Briefe von Freiherr Sigmund Zois mineralogischen Inhalts aus den Jahren 1778-1793 Pisma barona Žige Zoisa mineraloške vsebine iz let 1778-1793 Ernest FANINGER Jamova 54, 1000 Ljubljana Zusammenfassung Der Artikel befaßt sich mit einem Buch des Freiherrn Sigmund-Zois (1747-1819), in welchem sich unter anderen Eintragungen auch Abschriften seiner zwischen 1778-1793 geschriebener Briefe mineralogischen Inhalts befinden. Eine Zeitlang galt dieses Buch als verloren. Wie es sich jetzt herausgestellt hat, ist das nicht der Fall. Das Buch ist aufbewahrt im Arhiv Republike Slovenije in Ljubljana. Kratka vsebina Članek obravnava neko knjigo barona Žige Zoisa (1747-1819), v kateri so med drugim zapisani tudi prepisi njegovih pisem mineraloške vsebine, ki jih je napisal med leti 1778-1793. Nekaj časa so menili, da je ta knjiga izgubljena, kar pa ni tako. Knjiga je shranjena v Arhivu Republike Slovenije v Ljubljani. Freiherr Sigmund Zois (1747-1819), Besitzer von Berg- und Eisenwerken in Oberkrain, wollte in seiner Bescheidenheit nur ein gebildeter Metallurg, Ratgeber und Mentor, nicht aber ein produktiver Wissenschaftler werden. Es ist eine Ausnahme, daß er 1807 im Laibacher Wochenblatt einen nicht unterzeichneten Artikel über den in Unterkrain entdeckten Grottenolm veröffentlichte. Trotzdem hat Sigmund Zois auf seinem Gebiet vieles geleistet. Er kannte sich ausgezeichnet gut in der Metallurgie, Chemie und in den Geowissens-chaften aus, aber auch die Zoologie und Botanik waren ihm nicht fremd. Die Größe von Sigmund Zois zeigte sich im Schriftverkehr und persönlichen Kontakt. Deshalb is das Studium der Zoischen Korrespondenz von besonderer Wichtigkeit. Sie ist heute in Ljubljana aufbewahrt im Arhiv Republike Slowenije (= Archiv der Republik Slowenien), Narodna in univerzitetna knjižnica (= National- und Universitätsbibliothek) und im Narodni muzej Slovenije (= Nationalmuseum von Slowenien). Ein großes Interesse erregte ein von Sigmund Zois selbst gegeschriebenes Buch, in welchem unter anderen Eintragungen auch Kopien seiner zwischen 1778-1793 geschriebener Briefe mineralogischen Inhalts enthalten sind. Abgesehen davon in welcher Sprache die Zoisschen Briefe abgefaßt worden sind, deren Abschriften hat B e 1 a r (1894) im Deutschen veröffentlicht. Über das Buch von Sigmund Zois teilte B e 1 a r (1894) folgendes mit: »Ein Jahr vor seinem Tode übergab mir der verewigte Custos des krainischen Landesmuseums, Karl Deschmann, ein Buch in Quadratformat mit dem Bemerken, dasselbe enthalte Abschriften von Sigmund Zois' Briefen, die kostbare Aufschlüsse über die heimatlichen Erzlager geben. Mein hochvererhter Lehrer, Universitätsprofessor Dr. A. Schrauf, Vorstand des mineralogischen Museums an der k.k. Universität in Wien, dem ich die Briefcopien vorlegte, empfahl mir, dieselben zu veröffentlichen. An dieser Stelle sei ihm für seine Rathschläge der tiefste Dank ausgesprochen. Bald darauf versuchte ich an der Hand der Briefsammlung, Sigmund Zois als Mineralogen und Geologen sowie seine Verdienste um das Berg- und Hüttenwesen hervorzuheben.1 Das genannte Buch,2 welches sich im Archive des krainischen Landesmuseums befindet, hat 188 numerierte Seiten, auf welchen in chronologischer Reihenfolge mit peinlichster Sorgfalt angelegte Abschriften seiner aus den Jahren 1778-1793 enthalten sind. Leider ist das etwa nur der dritte Theil Sigmund Zois' unausgesetzter, wissenschaftlicher Thätigkeit.« Das eben besprochene Kopierbuch von Sigmund Zois wird auch von K i d r i c (1939, 24) erwähnt; da er das Buch im Narodni Muzej (= Nationalmuseum), wie nach der Gründung Jugoslawiens das Krainische Landesmuseum Rudolfinum umbenannt worden ist, nicht ausfinding machen konnte, hielt er es für verloren. Aufgrund dieser Aussage erklärte auch F a n i n g e r (1984, 13) Z o i s e n s Buch für verloren. Aber zum Glück ist es nicht so. Das Buch ist heute im Arhiv Republike Slovenije in Ljubljana aufbewahrt. Zur Klärung dieser Angelegenheit hat sich Marianne Klemun verdient gemacht. K 1 e m u n (1999, 22) schreibt im Zusammenhang mit Freiherr Sigmund Zois (1747-1819) folgendes: »Eine als verschollen gegoltene aussagekräftige Quelle über dessen Sammlungsaktivitäten konnte ich im Zuge meiner Recherchen im Staatsarchiv der Republik Slowenien auffinden. In