kopf geschlagen. Der Bauernsohn Johann Schneider, welcher sich in der Nähe befand, eilte dem Angegriffenen zu Hilfe, ward aber von allen drei Gegnern zu Boden geworfen und von Anton Ornig durch einen Messerstich am Kopse verletzt. Gries hatte sich geflüchtet, ward jedoch von Anton und Jo» Hann Ornig versolgt und eingeholt und die Schlägerei begann aufs Neue. Johann Ornig erhielt — von wem, ist noch nicht ausgeklärt — einen Stich in den Hals, ging noch fünfzig Schritte weit, stürzte dann zu Boden und verschied nach einigen Augenblicken. Barthol. Ornig ergriff die Flucht; Anton Ornig und Gries wllrden verhaftet. (Fruchtlose Gannermühe.) In Oplot-Nitz versuchten mehrere Strolche, zur Nacht» zeit beim Gemeindevorsteher Franz Kuraj einzubrechen, wurden aber verscheucht. Hierauf wollten sie beim Weingartenhause desselben Besitzers in Latschenburg das Fenstergitter des Kellcrs auSwiegen, ergriffen jedoch die Nucht, als der Winzer mit dem Schieben drohte. (Mrt Stricken verbunden.) Beim Grndbesitzer Stephan Gun» in Kretno, Gerichts-bezirk Gonobitz, wurde zur Nachtzeit die Thüre von Außen mit Stricken festgebunden und stahlen die Thäter aus dem unbewohnten Nebengebäude Schweinfleisch, Speck, Mehl, Getreide im Werthe von 70 fl. (Gerichtssprache.) Die Denkschrift der sloverttschen Advokaten und Notare im steirischen Unterlanve und in Krain an da« Justizministerium, betreffend die Erklärung des Sloveni-schen zur gleichberechtigten Gerichtssprache veranlaßt die verjaffungstreuen Advokaten und Notare dieser Lanvestheile zu einer Gegenvor-iteUung und wird verlangt, daß die deutsche Sprache ausschließlich Gerichts- und l!lrkunden-sprache bleiben soll. (Evangelische Gemeinde.) Freitag den ZS. d. M. Vormittag 10 Uhr wirb Herr Pfarrer Dr. Leisenfrost senior aus Graz l^ier den Gottesdienst abhalten. (Pöltschach-Sauerbrunn.) Die tech« nischen Voiarbeiti.n für eine Eisenbahn von Pöltjchach nach Sauerbilunn und Nohitsch dürften tn vier Wochen vollendet sein. Theater. „Haus Lonei", Lustspiel in vier Auszügen von Adols L'Arronge. Der Schrijtlteller, welcher in wohlthuender Weise resormrrend auf drama» ^ulgischem Gebiete aufgetreten ist, »ndem er einer ver ersten war. der sich von der sranzö sischen Schretdart lossagte und dem zum Etrl gewordenen sranzösiicheii Ehebruchsthema aus« wich, hat Mit diejein Stücke vis auf die Stöfs wähl gehaol. Das Hauplinoltv des Stuckes ijl ein Kol.flitt zwischen Vater uno Sohn oes LtudiumS wegen, ein Konflikt, ver uns air eine szene in oen ^Wohlthatigen Frauen"* erinnert und in „Haus Loner" b»s auf das Aeußerste verarbeitet erscheint. Kurt soll ferne RerseprU» fung ablegen, wird aber wegen auffalleiider Ächwäche ln den klassischen Fächern geworfen, tveshalb ihm der Vater erue hestrge Szene macht. Kurt, der ferner Schwäche vewubt schon srüher den Gedanken sadte, zuil, Theater zu gstzen, stürzt sich aus Verzweiflung rnG Wasler, wird aber glücklich gerettet und komint bei oer nächsten Prusung durch. Der Vater, welcher seriie Strenge bereut, versöhni sich mit ihm. Es ist selbstverständlich, da» dre Verarbeitung eine» solchen Stoffes bei Vielen zu kopftchütteln-den Bedenken Anlaß geben tnuß, da die klernen Tragödien der Schuldank dem Zuschauer, der gewöhnt ist, sich im Leben wie in ver Kuust von tiefer gehenden Interessen leiten zu laffen, zu geringfügig und unmündig erscheinen müssen. Zum Glücke gibt es aber außer Kurt'S Reifeprüfung viel Unterhaltenderes in dem Stücke. In der Schilderung der beiden Häuslichkeiten „Loliu" und „v. Seewald" >lrid in der konsequenten und huinorvollen Charaklerzeichiiung seiner Hauptpersonen zeigt sich die Meisterschaft des Autors, der durch einige nnrkungsvoll angelegte Szenen, wie das begeisterte Nachahmen des voin Schauspieler „Meinhard" gespielten Hamlet