einem eigenen »Registerbruch« verzeichnete Zois seine Kontakte zu anderen Mineraliensammlern. Es ist ein nach Adressaten geordnetes chronologisch erstelltes Register über Mineralien, die er an seine Tauschpartner geschickt hatte. Die Niederschrift diente ihm offenbar als Erinnerung und als Beleg für seine Tauschaktionen. Nur in den seltensten Fällen wurden auch die dazugehörigen Briefe kopiert. Albin Belar kannte diese Quelle bereits im Jahre 1894. Allerdings zitierte er nur die Briefe und vermittelte dadurch den falschen Eindruck, daß es sich um eine Briefsammlung handle. Das ist wahrscheinlich der plausible Grund, warum der verdienstvolle Zois-Forscher Ernest Faninger diese Quelle als verloren erklärte. Die von mir identifizierte Handschrift stimmt in der äußeren Form mit den Angaben von Belar überein, sie unfaßt 188 numerierte Seiten und betrifft den Zeitraum von 1778-1793.« Das Zoissche Buch ist mit einem in slowenischer Sprache abgefaßten Stempel des Krainischen Landesmuseums Rudolfinum versehen. Man fragt sich, wieso kommt dieses Dokument jetzt im Arhiv Republike Slovenije, nicht aber in der Bibliothek des Narodni muzej Slovenije vor, obwohl sich in dieser auch ein großer Teil der Zoisschen Korrespondenz befindet. Um das zu beantworten, muß man die Geschichte der beiden zuerst eng verbundenen Institutionen kennen. Das Landesmuseum in Ljubljana wurde 1821 gegründet und 1831 feierlich eröffnet. Als die dem Museum im Lyceum zugeteilten Räume zu eng geworden sind, dachte man an einen neuen Bau. Der Grundstein des ei-gends für die Kultur bestimmten Gebäudes wurde im Jahre 1883 gelegt, die feierliche Eröffnung des in das Krainische Landesmuseum Rudolfinum, slowenisch 1Siehe kaiserliche »Wiener Zeitung«, Jahrg. 1890, Nr. 229, und »Laibacher Zeitung«, Jahrg. 1890, Nr. 2 34. 2Dasselbe ist ganz in Leder gebunden, der Schnitt ist mit Mennige roth gefärbt. Die Blätter des Buches sind mit der Zeit, aus welcher es stammt, entsprechend aus geschöpftem Papier. Die erste Seite trägt mit anderer Handschrift als der Text des Buches die Überschrift: »Carl Zois Frh. v. Edelstein.« Dieselbe Überschrift haben die meisten anderen Werke mineralogischen und metallurgischen Inhalts, die jedenfalls von Sigmund Zois herrühren und nun der Musealbibliothek einverleibt sind, woreus hervorgeht, dass ein nachmaliger Besitzer des Nachlasses von Sigmund Zois seinen Namen beigesetzt hat. Der übrige Text der Briefcopien ist von der Handschrift des Sigmund Zois. Kranjski deželni muzej Rudolfinum, umbenannten Museums aber erfolgte 1888. Der damalige Kustos hieß Karl Desch-mann (1821-1889). Nach der Gründung Jugoslawiens wurde das Krainische Landesmuseum Rudolfinum in Narodni muzej (=Nationalmuseum) umbenannt. Aus dessen einzelnen Abteilungen entstanden später das Narodni muzej Slovenije, Slovenski etnografski muzej und Prirodoslovni muzej Slovenije (Petru, 1971). Das in Ljubljana gegründete Archiv wurde im Gebäude des Krainischen Landesmuseums Rudolfinum untergebracht und dem Museum unterstellt. In diesem Archiv entlieh sich B e 1 a r (1894) das Zoissche Buch ein Jahr vor Deschmanns Hinscheiden, also im Jahre 1888. Damit gehörte Z o i s e n s Buch dem Archiv des Krainischen Landesmuseums Rudolfinum an. Als später dieses Archiv selbstständig geworden ist, wurde ihm im Jahre 1953 der nach G r u b e r benannte Palast in Ljubljana zugeteilt. Das Archiv heißt heute Arhiv Republike Slovenije (Grabnar, 1993). In diesem ist jetzt das Zoissche Buch aufbewahrt. Literatur B e 1 a r, A. 1894: Freiherr Sigmund Zois' Briefe mineralogischen Inhalts. - Mittheilungen des Musealvereins für Krain, Siebenter Jahrgang, Zweite Abteilung: Naturkundlicher Theil, 120-134, Laibach. F a n i n g e r, E. 1984: Sigmund Freiherr Zois von Edelstein. - Geologija 27, 5-25, Ljubljana. G r a b n a r, M. 1993: Arhiv Republike Slovenije. - Založba Mladika, 60 p., Ljubljana. K i d r i č, F. 1939: Zoisova korespondenca 1808-1809.-Korespondence pomembnih Slovencev 1, Izdala Akademija znanosti in umetnosti v Ljubljani, Ljubljana. K 1 e m u n, M. 1999: Anfänge einer organisierten Verbreitung von Mineralien: Sigmund von Zois (1747-1819). - Res montanarum, 20, 22-23, Leoben. P e t r u, P. 1971: Misli ob stopetdesetletnici Narodnega muzeja. - ARGO, Leto X, Št. 1, 3-34, Ljubljana.