durch Kurt ulid Marie, oder da» Versuchen der Geheiinschrift zum Schlusle des Stitckes zu händeklatschender Fröhlichkeit unwill» kürlich auffordert. Trotz seiner erinüdendeil Längen, die besonders in dei» ersten zwei Akten zu Tage treten, seiner Ersindungsschtvache und ZÜhrungssehler bleibt das Stück doch sympathisch und befriedigt in behaglicher Weise den Zuschauer. Viel trägt dazu gelviß der Umstand bei. daß der Antor mit Vorliebe ins Wohnzimmer der Familie guckt, um seine Gestalten den daraus entspringenden Verhältnissen abzulauschen. Wie schon bemerkt, hat die Dienstag den lü. d. M. zum Benefize oe» Komikers und Regiffeur» Herr» Alberti vor ausverkauftem Hause stattgefuiidene Vorstellung großen Beifall gefunden. Der Benefiziant, welcher bei seiuzm Erscheinen lebhaft acclamirt wurde, qab den Christian Hummel und sein Sprichwort „Bitte sehr, sei so gut" mit drastischer Wirkuiig. Die lieb^'Niwürdige Kindlichkeit Märiens fand in Frau Nasch «ine würdige Vertretung; das plötzliche Erscheinen mit Kochlöffel und Kuchenschürze wirkte sehr erheiternd, überhaupt fand ihr natürliche» Spiel die lobendste Anerkennung. Da» Freisräulein Theodora v. Seewald-Drosselheim wurde von Frl. Gasterftavt in gemäßigter und zusriedeustellender Weise zur Gellung gebracht. Zu nennen sind noch Frau Alberti (Pauline) und Frl. von Falkenberg (Frau Lonei), welche ihre Rollen, die aber keine Gelegenheit zur Eiit-saltung ihrer Vorzuge geben, gut versahen. Herr Nasch (Schauspteler Reinhard) schlug einen ungenehmen Konoersatlonslon an und suhlte sich in dieser Lustjpielsphäre besonders heimisch. Herr Herzka als strenger Vater und Ehes de» Hause» ^Lonei" war nachdrücklich und innerlich dewegt und zeigte bei der Durchführung dieser Partie eine oerständi^e Auffassung. Herr Frankl gab den alten hochnäsigen Haushosmeister Andrea» mit einer steissn und zeremoniösen Grandezza, die ungemein erheiternd wirkie. Z'^ erwähnen sind noch die Herren Heller (Bruno), dessen Rolle wenig persönliche Züge nufweiu, und Mödlinger (Kurt), für de» diese Rolle, außer seinem sonstigen Wirkungskreis- gelegen, entschieden zu ernst ailgelegt ist, den er alier inöglichft zufriedenstellend ausarveitete. Gegenwärtig findet das auf drei Abeiide projektirte Gastspiel der l. Operettensängerin Frl. Hermine Meyerhoff vom t. k. prio. Theater an der Wien statt, das sich äukerst interessant gestaltet, glänzende Ersolge uno volle Häuser erzielt, und worüber wir oeinnächst berichten wollen. Der Tschechenklub erwarte! mit Zurieisicht, ^daß die berechtigten Fo^oecungen dö^mi-schen Volles Etsullung ohne buk Zwangs- matzregeln, drohenve Deputc^tionen oocr bleuer-Verweigerung voiinölhen waren." Das Zetilruln des Deutschen Reichstages beantragt, oav letzterer alljcthrlich aus den l. Oktober einberusen und dies uuedrücklich in der Verjas^ung vorausgesehen werde. Der Direktor der Staatsbank in Rußland soll dem Kaiser über die Nothweitdigkeil erne» theilwetsen Slaatsdankerottes berichtet und den Austrag erhalten haben, der» Entwurf deyusS Reouktisn der Staatsschul) auszuarbeiten. In der Tilrkei soll ein tLhristenauss^and drohen, welcher von Griechenland und Montenegro geschürt wird. Original-Telegramm. Wlc». 22. März. In der heutigen Generaldebalte über die Grundsteuer beleuchtete Walterskirchen die Vor« Länge in der Zentraltommission. Iawor»?i ver-theidtftte Galizien. Carneri hielt eine politisch dedeutjame Rede in bisher ungehörten Au»-drücken mit scharfen Angrissen aus Taasfe und DttnajewSti. Die Wirkung war eine ungeheuere; die Rechte ganz verblüfft und widerspruchslos; unter tieser Bewegung erfolgte Schluß der Sitzung. Nr. 3040. ^ Kundmachung. Bei der städtischen Sicherhkitsivache in Marliurg ist die Stclte eines FührelS mit der JahreSlöhnung von 480 fl. ö. W. nebst Ausrilstung und Freiquartier in Erledigung gekommen. Bewerber mit nnpemessener Vorbildung und rüstigem Körperbau?, ledigen Standes, versehen mit der Nachlveisung eineS unbeanstandeten Vorlebens, hoben sich bis Ende d. M. beim gefer-tigten Bürgermeister persönlich vorzustkllcn. Stadtrath Marburg am 13. März 1881. Der Vürgermsistert Dr. M. Reiser. Xkr! Ha^mmvrl, vkareuUsr, xidt im SIASNSN vuä äsr ütirixvvVsrwauätsll 6lS dövilst von Uvm Isdsll »eiuvr illuissst^sUMvu, unvvrAvssIjeUvu «ei». Uuratn, völclik Nied Ik,>nxom sekmsrrkatten I^eiilsn keutö um 7,10 Ilkr VvrmittsAg in il^rsin :^0. 1.s^)sns^at,rs sautt im Uvrrv sutsckUsk. Oa8 I^siolienlioßiwxuiss lier ttivusren I)a-Iiiv^ssoinHlleuöll AllitiwoLli ^vn '^!i. um 4 vkr I^aekmittak;« vvQ äsr diosixvn I^ei- KU8 vis kvU. Lsslsvmsg8g virä Vouvsrstax äsu 24. um 10 Ilkr iv «Isr kissixsu Vom- Itirodo xsIsssQ. ktlsrburx 6sll 21. 1831. Ii. «teivim. I.ei<:kvn»ukd»drlluxs- ui«! v««räixialiei-./^nst»lt vilnligagung. ^Ilori ,?SII0V, vvsleks msillsr QUll in Lott rudviii^e» (jkttiv, t'rau ^ ^ 6is let/.to li^kro srviessv, und tlir 6is Xr»N2-s^ieväsn lien inaigstsa vank. s311 Täglich frische Karpfen sitbtnd) im Glisthaus' „zur Tafcrne« nächst der Mauth. (248 Lück hochstä««ige Aose« von 40 kr. aufwSits verkaust und di« (31S AuSpAanzung von Blumenbeeten übernimmt der Viirl»tr i» der Villa Laiigtr. ZI miktheii wird gesichl in Marburg ein WohtthauS für eine Familie, mit S—6 Wohnzimmern, Küche, Speis, Keller, Holzlege tt. und Garten; wo möglich in der Grazervorstadt oder in der Nahe derselben. Offerten mit Zinsangabe übernimmt die ELpedilioa dleses BlatteS. (314 In Frauenhof (Ober St. Kuncgund) sind 3-—4jtUnige wilde Kastanienbättme mit 30—40 kr. zu Verkaufen. Wlltsverlvaitullg Thmnisch bei Pettau verkaust: 1 Paar Mastochse», ca. 150 Metz. Biöquit-Samenkattvffel, vorzüglich erhalten, und einige hundert StÜ5k Rosen verschiedener Sorte und Erziehung. Schöne billigeWo hnung sammt Garten mit I. Mai zu bkzikhen: Kärntnervorstadt Nr. 38. _______(307 Soeben ist erschienen und durch Ed. Jauschitz in Marburg zu beziehen: Auszug aus dem stenographischen Protokolle über den Vortrag des kais. Rathes Dr. Mulle in der von dem Bezirksausschüsse in Marburg einberufenen Versammlung der Gemcindkvorstehrr deS Bezirkes Marburg am 28. Februar 188^ üker die Ziekliimalione» gegen die Ergebnisse der ^ruiidsteiier-M- und Einschätzung. Htratl5gtgtt»en vom Ktzirksavzschujse in Marliurg. PrclS 1V ?r. Kitlülieliei' tii!i»l!rli»»s. Wegen Näunluug des Gewiilbes findet im vormals v Kriehttber'fcden Hause in der Pvstgassc ein gänzlicher Ausverkauf von Herreu' und Damen-Wiische, weißen und färbigen Unterröcken und Schürzen statt. Herrenhemden von fl. ßb.vÄ bis ft. S.4V Damenhemden „ „ H. — „ „ S. — Corfetten „ „ O.VS „ „ I.VV Unterröcke „ „ I.ALV „ „ 4. — Schürzen „ „ 4V.4.'» „ „ I.StV Um zahlreichen Zusprilch bittet (291 Kanny Aartelt. WMOGSMAMMMNSGKÄ KW /^niiigo von tl. 12-Ü0.Z > Wüülk I.V Lerreukleiller ^ 30^16 LtoLks von äon rollominirtksten « li'irinvu äes lu- uvcl ^U8lli.n6e8 G ziu äsn bj11iK8teu kreisön ^294 emxüedlt kniiig«^ XIeiäeim»x»-ii> ^ von X Lskrsvsksss. L g. 1S-Ü0.L» 12-K0. 1 Ill»sskii>?c?ciszl!«l?ir7 slji'.lsglj.fizckei'ei ii ^oktitienvieskn. I ikitlen oesfei'l'./tlpöolgnljel'ii. ^ 2 II m t Ein stockhohes Haus, worauf über 100 Jahre eine Gemischtwaaren' l)andlnng und eilt Weinschank schwnnghaft betriebe,l worden, auf vorzüglichstem Posten aiti Hauptplatze in einer größeren Stadt Unter-kärntens mit lebhaften Wochenmärkten, ist nebst dazltgehörigem Gemeindeantheile unter güttstigen Zahlttngsbedingnissen zu verkaufen. Unterhändler auSgeHlosien. Gefällige Anfragen wollen an Herrn IVI. Kaufmann in NlarkurU ge-richtet werden._(^ Zn Ober.Pulsg ^ - —«z» « ^ ^ ^ L^ s ^ ^ S ^ - s ^ 52. ^ L ^ >